Elias: Sitzung 1474 - Weltschmerz
Verfasst: 17 Sep 2016, 16:29
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
The Elias Transcripts are held in © copyright 1995 – 2015 by Mary Ennis,
All Rights Reserved.
© copyright 1997 – 2015 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
http://www.eliasweb.org/
http://www.eliasforum.org/digests.html
Session #1474
Ich bin nicht wirklich motiviert, diese Existenz fortzusetzen
Der Tod ist kein Schlusspunkt
Sunday, November 23, 2003 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) and Mike (Mikah)
ELIAS: Guten Morgen!
MIKE: Guten Morgen Elias. Wie geht es Dir?
ELIAS: Wie immer, und wie geht es Dir?
MIKE: Ich bleibe tapfer (Hanging in there.)
ELIAS: Wie immer.
MIKE: Ich habe keine spezifische Richtung, in die ich gehen könnte, außer dass ich bei meinem Trott bleibe. Ich weiß nicht wirklich, was mit mir los ist, und ich hoffe, dass Du mir etwas Klarheit verschaffen kannst.
ELIAS: Wie schätzt Du Deine Situation ein?
MIKE: Dass ich ein totaler Sonderling bin und die ganze Welt gegen mich arbeitet. Ich bin mir nicht sicher, warum ich überhaupt noch existiere, weil ich mir hinsichtlich meiner Werterfüllung nicht sicher bin. Ich fühle mich einfach nicht lebendig. Ich habe das Gefühl, mich in meiner Haut so wenig wohlzufühlen, dass ich noch nicht einmal schlafen kann. Ich mag nicht wach sein, ich mag nicht schlafen, und es gibt nichts, was ich tun möchte. Ich möchte einfach nicht existieren, und doch existiere ich immer noch. Das ist meine Einschätzung, wenn Du es so nennen willst.
ELIAS: Ah! Du generiert eine ziemliche Opferrollen-Richtung!
MIKE: (lacht) Vielleicht.
ELIAS: Opfer Deinerselbst, anderer Individuen und der Gesellschaft, und dessen, was es sonst noch so gibt. (Kichert)
MIKE: Ja, und wie repariere ich das?
ELIAS: Und was motiviert Dein Weitermachen?
MIKE: Mich weiterhin so zu fühlen?
ELIAS: Nein, die Existenz fortzusetzen.
MIKE: Ich weiß es nicht. Ich fühle mich einfach nicht motiviert zu existieren. Ich fühle mich zu nichts motiviert. Ich wache auf und weiß, dass es Dinge gibt, die ich erledigen muss, aber ich will nichts wirklich tun, und ich will sogar noch nicht einmal aufwachen. Ich habe Medikamente eingenommen, um einschlafen zu können. Und ich möchte mich derzeit noch nicht einmal an meine Träume erinnern, in denen ich immer noch bewusst bin. (Ein paar Sekunden lang ist Mikes Stimme immer wieder mit Unterbrechungen zu hören.)
ELIAS: Interessant. Und Du erschaffst erhebliche Kommunikationsstörungen mit Deinen Geräten, die Deine Ton-Aufnahme beeinträchtigen werden.
MIKE: Ist es etwas, was Mary in Ordnung bringen kann?
ELIAS: Es ist eine Störung DEINER Geräte.
Aber was ist Dein Motiv, Dich nicht loszulösen/zu sterben?
MIKE: Ohne über mich selbst zu urteilen, habe ich bereits eine Idee. Ich bin dazu motiviert, mich loszulösen und habe bereits eine Methode gefunden. Aber derzeit sorge ich mich, dass ich es wieder verhunze wie beim letzten Mal. Du weißt, dass ich es bereits schon einmal probiert habe, und es funktionierte nicht, und die Resultate waren nicht sehr angenehm. Davor fürchte ich mich, weil ich anscheinend alles verhunze, und selbst wenn ich es versuche, würde ich wohl keinen Erfolg damit haben.
ELIAS: Ah, nicht nur die Opferrolle, sondern Du bist ein versierter Versager. Ha, ha, ha.
MIKE: Ja. (lacht)
ELIAS: Und hast Du aufrichtig das evaluiert, was Du haben willst?
MIKE: Das, was ich haben will, scheint für mich nicht erreichbar zu sein. Ich spreche nicht über materielle Dinge sondern über das, was ich tun und dem ich mich widmen kann.
