Elias: Sitzung 200701011 Bewusstseinsprojektionen, Wahrnehmung

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Session 200701011 (2162)
Der objektive Wahrnehmungsmechanismus
Bewusstseinsprojektionen
Wichtigkeit
Gewahrsein und der Denkmechanismus
Der Einfluss der Assoziationen
Arbeit redefinieren und als „Spiel“ spielen
Monday, January 1, 2007 (Private/Phone)

Participants: Mary (Michael) and GAST/Cyrus

GAST: Meine Freundin und ich sprachen darüber, dass es bei ihr irgendeine Verbindung zu Sylvia Plath gibt. Ist das eine Sache als beobachtende Essenz in einem früheren Leben? Kannst Du mir mehr dazu sagen?

ELIAS: Das war in der Rolle einer beobachtenden Essenz.

GAST: Auf dem Weg zu meinem Elternhaus fahre ich an einem Werbeplakat vorüber mit einer blonden Frau, Gwyneth Paltrow, die ein Baby im Arm hält, und aus irgendeinen Grund muss ich an frühere Leben denken. Denn wenn ich Filme mit ihr sehe, denke ich, dass ich irgendwie mit ihr zu tun hatte. Interpretiere ich meinen Eindruck richtig?

ELIAS: Ja, Du hattest mit diesem Individuum zusammen weitere Fokusse.

GAST: Im Februar oder März letzten Jahres hatte ich den Eindruck, dass ich nur noch sieben Monate leben würde. Hatte ich das im Rahmen der Wahrscheinlichkeiten richtig verstanden?

ELIAS: Im Rahmen der seinerzeitigen Wahrscheinlichkeiten stimmte jener Eindruck, was sich in der Folgezeit geändert hat, aber damals war der Eindruck in Verbindung mit der von Dir angeheuerten Richtung und den Wahrscheinlichkeiten, die Du am Erschaffen warst, korrekt.

GAST: Ich habe in jüngster Zeit über diese Sache gelesen, deren Anwendung mich fasziniert. Als ich vom Arbeitsplatz zum meinem Auto ging, versuchte ich, mich außerhalb meines Köpers zu beobachten, etwa so: „Wie sehe ich wohl aus, wenn ich da entlang gehe?“ und ich schlüpft aus dem Körper heraus, war plötzlich oben am Firmament, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass ich einen bestimmten Gesichtswinkel hatte (viewpoint), und alles fühlte sich wie Maschinerie an, und es war das Befreiendste, was ich mir vorstellenkann. Was war das?

ELIAS: Das war eine tatsächliche Projektion. Wenn Ihr Euer Gewahrsein von Eurem Körperbewusstseins fort projiziert, erschafft Ihr das, was Viele als den Astralkörper bezeichnen. Tatsächlich ist es lediglich eine Konfiguration Eurer Energie, denn im Wesentlichen seid Ihr Euer objektives und subjektives Gewahrsein. Und dieses Gewahrsein könnt Ihr aus Eurem physischen Körperbewusstsein hinaus projizieren, das ohne Interaktion des objektiven und subjektiven Gewahrsein eine Weile - nicht endlos lange - aber für eine Weile funktionieren wird, und dabei erlebt Ihr ganz anders als sonst, nämlich ohne Euer Körperbewusstsein als Identitätsanhängsel.

Wie bereits früher gesagt, ist Euer Körperbewusstsein nicht bloß eine Gefäß oder eine Schale, die Euch beherbergt, sondern es ist Eure Projektion in eine physische Gestalt/Form hinein, so wie auch alle anderen physischen Formen in Euer Realität Energiekonfigurationen, Erweiterungen von Euch sind und als tatsächlich physische Materie materialisiert werden. Wenn Ihr Euer Gewahrsein vom Körperbewusstsein entfernt, erlebt Ihr etwas anders als sonst, weil Ihr erkennt, dass Ihr von dieser physischen Manifestation unabhängig sein könnt und Eure Existenz nicht von dieser manifestierten physischen Form abhängig ist. Und das ist wesentlich, denn solche Erlebnisse informieren Euch über Eure tatsächliche Existenz, dass diese nicht vom Physischen abhängig ist, dass Ihr existiert, ganz egal, ob Ihr eine physische Manifestation generiert und an einer physischen Realität partizipiert, oder auch nicht.

