Elias: Sitzung 201610241 Umgang mit intensiven Gefühlen

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Session 201610241
Umgang mit intensiven Gefühlen
Wie wir Menschen und Ereignisse auf uns anziehen
Die Wahl, involviert zu sein
Echte Unterstützung geben
Monday, October 24, 2016 (Private/In Person)

Participants: Mary (Michael) and Julie (Fontine)

ELIAS: Guten Morgen.

JULIE: Guten Morgen Elias.

ELIAS: Worüber möchtest Du sprechen?

JULIE: Ich habe eine großen Brocken eigener Werturteile über mich selbst fallen gelassen, so könnte man es vielleicht bezeichnen. Das, wie Andere mich wahrnehmen, macht mir immer noch etwas aus, aber inzwischen ist es viel weniger spürbar, was bewirkt, dass ich mich befreiter und spontaner fühle. Ja, diese Werturteile, das, worüber ich früher bei Anderen oder bei mir selbst geurteilt hätte, kümmern mich nicht länger.

ELIAS: Das ist toll. Ich gratuliere Dir. Dieser wesentlicher Schritt ist Teil dieses wichtigen Neu-Evaluierens.

JULIE: Ja, und es beruht darauf, dass ich mehr präsent bin. Ich trainiere das zwar bereits seit Jahren, aber ich habe den Eindruck, dass ich aufgrund dieses Übens jetzt ganz natürlich ständig mehr präsent bin.

ELIAS: Ja!

JULIE: Es kann beispielsweise geschehen, dass ich mich ans Präsentsein erinnere, sodann meinen Seinszustand bemerke und feststelle, dass er nicht anders ist als im Augenblick davor, so dass ich mir sage: „Oh, vielleicht bin ich bereits präsent gewesen.“

ELIAS: Ja, dies wird automatisch, und ist auch ganz natürlich. Ich gratuliere Dir. Gut gemacht.

JULIE: Das ist immer noch im Gange. Aber vielen Dank. Ich denke, dass es sich auch stark auf alles Andere auswirkt.

ELIAS: Ja, sehr sogar.

JULIE: Heute morgen habe ich mir dies aufgeschrieben: „Es geht darum, mein Gewahrsein im Jetzt-Augenblick zu vertiefen, was es mir ermöglicht, das, was auch immer ich gerade angehe, vermehrt wertzuschätzen. Am großartigsten ist es, wenn ich sehr gewahr bin und mich mit meinem Eigen-Erleben/Selbsterfahrung (self-experience) im Jetzt mehr verbunden fühle. Im Rest dieses Lebens geht es darum, damit im Fluss zu sein und die Wertschätzung auszudehnen auf immer mehr Eigenschaften dieser Existenz, was auch andere Leute miteinschließt, die alle so großartig sind.“

ELIAS: Ich gratuliere Dir. Ausgezeichnet. Genau darum geht es. Und was fühlst Du hinsichtlich dieses neuen Gewahrseins?

JULIE: Manchmal ist mein Gewahrsein tiefer oder vielleicht mehr fokussiert oder klarer. Je mehr ich im Gegenwartsaugenblick präsent, klar und meiner Existenz gewahr bin, umso mehr scheint der Augenblick zu expandieren, und umso praller (fuller) wird er. Es kann irgendetwas sein, wie Yoga zu praktizieren, wobei ich sogar die Muskelschmerzen beim Dehnen wertschätze. Ich schätze alles, sogar Unbehagliches. Es scheint einfach klarer zu werden, und ich entdecke mehr über diese Aspekte meines Körpers, über meine Gefühle und Energie und habe das Gefühl, dass alles immer klarer werden kann, weil ich bemerke, wie es geschieht, und dann erkenne ich, dass es doch noch so vieles mehr gibt.

ELIAS: Ganz genau.

JULIE: Ich kann noch so viel weiter gehen.

ELIAS: Genau darum geht es. Du kannst, aber Du musst nicht noch so viel weiter gehen.

JULIE: Ja, und es ist köstlich.

ELIAS: Ja.

JULIE: Ja, es ist kein Muss sondern “wow, das ist toll.”

ELIAS: Lass mich Dich etwas fragen: Hierbei erlebst Du Wertschätzung, Fülle und Klarheit, was Dir eine emotionale Bestätigung kommuniziert und generell ein positives und freudiges Gefühlssignal erschafft, so dass Zufriedenheit, Genugtuung, Begeisterung und Freude vorhanden sind. Bemerkst Du auch bei diesen Erfahrung, dass Du dabei sehr intensive positive Signale und Gefühle generieren kannst, deren Intensität an gewissen Punkten abbricht - nicht auf negative Weise –so dass Du diese intensive Gefühlsflut nur relativ kurz empfindest, und dann stoppt sie?

