Re: Elias: Richtlinien = guidelines

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ELIAS: Es gibt diese automatische Annahme, dass alle auf Eurem Planeten identisch wahrnehmen würden, so wie es auch diese automatische, absolute Annahme bei den Begriffen Ja und nein gibt. “Ja“ heißt ja, und „nein“ heißt nein. Anders könnt Ihr dies nicht interpretieren, denn es sind Absoluta, was jedoch nicht unbedingt stimmt.

Es gibt viele solcher Äußerungen, wo das „Nein“ einer Person nicht unbedingt nein oder das „ja“ auch nicht unbedingt ja bedeuten, die beweisen, wie ein als absolut wahrgenommen Betriff zur Verwirrung führen kann, wenn der Andere ihn anders definiert.

Dies gilt auch für Eure Kernwahrheiten. Es ist für Euch schwer verständlich, dass andere Individuen vielleicht nicht auf gleiche Weise wahrnehmen wie Ihr selbst, und dass ihre Definitionen oder Bedeutungen mancher Begriffe sich von den Euren sehr unterscheiden mögen. Ihr äußert Euch vielleicht in einer Richtung sehr absolut, aber einem Anderen mag sich dies ganz anders präsentieren, und für ihn mag es eher vage sein.

Das, wie Ihr Eure Wahrheiten definiert, ist auch ein wichtiger Faktor, denn Ihr mögt Begriffe wie „Verantwortung, Gesetze, Ursache und Wirkung“ miteinbeziehen, und Andere mögen sie ganz anders definieren, weshalb dies anders geäußert wird.

BOBBI: Und was kommt als Nächstes?

ELIAS: Jetzt fängt die Schatzsuche an. Nachdem Ihr Eure Wahrheiten identifiziert habt, fangt Ihr an, auf alle Eure Handlungen sowie darauf zu achten, wie sie mit Eurer Kernwahrheit assoziiert sind. Denn alles, was Ihr tut und assoziiert, ist von diesen Kernwahrheiten motiviert und damit verknüpft.

Alle Eure Handlungen, das wie Ihr in Situationen und Interaktionen assoziiert, wie Ihr eine Tür oder einen Schrank öffnet, das Bett macht, durchs Zimmer geht, ein Buch lest, alles, was Ihr tut, ist von einer Eurer Kernwahrheiten motiviert und damit verbunden. Im Allgemeinen erkennt Ihr das nicht objektiv, denn es läuft automatisch ab. Wenn Eure Kernwahrheit herausgefordert wird, erkennt Ihr es manchmal, wenn jemand sich anders äußert, aber es geht Euch nicht unbedingt auf, denn Eure automatische Erwiderung ist es, an ihm zu zweifeln und nicht Euch selbst zu hinterfragen und zu sagen: „Warum praktiziert er diese Handlung und äußert sich so?“ was Verwirrung erschafft.

Sobald Ihr Eure Kernwahrheit identifiziert habt und beginnt, auf alle Eure Handlungen achtzugeben, könnt Ihr Euch fragen: „Was tue ich in diesem Augenblick und wie ist das mit meiner Kernwahrheit assoziiert? Wie wird es von meiner Kernwahrheit motiviert?“ Das kann das vergnügliche Element beim Entdecken und Erforschen der Kernwahrheit sein.

Im Allgemeinen ist der Vorgang, der Euch dazu bringt, die Kernwahrheit zu entdecken, weniger vergnüglich, weil die Meisten dabei generell weniger behagliche Erfahrungen miteinbeziehen. Doch sobald Ihr sie entdeckt habt, wird sie zu einer Belohnung, denn mit dem Entdecken dieser Kernwahrheit belohnt Ihr Euch auch, weil Ihr zugleich entdeckt, wie sie all Euer Tun motiviert.

Und somit ist der Vorgang des „Präsent-Seins und Achtgebens im Jetzt“ nicht länger eine lästige Aufgabe sondern wird faszinierend und vergnüglich, den n Ihr seht Eure Kernwahrheit nicht länger als Feind oder Äußerung, die eliminiert werden muss sondern erkennt, dass sie Eure Richtlinie ist, die Euch dient und Euch nutzt, weil sie Euch Behagen bringt. Wenn Ihr nicht auf sie achtet, kann das zu Hindernissen und Schwierigkeiten führen. Doch wenn Ihr sie erkennt und Euch Eurer Richtlinie gewahr seid, könnt Ihr erkennen, dass Ihr noch viel mehr Auswahlmöglichkeiten habt als Ihr zuvor wahrgenommen habt.

Und so könnt Ihr anfangen, absichtlich Entscheidungen zu generieren, die Eure Richtlinien und Eure Richtung honorieren und mit Euch selbst und Eurer Wahrheit kooperieren, was es Euch ermöglicht, Eure Entscheidungen frei von Erwartungen an Andere zu generieren, da Ihr echt erkennt, dass Ihr es seid, der die Wahl trifft, und dass kein Anderer Euch etwas antut sondern dass Ihr selbst Entscheidungen generiert, die wiederum Eure eigene Wahrheit triggern und Ihr dagegen opponiert.

Und wenn Du vermehrt gewahr bist, fängst Du an, Wahlmöglichkeiten zu erkennen, mit denen Du gegen die eigenen Richtlinien nicht opponierst, und erkennst, dass Du manchmal gegen Deine Richtlinien opponierst, wenn Du Dich anderen Individuen fügst, Kompromisse eingehst oder die eigenen Richtlinien verurteilst und Dir sagst – obwohl Du ihnen weiterhin Folge leistest – dass sie schlecht wären, oder dass Du diese Entscheidung nicht fällen oder diese Richtung nicht einschlagen solltest. Doch es geht nur darum zu erkennen, dass es Deine Richtlinien sind, die in Verbindung mit Deinen Richtungen und Vorlieben gut sind. Sobald Du sie anerkennst, erlaubt das Dir, anders vorzugehen, und hierin liegt Deine Freiheit.

BOBBI: Ich denke an etwas im letzten Monat, was viele Wahrheiten triggerte, denn wir forderten meinen Sohn auf, endlich auszuziehen. Er lebte bereits seit mehr als einem Jahr wieder bei uns. Er liebt Drama, was für ihn okay ist, aber mit ihm im selben Haus zu leben, das war für mich zu viel, und wir sagten ihm, dass er ausziehen soll.

Er zog aus, aber seitdem habe ich einen großen Konflikt, denn ich sehe, dass er sich anscheinend abquält und fühle mich dafür verantwortlich, etwas zu unternehmen. Andererseits denke ich, dass er erwachsen ist und zurechtkommen kann und dass er das auch mag, was er erschafft, denn er fährt fort, es zu tun, all seine verschiedenen Konflikte. Ich vermute, dass es für mich um die Elternrollen-Kernwahrheit geht.

ELIAS: Ja, und es geht auch um Deine Opposition gegen die eigenen Richtlinien in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Du hast Deine Rollen-Wahrheit, doch diese Rollen sind nicht statisch, und sie ändern sich andauernd. Sogar die Elternrolle ändert sich in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Wie gesagt, sind Deine Vorlieben mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, die jedoch nicht statisch sind und sich wandeln.

Du spielst ein Wechselspiele zwischen beiden Kern-Wahrheiten: Der Kernwahrheit der Verantwortlichkeit und jener der Eltern-Rolle und opponierst gegen Beide. Denn was Deinen Sohn anbelangt, opponierst Du gegen Deine Vorliebe, für Dich selbst verantwortlich zu sein und erkennst, dass es unnötig ist, Verantwortung für ihn zu übernehmen, doch Du opponierst dagegen und äußerst jenes „Sollte“ und sagst Dir: „Ich sollte das tun.“

Du erkennst, dass Deine Eltern-Rolle sich wieder ändert, wogegen Du jedoch ebenfalls opponierst. Du opponierst gegen Deine Vorliebe und sagst Dir, dass Du Dich nicht auf diese Weise äußern, sondern ihm vielmehr als Führung, Rollenmodel oder Lehrer helfen solltest, was Du jedoch nicht bevorzugst. Dieses „Sollte“ wird aber geäußert, und das ist es, was Verwirrung, Konflikt und Herausforderungen bringt. Damit ringen Viele, weil sie nicht erkennen, dass sie tatsächlich gegen ihre eigene Richtlinie opponieren.

BOBBI: Ich erkannte schon, dass ich gegen Vorlieben ankämpfe und starke Assoziationen hege… Doch ich sah es nicht als Rolle, sondern habe es für Verantwortungsgefühle gehalten, dass ich ihm helfen und ihn unterstützen sollte, denn ich interpretiere seine Handlungen oft so, dass er Hilfe braucht. Andererseits bevorzuge ich es, an diesem ganze Drama und diesem Konflikt nicht zu Hause zu partizipieren.

ELIAS: Ich verstehe. Und wie söhnst Du Deine Vorlieben aus? Indem Du sie bestätigst und erkennst, dass sie auch nicht ganz schwarz und weiß sind und vielfältig geäußert werden können. In Verbindung mit Deiner Verantwortungs-Kernwahrheit hast Du eine Vorliebe fürs Helfen. Das ist weder schlecht noch falsch. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die mit Deinen Vorlieben in Einklang sind und Dir zu erlauben, Deine Richtung ununterbrochen fortzusetzen.

Unterstützend kannst auf vielfältige Weise sein, nicht nur finanziell oder physisch. Du kannst ihn dadurch unterstützen, das Du annehmend bist, ohne Erwartungen zu generieren bezüglich von dem, was er tun oder nicht tun sollte und kannst beispielsweise annehmendes Miteinanderteilen/Aussprechen ermöglichst, wenn Du dies zu tun wählst, und ihn so ohne Handlungen physischer Hilfe unterstützen, die in Verbindung mit der Wahrnehmung generiert werden, dass ein Anderer eine von Euch generierte Äußerung tatsächlich benötigt, die im beweist, dass Ihr Anteil nehmt und ihn unterstützt. Beweise sind unnötig. Dein Dasein ist der Beweisvorgang, dass Du Anteil nimmst und bereit bist und begehrst, unterstützend zu sein.

Das Annehmen Deiner Verantwortungs-Richtlinie betrifft das, wie diese Wahrheit Dich lenkt und das beeinflusst, wie Du Dich verhältst, äußerst und generierst. Die andere Person erschafft ihre Erlebnisse in Verbindung mit ihren eigenen Wahrheiten und muss nicht repariert werden.

BOBBI: Das ist für mich herausfordernd, insbesondere da es um meinen Sohn geht.

ELIAS: Ich verstehe Dich, und dies hat auch mit dem Rollenverständnis zu tun. Aber wenn Du diese Deine Wahrheiten bestätigst, fängst Du an, diese „Sollte“ und „Sollte-Nicht“ aufzulösen, denn es sind Erwartungen, die Oppositionsenergie äußern.

Deine Vorlieben sind mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, aber sie ändern sich und sind nicht statisch. Du musst nicht unbedingt mit dem Verhalten oder den Entscheidungen eines Anderen einverstanden sein, und Du musst sein Verhalten und seine Entscheidungen nicht unbedingt mögen, aber dies wird in Dir keinen Konflikt generieren, denn wenn Du nicht gegen Dich selbst opponierst, ziehst Du auch keine Opposition auf Dich an oder reflektierst sie Dir.

So wird Eure Realität geäußert und erschaffen, jede Äußerung, die Ihr auf Euch anzieht. So präzise ist Eure Realität, denn Ihr zieht präzise jede Äußerung, Handlung und Präsentation auf Euch selbst an als Reflektion irgendeine Äußerung, die Ihr selbst generiert, und das ist tatsächlich höchst effizient.

Und das Wunderbare daran ist, dass Du wählen kannst und fähig bist, dies zu steuern, denn es sind Wahlmöglichkeiten, was sehr effektiv ist. In Verbindung mit Deiner Vorliebe für Einfachheit und Mühelosigkeit unterstreicht diese Effektivität, wie leicht, einfach und schnell diese Vorgänge wirksam werden können.

BOBBI: Manchmal kann ich das sehen, aber in anderen Bereichen scheint es riesige Blockaden zu geben. Ich wende es in vielen Bereichen an und vermeide Konflikte, indem ich meine Energie oder Wahrnehmung gezielt verändere. Aber auf anderen Gebieten… Nun ich vermute, dass es dabei um die stärksten persönlichen Wahrheiten geht.

ELIAS: Ja, und deshalb gilt es, nicht nur Deine Wahrnehmung sondern auch Deine Entscheidungen zu ändern und andere Entscheidungen zu implementieren und zu erkennen, was dies bei Dir triggert und wie es mit Deinen Kernwahrheiten zusammenhängt und Dir zu erlauben, andere Entscheidungen zu treffen, die Deine Richtlinien honorieren, die zugleich jedoch keine Richtung starten, mit der Du das bei Dir auslöst, und das ist hierbei das wichtigste Element.

Ihr neigt sehr dazu, die Verhaltensweisen, Handlungen und Entscheidungen Anderer zu sehen und zu wünschen, dass sie diese ändern oder Euch zu sagen, dass sie es besser machen könnten, oder dass sie sich anders verhalten und andere Entscheidungen treffen sollten. Das ist der Punkt, wo Ihr feststeckt, denn es geht nicht um den Anderen, denn er triggert nicht Eure Wahrheiten. Ihr tut das. Ihr selbst opponiert zuerst gegen Eure Wahrheiten, was Euch der Andere dann reflektiert.

Es gilt deshalb, auf Dein Tun achtzugeben und zu erkennen, wie Deine Kernwahrheiten damit assoziiert sind, und dass sie Dein Tun motivieren, und andere Entscheidungen zu generieren, die nicht bewirken, dass Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst und keinen Konflikt, Besorgnis oder Werturteile zu erschaffen, denn über Andere urteilt Ihr viel weniger als über Euch selbst.

Dein Urteil über Dich selbst „dass Du nicht genug tust oder mehr tun solltest“, das ist stärker. Es ist nicht so, dass der Andere mit seinem Tun aufhören sollte – obwohl das ein Element ist, das jedoch viel weniger stark geäußert wird – denn stärker ist Dein Urteil über Dich selbst, dass Du mehr tun solltest, um die Situation zu beheben, aber Du kannst sie nicht korrigieren.

BOBBI: Das erkenne ich. Aber es ist sehr frustrierend.

ELIAS: Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, das Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst. Du erkennst, dass Du diese Eltern-Rolle und Verantwortlichkeit miteinbeziehst, was sich aber nicht unbedingt als Handlungen übersetzt, dies zu korrigieren.

BOBBI: Ich habe mir sowieso bewiesen, dass das unmöglich ist.

ELIAS: Es geht darum, Dir selbst zu bestätigen, dass Du Anteilnahme und Besorgnis äußerst, was mit Deinen Richtlinien zusammenhängt und völlig akzeptabel ist. Aber es ist unnötig, diesbezüglich physisch zu handeln. Aber es ist auch nicht nötig, Dich für Deine Richtlinien zu kritisieren statt zu sehen, dass sie akzeptabel sind. Anteilnahme/Fürsorge ist mit den Rollen assoziiert, und das ist akzeptabel. Darum geht es, mein Freund.

Du siehst es so, dass Du Fürsorge äußerst, opponierst aber gegen Dich selbst, und von Dir selbst frustriert sagst Du Dir: “Ich möchte fürsorglich sein, sollte es aber nicht sein. Ich kann ihn nicht reparieren.“ Deshalb rechtfertigst Du das, was Du meinst, dass Du es nicht tun sollest: “Ich möchte helfen, aber ich erschaffe seine Realität nicht. Er selbst erschafft perfekt das, was auch immer er erforscht. Deshalb sollte ich nicht das Bedürfnis haben, ihm zu helfen und die Situation sich selbst überlassen.“ Siehst Du nun, wie Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst?

BOBBI: Ja, und genau deshalb ist es so schwierig.

ELIAS: Bestätige vielmehr Deine Richtlinien: „Ja, ich bin fürsorglich. So äußere ich mich. Und ich werde mich auch weiterhin auf die von mir bevorzugte Weise äußern. Es ist nicht nötig, dass er meine Fürsorge akzeptiert oder sie assimiliert. Wichtig ist, dass ich mir selbst nicht verbiete, mich so zu äußern, denn das ist meine Richtlinie, und ich muss nicht gegen meine eigene Äußerung opponieren. Und es ist auch nicht nötig, dass ich meine Äußerung beweise.“

BOBBI: Toll. So hatte ich das noch nicht gesehen. Ich dachte, dass er so erschafft, wie er es tun will, dass das für ihn okay ist und ich mir darüber keine Sorgen machen sollte, dass er das tut, was er tun will. Und das war wirklich schwierig für mich.

ELIAS: Ich verstehe, denn Du opponierst nicht gegen seine, sondern gegen Deine “Sollte” und “Sollte-Nicht”.

BOBBI: Ja. Das hatte ich nicht erkannt. Ich leugnete meine eigenen Vorlieben.

ELIAS: Stimmt. Das ist das Großartige daran, wenn Du Deine eigenen Wahrheiten entdeckst, und es kann enorm befreiend sein, denn damit gehen ein neues Verständnis und neue Selbsterkenntnis einher.

Session 1996
Wednesday, May 17, 2006 (Private/Phone)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

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PAUL: Okay. Wenn ich auf meine Rigiditäts- und Erwartungs-Energie achte … ich brauche etwas Hilfe. Ich denke, dass ich es bemerke, wenn ich anfange zu denken: „Okay, warum tut dies Person das nicht?“ oder „Sie sollte das tun.“

ELIAS: Das ist eine Erwartung. Darum ging es in der Gruppen-Sitzung. Warum geschehen schlimme Dinge? Genau aus diesem Grunde. Individuen erkennen ihre Energie nicht, weil sie nicht erkennen, wie stark ihre Kernwahrheiten alle ihre Handlungen beeinflussen und sich darauf auswirken. Und es gibt viele Äußerungen, die Du nicht automatisch hinterfragst, wo Du vielmehr am anderen Individuum zweifelst und Dir sagst: „Warum tut sie das?“ oder „Sie sollte dies tun“, oder „Sie sollte das nicht tun.“

PAUL: Stimmt. Das erkenne ich. Wird es diese Energie auflösen, wenn ich stoppe, sobald ich anfange, an Erwartungen zu denken und dann zum Zulassen ihrer Handlungen übergehe, selbst wenn es nicht meine Vorlieben sind?

