Elias Mary Talks Sitzung 3074
Verfasst: 26 Jun 2020, 10:34
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
The Elias Transcripts are held in © copyright 1995 – 2015 by Mary Ennis,
All Rights Reserved.
© copyright 1997 – 2015 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
http://www.eliasweb.org/
http://www.eliasforum.org/digests.html
Mary Ennis Talk at the 2011 Vermont Gruppen-Sitzung 3074
Saturday, October 22, 2011
Vor unserer Gruppesitzung sage ich gewöhnlich ein paar Worte, und ich dachte mir, dass dies die Gelegenheit ist, um Euch alle etwas auf den neuesten Stand zu bringen. Nun kommen wir zu Oprah Winfrey’s Life Class simulation: „Was ich in diesem Jahr gelernt habe!“
Ich denke, dass es für Euch alle ein interessantes Jahr war. Für mich war es das gewiss. Ich habe in diesem Jahr gesehen, dass es nicht immer glatt läuft, wenn man beschließt, eine neue Richtung einzuschlagen. Das kann es zwar tun, aber oft ist es so, dass man sich auf unbekanntes Territorium seinerselbst begibt, wo alles neu ist. Man hat diese Vorstellung, in welche Richtung man gehen will und meint, dass alles glatt verlaufen wird, was es nicht tut. Meist ist der Weg ziemlich holprig, das ist das Erste, was ich gelernt habe.
Dies hat mich auch gelehrt, etwa geduldiger zu sein. Wenn die Straße holpriger wird als erwartet und man mit sich selbst ringt und sich sagt „Ich habe die Straße direkt vor meinen Augen und weiß, was ich tun will. Warum funktioniert es nicht?“ heißt das nicht, dass es nicht funktioniert, sondern dass die Straße holprig ist und Anpassungen vorgenommene werden müssen, weil Du etwas Neues tust, denn die vertrauten alten Methoden lässt Du nicht so schnell hinter Dir. Du kannst einige alte Methoden und Assoziationen nicht so schnell loslassen, auch wenn Du wirklich begeistert eine neue Richtung einschlägst und willst, dass es funktioniert.
In diesem Jahr habe ich auch gelernt, dass Assoziationen wirklich groß und stark und manchmal so unmittelbar vor Deiner Nase sind, dass Du sie noch nicht einmal sehen kannst. Auf sehr intensive Weise habe ich gelernt, dass manche Assoziationen riesig und einflussreich sein können, so dass wir nicht erkennen, nicht sehen und nichts darüber wissen, wie sehr sie uns beeinflussen.
Heute werde ich mit Euch über eine sehr intime Sache in meinem Leben sprechen, was besonders viel Mut erfordert, da dies ein bisschen persönlicher ist als das, worüber ich sonst spreche.
In mancher Hinsicht war diese Jahr für mich etwas herausfordernd. Ihr wisst um die neue Richtung bei der Arbeit, wovon ich wirklich begeistert war, doch es lief nicht ganz so glatt wie gedacht, und ich fragte mich, warum? Es sollte doch gradlinig verlaufenden, tat es aber nicht. Ich dachte, die Hindernisse innerhalb von 6 Monaten hinter mir lassen zu können, doch inzwischen scheint es so zu sein, dass bis zum Jahresende alles gradliniger werden wird.
Die Familie präsentierte sich als sehr interessante weitere Herausforderung. Wenn andere Leute über ihre Kindheit, ihr Heranwachsen und ihre jungen Jahre sprachen, habe ich mit ihnen gescherzt und einige Kommentare gemacht und gesagt, dass ich mich nicht an vieles davon erinnere. Ich habe nie groß darüber nachgedacht, denn es schien mich nie zu stören, dass ich große Erinnerungslücken habe, aber in meiner Familie geschah etwas in diesem Sommer, das viele Assoziationen bewirkte. Einige Dinge über Geisteskrankheit kamen heraus, was das ist und was es tut, und dies war ein heftiger Trigger für mich
Meine Absicht ist es, so weit wie überhaupt möglich für jeden unterstützend zu sein, und dabei spielt es keine Rolle ob es ein Kunde von mir, ein Freund/in oder ein Familienmitglied wäre, aber wohl doch am stärksten für Familienmitglieder. Da dies ständig meine Absicht ist, versuche ich, auf mein Tun und die Art und Weise, wie ich interagiere, gut achtzugeben. Ich schätze es, geradeheraus (direct) zu sein, aber manchmal bin ich sehr unsicher, was ich tun, sagen oder wie ich mich verhalten kann.