Dies kannst Du auch bei sehr unangenehmen Gefühlen als Beispiel nutzen, weil sogar intensiv positive Gefühle fast unbehaglich werden können, da ihre Stärke unbehaglich sein kann. Somit kannst Du erkennen, was mit Gefühlen geschieht, die Ihr für negativ oder unbehaglich haltet, mit denen Euer Körper automatisch dasselbe tun möchte, was er auch bei positiven Gefühlen macht und ihr langes Fortdauern stoppen will, doch Ihr neigt dazu, Euch auf negative oder unbehagliche Gefühle zu fokussieren und sie zu verewigen, was diese enorme Aufregung im Körperbewusstsein erschafft, was sodann das Gefühl noch verstärkt.

Diese Erfahrung mit positiven Gefühlen ist ein großartiges Beispiel dafür, dass Intensitäten nicht dazu da sind, aufrechterhalten zu werden. Für das Körperbewusstsein ist es schwierig, sie aufrechtzuerhalten, weshalb Ihr bei positiven Gefühlen zulasst, dass sie nicht verewigt werden. Sobald sie den Gipfel erreichen, neigt Ihr dazu, sie zu äußern und anschließend loszulassen und in Eurer Wertschätzung und dem Wissen voranzuschreiten, dass dies Eure Validierungs-Augenblicke sind und dass es unnötig ist, diese Gefühlssignale aufrechtzuerhalten, denn Ihr kennt Eure Richtung und wisst, dass Ihr es erfolgreich zustande bringt, und dass Ihr dieses Gefühl auch wieder erleben werdet.

Was Ihr bei negativen oder unbehaglichen Gefühlen anderes macht - das ist der Grund, weshalb in dieser Hinsicht positive Gefühl ein solch tolles Beispiel sind – sie bauen sich in ihrer Intensität bis zum Höhepunkt auf, denn Euer Körperbewusstsein generiert den gleichen Vorgang wie bei positiven Gefühlen und ist aufgewühlt, doch durch Euer Werturteil von schlecht, falsch oder missliebig konzentriert Ihr Euch so sehr darauf, die negativen Gefühle loszuwerden, was sie nur fortsetzt. Dies passt auch sehr gut zu dem, was Ihr bei anderen Leuten beobachtet, worüber wir in der Gruppensitzung sprachen, wenn Ihr automatisch antizipiert und Euch darauf fokussierst, Euch nicht nur bloß aufs Jetzt, sondern auch darauf zu fokussieren, das Gefühl zuzulassen, damit es das sein kann, was es ist und geäußert und losgelassen wird. Und das ist es, was wichtig ist, nämlich es nicht zu verewigen.

Denn sogar positive Gefühle werden unbehaglich, wenn Ihr sie fortsetzt und Euch darauf konzentriert, dass sie fortdauern, und Ihr beginnt ruhelos und aufgewühlt zu werden, und es wendet sich, und Eure Wertschätzung und das angenehme Gefühl, sogar Eure Begeisterung werden zum Aufruhr statt das zu bleiben, was sie zuvor waren. Anders als negative Gefühle, bei denen das Werturteil greift und diese Schwierigkeiten erschafft, lasst Ihr positive Gefühle leichter automatisch los und äußert sie ganz natürlich.

Ich lobe Dich sehr. Du bist ein gutes Beispiel für die um Dich herum. Gut gemacht. Aber es ist auch signifikant, Dir nicht nur für Dich selbst, sondern auch im Hinblick auf Andere und ihre Kämpfe dieses Faktors gewahr zu sein und zu erkennen, dass es genau das ist, was sie automatisch tun. Im Versuch, Positives festzuhalten oder Negatives loszuwerden, versetzen sie sich manchmal in einen aufgewühlten Zustand, womit sie sich selbst aufregen, da sie sich darauf konzentrieren, und dies kann Dir sehr bei dem helfen, was Du bereit tust, denn Du reevaluierst das, was wichtig ist. Und das kann Dir auch helfen, das klarer zu sehen, was Du beobachtest, bei dem Du nicht unbedingt selbst involviert bist.