Was die Uni anbelangt, überrasch es mich, dass ich die Hälfte des Jahres bekifft sein könnte und immer noch gute Noten bekomme (A und B). Mitten im Semester flippe ich immer aus und sage mir, dass ich scheitern werde, doch meine Noten sind gut, was ich nicht als Leistung erachte, denn hinterher erinnere ich mich nicht mehr an das, was ich gelernt habe und weiß wirklich nicht, was es war, und wenn mich jemand danach fragen würde, könnte ich ihm kaum Details darüber berichten.
Ich spreche mit Dir darüber, weil die Uni derzeit einen großen Teil meines Lebens darstellt. Ich habe die Idee, dass ich nicht fähig bin, mich aufs Lernen zu konzentrieren und das zu tun, was ich tun will. Ich kann es einfach nicht durchziehen. Ist das einleuchtend.
ELIAS: Ich verstehe. Aber was willst Du wirklich haben? Denn offensichtlich willst Du bestimmte Zensuren erzielen. Warum?
MIKE: Weil es derzeit in meinem Leben kein anderes Ventil gibt, aus dem ich Selbstwert schöpfen könnte, weshalb der Unterricht die einzige Sache ist, die derzeit in meinem Leben läuft. Wenn ich noch nicht einmal gute Noten hätte, welchen Sinn hättest es dann, überhaupt dorthin zu gehen? Jedes Semester verschuldet mich mehr, weil ich ein Darlehn aufnehmen muss. Es ist in etwa so, dass ich meinerselbst wegen gute Noten haben muss, denn sonst würde es keinen Sinn machen, das alles zu absolvieren. Aber ich bin auch dort, um etwas zu lernen, und obwohl ich lerne, kann ich mich an vieles von dem, was ich gelernt habe, nicht erinnern. Ich kann mich nicht zum fleißigen Studieren oder Lesen motivieren, um daraus zu lernen.
ELIAS: Ich verstehe. Ich frage ganz spezifisch, denn Deine Antworten auf meine Fragen offerieren Dir Informationen. Vernimmst Du die Informationen, die Du Dir selbst offerierst?
MIKE: Ich vernehme das, was ich sage und nehme an, dass es irgendwelche Antworten für mich birgt. Mein Problem ist, dass ich hier sitze und sage: „Ich will jetzt nicht zur Uni gehen. Das ist nicht das, was ich tun will“ aber ich weiß nicht, was ich stattdessen tun will. Für mich ist es eine richtig Qual, herumzusitzen, nichts zu tun und darüber nachzudenken, was ich tun könnte. Wenn ich das tun müsste, würde ich von einer Brücke springen.
ELIAS: Deshalb gehst Du diesen Weg und nötigst Deine Energie offensichtlich in eine von Dir nicht bevorzugte Richtung, zu der Du nicht motiviert bist und generiest kein anderes Interesse, als bestimmte Noten als Deinen persönlichen Wertmaßstab zu erlangen.
MIKE: Ja. Ich habe schon etwas Interesse an meinem Studienfach, aber ich nehme an, dass ich bereits das wissen möchte, was ich lerne. Ich möchte nicht die Zeit damit verbringen, mich hinzusetzen und zu lesen und dies alles zu tun. Verstehst Du, was ich sagen will?
ELIAS: Ja.
MIKE: Ich möchte psychologisches Wissen haben, Italienisch studieren und in meinen Unterrichtsfächern gut sein, aber ich bin nicht motiviert, die Zeit zu investieren, um das wirklich zu tun. Ich denke, dass der Prozess mich nicht motiviert. Ich bin tatsächlich motiviert, all diese Konzepte und dieses Zeugs zu verstehen, das ich lernen soll, aber am Prozess selbst bin ich nicht interessiert.
ELIAS: Und das ist signifikant, denn es ist eine Analogie für alle Erkundungen in Deinem Fokus oder Deiner Existenz. Es geht um den Prozess und nicht ums Endresultat. Du hast Dich in eine Position gebracht, wo Du Dich auf vorweggenommene Resultate konzentrierst statt Dir zu erlauben, am Prozess zu partizipieren und diesen wertzuschätzen, und es geht um den Prozess, denn das ist es, was Du in Deinem gesamten Fokus machst. Alles dreht sich um den Prozess des Erkundens und nicht ums Resultat, denn tatsächlich gibt es kein wirklichen Endresultat, da dieses sich andauernd wandelt, weil Du andauend damit weitermachst, den Prozess noch mehr anzuheuern.
