Elias: Sitzung 202112151 Beobachten der Pandemie, das eigene Anderssein akzeptieren

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Session 202112151
Beobachten der Pandemie: Die Zugunglück-Analogie
Die Perspektive der eigenen Abweichung/Unterschiedlichkeit (difference)
Meinungsunterschiede, Richtlinien, Kooperation und das nicht-den-Gefühlen-Folge-Leisten sind miteinander verbunden
Wednesday, December 15, 2021 (Private/Phone)

Participants: Mary (Michael) and Markus (Markus)


MARKUS: Ich möchte unser Gespräch vom letzten Mal fortsetzten, das mir sogar so viel Freude gemacht hat, dass ich sofort eine weitere Sitzung buchte. Und natürlich ist in dieser kurzen Intervalle nicht viel passiert, aber ein Thema aus der letzten Sitzung war noch übrig, und ein paar Dinge sind inzwischen passiert, nichts Wichtiges. Du kannst das Gespräch gerne in eine bestimmte Richtung lenken, wenn sie Dir für Dich, für mich oder für uns Beide interessant vorkommt.

Ich bin immer noch vom Umgang mit der Pandemie hier in Deutschland fasziniert, und ich beobachte mich, die Pandemie, die Maßnahmen und wie sich das ausspielt und frage mich zugleich, warum. Es ist ähnlich wie beim Beobachten eines Zugunglücks. Aus meiner Sicht gibt es dabei so viel Absurdes, dass es schwerfällt, nicht darauf zu starren.

Anderseits hat ein solches Analysieren keinen wirklichen praktischen Wert, denn ich selbst bin kaum betroffen und kann das leicht handhaben. Doch es gibt dabei immer noch etwas, was ich nicht verstehe oder nicht akzeptieren will, und ich bin mir noch nicht einmal sicher, was ich mir da ansehe. Wenn ich mir gewisse Dinge, die Handlungen gewisser Personen und das ansehe, wie sie dazu gekommen sind, kann ich ihre Ausgangsbasis verstehen, weil das im Grund genommen ihre Realität ist, weshalb sie es tun.

Dies alles buddelt in mir Glaubenssätze aus über den Staat, über die Gesellschaft und das, wie ich dachte, dass die Dinge funktionieren, im Gegensatz zu dem, wie sie nun anscheinend tatsächlich funktionieren, obwohl ich weiß, dass ich eine innere Weltsicht durch ein Andere setze und eine interessante Verwicklung erschaffen habe.

ELIAS: Inwiefern Verwicklung?

MARKUS: Bezüglich der Pandemie, der Handhabung und der unterschiedlichen Meinungen nutze ich immer noch Twitter als Informations-Quelle für alternative Sichtweisen und Fakten, weil es mir den Zugriff auf vielfältige Ansichten offeriert. Ich würde sagen, dass die offiziellen Medien, wir haben zwar kein Staats-Fernsehen oder -Radio, aber sie sind halb offiziell, und einen Aspekt finde ich überraschend, weil sich ähnlich wie in Kriegszeiten alle hinter die Regierung und ihr Narrativ stellen, und schon die kleinste Abweichung wird als Verrat gesehen. Allerdings sind wir noch nicht ganz dort angekommen.

Anderseits beeinträchtigt mich das Meiste davon nicht, weshalb ich mich frage, was es für mich innerlich bedeutet. Ich sehe, dass die Welt- bzw. die Regierung, von der ich glaubte, dass sie ziemlich neutral wäre und professionell handelt, sich ändert, so wie auch ich meine Sichtweise ändere.

Ich sehe ein andere, weniger professionelle Welt, und ihre Maßnahmen sind häufiger absurd, ein interessantes Wort, und ich frage mich nach der wirklichen Bedeutung dieses Begriffs, weil er gewiss ein Werturteil enthält.

Manchmal lese ich auch etwas über so absurde Maßnahmen, dass ich lachen muss, wie wenn man einen Film über die Pandemie drehen würde und ein Schauspieler oder das Drehbuch das Wort „offensichtlich“ einflechten würde für eine wohl lediglich in meiner Sicht unsinnig Maßnahme, und das würde mich zum Lachen bringen. Das ist im Grund genommen die reale Welt, die mich ebenfalls zum Lachen bringt, aber ich frage mich, was ich vor mir zu verbergen versuchen, so als ob ich mit diesem Lachen etwas tarnte, ähnlich wie wenn Leute ihre Unsicherheit mit einem nervösen Lachen tarnen.

Und ich sehe mich selbst, und manchmal ist mein Lachen fast herrlich, weil die Sache so überraschend absurd ist. Als Monty Python Sketch wäre es fantastisch, aber es ist die reale Welt, und ich bin mir nicht sicher, ob ich etwas innerlich nicht erkenne, oder ob ich mich einfach daran erfreuen sollte.

Das sind verschiedene Ansätze bei diesem Geschehen, wo ich keine klare Selbsterkenntnis habe. Ich bin mehr an Erklärungen für mir selbst und weniger an Erklärungen über das Weltgeschehen interessiert bzw. warum die Anführer das tun, sondern mir geht es um meine eigene Reaktion auf das, was ich beobachte und wo ich Fortschritte oder einen Nutzen erkennen können sollte… Ich würde also gerne Deine Worte dazu hören.