Session 201610241 (Fortsetzung folgt)
Monday, October 24, 2016 (Private/In Person)

Re: Elias: Sitzung 201610241 Umgang mit intensiven Gefühlen

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JULIE: Ich bin verwirrt, denn wenn ich meine ganze Realitäten erschaffe und es mir schwerfällt zu sehen, dass geliebte Menschen leiden, habe ich das Gefühl, dass ich das gemacht habe, da ich es in meiner Realität erschaffe.

ELIAS: Lass mich das klarstellen, denn Du tust es und auch wiederum nicht. Du erschaffst, dass es in Deiner Realität ist und bringst Dich in eine Position oder Du ziehst bestimme Erlebnisse und Leute auf Dich an und erschaffst, dass dies Teil Deiner Realität ist, aber Du erschaffst nicht deren Äußerungen. Du ziehst sie ganz spezifisch an. Deine Realität ist gar nicht zufällig, sondern makellos präzise. In jedem Augenblick Deiner Existenz bringst Du Dich in eine Lage - noch nicht immer absichtlich, aber Du gehst in diese Richtung – in der Du Dir Reflektionen präsentierst, die Dir bei dem, was in diesem Augenblick zu Deinem größte Nutzen ist, Wahl/Auswahl/Wahlmöglichkeiten offerieren.

Lass mich Dir ein einfaches praktische Beispiel offerieren: Du bist umgeben von Familie, Freunden und der Gemeinschaft, und insbesondere die Familienmitglieder interagieren am meisten mit Dir, und ihnen begegnest Du am häufigsten. Nehmen wir an, das Du morgens aufsteht, Deine morgentlicher Routine absolvierst, und alles, was Du tust, scheint ganz üblich zu sein. Und nach zwei Stunden präsentierst Du Dir eines Deiner Kinder, das sich sehr aufgewühlt und zornig äußert.

Dies ist nur ein kleines Erlebnis: Du sagst Dir vielleicht: „Ich kam meiner morgentlicheren Routine nach, und mein ganzes Tun war gelassen und ruhig. Wieso ist das geschehen? Was werde ich mir als nächstes präsenteren?“ Es ist auch kein Zufall, dass genau diese Person statt irgendeiner anderen Person sich so äußerte. Es war eines Deiner Kinder, nicht nur, weil Du mit ihnen mehr zu tun hast oder weil es zufällig in Deiner Nähe war. Nein, das Kind hätte auch sehr wahrscheinlich eine ganz andere Richtung wählen können. Es hätte ein Fremder an Deiner Tür sein können, oder ein Freund, der Dich anruft, wer auch immer, aber dies geschah in Gestalt eines Deiner Kinder, weil Du das so auf Dich angezogen hast.

Bildlich gesehen ist es so als ob es diese vielen Augen in Deinem Energiefeld gäbe, die meilenweit sehen können und in alle Richtungen Ausschau halten und dann „diese eine“ anpeilen: In diesem Augenblick äußert sich dieses Individuum auf diese Weise, also wenden wir uns jetzt dorthin. Es ist nicht so als ob Du das Bildnis eines Anderen mysteriöserweise materialisieren oder erschaffen würdest; es ist ….

Es ist so, als ob alle diese Augen Deines Energiefelds Ausschau hielten nach dem, was zu dem passte, was Du Dir in diesem Augenblick als Wahlmöglichkeit/Entscheidung/Auswahl (choice) präsentieren willst, und Du peilst dies präzise an und wendest Dich dorthin, obwohl es anscheinend zu Dir kommt. Vielleicht bewegst Du Dich gar nicht physisch, und doch ist das alles sehr präzise. Erschaffst Du das, was die andere Person äußert? Nein. Es ist ihre Wahl, die aus ihren persönlichen Gründen geäußert wird. Aber Du erschaffst, dass Du präsent und verfügbar bist und dass dies Teil Deiner Realität ist, um diese bestimmte Äußerung in diesem Augenblick als Reflektion zu bekommen. Es muss noch nicht einmal eine Person, sondern kann einfach alles sein, beispielweise ein nicht funktionierender Toaster.

Erschaffst Du irgendwelche Äußerungen oder die Entscheidungen derer, die Du als lebendige Äußerungen/Lebewesen erachtest? Nein, das tust Du nicht, aber Du platzierst Dich in ihrer Nähe auf ihrem Weg oder bist verfügbar, und Du erschaffst für Dich diese Präsentation der Auswahlmöglichkeiten: „Welches sind meine Auswahlmöglichkeiten in Bezug auf diese Präsentation?“ Aber Du erschaffst nicht das, was die Anderen tun.

