Elias: Session 202208282 Die aristokratische Persönlichkeit aus einer anderen Warte gesehen

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Session 202208282 (Auszug)
Die aristokratische Persönlichkeit aus einer anderen Warte gesehen
Aristokratisch-Sein ist nicht unbedingt identisch mit Reichtum
Die Neigung, bestimmte Epochen zu romantisieren
Es geht nicht um das, was sie haben, sondern um das, was sie sind
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)


VIVIENNE: Ich möchte Dir von unserer Besichtigung der Aristokraten-Wohnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert in Aix-en-Provence berichten. Seit Jahren reisen wir dorthin, doch dieser Aspekt war mir bislang nicht bekannt gewesen, und ich fand es faszinierend. Ich fand es schön, das Erbe jener Leute zu sehen, die schon lange nicht mehr hier sind und verspürte wieder diese aristokratische Atmosphäre. Diese aristokratische Persönlichkeit würde ich gerne vermehrt ausleben, da ich ansonsten immer besorgt und bange bin und versuche, zu Anderen zu passen.

ELIAS: Und dazu bist Du fähig. Es geht darum, wie Du Dich selbst wahrnimmst, und nicht unbedingt darum, wie Andere sich Dir gegenüber verhalten oder Dich wahrnehmen, sondern wie Du Dich Dir gegenüber verhältst, benimmst und Dich wahrnimmst, sowie um das, was Du erwählst und wie Du durchs Leben gehst.

Es geht darum zu erkennen, dass Eure meisten Ideen über die Aristokratie etwas verrutsch aus der bäurischen Warte geäußert werden. Die Bauern nahmen Aristokraten als reich wahr, doch die damalige Landbevölkerung hielt Viele für reich, die es nicht unbedingt waren.

Es geht mehr um Deine Selbstwahrnehmung als um die der Anderen, was Viele noch nicht ganz verstehen, nämlich wenn Ihr Euch unabhängig von der finanziellen Situation aristokratisch wahrnehmt und verhaltet, auch Andere Euch so wahrnehmen und wahrscheinlich davon ausgehen werden, dass Ihr etwas Vermögen habt, einfach weil das die Art und Weise ist, wie sie die aristokratische Persönlichkeit wahrnehmen.

Es geht also nicht um den finanziellen Aspekt oder um das, was Ihr habt, was dabei die geringste Rolle spielt, denn die Wahrnehmung, dass aristokratische Persönlichkeiten Geld haben, rührt her von denen, die kein Geld hatten, von der bäurischen Bevölkerung.

Ihr lasst die Epoche der als reich wahrgenommen aristokratischen Persönlichkeiten hinter Euch und erkennt nicht, dass genau das ihr Untergang war, weshalb Ihr nicht länger diesen Persönlichkeitstyp äußern wollt, der mit Reichtum gleichgesetzt wurde, selbst wenn die Betroffenen nicht vermögend waren.

Doch da die bäurische Bevölkerung sie so wahrnahm, wurden sie getötet, weshalb aristokratische Persönlichkeiten aufhörten, ihre Persönlichkeit so offensichtlich zu zeigen, da das gefährlich war, und zwar nicht weil sie vermögend waren, sondern weil die Landbevölkerung sie als reich wahrnahm und revoltierte, und viele von ihnen getötet wurden.

Es geht darum zu erkennen, dass Du diesen Persönlichkeitstyp aus der Warte der bäurischen Bevölkerung siehst. Und Du siehst ihn aus Deiner derzeitigen Position, doch wenn Du Dich mehr in Deiner Eigenschaft als aristokratische Persönlichkeit äußern und verhalten würdest, würden Viele Dich sogar heute noch automatisch als etwas vermögend wahrnehmen.

VIVIENNE: Doch ich möchte nicht dafür umgebracht werden!

ELIAS: Ich sagte, dass Du dies ganz natürlich äußern würdest, ohne Dich selbst als reich wahrzunehmen. Du nimmst Dich nicht als vermögend wahr.

VIVIENNE: Nein.

ELIAS: Und trotzdem würden Andere Dich als wohlhabend wahrnehmen.
Session 202208282 (Auszug)






SESSION 20221101
Tuesday, November 1, 2022
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)

VIVIENNE: In der letzten Sitzung sprachen wir darüber, dass die Landbevölkerung einst aristokratische Persönlichkeiten als vermögender wahrnahm, was diese aus ihrer Warte gesehen auch waren, und dass aristokratische Persönlichkeiten in der Folge versuchten, ihr Verhalten zu dämpfen. Gibt es diesbezüglich eine ethnische Erinnerung, die sich auf uns auswirkt? Denn ich - und vielleicht andre aristokratische Persönlichkeiten - neigen dazu, uns gedämpft zu verhalten, da wir nicht wissen, wie wir dies äußern können, weil die Leute manchmal reagieren, oder vielleicht werden wir von der Idee gleicher Rechte beeinflusst.