ELIAS: Ihr seht Eure Welt nun aus einer ganz anderen Perspektive, und zwar aus der Eurer Verschiedenheiten. Obwohl die Umschaltung global ist, und die Leute sich diesbezüglich über viele verschiedene Zugangswege Informationen zuteil werden lassen, und dies auch immer bekannter und zum Mainstream wird, sind die, die sich meine Informationen zukommen lassen, relativ gering an der Zahl.

Was nicht nur bei den relativ Wenigen, die meine Informationen kennen, sondern derzeit bei sehr viel mehr Leuten geschieht, ist dass Ihr die Welt aus einer ganz anderen Perspektive seht, und sie ist so erheblich anders, weil Ihr Eure Unterschiedlichkeit/Abweichungen betrachtet. Es ist nicht unbedingt so, dass die Welt anders wäre als zuvor, sondern Eure Wahrnehmung hat sich geändert, weil Ihr Eure eigene Unterschiedlichkeit (difference) bei dem seht, wie Ihr denkt, voranschreitet und Entscheidungen trefft.

Das ist u.a. ein Grund dafür, warum Du die Regierung und ihr Tun beobachtest, denn zuvor hast Du wahrgenommen, Teil dieses Ganzen zu sein – was Du auch bist – aber Du hast dies ganz anders wahrgenommen – und Du musst nicht physisch Teil der Regierung gewesen sein - doch Du bist Teil Eures Landes und Eurer Kultur, und die Regierung ist ein Teil davon. Wie Du schon sagtest, scharte sich in früheren Kriegszeiten das Volk hinter seinem Land zusammen, was Ihr tut, weil Ihr Teil davon seid. Ihr äußert Loyalität für Euer Land und identifiziert Euch damit, und ein Teil Deiner Identität selbst ist oder war mit Eurer Kultur, dem Land und der Regierung verbunden.

Du sagst, dass Du dies auch weiterhin beobachtest, und dass es dem Beobachten eines Eisenbahnunglücks ähnlich ist, was eine hervorragende Analogie ist. Warum beobachte die Leute fasziniert ein Eisenbahnunglück, einen Flugzeugabsturz, einen entgleisten Zug oder dergleichen? Warum können sie sich nicht davon abwenden?

MARKUS: Spontan würde ich sagen, dass sie das tun, weil es für sei etwas Neues ist, etwas was sie noch nicht gesehen haben, etwas Stimulierendes. Ich habe sogar festgestellt, wenn ich öfters als ich „sollte“ wieder bei Twitter reinschaue, denn wenn ich mich langweile, tue ich das fast auf der Suche nach Unterhaltung, um zu sehen, welche lächerlichen Ideen jemand jetzt wieder hatte. Und bei einem Eisenbahnunglück ist es Anregung, Neues, etwas Ungewöhnliches.

ELIAS: Das kann dazu gehören. Aber wenn Du an ein Eisenbahnunglück, einen Flugzeugabsturz oder dergleichen denkst, so ist das im Allgemeinen eine sehr brutale Vorgang, der meist Feuer, Tod, Zerstückelung, Brüche, verdrehte große Metallteile miteinbezieht, etwas, was einfach unvorstellbar ist. Und das it der Schlüssel: Es ist etwas, was Deine Sinne als Informationen aufnehmen, etwas, was unverständlich ist, weil es Dir unmöglich vorkommt.

MARKUS: Wie das Herausfordern des Glaubenssatzes an die Festigkeit einer fast „ewigen“ Metallstruktur, weil es für uns unvorstellbar ist, dass man diese ohne Werkzeuge so verbiegen könnte?

ELIAS: Ja, denn Eure Sinne speisen Euch auf eine sehr absolute Weise Informationen ein. Deshalb liebt Ihr die Magie, weil sie den Sinnen trotzt und sie verwirrt. Ein Zugunglück oder ein Flugzeugabsturz sind für Eure Sinne ebenso unmöglich und deshalb ebenso faszinierend und rätselhaft wie das, was Ihr als Magie erachtet, wovon Ihr gleichermaßen fasziniert seid, weil Ihr sie nicht versteht. Selbst wenn Ihr es Euch logisch erklären könntet, scheint es für Eure Wahrnehmung unverständlich zu sein.

Und in vielerlei Hinsicht nimmst Du auch Eure Regierung so wahr, weshalb sie für Dich faszinierend und unverständlich ist und Deine Aufmerksamkeit hat. Du verstehest sie nicht und fragst Dich „Wie ist das möglich?“ und je weniger Du Dir eine Antwort geben kannst, umso mehr beobachtest Du sie und bist fasziniert.

Deine eigene Verschiedenheit ist das, was dabei betont wird. Denn die Regierung trifft diese Entscheidungen und geht in diese Richtung, weil die Mehrheit der Bevölkerung diese Richtung wählt. Die Mehrheit zweifelt nicht am Tun der Regierung, weil sie damit einverstanden ist und sich in einer bestimmte Richtung äußert, was die Regierung in Wirklichkeit erwidert. Die Regierung erwidert die Mehrheit der Bevölkerung und nicht umgekehrt.

