Elias: Sitzung 200704281 (2257) Entspannen statt zu Reagieren, Beziehungen
Verfasst: 16 Apr 2022, 09:34
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 200704281 (2257)
Die Weisheit der Pause: Entspannen statt zu reagieren
Die Beziehung mit der Ehefrau und den Töchtern ändern
Vorlieben bekunden, ohne Andere zu kritisieren
Struktur im Ruhestand
In der Partnerschaft Verschiedenheiten honorieren
Saturday, April 28, 2007 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) und Gast
…
GAST: Es ist schon lange her seit unserem letzten Gespräch, nicht nur Tage oder Monate, sondern Jahre.
ELIAS: Und worüber möchtest Du jetzt sprechen?
GAST: Mir fallen viele Themen ein. Wesentlich wäre wohl das Thema Beziehungen. Ich werde mit der Beziehung zwischen mir und beiden Töchtern, ihrer gegenseitigen Beziehung sowie wie der Beziehung zwischen mir und meiner Frau anfange und hoffe, Deinen Rat zu bekommen bezüglich von dem, wie diese Beziehungen sich geändert habe und noch ändern, und ob das gut oder weniger gut ist. Das ist wohl ein ziemliche Bündel, nicht wahr.
ELIAS: Stimmt, und wo möchtest Du beginnen?
GAST: Meine Töchter werden älter, und ich denke, dass sie weniger Ratschläge von mir und meiner Frau und mehr Unabhängigkeit brauchen. Siehst Du das auch so?
ELIAS: Ja.
GAST: Okay. Meine Frau und ich sollten nur dann involviert sein, wenn sie unseren Rat suchen. Siehst Du das auch so?
ELIAS: Ja. Wenn Sie Eure Hilfe, Rat oder Engagement wünschen, das wäre eine solche Richtung, doch es ist oft nicht hilfreich, dies unaufgefordert zu offerieren.
GAST: Stimmt, und es ist schwierig, dies vorher zu wissen, da wir in Gesprächen versucht sind, die Elternrolle zu übernehmen und unaufgefordert unseren Rat zu offerieren.
ELIAS: Verstanden. Du kannst auch die Interaktion ändern und Dir gestatten hilfsbereit zu sein, jedoch auf eine andere Weise. Statt Anweisungen oder Empfehlungen zu offerieren, kann es vorteilhafter und hilfreicher sein, sich einfach auszutauschen, die Situation im Gespräch anders anzugehen und eigene Erlebnisse zu schildern, was einerseits einen Bezugsrahmen offeriert und auch unterstützend ist, weil Dein Gegenüber sich verstanden und nicht beurteilt fühlt und Deine Energie deshalb nicht auf belehrende Weise empfängt, und sich nicht bedroht fühlt.
GAST: Das ist sehr einleuchtend. Es kommt mir fast so vor als ob es in solchen Gespräch Momenten eine sehr dünne Trennlinie zwischen dem Offerieren eines Bezugsrahmens und der Absicht zu Instruieren gibt, und dass es viel Konzentration erfordert, sie nicht zu überschreiten.
ELIAS: Verstanden. Es kann es hilfreiche sein, vor dem Antworten kurz innezuhalten. Höre echt zu und pausiere kurze vor dem Antworten, um zu evaluieren, wovon Dein Erwiderung motiviert ist.
GAST: Das ist ein sehr guter Vorschlag.
ELIAS: Das Aussprechen dieses Vorschlags, innezuhalten und zu evaluieren, benötigt viel mehr Zeit als das tatsächliche Tun, denn Dein Motiv beim Antworten kannst Du sekundenschnell evaluieren.
GAST: Ich hoffe, dass Du Recht hast. Aber ich muss es erst ausprobieren, um sicher zu sein. Zuzuhören, innezuhalten und nicht unbedingt sofort zu antworten, das klingt nach einem sehr guten Rat. Es ist auch möglich, dass ich die von einer oder von beiden Töchtern gewählten Richtungen selbst nicht wählen würde.
ELIAS: Ja, was ein Problem ist. Das verstehe ich, denn diese Verschiedenheiten und die unterschiedlichen persönlichen Richtlinien, die zu entsprechenden Entscheidungen motivieren, können oft Konflikte erschaffen. Es kann schwierig sein innezuhalten und zu erkennen, obwohl DU vielleicht nicht wählst, bestimmte Richtungen miteinzubeziehen, dass der Andere es tun wird, was nicht heißt, dass seine Richtung falsch ist. Sie ist anders und mag für Dich selbst falsch sein, weil sie im Widerspruch zu Deinen Richtlinien ist. Doch erinnere Dich, ganz egal, was eine auch Person tut und ob ihre Erlebnisse behaglich oder unbehaglich sind, dass sie weiterhin ihre eigene Werterfüllung generiert.
