Mary, Talks, Sitzung 201905251

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Mary's Talk at the May 2019 Group Session 201905252 (Tippfehler auf der Website, sollte wohl 201905251 lauten)
Mary’s Talk http://www.eliasweb.org/MaryTalkTranscr ... =201905251
“Unterschiedliche Wahrnehmungen”
“Reparieren”
Saturday, May 25, 2019 (Group/Hinsdale, New Hampshire)

MARY: Wie interessant, dass Du gekommen bist, denn in der vergangenen Nacht träumte ich zum ersten Mal von Vicki https://eliasforum.org/library/Vicki_Pendley.html .

CAROLE: In den letzten drei Tagen dachte ich an sie und fragte mich, was sie so tut. Und dann erinnerte ich mich an das Foto, das ich in Kalifornien von ihr gemacht hatte. Ich glaube, dass ich Dir Abzüge sämtlicher Fotos von ihr geschickt habe. Erinnere Dich an das Bild, wo sie am Schreibtisch sitzt. Und war da nicht ein Außerirdischer oder dergleichen auf dem Schreibtisch? Man kann Ihr Gesicht nicht wirklich sehen, aber das Foto ist wirklich cool. Ich sollte es heraussuchen und verschicken. Auf dem Weg hierher dachte ich an sie.

MARY: Als ich Dich erblickte, erinnerte ich mich an den Traum der letzten Nacht, den ich sonderbar fand, denn ich träume sonst nie von normalen sondern von sonderbaren, bizarren, fremdartigen Dingen, die nicht existieren.

SCOTTY: Sie existieren sehr wohl, aber nicht hier (Gelächter)

MARY: Vielleicht, aber definitiv nicht hier, und das ist das, wovon ich gewöhnlich träume. Ich kann meine Träume nie deuten, weil sie so bizarr sind.

CAROLE: Sie sind getarnt.

MARY: Ja. Gewöhnlich gibt es in meinen Träume irgendeinen Anker, mit dem ich etwas anfangen kann, und ich denke, dass ich das tue, um mich zu erden, wie dass es inmitten fliegender Neon-Kreaturen einen Schulbus oder dergleichen, oder eine Art elektrischer Drachenkreatur gibt, die man nicht sehen kann, weil sie ganz aus Elektrizität besteht. Sichtbar wurde sie nur dann, wenn jemand sie durch Berührung zum Aufleuchten brachte. Und dann gab es dort eine Bowling-Bahn. Es gibt diese sonderbaren Symbole in mitten von Dingen, die mich irgendwie erden, aber gewöhnlich träume ich nicht von normalen Dingen oder von Leuten, die ich kenne, und seit Vickis Tod hatte ich noch nie von ihr geträumt.

CAROLE: Kurz vor Vickis Tod träumte ich ein paar Mal von ihr und sah sie und Ron (Vickis Mann) an jenem Ort, der so war wie wenn ein Haus verschwunden ist und nur das Fundament übrig blieb. Es war in einem anderen Land, vielleicht Peru, und dieser Standort war alles, was für sie übrig geblieben war. Ihr Geschirr und alles war aus Stein gemacht. Und ich konnte ihre Beziehung fühlen. Ich sprach mit Vicki über diesen Traum, und kurz darauf erfolgte ihre Transition/Tod. Ich sagte, dass ich im Traum ihre Gefühle für den Anderen spüren konnte, und dass ich das Gefühl hatte, dass er (Ron) sie mehr liebt als sie ihn, doch sie sagte: „Nein, es ist andersherum.“

MARY: Ja, ja.

CAROLE: Aber es brachte das an die Oberfläche?

MARY: Ja, es war definitiv andersherum. Denn er war sehr in Cathy verliebt.

CAROLE: Das weiß ich. Das reicht weit zurück.

MARY: Ja, es sollte einfach so sein.

CAROLE: Er wusste, wie er in der Beziehung mit Vicki reserviert und unvoreingenommen/gleichgültig (detached) bleiben konnte. Das war offensichtlich.