Was unverständlich sein mag für Dich und vielleicht für Einige, die meine Informationen kennen sowie für manche Andere, die andere Informationen haben und sich des Umschaltens objektiv mehr gewahr werden, doch für die Mehrheit spielt es keine Rolle ob sie nun eine Ahnung vom Umschalten haben oder nicht, weil Furcht ihre Richtung ist. Und was ich beharrlich seit Beginn dieses Massenereignisses sage, was Du und auch viele Andere nun erkennen, ist dass Ihr Euch von diesen Massen unterscheidet.

Du hast schon wiederholt, sogar in unserem heutigen Gespräch gesagt, dass die Situation in der Pandemie und sogar die Richtung, in die die Regierung geht, Dich nicht beeinträchtigen. Und es gibt noch Andere, die sagen würden, dass sie nicht unmittelbar beeinträchtigt sind. Aber jene von Euch, die nicht beeinträchtigt sind, und darum geht es, und dorthin seid Ihr nun unterwegs, fangen an, ihre Andersartigkeit/Verschiedenheit zu erkennen. Ihr seid die abweichenden Ausnahmen.

Die Massen, die Mehrheit geht in die von den Regierungen reflektierten Richtungen. Ich verstehe, dass Du vielleicht sagst, dass Du manchmal viele Demonstranten und ihre Opposition gegen die Regierungen beobachtest, doch wenn Du ihre Anzahl mit der Gesamtzahl der Bevölkerung vergleichst, ist diese viel größer als die der Demonstranten. Die Mehrheit in Deinem Land und auch in der Welt äußert sich auf eine Weise, auf die ihre Regierungen hören, und die sie deshalb reflektieren.

Session 202112151 (Fortsetzung folgt)
Wednesday, December 15, 2021 (Private/Phone)

Re: Elias: Sitzung 202112151 Beobachten der Pandemie, das eigene Anderssein akzeptieren

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MARKUS: Du hast das Wort Unverständlichkeit gebraucht, und es ist hervorragend. In Gesprächen habe ich oft gesagt, dass es dieses „nichts davon ist einleuchtend“ gibt, was im Grund genommen heißt, das man es nicht versteht. Hier in Deutschland sind wir derzeit aufgeteilt in Geimpfte und in Ungeimpfte. Millionen Geimpfte sind der Mainstream, und sie sehen es so, dass Ungeimpfte für unsere Probleme verantwortlich sind, was eine Vereinfachung ist, aber das kommt ihnen auch gelegen, denn wenn man sich impfen lässt, gehört man der sogenannten Gruppe der Guten an.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Es ist so leicht, zu den Guten zu gehören. Und wenn man dazugehört und dies aufgenommen hat, will man nicht dass Andere davonkommen, ohne es anzunehmen, und ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der Guten verschafft ihnen die moralische Überlegenheit, Entscheidungen bezüglich der „Bösen“ zu treffen.

Und interessanterweise befinde ich mich bezüglich der Ungeimpften irgendwo in der Mitte, denn viele ihrer Für und Wider leuchten mir auch nicht sehr ein. Es ist wie die andere Seite der Münze. Sie unterscheiden sich nicht sehr von der anderen Gruppe und verwenden die gleichen psychologischen Denkprozesse, die jedoch auf einem anderen Rückschluss beruhen.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Aber sie rennen auch dagegen an. Ich gehöre zu der ziemlich kleine Gruppe in der Mitte, die das alles zu verstehen versucht. Ich kenne eine Person, die im Grunde genommen verzweifelt, weil es so viele widersprüchliche Nachrichten und immer wieder neue Studien und weitere Experten gibt. Es gibt solche wie mich, die manchen Experten vertrauen. Doch im Fernsehen gibt es andere Experten mit eigener Agenda, die sagen, dass sie die Wissenschaft „in Großbuchstaben“ repräsentieren, die ihre Momente der Berühmtheit und Macht über die Massen und sogar über die Politik genießen. Ich bin Dir dankbar für das, was Du gesagt hast, nämlich dass ich im Grunde genommen beobachte, wie sehr ich mich selbst geändert habe.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Nach einer solchen Interpretation suchte ich, wenn ich diese Prozesse und das sehe, wie die Leute zu ihrem Standpunkt gelangen. Ich denke, das man die Regierung oder die Anführer mit einem Familienvater vergleichen könnte, und beim Heranwachsen entdeckt man, dass er nicht so mächtig, intelligent und weise ist, wie man gedacht hatte. Je älter man wird, umso klarer oder neutrale wird die eigene Sichtweise, und man entdeckt, dass er vielleicht ein nicht sehr schlauer Alkoholiker ist, der ständig betrügt, und man trennt die Schichten dieses ursprünglich weisen und mächtigen Elternbildes ab und gelangt zu einer realistischeren Sichtweise.

Mit solchen Worten wie „realistisch“ bin ich sehr vorsichtig, weil auch ein Werturteil mit inbegriffen ist, wie dass ich die Welt realistischer als Andere sehen würde. Und ich betrachte mich und jedes meiner Worte, Gedanken und Ideen sozusagen unterm Mikroskop, um zu sehen, ob ein Werturteil enthalten ist.