ELIAS: Nicht unbedingt. Du verstehst nicht ganz, worum es geht. Lass es uns etwas anders angehen. Wie wirkt sich die von Deiner Tochter angeheuerte Handlung (Ess-Störung) in Verbindung mit Deiner Respekt-Kernwahrheit auf Dich aus?

PAUL: Da ist leicht, denn ich sehe es so, dass einige ihrer Handlungen respektlos sind.

ELIAS: Dir gegenüber. Und dieses Nicht-Essen ist Dir gegenüber respektlos?

PAUL: Ja.

ELIAS: Inwiefern?

PAUL: Weil sie sich nicht um sich selbst kümmert.

ELIAS: Und somit das, wie Du Dich um sie kümmerst, nicht honoriert.

PAUL: Stimmt.

ELIAS: Richtig. Doch dies tut sie nicht, um Dich zu kränken, und sie äußert sich auch nicht in Verbindung mit denselben Richtlinien und Kernwahrheiten wie Du. Es geschieht genau das, worüber ich sprach, und diese beiden automatischen Äußerungen spielen sich ab: erstens personalisierst Du ihre Handlung automatisch in Verbindung mit Deinen Richtlinien. Und zweitens generierst Du automatisch Erwartungen an sie gemäß Deiner Richtlinien. Es geht darum, Deine Richtlinie anzuerkennen und Entscheidungen zu generieren, die Dir erlauben, mit Deinen Richtlinien fortzufahren, ohne vom anderen Individuum zu erwarten, dass es bestimmte Handlungen tut oder nicht tut.

Welche Entscheidungen kannst Du im Hinblick auf Deine Respekt-Kernwahrheit anheuern, die es Dir erlauben, Deine Richtung fortzusetzen, ohne eine Erwartung an sie zu generieren?

PAUL: Eine gute Frage! Ich behalte meine Vorlieben und Richtlinien, ohne mit Erwartungen zu drängeln?

ELIAS: Richtig.

PAUL: Mir fällt nur das ein, was Du zuvor sagtest, unterstützend zu sein, ohne zu versuchen, über ihr Tun zu urteilen.

ELIAS: Ja, denn so erlaubst Du Dir, auf Deine Weise Respekt zu äußern. Du äußerst Respekt für ihre Entscheidungen, setzt aber Deine eigene Richtung fort.

PAUL: Das ist also eine gute Sache?

ELIAS: Deine Richtlinie ist nicht schlecht.

PAUL: (lacht) Nein. Ich möchte sicherstellen, dass ich es verstehe, denn ich möchte alle Oppositionsenergie auflösen und versuchen, ihr zu erlauben…. Sucht Sie Unterstützung und Zulassen ihrer eigenen Äußerungen.

ELIAS: Ja.

PAUL: Und ich will in diese Richtung gehen und zugleich meine eigenen Richtlinien beibehalten.

ELIAS: Richtig. Und es geht um die Aufmerksamkeit. Hier gibt es auch Elemente Deiner eigenen Richtlinie. Es ist mit Respekt assoziiert, wenn Du Dir Deine eigene Äußerungen erlaubst, und Aufmerksamkeit kann auch damit assoziiert sein.

PAUL: Die Aufmerksamkeit, die ich ihr gebe, oder die sie von mir haben will?

ELIAS: Beides.

PAUL: Ich kann ihr also dieses Mehr an Labung/Förderung und Aufmerksamkeit offerieren, ohne ihr eine Rendite für ihr Tun zu geben? Ich möchte, dass sie…Es scheint so zu sein, dass sie nach einem anderen Weg sucht. Was kann ich tun, um sicherzustellen, dass sie einen für sie selbst nicht nachteiligen Weg findet.

ELIAS: Indem Du genau das tust, worüber wir sprachen.

PAUL: (lacht) Ich muss wieder zurückgehen und mich einfach auf das Fördern und Zulassen ihrer Äußerungen fokussieren.

ELIAS: Und auf Dich selbst achtgeben…

PAUL: Auf die Erwartungen…

ELIAS: Richtig. In Verbindung mit Deiner Richtlinie, und auf die Augenblicke achtgeben, in denen Du Dich selbst triggerst. Das ist es, was die Erwartungen erschafft, diese „Sollte“ und „Sollte-nicht“.

PAUL: Stimmt. Ich denke, dass ich mir dessen gewahr bin. Ich muss mir das Tonband ein bisschen anhören, um ein gutes praktisches Gefühl dafür zu bekommen, aber ich denke, dass ich - beruhend auf dem, was ich gestern tat - nicht in den Bereich gehe, gegen ihre Handlungen anzukämpfen und stattdessen versuche, für sie förderlicher/labender zu sein.

ELIAS: Ja, ich stimme mit Dir überein.

PAUL: Was hat übrigens diese ihre Handlung ausgelöst? Geschah es aufgrund einer weiteren Krankheit, die das bei ihr auslöste, ein Virus oder so etwas?

ELIAS: Nein.

PAUL: Das ist alles strikt eine Kopfsache?

ELIAS: Ja.


Session 2001
Sunday, May 21, 2006 (Private/Phone)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

PETER: Dass dies zusammenhängt mit meinem Glaubenssatz über meine für mich wichtige Verantwortung für die Familie und dass es auch äußerst schmerzhaft und unbehaglich sein kann, sich dem zu stellen. (gekürzt)

ELIAS: Ich verstehe Dich. Dies ist eine Kernwahrheit. Wichtig ist es, echt zu erkennen, dass Deine Kernwahrheit nicht Dein Feind, sondern Deine Richtlinie ist. Diese Schwierigkeiten hängen mit Deiner Opposition gegen Deine eigene Richtlinie zusammen, die Du als problematisch, schmerzlich oder stressig siehst.

Wenn Du Dir erlaubst, alle Deine Handlungen innerhalb eines Tages zu erkennen, die irgendwie mit dieser Verantwortungs-Richtlinie assoziierst sind, wirst Du bemerken, dass sie Dir tatsächlich Wohlbehagen, ein Gefühl von Sicherheit und Ordnung ermöglicht, aber auch Hindernisse, Konflikte oder Qual bringen kann, wenn Du gegen sie opponierst.

Kernwahrheiten sind maßgebliche Richtlinie für Eure sämtlichen Assoziationen und für Alles, was Ihr tut. Sie sind nicht schlecht, doch wenn ihre Einflüsse nicht erkannt werden, könnt Ihr verschiedene Äußerungen automatisch erwidern, ohne zu erkennen, dass Ihr gegen Eure eigenen Kernwahrheiten opponiert und fangt an zu vermuten, dass Eure Kehrwahrheit schlecht ist oder geändert werden sollte, da sie Probleme erschafft. Schwierigkeiten erschafft sie nur dann, wenn Du gegen sie opponierst. Und wie erkennst Du, dass Du gegen sie opponierst?

PETER: Ich denke, dass ich wahrnahm, dass ein sehr einflussreicher Glaubenssatz mich einschränkt. Doch Du hat ein anderes Licht darauf geworfen, und nun verstehe ich, dass die von mir wahrgenommen Einschränkungen mit meinem Widerstand zusammenhängen. (gekürzt)

ELIAS: Stimmt.

PETER: Es ist unnötig, über den Glaubenssatz zu urteilen, gegen ihn zu opponiere oder zu versuchen, ihn zu ändern, insbesondre da ich gewählt habe, ihn als Kernwahrheit zu äußern. Es geht darum, den Glaubenssatz zu identifizieren, und ich prüfe die entsprechenden Äußerungen.

ELIAS: Ja, das verstehe ich. Viele Äußerungen hängen mit dieser Kernwahrheit zusammen. Beispielweise beeinflusst sie Respekt/Achtung, Rücksichtnahme, die jeweiligen Rollen und die Art und Weise, wie Du eine Aufgabe durchführst und die Produktivität. Du kannst es so angehen, dass Du im Laufe des Tages jede Handlung bemerkst und sie auf diese Kernwahrheit der persönlichen Verantwortung hin überprüfst.

Ganz egal, was Du tust, selbst das, wie Du Deine Kleidung anziehst, hängt mit dieser Kernwahrheit zusammen, die Dir im Alltag ein Erfolgsgefühl, Behagen und Ordnung verschafft und es Dir ermöglicht, mühelos in bestimmte Richtungen zu gehen und Dich anleitet bei dem, was Du tun oder unterlassen sollst. Bestimmte Handlungen würdest Du nicht anheuern, da Du sie für unverantwortlich hältst, aber dies kann auch zu Konflikten führen und Situationen erschaffen, in denen Du über Dich oder über Andere urteilst, wenn Du oder sie sich nicht auf eine bestimmte Weise verhalten oder bestimmte Entscheidungen treffen. Bisweilen kann es auch dazu führen, dass Du Andere falsch interpretierst, weil Du sie durch den Filter Deiner Kernwahrheit siehst, und es gibt diese automatische Annahme, dass alle Leute Deine Kernwahrheit automatisch kennen und dieselben Assoziationen wie Du generieren sollten, weil dies so ganz absolut ist.

Es ist nicht schlimm, dass Deine Kernwahrheit so absolut für Dich ist. Wenn Du ihre Einflüsse und Manifestationen und das, wie Du sie äußerst, echt zu erkennen und anzuerkennen beginnst, wird Deine Kernwahrheit oder Richtlinie nicht weniger absolut für Dich, aber Du fängst an, Deine Wahrnehmung in Bezug auf andere Leute zu entspannen und zu erkennen, dass sie andere Kernwahrheiten haben und deshalb anders wahrnehmen, und dieser Unterschied kränkt Dich nicht, da es lediglich eine andere Wahrnehmung ist.

Beginne Dein Spiel der Schatzsuche und gibt Acht auf alle von Dir während des Tages angeheuerten Handlungen und untersuche, inwiefern sie mit dem Verantwortungsthema zu tun haben, was zugleich auch Deine Wahrnehmung ändern wird, denn statt den Versuch, im Jetzt zu sein, als lästige Aufgabe wahrzunehmen, wirst Du aufgrund Deiner Neugierde dann viel schneller und automatischer im Jetzt präsent sein. Du bist neugierig darauf zu entdecken und zu erkennen, wie Deine Handlungen mit Verantwortung assoziiert sind.

Session 2012
Friday, June 09, 2006 (Private/Phone)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

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Die folgende Übersetzung stammt von der Elias-Website
http://www.eliasweb.org/Session.aspx?sn=2116&L=1

ELLA: Ich nehme an, dass ich eine Glaubensannahme habe, dass eine Person, die am Leben einer anderen Person teilhat, eine gewisse Verantwortung dieser anderen Person gegenüber hat. Es ist also sehr schwierig für mich, zu unterscheiden (unverständlich), wenn ich eine Person im Stich lassen würde, die mich braucht (unverständlich).

ELIAS: Wie ihr euch wahrnehmt, stellt auch eine große Herausforderung dar oder kann in Bezug auf andere Individuen sehr schwierig sein, da sich das auch sehr stark mit Wahrnehmung verbindet: wie ihr meint, dass euch andere Individuen wahrnehmen, und wie euch andere Individuen wahrnehmen. Es kann eine Bedrohung für euch sein. wenn ihr von anderen Individuen erfahrt, dass sie euch anders wahrnehmen als ihr euch selbst. Das stört wirklich viele Individuen.

Denn ihr habt eine bestimmte Wahrnehmung von euch; ihr seht euch auf eine gewisse Weise. Ihr seht euch und nehmt euch in Bezug auf eure Richtlinien wahr. Für euch sind eure Richtlinien gut. Wenn ihr also euren Richtlinien folgt und jemand nicht dieselben Äußerungen schätzt wie ihr, kann das zu einer Bedrohung werden, da euch das sagt, dass er euch anders sieht als ihr euch selbst.

Großteils wollen die meisten Individuen, dass andere Individuen sie so sehen wie sie sich selbst. Wenn das andere Individuum das nicht macht, meint ihr, dass euch das andere Individuum nicht kennt oder euch nicht klar sieht. Seine Wahrnehmung von euch ist deswegen in eurer Wahrnehmung verfälscht. Das bringt euch dazu, noch stärker zu versuchen, das andere Individuum von eurer Wahrnehmung zu überzeugen und damit die Einhelligkeit zu erschaffen, die euch erlaubt zu glauben, dass ihr gesehen und richtig gesehen werdet. Das kann euch oft dazu bringen, bestimmte Handlungen zu setzen oder Entscheidungen zu treffen, die ihr nicht unbedingt wollt oder die euch Kompromisse abverlangen, nämlich den Ansprüchen anderer Individuen zu entsprechen oder deren Wahrnehmungen beeinflussen zu wollen, damit sie eurer Wahrnehmung von euch entsprechen.

Zum Beispiel kann sich ein Individuum als gut empfinden, als liebenswürdiges Individuum, was es in einigen Situationen und Interaktionen dazu bringen kann, Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu setzen, um sozusagen zu beweisen, dass es ein nettes und gutes Individuum ist. Deswegen tut und wählt es etwas, das es selbst eigentlich zu tun zögert, aber das Zögern wird von seinem Wunsch verdrängt, von anderen Individuen auf die gleiche Weise gesehen zu werden, wie es sich selbst wahrnimmt. Das sind sozusagen Handlungen, die ihr macht, um euch zu beweisen, dass ihr gute und liebenswürdige Individuen seid.

Im Allgemeinen sind die Handlungen und Entscheidungen, die ihr dieses Ausdrucks wegen macht, Handlungen an der Oberfläche. Ihr gebt anderen Individuen etwas. Es kann sein, dass ihr einem anderen Individuum Geld gebt; es kann Hilfe leisten, Zeit und Aufmerksamkeit schenken sein. Es gibt viele verschiedene Äußerungen, die ihr einem Individuum anbieten könnt, die euch erlauben, euch als liebenswürdig und gut wahrzunehmen. So setzt sich ein Kreislauf fort.

Wenn ihr euch erlaubt, stehen zu bleiben und euch nach eurer Motivation zu fragen: "Was motiviert mich, diese Interaktion zu wählen? Was motiviert mich, diese Wahl zu treffen? Wähle ich das, um mich als gut zu präsentieren oder will ich das wirklich wählen und es ist unwichtig, wie mich andere Individuen angesichts dieser Wahl wahrnehmen?" Da geht es darum, eure Wahrnehmung dadurch zu verändern, dass ihr euch und eure Motivation für das, was ihr eigentlich macht, in Frage stellt.

(Ausschnitt)

DONNA: Elias, ich habe eine Frage. Ist diese neue Welle wieder eine Welle, die wir als Erleben und nicht mit dem Verstand erfassen werden?

ELIAS: Ja.

GAIL: Ich kann sehr viel mit dem anfangen, was du über das persönliche Szenarium gesagt hast. Ich merke, dass ich wirklich für mich tun will, was auch immer ich nach außen hin mache oder zu tun glaube. Ich finde das viel schwieriger, als etwas für jemand anderen zu tun. Das ist die Aussage.

ELIAS: Ja, und den meisten Individuen geht es da wie dir, weil ihr gewohnt seid, nach außen hin auszudrücken. Ihr seid gewohnt, auf andere Individuen zu achten und sie über oder vor euch zu stellen. Das hat in Wirklichkeit mit religiösen Glaubensannahmen des Geringer-Seins zu tun - das Individuum ist weniger wert. Es gibt immer irgendeinen Ausdruck, der größer als das Individuum ist.

Das ist eine der bedeutendsten Herausforderungen dieses Wandels. Einer der größten Aspekte des Sich-Wandelns ist es, die Bedeutung des Individuums an die erste Stelle zu setzen. Ihr ändert damit eure Gewohnheit. Statt euch als Individuum als geringer zu sehen als alles andere in eurer Welt und eurer Realität, wandelt ihr euch, um über euch selbst zu bestimmen und euch an die erste Stelle zu setzen.

GAIL: Ich will wirklich diese Position einnehmen, aber ich glaube oft, dass das so egoistisch ist, das ist so egozentrisch, das ist so schlecht. Es ist sehr leicht, etwas nach außen hin zu machen, weil ich das mein ganzes Leben getan habe.

Aber seit ich dieses empathische Erfassen (reading) für Leute mache, ziehe ich Leute an, die in Dramen verwickelt sind, und denke mir "Sag etwas! Mach etwas!" und dann drehe ich mich um und denk mir wieder "Hör auf dich! Tu etwas! Sag etwas!" Ich benenne es also immer mehr, und jedes Mal, wenn ich es sage, komme ich ein bisschen weiter. Aber es steckt so tief, dass ich mich anstrengen muss, um Abstand zu bekommen und zu sagen: „He, ich will das! Nein, ich will das nicht.“ Es ist ein ständiger Kampf. Obwohl ich es sehe, ist es sehr schwierig das dauernd zu tun.

ELIAS: Ja.

GAIL: Es sitzt so tief.

ELIAS: Ja, und es ist ein Kampf, denn ihr meint nicht nur, dass es egoistisch und somit schlecht ist, auf sich zu achten oder gut zu sich zu sein, sondern es wird auch als arrogant wahrgenommen. Deswegen wiederum macht ihr euch automatisch Sorgen, was andere Individuen wahrnehmen und wie sie euch wahrnehmen werden.

Außer dass es sehr ungewohnt ist, gibt es eine weitere Schwierigkeit oder Herausforderung, wenn ihr eure Wahrnehmung verändert und selbst über euch bestimmt und zuerst auf euch hört: in Bezug auf eure Richtlinien wollt ihr nämlich das Richtige tun. Ihr wollt euch in der richtigen Weise ausdrücken. Deswegen ist das ein Faktor, der an eurer Motivation beteiligt ist, weil ihr euch fragt, was das Richtige zu tun ist.

