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frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 10:12
von morgane
Hi FF!
Da du so hartnäckig forderst, bekommst du nun, was du verlangst. Selbst schuld:

FRAU HOLLE - oder Das Reich der Mütter

Einleitung

Dies ist eine wahre Geschichte - oder ein Märchen, wie man will. Denn welche Geschichten könnten wohl wahrer sein, als Märchen? Warum bloss im allgemeinen Sprachgebrauch nicht ganz ehrlich gemeinte Flunkereien oft als Märchen bezeichnet werden? Ich weiss es nicht. Ich weiss nur: Es gibt so viele Wahrheiten, wie es Menschen auf der Erde gibt, denn jeder von ihnen hat seine eigene. Zu den liebsten Beschäftigungen der Menschen gehört es, einander ihre Wahrheiten gegenseitig um die Ohren zu hauen, dass es kracht. Überzeugen nennen sie das. Dabei kann man grob gesagt, drei Gruppen unterscheiden: die Einen missionieren, sie verbreiten die Wahrheit ihres Gottes. Die Anderen dienen auch einer Religion, die heisst Wissenschaft. Die Dritten aber führen Kriege, weil sie alle Anderen von einer Wahrheit überzeugen wollen, die Friede heisst. Ihr könnt euch aussuchen, welche davon die Schlimmste ist.

Dies soll aber keine Abhandlung über die Wahrheit werden, dafür sind andere zuständig, sondern ein Märchen. Also hört:


1. KAPITEL


Auf meinen Wegen durch das Land der Seele traf ich jüngst eine alte Bekannte. Ihr kennt sie unter verschiedenen Namen: Perchta, Perahta, Holda, Holde oder Holle. Sie ist übrigens für den Schnee zuständig und lässt Euch ausrichten, dass sie Eure Beschwerden über die letzten, schneearmen Winter wohl erhalten hat. Sie leide aber etwas unter Personalmangel, weil nur mehr so wenig Mädchen das ehrbare Handwerk des Spinnens erlernen wollten. Obwohl neulich eine Nachwuchskraft auf anderem Wege als dem altbekannten zu ihr gelangt sei. Wie, das hat sie mir ausführlich erzählt.

Am Rande einer grossen Stadt, welche, ist nicht so wichtig, da die Städte einander immer mehr und mehr gleichen, zumindest die der reichen Länder, lebt eine Familie. Vater, Mutter, zwei Kinder. Die typische Durchschnittsfamilie also. Obwohl, ganz so durchschnittlich ist sie nicht. Es handelt sich nämlich um eine noch "unzerbrochene" Familie, das heisst, der Vater ist der richtige Vater beider Kinder, keine Trennung, keine Scheidung, keine ernsthaften Krisen, jedenfalls bis ihnen das zugestossen ist, wovon dieses Märchen erzählt. Das ist selten geworden heutzutage und sogar ein wenig verdächtig. Früher nämlich, in der Entstehungszeit der meisten Märchen, da zerbrachen Familien zwar auch häufig, doch das hatte andere Gründe. Habt Ihr Euch schon einmal gefragt, warum in so vielen Märchen Stiefmütter vorkommen? Ja? Hier ist meine Antwort, eine unter mehreren möglichen, Ihr wisst schon, die Geschichte mit den vielen Wahrheiten! Also, die Sache ist die, dass die Kunst der Geburtshilfe damals sehr im Argen lag. Die Weisen Frauen waren, wenn sie nicht verbrannt worden waren, doch sehr in Misskredit geraten, alles Weibliche galt sowieso als äusserst verdächtig und minderwertig. Also waren die armen Gebärenden auf die Kunst der Herren Ärzte angewiesen. Die waren in Geburtshilfe wesentlich weniger gut unterrichtet als ihre diskreditierten Vorgängerinnen. Ausserdem verrichteten sie ihr Handwerk unter Decken und anderen Sichtbehinderungen, der Ehrbarkeit wegen, versteht sich. Diese Zustände führten dazu, dass es sehr viele Witwer in jüngeren Jahren gab. Was also tut nun so ein Mann, der noch kräftig im Saft steht, vielleicht noch mit ein oder mehreren unversorgten Kindern? Er begibt sich erneut auf Brautschau und zeugt in weiterer Folge mit der neuen Frau wiederum Nachwuchs. Schon ist der Krisenherd angefacht. Man stelle sich vor, die Zweitfrau empfindet sich als zweite Wahl und versucht nun mit allen Mitteln Nummer Eins zu werden, sie und ihr Nachwuchs natürlich. Ein Nährboden für alle Arten von Aschenputteln, Schneewittchen, Goldmarien, und was an armen, degradierten Geschöpfen noch unsere Märchenbücher bevölkert.

