Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)
LUANA: (spricht über ihre seit 25 Jahren immer wieder auftretende Rückenprobleme nach einem Unfall beim Vorhang-Aufhängen, wobei sie sich das Steißbein brach.)
… Am 3. Juli arbeitete ich beispielsweise im Garten, fühlte mich stark, hatte keinerlei Beschwerden und dachte nicht an meinen Rücken sondern daran, dass ich nach der Gartenarbeit in den 2nd Hand Kleiderladen gehen und ein Kostüm kaufen werde, um am Umzug am nächsten Tag teilzunehmen, worauf ich mich freute.
Zu diesem Zeitpunkt empfand ich keine Schwäche oder Verletzlichkeit. Wenn ich geistig auf das zurückblicke, was ich erschuf, kann ich nichts entdecken, was damals in meinem Leben besorgniserregend oder störend war oder das Gefühl von Schwäche hatte. Ich dachte überhaupt nicht an meinen Rücken und konzentriere mich nicht darauf, obwohl im Hintergrund immer das Wissen vorhanden ist, dass ich wieder erstarre, wenn ich eine bestimmte plötzlich Bewegung mache.
Mein objektives, denkendes Selbst konzentriert sich nicht andauernd auf diese Schwäche. Aber wenn ich es vergesse und die falsche Bewegung mache, passiert das. Das ist vielleicht ein Beispiel für periphere Glaubenssätze oder Probleme. (gekürzt)
ELIAS: Die meisten Individuen würden sich in solchen Fällen ähnlich wie Du äußern. Eure automatisch Assoziation tendiert zum Denken, dass Ihr einzuschätzen versucht, was Ihr damals dachtet, oder Ihr setzt Denken gleich mit Konzentration oder Aufmerksamkeit. Wie gesagt, ist Aufmerksamkeit nicht das Denken, und Konzentration ist auch nicht unbedingt Denken.
Deshalb seid Ihr oft verwirrt und erkennt nicht, was Ihr tatsächlich generiert, denn Eure Aufmerksamkeit richtet sich auf das Einschätzen Eures Denkens statt alle Einflüsse Eure Glaubenssätze - die größtenteils auch nicht mit Denken assoziiert sind – sowie das echt zu untersuchen, wie sie geäußert werden. Ohne Denken generiert Ihr Vorgänge und denkt hinterher an diese und versucht, denkend das, was Ihr erschaffen habt, zu evaluieren. Dabei nachvollzieht Ihr das Erlebnis automatisch in Gedanken und versucht automatisch einzuschätzen, welche Gedanken diesen Vorgang generierten.
Das ist kann eine signifikante Falle sein, denn Denken erschafft nicht Eure Realität. Denken erschafft nicht sondern interpretiert. Deshalb spielt es keine Rolle, was Du im Augenblick gedacht hast, denn Denken ist ein Übersetzungsmechanismus. Das, was Du dachtest, bezog sich auf das, was Du antizipierst oder tust oder, wenn Du achtgibst, vielleicht auf das, was Du Dir selbst kommunizierst.
Wenn nicht alle Drei im Gleichgewicht sind, offeriert Dir Denken im Allgemeinen keine akkurate oder vollständige Übersetzung von dem, was Du tatsächlich generierst und erschaffst. Und da Denken auch der Sitz Eurer objektiv geäußerten Glaubenssätze ist, ist es auch in Verbindung mit diesen vernebelt.
LUANA: Obwohl ich das alles verstehe, habe ich immer noch das Problem, dass manchmal Dinge aus dem Blauen heraus zuschlagen, wenn es anscheinend keinerlei Störung gibt. (gekürzt)
ELIAS: Ah! Erinnere Dich daran, dass dies mit dem Glaubenssatz der Schwäche, Verletzlichkeit und Preisgabe assoziiert ist, der auf vielfältige Weise geäußert werden kann. Er mag als Erschöpfung, Bangigkeit, Überforderungsgefühl oder Begeisterung Einfluss ausüben, die allesamt Anspannung im physischen Körper generieren. Sogar Begeisterung, Lachen, Humor und solche Erlebnisse, mit denen Ihr Eure Vorlieben und das generiert, was euch Freude bereitete, produzieren im physischen Körperbewusstsein ganz natürlich etwas Anspannungskonzentration.
