Elias: Sitzung 201504101 Ja und Nein und der Vorgang der Entscheidung

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Elias Channelings Deutsch
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Session 201504101
Ja und Nein und der Vorgang der Entscheidung/Wahl
Sich selbst in die Primärposition bringen
Einen Job anheuern
Friday, April 10, 2015 (Private/Phone)

Participants: Mary (Michael) and Jason (Spensar)

ELIAS: Worüber möchtest Du sprechen?

JASON: Beginnen möchte ich mit diesem Ja und Nein, worüber Du sprachst. In meiner letzten Sitzung hast Du gesagt, dass das sehr nützlich wäre, aber seinerzeit war ich noch nicht dazu bereit.

ELIAS: Und was hast Du bemerkt, oder bemerkst Du überhaupt etwas?

JASON: Einen Augenblick bitte. Ich bekomme gerade eine Nachricht von der Arbeit. (lacht)

ELIAS: Okay.

JASON: Okay. Das sollte damit erledigt sein. Entschuldigung.

Wenn man sich Deine Beispiele zum Thema Ja und Nein und die dazugehörigen Konstrukte ansieht, ist mir nicht klar, was es bringt, sich auf dieses Ja/Nein zu konzentrieren. Ist das eine präzisere Methode, um mehr auf unser Tun achtzugeben, oder ist hier noch etwas Anderes mit im Spiel?

ELIAS: Beides. Ja und Nein sind in jeder Sprache neben Liebe die am meisten genutzten Worte, und Ihr benutzt dafür keine festgelegten Definitionen. Diese drei intensiv in Verbindung mit der Wahrnehmung genutzten Worte sind sehr wichtig, und sie haben durchaus festgelegte Bedeutungen inne, obwohl Ihr sie nicht auf diese Weise nutzt. In Eurer Realität sind dies die einflussreichsten Worte bei Handlungen, Verhaltensweisen und Entscheidungen.

Sie werden viel in Verbindung mit Konstrukten angeheuert und sind deshalb jederzeit mit allem, was Ihr tut, denkt, fühlt, mit Eurem Verhalten und Euren Entscheidungen sehr stark verflochten. Ja und Nein sind so wichtig als Teil Eurer Gewahrseins-Expansion und Eures wachsenden Selbstgewahrseins gegenüber bloßem Existieren und Funktionieren auf Autopilot. Sie sind die Grundlage sämtlicher Entscheidungen. Somit sind sie entweder Euer Befreier oder Euer Gefängniswärter, entweder Freiheit oder Euch gefangen haltende Einschränkung, weshalb sie in jeder Sprache die größte Bedeutung innehaben und alles in Eurem Leben am Meisten beeinflussen.

Größtenteils seid Ihr Euch dieser Worte gar nicht gewahr und achtet wenig, falls überhaupt auf ihre Beteiligung an all Eurem Tun, Denken und Fühlen und auf ihre Rolle und Wechselwirkung auf Eure Wahrnehmung, diesen Mechanismus, der alles in Eurer Realität erschafft, was diese Worte und Euer Erkennten sehr wichtig macht, denn wenn Ihr nicht gewahr seid, erwidert Ihr automatisch oder reagiert, was Eure Entscheidungsfähigkeiten beschränkt.

Ihr seht beide Worte singulär und als Gegensätze, was sie nicht sind. Zunächst einmal sind sie überhaupt nicht singulär, denn wenn Ihr das eine Wort äußert, äußert Ihr automatisch das Andere, weshalb sie immer miteinander verbunden sind. Sie sind kein entweder/oder und werden immer zusammen geäußert. Wenn Ihr Nein sagt, äußert Ihr auch ein Ja, und wenn Ihr ein Ja äußert, äußert Ihr simultan ein Nein. Das ist der Vorgang des Wählens, und alles, was Ihr tut wird gewählt.

JASON: Damit möchte ich arbeiten, sowie mit dem, wie man sie nutzt, um uns beim Erschaffen unserer Realität behilflich zu sein. Du hast in einer früher Sitzung bezüglich der Wahl einer Tasse Kaffees und einiger damit assoziierend Konstrukte darüber gesprochen. Inwiefern helfen uns diese Informationen?

ELIAS: Okay. Nenne wir irgendeine alltäglich Handlung, Entscheidung oder Szenario.

JASON: Beispielsweise kann ich wählen, irgendeine Arbeit zu erledigen oder einen Spaziergang zu machen und mit jemandem zu sprechen, oder etwas zu lesen.

