Elias Übung: Kindheitstraumata erkennen

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

KENNY: Du sprachst über die Bedeutung, sich mit den frühkindlichen Traumata zu befassen, die viele von uns erlebten und einige von uns – dazu gehöre auch ich - erlebten sehr heftige Kindheit Traumata, was zum sogenannte post traumatischen Belastungsstörungen führt, wobei wir so schnell reagieren, dass wir es kaum bemerken. Aber ich mache Fortschritte, nicht wahr? Wenn Du sagst, dass diese Verhaltensweisen nachlassen, sobald wir das Probleme angesprochen haben, nehme ich an, dass Du ein Heilen des Traumas meinst? Therapien usw. sind dafür die gängigsten Methoden. War wäre Deine Formel, dies zu heilen?

ELIAS: Zusammen mit Vielen von Euch habe ich eine intensive, aber zugleich einfache Methode entwickelt. Es geht darum, Gefühle und Erinnerung zu vereinigen. Beim Trauma erschafft Ihr nicht absichtlich eine Trennung, und Euer physisches Gehirn, und das neurologische System trennen Erinnerung und Gefühl. Gefühle sind Signale und keine Kommunikationen, aber sie sind definitiv wichtig. Manche von Euch erinnern sich stark an Traumata, andere nicht. Und diese Übung funktioniert in beiden Richtungen. Doch selbst wenn Ihr Euch erinnert, heißt das nicht, dass das Gefühl mit der Erinnerung verbunden ist. Ihr könnt die Erinnerung aufrufen, seid diesbezüglich aber neutral, fühlt nichts, nicht auf gleiche Art und Weise wie während des Ereignisses.

Es geht darum, Gefühl und Erinnerung wiederzuvereinigen, die das Körperbewusstsein von einander getrennt hat, um Euch zu beschützen, denn wenn es das beim Ereignisvorgang nicht getan hätte, hätte das Eure Psyche, Euren Wahrnehmungs-Mechanismus zerstören können.

KENNY: Es kam dem nahe.

ELIAS: Eure Psyche ist der Wahrnehmungsmechanismus, der Projektor, der Eure Realität erschafft, der -, falls diese beiden Faktoren nicht von einander getrennt werden - bei gewissen Traumata kaputt gehen kann. Das Körperbewusstsein weiß das und trennt sie automatisch von einander, was jedoch auf das Verhalten einen störenden Einfluss hat, weshalb es darum geht, Erinnerung und Gefühl wiederzuvereinigen.


Es gibt eine einfach Übung, um dies zu erreichen, aber es ist wichtig, diese Übung präzise wie beschrieben durchzuführen.

KENNY: Kann man die Übung auch alleine machen?

ELIAS: Es ist ratsamer, sie nicht alleine zu machen. Das könnt Ihr zwar tun, aber es ist definitiv ratsamer, einen Moderator zur Seite zu haben. Die Übung selbst ist ziemlich einfach. Man wählt eine Erinnerung, und jene, die keine Erinnerung wiederaufrufen können, wählen stattdessen ein Gefühl. Wenn sie sich jedoch erinnern, wählen sie eine Erinnerung, und Ihr müsst nicht viele wählen. Für Eure ganze Kindheit könnt Ihr zwischen ein und drei Erinnerungen wählen, das reicht.

Nachdem Ihr eine Erinnerung gewählt habt, fangt Ihr an, sie in drei Schritten wiederaufzurufen. Ihr teilt die Erinnerung in drei Sektionen auf, den ersten, den zweiten und den dritten Teil. Womit beginnt die Erinnerung? Was befindet sich in der Mitte? Wie endete sie? Das sind die drei Teile.