Es fällt mir schwer, an die Sicht der Regierung, der Institutionen und an das zu glauben, wie sie arbeiten, dies im Vergleich mit dem, was man mich früher über deren Arbeit und Prinzipien gelehrt hatte, das im Grunde genommen wie bei in einem Eisenbahnunglück zerstört wird, ähnlich wie wenn Zug im Passagierbereich sehr schön ausgestattet ist, doch beim Unfall bricht alles auseinander, und man sieht die darunter liegende „hässliche“ Struktur.

ELIAS: (unhörbar) Ja. Die strukturellen Gerüste.

MARKUS: So sehr hat sich inzwischen meine Vorstellung bezüglich von Autoritäten gerändert. Ich hatte nicht erkannt, dass das, was ich dort sehe, im Grund genommen eine Reflektion ist. Und das ist sehr schwer. Heute sagte ich jemandem im Gespräch, das Menschen nicht dazu ausgestattet sind, sich gegen den Mainstream zu richten. Wenn man in der Steinzeit aus einer Gemeinschaft ausgestoßen wurde, kam das einem Todesurteil gleich. Und ich denke, das wir immer noch so sind und an uns selbst zweifeln, wenn wir uns gegen die Mehrheit stellen. Ich sehe Viele, die ähnlich wie ich denken, obwohl sie weder Dein Material lesen noch umgeschaltet sind und sich jedoch fragen „Warum sehe ich diese Dinge, und niemand sonst sieht sie?“

ELIAS: Ich verstehe Dich. Du fängst an, Deinen Unterschied/Abweichung/Verschiedenheit zu sehen. Es fällt Euch leicht und geschieht häufig, dass Ihr Abweichungen bei Anderen und ihrem Tun seht und Euch sagt: „Sie sind anders.“ Doch nun beobachtest Du vermehrt und wirst mehr selbst-gewahr, überprüfst Dich und gibst mehr auf Dein Tun und auf Dein Evaluieren Acht und erkennst, dass es weniger darum geht, das alle Anderen anderes sind, sondern dass es um Deine eigene Verschiedenheit und um das geht, wie wichtig es ist, Verschiedenheit anzunehmen. Und das ist letztendlich der Grund dafür, dass es darum geht, Deine eigene Verschiedenheit annehmen zu können und sie als kostbar zu sehen. Das ist die Bestätigung Deiner Einzigartigkeit, die Dich anders macht.

In dieser Hinsicht bist Du, sowie auch noch einige Andere im Vorteil, weil Ihr Euch selbst sehen und die offensichtliche Verschiedenheit erkennen könnt. Für die Mehrheit ist die eigene Verschiedenheit weniger offensichtlich, weshalb es für sie schwierig ist, sich selbst und ihr Einzigartigkeit zu erkennen.

MARKUS: Und dies wertzuschätzen, denn wenn man sie nicht sieht, kann man sie nicht wertschätzen.

ELIAS: Stimmt. Deine Verschiedenheit und auch die einiger Anderer ist offensichtlicher. Du kannst sehen, dass Du nicht in dieselbe Richtung gehst wie die Mehrheit und nicht von der Pandemie beeinträchtigt wirst. Dein Leben wird nicht erheblich gestört, und Du setzt Deine Richtung mit nur geringen Änderungen oder Unbequemlichkeiten fort. Dein Leben ist nicht auf den Kopf gestellt.

MARKUS: Definitiv nicht.

ELIAS: Doch es ist das, was die Mehrheit erlebt. Ihr Leben ist auf den Kopf gestellt. Sie und alles in ihrem Leben wird enorm beeinträchtigt, und sie wissen nicht, wie sie das handhaben können und fürchten sich. Du hat keine Angst und gehst nicht in Furcht und Angst durch Deinen Alltag. Du hast keine Angst vor dem, was sich Dir noch präsentieren, oder dass der Kontakt mit einer anderen Person für Dich erheblich bedrohlich sein könnte. Du denkst nicht darüber nach. Du gehst zum Friedhof und fütterst die Eichhörnchen, wäschst Dein Auto …

MARKUS: Ich gehe unbesorgt in den Supermarkt, zur Arbeit und durch die Straßen.

ELIAS: Du praktizierst Klarheit und gibst auf Dich Acht und tust das, was Du üblicherweise tust. Doch das Leben ist für die Mehrheit auf den Kopf gestellt.

MARKUS: Ich schätze die Werkzeuge, die Du mir gegeben hast. Vor einiger Zeit sprachen wir über meinen Power Driver (Bohrmaschine?), ein tolles Werkzeug, das ich gekauft habe, das ich inzwischen schon ein paar Mal benutzt habe. Jedes Mal, wenn ich es hervorgeholt und benutzt habe, habe ich mich darüber gefreut, und ähnlich ist das mit Deinen Werkzeugen, denn wenn ich mit Anderen spreche … Oh, das ist ein interessante Erkenntnis. Lass mich das aufrollen.