ELIAS: Sprich nun über bloß eines davon.

JASON: Okay: Die Wahl, eine schriftliche Mitteilung (a note) zu beenden.

ELIAS: Okay, Du denkst noch nicht einmal darüber nach, sondern tust oder tust es nicht und begründest für Dich, warum Du es tun sollst bzw. nicht tun willst. Das sind die Konstrukte, Eure Entscheidungsgründe. Wenn Du wählst, die Anmerkung als Arbeit zu erledigen, warum wählst Du, es zu tun? Was motiviert Dich?

JASON: Weil ich glaube, produktiv sein zu müssen, um am Arbeitsplatz meinen Wert zu beweisen. Ich glaube, dass ich erleichtert sein werde, wenn es erledigt ist.

ELIAS: Warum fühlst Du Dich dann erleichtert?

JASON: Weil ich glaube, dass es erledigt werden muss und ich es noch nicht getan habe, und andernfalls …

ELIAS: Du eine Verpflichtung nicht erfüllst.

JASON: Stimmt.

ELIAS: Höre Dir nun diese Worte an: Sollte, Verpflichtung, Erwartung, verdienstvoll, wertvoll, die mit dieser einen Entscheidung verknüpft sind. Du schreibst etwas. Und warum? Weil Du das tun musst oder sollst. Und warum? Weil dieses Tun Dich als wertvoll und verdienstvoll beweist und eine Verpflichtung ist.

Möchtest Du diese Mitteilung schreiben? Du erwägst noch nicht einmal, ob Du es tun willst oder nicht, sondern bloß die Folgen und die dazugehörigen Konstrukte, wenn Du es nicht tust, jedoch nicht das, was für Dich selbst wichtig und wertvoll ist, und Du bringst Dich selbst automatisch in die Sekundärposition, da Du eine Anweisung akzeptierst aus dem Gefühl der Verpflichtung heraus, sowie als Beweis Deiner Produktivität und Deines Wertes.

Nun wurden dem „Ja, ich werde dies schreiben“ alle diese anderen Worte beigefügt, zusammen mit diesem „Nein, ich werde nicht auf mich selbst achten. Ja, ich werde mit diesem Diktat, den Erwartungen und der Idee einiggehen, nicht wertvoll zu sein und meinen Wert und Verdienst verdienen zu müssen, was ich akzeptiere und durch Verfassen dieser Notiz bekunde, womit ich bei dem, was ich selbst haben will und was ich aufgrund meiner Existenz verdiene, meine Primärposition leugne.

Etwas ganz anderes wäre es, wenn Du es tust, weil Du diese Notiz sowieso schreiben willst. Dann bist Du in der Primär-Position und triffst Deine Wahl. Wenn Du sie jedoch bloß schreibst, weil Du das tun sollst, bist Du in der Sekundärposition. Man erteilt Dir Vorschriften, und Du hast Deine Wahl abgetreten, und damit setzt Du Dich selbst herab. Und was geschieht dann? Du reflektierst Dir das, und die Anderen um Dich herum wertschätzen Dich weniger als das, wie Du es verdienst, was diesen Kreis nur noch verewigt, und dann musst Du Dir ihre Wertschätzung verdienen, aber weil Du existierst und atmest, bist Du bereits verdienstvoll und wertvoll.

JASON: Diese Ja- und Nein-Technik wäre also primäre dazu da, um bei unserer Wahl auszuleuchten, ob die Entscheidung zu unserem eigenen Nutzen ist.

ELIAS: Stimmt. Was motiviert Dich dabei, und ist dies zu Deinem größten Wohle? Es stimmt, dass die Struktur der meisten Jobs nicht unbedingt darauf ausgelegt ist, alle Mitarbeiter echt wertzuschätzen, doch dies wird zum automatischen Kreislauf, da die Mitarbeiter sich nicht selbst wertschätzen, weshalb der Arbeitgeber es auch nicht tut. Ihr seht Euch automatisch als geringer als den Anderen und meint, dass Ihr, um Geld zu verdienen, Euch weiterhin in der Sekundärposition äußern müsst.

