Elias: Sitzung 202205291 Die eigene Macht zurückerobern, Gefühlen nicht Folge leisten

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Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 202205291 (auszugsweise)
Noch mehr Infos zum Thema „Gefühlen folgen“
Drei Schritte, um die eigene Macht zurückzuerobern
Sunday, May 29, 2022 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)

VIVIENNE: Ist es wirklich diese subtile Änderung der Betrachtungsweise der Dinge sowie der eigenen Verantwortung und des eigenen Realität-Erschaffens, was uns daran hindert, ins Negatives zu rutschen?

ELIAS: Ja, das kann es sein. Es muss nicht immer ganz subtil sein, und oft ist es sogar eher offensichtlich, dass Du beim Achtgeben auf Dein Tun eher das Negative bemerkst. Du bist mehr daran gewöhnt, Dich in einer bestimmten Richtung zu äußern, was Du erst dann bemerkst, wenn das Gefühl bereits sehr stark geworden ist, und manchmal bemerkst Du es noch nicht einmal dann.

Es mag sich sonderbar anhören, dass Du nicht bemerkst, wenn Du etwas fühlst, aber da Du so sehr daran gewöhnt bist, in Richtung von Gefühlen zu gehen und ihnen Folge zu leisten, kann es sehr leicht geschehen, dass Du es nicht bemerkst, denn es ist nicht bloß das, auf das Gefühl achtzugeben. Wenn es so wäre, wäre es leichter, Gefühlen nicht nachzugehen. Aber Du beginnst mit einem Gefühl, fängst Du an zu denken, und das Denken dreht sich nicht unbedingt unmittelbar um das Gefühl, da Denken auch noch in viele andere Richtungen führt.

Nehmen wir an, dass Du das Gefühl hast, Dich bei etwas zu irren, was Du vielleicht zwei Sekunden oder gar eine Minute lang bemerkst, aber Du achtest nicht sehr auf das Gefühl und beginnst zu denken. Und Du denkst nicht unbedingt über das Gefühl nach, sondern an andere Erlebnisse, erinnerst Dich an verschiedene Erlebnisse, an etwas aus der Vergangenheit und gehst diesen Weg, denkst über diese Erfahrung nach, über das, was geschehen ist und was Du damals dachtest. Und dann denkst Du darüber nach, welche Personen noch involviert waren, denkst über sie nach und beginnst, an bestimmte Werturteile zu denken, die Du in Bezug auf diese Personen hegst.

Dein Denke führt Dich in alle diese Richtungen, weshalb Du nicht länger auf das ursprünglich Gefühl achtest, was Du sowie nicht getan hast. Du gehst den Weg verschiedener Erinnerungen, an Leute, Assoziationen und Erfahrungen mit ihnen, von einem Erlebnis zum nächsten zu wieder anderen Erinnerungen, den Weg unterschiedlicher Gefühlsäußerungen und bemerkst die Gefühle immer noch nicht, sondern achtest auf das, worüber Du nachdenkst, und nun wird es zu dieser subtilen Sache, weil das ursprüngliche Gefühl jetzt wirklich ausgespart (??? recessed) wird.

Denn nun bist Du vielleicht irritiert oder zornig beim Wiedererinnern bestimmter Erlebnisse, und wegen dieser Verärgerung achtest Du nicht sehr auf das Gefühl selbst, sondern auf die Erinnerung und bemerkst nicht, dass das Gefühl Dir Dein Verhalten diktiert. Nehmen wir an, Du bist verärgert über etwas, woran Du Dich erinnerst und achtest nicht unbedingt auf die Verärgerung, sondern aufs Denken ans vergangene Erlebnis, und dann geschieht etwas: Dein Partner kommt ins Zimmer, oder Du verlässt das Haus und jemand begegnet Dir, und Du reagiert unausstehlich, verärgert oder herablassend.

Und nun bemerkst Du es. Du bemerkst, dass Du Dich unpassend verhältst, und dass Dein Verhalten nicht dem augenblicklichen Geschehen entspricht, weil es keine Grund dafür gibt, dass Du in dieser Situation irritiert bist, und dann urteilst Du über Dich selbst, weil Dir Dein Verhalten missfällt. Aber Du hast nicht wirklich bemerkt, was dorthin führte. Im einen Augenblick denkst Du an etwas, was vor 40 Jahren geschah, und im nächsten Augenblick bist Du wegen einer Situation oder einer anderen Person irritiert, bemerkst dies und sagst Dir: „Das mag ich nicht. Warum habe ich das getan?“

Und das ist Bemerken, nämlich Dich dabei zu erwischen, dass Du achtgibst auf alle diese alten Erinnerungen, was am leichtesten ist, wenn Du Dich ganz zu Beginn der Erinnerung an ein solches altes Erlebnis erwischst und Dir dann sofort sagst: „Das ist nicht im Jetzt. Höre auf, darüber nachzudenken. Das ist nicht produktiv. Das Eintauchen in diese alten Erinnerungen und ins damalige Geschehen ist eine Wiederholungssache.“

Das tut Ihr, weil man Euch schon in sehr jungen Jahren lehrte, auf externe Quellen statt auf Euch selbst achtzugeben. Sie sagten nicht „Gib nicht auf Dich selbst Acht, sondern auf das, was der Andere tut“, nein man lehrt Euch durch Beispiele. Ihr beobachtet das Tun der Anderen, und das ist Euer größter Lehrmeister.