MARY: Sie waren wie eine Wohngemeinschaft.

CAROLE: Es war in etwa so wie: „Ron, bist Du überhaupt hier?“ Vicki und ich hatten ein kleines … (unhörbar).

MARY: Ich denke, dass er schon sehr lange in Cathy verliebt war.

CAROLE: … und versuchte vorzugeben, dass er nicht wusste, was los war, und ich sagte: „Bemerkst Du es noch nicht einmal?“

MARY: (lacht) Wie Du siehst, sollte er mit Cathy zusammenkommen, was ziemlich cool war, dass sie nach all der Zeit wirklich zusammenkamen. Das war wirklich cool

Bevor es losgeht, möchte ich Euch allen für die Ermutigung, Energie und Hilfe beim Umzug danken. Das war wirklich eine große Sache.

Offensichtlich neige ich dazu, in Bezug auf das, was auch immer ich gerade tue und welche Entwicklung ich gerade durchlaufe, die entsprechende physische Symbolik zu erschaffen, und das war eine große Sache. Ich denke auch, dass ich selbst gerade einige große Entwicklungen durchlaufe.

Ich habe keine Ahnung, worüber Elias sprechen wird, aber ich weiß, dass das, womit ich befasst bin bzw. das, was ich erkenne, mit dem zu tun hat, womit sich auch viele Andere verbinden. Was die Wahrnehmung und die Bewusstmachung/Erkenntnis anbelangt, weiß ich nicht, ob ich mir eine wirklich große Dosis an Wahrnehmungs-Unterschieden präsentierte, aber das kann wirklich unheimlich sein. Es ist wirklich verrückt zu erkennen, dass Menschen tatsächlich solch große Wahrnehmungsunterschiede aufweisen können.

Über diese Dinge habe ich im Verlauf der Jahre nachgedacht, und ich habe mir das angehört, was Elias sagt, aber ich denke, dass es bislang noch nicht einmal auf reale Weise bei mir angekommen war, wie bei einemwirklichen physische Erlebnis mit einer anderen Person, wo ich eine Sache sehe, und die andere Person etwas ganz anderes sieht. Für mich ist es unfassbar, wie das überhaupt möglich ist.

Meine Tochter und ich waren erschöpft vom vielen Ansehen von Game of Thrones, und letzte Woche war das Finale. Vor jenem Sonntag machten wir einen Spaziergag mit den Hunden und sprachen über das Finale. Hinterher stellte sich heraus, dass ich falsch lag, aber das wusste ich erst später. Mein Tochter sagte: „Ich kann nicht glauben, dass das Finale schon am Sonntag kommt.“ Und ich sagte: „Nein, das stimmt nicht.“ Und sie: „Doch, am Sontag.“ Und ich: „Nein, weil sie noch eine Sondersendung der ganzen Serie oder was auch immer machen.“ Und sie: „Nein, das tun sie nicht. Am Sonntag ist das Finale.”

So ging das etwa eine Minute lang hin und her. Das ist wohl typisch, wenn Leute über etwa sprechen und jeder sagt etwa völlig anderes, und man streitet nicht wirklich, erkennt jedoch, dass keiner nachgeben wird, weil jeder überzeugt ist, Recht zu haben und denkt, dass der Andere sich entweder irrt oder verrückt ist. Aber man will nicht streiten, so dass man es schließlich nach etwa eine Minute fallen lässt und sagt: „Okay, egal“ und das Thema ist beendet.

Das taten wir, was ich erst hinterher bemerkte, aber in diesem Augenblick dachte ich nicht darüber nach, sondern erst später, da ich viel über Wahrnehmungs-Unterschiede und darüber grübelte, dass es doch scheinbar ganz unmöglich ist, dass dieselbe Sache zur gleichen Zeit angeheuert und unterschiedlich wahrgenommen werden kann. In diesem Fall lag ich übrigens schief, weil ich mich im Datum geirrt und das Specials für morgen eingespeichert hatte, jedoch dachte, dass es bereits letzte Woche gesendet werden würde. Ich irrte mich also, nahm jedoch sehr stark wahr, im Recht zu sein.