(Ausschnitt, Frage des Gastes, die für mich unverständlich und unübersetzbar war.)

ELIAS: Als Essenz, als Bewusstsein wählt Ihr, an vielen verschiedenen Erkundungen zu partizipieren. Abhängig von der Art der Erkundung, konfiguriert Ihr Energie sehr spezifisch, und Ihr generiert Identifikationen unterschiedlicher Realitätsäußerungen, was Ihr tut, um allgemeine sowie spezifische Richtlinien zu generieren. Um auf Deine Beispiel zurückzukommen, siehst Du in Deiner Umgebung viele verschiedene Individuen. Sind es tatsächlich Individuen? Ja, sie sind tatsächlich Energie, konfiguriert in Einklang mit der Blaupause und den Richtlinien für diese Region bzw. Realität – wovon dies jedoch lediglich EINE Realität ist. Ihr alle konfiguriert Eure Energien entweder in Einklang mit einer solchen Blaupause oder wählt, nicht an dieser Realität zu partizipieren.

Aber da Du an dieser Realität partizipierst, hast Du zu erkunden gewählt, was Du selbst generieren und wie Du diese Realität in Einklang mit ihren Richtlinien manipulieren kannst. Du projizierst Energie, die eine physische Manifestation mit einer spezifischen Form erschafft, die Du als Du selbst identifizierst, und andere Essenzen tun das Gleiche.

Das Schlüsselelement hierbei ist der objektive Wahrnehmungsmechanismus, denn das, was Du tatsächlich tust, ist Energie zu projizieren. Ihr alle projiziert gegenseitig Energie, und beim Energie-Empfang – nicht bei der Projektion – konfiguriert Ihr diese Energie als solide Manifestation, weshalb Ihr die solide Manifestation einer anderen Person mit einer bestimmten Augen– und Haarfarbe, Körperform, Größe und Gewicht seht. Der Andere projiziert Euch eine Energie, die diese Informationen enthält, und Ihr konfiguriert sofort die empfangene Energie, um ihn in Verbindung mit dem, was Ihr empfangen habt, zu manifestieren, was unmittelbar geschieht. Dies ist auch ein ausgezeichnetes Beispiel für die große Macht, die Jeder von Euch innehat, denn dies tut Ihr mühelos und ohne darüber nachzudenken. Ihr empfangt und konfiguriert die Energie unmittelbar und generiert tatsächliche physische Manifestationen, die Projektionen der Wahrnehmung sind.

Wie gesagt, kann man die Wahrnehmung mit einem holografischen Projektor vergleichen, der Bildnisses erschafft, die ganz real und solide sind, obwohl Ihr diese auch so erschaffen könnt, dass Ihr sie auf andere Weise handhabt und sie weniger solide sind.

GAST: Vermutlich hat das auch etwas damit zu tun, dass man nur sehr selten das sieht, wie bei jener Projektion, dass alles plötzlich wie ein Puppenhaus aussieht. Es ist da, aber es bedeutet nicht das, was es bedeutet, wenn man mitten drin ist.

ELIAS: Ja.

GAST: Man weiß, dass diese Person zugegen und Deine Freundin ist, dies und das denkt, doch nur selten tut man diesen Schritt zurück, betrachtet alles und sagt sich: „Oh, das sind bloß Dinge, die ich selbst gemacht habe. Es ist nicht wichtig.“ Hängt das damit zusammen, dass die Informationen da sind und tatsächlich wir es sind, die zu dem konfigurieren, was wir sehen?

ELIAS: Ja.

GAST: Und wir können die Bedeutung wegnehmen und es unwichtig machen.

ELIAS: Ja.