Manchmal passierte es mir, dass irgendetwas mich dazu bringt, kurz herauszuplatzen, aber ich fange mich sofort wieder und denke mir: „Das war nicht sehr hilfreich.“ Doch dies öffnete mir die Augen für den vermeintlichen Trigger an der Oberfläche, denn tief darunter ist etwa noch viel Größeres vorhanden. Ich entdeckte, dass ich bei abweichenden/unüblichen Verhaltensweisen sehr starke Assoziationen habe, und Geisteskrankheiten gehören in diese Kategorie, da Menschen mit einer solchen Krankheit manchmal nicht leicht verständliche, abweichende/ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag legen.
Dieser ganze Prozess brachte mir die Erkenntnis, dass es nicht wirklich wichtig ist, den Anderen zu verstehen. Verstehen habe ich schon mein ganzes Leben lang sehr wertgeschätzt, denn wenn ich etwas verstehe, kann ich es akzeptieren, ansonsten nicht. Manche Dinge werde ich wohl nie im Leben verstehen, weil sie nicht zu meinem Erfahrungsbereich gehören, aber das ist egal. Das, was ich verstehen muss, bin ich selbst sowie das, wie ich mit dem umgehe, was ich mir präsentiere, wie ich erwidere, welche Entscheidungen ich treffe und ob ich Wahlmöglichkeiten habe, denn wenn eine Assoziation uns anspringt, wissen wir manchmal noch nicht einmal, dass es Wahlmöglichkeiten gibt. Wir reagieren und erkennen noch nicht einmal, dass wir reagieren. Und es kommt Dir im Augenblick selbst ganz normal vor, weil Du es immer auf dies Weise assoziiert hast.
Dies öffnete für mich die Schleusen der Erinnerungen. Ein regelmäßiger Kunde seit 14 Jahren, der jede zweite Woche eine Sitzung hat, hat immer darüber gesprochen, wie externe Symbolik das reflektiert, was in unserem Inneren vorgeht. Ich habe ihn das schon oft sagen gehört, und es ging buchstäblich zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, denn ich habe nicht verstanden, worüber er spricht. Ich bin mir auch sicher, dass Elias das schon zehntausend Mal gesagt hat, aber es hat bei mir nicht gefunkt. Viele von Euch wissen wohl, dass es in diesem Jahr in Brattleboro durch den Hurrikan Irene eine große Überflutung gab, die großen Schaden anrichtete.
Zwei Tag, bevor die Fluten eintrafen, öffnete sich eine Schleuse in meinem Inneren. Es war irgendwie amüsant, dass das, was im Inneren vorging, extern reflektiert wurde - ich übernehme nicht die Verantwortung für die Überflutung – aber es war interessant, dies objektiv zu sehen und zu wissen, was in meinem Inneren im Gange war. Es war eine Flut der Erinnerungen, und die meisten davon waren unerfreulich. Es leuchtet mir ein, warum ich mich mein Leben lang nicht daran erinnert und sie ziemlich gut unter Schloss und Riegel gehalten hatte. Ich beschloss, dass es nicht wirklich wichtig für mich ist, in alle diese Erinnerungen einzutauchen und noch mehr davon an die Oberfläche zu holen, den die aufgetauchten Erlebnisse aus meinen jüngeren Jahren waren nicht toll.
Aber dies half mir einige Assoziationen zu verstehen, beispielweise die bezüglich von Geisteskrankheiten. Einige dieser Assoziationen sind wirklich lächerlich. Wenn man sich die eigenen Assoziationen ansieht, ist es interessant zu erkenne, wie dumm manche davon sind, aber sie üben großen Einfluss aus, und das weiß man nicht, weil man sie sich nie angesehen hat.