Besagte Familie also, die unserer Geschichte, lebte und lebt auch heute noch, in einem Häuschen mit ordentlich gepflegtem Garten und Garage in einem der besseren Bezirke, aber nicht in einem der besten, wohlgemerkt. Sie gehörten der Mittelschicht an, und das Wort "mittel" passte auf alles, was sie betraf. Der Vater war im mittleren Management seiner Firma tätig, er verdiente mittelmässig, das Haus war mittelgross, ebenso er selbst und seine Frau, die Mutter seiner mittelmässig begabten Kinder. Das heisst, so mittelmässig begabt waren sie eigentlich nicht, nur lagen ihre eigentlichen Begabungen nicht dort, wo ihre Eltern sie suchten. Das traf vor allem auf das jüngere der beiden Mädchen zu, Maria mit Namen, Mariechen gerufen. Die Ältere, Anna, entsprach schon eher den Erwartungen ihrer Eltern, oder genauer gesagt, denen ihrer Mutter. Der Vater der Beiden stellte nicht so spezielle Anforderungen an seine Töchter. Sie sollten in der Schule gut mitkommen, sich in den Rahmen der Familie und deren Umfeld gut einfügen, gesund sein, keine Drogen nehmen und einen akzeptablen Freundeskreis haben. Was zusammengefasst also bedeutet, sie sollten keine Schwierigkeiten machen, damit er sich ohne Störung seiner Karriere widmen konnte, die sich in einer diffizilen Phase ihrer Entwicklung befand und seiner allergrössten Aufmerksamkeit bedurfte. Er war, wie gesagt, in mittleren Jahren und noch nicht an die Spitze des Unternehmens gelangt. Dort wollte er aber sein, wenn er die Jahre der Reife erreicht hatte. Dann, so hoffte er, würde auch sein Leben und das seiner Lieben aus der Mittelmässigkeit hinauswachsen in den strahlenden Glanz, der den Gipfel der Gesellschaft bestrahlt. Seine Frau, Helene, war damals ebenfalls gerade mit einem heiklen Abschnitt ihres Lebens befasst. In ihrer Jugend war sie eine begabte und auch erfolgreiche Schwimmerin gewesen. Zahlreiche Pokale in allen Grössen, überall im Haus verteilt, berichteten von diesem Abschnitt ihrer persönlichen Biographie und sollten besonders ihren Mann immer daran erinnern, was sie für ihn aufgegeben hatte. Als sie nämlich Gregor geheiratet hatte und bald darauf von ihrer ältesten Tochter entbunden worden war, stagnierte ihre Karriere, um nach der Geburt von Mariechen ganz zum Erliegen zu kommen. Helene widmete sich fortan ihrem Mann und den beiden Töchtern, freiwillig, wie sie jedem bereitwillig versicherte, der sie daraufhin ansprach oder auch nicht. Im Innersten hoffte sie, dass Gregor sie wegen ihres grossen Opfers, das sie am Altar ihrer Liebe dargebracht hatte, auf Händen tragen würde. Anfangs tat er das auch. Aber wer erträgt schon auf Dauer den Gedanken, dem Anderen für etwas ewige Dankbarkeit zu schulden, das er so dezidiert eigentlich nie verlangt hatte. Immerhin musste sie ja von Anfang an gewusst haben, was sie erwartete, wenn sie heiratete. Sie hätte sich ja auch anders entscheiden können, na eben! Nun war sie auch schon über die Jahre der prallen Jugendlichkeit hinaus und musste sich eingestehen, dass sie selbst sich wohl kaum mehr auf irgendeinem Gebiet profilieren würde. So ereilte die zwei kleinen Mädchen ein Geschick, das sie mit so manchen Anderen teilten. Sie sollten das erfüllen, was ihrer Mutter versagt geblieben war. Helene widmete sich mit Hingabe der sportlichen Karriere ihrer Töchter. Sie fuhr Anna, die Ältere, bereitwillig in frühester Morgenstunde zum Training, das noch vor dem Unterrichtsbeginn angesetzt war und am Nachmittag wieder. Später dann, als Anna das Sportgymnasium besuchte, hätte der Tagesablauf Helenes etwas weniger anstrengend sein können, denn das Training war in den Unterricht integriert. Dann aber begann der gleiche Zirkus mit Mariechen von vorne. Ja, Helene hatte ihren Lebensinhalt gefunden, sie war unentbehrlich und sehr im Stress. Denn wer auf sich hielt und dazugehören wollte (wozu auch immer), hatte einfach im Stress zu sein. Sie erfüllte ihr Lebenswerk. Und dann noch der Haushalt und der Mann, der jede Aufforderung von Seiten Helenes, im Haushalt mitzuhelfen, indigniert ablehnte. Schliesslich ermöglichte er mit seinem schwierigen Job doch dies Alles, da könne er schon erwarten, dass das honoriert würde, na also! Mariechen machte ihr ausserdem Sorgen. Sie schien nicht so richtig zu würdigen, was ihre Mutter da auf sich nahm, um ihre sportliche Karriere zu fördern. Draussen spielen, auf Bäume klettern, halbe Tage einfach verträumen, das brachte einen doch nicht weiter im Leben, und weiterkommen musste man doch einfach, war das Wichtigste! Sie musste schliesslich einsehen, dass ihre Mutter wirklich nur das Beste für sie wollte!
Irgendwann schien Mariechen das auch endlich begriffen zu haben. Sie absolvierte widerspruchslos ihr Trainingspensum und gelangte bald in das Spitzenfeld ihrer Altersgruppe. Sie begann, mit ihrer grossen Schwester zu konkurrieren, die ihr als ständiges Vorbild vorgehalten wurde, wie dem Esel die Karotte. Naturgemäss war diese ihr immer um einen Schritt voraus. Durchschaute Mariechen nicht das Hase und Igel -Spiel ihrer ehrgeizigen Mutter? War sie es niemals leid, oder nahm sie die einzige Möglichkeit wahr, deren Anerkennung zu erringen? Wir wissen es nicht. Und Gregor schien es nicht zu interessieren. Sie funktionierte und bereitete keine Schwierigkeiten, also musste doch alles in Ordnung mit ihr sein, oder nicht? Niemand schien es zu bemerken, dass ihr kleines Gesicht freudlos und verbissen wurde. Früher einmal hatte sie es geliebt, fröhlich singend an einer ihrer bunt - phantasievollen Zeichnungen zu malen oder auf der Schaukel vor dem Haus kühne Höhenflüge zu erleben, bis in den Himmel, wie sie sagte. Sie hatte viel gelacht, geplaudert und sehr viel gelesen damals, in den längst verwehten Tagen ihrer frühen Kindheit, damals, als Training und Leistung noch nicht die Götter ihres kindlichen Reiches gewesen waren.

