Re: Das Traumland Märchenbuch
Verfasst: 13 Jan 2011, 07:44
21. Felix wird entführt
Simsalabim und die Traumschüler spielen im Garten. Die Kinder kreischen, lachen, jagen, fangen sich. Felix versteckt sich unter einem großen Farnstrauch. Da! Er wird entdeckt. Jemand fasst ihn an der Schulter. Felix dreht sich um.
Eine in sämtlichen Blautönen schillernde Dämonin schnappt den Jungen, breitet die blauen Flügel aus und fliegt mit ihm ins Land der Dämonen. Das geht so schnell, dass Felix nicht um Hilfe rufen kann.
Die Dämonin bringt den Gefangenen zum Geistergebirge. Sie setzt den Jungen in ihrer blauen Höhle ab und eilt fort, um Futter für das Erdenkind zu suchen.
Felix schlottern die Knie. Nach einer Weile gelingt es ihm, seine Angst zu vergessen. Neugierig schaut er sich um. Geheimnisvolle Gänge führen in die Höhle hinein und heraus. Von überall her kommen Dämonenkinder gelaufen, um den Menschenjungen zu bestaunen.
Der Anführer der kleinen Dämonen heißt Vitzliputzli. Er kann sämtliche Naturgesetze außer Kraft setzen. Vitzliputzlis Höhle ist die schlimmste Müllhalde im Dämonenland. Seine Eltern sind mit Recht stolz auf diesen vielversprechenden Sohn.
Der Anführer der kleinen Dämonen will dem Erdenjungen zeigen, wer hier das Sagen hat. Er berührt die Wand der blauen Höhle, und lila Flammen züngeln empor.
Felix denkt an den Zauberwettstreit mit Abrakadabra. Der Junge sammelt seine Kräfte, spuckt im hohen Bogen gegen die Wand, und tintenblaues Wasser plätschert über den Felsen. Die Flammen verlöschen.
Das hätte ich dem Erdenkind nicht zugetraut, denkt Vitzliputzli. Ich muss es besser machen als er, sonst bin ich die längste Zeit Anführer der Dämonenjungen gewesen. Er grinst von einem Ohr zum anderen und sagt: "Steig auf meinen Rücken. Wir wollen durchs Land der Dämonen reisen."
Der Vorschlag gefällt Felix. Der Junge klettert auf die Schultern des kleinen Dämonen, und in Windeseile fliegen sie zu einem Obstgarten.
Die Bauern sind bei der Apfelernte. Sie schütteln einen Baum, und die reifen Äpfel fallen herunter. Als Männer und Frauen das Obst einsammeln wollen, streckt Vitzliputzli die Hand aus, und die Äpfel schweben in den Himmel empor. Die Bauern starren den Früchten entgeistert nach.
Auf dem Feld haben Menschen ein Kartoffelfeuer angezündet. Der kleine Dämon pustet in die Flammen, und die Flammen gefrieren, ragen als spitze grüne Dolche in die Luft.
Vitzliputzli und Felix fliegen zu einem Wasserfall. Der Anführer der Dämonenjungen streckt die Zunge heraus, und schon fließt das Wasser in die falsche Richtung. Das ist wirklich eine erstaunliche Leistung.
Im Hochgebirge angekommen, sticht der kleine Dämon mit dem Finger in die Wolken, und türkisblauer Schnee fällt vom Himmel, hüllt Berge und Täler in eine weiche Decke. Vitzliputzli ist immer noch nicht zufrieden. Er haucht den Schnee an, und die weiche türkisblaue Decke beginnt zu brodeln.
Der kleine Dämon belauert Felix. Habe ich dich von meinen Fähigkeiten überzeugt? Merk dir das! Ich bin und bleibe der Anführer der Dämonenjungen, denkt Vitzliputzli.
"Toll, was du alles kannst", sagt Felix. "Das werde ich nie lernen!"
"Hat es dir gefallen?" fragt der kleine Dämon. "Für einen Menschen bist du ganz tüchtig. Wenn ich nur daran denke, wie schnell du die Flammen in der blauen Höhle gelöscht hast!"
Dann verrät er dem Jungen ein Geheimnis. "Ich möchte der wildeste, ungezogenste und flegelhafteste Dämon aller Zeiten werden."
Felix denkt nach und sagt: "Ein Dämon, der seine Höhle aufräumt, ist furchtbar böse."
Begeistert macht sich Vitzliputzli an die Arbeit. Nach mehreren Stunden ist die Müllhalde nicht mehr wiederzuerkennen.
"Ein Dämon, der für Regen sorgt, wenn die Pflanzen durstig sind, ist sehr ungezogen", meint Felix.