In Verbindung mit ihren Richtlinien äußern sich die Leute unterschiedlich. Mache offerieren sich mittels unbehaglich Erfahrungen effektivere Informationen, auf die sie mehr achten werden, was jedoch Anderen, die sich automatisch fragen: „Warum würd jemand unbehagliche und schmerzhafte Erfahrungen wählen?“ verwunderlich und unlogisch vorkommen mag, weil ihre eigenen Richtlinien anders sind und sie keine solche Erfahrungen wählen würden, weshalb das für sie schwer verständlich ist. Aber etwas zu verstehen, das ist nicht immer erforderlich, um …
GAST: Angesichts dessen, was Du gesagt hast, dem Pausieren, echten Zuhören und der Erkenntnis, dass ich den von ihnen gewählten Pfad nicht unbedingt selbst wählen würde, wäre es immer noch nicht passend, irgendwann zu sagen, dass ich mit dem Pfad, den sie vielleicht wählen wollen, nicht einig gehe.
ELIAS: Zu sagen, dass Du anderer Meinung bist, wäre nicht unbedingt ungemessen, aber auch hier rate ich, Deine Motivation zu evaluieren, und ob es wirklich nötig ist, dies zu äußern. Was möchtest Du mit dem Äußeren Deiner abweichenden Meinung zustande bring, und wie äußert Du sie? Das ist wesentlich. Du kannst eine Meinungsverschiedenheit äußern, aber tue dies, ohne den Andren zu kritisieren.
GAST: Prima.
ELIAS: Dies auf eine Weise, dass es lediglich Dein eigene Äußerung ist und klar erkennen lässt, dass Du angesichts Deiner Vorlieben diese Richtung nicht anheuern würdest, aber die Entscheidung des Anderen nicht als falsch kritisierst.
Wenn Du beispielsweise mit jemandem über politische Themen sprichst, starke Überzeugungen hegst und der Andere eine ganz andere Meinung darüber hat als Du, die anscheinend in Opposition dazu ist und Du Dich mit Deiner Meinung wohlfühlst, damit zufriedene bist und Dir vertraust, wohl wissend, dass sie für Dich selbst richtig, aber auch keine absolute Wahrheit ist, kannst Du Dir die andere Meinung anhören, ohne das Bedürfnis zu haben zu sagen, dass Du nicht damit übereinstimmst.
GAST: Das it sehr hilfreich. Nun werde ich ein bisschen über meine beiden Töchter und ihrer Beiziehung miteinander sprechen, die nicht immer gleich ist und es manchmal auch Reibungen zwischen ihnen gibt, obwohl ich glaube, dass sie sich sehr lieben. Manchmal ist es dann schwierig, das zu beobachten und sich zurückzuhalten, aber ich denke, dass das wohl so am besten ist. Siehst Du es auch so?
ELIAS: Ja. Die Dynamik und Beziehung zwischen Beiden ist komplex. Ich erkenne, dass sie sich sehr mögen und dass es zwischen ihnen eine starke Bindung, aber auch große Unterschiede gibt. Gewohnheitsmäßig vergleichen sie sich gegenseitig und versuchen, ähnlich wie die Andere zu sein, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Es geht also darum, diese Unterschiede schließlich als Ergänzung statt als Opposition sehen.
GAST: Aber das müssen sie wohl selbst fertigbringen.
ELIAS: Ja.
GAST: Ich denke nicht, dass ich ihnen dabei helfen kann.
ELIAS: Nicht bei dem, was sie hinkriegen wollen und womit sie ringen. Dafür bist Du nicht verantwortlich und kannst das auch nicht ändern, denn es ist ihre Sache, dies anzusprechen, und angesichts ihrer Energie und Richtungen kann es wohl noch eine Weile dauern, bis sie das hinkriegen, aber ich bin sehr zuversichtlich. Es geht darum, einige sehr gewohnte Wahrnehmungen und Muster von ihnen durchzuarbeiten, aber das können Beide hinkriegen.