Lass mich Dir in ganz realer Hinsicht sagen, wenn eine Person beginnt, sich bei der Erledigung ihres Jobs in der Primärposition zu äußern, ohne sich unbedingt nach vorhandenen strukturellen Richtlinien zu richten, und sich nicht länger in die Sekundarposition versetzt, wird das bemerkt, ohne dass unbedingt dagegen opponiert wird. Wenn Ihr Euch selbst echt wertschätzt und auf diese Ja/Nein achtgebt und Euch fragt: „Was motiviert mich, diese Aufgabe anzuheuern? Was will ich diesbezüglich im Jobs tun?“ seid Ihr mehr motiviert, auf die eigenen Inspirationen zu hören und eigene Beiträge zu erbringen, statt blindlings nach Vorgaben Anderer Aufgaben zu erledigen.

Ich habe nicht nach dem gefragt, was Du generell tun willst. Es geht darum, bezüglich der Richtung, die Du anheuern willst, realistisch und spezifisch zu sein. Wenn Du Deinen Job schätzt und Freude daran hast, lautet die Ja-Nein-Frage: „Was ist zu meinem größten Wohle, und wie kann ich meine Kreativität, Imagination und Fähigkeiten nutzen, um so, wie es mir Freude macht, mich zufriedenstellt und erfüllend für mich ist zu meinem Job beizutragen? „Ist das Schreiben dieser Mitteilung für Dich erfüllend, oder geht es darum, Konsequenzen zu vermeiden.

Es geht darum, alles, was Du anheuerst, zu evaluieren und dabei zu definieren, was für Dich wichtig ist und Dich selbst immer in die Primärposition zu bringen. Du bist weder höher noch niedriger als eine andere Person, sondern füllst lediglich eine andere Position aus. Dein Supervisor ist nicht über Dir, sondern er füllt lediglich eine andere Position aus und generiert deshalb andere Aktionen, Entscheidungen und Aufgaben. Deine Position ist ebenso wichtig, und ohne sie wäre der Supervisor unnötig. Er hätte keine Job, wenn es keine anderen Individuen gäbe, die ebenso wichtig sind.

Evaluiere deshalb: „Was ist meine Position? Macht sie mir Freude und ist sie interessant? Was motiviert mich, diese Position anzuheuern?“ Wenn Geld Dein einziger Grund ist, ist das keine sehr gute Motivation.

JASON: Ich denke, dass ich zumindest teilweise bereits zu der Schlussfolgerung gekommen bin, dass ich meinen Job angemessen erledigen kann, ohne ihn unbedingt auf die Weise zu erledigen, wie sie ihn definieren.

ELIAS: Ja, aber Du kannst noch mehr als das tun und Dir tatsächlich die Freiheit erlauben, Deine Kreativität sowie das zu äußern, was Dir gefällt und was Dich interessiert. Es geht nur darum zu evaluieren, wie Du den Job auf eine Dich zufriedenstellende Weise, statt bloß angemessen erledigen kannst.

Viele mögen sich vormachen, das sie sich in ihrem Job wohlfühlen, weil sie gerade das Minimum tun und deshalb denken, dass sie das tun, was sie tun wollen, ohne sich unbedingt nach den Richtlinien zu richten. Aber sind sie zufrieden? Fühlen sie sich dabei wohl? Im Allgemeinen nicht. Deshalb habe ich mich auf diese Weise geäußert.

JASON: Meinst Du mich?

ELIAS: Ich würde sagen, dass Du mehr in diese Richtung gehen könntest.

JASON: Ja, natürlich, denn ich sage mir zumindest, dass ich meinen Job im Allgemeinen mag.

ELIAS: Es geht darum, die von Dir angeheuerte Richtung zu sichten und zu evaluieren, und beim Job geht es darum, präzise dieses Thema anzusprechen, statt Dir zu sagen: „Ich bin nicht mit dem Job zufrieden, denn ich möchte lieber ein Buch lesen.“ Doch dieses Buch gehört nicht zum Job.

Es geht darum, das Thema Job und das anzusprechen, wie Du einen Dich zufriedenstellenden Beitrag erbringen kannst, der Dich interessiert oder stimuliert, aber nicht etwas ganz Anderes zu tun und das Thema Job zu ignorieren, sondern Dich mit dem Job zu befassen. Das ist ein wichtiger Punkt, denn in Euer Gesellschaft verbringen die Meisten viel Zeit mit dem Job. Wenn Du viel Zeit mit der Partizipation an einer bestimmten Richtung verbringst, ist es wichtig, dass diese für Dich erfüllend oder interessant ist. Ansonsten würdest Du bereitwillig so viel Zeit für etwas Nichtiges und Bedeutungsloses opfern, um in der verbleibenden Zeit Erfüllung, Spiritualität und Expansion zu erleben.