Ihr geht in den ersten Teil hinein und versucht dabei zu fühlen. Was habt Ihr damals gefühlt, als sich der erste Teil Eurer Erinnerung ereignete? Und dabei klopft Ihr mit den Händen oder Fingern auf Eure Knie, wobei die Hände sich abwechseln (Elias demonstriert dies), aber dies tut Ihr bloß während des Wiederaufrufens der Erinnerung. Wenn Ihr es außerhalb des Wiederaufrufens tut, unterbricht das den gesamten Prozess. Nach jeder Sektion stoppt Ihr für etwa eine Minute. Wenn Ihr Erinnerung und Gefühl erfolgreich zusammengebracht habt, wird Euer Körperbewusstsein reagieren, und Ihr werdet ein Flattern in Magen verspüren.

Nun nehmt Ihr Euch die zweite, die mittleren Erinnerungssektion vor und vollbringt den gleichen Vorgang und versucht, das, was Ihr damals während des Ereignisses gefühlt habt, zusammenzuführen, und Ihr klopft währenddessen. Dann stoppt Ihr und heuert die Erinnerungen 1 – 1 ½ Minuten lang nicht weiter an.

Dann wiederholt Ihr diesen Vorgang, nun aber mit dem dritte Teil der Erinnerung.

Dann kehrt Ihr zum Anfang zurück und fragt wieder: „Was ist der erste Teil der Erinnerung?“ Und wenn Ihr mit der Übung erfolgreich wart, wird Euer Erinnerungsvermögen expandierter sein, und Ihr fangt an, Euch an Teile zu erinnern, an die Ihr Euch zuvor nicht erinnert habt, und die emotionale Gefühlsfracht wird viel geringer sein.

Wenn Ihr den zweiten und dritten Teil der Erinnerungen durchlauft, werdet Ihr erkennen, dass Ihr erfolgreicher seid, weil Euer Körperbewusstsein stärker reagiert. Beim ersten Teil der Erinnerung mag es ein Flattern im Magen geben. Beim zweiten Teil der Erinnerung werdet Ihr anfangen zu zittern. Und beim dritten Teil werdet Ihr zittern, und vielleicht klappern Eure Zähne. Euer Körper wird mit eine elektrischen Ladung reagieren, die bis zum unkontrollierbaren Durchrütteln reichen kann. Doch dies wird bloß ein oder zwei Minuten währen, nicht darüber hinaus, und Euer Körper wird es dann automatisch stoppen. Es kann sich so anfühlen, als ob es lange dauern würde, aber tatsächlich wird es nicht länger als zwei Minuten währen, weil Eure Körper es stoppen und beruhigen wird.

In dieser Zeit generiert Euer tatsächliches physisches Gehirn einen völlig neuen Vorgang und erschafft in der linken Gehirnhälfte eine tatsächlich physische Furche (groove).

KENNY: Eine neurologische Bahn.

ELIAS: Wenn Ihr Gefühl und Erinnerung vereinigt, zieht die Erinnerung von der rechten Gehirnhälfte zur linken um und wird in dieser neuen Kerbe deponiert. Die rechte Gehirnhälfte wahrt traumatische Erinnerungen und speichert sie, wo sie dann feststecken, da dieser Teil Eures Gehirns Euch schützt. Die linke Gehirnhälfte ist sozusagen die ausbalancierte Gehirn-Hemisphäre, die weiß, dass Ihr in Sicherheit seid und deshalb keinen Schutz benötigt.

Diese Übung ist sehr effektiv. Ich würde nicht vorschlagen, sie willkürlich zu praktizieren, weil Ihr dann nicht erkennt, was Ihr tut und solche Richtungen einschlagen können, in denen Ihr die Wahrnehmung zerbrecht.

JOHN/RRUSSELL: Was heißt das?

ELIAS: Ihr zerbrecht den Projektor, was einen katatonischen Zustand zur Folge haben kann. Die Wahrnehmung kann an verschiedenen Stellen zerstört werden, so dass sie nur noch in bestimmten Teilen funktioniert, oder es kann in die Richtung gehen, dass sie so sehr kaputt ist, dass sie nicht länger diese Realität anheuern kann, was nicht heißt, dass Ihr sterbt, sondern lediglich bedeutet, das Eure Wahrnehmung kaputt ist, was Ihr nicht unbedingt in dieser Realität erschaffen wollt.

