Kris Die Geschichte vom Mann, der seitwärts ging

1
http://krischronicles.com/
Copyright © 2010 Kris Chronicles

Die Geschichte von dem Mann, der seitwärts ging
Kris Chronicles channeled durch Serge J. Grandbois
Toronto 27. März 27, 2008

(Langes Gespräch der Teilnehmer)


KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch wohlfühlt und danken Euch für Eure gemeinsame Rücksichtnahme und vertrauen darauf, dass Ihr alle das Gefühl habt, wir hätten uns angeschlichen. Heute Abend möchten wir Euch eine kleine Geschichte präsentieren, „Die Geschichte vom Mann, der seitwärts ging und das Geschenk aus dem Dunklen”.

JOHN: Das Geschenk aus der Dunkelheit?

KRIS: Gewiss. Unser Freund, der Mann der seitwärts einher ging, hatte einen sehr schönen Namen. Er hieß Freddie Munch. Er wurde wie viele Leute in Euer Gesellschaft erzogen, von guten, religiöse Eltern, er tat seine Sohnespflichten, respektierte immer seine Älteren, sprach immer auf die Art und Weise, wie von ihm erwartet wurde, tat was von ihm erwartet wurde, ärgerte niemandem und stellte immer sicher, dass er das tat, was als die beste Sache angesehen wurde.

Als Freddie vom Jüngling zum Erwachsenen heranwuchs, fing er an zu bemerken, dass das Leben irgendwie ziemlich anders war, als er erwartet hatte. Im Laufe der Jahre erkannte Freddie ganz langsam, dass die Tage sich länger hinzogen als ihm dies gefiel. Er erkannte tatsächlich sogar, dass sein Gebaren, sogar seine Gangart, sich dahin zu schleppen schien. In jenen Tagen verlor Freddie seine Eltern aufgrund deren hohen Alters und erbte das Haus, in welchem er aufgewachsen war. Und bei der Verlesung des Letzten Willens, bekam er, da er alles erbte, eine Notiz, und die Notiz erwähnte, dass es Dinge im Keller gab, von denen er nicht unbedingt etwas wusste.

Dort gab es Kreaturen, die seine Eltern aufgezogen und gepflegt hatten, und von denen sie nie jemandem etwas erzählt hatten, und die lebten in den finsteren Ecken des Kellers, wo es kein Licht gab. Da er neugierig war, welcher Art diese Kreaturen waren, beschloss Freddie eines Abends, nachdem er der ordentlich bestallte Hausbesitzer war, dass die Kreaturen gewiss Nahrung und Wasser brauchten, wie dies in der Notiz vorgeschrieben worden war.

Also schloss er eines Tages die Kellertür auf. Er fühlte sich etwas neugierig und auch etwas besorgt. Trotzdem beschloss er, einen tiefen Atemzug zu tun, öffnete die Tür und entdeckte, dass der Lichtschalter nicht funktionierte. Er beschloss, trotzdem weiterzugehen, tat den ersten Schritt hinunter, den zweiten Schritt hinunter, den dritten Schritt hinunter, den vierten, den fünften, den sechsten Schritt hinunter und ging weiter die Treppen hinab, sieben, acht, neun und zehn, bis er am Ende der Stufen angekommen war.

Freddie konnte etwas Bewegung und eine Art von Geräusch ausmachen - er war sich nicht ganz sicher -, und da das einzige Licht von der offenen Tür herrührte, beschloss er, vorsichtig weiterzugehen und die Arme vor sich auszustrecken, um sicherzustellen, dass er nicht gegen irgendwelche Möbel rannte. Und er beschloss, in Richtung der Geräusche zu gehen, die er zuvor gehört hatte. Schließlich stieß er auf große Käfige und wusste nicht, was darinnen war. Er beschloss, dass er die Käfigtür gefunden hatte und dies noch nicht öffnen würde, und er wartete und lauschte und war nicht in der Lage, die Art Geräuschquelle zu identifizieren.

