Elias: Sitzung 202210241 zugleich präsent und selbst-gewahr sein

1
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
The Elias Transcripts are held in © copyright 1995 – 2015 by Mary Ennis,
All Rights Reserved.
© copyright 1997 – 2015 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
http://www.eliasweb.org/
http://www.eliasforum.org/digests.html

Session 202210241
Präsent und selbst-gewahr sein
Gefühlen-Folge-Leisten stoppen
Vorhersehen und Vernetztsein
Identifizieren des Begehrens
Session 202210241
Monday, October 24, 2022 (Private)
Participants: Mary (Michael) and Ann (Vivette)



ANN: Okay, sage mir bitte, wie man Ziele setzt.

ELIAS: Ziele Setzen ist einfach das Erstellen einer Absicht. Wen Du Dich hierbei nicht aufs Resultat konzentrierst, konzentrierst Du Dich wahrscheinlich eher auf den Prozess. Du hast das Ziel, dieses Resultat das Du innerhalb eines Tages zustande bringen willst und dann achtest Du auf den Prozess des Zustandebringens. Doch das ist kein Nicht-Präsentsein. Es ist auch Präsentsein oder Teil davon. Ich würde vorschlagen – neben dem Ziel- bzw. Resultat, das Du verwirklichen willst und dem Voranschreiten in diesem Prozess - Dich nicht dafür zu kritisieren, wenn Du abgelenkt bist und vom Thema abweichst, denn das heißt nicht automatisch, dass Du nicht präsent wärst.

ANN: Gut zu wissen, denn so mache ich es.

ELIAS: Du bist lediglich vom Prozess, Ziel bzw. Resultat abgelenkt und siehst Dir etwas Anderes an, bist aber immer noch bei dieser anderen Sache präsent.

ANN: Gibt es außer diesem Schwelgen in Vergangenheit und Zukunft noch andere Zeiten, in denen wir nicht präsent sind?

ELIAS: Ja, es gibt viele, denn wenn Du auf etwas oder auf eine andere Person konzentriert bist, bist Du nicht präsent. Auf dem Boot gab es eine Phase, in der Du abgelenkt und besorgt warst, Dich auf das Boot konzentriert und automatisch das, was eventuell noch passieren könnte, projiziert hast …

ANN: Sich sorgen wegen etwas, was möglicherweise geschehen könnte, das ist eine Projektion?

ELIAS: Ja, das alles ist Nicht-Präsent-Sein. Am häufigsten seid Ihr nicht präsent, wenn Ihr auf eine andere Person oder Situation achtet, was Euch von Euch selbst ablenkt, oder wenn Ihr in irgendeine Richtung projiziert.

ANN: Sind wir präsent, wenn wir in ein Buch oder in einen Film ganz versunken sind?

ELIAS: Das ist möglich.

ANN: Etwa so, dass man seinerselbst nicht gewahr ist, weil man ganz mit der Geschichte mitgeht?

ELIAS: Präsentsein heißt nicht, dass Du dauernd über Dich selbst nachdenkst. Du kannst von einem Buch oder Film absorbiert und zugleich präsent sein, weil Du das Jetzt erlebst. Dass Du von einer Geschichte, einem Film oder einem Gespräch mit einer anderen Person absorbiert bist, heißt nicht, dass Du nicht präsent bist. Nicht präsent bist Du, wenn Du so sehr abgelenkt bist, dass Du Dir gar nicht mehr Deinerselbst gewahr bist, was bei einer Erzählung nicht unbedingt der Fall ist. Gewöhnlich geschieht es im Kontakt mit anderen Leuten, dass Ihr so konzentriert auf das seid, was diese tun, dass Ihr Euch selbst ganz aus dem Blick verliert.

Ein weiters einfaches Beispiel wäre dies, wenn Dein Auto nicht funktioniert, und Du bist so von der Fehlfunktion absorbiert und folgst diesen Gefühlen, dass Du überhaupt nicht präsent und Dir Deiner selbst nicht gewahr bist.