Endlich war auch sie dann in den Olymp ihrer grossen Schwester aufgenommen worden, und nun besuchte sie bereits die fünfte Klasse des Sportgymnasiums. Es bedarf keiner weiteren Erwähnung, dass sie dort als eine der ganz grossen Hoffnungen des Schwimmsportes galt. Ihre bevorzugte Sparte war der Delphinstil.

So wie jeden Morgen um halb sechs krähte ihr alter Kinderwecker, ein elektronischer Hahn. Sein blechernes und durchdringendes Organ war im ganzen Haus zu hören und bedeutete, bis spätestens halb sieben mit Morgentoilette und Frühstück fertig zu sein, Frühstück nach genau ausgearbeitetem Ernährungsplan für aufbauendes Training. Papa biss genussvoll in eine frische Semmel mit Honig, die beiden hoffnungsvollen Töchter kauten etwas weniger genussvoll an ihrem eiweissangereicherten Müsli, bissen in Vollkornbrot mit Kräutertopfen, gesund, jawohl, vorschriftsmässig, jawohl! Mama teilte schon aus Prinzip die Diät ihrer Töchter, sie wollte sie nicht demoralisieren, und ausserdem, die schlanke Linie! Danach, Küsschen, Küsschen für den Papi, Trainings - und Schulutensilien geschnappt - oh Gott, heute war Matheschularbeit - und bei der Seitner (so hiess die Matheprofessorin) konnte man nicht schummeln! Vorher stand aber noch Morgentraining auf dem Programm, täglich von sieben bis halb neun. "Mariechen, wo bleibst du denn, kannst du nicht am Abend deine Sachen fertig packen! Der Anna muss ich das nie sagen, warum kannst du dir kein Beispiel an ihr nehmen!" Aus, fertig, diesen Tag hasste sie schon, bevor er richtig begonnen hatte. Nun konnte sie auch noch ihr Skriptum nicht finden, und heute stand doch ihr Deutschreferat auf dem Programm! Und um fünf die anstrengende Vorausscheidung für die Jugend - Europameisterschaften, uff! Manchmal hätte sich Mariechen gerne ausgeklinkt aus dem täglichen Programm. Oftmals träumte sie mit offenen Augen vor sich hin: ein lichter Wald, sie auf einem weissen Pferd, das sich mit einem Mal in die Lüfte erhebt, weit über die Wolken.... unter sich lassend die Schule, den Leistungsdruck, die hochgesteckten Erwartungen der Mutter....." Maria, komm doch mal an die Tafel und leite die Formel hier ab!" Die Stimme der Realität liess dann ihr weisses Pferd abstürzen wie einen Stein. Dann hörte sie zu allem Überfluss noch häufig: "Du solltest dir das einmal von deiner Schwester erklären lassen! Wenn du nur in Mathematik annähernd so gut wärst, wie beim Schwimmen!" Heiliger Strohsack, wäre nur dieser Tag schon vorbei!

Fortsetzung folgt.

Re: frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 10:18
von FredFree
bin gerade am lesen.
aber eines sag ich dir jetzt schon.
mädchen...kannst du aus vielen perspektiven betrachten. hammer.
manchmal glaub ich dir deine 4rte dimension.
ich kann sehen, wie du dich geistig bewegen kannst...