Bei anderen Erlebnissen können die Dinge unglaublich unterschiedlich sein, selbst wenn es um denselben Gegenstand geht, wie dass Ihr auf den Teppich in diesem Zimmer blickt. Ich selbst sehe mehrere weinrote Teppiche, doch die andere Person sagt: „Es ist ein einteiliger brauner Teppich.“ Nun sind wir in der Sackgasse, weil es nicht um ein Konzept geht. Vielleicht sagt man dann: “Nein, es sind mehrere Teppiche.“ Und man würde vielleicht sogar sagen: „Ich habe sie selbst gekauft, habe sie hier ausgelegt und weiß, dass es mehrere Teppiche in weinroter Farbe sind.“ Doch die andere Person sagt: „Nein, es ist ein einzelner großer Teppich. Es ist mir egal, ob Du ihn gekauft hast oder nicht. Es ist nur ein einziger brauner Teppich.“

An diesem Punkt bin ich dann hinreichend gewahr und will das, was die andere Person sagt, nicht abtun, was mir schwerfällt, denn wenn das, was der Andere sagt, für mich keinen Sinn ergibt, nimmt das Gehirn das nicht an und sagt: „Nein, das ist falsch.“ Und ich versuche zu erkennen, dass ein Anderer eine unterschiedliche Wahrnehmung hat, die ebenso real ist wie meine Wahrnehmung, und Beide existieren nebeneinander. Das ist wirklich sonderbar.

Und manchmal, wenn mein Wahrnehmung sich sehr von der des Anderen entscheidet, scheint sie mir zu sagen, dass etwas mit seiner Situation nicht okay ist, und automatisch springt sodann der „Fix-it“ (Reparatur)-Modus bei mir an, und da Ihr schon lange Elias-Fans seid, wisst Ihr, dass Fix-it sozusagen das schlimmste Schimpfwort in der Elias-Sprache ist (Gelächter). Das ist wirklich entsetzlich. Besser würde man sagen „Fuck ist“, das wäre gar nichts, aber „Fix ist“ (repariere es) ist das schlimmste, was Ihr tun könnt.

Und alle um Dich herum tadeln Dich und urteilen über Dich und sagen: „Was hast Du bloß? Du weißt, dass Du die Dinge nicht reparieren sollst!” Und als ich erkannte, dass bei mir automatisch der Fix-it-Modus anspringt, sagte ich mir: „Oh mein Gott. Erwürge mich jetzt. Okay. Schieß mir einfach in den Kopf oder wirf mich in eine Zelle“, weil das so schrecklich ist. Wie konnte ich bloß? Besser ginge man auf den Strich als eine Fix-it-Person zu sein. (Gelächter). Du liebe Zeit.

Und dann erkannte ich, was dieses Fix-it wirklich bedeutet. Wenn ich eine Fix-it-Person bin, sage ich damit der anderen Person, dass das, was sie tut, schrecklich, nicht gut genug, schlimm und falsch ist, und dass ich eine besser Antwort habe als sie.“ Und das möchte ich wirklich nicht tun, doch ich tue es.

Als ich mir das eingestand, wollte ich mich am liebsten in einem Loch verkriechen. Es war eine schrecklich Erkenntnis, die ich zunächst noch nicht einmal selbst glauben konnte, und als ich wirklich erkannte, was es ist, sage ich mir: „Das ist schrecklich. Wie werde ich das je ändern können?“

Interessanterweise ist das gar nicht so schwer nachdem ich es erkannt habe und weiß, worum es geht. Es scheint sich sogar ziemlich vom selbst zu wandeln.