Wenn ich mit Anderen mit einer relativ ähnliche Sichtweise wie ich sie habe spreche, und es einigermaßen angebracht ist, die Für und Wider und etwa Informationen miteinander auszutauschen, gibt es eine fast nicht überbrückbare Lücke, denn im Gespräch entdecke ich, dass ich über Dinge aus Deiner Werkzeugkiste spreche, die für mich zu den Grundlagen gehören, wie nicht zu vergleichen, im Jetzt zu bleiben, nicht auf die Zukunft zu starren, weil Angst mit der Zukunft zu tun hat und sich aufs Selbst, statt auf das, was Andere tun, zu fokussieren. Für mich ist das selbstverständlich geworden, doch im Gespräch mit „normalen“ Leuten entdecke ich, wie weit ich mich bereits vom konventionell Wissen oder Weltbildern entfernt habe und sage mir „Du liebe Zeit, ich habe mich so weit von allen entfernt“ was mir zeigt, wie sehr ich mich geändert habe, und das ist das, worüber Du bereits vorhin gesprochen hast.

ELIAS: Ja. Wenn Du zu erkennen beginnst, wie anders DU selbst bereits warst und um wie viel mehr Du nun weiter anders geworden bist, gibt Dir das eine andere Perspektive, und Du fängst an, die Welt, die Regierungen und Leuten realistischer wahrzunehmen, weil Du sie nicht länger durch die Linse von dem siehst, was sie sein sollten.

MARKUS: Oder was ich glaubte, dass sie das wären.

ELIAS: Oder was Du glaubst, dass sie das sind. Aber Du hast die Linse entfernt und siehst das, was sie äußern.

Der nächste Schritt wäre, Deine eigenen Werturteile zu erkennen und dies in die richtige Perspektive zu rücken, denn Deine Urteile sind nicht falsch, sondern lediglich das Äußern Deiner Richtlinien, die nicht auf alle Anderen in der Welt oder die Welt im Ganzen anwendbar sind, aber sie gelten für Dich, was macht, dass sie nicht falsch sind.

MARKUS: Ja, das wäre wie das Kind mit dem Badewasser auszuschütten. Oft wenn ich Werturteile erkenne, geht es darum, dass ich Anderen mehr Spielraum als mir selbst einräume, weil ich andere Maßstäbe für mich selbst habe bzw. manchmal dazu neige, meine eigenen Vorlieben und Richtlinien runterzuspielen.

ELIAS: Ja mein Freund, das ist ein weiterer wichtiger Punkt, dass Ihr Eure Verschiedenheiten nicht nur erkennt, sondern auch bestätigt und erkennt, dass dies alles Teil des Expandieren Eures Gewahrseins ist, da Ihr in die Richtung geht, Eure eigenen Abweichungen zu erkennen, und sie sodann zu akzeptieren, um übers Akzeptieren Eure Verschiedenheiten hinaus zum nächste Schritt weitergehen zu können und zu erkennen, dass Eure Verschiedenheiten von den eigenen überaus akzeptablen Richtlinien dirigiert werden, die jedoch nicht auf Andere anwendbar sind.

Wie Du siehst, ist das alles vernetzt, und dies bringt Dich zum nächsten Schritte, zu lernen, wie Du kooperierst, Dich weder fügst noch Kompromisse eingehst, nicht entgegenkommst, sondern kooperierst, und dann kannst Du Dich in jeder Situation und Äußerung an zwei Worte erinnern: an Richtlinien und Kooperation und kannst Dich fragen, ob Dich etwas stört, ob Du Dir eine erhebliche Abweichung präsentierst, und was präsentierst Du Dir damit? Eine Richtlinie? Oder eine Situation für eine Kooperation?

MARKUS: Ich danke Dir für Deine Unterstützung. In unseren Gesprächen habe ich schon mehrmals bemerkt, wenn ich sozusagen in einer Richtung übertreibe, dass Du Dich dann zur anderen Seite des Boots neigst und es ins Gleichgewicht bringst. Denn wenn ich mich selbst auf diese Weise hinterfrage und durchs Mikroskop sehe und jeden Stein und alles umdrehe, kann das zum vorübergehenden Nebenprodukt führen, dass ich mich selbst weniger akzeptiere als für mich wohltuend oder gesund wäre.

Die beiden letzten Wochen waren ähnlich wie wenn man das Haus renoviert, wobei es eine chaotische Phase gibt, wenn man von A nach B, oder von B nach C geht. Es wurde intensiver, und ich achtete mehr darauf und beobachtete meine Reaktionen, jeden Schritt und fragte mich, was ich da tue, und das gehört zur weiteren Renovierung, dieser Schritt, der ein bisschen chaotischer ist als das, wenn dann alle Dinge wieder eingeräumt werden. Ich glaube, dass das, was Du tust mir hilft, zur Perspektive des Wieder-Zusammenräumens zu gelangen.

ELIAS: Ich gratuliere Dir.

MARKUS: Ja, dies hat bereits erheblich zu meiner Klarheit beigetragen …

ELIAS: Das wusste ich. Mein Freund, vertraue auf Deine Fähigkeit, voranzuschreiten und das, was ich Dir sage, zu verstehen und es dann anzuwenden, und ich weiß, dass Du das tust.

MARKUS: Ich danke Dir, dass Du bereits auf den nächsten Schritt hingewiesen hast, den Blick auf die Richtlinien und die Kooperation, weil auch das ein Grund für unser Gespräch war, denn obwohl ich sozusagen mitten im Renovieren stecke, denke ich bereits zwei Schritte voraus: „Okay, wenn wir das repariert haben, was wird als nächstes kommen, was wir das nächste Projekt sein?“

ELIAS: Und das gibt Dir das Ziel, und sobald Du das Ziel hast, kannst Du Dich auf den Prozess und auf das konzentrieren, was Du jetzt tust, das Dich in dies Richtung führt.