Ein gute Rolle für Dich wäre, mit ihnen einzeln zu interagieren und Deine Unterstützung anzubieten, aber sie sehr individuell zu sehen und sie auch nicht zu vergleichen, um nicht noch zu dieser vergleichenden/konkurrierenden Energie beizutragen, womit sie bereits ringen.
GAST: Möglicherweise reichen die von Dir beschrieben Muster bis in die Kindheit zurück, auf die Beziehung mit mir und mit ihrer Mutter, aber vielleicht spielt es auch keine Rolle, wo diese Muster herrühren, sondern es geht nur darum zu erkennen, dass sie vorhanden sind.
ELIAS: Richtig.
GAST: Und wie Du schon sagtest, müssen sie eine Lösung finden, und die beste Hilfe, die ich ihnen offerieren kann, ist mit ihnen einzeln zu sprechen und sie nicht zu vergleichen.
ELIAS: Ja, das it ein sehr wichtiger Punkt. Und im Kontakt mit Beiden gemeinsam wäre es sehr hilfreich, Dich neutral zu verhalten, zwar aufrichtige Wertschätzung und Zuneigung für jede von ihnen, aber zugleich auch Neutralität zu äußern, um die Reibungen zwischen ihnen nicht noch zu fördern. Dein Anwesenheit kann stabilisierend wirken, so dass sie die Waffen ruhen lassen.
GAST: Ja. Alles, was Du gesagt hast, ist sehr einleuchtend. Ich muss es nur noch umsetzen und kann jetzt schon sehen, dass ich viele Pausen brauchen werde.
ELIAS: Vielleicht zu Anfang, aber mit etwas Übung wird es automatischer werden und wird Dir auch helfen zu entspannen statt zu reagieren.
GAST: Junge Junge, das ist die Geschichte meines Lebens. Okay, entspannen statt zu reagieren.
ELIAS: Ja, denn wenn Du eine Pause machst, gewährst Du Dir eine Augenblick des Entspannens, statt sofort zu reagieren und dazu erwidern.
GAST: Das, was Du sagst, ist sehr einleuchtend. Obwohl ich schon in paar Jahre auf dem Buckel habe, ist diese Aussage es wert, dass ich mich für den Rest meines Lebens daran halte. Von Natur aus reagiere ich eher schnell, statt innehalten, was nicht gut ist. Das erkenne ich.
ELIAS: Mein Freund, mit der Pause erlangst Du Weisheit.
GAST: Vielen Dank. Ich denke, dass auch die Beziehung zwischen meiner Frau und mir eine andere Stufe erreicht und dass ich sie, das was sie ist und ihre Stärken nun vermehrt wertschätze statt auf die Differenzen zu achten, die sich innerhalb von 40 Jahre Ehe erwiesen haben. Das was Du mir bezüglich meiner Töchter und ihrer gegenseitigen Beziehung sagtest, gilt wohl auch für die Beziehung zwischen meiner Frau und mir.
ELIAS: Ja.
GAST: Und das Wertschätzen dessen, was für sie wichtig und Teil ihres Lebens ist, ist ein Schritt, der uns Beiden und unsere Beziehung gut bekommen wird.
ELIAS: Stimmt. Und erinnere Dich an das, was Du wertschätzt. Oft reagieren die Leute auf Äußerungen eines Anderen ganz automatisch, ohne objektiv überhaupt zu erkennen, warum sie reagieren oder ob es wichtig für sie ist. Oft ist es das nicht, aber es ist eine gewohnte Erwiderung, und solche Reaktionen sind meist von einem Verteidigungs-Element motiviert.
Wenn der Andere sich auf eine bestimmt Weise äußert oder ein gewisses Verhalten an den Tag legt, wird die Reaktion durch eine automatische Verteidigungshaltung hervorgerufen. Du musst nicht unbedingt das Gefühl haben, Dich schützen zu müssen, aber Deine Reaktion wird davon motiviert, weil sich jemand auf eine andersartige Weise äußert, die gegen Deine Richtlinien verstößt. Vielleicht äußert er sich auf eine für Dich betrüblich Weise oder äußert ein Verhalten oder eine Richtung, die Du für unwichtig oder für Zeit- und Energievergeudung hältst.
GAST: Und nun sind wir wieder bei dem, was Du vorhin in einem anderen Kontext sagtest: Lerne Dich zu entspannen statt zu reagieren.
ELIAS: Ja.
GAST: Und Du sagtest auch, dass dies mit der Zeit und Übung automatischer werden kann.
ELIAS: Durchaus.
