Elias: Sitzung 202309061 Ukraine, Metapher, Essenzäußerungen
Verfasst: 19 Sep 2023, 10:46
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 202309061
Der Krieg in der Ukraine
Alles ist miteinander vernetzt
Massen gibt es nicht ohne Individuen
Eure Verschiedenheit macht Euch einzigartig
Es ist sehr wichtig, nicht mehr in diese Falle zu tappen
Die Kampfkunst-Analogie des mehr Gewahr-Werdens
Wenn Ihr keine Angst habt, könnt Ihr alles zustande bringe
Echte vs. unechter Zuversicht
Je mehr Ihr lernt, umso weniger wisst Ihr
Ihr seid jede Essenz-Äußerung
Wednesday, September 6, 2023 (Private/Phone)
Zumindest wählt Ihr weiterhin, keine Apokalypse zu erschaffen, und das ist bereits etwas
Participants: Mary (Michael) and Markus (Markus)
ELIAS: Guten Tag!
MARKUS: Gutes Jetzt-Sein mein Freund. Es ist schön, sich wieder mit Dir zu unterhalten.
ELIAS: Und mich auch mit Dir zu unterhalten. Was gibt es Neues?
MARKUS: Ich war mit nicht spektakulären Dingen beschäftigt und habe keine bestimmten Themen für heute parat. Ich habe einfach ein paar Dinge gemacht und hatte die Idee, dass es an der Zeit wäre, mich wieder mit Dir zu unterhalten. In dieser Woche hörte ich mir eine von Nunos Sitzungen an, und in jüngster Zeit gingen mir ein paar Ideen durch den Kopf. Und etwas von dem, was ich getan habe, ist überraschend, denn ich fing an, Quantenphysik zu studieren.
Was ein bisschen sonderbar ist, denn ich wollte das auf Universität-Niveau studieren, ohne mich bei einer Uni einzuschreiben und mir stattdessen auf YouTube Vorlesungen renommierter Universitäten wie des Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) oder Stanford anhören, die Vorlesungen on-line bringen. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber ich will den M.I.T. Kurs absolvieren, zumindest soweit, dass ich verstehen kann, worüber sie sprechen, einschließlich der ganzen Mathematik. Was ziemlich herausfordernd, aber vergnüglich ist. Ich höre um 14.00 h mit der Arbeit auf, gehe nach Hause, gönne mir etwas Spaß und höre mir dann Quantenphysik-Vorlesungen an.
Außerdem habe ich den Hintergrund des Ukraine-Kriegs auf eher akademischem Niveau untersucht, was sehr interessant war und akademische Schriften, auch über die Maidan Revolution 2014 gelesen, die zum derzeitigen Kriegsgeschehen führte, was für mich sehr interessant war, insbesondere weil ich einen nach Deutschland geflohenen Ukrainer kenne, dem ich letzten Jahr hier Fuß fassen half, und der mir nun geschäftlich etwas hilft.
ELIAS: Ah.
MARKUS: Beides ragt etwas aus meiner üblichen Routine, wie im Sommer zu arbeiten, schwimmen zu gehen, mich ein bisschen mit meinen Investitionen und dem Anhören der Sitzungen zu befassen heraus. Das war das, womit ich beschäftigt war.
ELIAS: Dieser ukrainische Freund lebt nun in Deutschland und arbeitet mit Dir zusammen?
MARKUS: Irgendwie. Bei Kriegsbeginn floh er mit Frau und zwei Kindern, als viele ukrainische Männer das Land bereits nicht mehr verlassen durften. Er fand jemanden, der ihm über die Grenze half und kam nach Deutschland, wie das Viele machten. Über die Frau des Bruders meiner Partnerin hatte ich erfahren, dass Flüchtlinge aus der Ukraine zu ihnen kommen.