JASON: Ich kann mir vorstellen, Ja und Nein zum Evaluieren des aktuellen Tuns zu nutzen. Wie ist es aber, wenn man einem bestimmten Begehren oder Bedürfnis in der Freizeit nachgeht? Kann man dann auch dieses Ja/Nein so nutzen?

ELIAS: Definitiv. Ja und Nein sind bei allen Aspekten Deines Leben involviert, bei allem, was Du tust, denkst oder fühlst, tun willst, zu tun planst und haben willst. Denn sie sind bei jeder von Dir angeheuerten Handlung, bei dem, wie Du das zustande bringst, was Du haben willst, ganz und gar Teil des Entscheidungsprozesses.

JASON: Und wenn wir in der Primärposition bleiben und Handlungen anheuern oder Entscheidungen in Richtung von dem treffen, was wir begehren, führt das dann zum Erfolg.

ELIAS: Definitiv. Wenn Du Dir des Ja und des Nein gewahr bist, ist Deine Motivation immer zu Deinem größten Wohle, ganz egal, was es auch wäre und involviert das, was am effizientesten, effektivsten, interessantesten und die meiste Äußerung Deinerselbst ist. Wenn Du auf Dein Tun achtgibst und weißt, dass ein Ja und ein Nein bei jeder Deiner Handlungen und Äußerungen involviert ist, bist Du Dir der Folgen viel mehr gewahr. Was ist Dein Motiv? Zu was sagst Du Ja, und zu was Nein? Auch das Aufstehen am Morgen ist eine Ja und Nein-Wahl.

JASON: Und manchmal sage ich nein zu mir selbst.

Session 201504101 (Fortsetzung folgt)
Friday, April 10, 2015 (Private/Phone)

Re: Elias: Sitzung 201504101 Ja und Nein und der Vorgang der Entscheidung

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ELIAS: Manchmal ist das möglich. Diese Ja und Nein sind nicht so festgelegt, wie dass Nein immer negativ und Ja immer positiv wäre, sondern Ja bedeutet Anheuern, und Nein bedeutet nicht anheuern, was nicht heißt, dass Ja immer positiv und Nein immer negativ wäre.

JASON: Trifft das auch auf sogenannte Zauberkunststückchen (parlor tricks) zu?

ELIAS: Inwiefern?

JASON: Ob es hilft, dabei erfolgreich zu sein, oder geht es dabei eher ums Vertrauen?

ELIAS: Auch dabei sind Ja und Nein involviert, ob Du zulässt und vertraust oder es nicht tust?

JASON: Okay, somit würde mein Erfolg bei irgendeinem Unterfangen durch meine entsprechenden Entscheidungen während des Tages beeinflusst?

ELIAS: Ja.

JASON: Wenn ich mich mehr dadurch bejahen würde, dass ich das tue, was zu meinem größten Wohle ist, wäre ich wohl erfolgreicher damit. Ist das …?

ELIAS: Stimmt. Denn wenn Du Dir selbst vertraust und zulassend bist, bist Du konsistenter, und wenn Du Dir selbst nicht vertraust, äußerst Du möglicherweise Kontrolle, was das Gegenteil von Vertrauen ist.

JASON: In jüngster Zeit habe ich mehr auf mich selbst achtgeben und fasziniert beobachtet, wie zumindest meine objektiven Interaktionen mit Anderen davon beeinflusste werden, bzw. scheint die Art, wie sie mich behandeln, davon beeinflusst zu werden.

ELIAS: Ganz genau. Und was hast Du bemerkt?

JASON: Viel weniger Opposition, mehr Wertschätzung, generell angenehmere, erfreulichere Interaktionen.

ELIAS: Stimmt.

JASON: Das ist auch schon früher geschehen, aber nicht unbedingt in objektiver Hinsicht.

ELIAS: bzw. nicht absichtlich.

JASON: Ich sprach einst mit Dir über diese Offene-Fokus-Meditationen, die ich vor ein paar Jahren praktizierte, wobei ich bemerkte, dass dies dem Achtgeben auf sich selbst und aufs eigene Tun sehr ähnlich ist, denn es geht darum, die Aufmerksamkeit zu expandieren und sein physisches Körperbewusstsein konkret zu verstehen.

ELIAS: Stimmt.

JASON: In der Vergangenheit geschahen dann einige erstaunlich glückliche/erfolgreiche (lucky) Dinge. Wir haben über diese Synchronizität gesprochen, und rückblickend schreibe ich sie dieser Aktivität zugute, doch als ich nicht mehr auf mein Tun achtgab, war es leicht, jenen Bewusstseinszustand wieder zu verlieren.