Eine dieser Assoziation war es, dass man sich ansteckt, wenn man zu lange in der Nähe eines Geisteskranken ist. Okay, das ist eine sehr dumme Assoziation. Geisteskrankheiten sind nicht ansteckend. Doch ich erschuf bereits vor langer Zeit die Assoziation, dass die Geisteskrankheit Anderer auf Dich abfärbt und Du sie einfangen und selbst geisteskrank werden wirst, wenn Du in ihrer Nähe bist, was absolut unwahr ist. Doch der so erschaffen Einfluss war es, der mich auf Abstand hielt, um nicht involviert zu sein. Und wenn es nicht möglich war, Abstand zu wahren, verschloss ich die Augen vor der Wahrheit, sagte mir, dass es nicht existiert, und wenn es nicht existiert, spielt es auch keine Rolle, wenn ich mich in der Nähe einer solchen Person aufhalte.
Es ist erstaunlich, wie effektiv und effizient wir manchmal die Augen vor der Wahrheit verschließen können. Ich kann ehrlich sagen, dass ich 34 Jahre lang die Augen vor der Wahrheit verschloss. Nichts ist falsch, alles ist okay. Ich habe keine Zusammenhänge erkannt und mir gesagt, diese Erfahrung, diese Handlung oder Verhaltensweise hat nichts mit jener anderen zu tun. Nichts davon hängt zusammen, weil nichts falsch ist. Denn wenn es falsch wäre, muss ich wohl etwas falsch gemacht haben, oder es stimmt etwas nicht mit mir, weil es wohl über mich an mein Kind weitergegeben wurde. Also bin ich unmittelbar involviert.
Inzwischen verstehe ich, dass meine Assoziationen nicht wahr waren, aber ich erkenne auch, dass dies noch dadurch verstärkt wurde, dass auch meine Mutter diese Sache hatte. Also habe ich es zu beiden Seiten, der Seite vor und der Seite nach mir und stehe in der Mitte, und ich habe das nicht verstanden, weder als Kind bei meiner Mutter noch jetzt bei meiner Tochter. Und es ist etwas, was nicht verschwindet. Ob ich es nun verstehe oder auch nicht, wichtig ist, dass ich mich selbst verstehe und dass ich das verstehe, was ich tue, wie ich Dinge erwidere und ob ich reagiere.
Ich erkannte, dass meine Assoziationen sehr stark waren, aber auch dies, dass eine wertgeschätzte Beziehung abgebrochen werden kann, wenn man nicht behutsam ist. Nicht durch den Tod, sondern weil man nicht fähig ist, sie aufrecht zu erhalten. Eine weitere erhebliche Assoziation ist, dass ich sicherstellen muss, dass der Betroffen immer in Sicherheit ist, weil er sich ansonsten verletzt. Und das ist gefährlich, denn auch das ist eine Art und Weise, wie die Beziehung abgebrochen werden kann. Doch wenn die Beziehung für mich wichtig ist, ist es wichtig für mich sicherzustellen, dass der Betroffene in Sicherheit ist. Aber ich kann nicht bewirken, dass der Andere in Sicherheit ist. Ich kann nicht die Wahl für ihn treffen und ihn beschützen oder sicherstellen, dass er in Sicherheit ist und sich nicht verletzt, was er sowieso tun wird. Das, worauf ich achtgeben muss, ist das, was dies in mir selbst tut.
Sechs Mal versuchte meine Mutter, Selbstmord zu begehen. Meine Tochter versuchte es vier Mal. Doch ich erkannte nicht, dass es eine Ähnlichkeit zwischen Beiden gab, was ich inzwischen erkenne. Ich stellte nie den Zusammenhang her, dass Beide miteinander verwandt sind. Dass sie es vielleicht aus dem gleichen Grund tat, aus dem sie es das letzte Mal zu tun versuchte, denn jedes Mal war es anders, jedes Mal eine andere Sache, und es ging ihr gut (there is nothing wrong with her, she is fine), aber ich habe den Zusammenhang nicht erkannt und die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Dies zuzugeben war ziemlich schwierig für mich, und es war ein wirklicher Augen-Öffner.