Ich hatte angeboten, ihm etwas zu helfen. In der Ukraine machte er Übersetzungen und befasste sich auch mit dem Programmieren von Websites und dergleichen. Da er auf seiner Flucht nicht viel Hardware mitbringen konnte - sie flohen zu Viert mit ein paar Koffern in einem normalen PKW - gab ich ihm etwas Hardware für den Start, und durch einen vom mir vermittelten Kontakt fand er ein Jahr lang Arbeit. Jetzt hat er dort aufgehört und hat sein eigenes Unternehmen gestartet, und ich habe ihm bei der Gewerbeanmeldung und den steuerlichen Dingen geholfen.
Er wollte sich revanchieren, obwohl ich das keineswegs verlangt hatte und schlug vor, einiges für mich zu tun, und wir sprachen über Marketing und was man tun kann, um mein Geschäft zu verbessern.
Wir haben einen lockeren Kontakt, aber ich denke, dass da noch mehr im Gange ist, denn als ich seinerzeit erfuhr, dass diese Flüchtlingsfamilie kommt, wollte ich unbedingt helfen, wie auch viele andere Deutsche. Ich war ziemlich beharrlich, um mit dieser Person namens Roman in Kontakt zu kommen. Vielleicht hängt das mit anderen Fokus-Existenzen oder dergleichen zusammen, denn wir verstehen uns gut, und zumindest ich selbst hege ziemlich brüderliche Gefühle, wie für jemanden, den man schon lange kennt.
ELIAS: Ja, das stimmt.
MARKUS: Das war irgendwie ziemlich offensichtlich. Sogar anfangs als ich darüber nachdachte, warum ich den Bruder meiner Partnerin gefragt hatte, ob diese Person Hilfe braucht und kein Feedback wie „wenn wir etwas brauchen, melden wir uns“ bekam und nichts geschah, blieb ich am Ball und fragte zwei oder dreimal nach, ob sie etwas brauchen. Schließlich kam ein Kontakt zustande, und wir kamen sehr schnell sehr gut miteinander aus, obwohl das nichts mit meiner Studie über den Hintergrund des Ukraine Konflikts zu tun hat. Ich vermeide es, mit ihm über Politik zu sprechen, weil meine eigene Ansicht darüber nicht unbedingt in Einklang mit der von jemandem sein muss, in dessen Land Russland gerade eingefallen ist, und das ist auch nicht nötig. Das ist eher ein eigenständiges Forschungsprojekt.
ELIAS: Und was hast Du Dir diesbezüglich präsentiert?
MARKUS: Über die politische Situation …
ELIAS: Ja, und wie schätzt Du sie derzeit ein?
MARKUS: Meine Einschätzung ist jetzt differenzierter als zuvor, nämlich dass es anders ist als das, was uns die Nachrichten präsentieren, wie dass die bösen Russen diese reine und unschuldige Ukraine überfallen haben. Wenn man sich das Maidan-Geschehen 2014 ansieht, scheint es in der Ukraine Kräfte gegeben zu haben bzw. noch zu geben, die sehr daran interessiert sind, diesen Konflikt zu provozieren, weil sie dachten, dass er ihnen nützt und für sie das Tempo des Eintritts in die EU oder NATO beschleunigen kann.
Und ich denke, dass es starke Kräfte in den USA gibt, die aus diversen Gründen großen Gefallen an diesem Konflikt haben. Ich las einige Artikel hochrangiger Amerikaner, beispielsweise von einem früheren Botschafter in Russland, die sagten, dass die ganze Sache zurückreicht bis 1990, dem Jahr der deutschen Wiedervereinigung, als der Westen versprach, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Doch dann wurden immer mehr Ländern in die NATO aufgenommen und der Druck erhöht, obwohl Russland jahrelang klargemacht hatte, dass eine Aufnahme der Ukraine in die NATO die rote Linie darstellt, weil dann NATO Waffen direkt an die russische Grenze herangebracht würden, was für Russland der Siedepunkt wäre bzw. das Fass zum Überlaufen bringen würde, und Russland letztendlich zum Einmarsch bewog. Bei einem Konflikt gibt es immer zwei Seiten.