Re: frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 10:28
von FredFree
du bist tatsächlich ne hexe.
der teil, der in dir spricht.
Serafina Pekkala
weitermachen...spass haben^^
verbrennungen gibt es heute nicht mehr.
lass die raus, die hat nen haufen verständnis und macht.

P.S. dein output muss besser werden, so das du es selbst richtig gut findest, was du da ablässt. und es ist wirklich super. aber du projezierst auch einen haufen selbstablehnung. ich werde dir helfen.

Re: frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 11:13
von Gilla
Danke Morgane,

ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
Gilla

Re: frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 12:35
von Ashua
keine Ahnung Morgane , wo du das hergezaubert hast ....
doch es ist ausgesprochen proffesionell ....

ich bin sehr neugierig ....und neugierde erzeugt Begeisterung ... :P

Re: frau Holle

Verfasst: 06 Nov 2012, 15:04
von morgane
2. KAPITEL

Der Tag war nun schon fortgeschritten, aber noch nicht vorbei. Marie ass noch einen Müsliriegel und machte sich für das Schwimmtraining fertig. Irgendwie konnte sie heute nicht richtig warm werden! Nun ja, ihre Trainerin würde dem schon abhelfen. Zuletzt war ihr immer noch warm geworden, sehr warm. Sie mochte heute so gar nicht aus der heissen Dusche heraus, hier war es so angenehm! Es nützte nichts. "He Maria, beeil dich, alle warten schon! Du riskierst wieder einen Anpfiff von der "Eisernen Jungfrau!" Ihre beste Freundin Angi hatte sie schon gesucht, die Liebe. Angi war ein wirklicher Lichtblick in ihrem Alltag. Die Beiden waren ein eingeschworenes Duo und teilten Freud und Leid. Vor allem aber stärkten sie einander den Rücken gegen die "Eiserne Jungfrau", ihre Trainerin. Sie konnte schon sehr hart und streng mit ihren Schützlingen sein, und ihr asketisches Aussehen und ihre Ausstrahlung verrieten, dass sie diese Strenge wohl auch gegen sich selbst anwandte. Sie wusste, wie die Mädchen sie nannten und schien deswegen nicht beleidigt zu sein, nein, sie benützte ihr Eisenbeisser - Image, um die Mädchen zu immer höheren Leistungen zu treiben. Dabei war sie ein wirklich integrer und sonst auch freundlicher Mensch, und die Mädchen liebten sie in gewisser Weise, aber im Training kannte sie kein Erbarmen und duldete keine Schwäche.

Die Schwimmhalle war erfüllt von den Stimmen der jungen Sportlerinnen, vom vertrauten Geruch nach desinfizierenden Chemikalien und von vibrierender Spannung, verursacht durch die wichtigen Qualifikationsdurchgänge, die heute beginnen sollten. Nach ein paar Aufwärmlängen nahmen die Teilnehmerinnen Aufstellung auf den Podesten an der Schmalseite des Beckens. Es wurde fast schlagartig still. "Ich schaffe es, ich bin ganz ruhig und gelassen, ich weiss, dass ich siegen kann, ich fühle mich stark und werde mit jeder Runde stärker!" Automatisch schon liefen die mentalen Affirmationen durch ihre Gedanken, sie waren zum integrierenden Bestandteil ihres sportlichen Alltags und unentbehrlich für sie geworden. Maria wusste, ihre Kolleginnen neben ihr, nun Konkurrentinnen, die es zu besiegen galt, taten in diesem Augenblick genau das Gleiche. So waren sie alle sowohl getrennt durch ihre Konkurrenz, als auch verbunden durch gleiches Tun und den absoluten Willen zu siegen.

Das Signal zu Bereitmachen ertönte, acht junge Körper strafften sich bis zum Äussersten, um sich beim nächsten Signal abzustossen, zum stomlinienförmigen Fisch zu werden, die Gewässer dieses sterilen Meeres zu ihrem eigentlichen Element zu machen und als erste anzukommen am Ziel der Wünsche, welches auch gleichzeitig der Ausgangspunkt dieser rasanten Reise war. Nun war kein Platz mehr für Gedanken. Die trainierten Körper folgten ihrer Bestimmung. Acht Delphine glitten fast lautlos entlang der vorgegebenen Bahnen dem ersehnten Sieg entgegen. Maria bewegte sich, zwischen den elastischen Wänden aus Wasser, kraftvoll und schnell wie immer, alles ging gut. Sie setzte sich an die Spitze, wie man es auch von ihr erwartet hatte und spulte Länge um Länge ab, wie ein Uhrwerk. Zwei Längen lagen noch vor ihr, die würde sie spielend schaffen, das spürte sie.

Ein Blitz aus gleissendem Licht erhellte die Innenseite ihrer Augenlider, ihre Bewegungen schienen sich mit einem Mal zur Zeitlupe zu verlangsamen, und dann stand alles still, das Wasser, die Zeit, ihr Atem.

