Mary Talks, Sitzung 3226

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Mary’s talk at the May 2014 Group Session 3226
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Saturday, May 17, 2014

Wie Ihr alle wisst, gab es am St. Pattie’s Tag ein nicht sehr festliches Ereignis, und nun, nachdem sich alle etwas beruhigt haben, möchte ich mit Euch darüber sprechen.

Ich habe etwa 93 E-Mails bekommen, und alle waren unglücklich über Jennas und Alexis Entscheidung, weiterzugehen. Auch ich war zunächst ganz fertig. Aber ich denke, dass es wichtig ist, darüber sprechen, und dass es ein Forum gibt, wo wir uns auch über Tabu-Themen austauschen können, wie wir das vor ein paar Jahren bezüglich von Geisteskrankheiten taten. Und jetzt sprechen wir über Selbstmord. Es ist schwierig damit umzugehen. Es ist etwas, was manche Leute romantisieren wollen, wie Romeo und Julia. Nein, das waren sie nicht, und es war verstörend. Es war nichts, was sie spontan taten, denn sie haben dies 6 Monate lang sorgfältig geplant.

Dieses Thema kann sehr verstörend sein. Ich weiß nicht, wie viele von Euch Jennas Notiz kennen, aber ich weiß, dass die Meisten Alexis Notiz kennen. Ich denke, dass beide Notizen unabsichtlich etwas irreführend sind, nicht, dass sie versuchten, irreführend zu sein. Ich spreche darüber, weil es mich quälte, was auch auf viele Andere zutrifft. Ich bat jemanden, mit Elias darüber zu sprechen, und ich fühlte mich viel besser, nachdem Elias die Situation erklärt hatte.

Er fing mit der Frage an, ob ihre Wahl sie ehrte, was Elias bejahte. Interessanterweise folgte dann noch diese Aussage: „Das ist nicht die richtige Frage“, was Elias normalerweise nicht tut. Ich denke, dass Elias auf das zugegriffen hat, was ich und wahrscheinlich noch viel Andere empfanden. Also änderte der Mann seine Frage und sagte: „War diese Wahl zu ihrem größten Wohle?“ was Elias verneinte. Elias erklärte, dass wir im Jetzt präsent sind, wenn wir Entscheidungen treffen, die zu unserem größten Wohle sind, was jedoch keine von Beiden war. Er sagte auch, dass es weniger schwarz-weiß und komplizierter ist, wie dass sie nicht bloß nicht präsent gewesen waren, weshalb sie diese Entscheidungen getroffen hätten, die nicht zu ihrem größten Wohle war.

Elias erklärte, dass beide eine Richtung eingeschlagen hatten, die er als Glaube erklärte. Er sagte, Glaube ist dies, auf etwas zu vertrauen, was man nicht weiß, was ich selbst für eine wirklich gute Definition halte. Elias sagte, dass Individuen manchmal an etwas glauben/Glaube haben (to have faith), und das kann für sie sehr nützlich und positiv sein und ihnen wirklich helfen. Aber manchmal kann dieser Glaube extrem werden, und dann schlagen sie Richtungen ein, die nicht immer zu ihrem größten Wohle sind, und das ist es, was sie taten.

In diese Jenseits-Idee hatten sie sich so sehr verstrickt, dass es ihnen viel attraktiver vorkam als das, was sie hier tun. Beide Frauen hatten erheblich Probleme. Ich glaube, dass sie nach besten Kräften damit umzugehen und dies anzusprechen versuchten, aber ich glaube nicht, dass die Probleme gelöst worden waren. Das sage ich anhand der letzten 6 Monate, die sie hier waren. Sie hatten alle zwei Wochen Sitzungen, und sie kamen zu mir nach Hause für persönliche Sitzungen. Alexi war im Flugzeug im ganzen Land unterwegs.

Wir Drei unterhielten uns nie über das, worüber sie mit Elias sprachen. Ebenso wie Ihr, war ich völlig überrumpelt. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet, da sie mit mir nie darüber gesprochen hatten, und das bekümmerte mich. Bevor Elias dazu befragt worden war, fühlte ich mich von ihren verraten, weil sie 6 Monate lang auf sehr positive, glückliche und begeisterte Weise mit mir interagiert hatten, was im Widerspruch zu dem war, was sie die ganze Zeit über planten.

Ich habe mir ihre Sitzungen angehört, die X-Files werden (nicht mehr öffentlich sind), aber ich hörte sie mir an, weil ich verstehen wollte, was in diesen 6 Monaten geschehen war. Sie waren sehr detailliert/gründlich und sehr zielstrebig. Das ist alles, worüber sie 6 Monate lang mit Elias sprachen, und zwar auf eine Weise, die keinen Einwurf anderer Informationen zuließ, ich würde nicht von Meinung sprechen, weil ich nicht denke, dass Elias Meinungen hat.