ELIAS: Stimmt. Es ist interessant, dass Du dies erkundet und Dir Informationen präsentiert hast, denn größtenteils ist sich die Bevölkerung beider Länder dieser Faktoren nicht bewusst. Auch die Fortsetzung des Kalten Kriegs ist Teil davon auf eine viel weniger offensichtliche und sehr geheimnistuerische Weise. Dies ist nicht offenkundig, aber seitens der Vereinigten Staaten hat es viel Misstrauen und ein fortgesetztes Diffamieren Russlands gegeben. Begonnen hatte das bereits vor dem zweiten Weltkrieg, und danach wurde dies sehr, sehr intensiv.
MARKUS: Das kann ich erkennen. Manches reicht zurück in die Eisenhower-Zeit und dessen Rede über den militärisch-industriellen Komplex, sowie darauf, dass gewisse Leute oder Kräfte in den USA daran interessiert sind, das Land in einem ewigen Krieg (forever war) zu halten, wie sie es nennen, weil sie von allen Kriegen profitieren.
Sogar in der Ukraine selbst gibt es alle möglichen separatistischen oder opponierenden Kräfte, und das ganze Land ist irgendwie so chaotisch wie der Mittlere Osten, wo Iran, Irak und Saudi-Arabien wegen Dingen, die sie wahrscheinlich schon längst vergessen haben, bereits endlos lange im Kampf miteinander sind, da eine Sache immer zur nächsten führt. Auch in der Ukraine scheint es Kräfte gegeben zu haben, sogar beim Maidan-Ereignis 2014, als eigene Leute Protestierende ermordeten, um zu Gewalttaten zu provozieren, und sie ersetzten den seinerzeitigen russenfreundlichen Präsidenten durch einen, der EU-freundlicher war, was die Russen ebenfalls provozierte.
Damit sage ich keinesfalls, dass die Russen Heilige sind. Sie waren gewiss auch dabei involviert, so wie bei den Separatisten im Donbass. Im Grund genommen ist es das, was Du schon immer gesagt oder mich hast erkennen lassen, dass kleine Dinge zu großen Dingen führen. Ich hatte einen Dokumentarfilm gesehen, wo es um die West- und die Ost-Ukraine und um Odessa ging, wo es ein Massaker gegeben hatte, und wenn man den Leuten in den Interviews zuhört, hat jeder irgendein Individuum wegen irgendjemand verloren, so dass alle einen Grund für den gegenseitigen Hass haben und man die Situation nicht entwirren kann, solange man an Rache und Gewalt glaubt.
Gelöst werden könnte das nur mit einem tiefen Friedens- und Vergebungswillen, und so lange der nicht vorhanden ist, wird es dort Krieg geben, selbst wenn Russland sich zurückzieht, denn dann würde die Separatisten der West- und Ost-Ukraine gegeneinander kämpfe n.
ELIAS: Aber es reicht noch tiefer als Vergebung, denn es geht um fehlendes Vertrauen, und das Vertrauen in Bezug auf Russland wurde so sehr zerstört, dass sie nicht wissen, wem sie noch vertrauen können. (But it moves, it moves deeper than an expression of forgiveness. It’s a matter of a lack of trust. And the trust has been so tremendously broken that in relation to Russia, that it’s a matter of they don’t know who to trust any longer.)
MARKUS: Du meinst Putin und Russland?
ELIAS: Ja.
MARKUS: Ja, so sehe ich es ebenfalls.
ELIAS: Ja, weil das Vertrauen so zerstört wurde, und vieles davon kommt aus den USA. Sie haben das Vertrauen immer wieder zerstört und diffamieren Russland schon seit mehr als einem Jahrhundert.
MARKUS: Ja, und selbst Lichtgestalten wie Obama haben Russland offen diffamiert und gesagt, dass es nur eine lokale Macht und auf dem Abstieg und nicht länger eine Weltmacht ist. Natürlich kann man so etwas sagen, aber gegenüber einem Land, das seinen Stolz hat, ist das unglaublich dumm, denn wenn das immer wieder bei einer Person, einem Tier, eine Firma oder einem Land tut, werden diese schließlich demonstrieren, dass sie weder irrelevant, schwach oder idiotisch sind.