Das ist eine Art Energiebeschränkung. Beispielsweise präsentiert sich jemand vielleicht enorm lustige Situationen, lacht aus vollem Herzen, und vor Lachen kommen ihm die Tränen, was ein ganz natürliches Loslassen der Anspannung innerhalb des physischen Körperbewusstseins ist, denn Extreme generieren Anspannung. Ich verstehe durchaus, dass die Meisten das mögen, was Ihr als positive Extreme des Glücklichseins, Spaß, Begeisterung und vergnüglicher Antizipationen erachtet. Trotzdem werden sie im physischen Körperbewusstsein als physische Anspannung generiert. Ihr erachtet sie nicht als schlecht, aber es ist eine Anspannung.
Dieser Glaubenssatz über die Schwäche kann sehr unterschiedlich geäußert werden, weshalb Ihr derzeit alle das Glaubenssatzsystem der Wahrheiten ansprecht, denn Wahrheiten sind sozusagen Eure Absoluta, die sehr viele verschiedene Einflüsse äußern, und mache bevorzugt Ihr. Ein Glaubenssatz wird nicht nur negativ geäußert. Er hat sowohl positive als auch negative Einflüsse, und aufgrund der Duplizität erachtet Ihr bestimmte Einflüsse als gut und andere als schlecht, als positiv oder negativ.
Deshalb sage ich auch, dass Glaubenssätze und ihre Einflüsse weder gut noch schlecht sind. Lediglich das, wie Ihr gut oder schlecht assoziiert, generiert Behagen oder Unbehagen, Konflikt oder keinen Konflikt. Und wenn Du in Deinem Körperbewusstsein Erschöpfung generierst, muss das noch nicht einmal objektiv erkannt werden.
LUANA: Was den Vorfall im Garten anbelangt, sehe ich das im Rückblick nicht als wirklich schlimm, und ich versuche, die Botschaft zu verstehen, auf die ich vielleicht nicht achtgegeben hatte. Ich erkannte, dass ich nicht beachte, wenn ich erschöpft bin, und dass ich mein Muster ändern muss, das darin bestand, eine begonnene Arbeit vollständig zu erledigen und mich erst danach auszuruhen. Das gilt auch noch für viele andere Bereiche. (gekürzt)
ELIAS: Ich erkenne, dass Du kein Gespräch mit mir suchst, um die von Dir geschaffene Manifestation als gut oder schlecht einzuschätzen, sondern dass es Dein aufrichtiges Begehren ist, wirklich auf Dich selbst achtzugeben. Deshalb äußere ich mich auf diese Weise, damit Du erkennst, dass es Einflüsse dieses Glaubenssatzes gibt, der zwar weniger stark geäußert werden mag, sich aber trotzdem auswirkt.
LUANA: Geht es um meinen Glaubenssatz, schwach und verletzlich zu sein?
ELIAS: Dieser Glaubenssatz kann so geäußert werden, dass Du Dich selbst nicht schonst/hegst/labst (to nuture), nicht nett zu Dir bist, Erwartungen an Dich selbst hegst und die Energie antreibst. Verstehst Du? Dies alles ist mit dem Glaubenssatz der Schwäche assoziiert und opponiert gegen diesen. Du generierst Handlungen, die Stärke äußern, was die Energie nötigt und auch in Deinem physischen Körperbewusstsein Anspannung generiert, die geäußert und irgendwie freigesetzt werden wird.
LUANA: Wir sprechen im Grunde genommen über das Annehmen des Selbst - ganz gleich was auch geschieht – darüber, dass es Teile gibt, die schwach sind und diese willkommen zu heißen statt zu versuchen, sie zu verändern.