Du konzentrierst Dich auf das, was Du für unerreichbar hältst, und diesbezüglich hast Du ein bisschen Recht, denn Du nimmst in vielen Richtungen Schlusspunkte wahr, denn Erfolg definierst Du als Schlusspunkte, und Schlusspunkte gibt es nicht.
Dese Wahrnehmung generierst Du derzeit bei jeder Richtung, auch wenn es um die Fortsetzung oder Nicht-Fortsetzung dieses Fokus geht, und in jeder Richtung konzentrierst Du Dich auf Schlusspunkte.
MIKE: Hier ergibt sich für mich der Konflikt, worüber wir bereits sprachen. Was unterscheidet mich so sehr von allen Anderen, die Schlusspunkte sehen und es tatsächlich schaffen, dorthin zu gelangen? Ich blicke auf diese Schlusspunkte, befasse mich damit, mit dem Erfolg und dem Resultat, und warum erschaffe ich dann einen Konflikt, während Andere, die möglicherweise genau dasselbe tun, tatsächlich das bekommen, wonach sie streben?
ELIAS: Ich verstehe. Der Unterschied liegt in der Interaktion und dem Vorgang des Prozesses. Andere mögen sich sogenannte Ziele setzen, verschiedene Leistungen, die sie generieren wollen, für deren Zustandebringen gemäß ihrer Glaubenssätze, ihrer Handlungen und Definitionen unterschiedliche Prozesse erforderlich sind. Sie generieren eine Wahrnehmung, die sich von Deiner unterscheidet, denn sie akzeptieren den Prozess, wertschätzen ihn und bringen das Ziel sozusagen als Belohnung zustande, aber sie sehen das Zustandebringen nicht unbedingt als Schlusspunkt. Sie sehen das tatsächliche Resultat oder die Errungenschaft nicht als final an.
Du generierst die Wahrnehmung, dass jedes Zustandebringen, egal in welcher Richtung, ein tatsächlicher Schlusspunkt und kein Ausgangspunkt ist. Jene, die bei ihrem Prozess in irgendeiner Richtung Erfolg haben, sehen das Resultat tatsächlich nicht als Schluss- sondern als Ausgangspunkt.
Evaluiere das einmal am Beispiel der Loslösung, die als Beispiel für andere Richtungen, Handlungen, bei Beziehungen, auf der Uni und bei Reisen verwendet werden kann, wobei die gleiche Wahrnehmungsart geäußert wird.
Du denkst über den Loslösungsvorgang (Sterben) nach und siehst es so, dass er einen Schlusspunkt, eine Ziellinie genieren wird, weshalb dann alles ganz anders sein wird. Aber Du bist Dir nicht ganz sicher, ob es tatsächlich ein echter Schlusspunkt sein und es danach nichts geben wird.
Doch selbst wenn Du die Möglichkeit erwägst, dass es vielleicht jenseits jenes Schlusspunktes eine Existenz gibt, ist sie für Dich unvorstellbar, weshalb Deiner Wahrnehmung nach der Todes-Schlusspunkt eine völlig andere Art von Existenz generiert und ein echter Schlusspunkt aber kein Anfangspunkt ist.
MIKE: Stimmt, und deshalb löse ich mich nicht los?
ELIAS: Furchtelemente sowie Zweifel an Deiner Fähigkeit sind vorhanden, welche auch in allen anderen Richtungen und nicht nur bezüglich des Todes geäußert werden. Du zweifelst daran, dass Du überhaupt irgendetwas erfolgreich zustande bringen kannst, doch das Zustandebringen in jedweder Richtung nimmst Du weiterhin als Schlusspunkt wahr. Beim erfolgreichen Erschaffens eines Anfangspunkts wird eine ganz andere Energie geäußert als bei einem Schlusspunkt. Was bringt es Dir und wie motiviert es Dich, wenn Du lediglich zu einem Schlusspunkt unterwegs bist?
MIKE: Das verstehe ich.