ELIAS: Stimmt, denn auch das facht diesen Krieg an. Die Leute verstehen nicht, dass dabei mehr im Gange ist als das, was oberflächlich zu sehen ist, und leider diffamieren die Supermächte immer noch Russland, weshalb es in de Öffentlichkeit einen enormen Erguss gegen Russland gibt.
MARKUS: Interessanterweise haben sie in USA den Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Junior, Sohn des ermordeten Bobby Kennedy, der das Ganze anscheinend irgendwie versteht und zumindest die Absicht äußert, diesen ewigen Krieg zu beenden und friedliche Lösungen zu finden, ohne Russland zu diffamieren, obwohl es offensichtlich bloß Reden eines Präsidentschaftskandidaten sind. Ich habe lange Interviews von ihm gesehen, und anders als das, was andere Präsidentschaftskandidaten derzeit von sich geben, sagt er anscheinend echt das, was er denkt oder glaubt. Es ist also interessant zu beobachten, was die Amerikaner wählen werden.
ELIAS: Das sehe ich auch so. Es wird interessant sein, und dazu gehört nicht nur diese Entwicklung in den USA, sondern auch die in vielen anderen Länder, die bei dem, wie sie Russland als Land und Leute sehen, involviert sind. Ich stimme mit Dir überein, dass Du einen Hund nur solange verprügeln kannst, bis er sich schließlich umdreht und Dich beißt.
MARKUS: Das sehe ich auch so.
ELIAS: Es ist eine Sache der Wahrnehmung und es geht darum, mehr gewahr zu werden und die echte Vernetzung von allem sowie das zu sehen, wie dies in vielerlei Hinsicht manipuliert wird. Es ist ein interessantes Phänomen, dass die Leute sich so sehr für die sogenannten Eliten interessieren und besorgt sind, wie diese sich auf die Welt auswirken, und alle diese Verschwörungstheorien bezüglich dieser Personen haben solch großen Einfluss. Obwohl ich immer wieder sage, dass Jene weniger Einfluss haben als Ihr meint, achten die Leute nicht auf das, was sie direkt vor Augen haben.
Session 202309061 (Fortsetzung folgt)
Wednesday, September 6, 2023 (Private/Phone)
Mary Ennis
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Session 202309061
Der Krieg in der Ukraine
Alles ist miteinander vernetzt
Massen gibt es nicht ohne Individuen
Eure Verschiedenheit macht Euch einzigartig
Es ist sehr wichtig, nicht mehr in diese Falle zu tappen
Die Kampfkunst-Analogie des mehr Gewahr-Werdens
Wenn Ihr keine Angst habt, könnt Ihr alles zustande bringe
Echte vs. unechter Zuversicht
Je mehr Ihr lernt, umso weniger wisst Ihr
Ihr seid jede Essenz-Äußerung
Wednesday, September 6, 2023 (Private/Phone)
Zumindest wählt Ihr weiterhin, keine Apokalypse zu erschaffen, und das ist bereits etwas
Participants: Mary (Michael) and Markus (Markus)
ELIAS: Guten Tag!
MARKUS: Gutes Jetzt-Sein mein Freund. Es ist schön, sich wieder mit Dir zu unterhalten.
ELIAS: Und mich auch mit Dir zu unterhalten. Was gibt es Neues?
MARKUS: Ich war mit nicht spektakulären Dingen beschäftigt und habe keine bestimmten Themen für heute parat. Ich habe einfach ein paar Dinge gemacht und hatte die Idee, dass es an der Zeit wäre, mich wieder mit Dir zu unterhalten. In dieser Woche hörte ich mir eine von Nunos Sitzungen an, und in jüngster Zeit gingen mir ein paar Ideen durch den Kopf. Und etwas von dem, was ich getan habe, ist überraschend, denn ich fing an, Quantenphysik zu studieren.
Was ein bisschen sonderbar ist, denn ich wollte das auf Universität-Niveau studieren, ohne mich bei einer Uni einzuschreiben und mir stattdessen auf YouTube Vorlesungen renommierter Universitäten wie des Massachusetts Institute of Technology (M.I.T.) oder Stanford anhören, die Vorlesungen on-line bringen. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, aber ich will den M.I.T. Kurs absolvieren, zumindest soweit, dass ich verstehen kann, worüber sie sprechen, einschließlich der ganzen Mathematik. Was ziemlich herausfordernd, aber vergnüglich ist. Ich höre um 14.00 h mit der Arbeit auf, gehe nach Hause, gönne mir etwas Spaß und höre mir dann Quantenphysik-Vorlesungen an.
