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von Hiskia
Ich denke mir immer so: Wenn jemand verreist, will man als Zurückbleibender wissen, wie der Reisende angekommen ist, ob es ihm gut geht, dort, wo er jetzt ist, wie es ihm dort gefällt. Wenn jemand verreist und der meldet sich dann nicht mehr, wird man sich als Zurückbleibender sicherlich mehr Gedanken über ihn machen, als wenn man hört, dass alles OK ist.
Ich empfinde um meine verstorbenen Angehörigen keine Trauer wenn ich an sie denke, weil ich mit vielen von ihnen oft jahrelang nach ihrem Tod noch über luzide Träume Kontakt hatte, weil ich weiß, dass es ihnen entweder gut geht oder dass sie ihre Existenz nach ihren Vorstellungen fortsetzen. Ich weiß, dass sie gut angekommen sind und dass ihnen ihr Tod "nichts ausgemacht" hat, dass sie ihn erst akzeptiert haben und jetzt gar nicht mehr daran denken. Nur wir Hinterbliebenen bleiben immer bei deren Tod hängen und denken, für sie hat dort alles aufgehört, wo sie aus unserer Bewusstseinsebene entschwunden sind. Wir halten uns immer vor Augen, wie jemand gestorben ist, weil es danach für uns nichts mehr gibt, was wir mit dem Verstorbenen "gemeinsam" erlebt haben. Wenn man nach dessen Tod aber noch Kontakt hat, gibt es auch danach noch etwas "Gemeinsames".
Solche Kontakte kann man natürlich nicht erzwingen, weil sie in beiderseitigem Einvernehmen und Öffnen passieren. Mit manchen Angehörigen habe ich keinen oder fast keinen Kontakt bekommen. In ihren Fällen hörte ich nur mehr oder weniger deutlich in luziden Träumen ihre Stimme. Meinen Onkel z. B. hörte ich singen (das tat er zu Lebzeiten gerne und eine Weile auch öffentlich), ich konnte ihn aber nicht sehen. Seltsamerweise sind das alles jene Leute, die nach ihrem Ableben verbrannt wurden. Mit denen, die beerdigt wurden, war ein Kontakt leicht(er) möglich. Elias ging da auch mal drauf ein, z. T. im Zusammenhang mit finalen Fokussen.
Bis bald
Hiskia