Session 200704281 (2257) (Fortsetzung folgt)
Saturday, April 28, 2007 (Private/Phone)
Mary Ennis
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Session 200704281 (2257)
Die Weisheit der Pause: Entspannen statt zu reagieren
Die Beziehung mit der Ehefrau und den Töchtern ändern
Vorlieben bekunden, ohne Andere zu kritisieren
Struktur im Ruhestand
In der Partnerschaft Verschiedenheiten honorieren
Saturday, April 28, 2007 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) und Gast
…
GAST: Es ist schon lange her seit unserem letzten Gespräch, nicht nur Tage oder Monate, sondern Jahre.
ELIAS: Und worüber möchtest Du jetzt sprechen?
GAST: Mir fallen viele Themen ein. Wesentlich wäre wohl das Thema Beziehungen. Ich werde mit der Beziehung zwischen mir und beiden Töchtern, ihrer gegenseitigen Beziehung sowie wie der Beziehung zwischen mir und meiner Frau anfange und hoffe, Deinen Rat zu bekommen bezüglich von dem, wie diese Beziehungen sich geändert habe und noch ändern, und ob das gut oder weniger gut ist. Das ist wohl ein ziemliche Bündel, nicht wahr.
ELIAS: Stimmt, und wo möchtest Du beginnen?
GAST: Meine Töchter werden älter, und ich denke, dass sie weniger Ratschläge von mir und meiner Frau und mehr Unabhängigkeit brauchen. Siehst Du das auch so?
ELIAS: Ja.
GAST: Okay. Meine Frau und ich sollten nur dann involviert sein, wenn sie unseren Rat suchen. Siehst Du das auch so?
ELIAS: Ja. Wenn Sie Eure Hilfe, Rat oder Engagement wünschen, das wäre eine solche Richtung, doch es ist oft nicht hilfreich, dies unaufgefordert zu offerieren.
GAST: Stimmt, und es ist schwierig, dies vorher zu wissen, da wir in Gesprächen versucht sind, die Elternrolle zu übernehmen und unaufgefordert unseren Rat zu offerieren.
ELIAS: Verstanden. Du kannst auch die Interaktion ändern und Dir gestatten hilfsbereit zu sein, jedoch auf eine andere Weise. Statt Anweisungen oder Empfehlungen zu offerieren, kann es vorteilhafter und hilfreicher sein, sich einfach auszutauschen, die Situation im Gespräch anders anzugehen und eigene Erlebnisse zu schildern, was einerseits einen Bezugsrahmen offeriert und auch unterstützend ist, weil Dein Gegenüber sich verstanden und nicht beurteilt fühlt und Deine Energie deshalb nicht auf belehrende Weise empfängt, und sich nicht bedroht fühlt.
GAST: Das ist sehr einleuchtend. Es kommt mir fast so vor als ob es in solchen Gespräch Momenten eine sehr dünne Trennlinie zwischen dem Offerieren eines Bezugsrahmens und der Absicht zu Instruieren gibt, und dass es viel Konzentration erfordert, sie nicht zu überschreiten.
ELIAS: Verstanden. Es kann es hilfreiche sein, vor dem Antworten kurz innezuhalten. Höre echt zu und pausiere kurze vor dem Antworten, um zu evaluieren, wovon Dein Erwiderung motiviert ist.
GAST: Das ist ein sehr guter Vorschlag.
ELIAS: Das Aussprechen dieses Vorschlags, innezuhalten und zu evaluieren, benötigt viel mehr Zeit als das tatsächliche Tun, denn Dein Motiv beim Antworten kannst Du sekundenschnell evaluieren.
GAST: Ich hoffe, dass Du Recht hast. Aber ich muss es erst ausprobieren, um sicher zu sein. Zuzuhören, innezuhalten und nicht unbedingt sofort zu antworten, das klingt nach einem sehr guten Rat. Es ist auch möglich, dass ich die von einer oder von beiden Töchtern gewählten Richtungen selbst nicht wählen würde.
ELIAS: Ja, was ein Problem ist. Das verstehe ich, denn diese Verschiedenheiten und die unterschiedlichen persönlichen Richtlinien, die zu entsprechenden Entscheidungen motivieren, können oft Konflikte erschaffen. Es kann schwierig sein innezuhalten und zu erkennen, obwohl DU vielleicht nicht wählst, bestimmte Richtungen miteinzubeziehen, dass der Andere es tun wird, was nicht heißt, dass seine Richtung falsch ist. Sie ist anders und mag für Dich selbst falsch sein, weil sie im Widerspruch zu Deinen Richtlinien ist. Doch erinnere Dich, ganz egal, was eine auch Person tut und ob ihre Erlebnisse behaglich oder unbehaglich sind, dass sie weiterhin ihre eigene Werterfüllung generiert.