Immer wenn Du den Gefühlen Folge leistest, bist Du nicht präsent und gibst nicht auf Dich selbst Acht, obwohl Du dies zu tun meinst, weil Du Dich in Deinem Denken verfängst und zwischen Denken und Fühlen hin und her gehst.

ANN: Ja, diesbezüglich bin ich mir nicht im Klaren. Manchmal weiß ich ganz klar, dass ich Gefühlen Folge leiste, aber ich weiß nicht, wann ich das nicht tue. Bin ich in einem bestimmten Seinszustand, wenn ich Gefühlen nicht Folge leiste? Kann ich das spüren?

ELIAS: Das könntest Du tun.

ANN: Ich würde dem Gefühl einfach nicht Folge leisten, weil es mir das signalisieren würde.

ELIAS: Ja. Nenne mir ein Bespiel, wo Du weißt, dass Du einem Gefühl Folge leistest.

ANN: In der Sache mit John habe ich das wirklich getan. Das war ein altes, starkes Gefühl, dem ich Folge leistete. Als ich darüber nachdachte, fragte ich mich, ob ich vielleicht hätte wissen können, dass er in Sicherheit ist, wenn ich dem Gefühl nicht Folge geleistet hätte, und dass ich dann auf Information hätte zugreifen können.

ELIAS: Wahrscheinlich. Nenne ein anderes Beispiel, das wir gemeinsam betrachten können.

ANN: Eine Konstante ist diese Angst, d.h. wenn ich mir über etwas Sorgen mache. Als wir das Angebot für die Hausverkleidung (siding) bekamen, das dreimal so teuer war wie erwartet, erschrak ich, erkannte jedoch dann, dass ich den Gefühlen Folge leistete und dachte: „Oh, das könnte kaputt gehen, und dann würde alles schieflaufen, und ich kann es nicht kontrollieren, und wir würden auf der Straße stehen.“ Das war sehr übertrieben, aber ich war den Gefühlen nachgekommen und musste mich wirklich da herausholen. Jetzt achte ich mehr darauf, und wenn mich dies Angst überfällt, versuche ich, sie im Keim zu ersticken, aber Angst ist wohl hier die größte Sache für mich.

ELIAS: Wenn Du Deine Angst bemerkst und anfängst in Richtung von „Was wäre wenn? Dies kann passieren, und das kann passieren“ zu gehen, stoppst Du dann und fragst Dich: „Was tue ich in diesem Augenblick?“ oder …

ANN: Bislang hatte ich da nicht getan, aber nun habe ich damit begonnen und lenke mich einfach ab.

ELIAS: Das tun die Meisten. Sie bemerken es und sagen sich dann: „Nein, nein, nein, das werde ich nicht tun, das werde ich nicht tun.“

ANN: Genau so mache ich es.

ELIAS: Doch das funktioniert nicht.

ANN: Auf der Fahrt hierher überfiel mich dieser sonderbare Schmerz, und ich sagte mir: „Schmerzen sind ein Gefühl. Was bin ich am Tun?“ Und der Schmerz stoppte, so dass ich mir sagte: „Okay Elias ist da wohl einer Sache auf der Spur. Ich habe also kürzlich angefangen mich zu fragen, was ich am Tun bin, aber ich bin dankbar für die Erinnerung, weil manches davon eine lebenslange Angewohnheit ist. (gekürzt)

ELIAS: Es ist eine Gewohnheit, weshalb ich das fragte. Es funktioniert nicht, wenn Du Dir sagst, dass Du etwas nicht mehr tun wirst, egal was. Das tun die Leute oft in Bezug aufs Essen: „Ich werde das nicht mehr essen.“

ANN: Und dann essen sie es doch.