ELIAS: Oder sie nicht unbedingt willkommen zu heißen, aber anzunehmen und zu erkennen, was Du mit diesen Begriffen assoziierst. Größtenteils impliziert Schwäche irgendeine Äußerung, die für Dich inakzeptabel oder weniger attraktiv ist als Stärke.
Wie ich schon wiederholt sagte, ist Eure physische Realität so beschaffen, dass sie Dualität inkorporiert, was Ihr wiederum mit von Euch generierten Gegensätzen assoziiert, die jedoch tatsächlich Ergänzungen sind. Dies ist ein Element der Blaupause (Eurer Realität). Mit Stärke assoziierst Du deshalb, dass dies eine vorteilhafte Äußerung ist, und mit Schwäche, dass dies weniger vorteilhaft wäre. Wenn Du den Begriff Schwäche nun durch Verletzlichkeit ersetzt, magst Du Dir vielleicht erlauben, dies etwas anders wahrzunehmen.
LUANA: Ich habe dieses Wort bereits ersetzt, und tatsächlich ist Schwäche kein Wort, das ich gewöhnlich gebrauche. Ich sehe dies gewöhnlich mehr als Verletzlichkeit. Wenn ich sehr weit in meinem Leben zurückgehe, sehe ich, dass mein Bedürfnis nach Stärke davon herrührt, dass ich mich bereits mit etwas 3 oder 4 Jahren um mich selbst kümmern musste. Ich hatte das Gefühl, dass ich unabhängig sein muss, da ich nicht mehr bei meinen Eltern war und von Pflegefamilie zu Pflegefamilie weitergereicht wurde. Irgendwie empfing ich die Botschaft, dass ich mich um mich selbst kümmern soll, denn wenn ich dies nicht tue, kann ich mich nicht darauf verlassen, dass dies irgendein anderer tun würde. Das mag der Ursprung von dem allem sein.
ELIAS: Ich verstehe. Das ist eine Fehlinterpretation der Eigenregie, und es ist auch ein Massenglaubenssatz, weshalb er sehr leicht geäußert wird, diese Assoziation von Unabhängigkeit mit dem sich Verlassen auf sich selbst, weil Ihr Euch bei einer Abhängigkeit von Anderen nicht unbedingt auf sie verlassen könntet. Tatsächlich ist eine solche Wahrnehmung lediglich eine Entstellung der Eigen-Ermächtigung und der Eigen-Regie. Wenn Ihr Euch selbst steuert und echt auf Euch selbst in Annahme des Selbst Acht gebt, ermächtigt Ihr Euch in der Erkenntnis Eurer Stärke und Eurer Verletzlichkeit und erlaubt Euch, Beides in einem ausgewogenen Verhältnis und nicht unbedingt als Extreme zu äußern.
Wenn Du also ein Gleichgewicht Deiner Stärken generierst, ohne die Energie zu nötigen und auch das Äußern Deiner Verletzlichkeit zulässt, was Dein Offensein ist, treibst Du Deine Energie nicht auf eine Weise an, die ein Extrem generiert und nötigst sie auch nicht, was in Deinem Fall das Generieren des wiederholten Vorgangs einer physischen Beeinträchtigung Deines Körperbewusstseins ergibt. Wenn Du Acht gibst, kannst Du Dir erlauben, mehr von dem zu erkennen, was Du tust und welche Energie Du generierst, bevor Du irgendwelche Extreme generierst.
LUANA: Ich verstehe es so, dass diese Verletzlichkeit nicht unbedingt physisch ist.
ELIAS: Richtig.
LUANA: Welche Verletzlichkeit nimmst Du bei mir wahr?
ELIAS: Es ist mehr ein Abschirmen Deiner eigenen Verletzlichkeit als dass es eine Äußerung von Verletzlichkeit wäre.