Da kann leicht etwas durcheinander gebracht werden, denn weil ihr das Pendel so weit in Richtung Selbstherabsetzung und Unterordnung oder Hintanstellen geschwungen habt, ist es so ungewohnt für euch zu berücksichtigen, dass ihr so etwas wie falsche Selbstbehauptung macht. Ihr fangt an euch zu behaupten, da eure Wissenschaft der Psychologie sagt, dass es darum geht, nicht auf andere Individuen zu achten sondern euch in allem, was ihr tut, durchzusetzen. Das kann sehr verwirrend sein und zu Konflikten führen. Denn in Zusammenhang mit eurer Psychologie fordert euch das auf, nur nach außen zu projizieren mit wenig oder ohne Rücksicht darauf, was ihr eigentlich wollt oder auf eure eigenen Richtlinien, mit wenig oder ohne Rücksicht auf Unterschiede, sondern euch nur dauernd auszudrücken.

Das löst auch oft Konflikte aus, denn damit fangt ihr an zu glauben, dass ihr euch dazu zwingen müsst euch zu äußern. Ihr müsst andere Individuen dazu bringen, euch zu sehen und zu hören, da ihr die Wahrnehmung habt, dass ihr ein Schatten geworden seid und nicht beachtet und gehört werdet und unwichtig seid, da ihr euch selbst nicht hegt und pflegt. Deswegen nehmt ihr eine Leere wahr.

In dieser Leere versucht ihr, die Leere mit Selbstbehauptung zu füllen, aber das ist eine oberflächliche Handlung. Sie erreicht nicht, was ihr wollt. Sie erschafft in Wirklichkeit mehr Schwierigkeiten und Frustration, da ihr anfangt zu merken, dass ihr eigentlich nicht erreicht, was ihr vollbringen wollt. Ihr drückt euch eigentlich nicht in der Weise aus, die ihr wollt, da ihr Gewalt anwendet. Ihr seid eigentlich nicht sanft zu euch und erlaubt euch daher nicht, euch als gutes, nettes, sanftes und liebenswürdiges Individuum wahrzunehmen, ein Individuum voller Liebe.

Zum Großteil aber wollen das die meisten von euch ausstrahlen, und zum Großteil tut ihr das auch, aber ihr schreibt euch diesen Ausdruck nicht zu. Ihr seht eure Mankos oder alles, was ihr nicht erreicht von dem, was ihr vollbringen wollt. Deswegen überfahrt ihr euch sozusagen und fangt an, euch durchzusetzen und behaupten zu wollen, tut euch Gewalt an, bringt euch damit in Schwierigkeiten, und erzeugt im Normalfall eine Spiegelung des Konflikts oder der Frustration durch andere Individuen.

Ein Schlüssel - Wahrnehmung betreffend - ist zuallererst zu erkennen, dass eure Wahrnehmung gültig ist und zählt. Sie ist wirklich und gültig. In vielen Bereichen eurer Wahrnehmung ist sie absolut gültig - und das ist nicht schlecht und ändert sich auch nicht. Eure Richtlinien ändern sich individuell nicht. Es gibt Elemente oder Aspekte eurer Richtlinien, die für jeden von euch absolut gültig sind. Es verändert sich das Wissen darum, dass sie für euch aber nicht unbedingt für andere Individuen absolut gültig sind und andere Individuen andere absoluten Gültigkeiten ausdrücken können.

Schwierig ist, nicht automatisch darauf zu reagieren, wenn ihr euch selbst seht und mit anderen Individuen zu tun habt und etwas gespiegelt bekommt, was anders ist als ihr euch selbst wahrnehmt. Darin liegt die Herausforderung: die Gültigkeit und die Realität der Wahrnehmungen anderer Individuen von euch zu erkennen, die ganz anders als eure Wahrnehmung sein können, und zu erkennen, dass das eure Wahrnehmung von euch nicht schmälert, dass sie wirklich ist und unabhängig davon wie ein anderes Individuum euch wahrnimmt, und - anstatt das automatisch für schlecht zu halten – zu erkennen, dass das nur ein anderer Farbton von euch ist.

RODNEY: Das passt dazu: Statt nach außen zu projizieren und mich durchsetzen zu wollen, habe ich zu vielen Leuten Nein gesagt, die etwas mit mir machen oder reden wollten. Ich konnte auf sanfte Weise Nein sagen. Ich muss jetzt mit ihrer neuen Wahrnehmung von mir zurechtkommen. Das ist ein weiterer Aspekt dessen, wovon du sprichst.

ELIAS: Ja.

RODNEY: Häufig scheint mir, dass ich die Position einnehmen muss, ungesellig oder nicht interessiert daran zu sein, worüber gesprochen wird, wenn ich es tatsächlich bin. In meiner Einschätzung nutzt mir das Gespräch nicht, warum sollte ich es dann führen? Also lerne ich jetzt, mit der neuen Wahrnehmung anderer Leute, für wen sie mich halten, klarzukommen.

ELIAS: Genau.

RODNEY: Das ist ein anderer Aspekt dessen, worum es hier geht.

ELIAS: Ja, denn das kann anfänglich auch bedrohlich sein, da es anders ist als eure Wahrnehmung von euch.

Zum Beispiel, wenn ihr euer Bewusstsein erweitert und mehr und mehr selbstbestimmt seid, haben andere Individuen, mit denen ihr zu tun habt, nicht unbedingt dieselbe Information wie ihr und bringen vielleicht ihre für sie absolut gültigen Vorstellungen in Bezug auf euch zum Ausdruck. Ihre Wahrnehmung von euch kann sein, dass ihr weniger einfühlsam, weniger kooperativ und unaufmerksam seid...

RODNEY: Und viel mehr.

ELIAS: Ja, oder dass ihr weniger rücksichtsvoll seid. Aber da gibt es auch etwas Paradoxes. Wenn andere Individuen Veränderungen in jedem von euch wahrnehmen, filtern sie das durch ihre Richtlinien. Deswegen assoziieren sie automatisch etwas dazu. Aber sie werden auch davon angezogen, wie ihr euch ausdrückt, da sie das Beispiel selbstbestimmt zu sein und nicht von seinem Kurs abzuweichen anziehend finden. Deswegen gibt es zwei Äußerungen, aber die für euch Offensichtlichste ist die, die euch herabzusetzen scheint oder die ihr für negativ haltet. Das ist einer der Fallstricke bei Unterschieden und Personalisierungen.

Als wir Kernwahrheiten besprochen haben, habe ich euch allen gesagt, dass zwei automatische Assoziationen eure Kernwahrheiten begleiten, wenn sie ausgelöst werden, nämlich Personalisierung und Erwartungen. Das sind automatische Reaktionen; ihr bringt sie sofort zum Ausdruck. Das heißt nicht, dass ihr nicht weiter einige Momente von Personalisierung oder Erwartungen an andere Individuen, die sie erfahren sollen, ausdrücken werdet, aber sie werden immer kürzer und ihr erkennt immer schneller, was ihr ausdrückt.

Wenn ihr erst einmal identifiziert: „Ah! Ich erlebe dieses Personalisieren; ich habe diese Erwartung an ein anderes Individuum“, löst es sich auf und beeinflusst euch nicht weiter, außer wenn ihr es bekämpft. Wenn ihr euch nur bestätigt: "Ich erkenne in diesem Moment, dass ich diese Interaktion mit diesem Individuum persönlich nahm. In diesem Moment sehe ich, dass ich automatisch reagierte und erwartete, dass sich das andere Individuum anders ausdrückt“. Wenn ihr das einmal erkennt und anerkennt, löst es sich sofort auf.

Wenn ihr es und euch bekämpft, und euch sagt: "Ich sollte das nicht mehr sagen. Ich sollte es besser wissen. Ich sollte jetzt bewusst genug sein, dass ich diese automatische Reaktion nie mehr haben sollte.“ Das ist dasselbe wie zu versuchen, Glaubensannahmen zu beseitigen. Ihr beseitigt keine Glaubensannahmen. Ihr ändert sie nicht; ihr beseitigt sie nicht. Es gibt sie, sie sind da und sind Elemente eurer Realität, eures Bauplans. Ihr ändert und beseitigt eure Richtlinien nicht, und ihr lasst sie nicht weniger gültig werden - sie sind es, für euch.

(Ausschnitt)

ELLA: Vielleicht wäre es hilfreich für uns, den Unterschied zwischen Personalisierung und persönlicher Verantwortung zu definieren. Obwohl (unverständlich) etwas Ähnliches bedeuten, sagst du, dass andere Aktionen beteiligt sind. Ich möchte mich wirklich sehr von dieser Aktion trennen. Es geht mir wirklich auf die Nerven.

ELIAS: Persönliche Verantwortung ist die Wahrnehmung, dass ihr ein anderes Individuum anleiten oder belehren oder ihm helfen müsst.

ELLA: Zur Selbsterhaltung. Das ist mein Motiv, glaube ich. Für mich ist die Schwierigkeit, dass ich die ganze Zeit glaube, dass ich es aus egoistischen Gründen tue! Ich brauche das! Es ist mir egal, was er tut. Ich brauche es, weil es mich wirklich beeinflusst und ich nicht will, dass es sich auf mich auswirkt. Das ist eine Handlung. Wie breche ich sie ab? Was sage ich mir, wenn ich ihn ansehe und sehe, dass er es wieder macht?

ELIAS: Mache genau das: trenne dich von dieser Handlung. Verwickle dich nicht in die Handlung.

Wenn ihr mit einem anderen Individuum zusammen seid und in dieser Interaktion großes Unbehagen habt, drückt ihr das als eine Nachricht an euch aus. Es ist eine Kommunikation an euch. Das Unbehagen drückt eine Kommunikation aus, dass ihr irgendetwas macht, was im Gegensatz zu euren eigenen Richtlinien und Vorlieben steht. Das kann unterschiedlich stark zum Ausdruck kommen. Manchmal kann es wirklich extrem stark sein.

Es geht darum, sich zu entscheiden, ob man teilnimmt, ob man weiter an bestimmten Interaktionen mit einem Individuum teilnimmt oder nicht. Wenn ihr weiter teilnehmt ungeachtet des Unbehagens und der Kommunikation, die ihr euch zukommen lasst, dass ihr nicht teilnehmen wollt, da das im Gegensatz zu euren Richtlinien und Vorlieben steht, dann übernehmt ihr persönliche Verantwortung für das andere Individuum.

Damit setzt ihr euch und das andere Individuum herab. Ihr erschafft die Tarnung, dass ihr euch höher stellt, dass ihr es besser wisst. Ihr wisst mehr, ihr wisst es besser, ihr habt wirksamere und effizientere Methoden als das andere Individuum. Deswegen setzt ihr offensichtlich das andere Individuum herab, dass es seine Realität nicht gut genug erschafft. Aber ihr setzt auch euch herab, da ihr nicht auf eure eigenen Richtlinien und Vorlieben hört und Energie erzeugt, die gegen euch gerichtet ist. Deswegen setzt ihr auch euch herab.

In diesen Situationen, in denen ihr persönliche Verantwortung für andere Individuen übernehmt, verletzt ihr euch und das andere Individuum und erschafft Konflikt. Der Konflikt kann auf viele verschiedene Arten zum Ausdruck kommen. Ihr seid gegen etwas. Obwohl ihr meint, dass ihr helft, seid ihr eigentlich gegen etwas, was nicht hilfreich ist.

(Ausschnitt)

RODNEY: Ich lese die Mailing-Listen und sehe, dass Individuen Dinge sehen und Information bekommen, was für mich nur schwer zu erreichen ist. Wenn es ein Gespenst gibt, das am Ende des Tisches hier sitzt, gibt es hier sicher jemanden, der das sehen kann. Ich würde nicht sagen, ich sehe nie etwas, aber es wäre nicht typisch für mich, das zu sehen.

ELIAS: Aber du siehst mich. (Gruppe lacht)

RODNEY: Ich wusste, dass du das sagen wirst!

ELIAS: (Lacht laut) Natürlich. Ich verstehe, was du sagst, und ja, du hast Recht. Denn in der Erforschung und Untersuchung dieser Welle, die sich der Wahrnehmung annimmt, kann es ein Schritt sein, euer Bewusstsein zu erweitern und euch zu erlauben, eure Sinne auf verschiedene Weise einzusetzen, was auch eure Wahrnehmung und was ihr damit erschafft, beeinflussen wird, denn ein weiterer Faktor in Verbindung mit Wahrnehmung sind all eure Kommunikationswege. Zu euren stärksten Kommunikationswegen gehören eure Sinne, die dauernd Information aufnehmen.

Abhängig von eurer Aufmerksamkeit und wie ihr eure Aufmerksamkeit lenkt, kann das sehr beeinflussen, wie ihr eure Wahrnehmung verändert, und euch erlauben, sie auf eine Weise zu manipulieren, dass ihr verschiedenste Manifestationen erschaffen könnt - wie dein Gemälde oder den Stuhl (zu Carole). Wenn ihr erkennt, dass eure Wahrnehmung flexibel ist, dass sie nicht so starr ist, wie ihr geglaubt habt, und sie viel mehr erschaffen kann, als ihr für möglich gehalten habt, könnt ihr wirklich auf einem Holzstuhl sitzen und ihn zu eurem Thron transformieren und ihn in tatsächlicher physischer Realität erzeugen.

Denn das macht eure Wahrnehmung: sie erschafft die tatsächliche physische Realität, an der ihr teilhabt. Das kann auch eure Zellen verändern, da ihr eure Form verändern könnt aufgrund eures Umgangs mit Wahrnehmung.

CARL: Ist das dann für die anderen Leute offensichtlich? Wenn es eine Übereinkunft gibt?

ELIAS: Es ist nicht unbedingt eine Frage der Übereinkunft. Es hat mit Bewusstsein und Offenheit zu tun. Es kann von anderen Individuen wahrgenommen werden und wird oft wahrgenommen, wenn ihr so eine Änderung erzeugt. Andere Individuen werden es bemerken.

Denkt daran, dass jeder von euch die Erscheinung jedes anderen Individuums, das ihr trefft, erschafft. Ihr empfangt ihre Energie und konfiguriert die Form. Deswegen ist es abhängig von euch, wie ihr diese Energie empfangt, wenn das Individuum eine andere Energie projiziert.

Wenn ihr grundsätzlich offen seid, nicht nur mit einer Person sondern ganz allgemein, werdet ihr die Energieveränderungen wahrnehmen und euer Bild der anderen Personen verändert konfigurieren. Das kann in unterschiedlichen Graden sein, die davon abhängen, wie ihr die Energie des anderen Individuums empfangt. Wenn ihr euch erlaubt, weniger starr wahrzunehmen, was ein weiteres Element dieser Welle ist, könnt ihr euch erlauben, Energie mehr in der Weise zu empfangen, in der sie projiziert wurde, statt sie durch eure Richtlinien zu filtern und sie in einer Weise, die ihr viel mehr gewohnt seid, zu konfigurieren. Das ist auch verbunden mit Wahrnehmung und passt gut zu dem, was heute besprochen wurde.

Was ist euer wichtigster Weg der Projektion von Wahrnehmung? Es ist ein Kommunikationsweg und auch eine Art, auf die ihr Wahrnehmung erkennt, aber nicht Denken.

RODNEY: Sehen.

ELIAS: Richtig.

RODNEY: Und wir haben die Seh-Maschine kaputt gemacht.

ELIAS: (lacht) Vielleicht habt ihr sie nicht kaputtgemacht, sondern euch ein ausgezeichnetes und klares Beispiel der Veränderungen von Wahrnehmung gegeben. Was ihr seht, was ihr visuell aufnehmt, beeinflusst eure Wahrnehmung sehr - mehr als irgendeiner eurer anderen Sinne.

Sitzung 2116
Samstag 21. Oktober 2006 (Gruppe/Brattleboro, Vermont)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

65
(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

YINKA: Lass mich jetzt etwas anderes fragen. Du weißt, dass Rücksichtnahme meine persönliche Wahrheit ist. Ich bin gerne rücksichtvoll/taktvoll und möchte auch, dass man auf mich Rücksicht nimmt. Doch im Umgang mit Anderen ziehe ich Leute auf mich an, die zu mir nicht rücksichtsvoll sind, und das ärgert mich wirklich, und ich sehe das als unfair an und sehe mich in der Opferrolle, solche Dinge, die bewirken können, dass ich mich selbst kritisiere. Wie kann ich diese Wahrheit der Rücksichtnahme wahren und das auch von Anderen erwarten, oder auch nicht?

ELIAS: Indem Du erkennst, dass dies Deine Richtlinie und somit die Art und Weise ist, wie Du Dich äußerst und verhältst, dass Andere jedoch andere Richtlinien haben und sich deshalb nicht unbedingt ähnlich oder auf gleiche Weise äußern mögen. Es ist hierbei wichtig, dass Du zu erkennen beginnst, wie sehr Dich diese Richtlinie beeinflusst, wie sie Dich bei jeder Handlung beeinflusst. Ganz egal, worum es auch geht, wird es immer irgendeine Assoziation mit dieser Deine Wahrheit geben. Und wenn Du auf diese Weise immer mehr mit den Einflüssen jener Wahrheit vertraut wirst, wirst Du auch damit vertraut werden, wovon sie ausgelöst wird, und wenn Du erkennst, was über andere Individuen bei Dir ausgelöst wird, kannst Du andere Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten generieren, die es Dir erlauben, Deine Richtlinien zu äußern, ohne Anderen gegenüber Erwartungen zu hegen. Lass mich Dir ein banales Beispiel schildern.

Ich bin mir gewahr, dass Rauchen in Eurer Zeit und Gesellschaft etwas kontrovers gesehen wird und bei vielen Individuen deren individuelle Wahrheiten auslösen mag. Deine Kernwahrheit und Richtlinie ist Rücksichtnahme. Wenn Du mit einem Raucher interagierst, der bei Dir zuhause raucht und die Zigarette auf den Boden fallen lässt und sie dort austritt, wie wirst Du automatisch reagieren?