Außerdem habe ich den Hintergrund des Ukraine-Kriegs auf eher akademischem Niveau untersucht, was sehr interessant war und akademische Schriften, auch über die Maidan Revolution 2014 gelesen, die zum derzeitigen Kriegsgeschehen führte, was für mich sehr interessant war, insbesondere weil ich einen nach Deutschland geflohenen Ukrainer kenne, dem ich letzten Jahr hier Fuß fassen half, und der mir nun geschäftlich etwas hilft.
ELIAS: Ah.
MARKUS: Beides ragt etwas aus meiner üblichen Routine, wie im Sommer zu arbeiten, schwimmen zu gehen, mich ein bisschen mit meinen Investitionen und dem Anhören der Sitzungen zu befassen heraus. Das war das, womit ich beschäftigt war.
ELIAS: Dieser ukrainische Freund lebt nun in Deutschland und arbeitet mit Dir zusammen?
MARKUS: Irgendwie. Bei Kriegsbeginn floh er mit Frau und zwei Kindern, als viele ukrainische Männer das Land bereits nicht mehr verlassen durften. Er fand jemanden, der ihm über die Grenze half und kam nach Deutschland, wie das Viele machten. Über die Frau des Bruders meiner Partnerin hatte ich erfahren, dass Flüchtlinge aus der Ukraine zu ihnen kommen.
Ich hatte angeboten, ihm etwas zu helfen. In der Ukraine machte er Übersetzungen und befasste sich auch mit dem Programmieren von Websites und dergleichen. Da er auf seiner Flucht nicht viel Hardware mitbringen konnte - sie flohen zu Viert mit ein paar Koffern in einem normalen PKW - gab ich ihm etwas Hardware für den Start, und durch einen vom mir vermittelten Kontakt fand er ein Jahr lang Arbeit. Jetzt hat er dort aufgehört und hat sein eigenes Unternehmen gestartet, und ich habe ihm bei der Gewerbeanmeldung und den steuerlichen Dingen geholfen.
Er wollte sich revanchieren, obwohl ich das keineswegs verlangt hatte und schlug vor, einiges für mich zu tun, und wir sprachen über Marketing und was man tun kann, um mein Geschäft zu verbessern.
Wir haben einen lockeren Kontakt, aber ich denke, dass da noch mehr im Gange ist, denn als ich seinerzeit erfuhr, dass diese Flüchtlingsfamilie kommt, wollte ich unbedingt helfen, wie auch viele andere Deutsche. Ich war ziemlich beharrlich, um mit dieser Person namens Roman in Kontakt zu kommen. Vielleicht hängt das mit anderen Fokus-Existenzen oder dergleichen zusammen, denn wir verstehen uns gut, und zumindest ich selbst hege ziemlich brüderliche Gefühle, wie für jemanden, den man schon lange kennt.
ELIAS: Ja, das stimmt.
MARKUS: Das war irgendwie ziemlich offensichtlich. Sogar anfangs als ich darüber nachdachte, warum ich den Bruder meiner Partnerin gefragt hatte, ob diese Person Hilfe braucht und kein Feedback wie „wenn wir etwas brauchen, melden wir uns“ bekam und nichts geschah, blieb ich am Ball und fragte zwei oder dreimal nach, ob sie etwas brauchen. Schließlich kam ein Kontakt zustande, und wir kamen sehr schnell sehr gut miteinander aus, obwohl das nichts mit meiner Studie über den Hintergrund des Ukraine Konflikts zu tun hat. Ich vermeide es, mit ihm über Politik zu sprechen, weil meine eigene Ansicht darüber nicht unbedingt in Einklang mit der von jemandem sein muss, in dessen Land Russland gerade eingefallen ist, und das ist auch nicht nötig. Das ist eher ein eigenständiges Forschungsprojekt.