Euer Gehirn macht das, um Euch zu schützen, damit Ihr weiter funktionieren und in Eurer Realität weitermachen und miteinander interagieren könnt, und es ist nicht kaputt, aber es erschafft eine Situation, in der es starke Einflüsse auf Euer Verhalten gibt, deren Ihr vielleicht noch nicht einmal gewahr seid, was sich in vielen verschiedenen Äußerungen zeigen wird.

(An John und Karen gewandt) Und es gibt noch ein weiteres Thema, das Ihr beide erkundet, die Sexualität, wobei solche Äußerungen symptomatisch sind. Wenn Leute in ihrer sexuellen Äußerung sehr unterdrückt, oder auch sehr exzessiv, also anscheinend sexsüchtig sind, das sind Symptome und Verhaltensweisen, die mit nicht erkannten Traumata assoziiert sind.

Dies kann auf sehr vielfältige Weise geäußert werden, und da die Symptome so vielfältig sind, vermuten Viele nicht, dass es für dies alles einen einzigen Grund gibt. Doch wenn die Leute sich tatsächlich hinsichtlich ihrer Erlebnisse mit einander austauschen würden - was Viele von Euch nicht tun – wärt Ihr erstaunt, wie zahlreich die Leute sind, die traumatische Erlebnisse hatten und meinen, dass nur sie so etwas erlebt haben, oder dass sie anders und eine Ausnahme sind, doch die meisten haben Ähnliches erlebt.


(Ausschnitt)

MARK: Du hast Kenny ein Bespiel dafür gegeben, wie man Trauma ansprechen kann. Hast Du ein weiteres Beispiel für uns, wie wir die Wahrnehmung ändern können, denn Du sagest, dass wir Trauma auch durch eine Wahrnehmungsänderung ansprechen können. Diesbezüglich bin ich verwirrt.

ELIAS: Generell verändert Ihr Eure Wahrnehmung, wenn Ihr Euch neue oder andere Informationen offeriert und sie akzeptiert, denn Ihr könne Euch neue Informationen auch offerieren, ohne sie zu akzeptieren, und dann ändert sich Eure Wahrnehmung überhaupt nicht.

Es geht wieder um dieses energetisch „nicht Gleiches mit Gleichem vergelten/Nicht der projizierten Energie Anderer Entsprechen“, da Ihr Eure Wahrnehmung durch das, wie und worauf Ihr achtgebt, ändern könnt, beispielweise wenn Ihr Euch auf Verzweiflung darüber konzentriert, was Eure Kinder alles nicht tun, oder dass sie kein Mitgefühl und keine Verbindung zu Euch zeigen, denn dann hegt Ihr eine spezifische Wahrnehmung und setzt sie konstant fort.

Das könnt Ihr ändern, indem Ihr zu allererst einmal das ändert, worauf Ihr achtgebt. Statt auf das Tun der Kinder zu achten, achtet Ihr auf das, was Ihr selbst tut, und wie Ihr es tut und macht es wichtig, und den Anteil des Anderen macht Ihr weniger wichtig. Ihr gebt mehr auf das Acht, dem Ihr Bedeutung beimesst. Wenn etwas unwichtig für Euch ist, achtet Ihr nur wenig darauf.

Das ändern, was für Euch wichtig ist, also in einer Richtung weniger, und in der anderen Richtung mehr achtzugeben, das ist der Schlüssel. Es spielt keine Rolle, wenn Ihr das zunächst nicht glaubt, denn wenn Ihr weiterhin auf etwas Anderes achtgebt, wird das automatisch wichtiger und das, worauf Ihr nicht mehr achtgebt, wird automatisch bedeutungsloser.