Es wäre leicht gewesen, mich selbst zu kritisieren und zu verurteilen für all die Dinge, die ich hätte tun oder nicht tun sollen, die ich hätte erkennen sollen und nicht erkannte, aber das war irgendwie sinnlos. Was geschehen ist, das ist geschehen. Und aus einer neuen Perspektive heraus erkannte ich, dass es egal ist, in welcher Phase und Modus wir gerade sind, ob wir die Augen vor der Wahrheit verschließen, zornig, destruktiv oder glücklich sind, so tun wir es doch aus unserem jeweils besten Wissen heraus.
Jetzt weiß ich mehr als damals, mehr als vor einem oder vor zwei Jahren. Über meine damalige Verhaltensweise und Entscheidungen zu urteilen, das wäre lächerlich, weil ich nicht über die heutigen Informationen verfügte. Ich tat mein Bestmögliches, auch wenn es nicht gut sondern ziemlich schlecht war, aber es war mein Bestes.
Es ist gibt nichts zu tadeln, weder die Umstände, mich selbst, andere Individuen oder Gott, wenn es einen gibt, denn es ist einfach das, was es ist, eine Reihe von Entscheidungen. Meine Mutter traf ihre eigenen Entscheidungen, ob sie sich dessen gewahr war oder nicht, das spielt keine Rolle. Meine Tochter trifft ihre eigenen Entscheidungen, ob sie sich deren gewahr ist oder nicht, das spielt keine Rolle.
Das, was eine Rolle spielt, ist das, wie ich damit interagiere, wie ich es sehe und was ich damit tue. Inzwischen erkenne ich, dass alles so individuell ist. Wir teilen viele Dinge und Erfahrungen, Gefühle, Ideen, Wahrnehmung von Dingen miteinander, aber die Erlebnisse einer jeden Person sind einzigartig ihre Eigenen, und sie sind so verschieden, dass es vielleicht unmöglich ist, alles in unserer Welt oder auch andere Leute völlig zu verstehen. Aber das ist nicht wichtig. Das was wichtig ist, das ist, dass man sich selbst versteht.
Mary Ennis Talk at the 2011 Vermont Gruppen-Sitzung 3074 (Fortsetzung folgt)
Saturday, October 22, 2011
Mary Ennis
The Elias Transcripts are held in © copyright 1995 – 2015 by Mary Ennis,
All Rights Reserved.
© copyright 1997 – 2015 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
http://www.eliasweb.org/
http://www.eliasforum.org/digests.html
Mary Ennis Talk at the 2011 Vermont Gruppen-Sitzung 3074
Saturday, October 22, 2011
Vor unserer Gruppesitzung sage ich gewöhnlich ein paar Worte, und ich dachte mir, dass dies die Gelegenheit ist, um Euch alle etwas auf den neuesten Stand zu bringen. Nun kommen wir zu Oprah Winfrey’s Life Class simulation: „Was ich in diesem Jahr gelernt habe!“
Ich denke, dass es für Euch alle ein interessantes Jahr war. Für mich war es das gewiss. Ich habe in diesem Jahr gesehen, dass es nicht immer glatt läuft, wenn man beschließt, eine neue Richtung einzuschlagen. Das kann es zwar tun, aber oft ist es so, dass man sich auf unbekanntes Territorium seinerselbst begibt, wo alles neu ist. Man hat diese Vorstellung, in welche Richtung man gehen will und meint, dass alles glatt verlaufen wird, was es nicht tut. Meist ist der Weg ziemlich holprig, das ist das Erste, was ich gelernt habe.
Dies hat mich auch gelehrt, etwa geduldiger zu sein. Wenn die Straße holpriger wird als erwartet und man mit sich selbst ringt und sich sagt „Ich habe die Straße direkt vor meinen Augen und weiß, was ich tun will. Warum funktioniert es nicht?“ heißt das nicht, dass es nicht funktioniert, sondern dass die Straße holprig ist und Anpassungen vorgenommene werden müssen, weil Du etwas Neues tust, denn die vertrauten alten Methoden lässt Du nicht so schnell hinter Dir. Du kannst einige alte Methoden und Assoziationen nicht so schnell loslassen, auch wenn Du wirklich begeistert eine neue Richtung einschlägst und willst, dass es funktioniert.
