Elias: Sitzung 202210232 Mit einem Kind über Missbrauch sprechen

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Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 202210232
Mit einem Kind über Missbrauch sprechen
Nach Missbrauch in der Kindheit einen ergänzenden Partner finden
Sunday, October 23, 2022 (Private)
Participants: Mary (Michael) and Bonnie (Lyla)

(Auszug: Die Tonaufnahme fängt nicht zu Beginn der Sitzung an)

BONNIE: Ich hab noch diese Frage von Katrin: „Ab welchem Alter kann man mit einem Kind über seine traumatischen Erlebnisse sprechen, und zwar verbalen und physischen Missbrauch durch ein Elternteil, wobei das Kind nun beginnt, diese verstorbene Person zu idealisieren.“ Es geht Katrin bei dieser Frage um ein bestimmtes Kind.

ELIAS: Das weiß ich. Ihr würde sagen, dass Ihr bei 6-Jährigen anfangen könnt.

BONNIE: Und hast Du Ratschläge für sie, wie sie das angehen kann?

ELIAS: Drängt niemals und dämonisiert den Täter auch nicht. Jeder Täter war auch Opfer, und jedes Opfer wird in mancher Hinsicht auch zum Täter. Das ist ein natürlicher Zyklus. Ein weiterer Grund ist, dass Kinder auch vom Täter angezogen sind, weil sie versuchen, akzeptiert zu werden. Und wenn der Täter stirbt, wird das Kind ihn automatisch glorifizieren, weil das seine Methode ist, akzeptiert zu werden. Wenn es vom Täter nicht akzeptiert werden konnte, solange dieser am Leben war, wird es nach dessen Tod sein eigenes Annehmen erschaffen.

Diese Gespräche können Zeit brauchen. Mit der Richtung in die das Kind geht, müsst Ihr nicht übereinstimmen, aber sprecht das nicht aus. Das ist wichtig. Das Kind braucht Zeit für den Verarbeitungsprozess und um zur eigenen Einschätzung zu gelangen, was nicht forciert werden kann.

Ihr könnt dem Kind eine kontinuierlich sichere Umgebung bieten, in der es gewahr ist und sich sicher fühlt, wo es kommunizieren und sich freimütig äußern kann. Je sicherer das Kind sich fühlt, umso freimütiger kann es sich äußern, wozu auch Geschichten darüber gehören, wie großartig der Täter war, das ist Teil seiner Äußerung. Widersprecht, korrigiert und kritisiert das nicht, weil das seine Realität und Art und Weis ist, wie es damit zurechtkommt. Letztendlich wird das Kind irgendwann in seiner sicheren Umgebung zur eigenen neuen Einschätzung des Geschehens gelangen.

Je mehr das Kind in dieser sicheren Umgebung ermutigt wird, sich selbst freimütig zu äußern, ohne befürchten zu müssen, verletzt zu werden, umso mehr neigt es zur Neueinschätzung seiner Beziehung mit dem Verstorbenen. Doch das erfordert Zeit, weil es seinen eigenen Platz - nicht den, den Ihr für es etabliert – gewinnen, sich sicher fühlen und glauben können muss, dass es für die Leute in seiner Umgebung wichtig ist und sich nicht beweisen muss, um die verdiente und ersehnte Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu gewinnen, die es haben will.

Alle diese Faktoren müssen ständig Teil seiner Umwelt sein, und dann wird es schließlich zu einer Neueinschätzung des Täters kommen, was sowieso irgendwann geschehen, doch ohne sichere Umgebung viel mehr Zeit benötigen wird, weshalb manche Betroffene je nach ihrer Umgebung nicht selten diese Neueinschätzung erst im dritten, vierten oder fünften Lebensjahrzehnt vornehmen, da sie dazu neigen, Leute auf sich anzuziehen, die nicht sicher für sie sind, weil es das ist, was sie kennen, verstehen und automatisch tun und deshalb wiederholt auf sich anziehen.

Darum ging es gestern auch beim Thema Ergänzungen viewtopic.php?f=13&t=3289, als kurz über Leute gesprochen wurde, die ein noch nicht gelöstes Trauma haben und automatisch Andere auf sich anziehen, die Jene reflektieren, die das Trauma in ihrem Leben brachten, die sie jedoch sehr anziehend finden, und das erschafft dann dieses Feuerwerk, doch tatsächlich sind es Personen, vor den sie die Flucht ergreifen sollten. Da sie diese kontinuierliche, sichere, fürsorgliche Umgebung nicht erlebt haben, ist dieses ungelöste Trauma immer noch vorhanden, weshalb sie genau jene (dem Täter ähnliche) Personen besonders anziehend finden.

Wenn sie das nicht haben, brauchen sie mehr Zeit, bis sie bemerken, dass etwas fehl läuft. Scheinbar können sie - anders als andere Leute - keine dauerhafte oder behagliche Beziehung erschaffen, so dass sie sich zunächst fragen: „Was ist falsch an mir?“

BONNIE: Genau das, was ich selbst durchlaufen habe.

ELIAS: Ja, das ist das Erste, was sie sich fragen: “Was ist falsch an mir?

Dann fangen sie an, extern zu suchen, andere Leute zu befragen und sich auch Leute anzusehen und zu bemerken, was an ihnen falsch ist und fragen sich: „Warum bin ich immer von denen angezogen, an denen etwas falsch ist?“ Schließlich fangen sie an, das Trauma und das zu erkennen, wie dieses ihr ganzes Leben beeinflusst hat. Dies geschieht in unterschiedlichem Grad. Sie bemerken etwas und meinen, dass sie das aufgearbeitet hätten, doch dann bemerken sie weitere Dinge, die auch bei ihren Beziehungen, Interaktionen und Kontaktaufnahmen mit ins Spiel kommen.

Wenn dem Kind eine fürsorgliche, unterstützende, ermutigende, sichere und annehmende Umgebung geboten wird, die es nicht bedrängt, nötigt oder versucht, es zu ändern, wird das Kind schließlich in diese Richtung gehen und je mehr es diese Umgebung hat, umso schneller gelingt ihm das.

Session 202210232
Sunday, October 23, 2022 (Private)