ELIAS: Die Leute sagen: „Ich werde keinen Zucker mehr essen“ und tun es dann doch. Denn da Du Dir sagst, dies nicht zu tun, rebellieren Du und Dein Körper dagegen. Du willst noch nicht einmal, dass Du selbst Dir sagst was Du nicht tun darfst. Bei dieser Äußerung assoziiert Ihr automatisch „Das verletzt meine Freiheit“.

„Man erlaubt mir nicht meine Freiheit der Wahl. Ich selbst sage mir, dass ich das nicht mehr tun kann oder tun werde. Ich werde es nur jetzt tun, doch später nicht mehr. Es ist nicht so wichtig. Ich kann es ein paar Mal tun, und es wird mir nicht schaden, oder falls ja, dann nur ein bisschen. Es spielt keine Rolle.“ Und Ihr bietet Euch eine Ausrede nach der Anderen, warum Ihr es jetzt, doch später nicht mehr tun werdet. Das funktioniert nicht.

Deshalb ist es wichtig, den ersten Schritt, diese Frage nicht auszulassen „Was tue ich in diesem Augenblick? Was ist meine Aussage?“. Das ist keine Erklärung, sondern bloß eine kleine Aussage: „Ich projiziere, bin nicht präsent, personifiziere, vermute, urteile, und dann verurteile ich mich für mein Urteilen.“ Doch es geht lediglich um das, was Ihr gerade am Tun seid, was Euch diese kleine Aussage verrät.

Es geht auch darum, über Informationen zu verfügen und sie zu verstehen. Nehmen wir an, Du fühlst dich nicht behaglich und sagst Dir: „Ich urteile“. Du stoppst, siehst Dir die Situation an und sagst Dir: „Ja, ich urteile.“ Dieses Gefühl warnt Dich, was nicht heißt, dass Du mit Deinem Tun aufhören musst. Es geht nur darum zu wissen, was Du am Tun bist.

Nehmen wir an, Du stoppst und erkennst, dass Du über Jemanden urteilst, was für Dich tatsächlich richtig oder wahr sein mag, und dieses Gefühl informiert Dich lediglich: „Okay, sieh Dir das an. Erwarte nicht, dass der Andere sich ändert, um zu Dir zu passen. Gehe nicht noch einen Schritt über das ursprüngliche Urteilen hinaus, das akzeptabel ist.“

Es geht um Deine Richtlinien. Dies besagt nicht, dass Du nie urteilen darfst. Du hast Deine eigene Meinung. Das Gefühl warnt Dich lediglich, nicht zum nächsten Schritt zu gehen und zu projizieren und vom Anderen zu erwarten, dass er sich anders verhält.

Welches Gefühl es ist, das Dich warnt und auch die Aussage selbst, die spielen keine Rolle. Es geht um das, was Du damit machst, doch Du kannst keine Entscheidung treffen, die zu Deinem größten Wohle ist, solang Du die Aussage über das, was Du am Tun bist sowie Deine Wahlmöglichkeiten nicht kennst. Stattdessen reagierst Du und beginnst, den Gefühlen noch über die Reaktion hinaus Folge zu leisten.

Die Reaktion ist der erste Teil. Sie warnt Dich. Wenn Du auf etwas reagierst, macht Dein Gefühl Dich auf die Reaktion aufmerksam, ganz egal, welches Gefühl auch immer es wäre. Nun kannst Du Dich fragen: „Worauf reagiere ich? Was bin ich am Tun?“ Ein noch leichterer Weg zu Identifizierens, dass Du möglicherweise Gefühlen Folge leisten könntest, wäre, sobald Du bemerkst, dass Du reagierst, die Reaktion zu stoppen, noch bevor dies weitergeht und Dich zu fragen: „Ich reagiere. Okay, was bin ich gerade am Tun?“

Session 202210241 (Fortsetzung folgt)
Monday, October 24, 2022 (Private)

Re: Elias: Sitzung 202210241 zugleich präsent und selbst-gewahr sein

2
ANN: Ich denke, dass das bei weniger guten Gefühlen leichter verständlich ist. Wenn mir jemand eine Überraschung bereitet, regiere ich mit Freude. Und Du sagst, dass wir diesen Gefühlen gewöhnlich nicht Folge leisten.