In Verbindung mit ihren Richtlinien äußern sich die Leute unterschiedlich. Mache offerieren sich mittels unbehaglich Erfahrungen effektivere Informationen, auf die sie mehr achten werden, was jedoch Anderen, die sich automatisch fragen: „Warum würd jemand unbehagliche und schmerzhafte Erfahrungen wählen?“ verwunderlich und unlogisch vorkommen mag, weil ihre eigenen Richtlinien anders sind und sie keine solche Erfahrungen wählen würden, weshalb das für sie schwer verständlich ist. Aber etwas zu verstehen, das ist nicht immer erforderlich, um …
GAST: Angesichts dessen, was Du gesagt hast, dem Pausieren, echten Zuhören und der Erkenntnis, dass ich den von ihnen gewählten Pfad nicht unbedingt selbst wählen würde, wäre es immer noch nicht passend, irgendwann zu sagen, dass ich mit dem Pfad, den sie vielleicht wählen wollen, nicht einig gehe.
ELIAS: Zu sagen, dass Du anderer Meinung bist, wäre nicht unbedingt ungemessen, aber auch hier rate ich, Deine Motivation zu evaluieren, und ob es wirklich nötig ist, dies zu äußern. Was möchtest Du mit dem Äußeren Deiner abweichenden Meinung zustande bring, und wie äußert Du sie? Das ist wesentlich. Du kannst eine Meinungsverschiedenheit äußern, aber tue dies, ohne den Andren zu kritisieren.
GAST: Prima.
ELIAS: Dies auf eine Weise, dass es lediglich Dein eigene Äußerung ist und klar erkennen lässt, dass Du angesichts Deiner Vorlieben diese Richtung nicht anheuern würdest, aber die Entscheidung des Anderen nicht als falsch kritisierst.
Wenn Du beispielsweise mit jemandem über politische Themen sprichst, starke Überzeugungen hegst und der Andere eine ganz andere Meinung darüber hat als Du, die anscheinend in Opposition dazu ist und Du Dich mit Deiner Meinung wohlfühlst, damit zufriedene bist und Dir vertraust, wohl wissend, dass sie für Dich selbst richtig, aber auch keine absolute Wahrheit ist, kannst Du Dir die andere Meinung anhören, ohne das Bedürfnis zu haben zu sagen, dass Du nicht damit übereinstimmst.
GAST: Das it sehr hilfreich. Nun werde ich ein bisschen über meine beiden Töchter und ihrer Beiziehung miteinander sprechen, die nicht immer gleich ist und es manchmal auch Reibungen zwischen ihnen gibt, obwohl ich glaube, dass sie sich sehr lieben. Manchmal ist es dann schwierig, das zu beobachten und sich zurückzuhalten, aber ich denke, dass das wohl so am besten ist. Siehst Du es auch so?
ELIAS: Ja. Die Dynamik und Beziehung zwischen Beiden ist komplex. Ich erkenne, dass sie sich sehr mögen und dass es zwischen ihnen eine starke Bindung, aber auch große Unterschiede gibt. Gewohnheitsmäßig vergleichen sie sich gegenseitig und versuchen, ähnlich wie die Andere zu sein, obwohl sie sehr unterschiedlich sind. Es geht also darum, diese Unterschiede schließlich als Ergänzung statt als Opposition sehen.
GAST: Aber das müssen sie wohl selbst fertigbringen.
ELIAS: Ja.
GAST: Ich denke nicht, dass ich ihnen dabei helfen kann.
ELIAS: Nicht bei dem, was sie hinkriegen wollen und womit sie ringen. Dafür bist Du nicht verantwortlich und kannst das auch nicht ändern, denn es ist ihre Sache, dies anzusprechen, und angesichts ihrer Energie und Richtungen kann es wohl noch eine Weile dauern, bis sie das hinkriegen, aber ich bin sehr zuversichtlich. Es geht darum, einige sehr gewohnte Wahrnehmungen und Muster von ihnen durchzuarbeiten, aber das können Beide hinkriegen.
Ein gute Rolle für Dich wäre, mit ihnen einzeln zu interagieren und Deine Unterstützung anzubieten, aber sie sehr individuell zu sehen und sie auch nicht zu vergleichen, um nicht noch zu dieser vergleichenden/konkurrierenden Energie beizutragen, womit sie bereits ringen.