LUANA: Ich verstehe Dich hier nicht.
ELIAS: Es ist eine Abschirmenergie, wobei Du Dir gestattest, etwas Offenheit zu äußern. Mit Dir selbst individuell gestattest du Dir sogar beachtliche Offenheit. Du erlaubst es Dir, offen zu sein, Dich selbst zu sehen und Dich in großem Maße individuell zu erforschen. Aber in Verbindung mit anderen Elemente Deiner Realität, Deiner Umgebung und Deinen Interaktionen, schirmst Du doch mehr von dieser Offenheit ab als wenn Du alleine bist.
LUANA: Als Du dies sagtest, ging mir sofort durch den Kopf, dass es wahrscheinlich um die Interaktion mit anderen Leuten geht. Die Furcht vor Ablehnung ist wohl hierbei mein größter Schutzwall. Statt diese Verletzlichkeit anzunehmen, unternehme ich ständig Versuche, sie zu überwinden. Es ist eine Art Schüchternheit, aber es sind auch die Überreste früherer Jahre, die Angst, abgelehnt zu werden, wenn ich das Falsche tue, wenn ich meine Meinung äußere usw. Ich nehme an, dass dies Teil der Energieanspannung und der Verletzlichkeit ist, von der Du sprachst.
ELIAS: Richtig, dies ist ein enormer Aspekt davon, und es ist genau das, was ich Dir sage, ein weiterer Einfluss dieses Glaubenssatzes. Erkenne bitte, dass dieser Glaubenssatz, den wir jetzt identifizieren, eine Deiner Wahrheiten ist und deshalb sehr stark geäußert wird. Er übt starken Einfluss in vielen verschiedenen Äußerungen und Richtungen aus und wurde zum Absolutum.
LUANA: Aufgrund der Erziehung in meiner Kindheit habe ich immer erkannt, dass alles in meiner eigenen Verantwortlichkeit ist. Ich habe nie Anderen oder Dingen die Schuld gegeben. Ich denke, dass ich schon in meiner frühen Kindheit erkannte, dass ich für das, was auch immer ich erschaffe, verantwortlich bin. Deshalb tadle oder beschuldige ich niemanden und urteile auch nicht über andere.
Die Realität, die ich in meiner Kindheit erschuf, war keine Sicherheit zu haben, häufig umzuziehen und nicht in einer stabilen familiären Situation zu sein. Selbst als ich mit etwa 8 ½ wieder zu meiner Mutter kam, gab es ständige Umzüge. Ich war nie länger als ein halbes Jahr oder ein Jahr an einem Ort, und das ging so bis in meine Teenager-Jahre, und auch dann waren wir höchstens 1 ½ Jahre an einem Ort. Meine Mutter zwar ziemlich schüchtern und fürchtete sich vor Ablehnung. Sie war gesellschaftlich nicht gewandt, und von ihr habe ich keine gesellschaftlichen Kompetenzen gelernt.
Seit ich vor 20 Jahren hierher zog, und einer der Gründe dafür ist es, dass dies eine kleine Gemeinde ist und der gesellschaftliche Zusammenhalt äußerst wichtig ist, habe ich soziale Fähigkeiten erlernt, die ich nie zuvor hatte. Bei meinen Interaktionen mit anderen fürchte ich mich davor, viele Fehler zu machen, weil ich in der gesellschaftlichen Interaktion mit anderen nicht geschickt bin. Ich gehe sozusagen immer auf Zehenspitzen, weil ich nicht über die gleichen Fähigkeiten in gesellschaftlichen Interaktionen verfüge wie die meisten anderen Leute.
ELIAS: Ich verstehe. Aber lass mich Dir sagen, dass Du durch das Generieren dieses Schutz-Schildes und durch das Herabsetzen Deinerselbst Deinen Mangel an Vertrauen fortsetzt, und Du setzt auch das Begrenzen Deinerselbst und Deiner Freiheit fort. Denn Deine Freiheit wird dadurch geäußert, dass Du Dir erlaubst, Dich selbst zu äußern und Dich nicht herabsetzt oder andauernd anzweifelst sondern dass Du darauf vertraust, dass Du Dich gemäß Deiner Vorlieben äußerst.