ELIAS: Und was hast Du Dir diesbezüglich präsentiert?
MARKUS: Über die politische Situation …
ELIAS: Ja, und wie schätzt Du sie derzeit ein?
MARKUS: Meine Einschätzung ist jetzt differenzierter als zuvor, nämlich dass es anders ist als das, was uns die Nachrichten präsentieren, wie dass die bösen Russen diese reine und unschuldige Ukraine überfallen haben. Wenn man sich das Maidan-Geschehen 2014 ansieht, scheint es in der Ukraine Kräfte gegeben zu haben bzw. noch zu geben, die sehr daran interessiert sind, diesen Konflikt zu provozieren, weil sie dachten, dass er ihnen nützt und für sie das Tempo des Eintritts in die EU oder NATO beschleunigen kann.
Und ich denke, dass es starke Kräfte in den USA gibt, die aus diversen Gründen großen Gefallen an diesem Konflikt haben. Ich las einige Artikel hochrangiger Amerikaner, beispielsweise von einem früheren Botschafter in Russland, die sagten, dass die ganze Sache zurückreicht bis 1990, dem Jahr der deutschen Wiedervereinigung, als der Westen versprach, die NATO nicht weiter nach Osten auszudehnen. Doch dann wurden immer mehr Ländern in die NATO aufgenommen und der Druck erhöht, obwohl Russland jahrelang klargemacht hatte, dass eine Aufnahme der Ukraine in die NATO die rote Linie darstellt, weil dann NATO Waffen direkt an die russische Grenze herangebracht würden, was für Russland der Siedepunkt wäre bzw. das Fass zum Überlaufen bringen würde, und Russland letztendlich zum Einmarsch bewog. Bei einem Konflikt gibt es immer zwei Seiten.
ELIAS: Stimmt. Es ist interessant, dass Du dies erkundet und Dir Informationen präsentiert hast, denn größtenteils ist sich die Bevölkerung beider Länder dieser Faktoren nicht bewusst. Auch die Fortsetzung des Kalten Kriegs ist Teil davon auf eine viel weniger offensichtliche und sehr geheimnistuerische Weise. Dies ist nicht offenkundig, aber seitens der Vereinigten Staaten hat es viel Misstrauen und ein fortgesetztes Diffamieren Russlands gegeben. Begonnen hatte das bereits vor dem zweiten Weltkrieg, und danach wurde dies sehr, sehr intensiv.
MARKUS: Das kann ich erkennen. Manches reicht zurück in die Eisenhower-Zeit und dessen Rede über den militärisch-industriellen Komplex, sowie darauf, dass gewisse Leute oder Kräfte in den USA daran interessiert sind, das Land in einem ewigen Krieg (forever war) zu halten, wie sie es nennen, weil sie von allen Kriegen profitieren.
Sogar in der Ukraine selbst gibt es alle möglichen separatistischen oder opponierenden Kräfte, und das ganze Land ist irgendwie so chaotisch wie der Mittlere Osten, wo Iran, Irak und Saudi-Arabien wegen Dingen, die sie wahrscheinlich schon längst vergessen haben, bereits endlos lange im Kampf miteinander sind, da eine Sache immer zur nächsten führt. Auch in der Ukraine scheint es Kräfte gegeben zu haben, sogar beim Maidan-Ereignis 2014, als eigene Leute Protestierende ermordeten, um zu Gewalttaten zu provozieren, und sie ersetzten den seinerzeitigen russenfreundlichen Präsidenten durch einen, der EU-freundlicher war, was die Russen ebenfalls provozierte.
Damit sage ich keinesfalls, dass die Russen Heilige sind. Sie waren gewiss auch dabei involviert, so wie bei den Separatisten im Donbass. Im Grund genommen ist es das, was Du schon immer gesagt oder mich hast erkennen lassen, dass kleine Dinge zu großen Dingen führen. Ich hatte einen Dokumentarfilm gesehen, wo es um die West- und die Ost-Ukraine und um Odessa ging, wo es ein Massaker gegeben hatte, und wenn man den Leuten in den Interviews zuhört, hat jeder irgendein Individuum wegen irgendjemand verloren, so dass alle einen Grund für den gegenseitigen Hass haben und man die Situation nicht entwirren kann, solange man an Rache und Gewalt glaubt.