Es ist immer eine Präsentation von Auswahlmöglichkeiten, und es geht darum zu erkennen: „Ich erschaffe nicht das, was der Andere äußert, aber dies präsentiere ich mir, da ich die Realität erschaffe, in der dies präsentiert wird, d.h. dass ich mir eine Auswahl präsentiere.“

Bei dem, was Du Dir präsentierst, unterscheidet sich die Wahl dahingehend, ob Du dabei tatsächlich involviert bist, oder es nicht bist. Wenn Du bei dem, was geäußert wird, nicht persönlich involviert bist, ist Deine Rolle die des Unterstützers oder Zuhörers, und es besteht ein großer Unterschied zwischen der eigenen Beteiligung und Zuhören.

Wenn Dein Kind Dir dann präsentiert, dass es sehr zornig ist, weil sein Freund, dem es vertraute, sich ihm gegenüber verletzend und grausam äußerte, und Du kennst diesen Freund, hast ihn bereits bewirtet und magst ihn, und Dein Kind ist am Boden zerstört, verletzt und sehr wütend, und Du hilfst ihm nicht, weil Du nett zu ihm (dem Freund??) bist, und Dein Kind ist nun auch böse auf Dich, weil Du diesem Freund gegenüber freundlich bist oder ihn akzeptierst, während es möchte, dass Du Dich gehässig verhältst. Es spricht das vielleicht nicht in Worten aus, aber es tendiert definitiv in diese Richtung, weil es Dein Echo haben will.

Dies präsentiert Dir die Wahl, ob du Dich beteiligst. Erinnere Dich, dass Reflektionen keine Spiegel sind, und es kann deshalb die Präsentation der Beteiligung-Wahlmöglichkeit sein. Du warst bei der Begegnung der Kinder nicht dabei und warst nicht beteiligt, obwohl Du bei Beiden engagiert bist und vielleicht für Beide Zuneigung empfindest. Du bist am tatsächlichen Geschehen nicht beteiligt gewesen, aber Du liebst Dein Kind, es liegt Dir am Herzen und Du möchtest mitfühlend, aber kein Echo sein, um das Ganze nicht noch zu bestärken, und somit ist es eine Wahlmöglichkeit, ob Du Dich selbst beteiligst.

Als Echo beteiligst Du Dich selbst. Wenn Du Deinem Kind zustimmst und sagst: „Es stimmt, das war schrecklich. Es war entsetzlich, dass er Dir das angetan hat, und ich kann nicht verstehen warum Leute so etwas tun.“ Das mag kein vollständiges Echo sein, aber Du bist involviert und setzt somit das fort, was Dein Sohn tut und verewigt seine Opfer-Rolle. Und es ist für Dich selbst destruktiv, denn nun bist Du nicht länger präsent und achtest nicht länger auf Dich selbst, sondern Du bist involviert, auf die Situation fixiert und kolorierst Deine Wahrnehmung, weil Du Dich an etwas beteiligst, wobei Du nicht involviert bist. Es könnt auch so sein bei Deinem Partner oder irgendeinem Geschehen.

Es geht darum zu erkennen, dass andere Leute eigenen Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten generieren. Ja, Du erschaffst, dass sie in Deiner Realität sind, aber Du generierst ihre Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten nicht. Und Du partizipierst auch nicht unbedingt daran, bloß weil sie in Deiner Realität sind, in die Du sie platziert und aus bestimmten Gründen Dich selbst in diese Position gebracht hast.

Vielleicht ging es dabei darum zu wählen, was Du erwiderst, ob Du Dich beteiligst oder es nicht tust, vielleicht ging es darum zu lernen, unterstützend ohne eigene Beteiligung zu sein, ihn anzuhören, zu beglaubigen und zu unterstützen und zu sagen, dass Du seine Äußerung empfängst, ohne zu urteilen und ohne Echo zu sein, aber zu bekräftigen, dass Du ihn hörst und wirklich siehst und somit das Szenario oder das, was der Andere getan hat, nicht erwiderst, sondern das erwiderst, was er erlebt, was völlig andere Erwiderungen generieren kann, da Du bei der Erwiderung sein Erlebnis nicht miteinbeziehst. Du beziehst sein Erlebnis nicht mit ein, sondern sprichst nur das an, wobei Du selbst involviert bist, den Gegenwartsaugenblick, der Deine unmittelbare Aufmerksamkeit involviert, nicht das Erlebnis, nicht die Ursache, sondern nur diesen Augenblick mit dem, was zwischen Dir und Deinem Sohn abläuft, doch nicht WARUM es geschieht. Das ist das Teilstück, nicht das WARUM, sondern das, was jetzt ist , und zwar bloß zwischen Euch Beiden.