Ich sprach sogar mit meiner Beraterin/Psychologin darüber und sagte: „Ich bin die schlimmste Person auf dem Planeten!“ und sie sagte: „Mary, so schlimm ist es gar nicht.“ Und ich: „Du weißt es nicht. Es ist wirklich schlimm. So will ich nicht sein. Wie schrecklich von mir.“

Insbesondere bei nahestehenden und geliebten Menschen möchte ich keine Energie projizieren, dass sie nicht gut genug und ihre Wahl/Entscheidungen nervtötend wären oder dass sie etwas falsch machen. Außerdem projiziere ich damit auch eine Energie, die sie ermutigt, abhängig zu sein, was ich wirklich nicht tun will, jedoch getan habe. Und ich denke, es ist wirklich schwierig, sich das einzugestehen, und dies alles, weil ich nicht akzeptieren konnte - und es immer noch nicht kann - dass ein Anderer eine völlig andere Wahrnehmung haben kann als ich, die ebenso gültig ist wie Meine, und dass ich gar nichts tun muss, um zu erreichen, dass sie meiner Wahrnehmung entspricht, was wirklich schwierig ist, denn automatisch möchte man, dass die Wahrnehmungen übereinstimmen, und ich verstehe immer noch nicht, wie das funktioniert oder möglich ist.

Ich kann nicht sagen, dass ich bereits dort angekommen bin, dass ich ganz und gar akzeptieren würde, dass Leute andere Wahrnehmungen haben, die völlig real sind. Dort bin ich bislang noch nicht ganz angekommen. Aber es würde mich nicht mehr stören, wenn jemand eine völlig andere Wahrnehmung hat als ich. Das war für mich ein großer Schritt, denn ich hatte geglaubt, dass zwei Leute nicht gleichzeitig auf genau die gleiche Sache blicken und zwei verschiedene Dinge sehen können.

Wie kann das möglich sein? Intellektuell kann man sich das nicht wirklich vorstellen, nicht wahr? Wenn Du Dich mit einer anderen Person unterhältst, wirst Du wahrscheinlich nicht sagen: „Wie interessant, dass Deine Wahrnehmung so ganz anders ist als meine. Das ist so cool!“ Wahrscheinlich sagt Ihr “Nein, das ist nicht das, was geschieht.“ Und wenn der Andere nicht nachgibt, tut man das ab und verwirft es. Wenn Beide an ihrer Wahrnehmung festhalten, werden Beide es einfach abtun, und auseinander gehen, ohne groß darüber nachzudenken, weil das Gehirn nicht damit umgehen kann.

Ich denke, dass ich nun so weit vorangekommen bin, dass ich nicht mehr dagegen kämpfe und mir sage, „okay, es ist vielleicht möglich“ und die andere Person nicht kritisiere oder abtue, was ich wirklich nicht tun will.

Dies brachte mich auch dazu, mich selbst auf andere Weise zu sehen - ein weiteres dieser schrecklichen Worte von Elias - denn ich hatte mich anders gesehen und kann doch manchmal ziemlich rigide sein. Ich kann manchmal flexibel, andererseits aber auch sehr rigide sein, und bezüglich von Dingen, an die ich wirklich glaube oder der von mir eingeschlagenen Richtungen bin ich nicht wirklich flexibel. Flexibel bin ich wohl nicht, wenn andere Leute eine andere Richtung einschlagen wollen, und ich mag das Wort rigide auch nicht. Ich möchte mich gerne flexibel sehen, und es fühlt sich nicht gut an, mich selbst als rigide zu sehen.

JOHN: Mir kommst Du flexibel vor. Kann ich Dich verlegen machen/in Zugzwang bringen (???? Can I put you on the spot?)

MARY: Ja. Das kannst Du absolut. Meine Beraterin sagte genau dasselbe, und sie sagte noch etwas wirklich Interessantes. Übrigens suchte ich sie auf, weil meine Tochter mich fühlen ließ, dass ich wirklich Hilfe brauche, also… Aber dies entpuppte sich als wirklich gut, denn es ist cool, mit ihr zu sprechen, denn anders als Ihr dies tun könnt, kann ich nicht mit dem toten Kerl (Elias) reden. Meist lasse ich einfach Dampf ab, aber es ist cool.