In diesem Jahr habe ich auch gelernt, dass Assoziationen wirklich groß und stark und manchmal so unmittelbar vor Deiner Nase sind, dass Du sie noch nicht einmal sehen kannst. Auf sehr intensive Weise habe ich gelernt, dass manche Assoziationen riesig und einflussreich sein können, so dass wir nicht erkennen, nicht sehen und nichts darüber wissen, wie sehr sie uns beeinflussen.
Heute werde ich mit Euch über eine sehr intime Sache in meinem Leben sprechen, was besonders viel Mut erfordert, da dies ein bisschen persönlicher ist als das, worüber ich sonst spreche.
In mancher Hinsicht war diese Jahr für mich etwas herausfordernd. Ihr wisst um die neue Richtung bei der Arbeit, wovon ich wirklich begeistert war, doch es lief nicht ganz so glatt wie gedacht, und ich fragte mich, warum? Es sollte doch gradlinig verlaufenden, tat es aber nicht. Ich dachte, die Hindernisse innerhalb von 6 Monaten hinter mir lassen zu können, doch inzwischen scheint es so zu sein, dass bis zum Jahresende alles gradliniger werden wird.
Die Familie präsentierte sich als sehr interessante weitere Herausforderung. Wenn andere Leute über ihre Kindheit, ihr Heranwachsen und ihre jungen Jahre sprachen, habe ich mit ihnen gescherzt und einige Kommentare gemacht und gesagt, dass ich mich nicht an vieles davon erinnere. Ich habe nie groß darüber nachgedacht, denn es schien mich nie zu stören, dass ich große Erinnerungslücken habe, aber in meiner Familie geschah etwas in diesem Sommer, das viele Assoziationen bewirkte. Einige Dinge über Geisteskrankheit kamen heraus, was das ist und was es tut, und dies war ein heftiger Trigger für mich
Meine Absicht ist es, so weit wie überhaupt möglich für jeden unterstützend zu sein, und dabei spielt es keine Rolle ob es ein Kunde von mir, ein Freund/in oder ein Familienmitglied wäre, aber wohl doch am stärksten für Familienmitglieder. Da dies ständig meine Absicht ist, versuche ich, auf mein Tun und die Art und Weise, wie ich interagiere, gut achtzugeben. Ich schätze es, geradeheraus (direct) zu sein, aber manchmal bin ich sehr unsicher, was ich tun, sagen oder wie ich mich verhalten kann.
Manchmal passierte es mir, dass irgendetwas mich dazu bringt, kurz herauszuplatzen, aber ich fange mich sofort wieder und denke mir: „Das war nicht sehr hilfreich.“ Doch dies öffnete mir die Augen für den vermeintlichen Trigger an der Oberfläche, denn tief darunter ist etwa noch viel Größeres vorhanden. Ich entdeckte, dass ich bei abweichenden/unüblichen Verhaltensweisen sehr starke Assoziationen habe, und Geisteskrankheiten gehören in diese Kategorie, da Menschen mit einer solchen Krankheit manchmal nicht leicht verständliche, abweichende/ungewöhnliche Verhaltensweisen an den Tag legen.
Dieser ganze Prozess brachte mir die Erkenntnis, dass es nicht wirklich wichtig ist, den Anderen zu verstehen. Verstehen habe ich schon mein ganzes Leben lang sehr wertgeschätzt, denn wenn ich etwas verstehe, kann ich es akzeptieren, ansonsten nicht. Manche Dinge werde ich wohl nie im Leben verstehen, weil sie nicht zu meinem Erfahrungsbereich gehören, aber das ist egal. Das, was ich verstehen muss, bin ich selbst sowie das, wie ich mit dem umgehe, was ich mir präsentiere, wie ich erwidere, welche Entscheidungen ich treffe und ob ich Wahlmöglichkeiten habe, denn wenn eine Assoziation uns anspringt, wissen wir manchmal noch nicht einmal, dass es Wahlmöglichkeiten gibt. Wir reagieren und erkennen noch nicht einmal, dass wir reagieren. Und es kommt Dir im Augenblick selbst ganz normal vor, weil Du es immer auf dies Weise assoziiert hast.