ELIAS: Wie gesagt übt Eure Neigung zum Romantisieren derzeit den größten Einfluss aus. Die Meisten von Euch- auch Du schon seit längerer Zeit - tun dies hinsichtlich romantisierter anderer Epochen, die Ihr als besser, authentischer oder realer seht, und Du blickst auf diese Epochen und denkst, dass Du authentischer wärst, wenn Du in jener Zeit leben würdest und versuchst, jene alte Assoziation ins Jetzt zu holen, aber es passt nicht.

Du erkennst nicht, dass in früheren Jahrhunderten viele Wohlhabende keine aristokratischen Persönlichkeiten waren. Dies traf zwar auf einige wenige von ihnen zu, aber erinnere Dich an die Eigenschaft der aristokratischen Persönlichkeit: Sie sind extravagant. Und was wird extravagant sein?

Wenn eine aristokratische Persönlichkeit einer wohlhabenden Familie angehört, wird sie herausragen und die Person sein, die gesehen wird. Und selbst im Verlauf der Zeit wird es die Persönlichkeit sein, die Ihr mit Reichtum und einer Position assoziiert. Doch die extravagante Persönlichkeit wurde von den Wohlhabenden nicht als gut erachtet, sondern sie war ein Familienmitglied, auf das herabgesehen wurde, da es nicht unbedingt stoisch war und mit anderen Leuten draußen Umgang hatte, weil es dienstbar sein wollte, was damals nicht unbedingt als gut oder als attraktiv erachtet wurde.

Es geht deshalb darum, das aus einer authentischeren Warte zu sehen, doch die Meisten haben noch nicht ganz verstanden, dass es weder um Reichtum, Status, Eigentum noch um den Besitz eines Schlosses geht. Selbst in jüngster Zeit als Viele sich die Serie „The Gilded Age“ angesehen haben, die dies sehr verherrlichte, gab es mehrere unter den dargestellten Rollen – nicht den wirklichen Leuten, die ganz anders waren – die man als aristokratische Persönlichkeit identifizieren könnte, und niemand davon war eine Person, von der Ihr das erwartet hättet, denn es geht nicht um das, was sie besitzen, sondern um das, wer sie sind.

Du magst schöne Dinge, aber nicht aufgrund Deiner aristokratischen Persönlichkeit, sondern es ist einfach Deine Vorliebe. Eine andere aristokratische Persönlichkeit neigt vielleicht zur Vielschichtigkeit, und für Andere mögen ganz andere Dinge schön sein und haben nichts mit Garderobe, Autos oder einem Haus, sondern mit verschiedenen Äußerungsweisen zu tun. Genau darum geht es. Dies ist alles ist sehr individuell. Dass Du schöne Dinge magst, liegt nicht unbedingt an Deinem Persönlichkeitstypus, sondern an deinen Vorlieben.

Du kannst Dich definitiv loben. Nichts ist falsch daran, schöne Dinge haben und reich und attraktiv sein zu wollen. Es gilt jedoch, Dir das, was Du haben willst anzusehen und zu evaluieren, was Dein Motiv dafür ist, ein „nicht genug“-Motiv oder ob es auf dem beruht, was Du bereits hast und Du noch mehr darauf aufbauen willst.

Das ist das, was Viele missverstehen seitdem wir über die aristokratische Persönlichkeit sprechen. Doch um diese Dinge geht es nicht. Mit diesem Thema haben Viele von Euch Probleme, da es dabei einen erheblichen Faktor des Romantisierens gibt.

Selbst das Gilded Age (goldene Zeitalter) war anders als Ihr annehmt. Ja, es gab sehr viel Wettbewerb bei Macht und Reichtum, und es gab tatsächlich auch außerordentlich geschmacklosen Prunk, um Andere auszustechen. Es ging damals nicht um Persönlichkeit, sondern um Wohlstand und Status. Es ging nicht um Persönlichkeitstypen, sondern dass Leute sich in Bezug auf Altes und Neue etablieren.

Bezüglich dieses Persönlichkeitstypus und dem Thema Reichtum, Macht, Rang und Einfluss gibt es also ziemlich viel Verwirrung und Fehlinterpretationen.