Alle hatten die Podeste erreicht. Eine nach der Anderen hatte mit den Händen die glatte Wand der verkachelten Würfel angeschlagen. Einer blieb leer. Marias. Ungläubiges Erstaunen zuerst, dann Panik; es musste etwas passiert sein! Alles tauchte und suchte aufgeregt. Irgendwo da unten musste sie sein. Es galt, keine Zeit zu verlieren.

Maria sank und sank. Wie tief das Trainingsbecken war, unglaublich! Warm und weich umfing und trug das kristallklare Wasser ihren Körper. Sie überliess sich dem sanften Abwärtsgleiten mit entspannten Gliedern. Hier konnte und musste sie nichts tun, absolut nichts. Ihr war, als spräche das Wasser zu ihr und forderte sie auf, es zu geniessen, sich hinzugeben an das liebevolle Umfangenwerden durch das vertraute Element, das sich so ganz und gar neuartig verhielt.
Das Tiefersinken schien kein Ende zu nehmen. Maria schwebte durch eine Art Schacht oder einen unendlich tiefen Brunnen. Er musste wohl bis zum Mittelpunkt der Erde reichen, so tief, so furchtbar tief ging er hinein in den Leib der Erde. Seltsam, eigentlich hätte sie erwartet, dass es so tief im Erdinneren dunkel sein müsse, aber es war hell, anders als das gewohnte weisse Licht der Deckenleuchten in ihrer Schule, auch nicht wie ein strahlender Sonnentag, sondern irgendwie warm und lebendig. Lebendes Licht, nie hatte sie gewusst, dass es so etwas gab!


Inzwischen hatte man Marias Körper gefunden und schnellstens an die Oberfläche geholt. Blass und kalt lag sie auf dem gekachelten Boden. Die Trainerin hielt ihr Ohr an den Mund Marias und horchte nach ihrem Atem. Da war nichts. Kein Hauch. Auch der Herzschlag hatte ausgesetzt, sie fand nichts, was dem gleichmässigen Takt, der Leben bedeutet, ähnelte.

Maria fragte sich, warum sie noch nicht erstickt war. So lange konnte man die Luft niemals anhalten, auch nicht, wenn man im Tauchen geübt war wie sie. Ausserdem, es fehlten die vertrauten Anzeichen von Atemnot, die einen zwangen, schleunigst wieder aufzutauchen. Und absolut kein Druck auf den Ohren! Nur müde wurde sie langsam, angenehm schläfrig. Bevor es nun endlich doch dunkel wurde vor ihren Augen, leuchtete noch einmal ein Gedanke wie ein Blitz in ihr auf, zuckte vorüber, verglühte und erlosch: "Ob ich wohl sterbe, ob sich so das Sterben anfühlt?"

"Sie ist klinisch tot!" stellte die Eiserne Jungfrau mit mühsam verhaltener Panik in der Stimme fest. Gleich darauf leitete sie alles in die Wege, was ihre Ausbildung für diesen Fall vorsah: Herzmassage, Mund zu Mundbeatmung, Rettung verständigen, Eltern anrufen. Sie war ein Vollprofi und tat, was zu tun war, ohne Verzögerung. Dennoch war nun das eingetroffen, was nie hätte eintreffen dürfen und wovor sie sich in einem verborgenen Winkel ihres Herzens immer gefürchtet hatte. Sie handelte wie in einem schrecklichen Alptraum. Eins, zwei, drei, vier, fünf - Atemspende - eins, zwei, drei - Herzmassage, wieder und wieder, wie eine Maschine. Alle Geräusche um sie her wirkten merkwürdig gedämpft. Alles fühlte sich an, wie in Watte gepackt und es war ihr, als stünde sie neben sich selbst und beobachtete ihre eigenen Bemühungen.

Maria schlug die Augen auf. Langsam tauchten schemenhaft aus dem verschwommenen Halbdunkel um sie her vertraute Gegenstände auf. Da war eine Ladenkommode, schon etwas fleckig und zerkratzt, darauf sass ein offensichtlich sehr geliebter Teddybär. Sein Fell war an einigen Stellen reichlich zerschlissen. Ein Vorhang bauschte sich im Wind. Das Muster schien ihr irgendwie vertraut: Rundliche Kühe spazierten gemächlich grasend über eine hellgrüne Wiese mit Apfelbäumen, Blumen und pickenden Hühnern. Und sie? Sie lag in einem Bett, ja, es war ein Kinderbett, und sie erkannte mit einem Mal., wo sie war. Sie lag in ihrem Zimmer, in ihrem alten Kinderzimmer, das sie mit ihrer Schwester Anna geteilt hatte, als sie noch klein war! Aber war sie nicht eigentlich...... älter..... wie alt? sechzehn oder? Wie war das möglich, was war denn nur geschehen mit ihr? Da war doch dieser Schwimmbewerb gewesen, sie hatte geführt und dann..... dann war sie in einer Art Brunnen immer tiefer gesunken. Dies musste ein verrückter Traum sein, oder hatte sie das Andere, ihr Leben als Leistungssportlerin, nur geträumt und erwachte jetzt in ihrem wirklichen Leben? Alles war so verwirrend!