GAST: Möglicherweise reichen die von Dir beschrieben Muster bis in die Kindheit zurück, auf die Beziehung mit mir und mit ihrer Mutter, aber vielleicht spielt es auch keine Rolle, wo diese Muster herrühren, sondern es geht nur darum zu erkennen, dass sie vorhanden sind.
ELIAS: Richtig.
GAST: Und wie Du schon sagtest, müssen sie eine Lösung finden, und die beste Hilfe, die ich ihnen offerieren kann, ist mit ihnen einzeln zu sprechen und sie nicht zu vergleichen.
ELIAS: Ja, das it ein sehr wichtiger Punkt. Und im Kontakt mit Beiden gemeinsam wäre es sehr hilfreich, Dich neutral zu verhalten, zwar aufrichtige Wertschätzung und Zuneigung für jede von ihnen, aber zugleich auch Neutralität zu äußern, um die Reibungen zwischen ihnen nicht noch zu fördern. Dein Anwesenheit kann stabilisierend wirken, so dass sie die Waffen ruhen lassen.
GAST: Ja. Alles, was Du gesagt hast, ist sehr einleuchtend. Ich muss es nur noch umsetzen und kann jetzt schon sehen, dass ich viele Pausen brauchen werde.
ELIAS: Vielleicht zu Anfang, aber mit etwas Übung wird es automatischer werden und wird Dir auch helfen zu entspannen statt zu reagieren.
GAST: Junge Junge, das ist die Geschichte meines Lebens. Okay, entspannen statt zu reagieren.
ELIAS: Ja, denn wenn Du eine Pause machst, gewährst Du Dir eine Augenblick des Entspannens, statt sofort zu reagieren und dazu erwidern.
GAST: Das, was Du sagst, ist sehr einleuchtend. Obwohl ich schon in paar Jahre auf dem Buckel habe, ist diese Aussage es wert, dass ich mich für den Rest meines Lebens daran halte. Von Natur aus reagiere ich eher schnell, statt innehalten, was nicht gut ist. Das erkenne ich.
ELIAS: Mein Freund, mit der Pause erlangst Du Weisheit.
GAST: Vielen Dank. Ich denke, dass auch die Beziehung zwischen meiner Frau und mir eine andere Stufe erreicht und dass ich sie, das was sie ist und ihre Stärken nun vermehrt wertschätze statt auf die Differenzen zu achten, die sich innerhalb von 40 Jahre Ehe erwiesen haben. Das was Du mir bezüglich meiner Töchter und ihrer gegenseitigen Beziehung sagtest, gilt wohl auch für die Beziehung zwischen meiner Frau und mir.
ELIAS: Ja.
GAST: Und das Wertschätzen dessen, was für sie wichtig und Teil ihres Lebens ist, ist ein Schritt, der uns Beiden und unsere Beziehung gut bekommen wird.
ELIAS: Stimmt. Und erinnere Dich an das, was Du wertschätzt. Oft reagieren die Leute auf Äußerungen eines Anderen ganz automatisch, ohne objektiv überhaupt zu erkennen, warum sie reagieren oder ob es wichtig für sie ist. Oft ist es das nicht, aber es ist eine gewohnte Erwiderung, und solche Reaktionen sind meist von einem Verteidigungs-Element motiviert.
Wenn der Andere sich auf eine bestimmt Weise äußert oder ein gewisses Verhalten an den Tag legt, wird die Reaktion durch eine automatische Verteidigungshaltung hervorgerufen. Du musst nicht unbedingt das Gefühl haben, Dich schützen zu müssen, aber Deine Reaktion wird davon motiviert, weil sich jemand auf eine andersartige Weise äußert, die gegen Deine Richtlinien verstößt. Vielleicht äußert er sich auf eine für Dich betrüblich Weise oder äußert ein Verhalten oder eine Richtung, die Du für unwichtig oder für Zeit- und Energievergeudung hältst.
GAST: Und nun sind wir wieder bei dem, was Du vorhin in einem anderen Kontext sagtest: Lerne Dich zu entspannen statt zu reagieren.
ELIAS: Ja.
GAST: Und Du sagtest auch, dass dies mit der Zeit und Übung automatischer werden kann.
ELIAS: Durchaus.
Session 200704281 (2257) (Fortsetzung folgt)
Saturday, April 28, 2007 (Private/Phone)