SESSION 20221101
Tuesday, November 1, 2022

Aristokratisch-Sein ist nicht unbedingt identisch mit Reichtum
Die Neigung, bestimmte Epochen zu romantisieren
Es geht nicht um das, was sie haben, sondern um das, was sie sind
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)


VIVIENNE: Ich möchte Dir von unserer Besichtigung der Aristokraten-Wohnungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert in Aix-en-Provence berichten. Seit Jahren reisen wir dorthin, doch dieser Aspekt war mir bislang nicht bekannt gewesen, und ich fand es faszinierend. Ich fand es schön, das Erbe jener Leute zu sehen, die schon lange nicht mehr hier sind und verspürte wieder diese aristokratische Atmosphäre. Diese aristokratische Persönlichkeit würde ich gerne vermehrt ausleben, da ich ansonsten immer besorgt und bange bin und versuche, zu Anderen zu passen.

ELIAS: Und dazu bist Du fähig. Es geht darum, wie Du Dich selbst wahrnimmst, und nicht unbedingt darum, wie Andere sich Dir gegenüber verhalten oder Dich wahrnehmen, sondern wie Du Dich Dir gegenüber verhältst, benimmst und Dich wahrnimmst, sowie um das, was Du erwählst und wie Du durchs Leben gehst.

Es geht darum zu erkennen, dass Eure meisten Ideen über die Aristokratie etwas verrutsch aus der bäurischen Warte geäußert werden. Die Bauern nahmen Aristokraten als reich wahr, doch die damalige Landbevölkerung hielt Viele für reich, die es nicht unbedingt waren.

Es geht mehr um Deine Selbstwahrnehmung als um die der Anderen, was Viele noch nicht ganz verstehen, nämlich wenn Ihr Euch unabhängig von der finanziellen Situation aristokratisch wahrnehmt und verhaltet, auch Andere Euch so wahrnehmen und wahrscheinlich davon ausgehen werden, dass Ihr etwas Vermögen habt, einfach weil das die Art und Weise ist, wie sie die aristokratische Persönlichkeit wahrnehmen.

Es geht also nicht um den finanziellen Aspekt oder um das, was Ihr habt, was dabei die geringste Rolle spielt, denn die Wahrnehmung, dass aristokratische Persönlichkeiten Geld haben, rührt her von denen, die kein Geld hatten, von der bäurischen Bevölkerung.

Ihr lasst die Epoche der als reich wahrgenommen aristokratischen Persönlichkeiten hinter Euch und erkennt nicht, dass genau das ihr Untergang war, weshalb Ihr nicht länger diesen Persönlichkeitstyp äußern wollt, der mit Reichtum gleichgesetzt wurde, selbst wenn die Betroffenen nicht vermögend waren.

Doch da die bäurische Bevölkerung sie so wahrnahm, wurden sie getötet, weshalb aristokratische Persönlichkeiten aufhörten, ihre Persönlichkeit so offensichtlich zu zeigen, da das gefährlich war, und zwar nicht weil sie vermögend waren, sondern weil die Landbevölkerung sie als reich wahrnahm und revoltierte, und viele von ihnen getötet wurden.

Es geht darum zu erkennen, dass Du diesen Persönlichkeitstyp aus der Warte der bäurischen Bevölkerung siehst. Und Du siehst ihn aus Deiner derzeitigen Position, doch wenn Du Dich mehr in Deiner Eigenschaft als aristokratische Persönlichkeit äußern und verhalten würdest, würden Viele Dich sogar heute noch automatisch als etwas vermögend wahrnehmen.

VIVIENNE: Doch ich möchte nicht dafür umgebracht werden!

ELIAS: Ich sagte, dass Du dies ganz natürlich äußern würdest, ohne Dich selbst als reich wahrzunehmen. Du nimmst Dich nicht als vermögend wahr.

VIVIENNE: Nein.

ELIAS: Und trotzdem würden Andere Dich als wohlhabend wahrnehmen.
Session 202208282 (Auszug)






SESSION 20221101
Tuesday, November 1, 2022
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)

VIVIENNE: In der letzten Sitzung sprachen wir darüber, dass die Landbevölkerung einst aristokratische Persönlichkeiten als vermögender wahrnahm, was diese aus ihrer Warte gesehen auch waren, und dass aristokratische Persönlichkeiten in der Folge versuchten, ihr Verhalten zu dämpfen. Gibt es diesbezüglich eine ethnische Erinnerung, die sich auf uns auswirkt? Denn ich - und vielleicht andre aristokratische Persönlichkeiten - neigen dazu, uns gedämpft zu verhalten, da wir nicht wissen, wie wir dies äußern können, weil die Leute manchmal reagieren, oder vielleicht werden wir von der Idee gleicher Rechte beeinflusst.