Beispielweise mag Euer Partner Euch erheblich irritieren, weil er sich nicht auf die Weise um sich selbst kümmert, wie Ihr es für wichtig haltet. Er/sie nimmt nicht die Nahrung zu sich, die Ihr für wichtig und gut für ihn erachtet, treibt keinen Sport und kümmert sich nicht auf die Weise um sich selbst, wie Ihr es für unerlässlich haltet, weshalb Ihr ständig irritiert seid und ihn/sie damit belästigt: „Iss dies, und mache dies Übungen!“ Doch Euer Partner tut das nicht. Dieser Konflikt kommt häufig vor.

In einem solche Fall gilt es, Euch zunächst einmal Euer Motiv anzusehen. Dies ist für Euch so wichtig, weil Ihr Euren Partner liebt, und wenn er sich nicht um sich selbst kümmert, nehmt Ihr wahr, dass er sterben könnten und dass Ihr dann traurig und alleine wärt, und weil Ihr Euren Partner liebt und nicht wollt, dass er stirbt, ärgert Ihr Euch und besteht darauf, dass er sich auf eine gewisse Weise ernährt und bestimmte Übungen praktiziert.

Und damit habt Ihr das, was Ihr nicht haben wollt, wichtig für Euch gemacht. Ihr habt die Furcht wichtig gemacht. Statt Liebe wichtig zu machen, habt Ihr Angst wichtig gemacht.

Wenn Ihr - obwohl Ihr glaubt, dass Euer Partner sich auf eine bestimmtem Weise ernähren und trainieren sollte - vielmehr stoppt und Eure Aufmerksamkeit auf das, was wirklich wichtig ist, verlagert, auf dieses: „Ich liebe meinen Partner, und deshalb habe ich Angst“ und aufhört, auf diese Angst achtzugeben und nur noch auf dieses „ich liebe meinen Partner“ achtgebt, wählt Ihr auch, etwas zu tun, denn wie gesagt reicht es nicht, bloß an etwas zu denken, sondern Ihr müsst auch etwas tun. Ihr wählt eine Handlung. Immer wenn Ihr Euch aufregt, weil Euer Partner das Falsche isst oder am Computer sitzt und sich nicht bewegt, sagt Ihr, statt ihn anzubellen: „Ich liebe Dich, und ich habe Angst“, und das ist alles, und dann lasst Ihr ihn in Ruhe.

Das ändert nichts daran, dass Ihr immer noch glaubt, dass Euer Partner dies oder das tun sollte, aber innerhalb von vielleicht zwei oder drei Wochen bemerkt Ihr, dass es Euch weniger irritiert. Ihr fühlt nicht mehr diese Angst und wisst nicht, wann sich das geändert hat, aber plötzlich ist es nicht mehr so wichtig, was Euer Partner isst und ob er Sport treibt, und dann geschieht das Wunder, der Partner fängt an, Sport zu treiben und sich anders zu ernähren, weil er nicht mehr belästigt wird. So ändert Ihr Eure Wahrnehmung. Ihr müsst es nicht sofort glauben, aber sie wird sich automatisch ändern.

MARK: Hat das Ändern unsere Aufmerksamkeit und damit der Wichtigkeit dieselbe Wirkung, wie die Sache mit der Gehirnwindung, worüber Du zuvor sprachst?

ELIAS: Ja, denn auch dies erschafft neue neurologische Bahnen.

VERONICA: Welche Rolle spielt die Imagination beim Verändern neurologischer Bahnen?

ELIAS: Sie ist außerordentlich.

VERONICA: Aber dabei gibt es keine Handlung.

ELIAS: Aber es kann sie geben, denn die Imagination entfacht die Inspiration, und wenn Du inspiriert bist, handelst Du.

VERONICA: Vielen Dank.

ELIAS: Gerne geschehen.


Session 202010242
Saturday, October 24, 2020 (Group/Hinsdale, New Hampshire)