Vitzliputzli flitzt in die Trockenzonen des Dämonenlandes und zaubert dicke graue Wolken herbei. Es regnet.
"Ein Dämon, der Menschen beschützt, ist bitterböse", sagt Felix.
"Du hast die besten Ideen", meint Vitzliputzli. Auch die anderen kleinen Dämonen möchten furchtbar böse und flegelhaft sein. Aufmerksam halten sie Ausschau nach Menschen, die in Gefahr sind.
Auf einer regennassen Straße kommt ein Auto ins Rutschen. Vitzliputzli ist blitzschnell zur Stelle. Der kleine Dämon hält den Wagen fest. Die Räder greifen wieder, und der Fahrer kommt sicher ans Ziel.
Ein Mädchen spielt am steilen Ufer eines reißenden Flusses. Die Kleine stolpert, fällt, stürzt hinunter. Die Dämonenkinder fangen das Mädchen auf und setzen es heil am Ufer ab.
Ein Junge wirft einen Ball. Der Ball rollt auf die Straße, und der Junge rennt hinterher, ohne nach links und nach rechts zu schauen. Vitzliputzli reißt das Kind zurück.
Ein alter Mann sitzt im Gras, verbirgt das Gesicht in den Händen und weint. Gestern ist sein Haus abgebrannt. In Windeseile bauen Vitzliputzli und seine Freunde das Haus wieder auf. Habe ich alles nur geträumt, fragt sich der alte Mann.
Mit ihrem Tagewerk sind die Dämonenkinder sehr zufrieden. So ungezogen waren sie noch nie zuvor.
Als sie in die Höhle zurückkehren, eilen ihnen die großen Dämonen wutschnaubend entgegen.
"Ihr seid wohl total übergeschnappt! Was habt ihr euch bloß gedacht? Eine Schande seid ihr für das ganze Dämonengeschlecht!"
Vitzliputzli grinst von einem Ohr zu anderen. Oh, ich habe mich selbst übertroffen. Gegen alle Sitten, Bräuche und Gesetze der Dämonen habe ich verstoßen. Ich kann stolz auf mich sein. Ich bin der wildeste, ungezogenste und flegelhafteste Dämon aller Zeiten!
Die blaue Dämonin schnappt Felix und schüttelt ihn heftig. "Was du angerichtet hast, kann man gar nicht mehr gutmachen. Am liebsten würde ich dich übers Knie legen."
"Mir gefällt es hier. Darf ich bei euch bleiben?" fragt Felix.
Die blaue Dämonin schnaubt empört.
Vampir-Vampirius naht mit Donnergrollen und lässt sich schwer auf einen Steinblock fallen.
"Du bist das grauenhafteste Kind, das ich je gesehen habe", brüllt er.
Felix klettert auf die Knie des Gespenstergroßmeisters, kitzelt ihn an der Nase, fragt: "Vampir-Vampirius, du bist doch noch mein Freund?"
"Sieh zu, dass du den Jungen dorthin zurückbringst, wo du ihn geholt hast", brüllt Vampir-Vampirius.
Die blaue Dämonin packt Felix, setzt ihn auf ihren Rücken, fliegt mit ihm zur Traumschule, schmeißt ihn im hohen Bogen in den kristallklaren Bach und verschwindet in den Wolken.
Simsalabim zieht den tropfnassen Jungen aus dem Wasser. Die Traumschüler fallen Felix um den Hals. Alexander drückt den kleinen Bruder fest an sich. Wie schön, dass Felix wieder da ist.
Im weit entfernten Lande der Dämonen hält Vampir-Vampirius Gericht über die blaue Dämonin, die Felix entführt hat.
Hinter ihrem Rücken verbirgt die Dämonin einen großen Topf. Während Felix die Dämonenkinder angestiftet hat, Gutes zu tun, war sie auf Nahrungssuche für den undankbaren Jungen.
In den Speisekammern der Menschen hat sie viele gute Sachen stibitzt:
Apfelsinen, Bananen, Cervelatwurst, Datteln, Erdbeereis, Fischfrikadellen, Grießbrei, Heringssalat, Ingwerplätzchen, Joghurt, Kartoffelsuppe, Leberwurst, Marmelade, Nudelauflauf, Obstsalat, Pfannkuchen, Quarkspeise, Rhabarberkompott, Schokoladentorte, Tomatensoße, Uhueier, Veilchenpastillen, Weintrauben, Yamswurzeln und Zitronen. Mit ein paar Mäusen, Spinnen und Kakerlaken hat sie den Eintopf gewürzt.
Vampir-Vampirius bemüht sich, ein böses Gesicht zu machen. Niemand bringt es fertig, der wunderschönen blauen Dämonin lange böse zu sein.
"Zur Strafe für deine Dummheit musst du den Eintopf ganz alleine aufessen", befiehlt der Gespenstergroßmeister.