Er nahm das mitgebrachte Futter und schob es zwischen den Gitterstäben des Käfigs hindurch im Wissen, das, was auch immer sich darin aufhielt, zweifellos kommen und es aufessen würde. Und er entdecke mehrere solcher Käfige mit ihren eigenen Bewohnern. Nach ein paar Augenblicken beschloss Freddie, die Treppen hinauf zu gehen und das zu tun, was am Rest des Abends getan werden musste. Er ging die Treppen hinauf, bis er deren Oberkante erreichte und schloss die Tür wieder, und er fühlte sich etwas durcheinander, doch zugleich auch ziemlich neugierig und empfand eine gewisse Vertrautheit, eine gewisse Verwandtschaft mit dem, was auch immer in diesen Käfigen war.

Freddy ging seiner Arbeit und seinem Alltag nach und bemerkt, dass seine Gangart sogar noch befremdlicher wurde. Er fand, dass es für ihn leichter war, nicht so zu gehen, wie eine normale Person dies tut, sondern vielmehr seitwärts zu gehen, vielleicht mehr so, wie eine Krabbe laufen würde. Und er brauchte lange, bis er verstand, was er tat. Aber er erkannte, dass er über die Monate und Jahre, in denen er die Kreaturen im Keller fütterte, immer mehr Scham und Schuld empfand und somit unfähig war, der Welt nacheinander zu begegnen und dass er es leichter fand, auf diese Seitwärts-Weise zu gehen, weil diese ihn in die Lage versetzt, direkten Kontakt mit anderen Leuten zu vermeiden, so dass er keine Erklärungen abgeben und nicht sprechen musste, aber er wusste, dass er mit der Fütterung der Bestien im Keller weitermachen musste.

Und je mehr Freddie auf diese Weise weitermachte, desto mehr schien ihn sein eigenes Gefühl von Schuld und Scham zu überwältigen. Und Freddie fing an, Träume zu haben, in denen viele Ereignisse aus seiner Jugend und Kindheit zurückkehrten, fast so als ob sie dessen bedurften, angesprochen zu werden und seine Aufmerksamkeit begehrten. Und viele dieser Träume betrafen Themen, wo man ihn viele Lebensprinzipen gelehrt hatte, die in der allgemeinen Bevölkerung ausgesprochen üblich sind.

Man hatte ihn gelernt, dass ein gutes Individuum unbedingt ein gewisses Maß an Scham kultiviert, dass, was auch immer es sei, was man in seinem Herzen tat, man dies nie irgendeinem anderen präsentierte oder mit einem anderen darüber gesprochen werden sollte, denn es war das eigene Geheimnis, die eigene geheime Schande. Man hatte ihn auch gelehrt, dass man größtenteils immer auf die eine oder andere Weise an etwas Hässlichem oder Schlechtem schuldig war. Und diese Gefühle schienen nur noch schärfer und ausgeprägter zu werden.

Und Freddie brauchte lange Zeit, um zu erkennen, dass, je mehr diese Gefühl hochkamen, was bis zu dem Punkt reichte, wo er sich häufig schuldig fühlte, weil er nicht genug Schuld und Schande darüber empfand, dass es nicht genug Scham in seiner Persona gab, je schärfer diese Gefühle wurden, umso ausgeprägter wurde sein Seitwärtsgang. Und plötzlich dämmerte es unserem lieben Freddie Munch, dass dies in einer Beziehung zu den Bestien stehen könne, die er fütterte, und die in den dunklen Ecken seines Kellers eingeschlossen waren.

Also beschloss Freddie eines Tages, in den Keller zu gehen, aber diesmal mit einer sehr starken Taschenlampe in der Hand. Und er ging hinunter, wie er dies üblicherweise tat, aber inzwischen tat er das immer seitwärts. Als er die Kellertür erreichte, beschloss er, die starke Taschenlampe einzuschalten und mit dieser in die inzwischen so vertraute Richtung der Käfige zu leuchten. Und während dieser ganzen langen Zeit hatte Freddie niemals deren Inhalt oder deren Bewohner gesehen.

Als er so den mächtigen Lichtstrahl auf den ersten Käfig richtete, entdeckte Freddie zu seiner großen Überraschung, dass niemand darinnen war, keine Kreatur irgendeiner Art war in irgendeinem der Käfige. Was er jedoch zu seiner großen Überraschung entdeckte war, dass jeder Käfig einen großen Spiegel barg. Und wenn Freddie den Lichtstrahl darauf richtete, konnte er sein Bild in jedem Spiegel sehen. Und ein jeder Spiegel reflektierte eine Seite von Freddie, die er zuerst bestürzend, beunruhigend und sogar erschreckend fand, aber schon kurz darauf erkannte Freddie, was dies bedeutete.