ELIAS: Nein, das tut Ihr nicht.

ANN: Wenn ich mich glücklich fühle, ist es dann sinnvoll mich zu fragen: “Reagiere ich auf etwas?”, oder ist das unnötig, weil ich diesem Gefühl sowieso nicht Folge leiste?“

ELIAS: ES ist unnötig, weil Du diesem Gefühl nicht Folge leisten wirst. Bei einem guten Gefühl ist es nur dann nötig, wenn Du nach der Reaktion zum nächsten Schritt schreitest und Dich gezwungen fühlst, dieses Gefühl weiterhin zu produzieren.

Nehmen wir an, Du machst einer Person ein Geschenk, auf das diese sehr glücklich und begeistert reagiert und sehr dankbar ist, und Du fühlst Dich sehr wohl. Diese Reaktion auf das Geschenk ist für Dich sehr erfreulich.

Wenn Du nicht nur erfreut bist, sondern Dich gezwungen siehst, noch mehr zu tun, etwa so wie: „Diese Person reagierte so positiv auf das Geschenk. Das ist toll. Ich werde das wieder tun und ihr noch etwas schenken. Wie schön, dass sie so glücklich ist. Ich werde sie noch glücklicher machen.

ANN: Und dann bin ich schon wieder extern fokussiert.

ELIAS: Ja, und Du folgst Gefühlen. Selbst gute Gefühl wenden sich und sind nicht mehr gut, wenn Du ihnen Folge leistest, denn dann wirst Du nicht glücklich sein.

ANN: Ist das eine Sucht, oder ist das etwas Anderes?

ELIAS: Es muss nicht, kann jedoch eine Sucht sein. Hierbei ist es ganz egal, um welches Gefühl es geht, wenn Ihr - selbst bei guten Erlebnissen - darüber nachdenkt und darum herum kreist, Euch an Dinge erinnert und auf diesbezügliche Erinnerungen zugreift. Der Unterschied bei guten Gefühlen ist, dass Ihr dem Gefühl nicht Folge leistet, und nicht darüber nachdenkt. Ihr fühlt es, freut Euch, aber Ihr denkt nicht unbedingt darüber nach.

ANN: Abraham sagt: Wenn Ihr ein gutes Gefühl habt, melkt das Gefühl. Lasst es einfach immer wieder auftauchen.“ Ich weiß nicht ob das eine Philosophie oder Rat ist: wenn man sich besser fühlt, wird man auch bessere Dinge im Leben anziehen …

ELIAS: Das ist eine Vereinfachung, aber im Grunde genommen ist es dasselbe wie: „Ihr erschafft das, worauf Ihr achtgebt.“

ANN: Das Melken eines Gefühls würde in dieser Hinsicht heißen, einem Gefühl Folge zu leisten?

ELIAS: Das könnte es sehr wohl bedeuten.

ANN: Doch anderseits wählt mach auch, dies zu tun.

ELIAS: Ja, aber die Leute folgen ganz automatisch den Gefühlen, so dass das sehr verwirrend sein kann.

ANN: Ich denke, dass ich Gefühlen noch oft Folge leiste, aber es gibt auch Fälle, in denen in das erwählte, was ich wählen wollte, und zwar nicht aufgrund meines Gefühls. Ich weiß, dass ich es begreife. (gekürzt)

ELIAS: Ja, das tust Du.

ANN: Wenn man präsent ist und erkennt, dass man seinen Gefühlen Folge leistet und absichtliche Entscheidungen trifft, dann ist man bereit für die Vorausschau (foresight).

ELIAS: Das geschieht automatisch.

ANN: Ich muss also nichts tun, um dies Vorausschau zu erlangen, einfach präsent sein und nicht den Gefühlen Folge leisten, und dann passiert es wirklich.