Im Zuge dieser Umschaltung geht es nicht länger darum, Dich wegen der angemessenen Verhaltensweise zu sorgen. Es geht mehr darum, aufrichtig auf Dich selbst zu hören und eine Energie des Annehmens Deinerselbst zu äußern, denn das, was Du in Dir selbst äußerst, wirst Du nach draußen projizieren, und so wirst Du es Dir dann auch spiegeln.
Wenn Du Dich mit diesem Abschirmen und dieser Energie des Dich-Beschützens äußerst, projizierst Du eine tatsächliche Energiekonfiguration nach draußen, die von anderen empfangen wird, und die dies als Deine Blaupause ansehen. Und das, was Du äußerst und als Deine Blaupause an andere generierst, ist unzureichend zu sein.
LUANA: Oder inakzeptabel.
ELIAS: Richtig. Und somit generierst Du Schwierigkeiten.
LUANA: Die Lösung für mich ist also, nicht unbedingt meinen Rücken zu heilen oder den ursprünglichen Unfall unerschaffen zu machen. Ich habe immer noch mit dem grundlegenden Problem der Selbstannahme und des Vertrauens in mich selbst zu tun. Selbst wenn ich etwas sage, was als unpassend oder von einigen als anstößig angesehen wird, was oft geschehen ist, und wenn ich von Leuten oder von einer Gruppe dafür abgelehnt werde, das ist das Grundproblem, selbst wenn dies geschieht, muss ich meine Verletzlichkeit annehmen, dies aufnehmen und von dort aus weitergehen.
ELIAS: Ja, sozusagen. Erlaube Dir, diese Verletzlichkeit als einen Ausgleich anzunehmen. Und denke daran, dass Du ohne Preisgabe nicht empfangen kannst. Du kannst nicht empfangen, wenn Du Dich abschirmst, und zu empfangen, das ist äußerst wichtig, denn das Empfangen erlaubt Dir, Dich selbst zu validieren, denn es ist eine Zustimmung zu Dir selbst.
(Luanas Aussagen teilweise etwas gekürzt)
LUANA: Hat das auch mit Kommunikationen an mich selbst hinsichtlich meines Glaubenssatzes der Schwäche und Verletzlichkeit zu tun?
ELIAS: Der so geäußert werden kann, dass Du Dich selbst nicht labst, nicht nett zu Dir bist, Erwartungen Dir gegenüber generierst und Deine Energie bedrängst. Dies alles ist mit dem Glaubenssatz der Schwäche und Deinem Widerstand dagegen assoziiert. Du generierst Handlungen der Stärke, was die Energie nötigt und auch in Deinem physischen Körperbewusstsein Anspannung erzeugt, die geäußert und freigesetzt werden wird.
LUANA: Es geht also um die Selbstannahme, ganz egal, was im Gange wäre und zu akzeptieren, dass es Teile gibt, die schwach sind und nicht zu versuchen, diese zu ändern, sondern sie willkommen zu heißen.
ELIAS: Du musst sie nicht unbedingt willkommen heißen, aber bestätige Dir und anerkenne, das Du bestimmte Begriffe auf eine bestimmte Weise assoziierst, und für Dich impliziert Schwäche größtenteils etwas, was weniger attraktiv als Stärke oder inakzeptabel ist.
Wie ich gesagt, bezieht Eure physische Realität Dualität mit ein, was Ihr als Gegensätzen assoziiert, die tatsächlich Ergänzungen sind. Das ist ein Element der Blaupause Eurer Realität. Ihr assoziiert deshalb Stärke als günstig und Schwäche als weniger günstig. Aber wenn Du den Begriff Schwäche durch Verletzlichkeit/Verwundbarkeit/Angreifbarkeit (vulnerability) ersetzt, erlaubst Du Dir vielleicht, das etwas anders zu sehen.