ELIAS: Genau, und dann wird es etwas zufällig, da Du jenes Gewahrsein nicht absichtsvoll anheuerst, es nicht aufrecht erhältst und vergesslich wirst und automatisch wieder auf diese Autopilot-Position zurückfällst.

JASON: Und dann fühle ich mich nicht wohl, und mein Magen ist angespannt.

ELIAS: Und je mehr Du das tust, umso stärker währt es fort. Du betrittst einen Laden, und der Verkäufer ist irritiert oder ungehalten, fährst Dein Auto, und es funktioniert nicht richtig, oder Du übersiehst eine rote Ampel oder gehst in den Lebensmitteladen und lässt ein Glas Gurken fallen.

Und Du bist immer mehr frustriert, und je frustrierter und irritierter Du bist, umso mehr geschehen diese Dinge, bis Du schließlich resigniert zu Bett gehst, schläfst und am nächsten Morgen aufstehst, und alles ist anders, weil Du Dir eine Atempause gegönnt hast, um diese Energie zu stoppen. All das wird unabsichtlich geäußert. Du bist lediglich der Beobachter all dieser Handlungen, die Dir geschehen, aber Du kannst auch der Dirigent sein und alle diese Handlungen und Ereignissen dirigieren, die um Dich herum, aber nicht Dir geschehen.

JASON: Und vermutlich nimmt man dann auch wahr, dass man es von Draußen nach Innen ändert, statt umgekehrt.

ELIAS: Ganz genau. Übrigens ist es nur anfangs herausfordernd, denn sehr schnell wirst Du anfangen, den gemütlichen Autopiloten gegen die Annehmlichkeit des absichtlichen Gewahrseins einzutauschen. Das ist nicht schwierig und erfordert weniger Energie und Konzentration als das aufrecht zu erhalten, was Dir missfällt, was unbehaglich ist und Du nicht haben willst.

JASON: Und was wäre für mich der nächste Schritt, nachdem ich verstehe, was Du mit diesem Ja/Nein meinst und wie ich meine Auswahlmöglichkeiten untersuchen kann? Geht es darum, mich vielleicht auf das zu konzentrieren, wo ich immer noch unangenehme Umstände generiere?

ELIAS: Heure zunächst nur Bemerken an, was nicht schwierig ist und keine weiteren Handlungen erfordert, sondern bemerke lediglich, wenn Du Dich automatisch äußerst und Du- ohne Dich damit wohlzufühlen - Ja zu einer externen Quelle und damit Nein zu Dir selbst sagst, oder Ja zu Dir selbst, wenn es nachteilig für Dich ist, und Nein zu dem, was für Dich wohltuender wäre. Und je mehr Du bemerkst, umso mehr neigst Du dazu innezuhalten, wenn Du Auswahlmöglichkeiten/Engscheidungen erschaffst, und umso leichter wird es Dir fallen, Dich automatisch so zu äußern, wie es zu Deinem größeren Wohle ist, auch wenn Du nicht alleine bist und Andere anheuerst oder auch dann, wenn Du etwas tust, was Deine Aufmerksamkeit erfordert und Du alleine am Computer bist.

JASON: Stimmt. Da fallen mir gleich zwei Oppositions-Energie-Bereiche ein, beispielsweise im Umgang mit meinen Kindern. (kichert)

ELIAS: Ah, Ja!

JASON: Das ist wohl der größte Bereich, um das Annehmen zu praktizieren. (Beide lachen) Und ich nehme an, meine größten Erwartungen an mich selbst betreffen meine Arbeit.

ELIAS: Okay. Ausgezeichnete Gebiete, um zu üben. Denn ist sehr leicht, die eigene Aufmerksamkeit auf den Anderen, sein Tun und seine Äußerungen und das, wie er sich äußert zu richten – sogar noch mehr auf das WIE als auf das, was er äußert – und ganz mit dem Achtgeben auf Dich selbst aufzuhören, ohne überhaupt das, was Du fühlst, zu erkennen.

Und bei der Arbeit kannst Du mühelos am Computer arbeiten, denken und Dich dabei so sehr konzentrieren und Deine Aufmerksamkeit auf das Thema und auf das, was Du außerhalb von Dir selbst tust, fixieren, dass Du überhaupt nicht mehr auf Dich selbst achtgibst.