Dies öffnete für mich die Schleusen der Erinnerungen. Ein regelmäßiger Kunde seit 14 Jahren, der jede zweite Woche eine Sitzung hat, hat immer darüber gesprochen, wie externe Symbolik das reflektiert, was in unserem Inneren vorgeht. Ich habe ihn das schon oft sagen gehört, und es ging buchstäblich zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, denn ich habe nicht verstanden, worüber er spricht. Ich bin mir auch sicher, dass Elias das schon zehntausend Mal gesagt hat, aber es hat bei mir nicht gefunkt. Viele von Euch wissen wohl, dass es in diesem Jahr in Brattleboro durch den Hurrikan Irene eine große Überflutung gab, die großen Schaden anrichtete.
Zwei Tag, bevor die Fluten eintrafen, öffnete sich eine Schleuse in meinem Inneren. Es war irgendwie amüsant, dass das, was im Inneren vorging, extern reflektiert wurde - ich übernehme nicht die Verantwortung für die Überflutung – aber es war interessant, dies objektiv zu sehen und zu wissen, was in meinem Inneren im Gange war. Es war eine Flut der Erinnerungen, und die meisten davon waren unerfreulich. Es leuchtet mir ein, warum ich mich mein Leben lang nicht daran erinnert und sie ziemlich gut unter Schloss und Riegel gehalten hatte. Ich beschloss, dass es nicht wirklich wichtig für mich ist, in alle diese Erinnerungen einzutauchen und noch mehr davon an die Oberfläche zu holen, den die aufgetauchten Erlebnisse aus meinen jüngeren Jahren waren nicht toll.
Aber dies half mir einige Assoziationen zu verstehen, beispielweise die bezüglich von Geisteskrankheiten. Einige dieser Assoziationen sind wirklich lächerlich. Wenn man sich die eigenen Assoziationen ansieht, ist es interessant zu erkenne, wie dumm manche davon sind, aber sie üben großen Einfluss aus, und das weiß man nicht, weil man sie sich nie angesehen hat.
Eine dieser Assoziation war es, dass man sich ansteckt, wenn man zu lange in der Nähe eines Geisteskranken ist. Okay, das ist eine sehr dumme Assoziation. Geisteskrankheiten sind nicht ansteckend. Doch ich erschuf bereits vor langer Zeit die Assoziation, dass die Geisteskrankheit Anderer auf Dich abfärbt und Du sie einfangen und selbst geisteskrank werden wirst, wenn Du in ihrer Nähe bist, was absolut unwahr ist. Doch der so erschaffen Einfluss war es, der mich auf Abstand hielt, um nicht involviert zu sein. Und wenn es nicht möglich war, Abstand zu wahren, verschloss ich die Augen vor der Wahrheit, sagte mir, dass es nicht existiert, und wenn es nicht existiert, spielt es auch keine Rolle, wenn ich mich in der Nähe einer solchen Person aufhalte.
Es ist erstaunlich, wie effektiv und effizient wir manchmal die Augen vor der Wahrheit verschließen können. Ich kann ehrlich sagen, dass ich 34 Jahre lang die Augen vor der Wahrheit verschloss. Nichts ist falsch, alles ist okay. Ich habe keine Zusammenhänge erkannt und mir gesagt, diese Erfahrung, diese Handlung oder Verhaltensweise hat nichts mit jener anderen zu tun. Nichts davon hängt zusammen, weil nichts falsch ist. Denn wenn es falsch wäre, muss ich wohl etwas falsch gemacht haben, oder es stimmt etwas nicht mit mir, weil es wohl über mich an mein Kind weitergegeben wurde. Also bin ich unmittelbar involviert.
Inzwischen verstehe ich, dass meine Assoziationen nicht wahr waren, aber ich erkenne auch, dass dies noch dadurch verstärkt wurde, dass auch meine Mutter diese Sache hatte. Also habe ich es zu beiden Seiten, der Seite vor und der Seite nach mir und stehe in der Mitte, und ich habe das nicht verstanden, weder als Kind bei meiner Mutter noch jetzt bei meiner Tochter. Und es ist etwas, was nicht verschwindet. Ob ich es nun verstehe oder auch nicht, wichtig ist, dass ich mich selbst verstehe und dass ich das verstehe, was ich tue, wie ich Dinge erwidere und ob ich reagiere.