Sie schlug vor, sich meine Definition des Begriffs rigide anzusehen. Wir sprachen darüber, und sie sagte, dass meine Sicht von rigide sich meist um Dinge oder darum dreht, wie ich etwas tue, und sie würde dafür nicht das Wort rigide sondern diszipliniert oder planvoll verwenden.

VERONICA: Ein Perfektionist.

MARY: Ich würde sagen, dass ich definitiv keine Perfektionistin bin. Ich kann in diese Richtung gehen und kann sehen, dass ich in der Kunst dazu neige, den kürzesten Weg einzuschlagen.

CAROLE: Ich kann sehen, warum Du feststeckst, es ist die Organisation.

MARY: Ja.

CAROLE: Du hat doch mein Mal-Zimmer gesehen!

MARY: Ich bin gut organisiert, und mag es, wenn die Dinge am richtigen Platz sind, und alle die mein Nähzimmer sahen, können bezeugen, dass ich gut organisiert bin und es mag, wenn die Dinge am richtigen Platz sind.

CAROLE: Als mein ältester Sohn Tom bei mir zuhause war, sagte er: „Mama, das ist nicht schlampig, sondern eine Geisteskrankheit.“ (Gelächter) Und ich antwortete. „Vielleicht.“

MARY: Sie zählte ein paar Beispiele auf, über die ich mit ihr gesprochen hatte und sagte, dass diese ein gutes Beispiel für Flexibilität statt Rigidität sind und sagte: „Wenn andere Leute etwas tun, scheinst Du durchaus fähig zu sein, damit mitgehen zu können.“ Was stimmt. Ich kann das tun, aber bei mir selbst verhalte ich mich anders. Ich brauche eine Ort für alles, und alles ist sogar in meinem Gehirn an seinem Ort. Ich brauche es, dass die Dinge organisiert sind, was meine Tochter OCD (obsessive compulsive disorder = Zwangsstörung) nennt.

Kürzlich habe ich angefangen, mich gegenüber diesem Begriff etwas zu entspannen, weil ich vielleicht zu streng mit mir war und doch weniger rigide bin, denn dieses Wort gefiel mir auch nicht. Es war ein bisschen wie: „Du liebe Zeit. Ich bin so dumm. Ich tue das nun schon seit 25 Jahren, und wie weit bin ich gekommen? Das nervt mich. Ich bin so im Rückstand.“

Elias höre ich mir seit Tag 1 an, und nun hatte ich das Gefühl: „Du liebe Zeit! Ich bin schwer von Begriff, denn ich nehme es nicht auf, da ich mich immer noch mit diesen Dingen abmühe. Anfangs war ich wirklich streng mit mir. Die Sache mit den Wahrnehmungsunterschieden will ich nicht bagatellisieren, denn sie verblüffen mich immer noch. Es ist eine Sache zu sagen: „Ja, die Wahrnehmungen der Leute unterscheiden sich, und etwas Anderes, damit konfrontiert zu sein, und es okay zu finden, was weniger einfach ist.

Einfacher ist es, wenn es um etwas Konzeptuelles geht. Die Leute kommen zu mir und sprechen über die US-Regierung und über Trump und wie sie sich diesbezüglich fühlen. Sie hassen ihn, oder sie finden ihn toll. Ich habe einige Kunden, die Trump wählten und ihn toll finden. Denkt also nicht, dass jemand, der mit dem total Kerl (Elias) spricht, Trump hassen würde, denn so ist es nicht. Es gibt durch mehrere, die ihn wirklich mögen. Ich kann beide Seiten anhören, nicht viel darüber nachdenken und nicht viel dabei empfinden und mir denken: „Okay, das ist ihre Wahrnehmung. Ich stimme nicht unbedingt damit überein, aber das ist okay.“