Die leise Melodie eines Wiegenliedes drang durch ihre angestrengten Gedanken und bekräftigte sie in der Gewissheit, dass dies hier die Wirklichkeit sein musste. Die Melodie kam von ihrer alten Spieluhr: "Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein...." Schlagartig war es wieder da, das Geborgensein ohne Forderungen, ohne etwas dafür leisten zu sollen, einfach und warm, nur Aufgehoben sein ohne Wenn und Aber. Jetzt plötzlich wurden die verschwommenen Umrisse klar, die Formen plastisch, die Eindrücke authentisch. Sie war hier, und hier war ihre Wirklichkeit. Mariechen drückte ihre geliebte Puppe Mimi fest an sich und schob wie selbverständlich ihren linken Daumen in den Mund. Diese Bewegung war ihr so vertraut wie das Atmen. Mama schalt sie oft deswegen. Sie sagte immer: "ein grosses Mädchen lutscht nicht mehr am Daumen!" Aber Mama war nicht im Zimmer und konnte ihre kleine Angewohnheit nicht sehen. Als die Melodie der Spieluhr verklang, war sie bereits eingeschlafen.

Re: frau Holle

Verfasst: 07 Nov 2012, 09:21
von morgane
3.Kapitel

Mariechen erwachte mit der Melodie des Schlafliedes in den Ohren. Ihr war, als sei sie eben erst eingeschlafen. Es war der tiefe, erholsame Schlaf des Kleinkindes gewesen, eine der wunderbaren Segnungen dieses Lebensabschnittes. Auf dem Nachttisch stand ihr neuer Wecker. Er hatte die Form eines Hahnes und konnte wirklich krähen. Sie war sehr stolz auf ihn, weil er ihren neuen Status bekräftigte, der sie auswies als eine, die schon die Uhr lesen konnte. Wie Anna, wie ihre tüchtige, grosse Schwester! Wo war Anna? Mariechen konnte weder ihre Schwester sehen, noch deren Bett. Aber wieso denn, Anna wohnte doch bei ihr im Zimmer! Wieder beschlich Mariechen ein unbestimmtes Gefühl der Unwirklichkeit. Woher stammte diese Erinnerung denn? Vielleicht auch aus ihrem Traumleben? Die Türe öffnete sich, herein kam Mama. Ja, natürlich, es war Zeit zum Aufstehen! Sie beugte sich über das Bett ihrer kleinen Tochter und lächelte liebevoll.

Helene beugte sich über ihre Tochter, die in einem Intensivbett lag, angeschlossen an Schläuche und Messinstrumente. Über einen Oszillator flimmerte die Lebenslinie ihres Kindes, immer in Zacken, auf und ab. "Lieber Gott, mach, dass dieses Auf und Ab nicht aufhört, dass dieses Gebirge nicht mit einem Mal eingeebnet wird, zur Wüste, zum Tod!" Wann hatte sie zum letzten Mal gebetet? Schon seit Ewigkeiten nicht. "Nur dieses eine Mal, lieber Gott, ich verspreche Dir..... was eigentlich? Egal, alles, was Du von mir verlangst! Nur mach, dass mein kleines Mädchen lebt!" Gregor war eilends aus der Firma hergekommen, als er den Anruf erhalten hatte. Sein Gesicht war blass und eingefallen. Er lief wie ein gefangenes Tier auf und ab. Der Arzt hatte ihnen gesagt, dass man nur abwarten könne. Atmung und Kreislauf waren stabilisiert worden und wurden jetzt durch die Geräte laufend überprüft. Die Untersuchung ergab, dass Maria einen Gehirnschlag erlitten hatte. Sie lag im Koma, und keiner wusste, wann und ob sie wieder zu sich kommen würde. Das Haus des Körpers erfüllte seine Pflicht und wartete getreulich auf seine Bewohnerin, die auf unbestimmte Zeit oder aber für immer verreist war. Der Arzt hatte ihnen auf einfühlsame Weise klargemacht, das es besser sei, nun heimzugehen. Sie konnten hier nichts mehr tun. Ausserdem sollten sie ihre Kräfte schonen, vielleicht würden sie sie noch brauchen. Alles, was man für Maria tun konnte, würde getan werden, und sie sei in guter Obhut. Also waren die Eltern schweren Herzens gegangen. Die folgende Zeit konnte hart genug werden.