Session #1474 (Fortsetzung folgt)
Sunday, November 23, 2003 (Private/Phone)
Mary Ennis
The Elias Transcripts are held in © copyright 1995 – 2015 by Mary Ennis,
All Rights Reserved.
© copyright 1997 – 2015 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
http://www.eliasweb.org/
http://www.eliasforum.org/digests.html
Session #1474
Ich bin nicht wirklich motiviert, diese Existenz fortzusetzen
Der Tod ist kein Schlusspunkt
Sunday, November 23, 2003 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) and Mike (Mikah)
ELIAS: Guten Morgen!
MIKE: Guten Morgen Elias. Wie geht es Dir?
ELIAS: Wie immer, und wie geht es Dir?
MIKE: Ich bleibe tapfer (Hanging in there.)
ELIAS: Wie immer.
MIKE: Ich habe keine spezifische Richtung, in die ich gehen könnte, außer dass ich bei meinem Trott bleibe. Ich weiß nicht wirklich, was mit mir los ist, und ich hoffe, dass Du mir etwas Klarheit verschaffen kannst.
ELIAS: Wie schätzt Du Deine Situation ein?
MIKE: Dass ich ein totaler Sonderling bin und die ganze Welt gegen mich arbeitet. Ich bin mir nicht sicher, warum ich überhaupt noch existiere, weil ich mir hinsichtlich meiner Werterfüllung nicht sicher bin. Ich fühle mich einfach nicht lebendig. Ich habe das Gefühl, mich in meiner Haut so wenig wohlzufühlen, dass ich noch nicht einmal schlafen kann. Ich mag nicht wach sein, ich mag nicht schlafen, und es gibt nichts, was ich tun möchte. Ich möchte einfach nicht existieren, und doch existiere ich immer noch. Das ist meine Einschätzung, wenn Du es so nennen willst.
ELIAS: Ah! Du generiert eine ziemliche Opferrollen-Richtung!
MIKE: (lacht) Vielleicht.
ELIAS: Opfer Deinerselbst, anderer Individuen und der Gesellschaft, und dessen, was es sonst noch so gibt. (Kichert)
MIKE: Ja, und wie repariere ich das?
ELIAS: Und was motiviert Dein Weitermachen?
MIKE: Mich weiterhin so zu fühlen?
ELIAS: Nein, die Existenz fortzusetzen.
MIKE: Ich weiß es nicht. Ich fühle mich einfach nicht motiviert zu existieren. Ich fühle mich zu nichts motiviert. Ich wache auf und weiß, dass es Dinge gibt, die ich erledigen muss, aber ich will nichts wirklich tun, und ich will sogar noch nicht einmal aufwachen. Ich habe Medikamente eingenommen, um einschlafen zu können. Und ich möchte mich derzeit noch nicht einmal an meine Träume erinnern, in denen ich immer noch bewusst bin. (Ein paar Sekunden lang ist Mikes Stimme immer wieder mit Unterbrechungen zu hören.)
ELIAS: Interessant. Und Du erschaffst erhebliche Kommunikationsstörungen mit Deinen Geräten, die Deine Ton-Aufnahme beeinträchtigen werden.
MIKE: Ist es etwas, was Mary in Ordnung bringen kann?
ELIAS: Es ist eine Störung DEINER Geräte.
Aber was ist Dein Motiv, Dich nicht loszulösen/zu sterben?
MIKE: Ohne über mich selbst zu urteilen, habe ich bereits eine Idee. Ich bin dazu motiviert, mich loszulösen und habe bereits eine Methode gefunden. Aber derzeit sorge ich mich, dass ich es wieder verhunze wie beim letzten Mal. Du weißt, dass ich es bereits schon einmal probiert habe, und es funktionierte nicht, und die Resultate waren nicht sehr angenehm. Davor fürchte ich mich, weil ich anscheinend alles verhunze, und selbst wenn ich es versuche, würde ich wohl keinen Erfolg damit haben.
ELIAS: Ah, nicht nur die Opferrolle, sondern Du bist ein versierter Versager. Ha, ha, ha.
MIKE: Ja. (lacht)
ELIAS: Und hast Du aufrichtig das evaluiert, was Du haben willst?
MIKE: Das, was ich haben will, scheint für mich nicht erreichbar zu sein. Ich spreche nicht über materielle Dinge sondern über das, was ich tun und dem ich mich widmen kann.