Wenn mir jedoch jemand bezüglich dieses dreiteiligen roten Teppichs etwas ganz anderes sagen würde, dann funktioniert das bei mir nicht. Ich kann mein Gehirn nicht so verbiegen und mir sagen: „Das ist Okay.“ Es wäre wie wenn jemand zu mir sagen würde: „Was für einen hübschen schwarzen Hund Du da hast! (Gilla: Meines Wissens ist Marys Hund weiß). Unser Gehirn ist in Bezug auf die Sinne auf eine bestimmte Art und Weise verdrahtet, und sie speisen Informationen auf absolute Weise ein, und es ist wirklich schwer, das zu ändern.

VERONICA: Und was tun die Leute, wenn sie einen grünen Teppich wahrnehmen?

MARY: Sie sehen einfach einen grünen Teppich.

VERONICA: Verkehrsampeln.

JOHN: Es ist wie diese Internet-Sache mit dem Sportschuh, der rosa ist und dann …

LYNDA: Ja, und dann ist er rosa, und dann weiß.

Mary's Talk at the May 2019 Group Session 201905252 (Fortsetzung folgt)
Saturday, May 25, 2019 (Group/Hinsdale, New Hampshire)

Re: Mary, Talks, Sitzung 201905251

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MARY: Die Leute sehen unterschiedliche Dinge und haben unterschiedliche Assoziationen. Als wir umzogen, zog mein Tochter in ein neues Appartement, und meine erste Wahrnehmung war, dass es winzig, dreckig, schrecklich, wie ein Slum ist. Es ist klaustrophobisch klein und schadhaft. Aufgrund dieses Wahrnehmungsunterschieds sagte ich sofort: „Wir werden Dich wieder umziehen müssen. Ich werde eine besser Wohnung für Dich finden.“

BRIGITT: Reparieren (fix it)

MARY: Diese Aussage “Wir werden Dich in eine bessere Wohnung umziehen“ war schlimm. Sie hatte das Appartement selbst entdeckt. Ich hatte sie gefragt, ob sie Hilfe braucht, was sie verneinte, und das war okay, und sie zog um. Ich hatte sie gefragt, ob sie Hilfe beim Einpacken oder beim Umzug braucht, was sie verneinte. Sie sagte, dass sie das bereits arrangiert hat, und das war okay für mich.

Sie hatte diese Wohnung selbst gefunden, ließ sich von Freunden beim Umzug helfen und zog ein. Ich besuchte sie, und sah ihre Wohnung und war entsetzt. Ich sagte ihr, dass die Wohnung meiner Meinung nach entsetzlich und noch nicht einmal dazu geeignet ist, dass ein Obdachloser dort einzieht (Gruppengelächter). Das sagte ich ihr.

Jetzt bringt mich die Erinnerung an das, was ich ihr sagte, zum Weinen, denn nun verstehe ich, was dies impliziert. Und dann sagte ich auch noch: „Mach Dir keine Sorgen. Ich werde Dich aus dieser Wohnung rausholen. Wir werden eine andere Wohnung für Dich finden.“

Ebenso gut hätte ich sagen können: „Du bist eine Idiotin, die nichts richtig machen kann. Deine Entscheidungen sind fürchterlich. Du bist unfähig, Entscheidungen zu treffen und Dich um Dich selbst zu kümmern, also muss ich das reparieren.“ Welch schreckliche Sache, seinem Kind das zu sagen! Es machte, dass ich mich am liebsten erwürgen würde. Und sie ist so daran gewöhnt, dass ich die Dinge für sie repariere, dass sie gar nicht mit mir stritt sondern sagte: „Ja, das weiß ich.“ Was auch ziemlich furchtbar ist.

BRIGITT: Kann man die Wohnung reparieren, verbessern, schöner gestalten?

MARY: Das ist eine Wahrnehmungs-Sache. Okay, die Wohnung ist winzig, was meine Wahrnehmung wesentlich beeinflusst, denn ich selbst brauche viel Platz und mag viel Raum um mich herum, und aus dem Stehgreif kommt mir, dass sie so winzig ist.