YINKA: Oh, es würde mir missfallen.

ELIAS: Richtig. Und Du würdest automatisch assoziieren, dass der Andere rücksichtslos ist und wirst das automatisch mit Verärgerung erwidern.

YINKA: Ja.

ELIAS: Welche Wahlmöglichkeiten kannst Du generieren, die Dir erlauben, mit Deiner Richtlinie weiterzumachen, ohne dem Anderen gegenüber Erwartungen zu hegen oder Anforderungen an ihn zu stellen und automatische Erwiderungen und Verärgerung vermeiden?

YINKA: Du liebe Zeit, ohne etwas zu sagen? Ich könnte ihn bitten, damit aufzuhören und dies in der eigenen Wohnung zu tun? Ich könnte sagen, dass ich das nicht mag oder ihm einen Aschenbecher reichen. Aber bereits zuvor … Elias, ich weiß es nicht.

ELIAS: Die Wahlmöglichkeiten sind einfach. Du kennst Dich und gibst Acht auf Deine Richtlinien, inkorporierst die Informationen und weißt, dass das andere Individuum raucht. Deshalb generierest Du Auswalmöglichkeiten, die vermeiden, dass Du Dich selbst bezüglich seiner Handlungen triggerst. Du kannst wählen, ins Freie zu gehen, und der Andere wird Dir folgen. Du verlangst nicht, dass er hinausgeht, aber wenn Ihr interagiert, wird der Andere Dir ganz natürlich ins Freie folgen.

YINKA: Ich könnte ihn bitten, damit aufzuhören.

ELIAS: Ah! Aber damit generierst Du eine Forderung und auch eine Erwartung.

YINKA: Gut, und was mach ich? Ich würde erwarten, dass er Rücksicht nimmt, weil ich auch Rücksicht auf ihn nehme.

ELIAS: Da das Deine Richtlinie ist, wirst Du ganz natürlich das generieren, was Du für rücksichtsvoll hältst. Eine einfache Lösung in diesem Szenario wäre einfach, dass Du ins Freie gehst und der Andere Dir ganz natürlich folgt, womit Du Konfrontation und Verärgerung vermieden hast. Du hast Deinen eigenen Trigger vermieden und hast Dir erlaubt, nicht gegen Dich selbst zu opponieren und zugleich Deine Richtlinie honoriert, dass Du Dir selbst gegenüber rücksichtsvoll bist, und der Andere wird Dir ganz natürlich folgen. Oder Du kannst ihm einen Aschenbecher offerieren. Es gibt viele verschiedene Handlungen, einfache Auswahlmöglichkeiten, die einen potentiellen Konflikt vermeiden. Aber es geht nicht darum, Dich auf das andere Individuum zu fokussieren und zu erwarten, dass es sich auf eine bestimmte Weise äußert oder Forderungen an dieses zu stellen. Es geht darum, dass Du Auswahlmöglichkeiten generierst, die Dich nicht in Situationen bringen, die einen Konflikt mit sich bringen oder Dich irritieren.

(Ausschnitt)

YINKA: Manchmal begegne ich Leuten, und ich mag sie nicht… Ich verurteile mich wirklich dafür und sage mir, vielleicht mag ich nicht das Aussehen ihrer Zähne, ihr Körpergröße oder wie ihr Körper aussieht. Und ich sage mir, dass ich das nicht tun sollte. Wie kann ich damit umgehen? Manche sind Fremde, aber einige sind sogar Freunde, und sie gefallen mir einfach nicht. Was will ich mir damit sagen, wenn ich das tue? Ich denke, dass ich versuchen sollte, nicht so zu sein…

ELIAS: Es geht nicht darum, Dir zu sagen, dass Du anders oder nicht so sein solltest.

YINKA: Es geht also um den Glaubenssatz der Verschiedenheit. Es ist nicht unbedingt ein fehlendes Annehmen von Verschiedenheit sondern hat mehr mit den Vorlieben zu tun. Wenn ich beispielsweise zwei Freunden begegne, und ihr Zähne oder ihre Frisur gefallen mir nicht, und es hat gar nichts mit mir zu tun, sage ich mir dann damit, dass es etwas an ihnen gibt, wofür ich keine Vorliebe habe?

ELIAS: Es ist möglicherweise das Bemerken irgendeiner physischen Äußerung, die nicht unbedingt Deine Vorliebe ist, was nicht heißt, dass Du das Individuum nicht magst. Aber Du kannst auch einige Vorlieben haben, die Dich dahingehend beeinflussen, wie Du das andere Individuum wahrnimmst. Meine Freundin, lass mich Dir dies sagen. Du kannst Annehmen generieren und trotzdem das andere Individuum nicht mögen. Ein anderes Individuum zu mögen oder auch mit ihm übereinzustimmen, das sind keine Voraussetzungen für Annehmen. Erinnere Dich, was ist Duplizität?

YINKA: Duplizität ist das Werturteil hinsichtlich des miteinander Vergleichens und all dieser Dinge, die ich erfülle.

ELIAS: NEIN! Duplizität ist das Glaubenssatzsystem, das „gut, schlecht, richtig oder falsch“ anheftet…

YINKA: Oh, ich weiß...

ELIAS: JETZT!...

YINKA: ...Ich habe es missverstanden...

ELIAS: HÖRE BITTE ZU. Duplizität ist ein Glaubenssatzsystem. Es wird nicht eliminiert. Seit Beginn dieses Forums sage ich Euch, dass Ihr weiterhin Vorlieben und Meinungen haben werdet, ganz egal, wie sehr umgeschaltet Ihr auch sein mögt, denn Duplizität ist ein Glaubenssatzsystem, und es wird nicht eliminiert.

Ihr könnt keine Vorlieben haben, ohne gut oder schlecht zu assoziieren. Meinungen könnt Ihr auch nicht haben, ohne richtig oder falsch zu assoziieren. Ihr eliminiert nicht Eure Assoziationen mit gut oder schlecht, mit richtig oder falsch sondern Ihr entspannt sie hinsichtlich anderer Individuen.

Deine Wahrheit ist nicht weniger absolut als es sie je war, und sie wird weiterhin für Dich ganz absolut sein, weil sie Deine Richtlinie ist. Aber was andere Individuen und deren Äußerungen anbelangt, entspannst Du Dein Werturteil – nicht dass Du es eliminieren würdest – aber Du entspannst es bis zu dem Punkt hin, dass Du für Dich keine Defensive, Irritation oder Konflikt ansteuerst. Und Du triggerst Dich selbst nicht zur Opposition bezüglich der Äußerungen und Entscheidungen Anderer. Du entspannst Dein Werturteil bis zu dem Punkt, dass Du erkennst, dass Andere Individuen ihre eigenen Richtlinien generieren und sie sich nicht unbedingt auf ihre Weise äußern, um Dich zu ärgern. Sie äußeren sich in Verbindung mit ihren Richtlinien, was nicht unbedingt ein persönlicher Affront oder Widerspruch Dir gegenüber oder dazu gedacht wäre, Dich zu verletzen, und Du erkennst, dass Du Dir diese Situationen präsentierst, um Dir objektiv Deiner eigenen Richtlinien und Vorlieben sowie dessen gewahr zu sein, wie Du sie erwiderst und wie Du sie erwidern KANNST.

Session 2027
Saturday, July 02, 2006 (Private/Phone)




Die folgende Übersetzung stammt von der Elias-Website
http://www.eliasweb.org/Session.aspx?sn=2049&L=1

ELIAS: … Wie viele von euch in diesem Raum haben irgendwann eine Erfahrung gemacht, die sie verwirrte oder beunruhigte, und dann Stunden oder sogar Tage damit verbracht, über dieses eine Ereignis nachzudenken? (Allgemeine Zustimmung der Gruppe) Und wie produktiv ist das denn? Wie oft lasst ihr euch damit konstruktive Information zukommen?

Vielleicht lasst ihr euch manchmal einen Informationssplitter zukommen. Im Großen und Ganzen geschieht dies in einem Moment, in dem ihr von der Wiederholung abgelenkt seid, was in geringem Maße neue Information zulässt. Aber normalerweise erzeugt es Frustration und Irritation und hebt hervor, was wiederholt wird. Ihr macht also eine kleine Erfahrung, und innerhalb weniger Tage kann diese kleine Erfahrung wirklich bedeutend werden. Denn in der Wiederholung erzeugt ihr auch neue Versionen der Erfahrung und vergrößert sie und arbeitet sie aus, um sie für euch hervorzuheben.

Nicht selten erzeugt ein Individuum eine kleine Interaktion mit einem anderen Individuum, die vielleicht etwas beunruhigend oder peinlich oder ein bisschen ärgerlich ist. Wenn das Individuum fortfährt, diese Interaktion im Denken zu wiederholen, dann wird im allgemeinen innerhalb eines oder mehrerer Tage die Erinnerung an diese Erfahrung wirklich ausgeprägter und anders als die ursprüngliche Interaktion sein und viel bedeutender erscheinen. Ihr setzt euch dann viel mehr als nötig herab oder macht dem anderen Individuum viel mehr als nötig Vorwürfe.

Das erzeugt auch eine Schwierigkeit in Bezug auf Richtlinien. Denn ihr alle habt, wie ihr jetzt wisst, eure eigenen individuellen Richtlinien, die euch motivieren, eure Realität so zu erschaffen, wie ihr es tut. Es gibt viele Aspekte eurer individuellen Richtlinien, die ganz fein oder nicht offensichtlich genug sind, sodass ihr eure eigenen automatischen Reaktionen nicht wahrnehmt und weiter meint, dass jedes andere Individuum dieselben Richtlinien wie ihr habt, da sie doch so absolut gültig sind - und wie könnten sie das nicht sein?

Denken kann das auch unterstreichen und den Gegensatz von Unterschieden betonen, da es den Vorwurf verstärkt, dass andere Individuen in gewissen Situationen nicht in derselben Weise handeln. Natürlich hält jeder von euch mit seinen individuellen Richtlinien einige Aspekte dieser Richtlinien nicht nur für absolut sondern auch allgemein gültig. Jedes andere Individuum auf eurem Planeten MUSS bestimmte Richtlinienaspekte gleich verstehen, da sie fraglos einfach so sind.

Z.B. die Erdanziehungskraft, dass Dinge nach unten fallen – das stimmt nicht unbedingt. Wenn ich das so wahrnehme, musst du es auch so wahrnehmen, da es einfach so ist. Nicht unbedingt. Wenn ich nein sage, sollst du nein verstehen. Nicht unbedingt.

Es ist eine Frage der Wahrnehmung. Die Wahrnehmung jedes Individuums ist anders, und die Wahrnehmung jeder Person erschafft ihre tatsächliche Realität. Wenn ihr eine andere Person seht, die etwas anders als ihr macht, und euer Denken zunächst übersetzt und einschätzt, was geschieht, ihr aber dann eure Aufmerksamkeit dem Denkprozess zuwendet und zu wiederholen beginnt, könnt ihr euch in Bezug darauf, was wiederholt wird, wirklich durcheinander bringen und in euch Konflikte erzeugen. Zu beachten dabei ist, dass das nicht produktiv ist und schaden kann und auch vielen Individuen schadet.

Sitzung 2049
Samstag, 22. Juli 2006 (Gruppe/Brattleboro, Vermont)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

66
(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

ELIAS: Und was assoziierst Du mit Verpflichtung, Leistung und Absicherung?

ALICIA: Das Thema Verpflichtungen sehe ich bei dem, wie schlecht und verächtlich ich mich fühle, wenn ich meinen Verpflichtungen nicht nachkomme. Ich hatte das Zimmer nur teilweise bezahlt und hatte gedacht, dass ich es schon vollständig bezahlt hätte, und ich machte die Sache kaputt, als es um den Hotelschlüssel ging und ich ein billigeres Zimmer bekommen sollte. Ich war meiner Verpflichtung nicht nachgekommen.

ELIAS: Und was ist mit Absicherung/Schutz?

ALICIA: Das hat damit zu tun, dass ich die Hilfe des Kellners brauchte, um mich zu schützen und amerikanisches Geld in französische Währung umzutauschen, und weil mein Verhalten ihm nicht gefiel, offerierte er mir keinen Schutz. Ich verlor seinen Schutz und war ungeschützt. Irgendwie schein mein Thema, den Anderen entgegenzukommen, letztendlich mit Selbstschutz zu tun zu haben.

ELIAS: Ja, diese Traumbilderwelt ist mit Deiner Richtlinie des Respekts/Achtung assoziiert, und ein klares Thema dieser Traum-Symbolik ist, dass Du Dir selbst keinen Respekt äußerst, was wiederum die Hindernisse generiert. Weil Du Dir nicht erlaubst, Deine eigenen natürlichen Richtlinien der Selbstachtung zu äußern oder zu generieren, erschaffst Du Situationen, in denen Du Dich selbst herabsetzt, und Du kritisierst Dich dafür.

In dieser Traumbilderwelt hast Du Dir Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt, die anders sind als Deine persönliche Respekt-Richtlinie für Dich selbst, und wie Du Achtung und Anerkennung Deinerselbst generieren und somit solche Hindernisse vermeiden kannst.

ALICIA: Junge, Junge. Während ich Dir zuhören frage ich mich, was meine Richtlinien sind, und das gibt mir das Gefühl, dumm zu sein.

ELIAS: Deine Richtlinie ist Respekt/Achtung, und zwar weniger für andere Individuen als für Dich selbst. Das ist es, was ich Dir bezüglich Deiner Kernwahrheit erklärt habe. Deine Kernwahrheit ist Deine Richtlinie. Beide sind gleichbedeutend und dienen Dir als Richtlinie bei allem, was Du bezüglich Deinerselbst und anderer Individuen tust. Du erschaffst automatisch in Verbindung mit Deiner Kernwahrheit, denn sie ist Deine Richtlinie. Wenn Du Dir Deiner natürlichen Richtung nicht gewahr bist und gegen sie opponierst und Dir Deine natürlich Äußerung nicht erlaubst, kann das Hindernisse, Schwierigkeiten und Konflikte erschaffen.

Wenn Du Widerstand gegen sie leistet, verleugnest Du Dich selbst, was Schwierigkeiten erschafft. Deshalb assoziieren viele Individuen, dass ihre Richtlinien schlecht wären oder anders sein sollten oder sie behindern würden, denn diese Äußerungen bemerken sie. Sie bemerken jedoch nicht unbedingt alle täglichen Handlungen, die von ihren Richtlinien auf wohltuende Weise beeinflusst werden.

Wenn Du gegen sie opponierst, erschaffst Du Schwierigkeiten und eine Energiedichte, die Deine Entwicklung erschweren und auch Deine Wahrnehmung etwas umnebeln, denn Deine Auswahlmöglichkeiten und Äußerungen siehst Du weniger klar als wenn Du Dir dessen, was Du tust und wie dies mit Deinen Richtlinien assoziiert ist, gewahr bist in der Erkenntnis, dass es wesentlich ist, ihren Nutzen zu akzeptieren und zu erkennen und zu honorieren, dass Deine Richtlinien nicht Dein Feind sind und auf diese Weise bei allem, was auch immer Du in Deiner Interaktion mit Dir selbst und Anderen in einer Situation anheuerst, effektiver voranzuschreiten und mit Dir selbst zu kooperieren.

ALICIA: Ich denke, dass ich hier feststecke, weil ich das Gefühl habe, keine Selbstachtung zu verdienen, und ich verstehe nicht ganz, warum ich dies wählte, denn anscheinend wählte ich einfach Hindernisse. Meine Eltern sagten, dass ich dies oder jenes ruinierte, weil meine Emotionen so heftig waren. Ich wurde zum Sündenbock der Familie, und alles war mein Fehler. Und dann kam ich mit 9 Jahren in die Pubertät, was damals für das Alter verrückt war.

In der fünften Klasse war ich im Vergleich zu meinen Klassenkameraden schon so groß, dass alle sich ständig über mich lustig machten. Angesicht dieser und anderer sehr mächtiger Erinnerungen fällt es mir schwer zu sagen, dass ich Selbstachtung verdiene. Ich weiß nicht, wie ich darüber hinwegkommen kann. Vielleicht könnte ich das lockerer sehen, wenn ich verstehen könnte, warum ich wählte, in diese Familie hinein geboren zu werden und warum ich in der fünften Klasse die Erfahrung wählte, dass man sich ein ganzes Jahr lang täglich über mich lustig machte. Denn ich habe das Gefühl, dass ich sehr an diesem „Ich verdiene keine Achtung“ festhalte.

ELIAS: Jedes Individuum hat seine eigene Wahrnehmung und erschafft damit wirklich seine eigene Realität. Das, was Du selbst als bedeutsam wahrnehmen magst, mag für ein anderes Individuum eine völlig andere Bedeutung haben. Das, was Dir verletzend oder falsch vorkommen mag, mag für ein anderes Individuum keines davon sein, was auch mit den persönlichen Glaubenssätzen und Richtlinien assoziiert ist.

Deine Wahrnehmung und das, wie Du die entsprechende Interaktionen zwischen Dir und den Anderen übersetzt hast, äußert eine große Sensitivitäts-Kapazität. Kinder äußern generell ein größeres Offensein für ihre eigenen natürlichen Äußerungen. Wenn ein Kind eine natürliche Sensitivitäts-Kapazität äußert, äußert es damit auch größeres Offensein.

Wenn objektiv nicht erkannt und verstanden wird, das Personen unterschiedliche Wahrnehmung generieren und sich mit einer völlig anderen Absicht äußern mögen, die wiederum von Euch selbst konfiguriert wird, kann dies Sensitivität auslösen, und Ihr mögt automatisch zwischen dem vergleichen, wie Andere sich äußern und wie Ihr Euch selbst äußern würdet. Vergleichen generiert Oppositionsenergie, und somit kann eine solche Energie sehr leicht in Dir geäußert werden. Wenn Individuen Oppositionsenergie äußern, beeinträchtigt oder schadet das generell ihnen selbst mehr als jede mögliche Reflektion Anderer.