Zunächst einmal lauerten keine Kreaturen in den dunklen Ecken der Käfige, sondern seine eigenen Spiegelbilder. Und diese Bilder spiegelten jene Teile von Freddie auf ihn zurück, die er verleugnet, abgewertet, weggestoßen und abgelehnt hatte, von denen er sich getrennt und die er tief in sich zu vergraben versucht hatte, um alle den verschiedenen Teile von sich selbst zu entrinnen, von denen man ihn gelehrt hatte, dass sie schandbar wären, all die verschiedenen Teile seines Selbst, wegen derer er sich – wie man es ihn gelehrt hatte - schuldig fühlen sollte, bis sogar hin zu dem Punkt, dass er sich schuldig und beschämt fühlen sollte, weil er einfach der war, der er war. Nicht dass er etwas Spezifisches wäre, sondern weil er einfach war, und das war Grundlage genug, dass er Scham und Schuld für seine Existenz/sein Sein empfinden sollte.

Freddie schaute die ganze Nacht lang in die Spiegel und fing an zu verstehen, was in all diesen Jahren mit ihm passiert war, und weshalb er vor so langer Zeit anfing, seitwärts zu gehen, eine Gehweise, die ihn in die Lage versetzte, sich mit keiner Sache zu befassen oder dieser Sache oder irgendeinem ins Gesicht zu blicken, weil er so viel Scham und Schuld dafür empfand, dass er einfach war, wer er war.

Nach vielen Stunden des Erwägens, Betrachtens und Verstehens fragte Freddie all diese verschiedenen Teile von sich selbst, ob es erlaubt sei, diese unsichtbaren Bestien freizugeben, die er all diese Zeit über, die er in allen diesen Jahren gefüttert hatte und ihnen durch das Freisetzen die Erlaubnis zu geben, nicht länger von ihm getrennt oder herabgewürdigt zu sein, sondern sie dazu einzuladen, Teil seiner Erfüllung und seines Lebens zu sein.

Freddie fing an zu spüren, wie etwas in seinem Körper geschah, und als diese fremdartigen Gefühle anfingen, sich in seinem Körper auszudehnen, bemerkte er, dass die Spiegel in den Käfigen einer nach dem anderen anfingen stumpf zu werden und zu bröckeln, als ob sie sich in Staub verwandeln würden. Und sogar die Käfigstangen fingen an, sich in Staub zu verwandeln und auseinander zu fallen. Und als er sich im ganzen Keller umblickte, fing Freddie an zu bemerken, dass seine Füße und Beine anfingen, zum Normalmodus zurückzukehren, und er fing an, sich so zu fühlen, als ob ihm ein riesiges Gewicht aus seinem Inneren abgenommen worden wäre bis zu dem Punkt, dass er sich nun unwahrscheinlich leicht und frei fühlte.

Unmittelbar sah Freddie in seinem eigenen Herzen, dass er frei war, dass er sich nicht länger nach den Maßstäben irgendeines anderen oder von irgendetwas anderem zu beurteilen brauchte, dass er vielmehr beginnen konnte, die Tiefe und sogar die Süßigkeit seiner eigenen Natur zu erfahren. Und als er anfing zu bemerken, dass die Sonne aufging und durch die Kellerfenster zu scheinen begann, konnte er klar sehen, dass er durch das Annehmen jener Gaben, die er vor so langer Zeit verworfen und in die Käfige seines Kellergefängnisses gesteckt hatte, nun frei war, der zu sein, der er sein wollte.

Und mit diesem Entschluss fing er an, die Treppe zurück und nach oben zu gehen, mit so viel Freude in seinem Herzen und federnden Schritts. Er rannte die Treppen hinauf und beschloss, niemals wieder die Tür abzuschließen oder sie auch nur zu schließen. Er entfernte sogar die Tür, damit nichts mehr dort vergraben werden würde. Und als er in sein neues Leben zurückkehrte, entdeckte er, dass er möglicherweise zum ersten Mal verstand, was es war, einfach ein menschliches Wesen zu sein, und so endet die Geschichte von dem Mann, der seitwärts ging und von den Geschenken aus dem Dunklen.