Man lehrte Euch, auf das Tun Anderer achtzugeben, weil es Einfluss auf Euch hat und Euch beeinträchtigt, da Ihr Eure Realität nicht selbst erschaffen würdet, sondern das vom Anderen getan würde, der auch Eure Gefühle, das, was Euch geschieht, alle Eure Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten erschafft, weshalb Ihr an nichts Anteil habt und deshalb zum ewigen Opfer des Tuns Anderer werdet.

Das ist das Fundament. Damit lehre man Euch auch, dass Ihr nichts selbst lösen könnt, dass dafür erforderlich ist, dass ein Anderer Euch anerkennt, sich entschuldigt oder seine Verantwortung äußert. Ihr brauch diese externe Quelle, um etwas für Euch zu lösen, was Euch dazu bringt, diese Erinnerungen immer wieder aufzurufen, da es keine Lösung gibt. Denn wenn jemand etwas zu Dir sagt, was Dich beeinflusst oder Dich Deiner Wahrnehmung nach auf eine bestimmte Weise empfinden lässt, kannst Du dieses Gefühl nicht stoppen, solang er das nicht für Dich löst, doch das ist nicht wahr.

Es gehört zu dieser ganzen Gewohnheit, dass Ihr immer wieder zurück, zurück und zurück geht und diese oder jene Erinnerung wiederaufruft, weil es noch nicht gelöst wurde, und zwar aufgrund der Erwartung, dass die Person, die hierbei involviert war, das tun wird, was aber nicht geschehen wird.

• Es geht nicht darum, dass Andere etwas für mich beilegen.

• Wenn ich anfange, an ein früheres Erlebnis zu denken, geht es darum, mich sofort zu erwischen und das zu stoppen.

• Und es geht darum, dass ich selbst statt der anderen Person das für mich bereinige. Und das tue ich, indem ich diese bekümmernde, verärgernde und frustrierende Gewohnheit des Wiederaufrufens einer Erinnerung nach der Anderen beende.

Dies behebe ich, indem ich aufhöre, Erinnerungen eine solche Macht zu geben und mich selbst in die Gegenwart bringe und mich daran erinnere: „Ich bin es, und nicht diese oder jene Person oder Situation, die meine Realität erschafft. Ich tue das. Und wenn ich das tue, wähle ich, nicht die Richtung dieser alten Erinnerungen zu gehen. Mein Kraftpunkt ist immer in der Gegenwart, denn wenn ich nicht präsent bin, trete ich meine Eigenmacht ab an Erinnerungen und entmachte mich immer wieder.

Denn was heißt das, „Die Eigenmacht an Erinnerungen abtreten“? Das heißt, Ihr tretet Eure Macht ab an die Luft! Denn Erinnerungen sind bloß Erinnerungen, sonst nichts. Ihr lasst einfach alle Eure Macht ziehen und treten sie ab an die Luft, und Euch selbst bleibt keine Macht mehr übrig.

Es geht also darum, Eure Macht zurückzuerobern, Eure Hartnäckigkeit anzapfen und nicht zulassen, dass Irgendetwas Euch Vorschriften macht. Ihr selbst schreibt das vor, was Ihr Euch erwählt, was Ihr tun sowie die Richtung, in die Ihr gehen wollt. Die Richtung vorsätzlicher Entscheidungen könnt Ihr nur einschlagen, wenn Ihr präsent seid und nicht in Erinnerungen schwelgt. Um mit dem vorsätzlichen Entscheiden zu beginnen, müsst Ihr präsent sein und im Jetzt und vorsätzlich leben, was Ihr nicht tun könnt, wenn Ihr in Erinnerungen lebt.

Sobald Ihr aufgrund eines Gefühls eine Erinnerung hervorholt, und diese sich auszuformen beginnt, sagt Euch nicht nur „Stopp“, sondern erinnern Euch auch daran, dass es ebenso unproduktiv ist, dieser Erinnerung und damit diesem Gefühl in Gedanken zu folgen, wie der Erinnerung eines anderen Fokus zu folgen. Ihr seid nicht jener andere Fokus, erlebt nicht das, was er erlebt, weshalb es sinnlos ist, irgendeiner Erinnerung zu folgen, die Ihr vielleicht von einem anderen Fokus aufruft. Und ebenso nutzlos ist es, einem Gefühl Folge zu leisten, das Euch dazu bringt, Euren Erinnerungen nachzugehen.

VIVIENNE: Dies gilt wohl für alle und nicht nur für mich.