GAST: Es ist da, aber …

ELIAS: Ja, und Wichtigkeit ist ein wesentlicher Faktor. Denn Ihr achtet auf das, was für Euch wichtig ist und partizipiert daran. Sobald ein Element Eurer Realität weniger wichtig oder unwichtig wird, achtet Ihr nicht mehr darauf, und manche Wichtigkeitsäußerungen werden matt, wenn sie für Euch nicht mehr wichtig sind.

GAST: Wie Objekte in meiner Nähe. Es ist nicht so, dass ich keine Mühe scheuen würde, um ein Gespräch mit dem Seifenspender direkt vor meinen Augen zu führen.

ELIAS: Stimmt.

GAST: Er ist einfach da.

ELIAS: Stimmt. Selbst wenn die Existenz des Seifenspenders für Dich sehr unwichtig würde und Du wahrnehmen würdest, dass er keine Funktion hat, wirst Du ihn vielleicht nicht dreidimensional sehen. Er mag für Dich eine anscheinend unreale Flachheit (flatness) inkorporieren.

GAST: Ja. Wie verbindet sich das mit meinen Azteken-Salbei Erlebnissen (viewtopic.php?f=13&t=2651&p=26678&hilit ... bei#p26678 ) Mit dieser Substanz machte ich unterschiedliche Erfahrungen, und bemerkenswert war insbesondere das Erlebnis, bei dem Dinge, insbesondre menschliche Wesen, sehr flach und zwei-dimensional fast wie ein Blatt Papier wurden, und das ging so weit, dass es, wenn ich noch nicht einmal die Substanz einnahm, einen Flashback gab, so dass ich mir sagte: „Wow, diese Welt, in der ich lebe ist einfach unreal und flach.“

ELIAS: Das ist sie nicht—

GAST: Bringe ich mich einfach an einen Standort, wo andere Digne wichtig werden und ich sozusagen diese Welt hinter mir lasse, oder…? Ich bin mir nicht sicher, wie ich das formulieren kann.

ELIAS: Es ist nicht so, dass sie unreal wären, sondern Du heuerst Handlungen an, die Deine Wahrnehmung verändern. Wie gesagt, ist die Wahrnehmung ein sehr starker Mechanismus, der sehr rigide, aber auch sehr flexibel sein kann, wenn Ihr das zulasst.

Du experimentierst mit der Handhabung der Wahrnehmung und wie stark sie tatsächlich Deine Realität ändern kann. Wenn Du Deine Realität änderst, änderst Du auch Deine Assoziationen, was ebenfalls ein Faktor bei Deiner diesbezüglichen Frage ist, wie Du sie handhabst, ob dies real ist, oder ob sich Deine Assoziationen möglicherweise gelegentlich vom tatsächlichen Geschehene unterscheiden. Deshalb betone ich immer wieder, wie wichtig und wesentlich es ist, auf das achtzugeben, was Ihr tatsächlich am Tun seid, was nicht unbedingt das sein muss, wovon Ihr annehmt oder assoziiert, dass Ihr es tut.

GAST: Ich verstehe es so, dass Tun nicht auf physische Handlungen beschränkt ist. (gekürzt)

ELIAS: Stimmt.

GAST: Die objektive Realität ist neben den Emotionen eine weitere Kommunikation, also ist Tun mehr als bloß …

ELIAS: Stimmt. Tun ist nicht nur das, was Ihr physisch tut, sondern auch das, was Ihr mit Eurer Aufmerksamkeit tut und tatsächlich als Energie generiert.

GAST: Für mich ist dieses Konzept ziemlich nebulös, und ich bin mir nicht sicher, wie ich erkennen kann, was ich in diesem Sinne tue. (gekürzt)

ELIAS: Erlaube Dir auch zu erkennen, welche Assoziationen und Beweggründe Du in Verbindung mit Deinem Tun generierst. Nehmen wir an, Du offerierst einer Person, die einen Gegenstand zusammenfügt, Deine Hilfe. Du gehst zu ihr hin und fängst an, den Gegenstand zusammenzusetzen, weil Du meinst, ihr zu helfen. Diese Assoziation überwindet Dein tatsächliches Achtgeben auf Dein Tun. Sie überbrückt Deine physische Handlung und Energie oder Dein diesbezügliches Gewahrsein und kann sogar Deine Beweggründe umnebeln. Deine Absicht mag sein, dem Anderen zu helfen, aber sie mag auf dem Bewegrund und der Assoziation beruhen, dass der Andere den Gegenstand falsch zusammensetzt, oder dass Du das schneller oder effizienter tun kannst.