Das ändert die Wahrnehmung enorm und nimmt Tadeln weg, weil Du Dich nicht mit dem Vorfall befasst und es Dir ermöglicht, Deine Unterstützungs-Wahlmöglichkeiten anzusprechen, bei dem, woran Du tatsächlich beteiligt bist oder nicht, und es ermächtigt Dich, weil Du erkennen kannst, dass es nichts gibt, was repariert werden muss. Es geht nicht darum, seinen Kummer, Zorn oder Verletztsein zu reparieren. Reparieren würde das andere Szenario und die Ursache involvieren, aber Du bist dabei nicht involviert. Du bist nur bei dem involviert, was jetzt geschieht. Es geht also nicht ums Reparieren. Es kann darum gehen zu trösten, oder bloß zuzuhören und zu versichern, dass Du ihn hörst und dass er für Dich wichtig ist. Aber Du sagst nicht: „Du bist für mich wichtig, aber Dein Freund ist es nicht“ oder „Dein Freund ist nicht wichtig und sollte das auch nicht für Dich sein“. Denn offensichtlich ist er für ihn wichtig, sonst wäre er nicht traurig, und die Situation ist ihm wichtig.

Mit dieser Richtungswahl generierst Du simultan zwei Vorgänge: Du bietest der andere Person ein Beispiel, mehr präsent zu sein und nicht im Urteilen und Tadeln zu schwelgen und ermächtigst Dich dahingehend, dass nichts repariert werden muss. Dies hast Du Dir als Wahlmöglichkeit und nicht deshalb präsentiert, weil Du es erschaffen hast, nicht weil Du den Anderen oder seine Äußerung erschaffen hast.

Was Dein Erschaffen Deiner Realität und jedes anderen Individuums auf Eurem Planeten anbelangt, dem Du je im Leben begegnest, ist der einzige von Dir erschaffene Aspekt von ihnen ihr Bildnis (image). Du erschaffst ihr Bildnis, aber nicht das, was sie tun, nicht wie sie sich äußern, wie sie sich verhalten, was sie zu tun wählen oder anheuern, oder ihre Richtung – nichts davon, ebenso wenig wie sie nichts dergleichen für Dich erschaffen. Erschaffen sie Deine Wahlmöglichkeiten/Auswahl/Entscheidungen (choices)?

JULIE: Nun, sie mögen es so wahrnehmen?

ELIAS: Ihrer Wahrnehmung nach mögen sie denken, dass sie das tun.

JULIE: Sie erschaffen nicht meine Entscheidungen, aber das, was ich am Tun bin, denn vielleicht denken sie, dass ich etwas ganz anderes tue als das, was ich meiner Wahrnehmung nach tue.

ELIAS: Nein, das tun sie im Allgemeinen nicht. Sie mögen es nicht ganz genauso wahrnehmen wie Du und umgekehrt, aber es kommt dem doch sehr nahe.

Gelegentlich könnt Ihr eine Wahrnehmung eines Anderen generieren, die erheblich von seiner Äußerung abweicht - nicht unbedingt von seinem Tun, sondern von dem, was er äußert – und das ist eine andere Sache. Im Allgemeinen projiziert Ihr dann ein anderes Bild und werdet sozusagen so sehr von dem verzehrt bzw. seid so sehr auf ein von Euch selbst geäußertes Thema, eine Rechtfertigung oder Schwierigkeit fokussiert, dass das die andere Person sozusagen mit einem Film überlagert.

Das ist es, was zwischen Euch Missverständnisse und Fehlkommunikationen erschafft. Aber erschafft Ihr generell erheblich voneinander abweichende Wahrnehmungen? Nein, nicht generell. Eure gegenseitigen Wahrnehmungen kommen dem sehr nahe, was der Andere tut oder äußert. Auch Euer Abbild des Anderen und seines Tuns kommen seinem tatsächlichen Tun sehr nahe, denn erheblich abweichende Wahrnehmungs-Erfahrungen sind sehr selten. Das macht Ihr überhaupt nicht oft. Größtenteils kooperiert Ihr miteinander.