LUANA: Tatsächlich verwende ich den Begriff Schwäche gewöhnlich nicht sondern habe ihn durch Verletzlichkeit ersetzt. Mein Stärke-Bedürfnis scheint aus meiner frühen Kindheit herzurühren, als ich mich bereits mit 3 oder 4 Jahren um mich selbst kümmern musste, weil ich nicht mehr bei meinen Eltern war und von Pflegeeltern zu Pflegeeltern kam und die Botschaft bekam, das sich mich am besten um mich selbst kümmere, weil sonst niemand es tun würde. (gekürzt)
ELIAS: Ich verstehe. Doch das ist missverstandene Eigensteuerung, aber auch ein Massenglaubenssatz, der leicht in Verbindung mit Unabhängigkeit und einem Auf-sich-selbst-Bauen geäußert wird, weil Ihr Euch nicht unbedingt auf Andere verlassen könntet, und tatsächlich ist diese Wahrnehmung bloß eine missverstandene Selbstermächtigung und missverstandene Eigensteuerung. Wenn Ihr Euch selbst lenkt, echt auf Euch selbst achtet und Euch akzeptiert, erkennt Ihre Eure Stärke und Verletzlichkeit und ermächtigt Euch, und Ihr lasst zu, dass Beides ausgewogen aber nicht extrem geäußert wird.
Wenn Du ein Gleichgewicht Deiner Stärken generierst, ohne Deine Energie zu nötigen und auch Deine Verletzlichkeit – Dein Offensein - äußerst, drängst oder nötigst Du Deine Energie nicht auf eine Weise, die Extreme generiert, womit Du ansonsten Dein Körperbewusstsein immer wieder beeinträchtigst. Wenn Du achtgibst, bist Du Dir mehr dessen gewahr, was Du tust und welch Energie Du generierst, bevor Du eventuell solche Extreme generierst.
LUANA: Diese Verletzlichkeit ist also nicht strikt physisch?
ELIAS: Richtig.
LUANA: Und welche Verletzlichkeit nimmst Du bei mir wahr?
ELIAS: Es ist mehr ein Abschirmen als das Äußern von Verletzlichkeit.
LUANA: Ich verstehe Dich nicht.
ELIAS: Es ist eine Dich abschirmende Energie, wobei Du Dir etwas Offensein erlaubst. Dir selbst gegenüber erlaubst Du sogar sehr viel Offensein. Du erlaubst Dir, Dich selbst sehr offen zu erforschen, aber was andere Realitätselemente, Deine Umgebung oder Interaktionen anbelangt, schirmst Du dieses Offensein mehr als Dir selbst gegenüber ab.
LUANA: Es geht wohl um Interaktionen mit anderen Leuten. Mein größter Schild ist meine Furcht vor Ablehnung. Statt diese Verletzlichkeit zu akzeptieren, versuche ich, sie ständig zu überwinden. Es ist eine Art Scheue und die schon lange existierende Frucht vor Ablehnung, falls ich das Falsche sage oder tue oder mich selbst und meine Meinung äußere. Ich denken, dass das Teil der angespannten Energie und Verletzlichkeit ist, von der Du sprichst.
ELIAS: Richtig. Das ist ein erheblicher Aspekt und wie gesagt ein weiterer Einfluss dieses Glaubenssatzes. Dieser nun identifizierte Glaubenssatz ist eine Deiner Wahrheiten, weshalb er so stark geäußert wird. Er beeinflusst viele Richtungen und Äußerung ganz erheblich und wurde für Dich zum Absolutum.
LUANA: Was mit meinen Kindheits-Verhältnissen zusammenhängt. Ich habe immer erkannt, dass mir die Verantwortung dafür oblag und habe nie die Schuld dafür auf Andere oder auf bestimmte Dinge abgewälzt. Ich denke, dass ich von klein an erkannte, dass ich für alles verantwortlich bin, was ich mir erschaffe.