Simsalabim und die Traumschüler spielen im Garten. Die Kinder kreischen, lachen, jagen, fangen sich. Felix versteckt sich unter einem großen Farnstrauch. Da! Er wird entdeckt. Jemand fasst ihn an der Schulter. Felix dreht sich um.
Eine in sämtlichen Blautönen schillernde Dämonin schnappt den Jungen, breitet die blauen Flügel aus und fliegt mit ihm ins Land der Dämonen. Das geht so schnell, dass Felix nicht um Hilfe rufen kann.
Die Dämonin bringt den Gefangenen zum Geistergebirge. Sie setzt den Jungen in ihrer blauen Höhle ab und eilt fort, um Futter für das Erdenkind zu suchen.
Felix schlottern die Knie. Nach einer Weile gelingt es ihm, seine Angst zu vergessen. Neugierig schaut er sich um. Geheimnisvolle Gänge führen in die Höhle hinein und heraus. Von überall her kommen Dämonenkinder gelaufen, um den Menschenjungen zu bestaunen.
Der Anführer der kleinen Dämonen heißt Vitzliputzli. Er kann sämtliche Naturgesetze außer Kraft setzen. Vitzliputzlis Höhle ist die schlimmste Müllhalde im Dämonenland. Seine Eltern sind mit Recht stolz auf diesen vielversprechenden Sohn.
Der Anführer der kleinen Dämonen will dem Erdenjungen zeigen, wer hier das Sagen hat. Er berührt die Wand der blauen Höhle, und lila Flammen züngeln empor.
Felix denkt an den Zauberwettstreit mit Abrakadabra. Der Junge sammelt seine Kräfte, spuckt im hohen Bogen gegen die Wand, und tintenblaues Wasser plätschert über den Felsen. Die Flammen verlöschen.
Das hätte ich dem Erdenkind nicht zugetraut, denkt Vitzliputzli. Ich muss es besser machen als er, sonst bin ich die längste Zeit Anführer der Dämonenjungen gewesen. Er grinst von einem Ohr zum anderen und sagt: "Steig auf meinen Rücken. Wir wollen durchs Land der Dämonen reisen."
Der Vorschlag gefällt Felix. Der Junge klettert auf die Schultern des kleinen Dämonen, und in Windeseile fliegen sie zu einem Obstgarten.
Die Bauern sind bei der Apfelernte. Sie schütteln einen Baum, und die reifen Äpfel fallen herunter. Als Männer und Frauen das Obst einsammeln wollen, streckt Vitzliputzli die Hand aus, und die Äpfel schweben in den Himmel empor. Die Bauern starren den Früchten entgeistert nach.
Auf dem Feld haben Menschen ein Kartoffelfeuer angezündet. Der kleine Dämon pustet in die Flammen, und die Flammen gefrieren, ragen als spitze grüne Dolche in die Luft.
Vitzliputzli und Felix fliegen zu einem Wasserfall. Der Anführer der Dämonenjungen streckt die Zunge heraus, und schon fließt das Wasser in die falsche Richtung. Das ist wirklich eine erstaunliche Leistung.
Im Hochgebirge angekommen, sticht der kleine Dämon mit dem Finger in die Wolken, und türkisblauer Schnee fällt vom Himmel, hüllt Berge und Täler in eine weiche Decke. Vitzliputzli ist immer noch nicht zufrieden. Er haucht den Schnee an, und die weiche türkisblaue Decke beginnt zu brodeln.
Der kleine Dämon belauert Felix. Habe ich dich von meinen Fähigkeiten überzeugt? Merk dir das! Ich bin und bleibe der Anführer der Dämonenjungen, denkt Vitzliputzli.
"Toll, was du alles kannst", sagt Felix. "Das werde ich nie lernen!"
"Hat es dir gefallen?" fragt der kleine Dämon. "Für einen Menschen bist du ganz tüchtig. Wenn ich nur daran denke, wie schnell du die Flammen in der blauen Höhle gelöscht hast!"
Dann verrät er dem Jungen ein Geheimnis. "Ich möchte der wildeste, ungezogenste und flegelhafteste Dämon aller Zeiten werden."
Felix denkt nach und sagt: "Ein Dämon, der seine Höhle aufräumt, ist furchtbar böse."
Begeistert macht sich Vitzliputzli an die Arbeit. Nach mehreren Stunden ist die Müllhalde nicht mehr wiederzuerkennen.
"Ein Dämon, der für Regen sorgt, wenn die Pflanzen durstig sind, ist sehr ungezogen", meint Felix.
Vitzliputzli flitzt in die Trockenzonen des Dämonenlandes und zaubert dicke graue Wolken herbei. Es regnet.