Gleich am nächsten Tag war Helene zeitig am Morgen schon wieder am Bett ihres Kindes. Ihre Verpflichtungen, all das Vielerlei ihres geschäftigen Alltags, was war nun damit? Es war unversehens unwichtig geworden und nahm ganz plötzlich den Platz in der Hierarchie ihres Lebens ein, der ihm von Rechts wegen zustand. Hier lag es, ihr Kind und sah so sehr verletzlich und hilfebedürftig aus! Lange verdrängte und vergessene Erinnerungen stiegen in ihr auf, an die Zeit, als ihre Kinder klein gewesen waren, an das Glück und die Wärme ihrer weichen, duftenden Babykörper, an die Zärtlichkeit, die ihr Lächeln in ihr ausgelöst hatte. Was war nur passiert mit ihnen allen! Was hatte sie dies alles vergessen gemacht, so dass sie später nur mehr Leistung als vergötterten Maxime in ihrer aller Leben hatte gelten lassen! Auch der Beziehung zu Gregor hatte sie diesen Stempel aufgedrückt. Sie waren zu einem Team geworden, das gemeinsam kämpfte. Wofür? Ach ja, für gesellschaftlichen Aufstieg und Erfolg! Aber beider Herz war leer geworden dabei, und sie hatten am eigentlichen Sinn von Liebe und Familie vorbeigelebt. Schlagartig fühlte sie in diesem Moment ihr Scheitern und wünschte, noch einmal von vorne beginnen zu können. Vielleicht war es zu spät dazu. Aber auch darüber konnte sie jetzt nicht nachdenken, ihr Kind brauchte sie.

Der Arzt hatte ihr geraten, mit Maria zu sprechen, viel zu sprechen. Vielleicht erreichte ein Wort, ein Gefühl, vom richtigen Wort ausgelöst, ihr Bewusstsein an seinem Aufenthaltsort, wo immer das auch sein mochte! Mit ungeübter Zärtlichkeit strich Helene ihrer Tochter über die Stirn. Sie erzählte ihr von den längst vergangenen Tagen ihrer Kleinmädchenzeit, von dem Wecker in Form eines Hahnes, auf den sie so stolz gewesen war, vom Teich mit den Schwänen, wo sie das erste Mal Bekanntschaft mit dem kühlen Nass gemacht hatte, lange bevor Wasser zu ihrer täglichen Pflicht geworden war. Marie hatte das Wasser geliebt damals. Helene musste lächeln bei der Erinnerung an das kleine, pummelige Kind, das sich trotzig geweigert hatte, aus dem Teich zu kommen, obwohl seine Lippen bereits einen erheblichen Blauton angenommen hatten. Es hatte seine Plastikente fest an sich gedrückt, das kleine Gesicht zu einer widerstrebenden Grimasse verzogen und heftig mit seinen rundlichen Beinchen im seichten Wasser gestrampft, dass es spritzte: "Nein, nein, Miechen will nicht, Miechen will noch wimmen!" Davon erzählte Helene ihrer Tochter. Sie erzählte es aber gleichzeitig auch sich selbst und erlebte alle die Szenen wieder. Auch die Gefühle, die sie damals bewegt hatten, kamen zurück, stiegen aus den Tiefen des Vergessens auf, wo sie lange brachgelegen hatten und liessen ihr Gesicht wieder weich und jung werden. Dafür allerdings hatte sie jetzt keine Augen.

Mariechen streckte lachend die Arme nach ihrer Mutter aus, die sie gleich darauf aus ihrem Bettchen hob und liebevoll wiegte. Alles war weich an ihr und roch so unbeschreiblich süss, wie Honigsemmel, eine der Lieblingsspeisen Mariechens. "Na, was wollen wir beide denn heute unternehmen, willst du schaukeln oder zum Teich mit den Schwänen gehen, oder beides?" fragte Mama. Mariechen konnte sich nicht erinnern, ihre Mutter jemals so rund, so glatt und weich, so unbeschwert erlebt zu haben. Weg waren die scharfen Linien, die sich von den Nasenflügeln bis zu den Mundwinkeln zogen und ihrem hübschen Gesicht einen grämlichen Zug verliehen. "Ja, Mama, ich möchte gerne zum Teich und baden auch und Schwäne füttern und....." schon standen sie an seinem Ufer. Ohne Übergang, ohne Vorbereitungen, ohne den geringsten Verzug. Das war seltsam. Das gab es nicht, konnte es nicht geben, das wusste Mariechen. Irgend etwas stimmte hier nicht, war nicht richtig, nicht wirklich. Unsicher blickte Mariechen ihre Mutter an, "Was hast du, mein Liebes, ist etwas nicht in Ordnung," fragte diese, als sie den zweifelnden Ausdruck in den Augen des Kindes sah. "Was ist das hier, wo wir sind, es ist so komisch?" "Was ist denn komisch, was meinst du?"
"Na alles. Wie beim Träumen. Träume ich, Mama?" Die Mutter lächelte belustigt und antwortete: "Nein, mein Kind, es ist alles ganz wirklich, aber vielleicht anders wirklich, als du es gewöhnt bist. Du bist doch hier, hier bei mir. Bin ich denn nicht wirklich? Du kannst mich hören, sehen und fühlen, da!" und wieder nahm sie Mariechen in die Arme, warm und weich, dass alle Fragen mit einem Schlag unwichtig wurden. Lange hielt sie das kleine Mädchen, bis es deutlich fühlen konnte, wie Zuwendung und bedingungslose, mütterliche Liebe, die es so lange vermisst hatte, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, in diese Umarmung einflossen und alle seine inneren Reservoire auffüllten bis zum Rand. Es würde ihr niemals mehr daran mangeln. Sie trug von diesem Augenblick an die Liebe in sich und hatte nunmehr übergenug bekommen, so dass sie meinte, davon überzufliessen.

