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von Gilla
13. auf 14. August 2014
• (Selbst)Liebe, Verantwortung
Es ist so, dass die, die sich für Andere verantwortlich fühlen, oft gerade jene verletzen, für die sie sich verantwortlich fühlen, denn sie bürden ihnen die Verantwortung auf, sie glücklich zu machen oder sie zu lieben. Und wenn sie das nicht tun, wären sie dafür verantwortlich, dass sie unglücklich sind, und diese Verantwortung einem Anderen aufzubürden, das ist lächerlich.
Nur Ihr selbst könnt Euch glücklich machen, und wenn Ihr Euch nicht selbst glücklich macht, ist es nicht die Sache eines Anderen, Euch glücklich zu machen, denn das kann er überhaupt nicht, denn wenn Ihr Euch aus Euch selbst heraus nicht glücklich sein könnt, wie sollte das dann ein anderer für Euch tun können? Ihr könnt nicht haben wollen, dass ein Anderer das für Euch tut, was Ihr nicht bereit seid, für Euch selbst zu tun.
All das beruht auf einer missverständlichen Vorstellung von der Liebe, denn Liebe versteht Ihr so, dass ein Anderer sie Euch gibt, während es so ist, dass Ihr sie Euch selbst gebt, und wenn der Andere Euch liebt, ist es so, dass Ihr Euch selbst gegeben habt, geliebt zu werden, weil Ihr Euch selbst liebt. Und wenn Ihr Euch nicht selbst liebt, wird das auch kein Anderer tun, denn wenn Ihr Euch selbst immer wieder kritisiert, werden Andere dies ebenfalls tun, und wer würde Euch schon lieben, wenn Ihr ständig kritikwürdig wärt?
Das ist ein Teufelskreis, der sich immer weiter fortsetzt. Ihr müsst also anfangen, Euch selbst zu lieben und wertzuschätzen, wenn Ihr wollt, dass andere Euch genau das geben. Und wenn Ihr nicht wollt, dass andere Euch kritisieren, kritisiert Euch nicht selbst. Und wenn Ihr wollt, dass andere Euch wertschätzen, wertschätzt Euch selbst, denn der Andere spiegelt Euch nur das, was Ihr selbst tut. Und wenn Ihr Euch nicht selbst liebt, liebt Euch auch kein Anderer, und wenn Ihr Euch nicht selbst achtet, achtet Euch auch kein Anderer.
(später) Wie kannst Du machen, dass Du das nicht wieder erlebst und nicht wieder erschaffst, was Du nicht haben willst? Du erschaffst das nicht, was Du nicht haben willst, wenn Du Dich selbst achtest, Dich ehrst, wertschätzt und liebst, denn dann erschaffst Du genau das, dass andere ebenso für Dich empfinden, und wenn Du Dich nicht ehrst, wertschätzt, achtest und liebst, wie könnten Andere das für Dich tun, was Du nicht selber für Dich tust?
Ja, Ihr habt gelernt, Euch selbst so sehr zu kritisieren, dass es Euch schwerfällt, von dieser Kritik abzulassen. Fangt nun an, Euch selbst diese Liebe zu vergönnen und Euch diese Liebe zu spenden, von der Ihr wollt, dass andere sie Euch geben. Dann kommt genau das wieder zu Euch zurück, was Ihr haben wollt.
• Wesen aus den Lüften: sich nicht vor Neuem fürchten – Die Macht der Ängste
Weng, deng, seng…, Weng, deng, seng… neue Dinge sind zu Dir hin unterwegs, und wir wollten uns wieder bei Dir melden. Vieles, was Du jetzt erlebst und erfährst, mag für Dich noch neu sein, doch freue Dich, denn diese neuen Dinge können wundervoll sein, und sie können auch unangenehm sein, wenn Du voller Furcht und Ablehnung bist, was dazu führt, dass Ihr Dinge generiert, die Euch missfallen.
Ja, viele von Euch erkennen nicht die Macht ihrer Ängste, die genau das auf Euch anzieht, was Ihr nicht haben wollt. Aber nun solltet Ihr nicht anfangen, Euch vor Eurer eigenen Angst zu fürchten, denn das wäre kontraproduktiv. Sagt Euch einfach „Ich werde ein Meister im Erschaffen, und es gelingt mir von Tag zu Tag immer mehr, das zu erschaffen, was ich haben will, vergnügliche und erfreuliche Erlebnisse für mich zu erschaffen und meine Realität so zu gestalten, dass sie für mich und für andere eine Freude ist“, denn auch andere erfreuen sich daran, wenn es Euch wohlergeht.
• Andere Leben
Einst warst Du ein Mensch, der viele Menschen quälte und misshandelte, und Du hast dafür nach den Regeln jeder Gesellschaft im Gefängnis gebüßt und bist sogar später am Galgen gelandet. Du warst auch schon ein Mensch, der wunderbar und hehr war, und Du warst auch schon ein Mensch, der über die Maßen weise und gelehrt wartet.
Ihr spielt alle Varianten des Menschenlebens durch, die Euch nur einfallen und alle diese Erfahrungen bereichern Euch, auch wenn sie Dir vielleicht aus Deiner heutigen Warte scheußlich und äußerst unerfreulich vorkommen mögen. Es ist nicht so, dass jemand sagen würde: „Ich wähle jetzt, besonders scheußliche und unerfreuliche Erlebnisse zu erschaffen“, aber er hat vielleicht einige Wesenszüge für dieses Leben gewählt, die verbunden mit dem von ihm gewählten Wahrscheinlichkeiten-Pool gewisse verstärkte Chancen brachten, derartige Erlebnisse zu machen, die aus Deiner heutigen Warte gesehen nicht vergnüglich sind, doch aus seiner Warte gesehen waren sie genau das, was ihm Werterfüllung brachte, auch wenn diese Werterfüllung mit Schmerz, Leid oder Kummer verbunden war.
In der Prince of Wales Gallery??? gibt es das Bildnis eines Menschen, der Du einst in einem anderen Leben warst. Dieser Mensch war ein Ungeheuer vom Aussehen her, und in seinem Verhalten war er auch nicht viel anders, obwohl er sich gerne als mildtätig ausgab, und dieser Mensch war so grausam und böse, dass er, als er dem Henker übergeben wurde, in dessen Hand biss (das finde ich selbst nun nicht so besonders böse) um ihn daran zu hindern, ihn zu köpfen.
Und auch Andere hat er oft gebissen und ihnen wehgetan, und doch war eine besondere Gabe in ihm vorhanden, nämlich zu sehen und zu fühlen, wie es sich im Anderen anfühlt, wenn jener leidet. Und diese Empathie war ihm lieb und recht, denn er hat das Leid des Anderen in sich selbst genossen.
Das war eine Eigenart von ihm. Die von ihm begangenen Taten wären nicht das gewesen, was sie waren, wenn er bei diesen Taten nicht auch dieses Leid in sich selbst erschaffen hätte, das er so schätzte, und das ihn so schmerzte, und doch war er - obwohl man ihn als ein Ungeheure bezeichnen könnte - in seinem Inneren gut und wertvoll, und seine Taten waren lediglich Erfahrungen, die er machte, was auch auf die Anderen zutrifft (denen er Leid zufügte).