Und Ihr dürfte eine Pause machen.

(musikalische Pause)

KRIS: Nun, offensichtlich wird diese kleine Geschichte einen unterschiedlichen Symbolismus für jeden haben, der sie hört, und obwohl es allgemeine Übereinstimmung bezüglich der Implikationen im eigenen Leben geben mag, wird natürlich jedes Individuum eine private, subjektive Reaktion darauf haben. Den eigenen Problemen und der eigenen persönlichen Vergangenheit mag deshalb die Chance zum Loslassen gegeben werden – für das, was Ihr leicht als persönliche Erlösung verstehen mögt. Nicht dass man diese Erlösung von einer übernatürlichen Macht erlangen müsste, sondern dass es ein Erkennen dessen gibt, dass Ihr als Individuen diese anderen Aspekte oder Teile von Euch selbst abgetrennt und verstoßen habt, nicht wahr?

Wenn Ihr buchstäblich diese verschiedenen Teile Eures Lebens beschneidet, was bleibt Euch zum Schluss mehr übrig als nur sehr wenig von Eurem ursprünglichen eigenen Selbst – in diesem Sinne des Wortes und dieses Kontextes, nicht wahr?

JOHN: Ja, da besteht die Tendenz, dass sich dies ausdehnt. Sobald man einen Bereich identifiziert, von dem man nichts wissen möchte, wird plötzlich auch der Bereich daneben verdächtig, und auch den am Ende des Flurs zweifelt man an.

KRIS: Gewiss. Alle diese scheinbar kleinen Probleme, die keiner großen Beachtung wert sind, weil Eure Welt letztendlich voll ist mit viel größeren Problemen. Da gibt es die globale Erwärmung, Zank, Krieg, Hunger, Seuchen, Zerstörung, eine Wirtschaft, die massive Wehen durchläuft usw. Warum würde also jemand erwägen, dass diese kleinen, fast läppischen Problemchen von irgendeiner Bedeutung wären? Nun, wir würden Euch sagen, dass die großen Probleme allesamt Äußerungen aller dieser kleinen Problemchen sind, die Ihr vergrabt und unterdrückt und von Euch selbst abspaltet. Was denkt Ihr, wo diese Energie hingeht, wenn Ihr sie von Euch abspaltet?

JOHN: In den Keller.

KRIS: Gewiss, also füttert Ihr diese Biester selbst. Ihr füttert sie direkt mit Euren eigenen Energien. Wenn Ihr nicht bloß diese einst abgespaltenen Teile wiedereinfordern und ehren würdet, sondern die Gesamtheit Eures Selbst, stünden Euch alle Eure Energien zur Verfügung.

MARK: Es zahlt sich also aus, eine wirklich starke Taschenlampe zu nehmen.

KRIS: Gewiss, und wir verstehen, dass viele Leute vorziehen würden, sich nicht in den Keller hinein zu wagen. Sie mögen sich sogar so sehr vor den Erinnerungen an diese Ereignisse fürchten, die sie als so sehr beschämend erachten, dass es sie gewissermaßen vorziehen würden, lieber ein oder zwei Gliedmaßen zu opfern - und es gibt Zeiten, wo dies durchaus wörtlich zu nehmen ist - statt einen klein Ausflug in den inneren Keller von Euch selbst zu machen und das freizugeben, was Ihr dort vorfindet und Euch selbst zu ehren. Ist das für Euch einleuchtend?

Und wir möchten erwähnen, dass es nicht reicht, einfach zu behaupten: “Ich beschließe, jetzt nicht mehr an diese Dinge zu glauben, ich beschließe, nicht an Schuld und Scham zu glauben”. Das ist so, als ob man einen Kaugummi über einen Riss im Hoover Staudamm kleben würde. Der Kaugummi verbirgt zwar den Riss, aber das was sich dahinter aufbaut, ist wieder eine ganz andere Sache. Ist das für Euch einleuchtend?