ELIAS: Nicht immer, aber es wird automatisch sein. Je mehr präsent und selbst-gewahr Du bist und Dir dank Erfahrungen dieses Vernetztseins echt gewahr bist, umso mehr hilft Dir das, diese Vorausschau anzuheuern.

ANN: Kannst Du mir ein Beispiel für den Unterschied zwischen dem nennen, wenn man präsent ist, ohne selbst-gewahr zu sein und dem, wenn man präsent und zugleich selbst-gewahr ist. Ich hatte irgendwie angenommen, dass Beides dasselbe wäre.

ELIAS: Nein, das sind sie nicht. Ihr arbeitet schon eine Weile am Präsent-Sein und praktiziert dies. Präsent-sein heißt, Euch in diesem Jetzt Eurerselbst gewahr zu sein.

Selbstgewahrsein heißt, immer noch mehr über Euch zu wissen, Eure Schattenseiten und die meisten Eurer Fähigkeiten zu kennen, denn Ihr entwickelt Euch immer weiter und werdet Euch Eurerselbst als Person immer mehr gewahr, Eurer Persönlichkeit und dessen, wer Ihr seid, dessen, was Ihr automatisch tut, was Euch automatisch abschreckt, was Eure natürlichen Äußerungen und Euer natürlicher Flow ist. Es geht darum, dies alles zu sein, Euch Eures ganzen Selbst im Jetzt gewahr zu sein, und somit seid Ihr Euch auch dessen gewahr, dass alles, was Ihr tut, von Euch gewählt wird.

Derzeit sind das größtenteils noch Konzepte geblieben. Es geht darum, dies so in die Praxis umzusetzen, dass Ihr wisst, dass alles, was Ihr tut, Eure Wahl ist und was dies impliziert. „Ich wähle, jetzt statt in zwei Stunden ein Sandwich zu essen. Was impliziert das? Wie ändert das meinen Tag? Wie ändert es das, was ich am Tun bin?“ Wie Du schon sagtest, gibt es für Dich viele Tage, in denen Du kontinuierlich Deinen Tagesverlauf planst.

Wenn Du noch einen Schritt weiter gehst und Deinen Tag nicht nur mehrmals am Tag planst, sondern zugleich auch präsent und Dir all dessen gewahr bist, was um Dich herum ist, wer Du bist, was Du im Augenblick tust und dessen, was Du für den Rest Deines Tags planst, was impliziert das? Warum tust Du es auf diese Weise? Und wenn dies unterbrochen wird, was der Grund dafür ist, das Du Deinen Tagesplan mehrmals ändern musst – geht es darum, selbst-gewahr zu sein und zu erkennen: „Oh, das ist ein Felsbrocken in meinem Flow. Wohin gehe ich jetzt? Ich bin der Fluss. Wie umströme ich das?“

„Diese Person hat angerufen und vorgeschlagen, zusammen mit ihr zu Mittag zu essen, und ich war spontan einverstanden, was meinen ganzen Tag änderte. Und wie kann ich darum herum im Flow sein?“ Es geht darum, Dir all dieser Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten gewahr zu sein, ohne einen Teil des Tags zu verlieren und dann abends zu sagen: „Ich wollte dies tun, aber ich konnte es nicht erledigen, weil ich zum Essen ausgegangen bin.

ANN: Ich bedauere selten, dass Dinge nicht erledigt wurden.

ELIAS: Es geht nicht unbedingt ums Bedauern.