Darüber hinaus ist Euer Energiefeld im echten natürlichen Zustand in gewissem Grad offen, außer ihr puffert absichtlich. Es muss nicht völlig offen sein, aber es ist das in gewissen Maße, wobei Ihr fortwährend projiziert und empfangt. Ihr empfangt ständig von externen Quellen Energie, was Euch hilft, sie sehr ähnlich dem wahrzunehmen, was der Andere tatsächlich äußert und seiner Wahrnehmung nach tut. Es wird geringfügige, aber nicht erhebliche Abweichungen geben, weil Ihr Eure eigene Wahrnehmung über Eure eignen Richtlinien filtriert. Es ist nicht so, dass Ihr deren ganze Energie nicht so empfang, wie sie projiziert wurde, aber Ihr peilt das an, was für Euch wichtig ist.

Deshalb kann es in Gesprächen geschehen, dass das, was für den Einen wichtig ist, von einem Anderen anders vernommen wird, denn sie hören das, was für sie wichtig ist. Es ist nicht so, dass sie nicht alles hören würden, was geäußert wird, sondern dass Eure Aufmerksamkeit sofort zu den Punkten wandert, die für Euch selbst wichtig sind. Und wenn Herausforderungen, Probleme oder Assoziationen mit ins Spiel kommen, beeinflussen sie ebenfalls das, was für Euch wichtig ist und worauf Ihr bei den Aussagen Anderer achtgebt. Es ist nicht so, dass Ihr nicht alles empfangt, denn das tut Ihr, sondern Ihr filtriert es bloß in Bezug auf Eure Aufmerksamkeit.

Doch trotz Missverständnissen und Fehlkommunikationen bemerkt Ihr meist, dass es eine Abweichung, Fehlkommunikation oder Abschalten gibt und macht weiter bis Ihr an einem Punkt angelangt seid, an dem Beide die ganze Äußerung vernehmen. Ihr müsst nicht noch mehr als zu Beginn damit übereinstimmen, aber Ihr bemerkt, wenn es eine Fehlkommunikation gibt, und das ist dann das Zeichen für Dich. Du pufferst nicht das, was der Andere tut oder äußert, sondern Du filtrierst es bloß.

Das ist der wichtige Teil des Innehaltens und Erkennens: „Inwiefern bin ich tatsächlich involviert im Geschehen in diesem Augenblick und in Bezug auf diese Person? Dass diese Person in meiner Realität präsent ist, heißt nicht, dass ich ihr Szenario erschaffe“, denn das tust Du nicht, noch hast Du ihre Auswahlmöglichkeiten/Entscheidungen erschaffen. Kehre das einmal um, was Dir dies betonen wird. Du weißt bereits, dass sie Deine Entscheidungen nicht erschaffen, doch wenn sie an etwas beteiligt sind, was sie nicht mit Dir involviert, beeinflusst es Dich tatsächlich. (??? You already know they are not creating your choices, but when they involve themselves in what doesn't involve them with you, it does influence you. )

Wenn wir das Szenario einmal umkehren und Dein Kind Dir ein Echo Deines Zorns bietet, was bewirkt das? Das nährt nur noch Deinen Zorn und hilft Dir nicht, ihn zu äußern und loszulassen, sondern ermutigt Dich dazu, in der Erklärung festzustecken. Und in dieser Position stecken die Meisten fest, in den ständigen Erklärungen: „Dies passierte, weil sie das sind. Aber dies und das ist geschehen“ und sie verewigen dies, und auf jede Antwort folgt dieses: „Aber so ist es geschehen, und das war der Grund dafür“ weil Ihr in der Erklärung feststeckt und denkt, dass das Eure Methode wäre, Euch zu äußern. Aber das ist kein sich Äußern, sondern ein Erklären. Sich Äußern ist ganz einfach, und es gibt dabei keine Erklärung. Sich Äußern ist dies (sehr laut) “AAH“. Das ist keine Erklärung.

JULIE: Okay. Das hilft mir und ist sehr einfach. (lacht)

Session 201610241 (Fortsetzung folgt)
Monday, October 24, 2016 (Private/In Person)

Re: Elias: Sitzung 201610241 Umgang mit intensiven Gefühlen

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ELIAS: Sich zu äußern ist sehr einfach, und weder Erklärungen noch Rechtfertigungen sind Teil davon, doch die Meisten stecken fest bei der Erklärung, statt sich zu äußern und lassen nicht los, und das ist der Haken, wenn Ihr bei etwas engagiert seid, was Euch nicht betrifft, weil der Betroffene oder Ihr selbst in der Erklärung feststecken. Das hält Euch an der Angel oder bewirkt diesen Sog, an der Erklärung und dem Szenario zu partizipieren, wobei es doch nur ums Erkennen geht: „Das ist nicht hilfreich.“ Hilfreich wäre möglicherweise vorzuschlagen oder zu fragen: „Möchtest Du gerne aus vollem Halse losbrüllen?“ (kichert) statt als Echo zu partizipieren.