MARK: Irgendwie so, als ob man die Tür mit einem weitere Schloss versehen würde.

KRIS: Gewiss.

JOHN: Oder noch etwas Futter hinunter trägt in der Hoffnung, dass es die Biester besänftigt.

KRIS: Und das tut es nie. Habt Ihr sonst noch Fragen?

MATT: Wenn es jemand schwer fällt, den Mut zu finden, eine Taschenlampe zu nehmen und seitwärts die Treppenstufen hinunterzugehen, was könnte er sich sagen, um den Mut zu finden, dies doch zu tun?

KRIS: Man könnte sich einfach diese Geschichte anhören.

MARK: Ich habe bemerkt, dass du raffinierterweise eine Art Milton Erickson Hypnose Geschichte erschaffen hast, insbesondere auch mit diesem Zählen der Stufen nach unten---

KRIS: Ihr seid es, die sagen, dass wir raffiniert wären. Wir versuchen, unserem Ruf gerecht zu werden.

BLU: Marlene fragt, ob Schuld und Scham schon immer Teil der menschlichen Erfahrung waren, und falls nicht, wann fing dies an?

KRIS: Gewiss nicht. Schuld und Scham waren nicht immer bei Eurer menschlichen Erfahrung, aber dies ist Teil der Blaupausen dieses Zyklus, Teil des Paradigmas Eurer Glaubenssatzsysteme und Eures Experimentierens mit Eurer neuen Position, nämlich zu sehen, wie diese Arten von Energien Eure Leben beeinflussen und was Ihr mit diesen, und auch, was Ihr dagegen tun könnt.

Bedenkt, dass ein großer Teil der Gesellschaft, sogar jene, die über gesellschaftliche Macht verfügen und in Autoritätspositionen sind, ihre Probleme auf ihre eigene Art und Weise verleugnen und so die Bestien von Schuld und Scham füttern. Dies mag Entscheidungen und die Entscheidungsfindung selbst beeinflussen so wie dies Eure Kultur, Eure Wirtschaft als Teil Eures Experimentierens des Bewusstseins beeinflusst, so wie Ihr selbst dieser Sache auch Glauben schenkt und Eure Mitgliedschaft darin aufrechterhaltet. Wenn Ihr erkennt, dass Ihr nicht länger daran teilhaben möchtet, habt Ihr die Wahl und könnt Euch davon freimachen und Eure Mitgliedschaft beenden, und nicht Euer Leben.

JOHN: Kris, ich bin fasziniert von etwas, was Du gesagt hast, dass es andere menschliche Kulturen gab, bei denen nicht Schuld und Scham Teil der Blaupause waren. Wie würde sich das wohl ausgewirkt haben? Die Vorstellung einer Gesellschaft ohne Schuld und Scham finde ich faszinierend.

KRIS: Und genau darum mag es bei einer sehr kreativen Übung gehen, nämlich sich ein Leben vorzustellen, das nicht durch Gefühle von Schuld und Scham gefesselt und in den Käfig gesperrt ist, und wir möchten klarstellen, dass es so etwas wie eine natürliche Schuld und so etwas wie künstliche Schuld und Scham gibt.

JOHN: Das wäre der Unterschied zwischen erworbenen Glaubenssätzen und Blaupausen-Glaubenssätzen.

KRIS: Gewiss.

MARK: Dann gäbe eine Menge Selbstbewusstsein.

JOHN: Die Leute würden aus Freude daran nackt auf der Straße tanzen. Lasst uns das nach der Show tun (Gelächter)

KRIS: Ihr würdet Euch nicht über das wer und was Ihr seid schämen. Eure ganze Kultur, Eure Künste, Eure Religionen, und Euer Glaube an eine übernatürliche Kraft wären völlig anders.

JOHN: Keine Erbsünde.

KRIS: Ihr hättet keinen Gott, der Euch in einen Toast verwandeln würde, weil ihm die Art und Weise nicht gefällt, wie Ihr Euer Haar kämmt. Eure Richtlinien wären völlig anders.

JOHN: Die Beziehungen zwischen den Geschlechtern.

KRIS: Und wirtschaftliche Beziehungen.

MARK: Sex!

(Gespräch der Teilnehmer)