So wie viele andere Individuen präsentierst Du Dir Erlebnisse, mit denen Du Assoziationen generierst, was Du im Augenblick des Geschehens nicht unbedingt objektiv verstehen magst. Das beschränkt sich nicht nur auf Kindheits-Erlebnisse, aber generell ist das bei Kindheitserlebnissen ausgeprägter, denn Kinder äußern mehr Offensein und erlauben sich mehr, sich in jeder von ihnen gewählten Weise zu äußern.

Wenn ein Kind eine Richtlinie und einen Persönlichkeitstypus äußert, die es dahingehend beeinflusse, im Draußen gefühlvoller (expressive) zu sein, wird dies in der Kindheit mehr betont werden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das sich das beim Heranwachsen ändern und nachlassen wird, denn es gibt die wahrgenommenen gesellschaftlichen Richtlinien, die gewissermaßen das beeinflussen, wie jeder von Euch sich selbst sieht und was ein akzeptables oder inakzeptables Verhalten ist. Ein Kind, das mehr auf sich selbst fokussiert ist und sich weniger im Draußen äußert, das Du vielleicht als schüchtern erachten würdest, mag beim Heranwachsen die Richtung ändern und sich mehr äußern, um sich den gesellschaftlichen Richtlinien über akzeptables Verhalten anzupassen. Wenn solche Individuen älter werden, zwingen sie sich oft, sich anders zu verhalten, weil sie nicht wissen, wie sie ihre natürliche Richtung kanalisieren können, so dass sie sich gemäß gesellschaftlicher Verhaltensweisen als akzeptabel wahrnehmen.

Individuen wählen oft, wie auch Du dies getan hast, in einer anscheinend unbehaglichen Familie involviert zu sein, um sich diese Erlebnisse gezielt zu präsentieren. Ihr kommt mit einem Wahrscheinlichkeiten-Pool in Euren physischen Fokus. Das sind keine Vorherbestimmung und kein Schicksal sondern Potentiale in Verbindung mit der von Euch für diesen Fokus gewählten Richtung, die eng mit Eurer (Lebens)Absicht und Eurem Thema assoziiert ist.

Als ein Kind, das mehr Offensein äußert, erschaffen Individuen im Allgemeinen mit nur wenigen Ausnahmen eine Art Fundament. Erinnere Dich daran, dass jeder Fokus eine Erkundungsreise ist. Bildlich gesprochen kommt Ihr mit einem kompletten Puzzle, einem enormen Mosaik in diesen physischen Fokus, was dieses faszinierend umfangreiche Bild erschafft, das Ihr seid, und bei Eurem Eintritt verstreut Ihr dieses Puzzle sofort.

Das Puzzle ist nun in Millionen Puzzle-Teilchen auseinandergefallen, und Ihr als Kind beginnt, die Fundamentteile zusammenzupassen, was sozusagen Eure (Lebens)Absicht einrichtet, die Richtung und das Thema Eures Fokus. Angesichts ihres Kindheits-Offenseins generieren viele Individuen das, was sie als verstörende, unbehagliche, erschreckende oder konfliktreiche Erlebnisse wahrnehmen, denn die Puzzleteilchen, deren das Kind sich noch nicht gewahr ist, sind die Wahrnehmung. Im Zug dieses Offenseins gibt es ein enormes Zulassen von Beeinflussbarkeit. Ihr kommt nicht als leeres Blatt ohne Glaubenssätze in diesen physischen Fokus. Ihr inkorporiert alle Glaubenssätze, aber angesichts dieses Offenseins und dieser Beinflussbarkeit des Kindes fangt Ihr an zu wählen, welche Glaubenssätze Ihr äußern werdet. Das ist sehr eng mit Beeinflussbarkeit verbunden, was die Verbindung zu Deinen Erlebnissen darstellt.

Ein weiteres Element dieses verstreuten Puzzles ist, dass die Eigensteuerung noch nicht objektiv erkannt oder eingerichtet wird. Dieses Element beeinflusst auch die Suggestibilität. Denn ehemals gab es die intensive Suggestion, dass das Kind sich noch nicht selbst lenkt, und dass Eltern ihr Kind lenken. Du wirst bemerken, dass Kinder sich heutzutage ganz anderes äußern, denn sie sind sich dessen gewahr, dass sie sich selbst steuern und erkennen viel schneller den Faktor Wahrnehmung und unterschiedliche Wahrnehmungen.

Du hast Dir bei Deine Erlebnissen erlaubt, Deine Sensitivität zu betonen. Das mag schmerzliche Erlebnisse generiert haben, aber es war auch wertvoll.

ALICIA: Bei diesem “wertvoll” stecke ich fest.

ELIAS: Wert wird nicht immer behaglich geäußert. Sehr oft betont Ihr Wert noch mehr im Unbehagen, weil Ihr dann mehr präsent seid.

ALICIA: Derzeit sehe ich das nicht als wertvoll, denn obwohl es schmerzlich war, machte es, dass es mir schwerfällt zu empfinden, dass ich Achtung verdiene, denn alle diese Erlebnisse reflektierten, dass ich nicht liebenswert bin. Inwiefern sollte das wertvoll sein?

ELIAS: Du hast Dir nicht reflektiert, dass Du nicht liebenswert wärst, sondern hast Dir Deine gegen Dich selbst opponierenden Energien sowie dass Du Dich selbst nicht mochtest reflektiert. Das Entdecken der eigenen Sensitivitäts-Fähigkeit kann sehr nützlich sein, und es hat auch die abweichenden Wahrnehmungen betont. Deine Eltern nahmen nicht unbedingt wahr, dass Du nicht liebenswert, böse oder falsch bist sondern äußerten die von ihnen wahrgenommene Richtung und erwarteten, dass Du Dich dem fügst. Ihre Glaubenssätze schrieben ihnen vor, Dich dazu zu zwingen, wenn Du Dich nicht danach richtest, weil das ihre Eltern-Rolle und -Aufgabe wäre.

ALICIA: Das kann ich verstehen. Das Andere ist die Sache mit meinen Klassenkameraden.

ELIAS: Angesichts des bereits gewohnten Missbehagens und Deines Opponierens gegen Dich selbst, war das Generieren früher physischer Manifestationen ein Nebenprodukt jener Oppositionsenergie, was Du Dir mit Deinem Rückzug in diese opponierende Energie noch stärker präsentiertest.

Jetzt ist es an der Zeit, zum echten Zulassen Deiner neuen Freiheit umzuziehen und zu erkennen, dass Du Dich nicht zurückziehen musst und tatsächlich Deine eigene Selbst-Achtung sowie den Respekt Anderer verdienst, denn Du bist wertvoll. Deshalb ist es für Dich wichtig, dieses Anerkennen Deinerselbst und Deiner Leistungen täglich zu generieren und Dich selbst wertzuschätzen und Dich an das Anerkennen Deinerselbst zu gewöhnen statt Dich ständig zu kritisieren und diese Assoziation, dass Du Deiner eigenen Selbstachtung nicht würdig wärst, so zu bestätigen, denn Du bist ihrer würdig.

ALICIA: Vielleicht sollte ich diese Übung wieder machen.

ELIAS: Es ist wichtig diese gewohnte Äußerung zu unterbrechen, denn Du äußert sie schon sehr lange, weshalb sie automatisch wurde.

ALICIA: Ich äußere Widerstand gegen mich selbst.

ELIAS: Ja, und auch Selbstkritik, und Du erschaffst somit Hindernisse. Wenn Du gegen Dich selbst opponierst und Dich kritisierst, erschaffst Du eine noch stärkere Oppositionsenergie und beginnst, auch im Draußen zu opponieren, was sich zu einem enormen Oppositionskreis auswächst, der sehr destruktiv und vernichtend werden kann. Deshalb ist es wichtig, dies zu unterbrechen und Dir erlauben, in andere Richtungen zu gehen, um Dich selbst zu bestärken und den kleinen Hund statt des großen Hundes zu füttern. viewtopic.php?f=13&t=2084&p=19590&hilit=885#p19590

ALICIA: Bei all diesem Erleben erforsche ich also meine Kooperation mit mir selbst?

ELIAS: Ja.

ALICIA: Habe ich im Zuge dieser Erkundung schon sehr früh in meinem Fokus gegen mich selbst opponiert? Denn ich verstehe Dich so, dass ich die ganze Zeit über Widerstand gegen mich selbst leistete, was mir im Draußen reflektiert wurde und bei mir den Eindruck erweckte, dass Andere gegen mich opponieren.

ELIAS: Richtig.

ALICIA: Und das habe ich selbst getan?

ELIAS: Erinnere Dich, dass Du nicht so angefangen hast. Die Anfänge waren mehr mit Deinem Offensein verbunden, das Beeinflussbarkeit zuließ. Wenn Ihr die Äußerung oder Handlung eines Anderen objektiv nicht versteht, schöpft Ihr automatisch aus Eurer momentanen Wahrnehmung und Wissen, weshalb Ihr seine Äußerung automatisch in Verbindung mit Euch selbst und Euren eigenen Richtlinien übersetzt. Deine Richtlinie ist „Respekt“, und wenn Du das Tun des Anderen objektiv nicht verstehst und nicht weißt, dass Wahrnehmungen unterschiedlich sind, wirst Du seine Handlung automatisch als persönlichen Affront assoziieren. Das ist eine automatische Assoziation, weshalb Eure Kernwahrheiten und Richtlinien so überaus wichtig sind, denn sie wirken sich sehr stark aus.
Sitzung 2070
Tuesday, August 15, 2006 (Private/Phone)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

67
(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

LEELA: Okay. Das ist mein Hauptthema für heute Abend. In diesem Fokus bin ich Holmes erstmals vor ein paar Wochen begegnet, und ich habe immer noch gemischte Gefühle, sowohl das einer extremen Verbundenheit und Liebe, und andererseits extreme Furcht. Ich weiß nicht, wie ich das verstehen soll, und das ist der hauptsächliche Grund, weshalb ich dies mit Dir besprechen möchte. Meine wichtigste Frage ist wohl die, ob seine Informationen echt sind und ob ich ihm vertrauen kann?

ELIAS: Und was schätzt Du als Deine Furcht ein?

LEELA: Die größte Furcht ist, dass er mich gedanklich manipuliert, und ich habe das Gefühl, dass zumindest automatische Erwiderungen anderer Fokusse Teil dieser Furcht sind. Ich weiß nicht, ob es da noch etwas hinsichtlich des Gefühls im Hier und Jetzt gibt, oder ob diese automatischen Erwiderungen von anderen Fokussen oder vielleicht von anderen Erfahrungen herrühren.

ELIAS: Teilweise, aber es dient dazu, das zu betonen, was Du jetzt erlebst.

LEELA: Es stimmt also, dass ich ihm nicht ganz vertraue?

ELIAS: Ja.

LEELA: Okay. Kannst Du mir noch mehr dazu sagen?

ELIAS: Ihr habt unterschiedliche Richtlinien. Wenn Du fragst, ob Du diesem Individuum vertrauen kannst, ist das eine etwas heikle Frage, denn sie ist mit Deinen eigenen Richtlinien, Assoziationen und Glaubenssätzen verbunden, weshalb ich Deine entsprechende Intuition und Dein Zögern validieren und Dir sagen kann, dass Du Recht hast.

Was die Frage anbelangt, ob dieses Individuum wortwörtlich vertrauenswürdig ist oder nicht, so mag das etwas anders sein, weil dies impliziert, dass dieses Individuum irgendwie hinterlistig oder unehrlich wäre, und Ehrlichkeit/Ehrenhaftigkeit ist kein solches Absolutum, wie es den Anschein haben mag. Sie ist eine Sache der Wahrnehmung und kann deshalb variieren und ist weniger schwarz-weiß als es den Anschein haben mag.

Aber im Hinblick auf Deine eigenen Kommunikationen, Glaubenssätze, Richtlinien und Deine Richtung ist das eine andere Frage, weshalb ich Dir sage, dass Deine Kommunikation an Dich selbst richtig ist, sowie dass Du auf Deine Intuition hörst. Verstehe bitte, dass das nicht unbedingt bedeutet, dass das andere Individuum hinterlistig wäre, sondern dass es sich nach anderen Richtlinien äußerst als Du es tust, was Verwirrung erschaffen und auf eine Weise interpretiert werden kann, die als unbehaglich gesehen werden kann.

Ich schlage deshalb vor, auf Deine eigene Kommunikation achtzugeben aber auch zu erkennen, dass Ihr Unterschiede äußert, und dass das, wie Du seine Äußerungen interpretierst, sich bisweilen von seiner Absicht unterscheiden mag.

LEELA: Ich muss eine kluge Frage stellen, um eine gute Antwort zu bekommen, denn ich habe immer noch dieselben Schwierigkeiten. Ich bin mir über das nicht sicher, was ich fühle. Okay, einen Augenblick bitte.

ELIAS: Was ist Deine Richtung im Hinblick auf ihn?

LEELA: Ich denke, dass die Verwirrung darauf beruht, dass ich eine bestimmte Art von Beziehung suche.

ELIAS: Und welche Beziehung wäre das?

LEELA: Ich scheine ein bestimmtes physisches Erscheinungsbild zu suchen, wie einen älteren Mann mit Bart, dem ich vertrauen und mit dem ich zusammenarbeiten kann, und ich nehme an, dass das Nicholai wäre, und anscheinend ziehe ich in meinem Leben einen Mann auf mich an, den ich mit jener Beziehung verwechsle, und ich denke, dass Hans eine dieser Verwechslungen wäre.

ELIAS: Ah. Deine Verwirrung rührt von einer etwas rigiden Beziehungs-Klassifizierung und dem Versuch her, ein Individuum in eine bestimmte Kategorie zu stecken statt zuzulassen, dass die Beziehung sich so präsentiert und entfaltet, wie es am nützlichsten und behaglichsten für Dich ist. Statt zu versuchen, die Beziehung zu klassifizieren, mag es für Dich nützlicher sein, wenn Du Dir erlaubst, präsent zu sein, auf Deine Intuition zu hören und auf das achtzugeben, was Du mit diesem Individuum tatsächlich erschaffst statt zu versuchen, dieses Individuum in eine bestimmte vorgefasste Rolle zu stecken. Denn Du bist fähig, viele unterschiedliche Beziehungen zu generieren. Sogar romantische oder intime Beziehungen können auf sehr unterschiedliche Weise geäußert werden.

Das kann Dir auch als Zugangsweg bei Deinem Projekt eines Zentrums dienlich sein, um hier zwischen unterschiedlichen Energien zu differenzieren und zu evaluieren, wie Du mit verschiedenen Energien interagierst, ohne sie automatisch in Kategorien oder vorgefasste Äußerungen oder Richtungen zu stecken. Es wird für Dich auch wertvoll sein bei Deiner Interaktion mit anderen Personen, denn Du interagierst vielleicht mit einer Person, die sich ähnlich wie eine andere Person äußert, und wenn Du vorgefasste Meinungen hast, kann es sein, dass Du die Energie nicht akkurat einschätzt, weil Du vielleicht den Einfluss einer anderen Assoziation zulässt, die nicht unbedingt auf das Individuum zutrifft, mit dem Du interagierst. Es ist wichtig, dass Du Dir Offensein und Flexibilität erlaubst, so dass Du Dir Informationen offerieren und Dich bei der Interaktion bewegen kannst, ohne vorab in Kategorien einzuteilen.

LEELA: Was ist, wenn Holmes mir offeriert, andere Gefilde und Dimensionen zu erforschen? Ich fühle mich davon angezogen, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich mit ihm in diese Richtung gehen soll, wenn ich ihm nicht vertrauen kann.

ELIAS: Du kannst das tun und Deinem Begehren, Deiner Wissbegierde und Deinem Wunsch Folge leisten und noch andere Bereich als diese Realität erforschen. Bleibe bei dieser Interaktion auf Dich selbst fokussiert und erlaube die Interaktion im Wissen, dass Du es aus eigener Neugierde und Deines eigenen Forschens wegen tust. Und engagiere nicht das andere Individuum als Moderator/Förderer. Stattdessen ein Miteinanderteilen der Erlebnisses mit einem anderen Individuum, bei dem Du Dich selbst steuerst. (And do not attach the other individual to that as the facilitating element. Rather than you will be incorporating a sharing of an experience with another individual but you are quite directing of yourself.)

LEELA: Du sagst, dass ich das erforschen kann, und natürlich kann ich das tun, aber ist es sicher, das zusammen mit einem anderen Individuum zu tun? Ich bin mir nicht sicher, dass ich Dich richtig verstanden habe.

ELIAS: Ja, ja.

LEELA: Okay. Ich werde in Sicherheit sein.

ELIAS: Ja, das sage ich Dir, und lass ihn nicht als Moderator fungieren.

LEELA: Warum soll er dann zugegen sein, da ich das doch auch alleine tun kann?

ELIAS: Weil das Anheuern und Miteinanderteilen dieses Vorgangs lustiger sein kann.

LEELA: Aber auch ein gefährliches Vergnügen.

ELIAS: Nicht unbedingt. Das hängt ab von Dir und davon, ob Du dem anderen Individuum erlaubst, Dich zu manipuliere oder ob Du fortfährst, Dich selbst zu lenken. Es geht darum, Deine Stärke und Deine Zielgerichtetheit zu praktizieren.

LEELA: Okay. Er sagt, dass er Raumschiffe oder Ufos sieht, und ich fühle mich irgendwie mit ihm verbunden und habe das Gefühl, dass er womöglich meine Seelen-Familie oder meine Ursprünge sieht. Ich habe das Gefühl, dass es da eine Verbindung gibt.

ELIAS: Ja, und diese Vertrautheit erkennst Du.

