Seth: die Schlafwandler

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Denkt daran, dass jede Bewusstseinseinheit ein göttlicher Teil All-dessen was ist ist. Dann wird euch das, was ich nun erklären möchte, vielleicht eher einleuchten.


Lange Zeit - ich bediene mich wieder eurer Sicht- und Ausdrucksweise verharrten die Schlafwandler in dem ihnen eigenen Zustand des Schlafwandelns und dementsprechenden Aktivitäten. Was auf dem Planeten Erde damals als reales Leben galt, würdet ihr heute als Traumleben bezeichnen. Während die Schlafwandler schliefen, arbeiteten sie im Geiste; sie konzipierten geistig individuell, aber in gemeinsamem Bemühen (lange Pause) all die strahlend schönen Konstrukte, die insgesamt das Reservoir bildeten, aus dem die Menschen schöpfen konnten. In diesem multidimensionalen Aufgebot lernte das Bewusstsein, sich geistig in elektromagnetische Energieeinheiten, in Atome und Moleküle, in Elektronen und Chromosomen zu verwandeln. Geistig schuf es die Strukturen, durch die alles körperlich-materielle Leben fließen konnte, und damit begann die stoffliche Existenz der Welt. Die Bewusstseinseinheiten sind unzerstörbar und von unendlicher Lebensenergie, unabhängig von den Formen, die sie annahmen. Die erträumten Formen der Menschen waren Traumbilder, Bewusstsein baute die Formen als Materie auf.

Das Bewusstsein verfügt über unvorstellbar große Beweglichkeit, ohne je etwas von seinem Potential zu verlieren. Bewusstseinseinheiten können sich mit Millionen anderen vermischen und deshalb millionenfach unterschiedliche Inhalte und Formen hervorbringen.


Ihr »lest« euer Bewusstsein gleichsam vertikal und identifiziert euch mit ihm auf nur bestimmten »Etagen«. Es erscheint euch so, als würde jede anders als auf die euch geläufige Art organisierte Wahrnehmung, jede anders konzipierte Einheit des Selbst zwangsläufig eure eigene Identität negieren oder funktionsuntüchtig machen. Am Anfang der Welt gab es jedoch zahllose Gruppierungen und Verbindungen des Bewusstseins, viele unterschiedlich organisierte, aber nichtsdestoweniger als Selbst erlebte innere Einheiten von Lebewesen und dazu auch die Art der psychologischen Orientierung, wie ihr sie heute habt - die aber keineswegs vorherrschend war. Während, im a l l g eme i n e n , die Arten auf der Erde von Anfang an in den Formen existierten, die ihr heute kennt, funktionierte ihr Bewusstsein völlig anders als jetzt; die Gattungen und die Arten waren kraft unterschiedlicher innerer Gleichsetzung der Motive - eine Identifikation, die euch seither im Untergrund des Wahrnehmbaren abhanden gekommen ist - viel enger miteinanderverbunden.


(21.05 Uhr.) Anfänglich war die Welt, wie gesagt, ein Traum, und was heute für euch das Wachbewusstsein ist, war damals das Traumbewusstsein. Insofern wurde die äußere Welt der Erde geistig hervorgebracht, jedes Atom durch ein bewusstes Atom - und jedes Atom ursprünglich durch Bewusstseinseinheiten. Ich sagte, dass diese Einheiten als Teilchen agieren könnten, und auch als Kräfte; demnach sprechen wir hier nicht von einem geistigen Mechanismus; diese Einheiten sind im eigentlichen Sinne des Wortes vielmehr Wesenheiten, und zwar solche mit unvorstellbaren schöpferischen Eigenschaften, absichtsvoll handelnde Entitäten, die vom unendlichen Geist angetrieben wurden, denn dieser war von einer Inspiration erfüllt, die der Welt Licht gab. Diese Entitäten, die euren Vorstellungen zufolge uralt sind, ließen Teile ihrer selbst sozusagen - bitte hervorheben - i n T r a n c e zurück, und diese stülpten Berge, Täler, Luft und Wasser aus.