Was die Uni anbelangt, überrasch es mich, dass ich die Hälfte des Jahres bekifft sein könnte und immer noch gute Noten bekomme (A und B). Mitten im Semester flippe ich immer aus und sage mir, dass ich scheitern werde, doch meine Noten sind gut, was ich nicht als Leistung erachte, denn hinterher erinnere ich mich nicht mehr an das, was ich gelernt habe und weiß wirklich nicht, was es war, und wenn mich jemand danach fragen würde, könnte ich ihm kaum Details darüber berichten.
Ich spreche mit Dir darüber, weil die Uni derzeit einen großen Teil meines Lebens darstellt. Ich habe die Idee, dass ich nicht fähig bin, mich aufs Lernen zu konzentrieren und das zu tun, was ich tun will. Ich kann es einfach nicht durchziehen. Ist das einleuchtend.
ELIAS: Ich verstehe. Aber was willst Du wirklich haben? Denn offensichtlich willst Du bestimmte Zensuren erzielen. Warum?
MIKE: Weil es derzeit in meinem Leben kein anderes Ventil gibt, aus dem ich Selbstwert schöpfen könnte, weshalb der Unterricht die einzige Sache ist, die derzeit in meinem Leben läuft. Wenn ich noch nicht einmal gute Noten hätte, welchen Sinn hättest es dann, überhaupt dorthin zu gehen? Jedes Semester verschuldet mich mehr, weil ich ein Darlehn aufnehmen muss. Es ist in etwa so, dass ich meinerselbst wegen gute Noten haben muss, denn sonst würde es keinen Sinn machen, das alles zu absolvieren. Aber ich bin auch dort, um etwas zu lernen, und obwohl ich lerne, kann ich mich an vieles von dem, was ich gelernt habe, nicht erinnern. Ich kann mich nicht zum fleißigen Studieren oder Lesen motivieren, um daraus zu lernen.
ELIAS: Ich verstehe. Ich frage ganz spezifisch, denn Deine Antworten auf meine Fragen offerieren Dir Informationen. Vernimmst Du die Informationen, die Du Dir selbst offerierst?
MIKE: Ich vernehme das, was ich sage und nehme an, dass es irgendwelche Antworten für mich birgt. Mein Problem ist, dass ich hier sitze und sage: „Ich will jetzt nicht zur Uni gehen. Das ist nicht das, was ich tun will“ aber ich weiß nicht, was ich stattdessen tun will. Für mich ist es eine richtig Qual, herumzusitzen, nichts zu tun und darüber nachzudenken, was ich tun könnte. Wenn ich das tun müsste, würde ich von einer Brücke springen.
ELIAS: Deshalb gehst Du diesen Weg und nötigst Deine Energie offensichtlich in eine von Dir nicht bevorzugte Richtung, zu der Du nicht motiviert bist und generiest kein anderes Interesse, als bestimmte Noten als Deinen persönlichen Wertmaßstab zu erlangen.
MIKE: Ja. Ich habe schon etwas Interesse an meinem Studienfach, aber ich nehme an, dass ich bereits das wissen möchte, was ich lerne. Ich möchte nicht die Zeit damit verbringen, mich hinzusetzen und zu lesen und dies alles zu tun. Verstehst Du, was ich sagen will?
ELIAS: Ja.
MIKE: Ich möchte psychologisches Wissen haben, Italienisch studieren und in meinen Unterrichtsfächern gut sein, aber ich bin nicht motiviert, die Zeit zu investieren, um das wirklich zu tun. Ich denke, dass der Prozess mich nicht motiviert. Ich bin tatsächlich motiviert, all diese Konzepte und dieses Zeugs zu verstehen, das ich lernen soll, aber am Prozess selbst bin ich nicht interessiert.
ELIAS: Und das ist signifikant, denn es ist eine Analogie für alle Erkundungen in Deinem Fokus oder Deiner Existenz. Es geht um den Prozess und nicht ums Endresultat. Du hast Dich in eine Position gebracht, wo Du Dich auf vorweggenommene Resultate konzentrierst statt Dir zu erlauben, am Prozess zu partizipieren und diesen wertzuschätzen, und es geht um den Prozess, denn das ist es, was Du in Deinem gesamten Fokus machst. Alles dreht sich um den Prozess des Erkundens und nicht ums Resultat, denn tatsächlich gibt es kein wirklichen Endresultat, da dieses sich andauernd wandelt, weil Du andauend damit weitermachst, den Prozess noch mehr anzuheuern.