Sie sprachen nicht mit ihm auf eine Weise, die Raum ließ, im etwas anderes als Logistik zu diskutieren, wie es zu machen ist und wann, und solche Dinge. Sie fragten ihn nicht, was zu tun ist, sondern sagten ihm, was sie planten, und stellten dann logistische Fragen wie dies: „Stirbt man nach dem Sprung von einer 36 m hohen Brücke, sobald man am Boden auftrifft?“ sowie über verschiedene andere Sterbe-Szenarien, was mich durcheinander brachte, denn ich fragte mich, wie können Leute sich mir gegenüber so ganz anders verhalten als im Gespräch mit Elias?

Die Erklärung von Elias (für Mary) war sehr verständlich. In etwa sagte er: ähnlich wie bei einem Freund, der sehr begeistert ist von seinem Umzug in ein anderes Land, sind sie wahrscheinlich andauernd begeistert, denn das ist es, worauf sie fokussiert sind. Ganz egal, was auch immer geschieht, wären sie wahrscheinlich glücklich und begeistert, da sie sich auf den Trip freuen, da sie so sehr in die Richtung ihres Jenseitsglaubens gegangen sind, dass sie ganz und gar von dem Thema verzehrt werden und nicht mehr ans Jetzt denken, was mir mehr einleuchtete.

Die Frage, ob es zu ihrem größten Wohle war, beantwortet er mit nein, weil sie nicht wirklich präsent sondern allzu sehr von der Zukunft und dem, was auf den Tod folgt, verzehrt wurden. Er erklärte auch, dass dies ein Bespiel ist wie es Kreise zieht, wenn wir nicht präsent sind und Entscheidungen treffen, Kreise, die nicht immer angenehm sind. Viele Leute regen sich auf, werden verletzt oder traumatisiert, was nicht ihr Fehler ist, aber es ist wie ein natürliches Kreise-Ziehen nach draußen, das sich ereignet, wenn man nicht achtgibt auf das, was man tut und nicht präsent ist, was für mich ein wirklich gute Beispiel dafür war, wie wichtig es ist, präsent und sich dessen gewahr zu sein, was unser Auswahlmöglichkeiten/Entscheidungen (choices) sind. In dieser Welt leben wir nicht alleine, und wir wirken uns ständig auf die Menschen um uns herum aus. Es ist nicht so, dass wir zu allererst einmal an alle Anderen denken sollten, aber wir können auch nicht ignorieren, dass wir mit anderen Menschen zusammen leben, und sie spielen tatsächlich eine Rolle in unserem Leben, und unser Tun kann sie beeinträchtigen.

Elias sagte, obwohl dies vielleicht nicht zu ihrem größten Nutzen/Wohle war, ehrte es sie doch. Wir erstellen als Gesellschaft Regeln – auch über den Tod – dass bestimmte Wege zu sterben akzeptabel wären, und andere es nicht sind. Ganz offenkundig zu wählen, sich selbst zu töten, das ist nach unseren gesellschaftlichen Regeln inakzeptabel und nicht okay. Er sagte, dass der Grund dafür kollektive Übereinkünfte über bestimmter Regeln sind, nach denen wir uns richten, und wenn jemand eine davon abweichende Entscheidung trifft, mögen wir das nicht, sind nicht einverstanden, und es stört uns.

Elias sagte, dass sie sich selbst dadurch ehrten, dass sie sich gewahr waren, dass dies gemäß der gesellschaftlichen Regeln keine akzeptable Wahl war, aber es war die Wahl, die sie treffen wollten. Dadurch, dass sie dies tun würden, ganz egal, ob die Gesellschaft dies erlaubt oder nicht, ehrten sie sich selbst, weil sie sich keine Vorschriften machen ließen. Es gibt hier also einen gewissen Zwiespalt, dass sie einerseits Recht haben, und andererseits etwas daneben liegen. (and in another way they were a little off).

Vielleicht beruhigt es Euch zu wissen, dass sie mit ihrer Wahl keineswegs beabsichtigten, Andere zu verletzen oder zu ärgern. Sie haben nicht unbedingt die für sie beste Wahl getroffen. Aber dies ist das Beispiel eines extremen Glaubens, worüber man nachdenkt kann. Ich wollte Euch das mitteilen, weil einige von Euch mit mir darüber gesprochen hatten, und ich weiß nicht, wie weit Ihr untereinander darüber sprecht.

Ich weiß, dass es für Viele verstörend war, manche waren stocksauer, Andere wirklich empört, und Andere waren traurig. Ich auch. Alexi kannte ich seit 14 Jahren, Jenna seit 4 Jahren, aber ich mochte sie wirklich. Sie hatte viele schwierige Dinge überwunden und ging anscheinend nahtlos in eine neue Richtung. Sie war keine Person, die man sofort als Transgender erkennen würde. Ich denke, dass ihre Transition in diese Richtung nahtlos war, und das war wirklich schön, und ich respektierte sie sehr.

Es war ein schwerer Verlust, aber es ist das, was es ist.