ELIAS: Wie gesagt übt Eure Neigung zum Romantisieren derzeit den größten Einfluss aus. Die Meisten von Euch- auch Du schon seit längerer Zeit - tun dies hinsichtlich romantisierter anderer Epochen, die Ihr als besser, authentischer oder realer seht, und Du blickst auf diese Epochen und denkst, dass Du authentischer wärst, wenn Du in jener Zeit leben würdest und versuchst, jene alte Assoziation ins Jetzt zu holen, aber es passt nicht.

Du erkennst nicht, dass in früheren Jahrhunderten viele Wohlhabende keine aristokratischen Persönlichkeiten waren. Dies traf zwar auf einige wenige von ihnen zu, aber erinnere Dich an die Eigenschaft der aristokratischen Persönlichkeit: Sie sind extravagant. Und was wird extravagant sein?

Wenn eine aristokratische Persönlichkeit einer wohlhabenden Familie angehört, wird sie herausragen und die Person sein, die gesehen wird. Und selbst im Verlauf der Zeit wird es die Persönlichkeit sein, die Ihr mit Reichtum und einer Position assoziiert. Doch die extravagante Persönlichkeit wurde von den Wohlhabenden nicht als gut erachtet, sondern sie war ein Familienmitglied, auf das herabgesehen wurde, da es nicht unbedingt stoisch war und mit anderen Leuten draußen Umgang hatte, weil es dienstbar sein wollte, was damals nicht unbedingt als gut oder als attraktiv erachtet wurde.

Es geht deshalb darum, das aus einer authentischeren Warte zu sehen, doch die Meisten haben noch nicht ganz verstanden, dass es weder um Reichtum, Status, Eigentum noch um den Besitz eines Schlosses geht. Selbst in jüngster Zeit als Viele sich die Serie „The Gilded Age“ angesehen haben, die dies sehr verherrlichte, gab es mehrere unter den dargestellten Rollen – nicht den wirklichen Leuten, die ganz anders waren – die man als aristokratische Persönlichkeit identifizieren könnte, und niemand davon war eine Person, von der Ihr das erwartet hättet, denn es geht nicht um das, was sie besitzen, sondern um das, wer sie sind.

Du magst schöne Dinge, aber nicht aufgrund Deiner aristokratischen Persönlichkeit, sondern es ist einfach Deine Vorliebe. Eine andere aristokratische Persönlichkeit neigt vielleicht zur Vielschichtigkeit, und für Andere mögen ganz andere Dinge schön sein und haben nichts mit Garderobe, Autos oder einem Haus, sondern mit verschiedenen Äußerungsweisen zu tun. Genau darum geht es. Dies ist alles ist sehr individuell. Dass Du schöne Dinge magst, liegt nicht unbedingt an Deinem Persönlichkeitstypus, sondern an deinen Vorlieben.

Du kannst Dich definitiv loben. Nichts ist falsch daran, schöne Dinge haben und reich und attraktiv sein zu wollen. Es gilt jedoch, Dir das, was Du haben willst anzusehen und zu evaluieren, was Dein Motiv dafür ist, ein „nicht genug“-Motiv oder ob es auf dem beruht, was Du bereits hast und Du noch mehr darauf aufbauen willst.

Das ist das, was Viele missverstehen seitdem wir über die aristokratische Persönlichkeit sprechen. Doch um diese Dinge geht es nicht. Mit diesem Thema haben Viele von Euch Probleme, da es dabei einen erheblichen Faktor des Romantisierens gibt.

Selbst das Gilded Age (goldene Zeitalter) war anders als Ihr annehmt. Ja, es gab sehr viel Wettbewerb bei Macht und Reichtum, und es gab tatsächlich auch außerordentlich geschmacklosen Prunk, um Andere auszustechen. Es ging damals nicht um Persönlichkeit, sondern um Wohlstand und Status. Es ging nicht um Persönlichkeitstypen, sondern dass Leute sich in Bezug auf Altes und Neue etablieren.

Bezüglich dieses Persönlichkeitstypus und dem Thema Reichtum, Macht, Rang und Einfluss gibt es also ziemlich viel Verwirrung und Fehlinterpretationen.

SESSION 20221101
Tuesday, November 1, 2022