ELIAS: Ja, für alle, nicht nur für Dich. Und ich erkläre bloß, was da tatsächlich abläuft, weshalb Du (Ton-Unterbrechung).
Es geht weiter. Deshalb ist es wichtig, dass Ihr Euch gleich zu Beginn einer Erinnerung erwischt und erkennt „Ich denke wieder an eine Erinnerung“ und dies stoppt. Was anfangs schwierig sein mag und Übung erfordert. Es ist herausfordernd, weil es so schwer zu bemerken ist, und es ist schwierig, zu stoppen, weil Ihr so sehr daran gewöhnt seid und automatisch über die Erinnerung nachdenken wollt. Vielleicht sagt Ihr Euch sogar: „Es ist gut, über diese Erinnerung nachzudenken, denn damit biete ich mir Informationen.“ Nein, das tut dies buchstäblich nicht. Ihr habt bereit viel über alle diese Erinnerungen nachgedacht und präsentiert Euch nicht Neues, wenn Ihr wieder darin schwelgt.

Wenn Ihr meint, dass Ihr Euch damit neue Informationen offeriert, stellt Ihr Euch selbst eine Falle. Sagt Euch vielmehr: „Präsentsein ist für mich am wichtigsten. Was auch immer ich tue, so ist es für mich am wichtigsten, präsent zu sein, und wenn ich diesen Erinnerung nachgehe, bin ich nicht präsent.

Wenn etwas in dieser Erinnerung eingebettet ist, das für Euch nützlich sein kann, müsst Ihr nicht darüber nachdenken. Das Gute an Erinnerungen ist, dass Ihr nicht über sie nachdenken müsst. Wenn Ihr Euch dabei erwischt, dass Ihr Euch eine Erinnerung präsentiert und sagt: „Stopp, ich werde nicht darüber nachdenken, weil das nicht produktiv ist“ und in dieser Erinnerung etwas enthalten ist, was Euch nützlich sein wird, werde Ihr das in der Folge äußern. Dafür müsst Ihr nicht dem Weg der Erinnerung selbst folgen. Euer subjektives Gewahrsein wird diese für Euch nützliche Informationen einfangen und sie anwenden.

Das habe ich Euch schon oft in Bezug auf Probleme und hauptsächlich hinsichtlich von Traumata gesagt, dass Ihr nicht alle einzelnen Erlebnisse wiederaufrufen und aufarbeiten müsst. Es reicht, wenn Ihr eine oder zwei Erinnerungen wiederaufruft, und Euer subjektives Gewahrsein wird dann die restliche Arbeit tun. Doch wenn Ihr dem Gefühl weiter nachgeht, darüber nachdenkt und in Eure Erinnerung hineingeht, seid Ihr in Opposition zu dem, was Euer subjektives Gewahrsein gerade anspricht. Nehmen wir einmal das Beispiel einer physischen Wunde, was leicht zu beobachten ist, und Euer subjektives Gewahrsein heilt sie buchstäblich, denn es weist Euren Körper an, diese Wunde zu heilen. Euer Körper befasst sich mit dem Heilen der Wunde, doch Ihr klopft auf diese Wunde oder öffnet sie immer wieder, was das Heilen sehr erschwert.

Und genau so ist es auch mit emotionalen Wunden und Äußerungen. Wenn Ihr Euch ein bereits Jahre zurückliegendes Trauma anseht und es ansprecht, übernimmt in der Folge das subjektive Gewahrsein, und es heilt diese Wunde, doch wenn Ihr diese Erinnerung immer wieder hervorholt und erneut durchlebt, heilt das Trauma nie, weil Ihr die Wunde immer wieder aufreißt. Statt wenn Ihr Euch an etwas Bekümmerndes erinnert, diese Richtung zu gehen und die Wunde wieder aufzureißen, stoppt und sagt Euch: „Wenn ich das tue, reiße ich diese Wunde wieder auf. Das werde ich nicht mehr tun. Ich werde nicht darüber nachdenken und diese Erinnerung nicht wieder aufrufen und das stoppen.“

Vielleicht müsst Ihr Euch mehrmals sagen „Ich werde nicht daran denken“ weil Ihr sehr daran gewöhnt seid und Euer Denkmechanimus deshalb sehr lautstark und monoton sein und weiter daran denken wird, obwohl Ihr Euch sagt: „Ich werde nicht daran denken.“ Deshalb ist es wichtig, dann etwas Anderes zu tun: Ändert die Umgebung, geht nach draußen oder in ein anderes Zimmer, tut etwas Anderes, schaltet das Fernsehgerät oder Musik ein, tut etwas, was Eure Aufmerksamkeit auf etwas Anderes richtet und dieses Denken stoppt und es in eine andere Richtung bringt.

Und dann werdet Ihr schließlich erleben, dass das Eintauchen in diese Erinnerungen nicht mehr ganz so automatisch wie früher erfolgt, was Übung erfordert, weshalb es nicht sofort geschehen wird, aber schließlich werdet Ihr erleben, dass dieses automatisch Eintauchen in diese Erinnerungen aufhört und es auch leichter zu stoppen ist.
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Session 202205291 (teilweise)
Sunday, May 29, 2022 (Private/Phone)