Es ist äußerst wichtig zu unterscheiden, dass Du zwar jede Sekunde und jeden Augenblick in Deiner Realität sowie alles darin erschaffst – d.h. alles was sich Dir präsentiert – doch jede externe Wahl wird nicht von Dir erschaffen. Du erschaffst nicht diese Verhaltensweisen, Entscheidungen oder Richtungen, die Sache der Betroffenen selbst sind. Du erschaffst, dass Du es Dir präsentierst und sodann die Möglichkeit hast zu wählen, was Du damit tust. Und jede solche Präsentation von Wahlmöglichkeiten ist Deine Chance zu expandieren, zu lernen, mehr gewahr und klarer zu sein, und das ist es, was Du tust.

Und wenn Du Dir diese überraschende Äußerung präsentierst und Dir sagst: „Ich bin gelassen – warum präsentiere ich mir dies?“ erinnere Dich, dass dies kein Spiegel ist. Was ist Dein Richtung? Du begehrst, mehr gewahr zu sein und Dir mehr Chancen zur Expansion und Klarheit zu bieten. Das ist Dein Begehren, und diese Präsentation von Wahlmöglichkeiten ist genau das.

JULIE: Und es ist für mich auch die Richtung hin zu mehr Klarheit.

ELIAS: Und nicht dieses: „Tief in meinem Inneren muss ich wohl aufgeregt oder zornig gewesen sein, oder was habe ich getan, was das generierte?“ Nein, Du hast nicht diese Äußerung generiert, sondern Du hast Dir dies präsentiert. Und warum? Der Auswahl wegen. Und welche Auswahl wird Dir hiermit präsentiert? Wenn Du Dich an Dein Begehren statt an die ganze Tagessymbolik erinnerst, wirst Du mühelos erkennen: „Es ist eine Wahlmöglichkeit, um mir mehr Klarheit zu bieten, wie ich unterstützender, klarer und labender sein und zwischen dem, was mich betrifft bzw. nicht betrifft (involve) unterscheiden kann und meine Auswahl klarer erkenne. Ich habe jederzeit bei jedem Geschehen Wahlmöglichkeiten. Was sind meine Wahlmöglichkeiten?

Es gibt viele Augenblicke, in den Du nicht weißt, dass Du eine Auswahl hast und sie nicht siehst, weil Du mit Anderen interagierst und ihre Entscheidungen, aber nicht unbedingt Deine Wahlmöglichkeiten siehst. Du siehst das, was sie tun und fragst Dich automatisch: „Und was kann ich diesbezüglich tun?“ weil Du automatisch helfen möchtest und Dich fragst, was Du bezüglich ihrer Entscheidungen tun kannst. Und das ist verwirrend und bringt Dich dazu, nicht zu wissen, wo Deine eigenen Wahlmöglichkeiten sind bzw. diese nicht zu sehen.

JULIE: Ja, das passiert oft. Ich sehe die eigenen Wahlmöglichkeiten nicht, sondern erwidere bloß. Ich habe das Gefühl, dass ich mir des Anderen gewahr bin, ihn erwidere aber mich nicht frage: „Was will ich haben?“

ELIAS: Es ist herausfordernd, diese Frage zu beantworten, denn bei Deiner Antwort befasst Du Dich sofort mit der anderen Person: „Was will ich haben? Ich möchte, dass sie sich wohlfühlt. Ich möchte, dass sie glücklich ist.“ Nein. Was willst Du haben? Nicht das, was Du für eine andere Person oder hinsichtlich einer externen Quelle haben willst. „Ich will, dass mein Auto funktioniert.“ Nein. Was willst DU haben?

JULIE: Kannst Du mir ein verrücktes Beispiel nennen für etwas, was ich haben will, auf das ich nie gekommen bin, und das ich nie gesehen habe, weil ich stattdessen alles andere erwiderte?

