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von JonathanDilas
Hallo Gilla,
auf mich wirkte Kurt Cobain nicht so, als würde er noch sehr stark von seinen alten Glaubenssätzen beeinflusst. Er hat zwischenzeitlich einiges dazu gelernt, immerhin hatte er mittlerweile viel Zeit, um sich in seiner neuen Welt umzuschauen. Seine Informationsblase, die er mir geschickt hatte, war irgendwie eine Erinnerung aus seiner Zeit kurz vor dem Freitod. Er demonstrierte mir, wie er es betrachtet und wozu er sich entschieden hatte. Es war dann einleuchtend, warum er sich getötet hatte, da ich, genau wie er, erkannte, dass jede Handlung innerhalb eines Systems einfach eine beliebige sein kann und dass nur der Freitod etwas für ihn bewirken konnte, um das Gefühl zu besitzen, eine eigene Entscheidung zu treffen, die auch tatsächlich auf seinem eigenen Mist gewachsen war. Natürlich MUSS man so nicht vorgehen, aber aus einer höheren Perspektive ist es schon irgendwie verständlich, dass es an sich egal ist, wie man vom Sprungbrett aus ins Wasser springt und welche tollen oder lächerlichen Figuren und Verrenkungen man dabei macht, letzten Endes landet man, wie jeder andere auch, im Wasser. Und jeder Mensch, der sich inkarniert und zu einer physischen Existenz entschieden hat, sitzt im gleichen Boot wie all die anderen, die sich inkarniert haben. Und genau das macht alle Menschen gleich und stellt sie allesamt auf eine Stufe innerhalb der physischen Realität.