"Ein Dämon, der Menschen beschützt, ist bitterböse", sagt Felix.
"Du hast die besten Ideen", meint Vitzliputzli. Auch die anderen kleinen Dämonen möchten furchtbar böse und flegelhaft sein. Aufmerksam halten sie Ausschau nach Menschen, die in Gefahr sind.
Auf einer regennassen Straße kommt ein Auto ins Rutschen. Vitzliputzli ist blitzschnell zur Stelle. Der kleine Dämon hält den Wagen fest. Die Räder greifen wieder, und der Fahrer kommt sicher ans Ziel.
Ein Mädchen spielt am steilen Ufer eines reißenden Flusses. Die Kleine stolpert, fällt, stürzt hinunter. Die Dämonenkinder fangen das Mädchen auf und setzen es heil am Ufer ab.
Ein Junge wirft einen Ball. Der Ball rollt auf die Straße, und der Junge rennt hinterher, ohne nach links und nach rechts zu schauen. Vitzliputzli reißt das Kind zurück.
Ein alter Mann sitzt im Gras, verbirgt das Gesicht in den Händen und weint. Gestern ist sein Haus abgebrannt. In Windeseile bauen Vitzliputzli und seine Freunde das Haus wieder auf. Habe ich alles nur geträumt, fragt sich der alte Mann.
Mit ihrem Tagewerk sind die Dämonenkinder sehr zufrieden. So ungezogen waren sie noch nie zuvor.
Als sie in die Höhle zurückkehren, eilen ihnen die großen Dämonen wutschnaubend entgegen.
"Ihr seid wohl total übergeschnappt! Was habt ihr euch bloß gedacht? Eine Schande seid ihr für das ganze Dämonengeschlecht!"
Vitzliputzli grinst von einem Ohr zu anderen. Oh, ich habe mich selbst übertroffen. Gegen alle Sitten, Bräuche und Gesetze der Dämonen habe ich verstoßen. Ich kann stolz auf mich sein. Ich bin der wildeste, ungezogenste und flegelhafteste Dämon aller Zeiten!
Die blaue Dämonin schnappt Felix und schüttelt ihn heftig. "Was du angerichtet hast, kann man gar nicht mehr gutmachen. Am liebsten würde ich dich übers Knie legen."
"Mir gefällt es hier. Darf ich bei euch bleiben?" fragt Felix.
Die blaue Dämonin schnaubt empört.
Vampir-Vampirius naht mit Donnergrollen und lässt sich schwer auf einen Steinblock fallen.
"Du bist das grauenhafteste Kind, das ich je gesehen habe", brüllt er.
Felix klettert auf die Knie des Gespenstergroßmeisters, kitzelt ihn an der Nase, fragt: "Vampir-Vampirius, du bist doch noch mein Freund?"
"Sieh zu, dass du den Jungen dorthin zurückbringst, wo du ihn geholt hast", brüllt Vampir-Vampirius.
Die blaue Dämonin packt Felix, setzt ihn auf ihren Rücken, fliegt mit ihm zur Traumschule, schmeißt ihn im hohen Bogen in den kristallklaren Bach und verschwindet in den Wolken.
Simsalabim zieht den tropfnassen Jungen aus dem Wasser. Die Traumschüler fallen Felix um den Hals. Alexander drückt den kleinen Bruder fest an sich. Wie schön, dass Felix wieder da ist.
Im weit entfernten Lande der Dämonen hält Vampir-Vampirius Gericht über die blaue Dämonin, die Felix entführt hat.
Hinter ihrem Rücken verbirgt die Dämonin einen großen Topf. Während Felix die Dämonenkinder angestiftet hat, Gutes zu tun, war sie auf Nahrungssuche für den undankbaren Jungen.
In den Speisekammern der Menschen hat sie viele gute Sachen stibitzt:
Apfelsinen, Bananen, Cervelatwurst, Datteln, Erdbeereis, Fischfrikadellen, Grießbrei, Heringssalat, Ingwerplätzchen, Joghurt, Kartoffelsuppe, Leberwurst, Marmelade, Nudelauflauf, Obstsalat, Pfannkuchen, Quarkspeise, Rhabarberkompott, Schokoladentorte, Tomatensoße, Uhueier, Veilchenpastillen, Weintrauben, Yamswurzeln und Zitronen. Mit ein paar Mäusen, Spinnen und Kakerlaken hat sie den Eintopf gewürzt.
Vampir-Vampirius bemüht sich, ein böses Gesicht zu machen. Niemand bringt es fertig, der wunderschönen blauen Dämonin lange böse zu sein.
"Zur Strafe für deine Dummheit musst du den Eintopf ganz alleine aufessen", befiehlt der Gespenstergroßmeister.