ELIAS: Nehmen wir an, dass Du einen Termin geplant hast und ins Auto steigst, das nicht anspringt. Du versuchst es immer wieder, doch es spring nicht an, und Du bist bekümmert und zornig und fragst Dich: „Was will ich selbst haben? Ich will haben, dass das Auto anspringt.“ Nein, denn das ist das, was Du für das Auto haben willst.

JULIE: Ich will an meinen Zielort gelangen.

ELIAS: Was willst Du haben? „Ich will zu meinem Bestimmungsort gelangen“. Nein. Was willst Du haben? Was geschieht am Bestimmungsort? Was ist der Zweck des Ganzen? Was auch immer der Bestimmungsort ist, willst Du dort irgendetwas äußern. Musst Du es dort tun?

Nehmen wir an, dass es ein Arzttermin ist, und nun weißt Du nicht, wie Du dies tun kannst. Was willst Du haben? „Ich will zu meinem Bestimmungsort gelangen.“ Was willst Du haben? „Ich will den Arzt sprechen.“ Was willst Du haben? „Ich will Informationen über mich selbst bekommen. Ich fühle mich sonderbar und möchte wissen, was in meinem Körper los ist, weshalb ich den Arzt konsultieren will, um zu erfahren, was nicht funktioniert.“

Du möchtest wissen, was nicht okay ist. „Möchte ich wissen, was nicht okay ist? Möchte ich wissen, was okay ist? Was möchte ich haben? Ich möchte wissen, was ich tun soll.“ Du möchtest nicht unbedingt wissen, was bei Dir nicht okay ist, und Du möchtest auch nicht unbedingt wissen, was mit Dir okay ist, aber Deine Wahlmöglichkeiten möchtest Du definitiv kennen. Du möchtest wissen, was Du tun kannst. Ähnlich wie in einer Situation mit einer anderen Person möchtest Du wissen, was Du tun kannst.

Es geht nicht um irgendeine externe Quelle, sondern es geht um dies: „Was mache ich in dieser Situation mit mir selbst? Ich gehe auf Autopilot und suche die Antwort bei einer externen Quelle, statt auf mich selbst zu blicken und mich zu fragen: „Was erlebe ich genau? Was ist dieses von mir generierte Gefühl?“ Ich habe bereits Informationen über das, was ich tun kann. Vielleicht werde ich zuerst einmal das ausprobieren, statt mich an eine externe Quelle zu wenden, damit sie mich repariert, bloß weil ich automatisch äußere, dass etwas bei mir nicht richtig funktioniert.“

Ich verstehe durchaus, dass es automatische Assoziationen und Richtungen gibt, die machen, dass Ihr Eure Auswahlmöglichkeiten nicht seht, so dass Ihr nicht wisst, dass Ihr eine Auswahl habt. Statt Euch, wenn Ihr Euch nicht wohlfühlt, an eine externe Quelle zu wenden, um zu erfahren, was bewirkt, dass Ihr Euch nicht wohlfühlt - was diese Quelle wahrscheinlich NICHT herausfinden wird – kennt Ihr selbst Euren Körper viel mehr als diese es tut. Sie sind in Physiologie und Anatomie bewandert, aber sie kennen Deinen Körper nicht.

Es geht auch nicht darum, enorm zu analysieren. Nimm immer die einfachste Antwort und Richtung. Es ist unnötig zu analysieren, sondern frage Dich: „Was tue ich, und warum tue ich es? Und was ist die Ursache? Und was ist der tief verwurzelte Grund dafür? Was präsentiere ich mir selbst, und was sind meine Auswahlmöglichkeiten? Was kann ich wählen?“

Was ist bei jeder Wahlmöglichkeit der wichtigste Faktor? Die Aufmerksamkeit. Alles, was Du erwählst, wird von dem eingefärbt, worauf Du achtgibst. Was ist Deine Aufmerksamkeit? Worauf richtest Du sie?“ Das bietet Dir Antworten. Wenn Du definieren kannst, worauf Deine Aufmerksamkeit ruht, kannst Du Dir selbst die Frage nach den Auswahlmöglichkeiten beantworten. Es ist immer viel einfacher als Ihr meint.

Ich gratuliere Dir sehr zu allem, was Du zustande gebracht hast und wiederhole nochmals, dass Du der Ozean bist. Bestätig Dir das auch selbst. Du bist sehr unterstützend und ein Beispiel, und das ist eine wundervolle Leistungen und eine solche Gabe.

JULIE: Vielen Dank.

ELIAS: Ich gratuliere Dir .Gut gemacht.



Session 201610241
Monday, October 24, 2016 (Private/In Person)