Es dauerte nicht lange, da bevölkerte sich das Ufer des kleinen Teiches. Es waren lauter Kinder, die da kamen. Da gab es grosse und kleine, dunkle und helle, saubere und schmutzige, zerlumpte und auch adrette Kinder. Mariechen bemerkte, dass vielen etwas fehlte. Dort, wo eigentlich etwas sein hätte müssen, gähnte ein dunkles Loch, und bei den meisten sass das dunkle Loch in der Brust, dort wo das Herz seinen Platz hatte. Ungläubig sah Mariechen einmal die Kinder an, dann wieder ihre Mutter. Sie sah, wie diese die Arme ausbreitete, als wolle sie alle auf einmal mit einer einzigen, umfassenden Geste umarmen. Die Kinder drängten sich an sie, jedes durfte zu ihr und wurde von ihr liebevoll in die Arme genommen. Die mit dem grössten Loch wurden am meisten geherzt. Empört wollte sie rufen: "He, das ist meine Mutter, die gehört mir, geht doch zu eurer eigenen!" Mama schien ihre Gedanken erraten zu haben und wandte sich ihr mit ernster Miene zu. Plötzlich wandelte ihr Gesicht sich zu dem einer älteren Frau, um dann wieder, ganz unvermittelt, erneut die vertrauten Züge ihrer Mutter anzunehmen. Nun war es aber genug mit allem Mummenschanz! Von einem Moment zum anderen spürte Maria sich wieder zum sechzehnjährigen Mädchen werden, mit dem vertrauten Körper und der Vernunft dieses Alters.

"Mutter, bitte erkläre mir, was dies hier soll! Wo, sind wir hier? Wer sind all diese Kinder? Bist du wirklich meine Mutter? Alles ist so verwirrend!" "Kind, wie kannst du nur daran zweifeln, dass ich deine Mutter bin! Du hast es doch gerade eben gespürt, du weisst es doch!" "Ja, aber..." Die fremden Kinder hatten sich im Kreis um die Beiden gesetzt und verhielten sich ganz seltsam still, unkindlich still. Ebenso unkindlich wirkte ihr Blick, der der meisten jedenfalls. Erst jetzt fiel Maria auf, dass viele Gesichter unendliches Leid und auch Hunger ausdrückten, physischen Hunger, aber auch den, der durch Nahrung nicht gestillt werden kann, den nach Liebe und Geborgenheit. Eine Welle aus Mitleid überflutete ihr Gemüt, und Tränen liefen ihr über die Wangen. Eine weiche, dunkle Stimme, anders als die ihrer Mutter, sagte: "Ich glaube, du beginnst zu verstehen, Maria. Sieh mich an!" Maria wandte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah die ältere Frau, die vorhin einen kurzen Augenblick nur, das Bild ihrer Mutter überlagert hatte. Sie war weisshaarig, füllig und trug eine altertümliche Rüschenhaube auf dem Kopf. "Frau Holle, du bist Frau Holle, ich kenne dich aus meinem alten Märchenbuch" rief Maria bestürzt aus.

Re: frau Holle

Verfasst: 07 Nov 2012, 12:10
von Hiskia
Ich würde Frau Holle nicht erkennen, wenn sie vor mir stehen würde - außer, wenn sie gerade ihre Kissen ausschüttelt. :mrgreen:

Bis bald
Hiskia

Re: frau Holle

Verfasst: 07 Nov 2012, 12:43
von morgane
Hast du deine märchenbücher nicht gut gelesen? ;) Tststs.....
Frau Holle hat eine rüschenhaube und große zähne (keine ahnung, wieso eigentlich) und ist rundlich und für gewöhnlich sehr freundlich, außer, man spurt nicht beim betten ausschütteln. Dann kann sie ziemlich unangenehm werden und sogar pech über der armen haut ausgießen, die ihre federbetten nicht gut gelüftet hat, die olle bettpupserin.....

lg morgane

Re: frau Holle

Verfasst: 07 Nov 2012, 16:16
von Hiskia
Ich glaube ich kenne kein einziges Märchen vollständig :oops: . Wie Frau Holle aussieht weiß ich schon, aber als so charakteristisch, dass ich sie wiedererkennen würde, habe ich sie nie empfunden. Ich dachte immer, die sei nett :oops: :?:

Bis bald
Hiskia