Ich erkannte, dass meine Assoziationen sehr stark waren, aber auch dies, dass eine wertgeschätzte Beziehung abgebrochen werden kann, wenn man nicht behutsam ist. Nicht durch den Tod, sondern weil man nicht fähig ist, sie aufrecht zu erhalten. Eine weitere erhebliche Assoziation ist, dass ich sicherstellen muss, dass der Betroffen immer in Sicherheit ist, weil er sich ansonsten verletzt. Und das ist gefährlich, denn auch das ist eine Art und Weise, wie die Beziehung abgebrochen werden kann. Doch wenn die Beziehung für mich wichtig ist, ist es wichtig für mich sicherzustellen, dass der Betroffene in Sicherheit ist. Aber ich kann nicht bewirken, dass der Andere in Sicherheit ist. Ich kann nicht die Wahl für ihn treffen und ihn beschützen oder sicherstellen, dass er in Sicherheit ist und sich nicht verletzt, was er sowieso tun wird. Das, worauf ich achtgeben muss, ist das, was dies in mir selbst tut.
Sechs Mal versuchte meine Mutter, Selbstmord zu begehen. Meine Tochter versuchte es vier Mal. Doch ich erkannte nicht, dass es eine Ähnlichkeit zwischen Beiden gab, was ich inzwischen erkenne. Ich stellte nie den Zusammenhang her, dass Beide miteinander verwandt sind. Dass sie es vielleicht aus dem gleichen Grund tat, aus dem sie es das letzte Mal zu tun versuchte, denn jedes Mal war es anders, jedes Mal eine andere Sache, und es ging ihr gut (there is nothing wrong with her, she is fine), aber ich habe den Zusammenhang nicht erkannt und die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Dies zuzugeben war ziemlich schwierig für mich, und es war ein wirklicher Augen-Öffner.
Es wäre leicht gewesen, mich selbst zu kritisieren und zu verurteilen für all die Dinge, die ich hätte tun oder nicht tun sollen, die ich hätte erkennen sollen und nicht erkannte, aber das war irgendwie sinnlos. Was geschehen ist, das ist geschehen. Und aus einer neuen Perspektive heraus erkannte ich, dass es egal ist, in welcher Phase und Modus wir gerade sind, ob wir die Augen vor der Wahrheit verschließen, zornig, destruktiv oder glücklich sind, so tun wir es doch aus unserem jeweils besten Wissen heraus.
Jetzt weiß ich mehr als damals, mehr als vor einem oder vor zwei Jahren. Über meine damalige Verhaltensweise und Entscheidungen zu urteilen, das wäre lächerlich, weil ich nicht über die heutigen Informationen verfügte. Ich tat mein Bestmögliches, auch wenn es nicht gut sondern ziemlich schlecht war, aber es war mein Bestes.
Es ist gibt nichts zu tadeln, weder die Umstände, mich selbst, andere Individuen oder Gott, wenn es einen gibt, denn es ist einfach das, was es ist, eine Reihe von Entscheidungen. Meine Mutter traf ihre eigenen Entscheidungen, ob sie sich dessen gewahr war oder nicht, das spielt keine Rolle. Meine Tochter trifft ihre eigenen Entscheidungen, ob sie sich deren gewahr ist oder nicht, das spielt keine Rolle.
Das, was eine Rolle spielt, ist das, wie ich damit interagiere, wie ich es sehe und was ich damit tue. Inzwischen erkenne ich, dass alles so individuell ist. Wir teilen viele Dinge und Erfahrungen, Gefühle, Ideen, Wahrnehmung von Dingen miteinander, aber die Erlebnisse einer jeden Person sind einzigartig ihre Eigenen, und sie sind so verschieden, dass es vielleicht unmöglich ist, alles in unserer Welt oder auch andere Leute völlig zu verstehen. Aber das ist nicht wichtig. Das was wichtig ist, das ist, dass man sich selbst versteht.
Mary Ennis Talk at the 2011 Vermont Gruppen-Sitzung 3074 (Fortsetzung folgt)
Saturday, October 22, 2011