MARKUS: Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich gerade verstanden habe.

ELIAS: Du wirst es verstehen. Wenn Du Informationen wie den nächsten oder übernächsten Schritt hast, gibt es etwas, worauf Du Dich freuen kannst, und dann verstehst Du Dein Tun besser und hast somit ein Ziel.

MARKUS: Hm. Wie ein Gespür für die Richtung.

ELIAS: Ja und weil Du dass Ziel, die Informationen und die Richtung hast, kannst Du Dich auf den Prozess statt aufs Resultat konzentrieren.

MARKUS: Ja, ich verstehe was Du meinst. Immer wenn ich mir sage: „Das wirst Du nie schaffen, fokussiere ich mich etwas weniger aufs Resultat, sogar im letzten Gespräch, als ich sagte, dass die Pandemie so lustig ist, was sie nicht immer ist. Sie ist so wie wenn alles beim Renovieren in Unordnung geraten ist, und man freut sich schon darauf, wenn alles wieder okay sein wird, aber zugleich weiß ich, dass es um den Prozess geht, und der wird bereichernd sein. Ich sehe mich durchs Mikroskop, weil ich weiß, dass etwas gefunden und verstanden werden kann, und wenn es geschieht, wird das sehr bereichernd sein

ELIAS: Ja, das stimmt voll und ganz.

MARKUS: Dieses Chaos ist Teil des Prozesses und unterstreicht den Kontrast zwischen ordentlich, lässig, ein bisschen chaotisch und verwirrend, und von dort zur nächsten „Stufe“ und zur neuen Position. Meiner Ansicht nach ist diese Pandemie immer noch ein furchteinflößendes/großartiges/ehrfurchtgebietendes (awesome) Erschaffen.

ELIAS: (lacht) Stimmt definitiv. Schon beim Beginn sagte ich, dass dies brillant ist, und dass Ihr alle bei der Umsetzung brillant seid.

MARKUS: Obwohl jene, die noch keine Werkzeuge haben, bei ihrem Prozess und dem Renovieren im chaotischen Zustand sind, aber sie werden Einblicke erlangen, aber ich bin wirklich dankbar dafür, dass ich bei dieser Herausforderung Werkzeuge habe.

ELIAS: Verstanden, ich würde sagen, ja es kann sehr faszinierend sein.

Session 202112151 (Fortsetzung folgt)
Wednesday, December 15, 2021 (Private/Phone)

Re: Elias: Sitzung 202112151 Beobachten der Pandemie, das eigene Anderssein akzeptieren

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MARKUS: In den letzten beiden Wochen wies mich ein Freund auf eine YouTube-Serie hin, in der sieben Outdoor- und Survival-Interessenten nach Schweden reisen. Es geht um eine siebentätige Herausforderung. Jede darf seine Kleidung und sieben Werkezeuge seiner Wahl mitnehmen und muss dann ohne Hilfe in der Wildnis überleben.

Auch hier gibt es ein Vernetztsein, denn auch die Pandemie sehe ich als Herausforderung. Ich könnte mich natürlich impfen lassen, und das wäre keine große Sache, aber ich will es nicht tun, da ich meist keine Medikamente nehme, doch wenn es zwingend vorgeschrieben wäre, würde ich das tun. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich selbst das Resultat erschaffe, weshalb es keine große Sache ist, ob ich mich impfen lasse oder nicht. Wie lange ich das vermeiden kann, ist eher eine sportliche Herausforderung. Diese Leute setzen sich dieser Herausforderung absichtlich aus. Sie sind nicht in einem Flugzeugabsturz und müssen auch nicht in der Wildnis überleben. Sie gehen einfach dorthin und sehen, ob sie das erschaffen, und meine Sicht auf die Pandemie ist dem ähnlich.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Es kommt also nicht überraschend, dass ich mir eine YouTube Serie über Leute präsentiere, die sich einer Herausforderung stellen, während ich selbst diese „Herausforderung“ erlebe, und sie können dafür Werkzeuge wählen, beispielweise einen Schlafsack oder etwas, um Feuer zu machen, ein Messer, Angelgerät oder was auch immer, um dies Herausforderung zu meistern. Das scheint mir eine schöne Analogie für mein derzeitiges Tun zu sein bzw. dafür, wie ich diese Pandemie wahrnehme, und es hat mir geholfen, das, was ich hier tue, besser zu verstehen und motivierte mich, den von mir in der Pandemie gewählten Weg fortzusetzen.

ELIAS: Verstanden. Du hast Dir Deine eigene Überlebens-Metapher und die von Dir verwendeten Werkzeuge präsentiert, hast es jedoch zum Spiel gemacht. Es ist ein selbst gewähltes Überlebensspiels, und es geht nicht tatsächlich ums Überleben.