Du wolltest helfen, aber Energie kann auch auf herabsetzende/kritisierende Weise projiziert werden, so das der Andere frustriert und irritiert ist, was Dich überraschen wird, da Du ihm helfen wolltest, doch er hat Deine Energie nicht so empfangen, denn sie wurde auch anders projiziert. Er empfing sie so wie sie projiziert wurde, was er Dir durch Irritation oder Frust reflektiert, und Du bist perplex, weil Du Dir zwar Deiner Absicht gewahr bist, aber nicht erkennst, was Du tatsächlich am Tun bist und welche Energie mit welchem Beweggrund projiziert wurde. Denn Deine Assoziation hat alle Handlungen vernebelt und überbrückt, und sie ist das, worauf Du achtest statt auf dies zu achten: „Was ist mein Beweggrund, um dieser Person zu helfen? Hat diese Person um meine Hilfe gebeten? Nein. Was ist mein Beweggrund dafür, dass ich darauf bestehe, dieser Person zu helfen?“

Session 200701011 (2162) (Fortsetzung folgt)
Monday, January 1, 2007 (Private/Phone)

Re: Elias: Sitzung 200701011 Bewusstseinsprojektionen, Wahrnehmung

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GAST: Wenn man erkennt, dass man sich ständig aufs Denken fokussiert, würden diese Gedanken sich im Grund genommen selbst recyclen und uns bloß Mist offerieren, weil man ihnen nichts gegeben hat, womit sie arbeiten können.

ELIAS: Richtig.

GAST: Nehmen wir an, dass die Person sich vielleicht nicht unbedingt ihrer eigenen Beweggründe gewahr ist, jedoch das, was sie am Tun ist, erkennt und sich sagt: „Okay, ich gehe zu dieser Person und helfe Ihr, das Fahrrad zusammenzubauen und spreche mit ihr“, nun ihren eigenen Tonfall erkennt, und statt sich vorzumachen: „Ich helfe dieser Person“ erkennt sie: „Meine Motivation für diese Tun ist irgendwie dubios.“ (gekürzt)

ELIAS: Ja.

GAST: Sie würde eher zu dieser Erkenntnis tendieren?

ELIAS: Ja, weil Du echt auf das achtgibst, was Du am Tun bist, und somit dem Denkmechanismus Informationen bezüglich dessen offerierst, was tatsächlich im Augenblick geschieht, so dass er richtig funktionieren und Dir das übersetzen kann, was in Deinem Inneren geschieht.

Mein Freund, das Gespräch über diesen Prozess benötigt viel mehr Zeit als der Prozess selbst, der innerhalb von Sekunden ablaufen kann, in denen Du auf Dich selbst und auf das achtgibst, was Du AM TUN BIST, und es ist nicht nötig, diese Fragen überhaupt zu denken, deren Übersetzung Du, wenn Du achtgibst und dem Denkmechanismus ständig aktuelle Informationen offerierst, Dir automatisch offerieren wirst, denen er das entnimmt, was für Dich nützlich und wertvoll ist und das effizient für Dich übersetzt. Nur dann blockierst Du neue Informationen, wenn Du Deine Aufmerksamkeit ausschließlich aufs Denken richtest. Der Denkmechanismus versucht, Informationen zu übersetzen und neue Informationen zu extrahieren, und wenn er das nicht tun kann, verzerrt er alte Informationen.

GAST: Das ist nun viel klarer für mich. Wie gesagt, habe ich Deine Aussagen darüber gelesen und meinte, sie zu verstehen, aber nun sehe ich das klarer. (gekürzt)

ELIAS: Es ist sehr interessant, wie Viele nicht erkennen, welche Handlungen sie miteinbeziehen, an denen sie Spaß/Freude haben könnten. Mit dem Begriff Spaß haben/Freude haben assoziieren sie vielleicht Urlaub, doch Ihr könnt einen Ausflug machen, ohne dass Euch dieser Freude bereitet.