Du konzentrierst Dich auf das, was Du für unerreichbar hältst, und diesbezüglich hast Du ein bisschen Recht, denn Du nimmst in vielen Richtungen Schlusspunkte wahr, denn Erfolg definierst Du als Schlusspunkte, und Schlusspunkte gibt es nicht.
Dese Wahrnehmung generierst Du derzeit bei jeder Richtung, auch wenn es um die Fortsetzung oder Nicht-Fortsetzung dieses Fokus geht, und in jeder Richtung konzentrierst Du Dich auf Schlusspunkte.
MIKE: Hier ergibt sich für mich der Konflikt, worüber wir bereits sprachen. Was unterscheidet mich so sehr von allen Anderen, die Schlusspunkte sehen und es tatsächlich schaffen, dorthin zu gelangen? Ich blicke auf diese Schlusspunkte, befasse mich damit, mit dem Erfolg und dem Resultat, und warum erschaffe ich dann einen Konflikt, während Andere, die möglicherweise genau dasselbe tun, tatsächlich das bekommen, wonach sie streben?
ELIAS: Ich verstehe. Der Unterschied liegt in der Interaktion und dem Vorgang des Prozesses. Andere mögen sich sogenannte Ziele setzen, verschiedene Leistungen, die sie generieren wollen, für deren Zustandebringen gemäß ihrer Glaubenssätze, ihrer Handlungen und Definitionen unterschiedliche Prozesse erforderlich sind. Sie generieren eine Wahrnehmung, die sich von Deiner unterscheidet, denn sie akzeptieren den Prozess, wertschätzen ihn und bringen das Ziel sozusagen als Belohnung zustande, aber sie sehen das Zustandebringen nicht unbedingt als Schlusspunkt. Sie sehen das tatsächliche Resultat oder die Errungenschaft nicht als final an.
Du generierst die Wahrnehmung, dass jedes Zustandebringen, egal in welcher Richtung, ein tatsächlicher Schlusspunkt und kein Ausgangspunkt ist. Jene, die bei ihrem Prozess in irgendeiner Richtung Erfolg haben, sehen das Resultat tatsächlich nicht als Schluss- sondern als Ausgangspunkt.
Evaluiere das einmal am Beispiel der Loslösung, die als Beispiel für andere Richtungen, Handlungen, bei Beziehungen, auf der Uni und bei Reisen verwendet werden kann, wobei die gleiche Wahrnehmungsart geäußert wird.
Du denkst über den Loslösungsvorgang (Sterben) nach und siehst es so, dass er einen Schlusspunkt, eine Ziellinie genieren wird, weshalb dann alles ganz anders sein wird. Aber Du bist Dir nicht ganz sicher, ob es tatsächlich ein echter Schlusspunkt sein und es danach nichts geben wird.
Doch selbst wenn Du die Möglichkeit erwägst, dass es vielleicht jenseits jenes Schlusspunktes eine Existenz gibt, ist sie für Dich unvorstellbar, weshalb Deiner Wahrnehmung nach der Todes-Schlusspunkt eine völlig andere Art von Existenz generiert und ein echter Schlusspunkt aber kein Anfangspunkt ist.
MIKE: Stimmt, und deshalb löse ich mich nicht los?
ELIAS: Furchtelemente sowie Zweifel an Deiner Fähigkeit sind vorhanden, welche auch in allen anderen Richtungen und nicht nur bezüglich des Todes geäußert werden. Du zweifelst daran, dass Du überhaupt irgendetwas erfolgreich zustande bringen kannst, doch das Zustandebringen in jedweder Richtung nimmst Du weiterhin als Schlusspunkt wahr. Beim erfolgreichen Erschaffens eines Anfangspunkts wird eine ganz andere Energie geäußert als bei einem Schlusspunkt. Was bringt es Dir und wie motiviert es Dich, wenn Du lediglich zu einem Schlusspunkt unterwegs bist?
MIKE: Das verstehe ich.
Session #1474 (Fortsetzung folgt)
Sunday, November 23, 2003 (Private/Phone)