(Nach einer einminütigen Pause um 21.13 Uhr.) Jene Entitäten befinden sich gewissermaßen in Trance, doch ihr Potential ist ungeschmälert, und sie stehen miteinander in ständigem Austausch. (Lange Pause.)


In anderen Erfahrungswelten als denen, die ihr anerkennt, kommuniziert auch ihr ständig mit ihnen. Es geht zwischen jeder Lebensform und ihrer Umwelt ein endloses Wechselspiel vor sich. (Lange Pause.)


Es gibt keinen Ort, keinen Punkt, an dem das Bewusstsein aufhört und die Umwelt beginnt oder umgekehrt. Jede Lebensform nimmt zusammen mit jeder anderen Form Gestalt an. Umgebung und Organismus entstehen in wechselseitiger Abhängigkeit. Nachdem jedoch die Formen zur Gänze verstofflicht waren, agierten alle Spezies noch lange Zeit als Schlafwandler, wenn auch das Verstreichen der Zeit nicht als solches empfunden wurde. Im Lauf dieser Phase wurde das Werk, nichtstoffliches Bewusstsein mit Materie zu verbinden, vollendet. Zum Beispiel machte sich die Schwerkraft jetzt geltend. Die Jahreszeiten nahmen die Rhythmen an, die für die Geschöpfe an den verschiedenen Orten am besten geeignet waren. Die Umwelt und die Geschöpfe passten sich aneinander an.


Bis dahin war die Kommunikation hauptsächlich durch die Charakteristika der Bewusstseinseinheiten bestimmt gewesen (lange Pause); jede Einheit wusste um ihre Beziehung zu allen anderen auf dem Planeten. Die Geschöpfe stützten sich auf innere Sinne, während sie lernten, mit den neuen, spezialisierten Sinnen umzugehen, die sie, die Geschöpfe, auf die Wahrnehmung in Zeit und Raum ausrichteten. Diese Ausrichtung der Wahrnehmung war von entscheidender Bedeutung, denn mit dem vollständigen Erwachen des Bewusstseins im Fleisch mussten die Schnittstellen mit Raum und Zeit einwandfrei klargestellt sein. Die Traumkörper wurden grobstofflich und stellten sich durch den Gebrauch der Sinne auf grobstoffliche Frequenzen ein - Frequenzen von solcher Macht und An z i e h u n g s k r a f t , dass sie die Lebewesen aller Arten, von der Mikrobe bis zum Elefanten, erreichten und sie in einem festen Gefüge raumzeitlicher Ordnung beieinander hielten.


Am Anfang dienten die Träume des Menschen in gewisser Weise direkt seinem körperlichen Überleben. Sie lieferten ihm die Informationen, die die neuen körperlichen Sinne unter den gegebenen Umständen nicht bieten konnten. Die körperlichen Sinne konnten ja nur die unmittelbare Umgebung wahrnehmen. Die Träume des Menschen glichen diesen Mangel aus und erfüllten sein Bewusstsein, indem sie ihm die so nützlichen umfassenderen Informationen verschafften, zu denen es einst leichten Zugang hatte. Im Schlaf konnte der Mensch aus den Informationen Vorteil ziehen, die in den seinem Fleisch inhärenten Bewusstseinseinheiten gespeichert waren. (21.30 Uhr.)