Gelöst werden könnte das nur mit einem tiefen Friedens- und Vergebungswillen, und so lange der nicht vorhanden ist, wird es dort Krieg geben, selbst wenn Russland sich zurückzieht, denn dann würde die Separatisten der West- und Ost-Ukraine gegeneinander kämpfe n.
ELIAS: Aber es reicht noch tiefer als Vergebung, denn es geht um fehlendes Vertrauen, und das Vertrauen in Bezug auf Russland wurde so sehr zerstört, dass sie nicht wissen, wem sie noch vertrauen können. (But it moves, it moves deeper than an expression of forgiveness. It’s a matter of a lack of trust. And the trust has been so tremendously broken that in relation to Russia, that it’s a matter of they don’t know who to trust any longer.)
MARKUS: Du meinst Putin und Russland?
ELIAS: Ja.
MARKUS: Ja, so sehe ich es ebenfalls.
ELIAS: Ja, weil das Vertrauen so zerstört wurde, und vieles davon kommt aus den USA. Sie haben das Vertrauen immer wieder zerstört und diffamieren Russland schon seit mehr als einem Jahrhundert.
MARKUS: Ja, und selbst Lichtgestalten wie Obama haben Russland offen diffamiert und gesagt, dass es nur eine lokale Macht und auf dem Abstieg und nicht länger eine Weltmacht ist. Natürlich kann man so etwas sagen, aber gegenüber einem Land, das seinen Stolz hat, ist das unglaublich dumm, denn wenn das immer wieder bei einer Person, einem Tier, eine Firma oder einem Land tut, werden diese schließlich demonstrieren, dass sie weder irrelevant, schwach oder idiotisch sind.
ELIAS: Stimmt, denn auch das facht diesen Krieg an. Die Leute verstehen nicht, dass dabei mehr im Gange ist als das, was oberflächlich zu sehen ist, und leider diffamieren die Supermächte immer noch Russland, weshalb es in de Öffentlichkeit einen enormen Erguss gegen Russland gibt.
MARKUS: Interessanterweise haben sie in USA den Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy Junior, Sohn des ermordeten Bobby Kennedy, der das Ganze anscheinend irgendwie versteht und zumindest die Absicht äußert, diesen ewigen Krieg zu beenden und friedliche Lösungen zu finden, ohne Russland zu diffamieren, obwohl es offensichtlich bloß Reden eines Präsidentschaftskandidaten sind. Ich habe lange Interviews von ihm gesehen, und anders als das, was andere Präsidentschaftskandidaten derzeit von sich geben, sagt er anscheinend echt das, was er denkt oder glaubt. Es ist also interessant zu beobachten, was die Amerikaner wählen werden.
ELIAS: Das sehe ich auch so. Es wird interessant sein, und dazu gehört nicht nur diese Entwicklung in den USA, sondern auch die in vielen anderen Länder, die bei dem, wie sie Russland als Land und Leute sehen, involviert sind. Ich stimme mit Dir überein, dass Du einen Hund nur solange verprügeln kannst, bis er sich schließlich umdreht und Dich beißt.
MARKUS: Das sehe ich auch so.
ELIAS: Es ist eine Sache der Wahrnehmung und es geht darum, mehr gewahr zu werden und die echte Vernetzung von allem sowie das zu sehen, wie dies in vielerlei Hinsicht manipuliert wird. Es ist ein interessantes Phänomen, dass die Leute sich so sehr für die sogenannten Eliten interessieren und besorgt sind, wie diese sich auf die Welt auswirken, und alle diese Verschwörungstheorien bezüglich dieser Personen haben solch großen Einfluss. Obwohl ich immer wieder sage, dass Jene weniger Einfluss haben als Ihr meint, achten die Leute nicht auf das, was sie direkt vor Augen haben.
Session 202309061 (Fortsetzung folgt)
Wednesday, September 6, 2023 (Private/Phone)