LEELA: Okay. Und hängt das mit dem zusammen, was er als Licht-Wesen/-Leute bezeichnet, diese geometrischen Formen?

ELIAS: Ja.

LEELA: Und er stammt auch von dort her/hat auch diesen Ursprung?

ELIAS: Ich würde es nicht als Ursprung sondern als andere Dimension bezeichne, und Ihr beide habt Fokusse in jener Dimension. Das stimmt.

LEELA: Du sagst also, dass ich mit ihm zusammen arbeiten kann, aber dabei berücksichtigen sollte, dass er möglicherweise zur Manipulation tendiert, und dass ich stark genug bin, seine Manipulations-Tendenz zu kompensieren/auszugleichen.

ELIAS: Ja.


Session 2097
Thursday, September 14, 2006 (Private/Phone)
Safe Exploration

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

68
(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

ELIAS: … Ich sagte Euch, dass Euren Kernwahrheiten Eure Richtlinien sind, die Ihr sehr absolut seht und personalisiert und welche Erwartungen Ihr automatisch damit verbindet, und Ihr hört auf meine Worte, berücksichtigt die Informationen jedoch sodann auf gewohnte Weise ganz in schwarz-weiß und sagt Euch: „Ich sollte immer präsent sein, nie projizieren und in Verbindung mit meinen Richtlinien keine automatischen persönlichen Erwiderungen miteinbeziehen. Ich sollte es besser wissen und keine Erwartungen generieren.“ Das ist unrealistisch, denn die eigenen Richtlinien sind für Euch alle sehr absolut, weshalb es Augenblick geben wird, in denen Ihr sie automatisch erwidert, aber Ihr werdet dies fast sofort erkennen, und dieses Erkennen löst sie auch fast sofort wieder auf.

JULIE: Heißt das, dass Personalisieren und Erwartungen meine Kernwahrheiten sind?

ELIAS: Nein, es ist das, was Ihr alle in Verbindung mit Euren individuellen Kernwahrheiten generiert.

JULIE: Was verstehst Du unter Personalisieren?

ELIAS: Personalisieren ist Eure Assoziation in Bezug auf eine andere Person, wobei Ihr Euch selbst entweder kritisiert und der Ansicht seid, etwas falsch oder weniger gut zu machen, oder Ihr interpretiert die Äußerung des Anderen als gegen Euch gerichteten persönlichen Affront. Personalisieren wird gewöhnlich von Signalen wie Zorn, Frust, verletzten Gefühlen oder Bangigkeit begleitet, die in Verbindung damit geäußert werden.

JULIE: Wie zu glauben, dass der Andere mich verletzen wollte und dass seine Handlung ganz getrennt sind von meiner Energie? Doch wenn ich nicht personalisiere erkenne ich, dass meine Energie diese Reflektion hervorruft. Nicht wahr?

ELIAS: Teilweise, und auch zu erkennen, dass der Andere sich gemäß seiner eigenen Richtlinien äußert und größtenteils nicht beabsichtigt, offensiv zu sein. Ja, erkenne, dass Du die Reflektion aus Deinen eigenen Gründen generierst, aber erkenne auch, dass der Andere nicht verletzend oder in Opposition zu Dir zu sein oder irgendeine negative Erwiderung bei Dir auslösen will. So wie auch jede andere Person filtrierst Du Äußerungen und Energie Anderer über Deine eigenen Richtlinien, weshalb Du sie bisweilen mit diesem automatischen Personalisieren erwidern magst.

Wenn Du Dir Deinerselbst und Deiner Richtlinien gewahr bist, kannst Du fast unmittelbar erkennen, dass dies Dein Filter ist und kannst somit diese emotionale Kommunikation und ihr Signal auflösen, weshalb Du sozusagen diesen Biss ausklinkst, der Dich ansonsten verletzt hätte, und Du erkennst dies nun auf eine andere Weise und fühlst Dich wohler mit den Äußerungen anderer Leute, was nicht heißt, dass Deine eigenen Richtlinien weniger absolut oder einflussreich wären, aber Du erkennst, dass es Deine Richtlinien sind, weshalb ein Anderer sich durchaus ganz anders äußern kann, und es ist bloß Deine durch den Filter der eigenen Richtlinien erschaffene Interpretation, die die Personalisierungs-Reaktion oder die Erwartungen generiert.

Die Erwartung – ebenfalls eine automatische Erwiderungen - assoziiert, dass der Andere es wissen oder Dich kennen und es deshalb wissen sollte. Du magst verstehen, dass der Andere andere Richtlinien hat und nicht beabsichtigt, Deine eigenen Richtlinien herauszufordern, aber bei engeren Beziehungen, Familienmitgliedern, Freuden oder dem Lebenspartner, mit denen Du häufig oder kontinuierlich interagierst, macht Du nicht unbedingt die gleichen Zugeständnisse wie bei Fremden, denn Du erwartest automatisch, das sie Dich kennen und es deshalb besser wissen sollten.

Wichtig ist es, präsent und Dir der eigenen Richtlinien gewahr zu sein, was es Dir erlaubt, den Filter auszudünnen. Der Filter besteht weiterhin, ist jedoch vielleicht weniger dick als zuvor, und da er vielleicht ein bisschen durchsichtiger wird, kannst Du tatsächlich etwas hindurchschauen.

Ich habe Euch neulich eine Analogie offeriert, die es für Euch leichter machen kann, Eure persönlichen Richtlinien zu verstehen. Die meisten, die ein Gespräch mit mir führen, haben - so wie auch Du - ein eigenes Auto, das sie ganz mühelos ohne Nachdenken fahren können. Du weißt, wie Du es fahren kannst und tust dies erfolgreich und mühelos. Doch wenn Du in Deinem Auto sitzt, gibt es Bereiche, die das Blickfeld behindern. Das, was außerhalb des Autos ist, kannst Du größtenteils ganz klar sehen, aber in manchen Bereichen ist Dein Sehfeld behindert.

Mit den Richtlinien ist es ähnlich. Größtenteils siehst Du Deine Realität und Deine Interaktionen mit anderen Leuten ganz klar, aber es gibt einige Bereiche, wo Dein Sehfeld behindert ist, denn Deine Richtlinien-Linse mag in manchen Richtungen dichter und absoluter sein als in anderen Richtungen, und das ist es, was diese Assoziationen erschafft, dass Andere es wissen sollten.

JULIE: Bitte hilf mir, meine Richtlinien, meine Kernwahrheiten klarer zu sehen, denn ich habe noch nie wirklich mit Dir darüber gesprochen.

ELIAS: Und was erachtest Du als Deine Kernwahrheit?

JULIE: Ich hege den starken Glaubenssatz, Andern gegenüber rücksichtsvoll/taktvoll zu sein.

ELIAS: Das ist Deine Kernwahrheit

JULIE: Das ist sie? Okay. (lacht)

ELIAS: Rücksichtnahme/Takt. Es kann sehr hilfreich sein, Deine Kernwahrheit zu identifizieren und sie als Richtlinie zu erkennen, denn - egal wie sie lauten mag - beeinflusst sie Dein ganzes Tun und jede Deiner Handlungen. Ganz egal, ob Du jemanden anrufst, fernsiehst, den Tisch deckst, ein Buch liest usw., beeinflusst Dich immer irgendeine Kernwahrheiten-Assoziation, es auf die Weise zu tun, wie Du dies tust, was Dir beim Weiter-Erforschen Informationen offeriert, so dass Du zu erkennen beginnst, was Dich irritiert, beängstig oder auch verlegen macht, wenn Äußerungen, Entscheidungen, Handlungen und Verhaltensweisen Anderer sich von den Deinen unterscheiden. Und Du kannst auch zu erkennen beginnen, wie Du die Unterschiede automatisch erwiderst. Es gibt dabei die automatische Assoziation, dass der Andere dies wissen, tun oder nicht tun sollte.

Ihr alle äußert sehr stark Eure Kernwahrheiten, und assoziiert sehr stark, dass alle Anderen es auf die gleiche Weise wie Ihr selbst wissen. So absolut sind Eure Kernwahrheiten. Doch wenn Ihr weiter forscht und Ihr Euch immer mehr des Einflusses Eurer Richtlinien sowie der Bereiche gewahr werdet, wo Euer Blickfeld behindert ist, werdet Ihr auch Anderen - und insbesondere Euch selbst gegenüber - flexibler. Denn Du kannst Dir dies gewähren, ähnlich wie Augenblicke, in den Du nicht präsent bist oder nicht achtgibst – und wenn Du es bemerkst, bestätige es lediglich, statt streng mit Dir oder frustriert zu sein.

Es gilt zu erkennen, dass Dein Richtlinien für Dich selbst absolut sind und weder geändert noch eliminiert werden. Du wirst deshalb einige automatische Erwiderungen miteinbeziehen, aber sie werden nicht mehr so geäußert werden wie bisher. Es wird keine traumatische Äußerung sein sondern lediglich eine vorübergehende automatische Erwiderungen, gefolgt von der entsprechenden Erkenntnis, und dann anerkenne, dass Du dies bemerkst hast.

JULIE: Ich vermute, dass dies für mich ein undurchsichtiger Bereich ist.

ELIAS: Inwiefern?

JULIE: Weil es mir schwerfällt, ein traumatisches Beispiel beim Äußern meines Glaubenssatzes der Rücksichtnahme zu finden. Im Moment fällt mir nichts dazu ein.

ELIAS: Das ist ein Erfolg, den ich anerkenne. Du generierst kein Trauma!

JULIE: Wenn mir kein Problem einfällt, bin ich also im Augenblick damit erfolgreich. Okay.

ELIAS: Ja. Meine Freundin, spüre Trauma oder Probleme nicht auf und erfinde sie nicht, sondern anerkenne Dich dafür, dass Du sie erfolgreich nicht erschaffst.

JULIE: Alles, was ich bezüglich von Rücksichtnahme derzeit erkennen kann, ist dass ich sie wertschätze. Ich schätze es wirklich, wenn ich das Gefühl habe, zu Anderen freundlich und rücksichtsvoll zu sein, denn ich mag es, wenn ich und Andere uns wohlfühlen, und ich nehme an, dass ich dann spüre, wie sich meine rücksichtsnehmende Energie auf sie auswirkt.

ELIAS: Und Du folgst Deiner Richtlinie, was gut ist. Denn wenn Du ihr folgst, statt dagegen zu opponieren, gestehst Du Dir eine viel leichtere Energie und freiere Bewegung/Entwicklung zu und generierst keinen Konflikt.

JULIE: Ich würde gerne darüber sprechen, wie das Kollektiv mich spiegelt bzw. welche Beziehung ich zum Kollektiv habe. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es sich in dem Augenblick wandelt, in dem meine Energie sich ändert, also ist es kein Absolutum. Kannst Du mir mehr dazu sagen?

ELIAS: Stimmt. Es ändert sich und ist keine Konstante.

JULIE: Das Kollektiv ist keine Konstante sondern ändert sich ständig, was mit meiner eigenen Energie und der Art und Weise zu tun hat, wie ich das Kollektiv sehe? Stimmt das?

ELIAS: Ja, es ist mit Deiner Energie verbunden, denn Du trägst dazu bei und partizipierst daran. Das, was Du in Deiner Realität erschaffst, bestimmte Äußerungs- und Erkundungswege, ist das, womit Du in Bezug aufs Kollektiv partizipierst. Es muss nicht die Gesamtheit der kollektiven Äußerung sein, denn das ist abhängig davon, was Du in Deine Realität erschaffst.

JULIE: Also hat jeder eine ganz andere Realität als der Andere.

ELIAS: Jeder von Euch generiert eine andere Realität. Sie muss nicht unbedingt sehr viel oder extrem anders sein, obwohl auch das geschieht. Aber alle erschaffen unterschiedlich, weil sie mittels ihrer eigenen Wahrnehmung erschaffen, die beeinflusst wird von ihren Glaubenssätzen und Richtlinien sowie von ihrer Aufmerksamkeit. Deshalb wird sich die individuelle Wahrnehmung unterscheiden abhängig davon, worauf das Individuum achtgibt, welche Glaubenssätze es äußert und welches seine Richtlinien sind.

Zu Beginn unseres Forums sagte ich, dass Ihr einen Gegenstand vor Euch auf den Tisch legen könnt, und Ihr alle würdet ihn etwas unterschiedlich wahrnehmen. Die Farben können etwas anders sein, die Form mag etwas anders wahrgenommen werden, und Ihr mögt sogar seine Position auf dem Tisch etwas anders wahrnehmen. Jeder erschafft mittels seiner Wahrnehmung seine eigene Realität. Und eine Person sieht den Gegenstand vielleicht überhaupt nicht, und alle diese Wahrnehmungen sind sehr real.


Session 2104
Thursday, September 21, 2006 (Private/Phone)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

69
Die folgende Übersetzung stammt von der Elias-Website
http://www.eliasweb.org/Session.aspx?sn=2116&L=1

ELLA: Ich habe nicht gedacht, dass ich mich vielleicht in gewisser Hinsicht auf diese Welle (Bewusstseinswelle der Wahrnehmung) vorbereitete, aber es hat mir sehr entsprochen und Anklang gefunden.

Ich identifizierte vor kurzem die Glaubensannahme, dass ich Angst vor Geld habe, weil ich sehr klar (unverständlich), aber ich habe eine klare Gleichung die sagt, Geld ist Macht ist Korruption. Sobald ich das erkannte, sagte ich mir, dass es nicht so sein muss. Ich ändere also jetzt meine Wahrnehmung davon. Ich brachte eine Herausforderung in meine Realität, die ich nicht als negative Herausforderung sehe, sondern mehr als ein Abenteuer, nämlich zu Hause zu arbeiten oder es zumindest zu versuchen und mir damit zu erlauben, mich nicht mehr davor in Acht zu nehmen (unverständlich) und die Tatsache zu erkennen, dass Geld haben einen nicht unbedingt per Definition zu einer korrupten Person macht.

ELIAS: Richtig. Das ist eine starke Wahrnehmung vieler Individuen, dass Geld korrumpieren kann. Auch wenn Individuen nicht genau das glauben, können sie der Ansicht sein, dass Geld schlecht ist oder dass Geld haben wollen schlecht ist.

ELLA: Ich habe das auch. Noch etwas, ich weiß nicht, ob sich das irgendwie direkt oder indirekt beantworten wird. Ich verstehe das immer noch nicht. Ich nehme an, dass ich eine Glaubensannahme habe, dass eine Person, die am Leben einer anderen Person teilhat, eine gewisse Verantwortung dieser anderen Person gegenüber hat. Es ist also sehr schwierig für mich, zu unterscheiden (unverständlich), wenn ich eine Person im Stich lassen würde, die mich braucht (unverständlich).

ELIAS: Wie ihr euch wahrnehmt, stellt auch eine große Herausforderung dar oder kann in Bezug auf andere Individuen sehr schwierig sein, da sich das auch sehr stark mit Wahrnehmung verbindet: wie ihr meint, dass euch andere Individuen wahrnehmen, und wie euch andere Individuen wahrnehmen. Es kann eine Bedrohung für euch sein. wenn ihr von anderen Individuen erfahrt, dass sie euch anders wahrnehmen als ihr euch selbst. Das stört wirklich viele Individuen.

Denn ihr habt eine bestimmte Wahrnehmung von euch; ihr seht euch auf eine gewisse Weise. Ihr seht euch und nehmt euch in Bezug auf eure Richtlinien wahr. Für euch sind eure Richtlinien gut. Wenn ihr also euren Richtlinien folgt und jemand nicht dieselben Äußerungen schätzt wie ihr, kann das zu einer Bedrohung werden, da euch das sagt, dass er euch anders sieht als ihr euch selbst.

Großteils wollen die meisten Individuen, dass andere Individuen sie so sehen wie sie sich selbst. Wenn das andere Individuum das nicht macht, meint ihr, dass euch das andere Individuum nicht kennt oder euch nicht klar sieht. Seine Wahrnehmung von euch ist deswegen in eurer Wahrnehmung verfälscht. Das bringt euch dazu, noch stärker zu versuchen, das andere Individuum von eurer Wahrnehmung zu überzeugen und damit die Einhelligkeit zu erschaffen, die euch erlaubt zu glauben, dass ihr gesehen und richtig gesehen werdet. Das kann euch oft dazu bringen, bestimmte Handlungen zu setzen oder Entscheidungen zu treffen, die ihr nicht unbedingt wollt oder die euch Kompromisse abverlangen, nämlich den Ansprüchen anderer Individuen zu entsprechen oder deren Wahrnehmungen beeinflussen zu wollen, damit sie eurer Wahrnehmung von euch entsprechen.

Zum Beispiel kann sich ein Individuum als gut empfinden, als liebenswürdiges Individuum, was es in einigen Situationen und Interaktionen dazu bringen kann, Entscheidungen zu treffen und Handlungen zu setzen, um sozusagen zu beweisen, dass es ein nettes und gutes Individuum ist. Deswegen tut und wählt es etwas, das es selbst eigentlich zu tun zögert, aber das Zögern wird von seinem Wunsch verdrängt, von anderen Individuen auf die gleiche Weise gesehen zu werden, wie es sich selbst wahrnimmt. Das sind sozusagen Handlungen, die ihr macht, um euch zu beweisen, dass ihr gute und liebenswürdige Individuen seid.

Im Allgemeinen sind die Handlungen und Entscheidungen, die ihr dieses Ausdrucks wegen macht, Handlungen an der Oberfläche. Ihr gebt anderen Individuen etwas. Es kann sein, dass ihr einem anderen Individuum Geld gebt; es kann Hilfe leisten, Zeit und Aufmerksamkeit schenken sein. Es gibt viele verschiedene Äußerungen, die ihr einem Individuum anbieten könnt, die euch erlauben, euch als liebenswürdig und gut wahrzunehmen. So setzt sich ein Kreislauf fort.