ANN: Manchmal denke ich noch im Bett: „Ich will das erledigen“ und schreibe es auf, um nicht mehr daran denken zu müssen, obwohl ich später kaum auf die Liste blicke. Ich hege diesen Glaubenssatz, mich einfach nach meinen Impulsen zu richten. Manchmal wird fast nichts von der Liste erledigt, ein anderes Mal alles, aber ich denke, dass es effektiver ist, wenn ich mich nach meinem Flow richte. (gekürzt)

ELIAS: Stimmt. So bist Du definitiv mehr präsent, manchmal auch Beides, d.h. mehr präsent und selbst-gewahr, und es geht darum, dies mehr zu vereinen. Derzeit fällt Dir das Präsentsein leichter. Du hast Präsentsein hinreichend praktiziert und genug darauf achtgegeben, im Fluss zu sein, so dass dies bequemer und etwas automatisch wurde, weshalb es nicht schwierig für Dich ist. Nun geht es darum zu üben, während Du präsent bist zugleich auch selbst-gewahr zu sein.

ANN: Und wie kann ich das üben? Ich dachte, dass ich bereits ziemlich selbst-gewahr wäre. Wenn jemand vorschlägt, zusammen auswärts zu Mittag zu essen, würde ich das normalerweise tun.

ELIAS: Weil Du präsent bist und Dir erlaubst, in Deinem Flow zu sein, willst nichts anders machen, sondern fügst etwas hinzu, nämlich Dir in diesem Flow Deinerselbst gewahr zu sein.

ANN: Das ist interessant, und es sind viele alte-neue Konzepte.

ELIAS: Ja.

ANN: Es geht wirklich ums Üben und um die Angewohnheiten. Ich habe das Gefühl, das Gewohnheiten unser größter Freund aber auch unser größter Feind sein können, je nachdem, wie selbst-gewahr wir sind.

ELIAS: Stimmt.

Session 202210241 (Fortsetzung folgt)
Monday, October 24, 2022 (Private)

Re: Elias: Sitzung 202210241 zugleich präsent und selbst-gewahr sein

3
ANN: Vor längere Zeit sprachen wir übers Erkunden des Wertes/der Würdigkeit, meine Lebensabsicht. Und plötzlich fragten alle nach dem Essenz-Begehren. Bonnie sagte, dass es etwas ist, was unser ganzes Leben lang vorhanden ist. Ich denke, dass mein Essenz-Begehren damit zu tun hat, Anderen zu helfen, sich mehr wohlzufühlen. Wenn mein Neffe sich verletzt, schickt meine Schwester ihn zu mir. Oder Kollegen sagen beim Mittagessen „Wir fühlen uns so wohl, wenn Du da bist.“ Ich will tatsächlich, dass die Leute sich mehr wohlfühlen und denke, dass das kein Nicht-Achtgeben meinerseits ist … (gekürzt)

ELIAS: Wie war das in Deiner Kindheit?

ANN: Ich war eine richtige Einsiedlerin. Wenn Nachbarkinder kamen und meine Schwester Debbie und mich um Spielen aufforderten, ging ich nie mit ihnen mit, also fragte sie nicht mehr nach. (gekürzt)

ELIAS: Denke an Deine (Lebens)Absicht.

ANN: Das Erkunden des Würdigseins.

ELIAS: Ich schlage nicht vor, den Begriff Essenz-Begehren zu verwenden, der eine andere Idee erschafft. Es geht jetzt nur um Dein Begehren, Deinen Antrieb, der ziemlich Hand in Hand mit Deiner Lebensabsicht geht.

ANN: Ich will Anderen zeigen, dass sei würdig sind und dazu beitragen, dass sie dies spüren.

ELIAS: Es geht nicht um Andere, sondern um Dich.

ANN: Ich arbeite daran, immer mehr selbst-gewahr zu werden

ELIAS: Ausgezeichnet. Nun zu den Zeiten in Deinem Leben, die Du vielleicht als unbehaglich oder schwierig empfunden, aber bewältigt hast. Rückblickend denkst Du vielleicht: „Wenn ich damals mehr gewusst hätte, hätte ich es mir leichter machen können, doch ich habe es so gemacht.“ Wenn Du etwas siehst, was seinerzeit nicht unbedingt behaglich war, Du jedoch ein bestimmtes Ziel erreicht und etwas zustande gebrach hast, ist das im Allgemeinen ein offensichtlicheres Zeichen für die Funktion Deines Begehrens. Denke einmal an Deine erste Ehe, die nicht immer angenehm war.

