Seth: Gebete - Gott

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Gebete waren äußerst erfolgreich dabei, Individuen dazu zu befähigen, Materie durch den Gebrauch ihrer psychischen Fähigkeiten zu manipulieren.

Der Mythos repräsentiert die psychischen Versuche der Menschen, die Tatsachen zu verstehen, die er in seiner Existenz auf der materiellen Ebene entstellen/verfälschen muss.

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Das Gebet befähigte einst den intelligenten Menschen, seine psychischen Fähigkeiten zu fokussieren, denn die harte Tatsache, die die ganze westliche Zivilisation als selbstverständlich annahm, war der Glaube an einen solchen Gott. Die sogenannte Tatsache hat sich verändert.

Die Wahrheit hinter dem Mythos existiert immer noch. Die Menschheit war in Träume über einen Gott vertieft, der wie sie selbst ist, der jedoch als überlegen angesehen wurde und die höchsten Eigenschaften besaß, die der Mensch selbst bewunderte.

Der Gottes-Mythos befähigte den Menschen, seinem sogenannten höheren Instinkt Wirklichkeit zu geben, und das Gotteskonzept repräsentierte und repräsentiert immer noch eine Verbindung mit dem Inneren Selbst.

Was die harten Fakten anbelangt, gibt es keinen Gott, so wie ihn sich die Menschheit vorgestellt hat, und doch existierte Gott einst so, wie die Menschheit ihn sich heute vorstellt.

Was er jetzt ist, ist nicht das, was die Religionen denken, dass er dies wäre. Aber einst war er bloß das, was sie denken, dass er dies jetzt wäre. Denn in Wirklichkeit entwickelte er sich, und er war nicht vollständig, aber er repräsentierte einen höchsten Willen, von Anfang an zu sein (For in fact he did evolve and was not complete but represented a supreme will to be from the beginning.)

Er ist nach Euren Begriffen nicht menschlich, obwohl er menschliche Phasen durchlief, und hier kommt der buddhistische Mythos der Realität am nächsten. Er ist nicht nach Euren Begriffen ein einzelnes Individuen sondern eine psychische Gestalt, eine Energiegestalt.



Diese absolute, sich ständig expandierende und unmittelbare psychische Gestalt, die Ihr Gott nennen könnt, wenn Ihr dies vorzieht, ist in ihrer Existenz jetzt so sicher, dass sie sich ständig zerteilen und neu zusammensetzen kann.

Ihr Energie ist so unglaublich, dass sie tatsächlich alle Universen formt, und da ihre Energie innerhalb und hinter allen Universen und Ebenen und Feldern steht, ist sie sich tatsächlich jedes Spatzen gewahr, der fällt, denn sie ist jeder Spatz, der fällt.

Dis bestreitet nicht den freien Willen des Menschen, was allerdings falsch interpretiert wird.




Heute scheut man das Gebet. Warum sollte man beten, wenn keiner zuhört?

Das Gebet enthält in sich seine eigene Antwort, und wenn es auch keinen netten weißbärtigen alten Gottvater gibt, der zuhört, ist da doch stattdessen die uranfängliche und sich immerdar ausdehnende Energie, die alles formt, was da ist, und von der jeder Mensch ein Teil ist.

Sitzung 81 Die Frühen Sitzungen, Band 2