MARKUS: Sie können jederzeit einen Hilferuf rausgeben. Es ist also ähnlich wie wenn man sich eine Herausforderung stellt, und bei mir ist es ebenso.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Eine weitere Parallele, die ich bezüglich der Pandemie sehe, ist dass Ungeimpften hier in Deutschland und auch in Österreich, was gewiss kein Zufall ist, ähnlich gesehen werden wie es die Sicht der Nazis in der Frühphase war, die zum zweiten Weltkrieg führte. Ich habe ein Interview eines Holocaust Überlebenden gehört, der diese Maßnahmen mit denen gegen die Juden in den 20-er und 30-er Jahren verglich, als sie nach und nach aus bestimmten Läden und von bestimmten Aktivitäten verbannt wurden. Wenn die derzeitige Situation auf etwas Unveränderlichem wie der Religion oder der Hautfarbe beruhen würde, wäre ich sehr besorgt, denn die Methoden gleichen doch sehr den seinerzeitigen Methoden. Doch da es nur darum geht, geimpft zu werden, kann ich es verspielt angehen, weil ich einfach diesen Ausgang wählen und auf der sicheren Seite sein kann.

ELIAS: Ja, das verstehe ich. Ich verstehe die automatischen Assoziationen, und es ist auch kein Zufall, und es ist wichtig, auf die Geschichte achtzugeben und sie nicht zu wiederholen.

Aber wie Du schon sagtest, war die Situation eine Andere. Die von Euch in den letzten 80 Jahren gewählten Richtungen, würde es viel schwieriger macht, diesen Teil der Geschichte zu wiederholen, weil die Leute dies wie Wachhunde beobachten.

MARKUS: Ja, doch es ist interessant, dass psychologische oder gesellschaftliche Mechanismen immer noch die Gleichen sind, und wie leicht es ist, einer Minorität die Schuld an einer schwierigen Situation zuzuweisen.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Hier in Deutschland wird echt genial argumentiert. Eine deutliche markierte Minderheit wird getadelt, da sie das Problem leicht beheben könnte, und es liegt nur an ihrem störrischen Verhalten, dass sie diese Verantwortung nicht übernehmen. Es ist so leicht, dies zu akzeptieren und auf der „guten“ Seite zu sein, und es ist echt überraschend, wie mühelos dieser „bösen“ Gruppe Restriktionen auferlegt werden.

ELIAS: Ich verstehe Dich. Aber dies bietet Dir auch viele verschiedene Äußerungs-Beispiele: Dein eigenes Motiv, Deine Konstrukte in Bezug auf beiden Seiten, das, was in Bezug auf die Auswahl geäußert wird, die persönlichen Verantwortlichkeit und dass dies öffentlich vertreten wird, was ein bisschen der verzweifelte Versuch ist, dieses Konstrukt am Leben zu halten, doch die Leute bieten sich immer mehr Informationen. Selbst wenn sie sich keine Informationen über externe Quellen offerieren, schauen sie intensiver auf sich selbst und evaluieren das, was sie glauben und was für sie wichtig ist, ob sie für Andere verantwortlich sind, und ob es tatsächlich zu ihrem Wohle ist, die Verantwortung für Andere zu übernehmen, jedoch ohne unbedingt in Richtung von Getrenntsein zu gehen, wie „Für Andere bin ich nicht verantwortlich, und es ist mir egal“, sondern die Richtung einzuschlagen „Ich nehme Anteil, aber ich kann nicht für Andere verantwortlich sein, da sie ihre eigenen Entscheidungen treffen. Vielleicht wählen sie etwas, was ich selbst nicht wählen würde oder womit ich nicht übereinstimme. Und wie könnte ich für sie und ihre Entscheidungen verantwortlich sein, wenn ich nicht mit ihnen übereinstimme?“ Dies hinterfragt viele häufigen Äußerungen und Konstrukte in Eurer heutigen Welt.

MARKUS: Ja, das macht das Argument so mächtig, weil es miteinander geteilte Konstrukte sind, die mit tief verwurzelten Werten spielen.

ELIAS: Ja.

MARKUS: In den verschiedenen Ländern wird mit unterschiedlichen Wesenszügen gespielt, beispielweise der Einstellung Autoritäten gegenüber. Ich sage nicht, dass das wieder so geschehen würde (wie in der Nazi-Zeit). Als die Leute nach dem zweiten Weltkrieg zu sich kamen, fragten sie sich, wie das überhaupt geschehen konnte, aber es hat seinerzeit möglicherweise so begonnen wie das, was sich jetzt abspielt.

ELIAS: Ich stimme ganz mit Dir überein. Deshalb gibt es dabei vieles, auf das Ihr achtgeben, was Ihr hinterfragen und woraus Ihr lernen könnt. Es geht sehr um die Eigensteuerung, die Selbststruktur und die Verschiedenheit.

MARKUS: Ja. Doch selbst wenn ich beobachten kann, wie sich dieser Prozess übers ganze Land und die Gesellschaft oder Teile der Gesellschaft erstreckt, komme ich wieder auf die Frag zurück: „Was verrät mir das über mich selbst?“

Ich beobachte dies, aber welche Bedeutung hat es für mich selbst? Denn ich sehe es wie einen Prozess innerhalb eines Prozesses. Und dann sehe ich Leute, die zwar den Prozess beobachten, sich aber nur auf den Anderen fokussieren und sich fragen: „Wie kommt es, dass er das nicht sieht? Es ist doch so ganz offensichtlich“ und sie hinterfragen nicht ihren eigenen Teil bei dem, was sie sehen. Ich sehe, dass sie es nicht sehen und frage mich: „Was verrät mir das über mich selbst?“ Und dies zeigt mir wieder, welch unglaublich starker Mechanismus die Aufmerksamkeit für das Selbst ist, denn ich könnte mich im Grund genommen im Blick auf Andere verirren.