ANN: Wenn ich an die Scheidungszeit zurückdenke, sehe ich meine damaligen Glaubenssätze als den einzigen Grund dafür, dass dies hätte leichter sein können.

ELIAS: Es geht nicht darum, was Du hättest besser machen können. Du hast etwas erlebt und Dein Ziel erreicht und bist in die Position gelangt, in der Du sein wolltest.

ANN: Ich bin meinem Begehren gefolgt. Ich weiß zwar nicht, was mein Begehren war, außer frei zu sein, aber ich wusste …

ELIAS: Definiere das bitte. Wovon wolltest Du frei sein?

ANN: Er war sehr unterdrückend. Ich wollte frei von dieser Ehe, frei von ihm sein. Er bestand immer darauf, dass ich ihm in die Augen schaue. Ich wollte frei davon sein, dass er immer die Hauptrolle spielen wollte und mich nicht ausreden ließ, sich immerzu wiederholte, damit ich nicht zum Zug kam. Ich wollte frei sein von …

ELIAS: Und was heißt das? Dass Du begeherst, nicht kontrolliert zu werden.

ANN: Stimmt. Ich dachte, dass Jeder das haben will

ELIAS: Nein. Die Leute wollen nicht kontrolliert werden, was jedoch nicht heißt, dass das in ihrem ganzen Leben der Antrieb ist. Wenn in die anderen Kinder kamen, um mit Dir zu spielen und Du in Deine eigene Richtung gehen und alleine sein und nicht mit ihnen spielen wollest, ging es ebenfalls darum, nicht kontrolliert zu werden.

ANN: Ich will nicht kontrolliert werden und hatte gedacht, dass das bei allen so ist. Darauf wäre ich nie gekommen.

ELIAS: Du hast so gehandelt, weil es so sehr Teil Deines Antriebs ist, ähnlich wie wenn Leute über Richtlinien sprechen und meinen, dass es an ihrer Persönlichkeit liegt, oder dass Jeder das tut und sagen: „Das mag doch Jeder.“ Nein, das stimmt nicht.

ANN: Es ist nicht verwunderlich, dass ich die Corona-Maske oder den Impfstoff so hasste und sagte: „Ihr versucht uns zu sagen, was wir tun sollen“, womit ich wirklich Probleme hatte.

Ich muss einfach üben, präsent, sowie meiner selbst mehr gewahr zu bleiben.

ELIAS: Du musst das Präsentsein nicht sehr üben, denn das macht Du bereits sehr gut. Und das Im-Flow-Sein musst Du auch nicht sehr üben, denn das macht Du automatisch sehr gut.

ANN: Ich übe also, selbst-gewahr zu sein und nicht den Gefühlen Folge zu leisten.

ELIAS: Ja. Ich habe Dir zwei Dinge gesagt, die Du nicht unbedingt erkennst: dass Du nicht sehr selbst-gewahr, aber sehr präsent bist und mit Deinem Flow mitgehst, und ich habe Dein Begehren für Dich identifiziert. Beides hast Du nicht unbedingt für Dich selbst identifiziert, aber Du warst bereit, dies zu hören.

ANN: Was kann ich tun, um mehr selbst-gewahr zu werden?

ELIAS: Bemerke Dein Präsentsein und expandiere es dann so, dass es alles von Dir miteinbezieht: Deine Persönlichkeit und das Gewahrsein Deiner Entscheidungen. Sei Dir gewahr, dass alle, was Du tust, jederzeit eine Wahl ist. Und was bedeuten diese Wahlmöglichkeiten/Entscheidungen (choices) für Dich? Wie wirken sie sich auf Dich aus? Das wird Dir helfen mehr selbst-gewahr zu werden.


Session 202210241
Monday, October 24, 2022 (Private)