Das sind einfach Fakten aus meiner frühen Kindheit, diese von mir erschaffene Realität, dass ich keine Sicherheit erlebte, viel herumgeschoben wurde und nicht in einer stabilen familiären Situation war. Selbst als ich mit etwa 8 ½ Jahren zu meiner Mutter kam, zogen wir ständig um Bis zu meine Teenagerjahren war ich nie länger als ein ½ oder ein ganzen Jahr an einem Ort, und selbst dann nur 1 ½ Jahre lang. Auch meine Mutter war ziemlich schüchtern und fürchte sich vor Ablehnung. Sie war nicht sehr gesellig, und von ihr habe ich auch keine sozialen Kompetenzen gelernt.
Vor 20 Jahren zog ich in diese Gegend, auch weil es eine kleine Gemeinde ist und das Miteinander hier sehr wichtig ist. Ich verbrachte viel Zeit damit, mir bislang fremde gesellschaftliche Fertigkeiten zu erlernen. Zu dieser Furcht bei Interaktionen mit Anderen gehört, dass ich viele Fehler begehe, weil ich nicht weiß, wie man gesellschaftlich mit Anderen interagiert, und ich befinde mich sozusagen ständig auf Zehenspitzen, weil ich nicht über die üblichen gesellschaftlichen Fertigkeiten verfüge.
ELIAS: Ich verstehe. Aber lass mich Dir dies sagen: Durch diesen Schutzschild und die Selbstkritik verewigst Du nur noch das bereits fehlende Vertrauen und die Beschränkung Deinerselbst und Deiner Freiheit. Freiheit äußerst Du, wenn Du Dir erlaubst, Dich zu äußern, Dich nicht zu kritisieren oder ständig an Dir zu zweifeln und durch das Vertrauen, Dich entsprechend Deiner Vorlieben äußern zu können.
Bei der Entwicklung diese Umschaltung geht es nicht länger darum, Dich um angemessenes Verhalten zu sorgen sondern aufrichtig auf Dich selbst zu hören und eine Energie des Annehmens Deinerselbst zu äußern, denn das, was Du in Deinem Inneren äußerst, projizierst Du nach draußen und reflektierst es Dir dann.
Wenn Du dieses Abschirmen und diese Schutz-Energie äußerst, projizierst Du eine tatsächlich Energiekonfiguration nach draußen, die von Anderen empfangen wird, die diese wiederum als ihre Blaupause von Dir inkorporieren, und das, was Du ihnen projizierst, um ihre Blaupause von Dir zu generieren, das ist, dass Du mangelhaft bist.
LUANA: Oder nicht akzeptabel.
ELIAS: Stimmt, weshalb Du Schwierigkeiten generierst.
LUANA: Die Lösung scheint mir nicht unbedingt das Heilen des Rückens oder das Unerschaffen-Machen des ursprünglichen Unfalls zu sein. Ich ringe immer noch mit dem grundlegenden Problem der Selbstannahme und des Selbstvertrauens, dass ich sogar dann, wenn ich etwas Unangemessenes oder Anstößiges sage und deshalb abgelehnt werde, meine Verletzlichkeit akzeptieren und von dort aus weitergehen muss.
ELIAS: Ja, sozusagen. Erlaube Dir, diese Verletzlichkeitsäußerung als Balance zu akzeptieren, und erinnere Dich, dass Du ohne Preisgabe nicht empfangen kannst. Wenn Du Dich abschirmst, kannst Du nicht empfangen, und Empfangen ist enorm wichtig, denn es erlaub Dir, Dich selbst zu validieren, weil es ein Billigen Deinerselbst (allowance of yourself) ist.
LUANA: Ich denke, dass ich das jetzt verstehe. Vielen Dank.
Session 1419
Monday, August 18, 2003 (Private/Phone)