GAST: Ja, wenn man ins Restaurant geht. Ich dachte immer, dass das vergnüglich wäre und habe nie bemerkt, wie sehr sich das vom einen zum anderen Mal unterscheiden kann. Vielleicht geht man Essen und wenn man dort ankommt, ist man schlecht gelaunt oder hat keinen Appetit. Das kann so unterschiedlich ablaufen…

ELIAS: Ja.

GAST: Man geht mit der Absicht aus, Spaß und Freude zu haben, aber dann kann alles Mögliche geschehen, und man beschuldigt das Essen, die Leute, mit denen man dort ist usw., doch tatsächlich hatte man von Anfang an keine Freude daran.

ELIAS: Oder es ist nicht das, was Du zu diesem Zeitpunkt bevorzugst und was Dir Spaß macht, denn mit bestimmten Handlungen verbindet Ihr allgemeine Assoziationen, was Eure Wahrnehmung einfärbt, weshalb Ihr sie möglicherweise mit der Erwartung anheuert, dass Eure Assoziationen sich erfüllen, aber da Ihr nicht auf Eure aktuelle Energie und nicht auf das achtet, was ihr aktuell am Tun seid, werdet Ihr oft enttäuscht sein, weil Ihr nicht das erschafft, was Ihr erwartet habt. Meine Freund, wie gesagt bleibt keine Äußerung für Dich verborgen. Es geht lediglich ums Achtgeben.

GAST: Leiden/Erleiden (suffering) assoziierte ich mit Emotionen. Wenn ich eine Emotion empfinde, die mir missfällt, sage ich mir. “Oh, ich mag das nicht. Ich leide. Ich mag mein Leben nicht.“ Was können wir dann tun? Wenn die Emotion bloß ein Signal ist, ist es einleuchtend, dass sie verschwindet, sobald man nur geringfügig etwas ändert und etwas Anderes tut. (gekürzt)

ELIAS: Stimmt.

GAST: Als wir gestern im Bett lagen, nahm meine Freundin ein Telefongespräch an, was mich nervte. Am liebsten hätte ich Ihr gesagt: „Steh auf und telefoniere anderswo“, aber ich tat es nicht und war die ganze Zeit über verärgert. Und da ich diese Frustrationssignal spürte, stand ich schließlich auf und verließ das Zimmer und sagte mir: „Ich werde Elias dazu befragen.“ Das, was ich eigentlich tun wollte, war dies auszusprechen, und dann wäre es wohl erledigt gewesen, falls ich mir keine Gedanken über ihre Erwiderung machen würde.

ELIAS: Zu allererst einmal gilt es, Dich selbst zu fragen, was diese Äußerung motiviert. Welche Assoziationen generierst Du, die diese Erwiderung auslösen? Was geschieht? Was tust Du innerlich, um diese Assoziation zu generieren? Vielleicht assoziierst Du, dass dies respektlos oder rücksichtlos ist oder nimmst eine Gefahr wahr, dass sie die Intimität der Situation missachtet. Deine Assoziation ist sehr wichtig, da sie diese automatischen Erwiderungen erschafft. Solange Du nicht erkennst, was Du tatsächlich am Tun bist und was diesen Frust oder Zorn motiviert, lässt er sich nur schwer auflösen oder stoppen.

GAST: Die Emotion war also eine unmittelbare Botschaft bezüglich meines Tuns, nämlich dass ich Rücksichtslosigkeit oder die Absicht, mich zu stören, assoziierte. Ist das das Tun, wovon Du sprichst?

ELIAS: Ja.

GAST: Es ging nicht darum, dass ich etwas zurückgehalten bzw. nicht ausgesprochen habe.

ELIAS: Nein. Die Emotion ist eine Botschaft, die sich auf das bezieht, was Du mit dem Generieren automatischer Assoziationen tust, nämlich den Anderen zu tadeln, weil er Dir angeblich absichtlich etwas antut.

