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von Gilla
Hallo FredFree,
hm, ich denke es ist möglicherweise nicht der optimale Ansatz, sich selbst zur Nichteinmischung zu zwingen. Vorteilhafter wäre es, zu verinnerlichen, dass ein Anderer seine eigenen Erfahrungen selber wählt und Mitgefühl und Hochachtung für dessen Wahl zu empfinden, auch wenn er Schmerzen gewählt hat. Und wenn einer vor Deinen Augen am Ertrinken ist, nicht unbedingt selbst ins Wasser zu springen, wenn man nicht schwimmen kann, aber ihm die Hand zu reichen und ihn rauszuziehen.
Wenn man - wie ich - in jungen Jahren einer Sterbenden über Monate alle 1 ½ Stunden abwechselnd Morphium und bei der nächsten Runde Dilaudid Autropin spritzen musste, damit sie die höllischen Schmerzen der Metastasen ertragen konnte, können schon gewisse Ängste vor einem langen und schmerzhaften Sterbeprozess entstehen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich mal einen ganz leichten und mühelosen Abgang auf die andere Seite schaffe, und ich hoffe, dass mir das auch tatsächlich irgendwann gelingen wird.
Was den Glaubenssatz anbelangt, dass andere uns schaden können, so ist das eine ziemlich unpraktische Angelegenheit und total im Widerspruch zu dem, was Seth oder Elias sagen. Es bringt natürlich nichts, sich selbst wegen eines solchen Glaubenssatzes zu tadeln. Vielleicht versuchst Du mal, den Teil in Dir, der solche Ängste hegt, liebevoll anzunehmen und zu trösten, ihm zu sagen, dass er zwar solche Ängste haben darf, dass Du aber inzwischen weißt, dass jeder seine eigene Realität erschafft und dass Du gewählt hast, Deine eigene Realität immer mehr und mehr bewusst und vorsätzlich nach Deinem eigenen Wunsch zu erschaffen.
Wenn Du Krankheiten von anderen übernimmst, müssten jene somit unmittelbar völlig geheilt sein. Okay, Du hast vielleicht sehr gute Heilerfähigkeiten, aber es geht darum, dem anderen zu helfen, sich wieder an den natürlichen und harmonischen Zustand seines Körpers zu erinnern und diesen wiederherzustellen. Wenn Du sein Leid „schluckst“, bringt das gar nichts, denn der Andere ist ja nicht wirklich im Inneren geheilt und wird sich ziemlich schnell die nächste Krankheit materialisieren.
Möglicherweise hast Du ein solch tiefes Mitgefühl, dass Du meinst, auch leiden zu müssen, oder Du hast ein schlechtes Gewissen, weil es Dir besser ergeht als dem Anderen. Ich selbst praktiziere da so eine Art von Gebet. Ich danke "Alles Was Ist" für mein Wohlergehen und zähle dann einige der Dinge auf, für die ich ausgesprochen dankbar bin und dann bitte ich "Alles Was Ist", sich seiner notleidenden Teile zu erinnern und sie liebevoll durch ihre Schwierigkeiten hindurchzutragen und ihnen zur Erkenntnis zu verhelfen, wie sie ihre eigene Realität erschaffen.
Liebe Grüße
Gilla