ELIAS: Ja, ganz genau, und darum geht es. Das betriff auch dieses „den Gefühlen Folge leisten“. Es ist alles miteinander verbunden.

Bezüglich von Massen-Äußerungen sagte ich Euch schon oft, dass es genau darum geht bei Eurem Urteilen über Massen-Äußerungen - und dies ist sehr in Einklang mit dem, was Du sagst, wie dass es Dich dazu bringt, einen Blick auf Dich selbst zu werfen und Dich zu fragen, was dies für Dich bedeutet, wie Du partizipiert und wie Du involviert bist - denn die Triebfeder dafür ist, das Ihr Euch im Draußen umschaut, Euren Gefühlen Folge leistet, bange oder zornig seid, was zu Schuldzuweisungen führt. Dies alles ist miteinander verbunden, und der Schlüssel, das zentrale Element dabei seid Ihr selbst und das, was Ihr tut.

Eine Person mag sagen, dass sie gegen Gewalt, Krieg, gegen dies und jenes ist, aber dann praktizieren sie es zuhause. Sie sagen, dass sie mit einer bestimmte Richtung nicht einiggehen, oder das Andere urteilend sind, aber sie selbst urteilen bei sich zuhause. Damit diktieren sie Anderen, dass das, was sie glauben, absolut richtig wäre.

MARKUS: Es ist noch so ungewohnt. Als ich 20 Jahre alt war, kam ich durch die Seth-Bücher mit diesen Themen in Berührung. Es vergingen ein oder zwei Jahrzehnte, in denen ich dem nicht sehr intensiv nachgegangen bin. Vor 16 Jahren stieß ich dann auf Deine Informationen, und von Anfang an … Wenn Du jetzt diese Dinge sagst, bekomme ich flüchtige Eindrücke von mir in der Vergangenheit, wie ich das hörte und zu verstehen versuchte, und wie schwierig und ungewohnt es war, sich darin zu sehen, und wie man das dann eine dünne Schicht nach der Anderen abschabt.

Mit diesem Prozess befasse ich mich intensiv seit zwei Jahren, und es ist immer noch ungewohnt, wird mir jedoch immer vertrauter, und ich werde immer geschickter in der Anwendung, doch dann taucht diese Pandemie auf, und es gibt eine Streit oder eine Diskussion, und ich muss wieder einen Schritt zurück tun und mich fragen: „Okay, was haben wir denn da?“

ELIAS: “Was tue ich?” “Woran partizipiere ich?” Mein Freund, das tun die Leute oft, wenn sie ihren Gefühlen Folge leisten. Sie tun dann im Privatleben das, worüber sie in Massen-Situationen über Andere urteilen. Sie urteilen über Ungeimpfte, sagen dass das unfair ist, und dass diese Leute das nicht tun sollten, dass sie nicht über Andere urteilen sollten, bloß weil jene eine andere Wahl treffen. Und wenn sie sich im eigenen Leben jemanden präsentieren, der sich anders als sie selbst und möglicherweise etwas exzentrisch äußert, sagen sie: „Du solltest Dich nicht auf diese Weise äußern. Das ist irritierend, unrealistisch und nervt. Stelle die Fülle fest auf den Boden und sei so wie alle anderen auch.“

Zuhause kann das sogar noch leichter geäußert werden. Jemand sagt vielleicht: „Es ist lächerlich zu erwarten, dass sich alle anpassen/übereinstimmen (to conform), dass die Leute nicht ihre eigene Meinung und Verschiedenheit äußern dürfen. Ich bin ganz dafür, dass sie ihre Verschiedenheit äußern dürfen. Sie sollten nicht gezwungen werden, sich irgendwelchen gesellschaftlichen Normen zu fügen“ und schreit dann zuhause sein Kind an, weil es sein Zimmer nicht aufräumt, was von ihm erwartet wird: „Du wirst das tun. Das ist verantwortliches Handeln, und das erwarte ich von Dir.“ „Warum?“ „Weil alle es so machen.“ „Und warum?“ „Weil Du Dich dann besser fühlen wirst.“

MARKUS: Ja, wir alle sind ziemlich auf diese Weise konfiguriert.

ELIAS: Ja.

MARKUS: Und es ist wohl an der Zeit, alle diese Konfigurationen loszuwerden.

ELIAS: Stimmt. Und das tut Ihr, schrittweise und sicher, und noch nicht einmal langsam, denn ich würde sagen, dass Ihr schnell vorankommt.

MARKUS: Es ist aber noch nicht so sehr sichtbar.

ELIAS: Manchen mag es derzeit noch nicht so vorkommen, aber in Anbetracht Eurer Geschichte und in Bezug auf Euch selbst würde ich sagen, dass Ihr es durchaus schnell tut.



Session 202112151
Wednesday, December 15, 2021 (Private/Phone)