Wenn ihr euch erlaubt, stehen zu bleiben und euch nach eurer Motivation zu fragen: "Was motiviert mich, diese Interaktion zu wählen? Was motiviert mich, diese Wahl zu treffen? Wähle ich das, um mich als gut zu präsentieren oder will ich das wirklich wählen und es ist unwichtig, wie mich andere Individuen angesichts dieser Wahl wahrnehmen?" Da geht es darum, eure Wahrnehmung dadurch zu verändern, dass ihr euch und eure Motivation für das, was ihr eigentlich macht, in Frage stellt.

Ja?

LYNDA: Das erste, was ich dir sagen möchte - bevor ich dir sage, was ich dir sagen werde -, dass etwas frei zu machen sich frei anfühlt. Das Gefühl, das Zögern zu ignorieren, fühlt sich für mich ganz anders an, weil ich es heute Morgen gerade gemacht habe. Dieser Morgen unterscheidet sich klar von der letzten Nacht, was ein paar Entscheidungen betrifft, die ich traf. Wenn ich wirklich meine Motivation für die Wahl wahrnahm, und es sich nicht gut anfühlte, machte ich es nicht. Ich machte heute Morgen genau dieselbe Handlung, aber ich tat es aus einer völlig anderen Motivation. Das Gefühl ist entscheidend, nicht wahr?

ELIAS: Ja.

LYNDA: Für mich ist der Indikator das Gefühl des Unterschieds der Energie, dick oder dünn.

ELIAS: Ja.

LYNDA: Das zweite ist, ich glaube die Kamera ist nicht eingeschaltet und wir wissen nicht, wie wir sie richtig einschalten können, aber Natasha zeichnet die Sitzung ja auf. Ich überlasse es dir, ob du dich für eine Minute verabschieden willst, damit wir Michael wieder haben und das einschalten können.

ELIAS: Gut.

LYNDA: Danke.

(Pause um 12:30) (Wiederbeginn um 12:45)

ELIAS: Wir machen weiter!

DONNA: Elias, ich habe eine Frage. Ist diese neue Welle wieder eine Welle, die wir als Erleben und nicht mit dem Verstand erfassen werden?

ELIAS: Ja.

GAIL: Ich kann sehr viel mit dem anfangen, was du über das persönliche Szenarium gesagt hast. Ich merke, dass ich wirklich für mich tun will, was auch immer ich nach außen hin mache oder zu tun glaube. Ich finde das viel schwieriger, als etwas für jemand anderen zu tun. Das ist die Aussage.

ELIAS: Ja, und den meisten Individuen geht es da wie dir, weil ihr gewohnt seid, nach außen hin auszudrücken. Ihr seid gewohnt, auf andere Individuen zu achten und sie über oder vor euch zu stellen. Das hat in Wirklichkeit mit religiösen Glaubensannahmen des Geringer-Seins zu tun - das Individuum ist weniger wert. Es gibt immer irgendeinen Ausdruck, der größer als das Individuum ist.

Das ist eine der bedeutendsten Herausforderungen dieses Wandels. Einer der größten Aspekte des Sich-Wandelns ist es, die Bedeutung des Individuums an die erste Stelle zu setzen. Ihr ändert damit eure Gewohnheit. Statt euch als Individuum als geringer zu sehen als alles andere in eurer Welt und eurer Realität, wandelt ihr euch, um über euch selbst zu bestimmen und euch an die erste Stelle zu setzen.

GAIL: Ich will wirklich diese Position einnehmen, aber ich glaube oft, dass das so egoistisch ist, das ist so egozentrisch, das ist so schlecht. Es ist sehr leicht, etwas nach außen hin zu machen, weil ich das mein ganzes Leben getan habe.

Aber seit ich dieses empathische Erfassen (reading) für Leute mache, ziehe ich Leute an, die in Dramen verwickelt sind, und denke mir "Sag etwas! Mach etwas!" und dann drehe ich mich um und denk mir wieder "Hör auf dich! Tu etwas! Sag etwas!" Ich benenne es also immer mehr, und jedes Mal, wenn ich es sage, komme ich ein bisschen weiter. Aber es steckt so tief, dass ich mich anstrengen muss, um Abstand zu bekommen und zu sagen: „He, ich will das! Nein, ich will das nicht.“ Es ist ein ständiger Kampf. Obwohl ich es sehe, ist es sehr schwierig das dauernd zu tun.

ELIAS: Ja.

GAIL: Es sitzt so tief.

ELIAS: Ja, und es ist ein Kampf, denn ihr meint nicht nur, dass es egoistisch und somit schlecht ist, auf sich zu achten oder gut zu sich zu sein, sondern es wird auch als arrogant wahrgenommen. Deswegen wiederum macht ihr euch automatisch Sorgen, was andere Individuen wahrnehmen und wie sie euch wahrnehmen werden.

Außer dass es sehr ungewohnt ist, gibt es eine weitere Schwierigkeit oder Herausforderung, wenn ihr eure Wahrnehmung verändert und selbst über euch bestimmt und zuerst auf euch hört: in Bezug auf eure Richtlinien wollt ihr nämlich das Richtige tun. Ihr wollt euch in der richtigen Weise ausdrücken. Deswegen ist das ein Faktor, der an eurer Motivation beteiligt ist, weil ihr euch fragt, was das Richtige zu tun ist.

Da kann leicht etwas durcheinander gebracht werden, denn weil ihr das Pendel so weit in Richtung Selbstherabsetzung und Unterordnung oder Hintanstellen geschwungen habt, ist es so ungewohnt für euch zu berücksichtigen, dass ihr so etwas wie falsche Selbstbehauptung macht. Ihr fangt an euch zu behaupten, da eure Wissenschaft der Psychologie sagt, dass es darum geht, nicht auf andere Individuen zu achten sondern euch in allem, was ihr tut, durchzusetzen. Das kann sehr verwirrend sein und zu Konflikten führen. Denn in Zusammenhang mit eurer Psychologie fordert euch das auf, nur nach außen zu projizieren mit wenig oder ohne Rücksicht darauf, was ihr eigentlich wollt oder auf eure eigenen Richtlinien, mit wenig oder ohne Rücksicht auf Unterschiede, sondern euch nur dauernd auszudrücken.

Das löst auch oft Konflikte aus, denn damit fangt ihr an zu glauben, dass ihr euch dazu zwingen müsst euch zu äußern. Ihr müsst andere Individuen dazu bringen, euch zu sehen und zu hören, da ihr die Wahrnehmung habt, dass ihr ein Schatten geworden seid und nicht beachtet und gehört werdet und unwichtig seid, da ihr euch selbst nicht hegt und pflegt. Deswegen nehmt ihr eine Leere wahr.

In dieser Leere versucht ihr, die Leere mit Selbstbehauptung zu füllen, aber das ist eine oberflächliche Handlung. Sie erreicht nicht, was ihr wollt. Sie erschafft in Wirklichkeit mehr Schwierigkeiten und Frustration, da ihr anfangt zu merken, dass ihr eigentlich nicht erreicht, was ihr vollbringen wollt. Ihr drückt euch eigentlich nicht in der Weise aus, die ihr wollt, da ihr Gewalt anwendet. Ihr seid eigentlich nicht sanft zu euch und erlaubt euch daher nicht, euch als gutes, nettes, sanftes und liebenswürdiges Individuum wahrzunehmen, ein Individuum voller Liebe.

Zum Großteil aber wollen das die meisten von euch ausstrahlen, und zum Großteil tut ihr das auch, aber ihr schreibt euch diesen Ausdruck nicht zu. Ihr seht eure Mankos oder alles, was ihr nicht erreicht von dem, was ihr vollbringen wollt. Deswegen überfahrt ihr euch sozusagen und fangt an, euch durchzusetzen und behaupten zu wollen, tut euch Gewalt an, bringt euch damit in Schwierigkeiten, und erzeugt im Normalfall eine Spiegelung des Konflikts oder der Frustration durch andere Individuen.

Ein Schlüssel - Wahrnehmung betreffend - ist zuallererst zu erkennen, dass eure Wahrnehmung gültig ist und zählt. Sie ist wirklich und gültig. In vielen Bereichen eurer Wahrnehmung ist sie absolut gültig - und das ist nicht schlecht und ändert sich auch nicht. Eure Richtlinien ändern sich individuell nicht. Es gibt Elemente oder Aspekte eurer Richtlinien, die für jeden von euch absolut gültig sind. Es verändert sich das Wissen darum, dass sie für euch aber nicht unbedingt für andere Individuen absolut gültig sind und andere Individuen andere absoluten Gültigkeiten ausdrücken können.

Schwierig ist, nicht automatisch darauf zu reagieren, wenn ihr euch selbst seht und mit anderen Individuen zu tun habt und etwas gespiegelt bekommt, was anders ist als ihr euch selbst wahrnehmt. Darin liegt die Herausforderung: die Gültigkeit und die Realität der Wahrnehmungen anderer Individuen von euch zu erkennen, die ganz anders als eure Wahrnehmung sein können, und zu erkennen, dass das eure Wahrnehmung von euch nicht schmälert, dass sie wirklich ist und unabhängig davon wie ein anderes Individuum euch wahrnimmt, und - anstatt das automatisch für schlecht zu halten – zu erkennen, dass das nur ein anderer Farbton von euch ist.

RODNEY: Das passt dazu: Statt nach außen zu projizieren und mich durchsetzen zu wollen, habe ich zu vielen Leuten Nein gesagt, die etwas mit mir machen oder reden wollten. Ich konnte auf sanfte Weise Nein sagen. Ich muss jetzt mit ihrer neuen Wahrnehmung von mir zurechtkommen. Das ist ein weiterer Aspekt dessen, wovon du sprichst.

ELIAS: Ja.

RODNEY: Häufig scheint mir, dass ich die Position einnehmen muss, ungesellig oder nicht interessiert daran zu sein, worüber gesprochen wird, wenn ich es tatsächlich bin. In meiner Einschätzung nutzt mir das Gespräch nicht, warum sollte ich es dann führen? Also lerne ich jetzt, mit der neuen Wahrnehmung anderer Leute, für wen sie mich halten, klarzukommen.

ELIAS: Genau.

RODNEY: Das ist ein anderer Aspekt dessen, worum es hier geht.

ELIAS: Ja, denn das kann anfänglich auch bedrohlich sein, da es anders ist als eure Wahrnehmung von euch.

Zum Beispiel, wenn ihr euer Bewusstsein erweitert und mehr und mehr selbstbestimmt seid, haben andere Individuen, mit denen ihr zu tun habt, nicht unbedingt dieselbe Information wie ihr und bringen vielleicht ihre für sie absolut gültigen Vorstellungen in Bezug auf euch zum Ausdruck. Ihre Wahrnehmung von euch kann sein, dass ihr weniger einfühlsam, weniger kooperativ und unaufmerksam seid...

RODNEY: Und viel mehr.

ELIAS: Ja, oder dass ihr weniger rücksichtsvoll seid. Aber da gibt es auch etwas Paradoxes. Wenn andere Individuen Veränderungen in jedem von euch wahrnehmen, filtern sie das durch ihre Richtlinien. Deswegen assoziieren sie automatisch etwas dazu. Aber sie werden auch davon angezogen, wie ihr euch ausdrückt, da sie das Beispiel selbstbestimmt zu sein und nicht von seinem Kurs abzuweichen anziehend finden. Deswegen gibt es zwei Äußerungen, aber die für euch Offensichtlichste ist die, die euch herabzusetzen scheint oder die ihr für negativ haltet. Das ist einer der Fallstricke bei Unterschieden und Personalisierungen.

Als wir Kernwahrheiten besprochen haben, habe ich euch allen gesagt, dass zwei automatische Assoziationen eure Kernwahrheiten begleiten, wenn sie ausgelöst werden, nämlich Personalisierung und Erwartungen. Das sind automatische Reaktionen; ihr bringt sie sofort zum Ausdruck. Das heißt nicht, dass ihr nicht weiter einige Momente von Personalisierung oder Erwartungen an andere Individuen, die sie erfahren sollen, ausdrücken werdet, aber sie werden immer kürzer und ihr erkennt immer schneller, was ihr ausdrückt.

Wenn ihr erst einmal identifiziert: „Ah! Ich erlebe dieses Personalisieren; ich habe diese Erwartung an ein anderes Individuum“, löst es sich auf und beeinflusst euch nicht weiter, außer wenn ihr es bekämpft. Wenn ihr euch nur bestätigt: "Ich erkenne in diesem Moment, dass ich diese Interaktion mit diesem Individuum persönlich nahm. In diesem Moment sehe ich, dass ich automatisch reagierte und erwartete, dass sich das andere Individuum anders ausdrückt“. Wenn ihr das einmal erkennt und anerkennt, löst es sich sofort auf.

Wenn ihr es und euch bekämpft, und euch sagt: "Ich sollte das nicht mehr sagen. Ich sollte es besser wissen. Ich sollte jetzt bewusst genug sein, dass ich diese automatische Reaktion nie mehr haben sollte.“ Das ist dasselbe wie zu versuchen, Glaubensannahmen zu beseitigen. Ihr beseitigt keine Glaubensannahmen. Ihr ändert sie nicht; ihr beseitigt sie nicht. Es gibt sie, sie sind da und sind Elemente eurer Realität, eures Bauplans. Ihr ändert und beseitigt eure Richtlinien nicht, und ihr lasst sie nicht weniger gültig werden - sie sind es, für euch.

BILL: Elias? Du sprichst über diese Wahrnehmungswelle. Ich persönlich habe gemerkt, als ich in einigen der Foren war, wie wichtig unsere Verwendung der Sprache ist. Wahrnehmung habe ich, bevor ich dich traf, als etwas verstanden, das ich aufnehme. So wie ich deine Verwendung von „Wahrnehmung“ verstehe, ist Wahrnehmung im Grunde genommen das, was wir benutzen um nach außen zu projizieren.

ELIAS: Es ist beides. Es ist, wie ihr die Information filtert, und auch, wie ihr nach außen projiziert und Realität erschafft.

BILL: Also könnte man das Wort „verstehen“ für den aufnehmenden Teil der Wahrnehmung verwenden?

ELIAS: Nicht ganz, da ihr Information aufnehmen könnt, die ihr zunächst nicht unbedingt versteht, was auch beeinflusst, was ihr nach außen hin projiziert. Verständnis ist deswegen nicht unbedingt eine Bedingung. Es kann sich mit dem verbinden, was ihr aufnehmt, muss es aber nicht immer.

Denn es gibt viele Elemente von Information, die ihr aufnehmt, sogar in Interaktionen mit anderen Individuen. Ihr könnt einem anderen Individuum begegnen, das so anders ist als ihr, dass ihr wirklich seinen Ausdruck oder seine Wahrnehmung nicht versteht und ihr auch nicht versteht, wie sein Blickwinkel möglich ist. Aber ihr nehmt diese Information trotzdem auf, ob ihr es versteht oder nicht, und es beeinflusst eure Wahrnehmung und was ihr nach außen hin projiziert und in eurer Realität erschafft. Was ihr nicht versteht, bringt euch oft dazu, absolute Gültigkeiten zu verstärken.

BILL: Und das Verständnis kommt durch die Interpretation des Denkens?

ELIAS: Das kann es.

BILL: Oder man könnte einfach fühlen zu wissen?

ELIAS: Ja.

BILL: Aber Denken spielt ein Rolle beim Verständnis, oder kann eine Rolle spielen?

ELIAS: Es kann, ja. Das hängt von eurer Aufmerksamkeit ab.

BILL: Also benutzt man Wahrnehmung zur Aufnahme und Abgabe?

ELIAS: Ja.

BILL: Und die Aufnahme nicht unbedingt mit dem Verstand?

ELIAS: Richtig.

CARL: Es ist wie, wenn man eine Fremdsprache hört, man nimmt es auf, aber man versteht es nicht.

ELIAS: Richtig. Genau.

ELLA: Elias, was ist personalisieren? Ich möchte genau verstehen, was du meinst, wenn du das sagst.

ELIAS: Personalisieren ist eine Aktion mit der ihr euch Verantwortung zuschreibt für die Handlung oder den Ausdruck eines Individuums.

CAROLE: Elias, jedes Mal, wenn ich anfange, an etwas zu denken, fängst du sofort danach darüber zu reden an, das ist einfach unglaublich! (Elias lacht)

Ich sitze hier und denke, dass ich nicht aufhören kann, eine Entsprechung zu sehen zwischen dem, was wir reden und persönlicher Verantwortung. Es gibt nur eine sehr kleine Gruppe von Leuten, für die ich mich in dieser physischen Existenz verantwortlich fühle. Ich habe überhaupt kein Problem mit der Welt, wirklich, damit, wie man mich sieht. Aber so fühlt es sich für mich an; jemand anderer sieht mich vielleicht anders.

Zum Beispiel hatte ich heute die Wahl herzukommen oder das brave kleine Mädchen zu sein und zu einem Begräbnis zu gehen. Jemand in der Stadt ist gerade gestorben. Mein Ehemann arbeitet außerhalb, hört mit seiner Arbeit auf, geht zum Begräbnis, geht zum Grab und dann zurück. Ich sagte zu ihm: „Bob, bist du dir sicher, dass du das tun willst? Du kennst diese Leute nicht so gut. Leute werden immer sterben. Ich werde nicht zu all diesen Totenwachen und Begräbnissen gehen. Wenn du es willst, mach es.“

Aber ich verstehe, dass er ein viel größeres Bedürfnis hat, für gut gehalten zu werden, und ich nicht. In meiner Wahrnehmung hat das zum Teil damit zu tun, dass „brav“ in meiner Familie nicht unbedingt hoch bewertet wurde; „schlimm“ schon. Wenn man schlimm war, war man mehr wert; wenn man gut war, nicht, und man war positiv und eine Kirchenmaus und so weiter. Ich weiß nicht, ob das da hineinspielt, aber ich habe nicht das Bedürfnis, für gut gehalten zu werden, und mein Ehemann schon.