Bitte hervorheben: Nu n : We n n e r t r ä u m t e , kehrte der Mensch in einen Zustand zurück, wie er ihm vor dem Erwachen zuteil gewesen und aus dem sein körperliches Leben hervorgegangen war - nur war er jetzt ein neues Geschöpf, mit einem neuen Bewusstsein, und dies galt auch für alle anderen Gattungen und Arten. Im Traum machten sich die Spezies mit ihren Ursprüngen bekannt, und sie wurden ihrer Einheit inne. Sie erinnerten sich daran, wie es gewesen war. Sie erinnerten sich daran, dass sie in einem gegenseitigen Wechselspiel Gestalt angenommen hatten. Ich gebe zu, dass diese Schilderung viel schwerer zu verstehen ist als das religiöse Symbolbild Gottes, der die Welt erschaffen hat, oder die wissenschaftliche These einer Welt, die in einem leeren Universum unter den schlüpfrigen Händen des Zufalls entstanden sein soll. Doch wird, hoffe ich, meine Erklärung aufgrund der sichtbar werdenden inneren Wahrheiten in Verstand und Herz derer Anklang finden, die aufgeschlossen genug sind, um zuzuhören. Der Geist des Menschen ist nämlich von dem Wunsch beseelt, die Wahrheit zu entdecken und alles r i c h t i g z u d e u t e n , und er weiß um seine umfassende Erbschaft. Es ist nicht einfach so, dass der Mensch eine Seele hat, die im Gegensatz zu allem anderen an ihm gesegnet ist; vielmehr ist alles, was er kennt, unabhängig von Größe oder Rang, aus »dem Stoff der Seele« gemacht, um es einmal so zu formulieren. Alles, was dem Menschen zuteil ist, hat seinen Wert - und nichts davon wird je ausgelöscht oder zerstört, mag sich auch die Form ändern.


(Alles mit eindringlicher Intensität:) Notgedrungen muss ich die Geschichte der Weltentstehung so erzählen, als handelte es sich um ein Nacheinander. Doch in Wahrheit kommen die Welt und all ihre Geschöpfe wie ein spontan komponiertes, hier und jetzt aufgeführtes musikalisches Werk zustande, in dem die Noten sich verlebendigen und sich selbst spielen, so dass Musiker und Noten eins werden; auch der Zweck und die Darbietung sind ein und dasselbe, und jede Note, die gespielt wird, stimmt stets die ihr möglichen eigenen Variationen an, gestaltet alle wahrscheinlichen Kompositionen aus, während sie gleichzeitig an den von allen anderen Noten mitgestalteten Themen und Melodien der Gesamtkomposition teilhat - so dass jede Note ertönend sich selbst definiert und doch auch dank ihrer Teilhabe an der Komposition als Ganzem Bedeutung und Wert hat.


Vieldimensionale Kreativität solcher Art überfordert das Wachbewusstsein, doch kann es sich in einem neuartigen Erkennen ausdehnen, wenn es unter Wahrung der vom Selbst erlebten Einheit von seinem eigenen Thema weitergeführt wird.


In der von umfassender Kreativität geschaffenen Komposition folgt auch eure Welt in gewisser Weise ihrem eigenen Thema. Ihr möchtet wissen, wie ihr in diese musikalische Darbietung hineingeraten seid. (Pause.) Ich benutze hier eine Analogie, wenn auch eine recht simple, aus der Welt der Musik, um darauf hinzuweisen, dass wir es auch mit Wahrnehmungsfrequenzen zu tun haben. Ihr seid [so könnte man sagen] auf die Orchestrierung der Erde eingestimmt, und eure Wahrnehmung der Zeit ist einfach das Ergebnis von Gewohnheiten, von Wahrnehmungsgewohnheiten, die ihr am Anfang erlernen musstet. Und ihr nahmt diese Gewohnheiten an, als eure körperlichen Sinne sich schärften und sich immer mehr spezialisierten.


(21.47 Uhr.) Ihr habt euch auf eure Zeit selber festgelegt – doch umfassendere Wahrnehmungen traten im Hintergrund eures Wachbewusstseins und im Traumzustand schon immer zutage. Eben die große Aktivität im Traumzustand ermöglicht es euch als psychophysischen Wesen, (lauter) d i e We l t , d i e e u c h v e r t r a u t i s t , zu erkennen und zu bewohnen.


Seth
Sitzung 891, Träume, Evolution und Werterfüllung, Band 1
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