GAST: Es ist bequem, sich zu sagen: „Das tut sie absichtlich. Wenn man es jedoch nicht als Person sieht, neigt man mehr dazu, das als einmaligen Vorfall zu sehen und sich zu hinterfragen, statt zu sagen: „Oh, ich weiß genau, was ich da sehe.“ (gekürzt)

ELIAS: Stimmt.

GAST: Ist es generell ratsam, sich bei einer emotionalen Reaktion noch vor dem Sichten der physischen Aktivität zunächst seine eigenen Assoziationen anzusehen? (gekürzt)

ELIAS: Es hängt mit Beidem zusammen. Es stimmt, dass es nützlich ist, sich zuerst mit der Assoziation zu befassen, was Dir helfen wird, das zu erkennen, was Du tatsächlich am Tun bist. Denn wenn Du Deine Assoziation erkennst, kannst Du auch erkennen, was Deine Energie tut und wie sie projiziert wird. Und Du wirst weniger zur Rechtfertigungen tendieren, die ebenfalls eine automatische Erwiderung sind, insbesondre in Verbindung mit Frust, Zorn oder Wut.

Deine erste automatisch Erwiderungen bezüglich der Aktionen eines Anderen ist es, Dein Tun zu rechtfertigen. Doch sobald Du Deine Assoziation sowie dies erkennst, dass er nicht versucht, Dich absichtlich zu irritieren, da das nicht seine Absicht ist – denn unabhängig davon, ob es das ist was geschieht oder nicht – ist es nicht die Absicht des Anderen, Dich zu irritieren oder aufzuregen, geht es darum, Deine Aufmerksamkeit auf Dich selbst, auf Dein Tun und darauf zu richten, welche Assoziation Du am Generieren bist, Dich selbst nicht zu invalidieren aber Dir zu bestätigen: „Ah, das ist eine meiner Richtlinien. Meine eigenen Richtlinien kann ich durch mein Verhalten und meine Handlungen honorieren und erkennen, dass der Andere nicht vorsätzlich versucht, in Widerspruch dazu zu handeln.“ So kannst Du Dich selbst bestätigen und anerkennen, dass Du eine unmittelbare automatische Erwiderung miteinbezogen hast, aber sobald Du Dein Motiv und Deine Assoziationen bestätigst, löst sich das kommunizierte Gefühlssignal auf.

GAST: Wenn ich beispielweise die Botschaft erkenne: “Meine Assoziationen sagen ganz klar, dass sie das absichtlich tut, was respektlos ist.“ Wenn ich das erkannt und umgeschaltet hätte auf: “Stimmt das wirklich?“ oder mir gesagt hätte: “Egal, ob das stimmt oder nicht, spielt es für mich überhaupt eine Rolle?“ Wäre die Emotion dann sofort verschwunden, und ich hätte mich wohlgefühlt?

ELIAS: Ja. Generell wirst Du bemerken, dass die Emotion sich fast sofort auflöst.

GAST: Es geschieht oft, dass ich bei der Arbeit am Computer sitze und mir sage: „Das geht mir auf den Wecker. Am liebsten wäre ich nicht hier“ und frustriert bin. Ich könnte beispielweise einfach aufstehen und gehen. Aber ich habe fast das Gefühl, dass ich etwas Subtiles, das ich mir kommuniziere, nicht erkenne. (gekürzt)

ELIAS: Mein Freund, das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Assoziationen sich vom tatsächlichen Geschehen unterscheiden können. Du praktizierst eine Handlung, die Du als Job definierst und siehst Dein Tun dort als Arbeit, was eine automatische Assoziation mitsamt der Erwartung erschafft, dass Teile des Jobs unbehaglich sind, und dass Du Dich da hindurch quälen musst, denn so ist Arbeit nun einmal, weshalb es hilfreich sein kann, den Begriff Arbeit neu zu definieren und den Job als Spiel zu sehen. Gehe Dein Arbeitsverhältnis als großes Spiel an. Jeder, dem Du dort begegnest sowie Elemente wie die Computer, sind Spielfiguren, was sich auf Deine Wahrnehmung auswirken wird.