JASON: Dies scheint auch mit bestimmten Körperhaltungen einherzugehen. Der Körper zeigt uns an, dass wir gerade eine Wahl treffen, die nicht zu unserem größten Wohle ist.

ELIAS: Ja, sehr sogar. Du und auch viele Andere können lange in einer bestimmte Position sitzen, ohne zu bemerken, wie viel Anspannung der Körper entwickelt und dass die Sitzposition nicht wirklich behaglich ist.

JASON: (lacht) Das war in den letzten Wochen tatsächlich eine große Erkenntnis.

ELIAS: (lacht) Und Du kannst bemerken, dass bestimmte Muskeln angespannt sind und Energie festhalten, was bereits durch eine geringfügige Bewegung aufgelöst werden kann, aber Du tust es nicht.

Beide Situationen sind bereits hinreichend Gelegenheiten, um zu bemerken, wenn Du Ja und Nein sagst, und bei was Du es sagst und wie sie Dir nutzen, oder auch nicht.

Was die Interaktion mit den Kindern anbelangt, nutzt es Dir nicht immer, Deinen Standpunkt klarzumachen (to make a point), was auch auf die Partnerbeziehung zutrifft. Du meinst, dass es Dir nutzt, aber meist ist es nicht der Fall.

JASON: Ja, einen Denkzettel zu verpassen oder … Ich fange an, das ein bisschen zu erkennen.

ELIAS: Oder sogar Deinen Standpunkt zu behaupten, was nicht immer zu Deinem größten Wohle wäre.

JASON: Meinen Standpunkt zu behaupten, um gehört zu werden. Wie wenn sie einen solchen Radau machen, und ich möchte, dass sie damit aufhören, dann ist es manchmal besser, einfach aufzustehen und das Zimmer zu verlassen?

ELIAS: Das wäre ein Beispiel. Oder wenn es für Dich im Gespräch mit einer anderen Person wichtiger ist, Deinen Standpunkt zu behaupten als das Gespräch fortzusetzen.

JASON: Das sagst Du nun schon zum zweiten Mal!

ELIAS: (lacht herzlich) Und vielleicht ist es erwägenswert.

JASON: Können wir das vertiefen? Denn ich erkenne nicht, wenn ich meinen Standpunkt behaupte.

ELIAS: Es muss nicht so sein, dass Du ihn aggressiv behauptest, denn das geht nicht immer Hand in Hand. Es kommt jedoch oft vor, dass Du Deinen Standpunkt in Deinem Kopf behauptest …

JASON: Okay. Das ist etwas Anders.

ELIAS: und nicht mehr zuhörst.

JASON: Das ist interessant. Auf diesen Gedanken war ich nicht gekommen. Das wäre dann immer noch Opposition?

ELIAS: Es wird dann für Dich wichtiger, Deinen Standpunkt zu behaupten als die Interaktion selbst.

JASON: Okay. Dafür gibt es wohl viele Beispiele!

ELIAS: Ganz genau.

JASON: Okay, denn ich neige dazu, den meisten Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen, was nicht heißt, dass ich keinen Widerstand leiste.

ELIAS: Ganz genau. Dass Du nicht unbedingt einen externen Konflikt anheuerst oder Deinen Standpunkt störrisch vertrittst, sind nicht die einzigen Methoden, wie Opposition geäußert werden kann. Du kannst den Mund halten oder auch dem Anderen gegenüber einräumen: „Prima, sehr gut, Du hast Recht“ und innerlich sagst Du Dir: „Nein, Du hast nicht Recht. Mein Standpunkt stimmt, und er ist wichtiger als unsere Interaktion“ Und Dein Entgegenkommen dient dazu, die Interaktion zu beenden und Dir zu erlauben, Deinen Standpunkt aufrecht zu erhalten.

JASON: Das it der Dritte Punkt, den ich nun meiner Bemerkliste hinzufügen werde: das, was ich innerlich meiner Partnerin gegenüber äußere.

ELIAS: Und das hat viel mit diesem Ja und Nein zu tun. Zu was sagt Du Ja, und zu was Nein? Du sagst vielleicht Ja zum Entgegenkommen und Nein zu Deiner Freiheit, oder Nein zum Konflikt und Ja zu dem, was Du für einen kleinen Sieg hältst. Aber ist es ein Sieg? Vielleicht. Da gibt es Vieles, worüber Du nachdenken kannst.



Session 201504101
Friday, April 10, 2015 (Private/Phone)