Ich sagte zu ihm, "Du sammelst wirklich viele Pluspunkte für dein Begräbnis. Jeder wird kommen, weil du bei so vielen dieser Anlässe gewesen bist.“ Mir ist es wirklich egal; werft meine Asche einfach in den Fluss und das ist es. Er verstand und nahm auf, was ich sagte. Er sagte: „Nein, nein, mir ist wirklich nicht wichtig, wer zu meiner Totenwache oder zu meinem Begräbnis kommt. Ich will einfach gehen.“ Ich sagte: „Gut, aber ich werde nicht gehen. Ich werde nach Vermont fahren und Mary und Lynda sehen und eine Elias-Sitzung haben.“

Aber das Sich verantwortlich Fühlen, in dem ich persönlich feststecke und wobei ich immer zu tun versuchen werde, was auch immer ich glaube, dass der anderen Person hilft, ist bei meinen Kindern. Das ist etwas ganz anderes für mich. Ich weiß, dass Mary in einer ähnlichen Situation ist, weil Elias das einmal erwähnte. Es ist sehr stark in mir, und ich versuche, dagegen anzukämpfen, um das nicht immer zu machen. Da stecke ich fest. Ich glaube, dass Leute vielleicht der eine mehr als der andere, sich entweder an gut/schlecht oder an richtig/falsch orientieren, je nachdem was ihnen mehr entspricht und wichtiger für sie ist.

Heute Morgen habe ich über Wahrnehmung nachgedacht, als ich aus dem Fenster sah. Ich dachte, dass die normale Wahrnehmung ist, dass das hier eine schöne Aussicht ist, und es ist nur eine Wahrnehmung. Ich kann auf diesem Stuhl sitzen und die Wahrnehmung haben, dass ein hölzerner Stuhl mit einer harten Sitzfläche schrecklich ist oder ich kann in diesem großen samtenen königlichen Stuhl mit einer hohen Rückenlehne sitzen und die Wahrnehmung haben dass das gut ist. Es ist wirklich ganz meine Wahrnehmung. Es erschreckt mich manchmal, wie sehr alles Wahrnehmung ist.

ELIAS: Das stimmt, aber sie ist sehr wirklich.

CAROLE: Sie ist wirklich, aber ich habe vielleicht eine Neigung, leichter als manche Leute ins Land der Phantasie zu gehen. Ich glaube, dass es nur eine Wahrnehmung und nicht schlecht ist. Also genieße ich das, weil ich es mag, auch wenn die normale Wahrnehmung ist, dass das nicht genossen werden sollte.

ELIAS: Ich verstehe.

ELLA: Könntest du vielleicht zu Personalisieren zurückkommen? Du hast begonnen, darüber zu reden, die Verantwortung für Aktionen anderer oder deren Leben zu übernehmen...

ELIAS: Nein. Personalisieren ist, die Verantwortung sich zuschreiben in Bezug auf die Handlungen, Entscheidungen und Äußerungen anderer Individuen. Zum Beispiel habt ihr mit einem Individuum zu tun und das andere Individuum sagt: "Ich bin jetzt sehr verärgert und frustriert und du hilfst mir in dieser Situation nicht.“ Wenn ihr diese Interaktion personalisiert, vermutet ihr automatisch, dass ihr den Ausdruck des anderen Individuums ausgelöst habt, und sagt zu euch: "Es ist meine Schuld, dass das andere Individuum verärgert ist. Es ist meine Verantwortung und somit ist es auch meine Verantwortung zu verändern, was das andere Individuum zum Ausdruck bringt.“

Oder es kann sein, dass ihr vielleicht nicht mit einem Individuum interagiert. Ihr geht eurer Tätigkeit nach und trefft jemanden im Haus, der zu euch sagt: "Es ist so laut hier, dass ich Schwierigkeiten habe mich zu konzentrieren.“ Wenn ihr personalisiert, hört ihr, was das andere Individuums sagt, und drückt automatisch in euch aus: "Ich mache zuviel Lärm und irritiere das andere Individuum", unabhängig davon, ob ihr laut seid oder nicht.

ELLA: Man hat gleich ein Schuldgefühl, nicht wahr?

ELIAS: Ja, und fühlt euch zuständig, weil ihr meint, die Ursache für den Ausdruck des anderen Individuums zu sein.

ELLA: Wenn man es in diesem Moment anerkennt, ohne sich zu sagen, ich sollte oder sollte das nicht, könnte man sich von diesem Gefühl distanzieren?

ELIAS: Und auch euch zu fragen, ob ihr eigentlich wirklich an dem beteiligt seid, was das andere Individuum sagt.

CAROLE: Aber fühlt man sich nicht auch verpflichtet, es in Ordnung zu bringen?

ELIAS: In Verbindung mit Personalisierung, ja, weil ihr euch zuständig fühlt. Ihr fühlt euch für den Ausdruck des anderen Individuums verantwortlich, und drängt euch deswegen ‚es in Ordnung zu bringen’, um die Situation zu bereinigen, da es jedenfalls zunächst eure Schuld ist. Wenn es also eure Schuld ist, habt ihr auch die Verpflichtung, die Situation zu verändern.

Deswegen ist es wichtig, dass ihr auf euch achtet und euch zu überprüfen erlaubt, was ihr wirklich tut. Nehmt ihr wirklich teil? Ist das der Ausdruck des anderen Individuums, und betrifft er euch wirklich, oder wollt ihr beteiligt sein?

ELLA: Deine Beispiele sind sehr genau formuliert, weil beide Erfahrungen unpersönlich waren. In beiden Beispielen sagte das Individuum nicht: "Du verursachst das.“ Aber was ist in der Situation, wenn das Individuum sagt, dass man laut ist? Man wird sich wahrscheinlich sowieso schuldig fühlen, weil das eine direkte Interaktion ist, wenn man gebeten wird etwas zu tun.

ELIAS: Gut. Wenn euch ein Individuum konfrontiert und zu euch sagt: "Du bist zu laut“, könnt ihr automatisch personalisieren und euch irgendwie schuldig und dem anderen Individuum gegenüber verpflichtet fühlen und versucht dann, die Situation in Ordnung zu bringen. Oder ihr könnt innehalten und prüfen, ob ihr wirklich zu laut seid und einschätzen, ob ihr wirklich etwas macht, das das andere Individuum zu stören beabsichtigt. Wenn nicht, könnt ihr den Wahrnehmungsunterschied untersuchen.

Ihr macht dann vielleicht etwas Ähnliches und seid leiser, aber die Motivation ist ganz anders. Da ihr annehmen könnt, was das andere Individuum sagt, und euch entscheiden könnt, leiser zu sein, aber auch erkennt, dass das andere Individuum eine ganz andere Wahrnehmung haben kann.

ELLA: Und man braucht sich deswegen auch nicht schuldig zu fühlen?

ELIAS: Richtig, und ihr erkennt euch damit an, wählt, was ihr wollt, statt verantwortlich für Äußerungen anderer Individuen zu sein und euch schuldig zu fühlen und euch in Bezug auf die Äußerungen anderer Individuen herabzusetzen.

ELLA: Das hilft sehr, und ich werde darüber nachdenken, weil es sich in einigen Fällen auf mich bezieht. Aber ich frage mich zunächst... ich weiß nicht einmal, dass ich das präsentieren werde, dass es auch personalisierend ist, aber das ist bis jetzt sehr schwierig für mich aufzulösen: Ein anderes Individuum macht etwas Selbstzerstörendes. Ich nehme ja offensichtlich daran teil, auch wenn ich mir dessen nicht immer bewusst bin. Das andere Individuum ist selbstzerstörend. Ich kümmere mich nicht darum, es ist seine Wahl, aber ich merke auch, dass ich wirklich projiziere. Vor kurzem machte das Individuum es wieder. Es war sehr anstrengend für mich zu helfen, es wieder in Ordnung zu bringen, weil wir verbunden sind. Ich glaube, dass mich diese Person, indem sie sich schlecht behandelte, mich dazu brachte, wie ein Huhn ohne Kopf herum zu rennen und zu versuchen, dieser Person zu helfen wieder zurechtzukommen.

Ich schaue nicht gern zu, wenn jemand leidet; das kann bei mir wirklich viele unangenehme Emotionen auslösen. Also sage ich: "Tu das, bitte mach das, sonst geschieht das.“ Ich merke, dass ich projiziere. Aber es ist sehr schwierig das nicht zu tun, weil es so frisch in meinem Gedächtnis ist; es ist gerade erst geschehen. Ich glaube, ich personalisiere, weil ich Verantwortung dafür übernehme, dass ich dieses Individuum erinnern muss A B und C zu tun; was ich nicht müsste! Aber ich kann nicht aufhören, es zu tun.

ELIAS: Das ist persönliche Verantwortung. Das ist etwas anderes.

JOHN: Ich möchte eine Bemerkung machen. Ich glaube, du sprichst über (unverständlich) was ich erfahren habe (unverständlich) wenn man Lärm macht. Wir sind in einen neuen Ort umgezogen und haben ein neues Haus mit einer Veranda. Die Landschaftsplaner entfernten einige Büsche, und der Schall überträgt sich wirklich sehr. Ich war ungefähr um 10 Uhr draußen und telefonierte. Das Schlafzimmer unseres Nachbarn ist der Veranda gegenüber und er regte sich auf (unverständlich). Ich wollte ein guter Nachbar sein und (unverständlich).

Ich glaube, dass du über den Gegensatz von Kompromiss und Zusammenarbeit sprichst, und ich verstehe Zusammenarbeit noch immer nicht. Ich habe sie nicht erfahren und es so gemacht, wie du es beschrieben und oft erklärt hast.

ELLA: Vielleicht wäre es hilfreich für uns, den Unterschied zwischen Personalisierung und persönlicher Verantwortung zu definieren. Obwohl (unverständlich) etwas Ähnliches bedeuten, sagst du, dass andere Aktionen beteiligt sind. Ich möchte mich wirklich sehr von dieser Aktion trennen. Es geht mir wirklich auf die Nerven.

ELIAS: Persönliche Verantwortung ist die Wahrnehmung, dass ihr ein anderes Individuum anleiten oder belehren oder ihm helfen müsst.

ELLA: Zur Selbsterhaltung. Das ist mein Motiv, glaube ich. Für mich ist die Schwierigkeit, dass ich die ganze Zeit glaube, dass ich es aus egoistischen Gründen tue! Ich brauche das! Es ist mir egal, was er tut. Ich brauche es, weil es mich wirklich beeinflusst und ich nicht will, dass es sich auf mich auswirkt. Das ist eine Handlung. Wie breche ich sie ab? Was sage ich mir, wenn ich ihn ansehe und sehe, dass er es wieder macht?

ELIAS: Mache genau das: trenne dich von dieser Handlung. Verwickle dich nicht in die Handlung.

Wenn ihr mit einem anderen Individuum zusammen seid und in dieser Interaktion großes Unbehagen habt, drückt ihr das als eine Nachricht an euch aus. Es ist eine Kommunikation an euch. Das Unbehagen drückt eine Kommunikation aus, dass ihr irgendetwas macht, was im Gegensatz zu euren eigenen Richtlinien und Vorlieben steht. Das kann unterschiedlich stark zum Ausdruck kommen. Manchmal kann es wirklich extrem stark sein.

Es geht darum, sich zu entscheiden, ob man teilnimmt, ob man weiter an bestimmten Interaktionen mit einem Individuum teilnimmt oder nicht. Wenn ihr weiter teilnehmt ungeachtet des Unbehagens und der Kommunikation, die ihr euch zukommen lasst, dass ihr nicht teilnehmen wollt, da das im Gegensatz zu euren Richtlinien und Vorlieben steht, dann übernehmt ihr persönliche Verantwortung für das andere Individuum.

Damit setzt ihr euch und das andere Individuum herab. Ihr erschafft die Tarnung, dass ihr euch höher stellt, dass ihr es besser wisst. Ihr wisst mehr, ihr wisst es besser, ihr habt wirksamere und effizientere Methoden als das andere Individuum. Deswegen setzt ihr offensichtlich das andere Individuum herab, dass es seine Realität nicht gut genug erschafft. Aber ihr setzt auch euch herab, da ihr nicht auf eure eigenen Richtlinien und Vorlieben hört und Energie erzeugt, die gegen euch gerichtet ist. Deswegen setzt ihr auch euch herab.

In diesen Situationen, in denen ihr persönliche Verantwortung für andere Individuen übernehmt, verletzt ihr euch und das andere Individuum und erschafft Konflikt. Der Konflikt kann auf viele verschiedene Arten zum Ausdruck kommen. Ihr seid gegen etwas. Obwohl ihr meint, dass ihr helft, seid ihr eigentlich gegen etwas, was nicht hilfreich ist.

Sitzung 2116
Samstag 21. Oktober 2006 (Gruppe/Brattleboro, Vermont)

Re: Elias: Richtlinien = guidelines

70
JEAN-BAPTISTE: … Bei meiner Arbeit machte ich eine Erfahrung, und ich denke, es war ein Verschmelzen mit „Baser“, der Essenz, von der ich Dir erzählt hatte, und ein oder zwei Tage lang fühlte mich ganz anders, und ich denke, dass ich vielleicht den Primäraspekt gewechselt. Kannst Du mir mehr dazu sagen?

ELIAS: Deinen Primäraspekt hast Du nicht geändert. Du hast Dir ein Verschmelzen erlaubt, was Unterschiede in der Wahrnehmung generieren sowie bewirken kann, dass Du Dich selbst, Deine Welt oder andere Leute anders siehst und anders empfindest, und es kann auch andere persönliche Eigenschaften aktivieren, die Du bislang noch nicht geäußert hast und auch Dein Gewahrsein etwas mehr öffnen, so dass Du mehr von dem bemerkst, was um Dich herum geschieht und Dir ermöglicht, offener fürs Evaluieren zu sein.

JEAN-BAPTISTE: Mit dem Evaluieren war ich tatsächlich sehr beschäftigt. Ich evaluiere das, was ich tatsächlich fühle und erlebe, anders als bloß darüber nachzudenken und es intellektuell zu analysieren. Ich habe entdeckt, dass es sehr schwierig oder vielmehr ganz anders ist als das, woran ich gewöhnt bin, und ich war sehr verwirrt bezüglich dessen, was ich wirklich am Tun war. Beispielsweise kann ich meine MSN- oder Messenger-Kontakte mit Freunden sehr schnell checken und mich intensiv mit ihnen verbinden. Meist manifestiert sich das über mein blaues Energie-Zentrum (Kehle), aber ich denke, dass ich darüber hinaus keine Informationen erlangen kann.

Es fällt mir schwer, meine Aufmerksamkeit auf die erwünschten Information zu richten. Kannst Du mir erklären, was ich da tue? Ist es so, dass ich zwar dieses intensive Sich-Miteinander-Verbinden gerne spüre, jedoch weniger an den Informationen selbst interessiert bin? Oder bremse ich mich vielleicht aufgrund einer meiner Rücksichtnahme- oder Beeinflussungs-Wahrheiten?

ELIAS: Teilweise, aber nicht völlig. Du behinderst dies nicht, sondern es hängt mehr mit dem Erkunden und Evaluieren von Energien und dem vermehrten Dich damit Vertrautmachen zusammen, weshalb Deine Aufmerksamkeit sich mehr auf die Verbindung als auf die tatsächliche Interaktion richtet.

Derzeit erlaubst Du Dir, mit anderen Energien mehr vertraut zu werden und dabei die Verbindung zu sehen, was Dir helfen wird, hinsichtlich Deiner eigene Richtlinien mehr Klarheit zu erlangen und zu erkennen, dass die Äußerungen Anderer nicht unbedingt beabsichtigen, Deine Richtlinien auszulösen, sondern dass Du diese automatisch über Deine Richtlinien filtrierst.

Das Erkennen der unterschiedlichen Energie und der Verbindung selbst kann helfen, das vorübergehende Gefühl des Alleinseins zu lindern, das bei diesem Prozess auftreten kann. Wenn Du Dich immer mehr mit Dir selbst und den eigenen Richtlinien vertraut machst, kannst Du möglicherweise dazu tendieren, Dich für eine Weile mehr getrennt bzw. alleine zu fühlen. Und das vorübergehende vermehrte Achtgeben auf die Verbindungen - ohne unbedingt an den Informationen interessiert zu sein - lindert das Gefühl des Allein- oder Getrenntseins.

JEAN-BAPTISTE: Okay. Denn wenn ich diese Verbindungen herstelle, fällt es mir schwer, wirklich zu erkennen, ob es meine oder deren Energie ist.

Vor etwa einer Woche wollte ich mich mit meinem Floin-Fokus verbinden, der - wie Du sagst - seine Energie-Zentren manipulieren kann. Ich ließ die Erfahrung einfach zu, und anscheinend variierte die Intensität meiner Energiezentren, und ich hatte auch das Gefühl, dass ich selbst es war, der das tat und nicht Floin oder irgendeine andere Essenz, ohne dass ich dabei Denken miteinbezog.

ELIAS: Ich verstehe Dich. Das ist ein Erlauben/Zulassen. Du selbst generierst diese Erfahrung und handhabst die Energie, aber Du erlaubst auch, dass der anderen Fokus Dich energetisch unterstützt, was Dir hilft, dies müheloser zu tun. Dies erfordert tatsächlich weder eine große Anstrengung noch einen Denkprozess. Die Energie-Handhabung erfordert keinen Denkprozess, denn weder erschafft Denken diesen Vorgang, noch steuert es ihn, sondern Denken ist lediglich der Übersetzer der geäußerten Handlung und folgt somit Deinem Tun, das es in die Sprache übersetzt, damit das, was Du tatsächlich am Tun bist, für dich klarer wird. Doch beim tatsächlichen Enerigehandhaben ist es nicht nötig, den Denkmechanismus zu nutzen. Die Energieofferte bzw. Partizipation des anderen Fokus ermöglichte Dir lediglich, dies leichter und müheloser zu tun, doch Du selbst bist es, der die Energie handhabt/manipuliert.

Session 2107
Wednesday, September 27, 2006 (Private/Phone)