Wenn Du das Gefühl hast, jetzt nicht daran partizipieren zu wollen, ist das eine Kommunikation, die Du Dir viel seltener präsentieren würdest, wenn Du Deine Aufgabe als Spiel statt als Arbeit sehen würdest. Erlaube Dir, dieses Gefühl „ich möchte nicht hier sein“ zu erwidern, aber nicht so ganz und gar schwarz-weiß wie entweder am Arbeitsverhältnis zu partizipieren oder es nicht zu tun, Dich entweder zum Weitermachen zu zwingen oder zu gehen.

Nein, bestätige vielmehr dieses Gefühlssignal und erlaube Dir, es zu erwidern. Vielleicht wählst Du, Dich abzulenken und andernorts einer anderen Aktivität eine Stunde lang nachzugehen, und auch ein paar Minuten können ausreichen, abhängig davon, wie diese Gefühlskommunikation weitergeht, und es geht darum, sie anzuhören.

Diese Kommunikation wiederholt sich und wird stärker, weil Du sie überbrückst, sie zwar vernimmst, jedoch ignorierst und Energie in Opposition dagegen stemmst. Wenn Du Dich jedoch bestätigst und Dir erlaubst, in Einklang mit Deiner eigenen Kommunikation an Dich selbst zu handeln, löst die Kommunikation sich auf, weil Du sie bestätigst und keine Oppositionsenergie generierst.

Wenn Du Oppositionsenergien generierst, betonst Du das, was Du Dir selbst kommunizierst und verstärkst jene Energie, die somit stärker und wichtiger wird. Wichtigkeit hat nicht unbedingt etwas mit behaglich oder positiv zu tun, denn sehr oft ist das, was Euch missfällt, für Euch wichtig, und je wichtiger es wird, umso mehr beachtet Ihr es, und je mehr Ihr es beachtet, umso mehr bestärkt Ihr es. Wenn Euch eine Äußerung missfällt und Ihr immerzu dagegen opponiert, macht Ihr sie damit immer wichtiger.

GAST: Ich kann diese Gefühlskommunikation so erwidern und mir sagen: „Okay, mit dem, was ich im Augenblick tue, bin ich nicht zufrieden, aber ich kann in Websites stöbern, Musik hören, in den Pausenraum gehen oder irgendetwas Anderes tun und muss nicht unbedingt fortlaufen.“ (gekürzt)

ELIAS: Richtig.

GAST: Es gibt also einen Mittelweg bzw. eine Methode, ich selbst zu sein und in der Situation zu verweilen.

ELIAS: Stimmt. Es ist eine Sache der Balance. Indem Du Dein Gleichgewicht findest, auf Dich selbst hörst und Dich selbst bestätigst, statt gegen Dich zu opponieren.

GAST: Was Wahrscheinlichkeiten anbelangt, habe ich das Gefühl, dass ich mich zumindest geistig etwas von diesem Job entferne. Es fühlt sich fast wie eine Entwicklung an, die bereits im Gange ist, dass ich vielleicht in 6 Monaten etwas Anderes tun werde. Ich weiß, dass die Wahl bei mir liegt, aber es könnte eine Entwicklung aus jüngster Zeit sein.

ELIAS: Ja, das ist ein Potential.

GAST: Ich habe das nicht so stark gefühlt, um beispielweise dabei vielleicht an den Monat November zu denken, sondern es gab diese typischen Gedanken wie: „Das geht mir auf den Wecker. Ich hasse das. Ich werde etwas Anderes machen“, und erst in jüngster Zeit wurde es zu einem inneren Empfinden.

ELIAS: Ich verstehe. Dies kann Dich motivieren, echt auf das, was Du am Tun und somit am Erschaffen bist, achtzugeben und zu neuen Erkundungen zu schreiten. Und diese Übung, die Arbeit als Spiel zu gestalten, kann dabei hilfreich und förderlich sein.



Session 200701011 (2162)
Monday, January 1, 2007 (Private/Phone)