Ich erinnere mich, dass sie vor einem Jahr über das alte Haus meckerte und sagte: „Einer der Gründe, weshalb ich dieses Haus hasse, ist dass es so groß ist. Es ist zu groß. Es ist riesig. Ich fühle mich überwältigt. Ich habe ständige Angst, 24 Stunden am Tag, denn dieses Haus ist für mich so groß und erdrückend.“ (Mary zog dort schließlich aus, weil das Haus so viele schwerwiegende Schäden hatte, die der Vermieter nicht in Ordnung bringen wollte.)

Ich antworte seinerzeit nicht auf diese Aussage, dachte mir jedoch: „Wie ist das möglich? Ich könnte in einem Haus mit 58 Zimmern wohnen, und es wäre prima. Ich könnte in einem Schloss leben, und es wäre prima. Nichts könnte zu groß sein. Es gibt nichts, was zu groß wäre. Ja, zu klein, aber nie zu groß.“

Das fiel mir ein, als ich sie vor etwa einer Woche besuchte. Es ändert nichts meine Wahrnehmung, dass die Wohnung zu klein ist, aber ich dachte mir, vielleicht fühlt sie sich dort sicherer und behaglicher, weil das Appartement so klein ist, so dass sie sich nicht den Kopf darüber zerbrechen muss und es auch nicht viel zu putzen gibt, weil es überschaubar ist. Sie fühlt sich vielleicht behaglicher, weil es nicht riesig ist.

Ich weiß nicht, wie sie es selbst wahrnimmt. Vielleicht kam ich bloß auf diese Idee, um mich besser zu fühlen und auch, um unsere wirklich sehr großen Wahrnehmungsunterschiede mehr zu verstehen. Es ist wirklich schwierig. Wenn ich in einem Zimmer bin, in dem es zwischen Couch und Fernsehtisch an der gegenüberliegenden Wand fast keinen Abstand gibt. Wahrscheinlich sind es weniger als 3 Fuß (90 cm) freie Fläche bis dorthin. Ich fühle mich dort klaustrophobisch, weil das Appartement so winzig ist. Sie gibt zu, dass es klein ist, aber sie scheint sich nicht unbehaglich zu fühlen.

IVAN: Hast Du sie gefragt, was sie bezüglich ihrer Wohnung empfindet?

MARY: Als ich sie neulich fragte, sagte sie, dass die Wohnung okay ist, aber sie sagte nicht, dass die Wohnung toll ist oder dass sie sie mag. Die Wohnung bietet nicht viel Liebenswertes. Vieles ist kaputt, was sie langsam erkennt, je länger sie dort wohnt. Sie sagte, dass sie beim Einzug ziemlich dissoziiert war, da sie sich überfordert fühlte, weil sie das zum ersten Mal machte. Aber sie fühlt sich behaglich genug, um noch ein bis zwei Jahre dort zu leben und will nicht umziehen, gibt jedoch zu, dass die Wohnung etwas zu klein ist, sagt jedoch, dass sie damit zurecht kommt, aber ich denke, dass sie das auch sagt im Versuch, mit mir übereinzustimmen, was sie nicht wirklich tut.

IVAN: Du siehst die Unterschiede, aber es scheint auch Ähnlichkeiten zu geben.

MARY: Ich denke, dass meine und ihre Wahrnehmung nicht viel Gemeinsames haben, und dass Manches, was sie sagt, ein Beschwichtigungsversuch ist, woran sie gewöhnt ist, weil sie mir bei so etwas nicht widersprechen will. In anderen Dingen widerspricht sie mir, aber nicht bei so etwas, weil ich sie unterstütze, weshalb sie wohl annimmt, dass Widerspruch gefährlich wäre, und auch das macht mich wahnsinnig.

Ich bin mir sicher, dass sie es so empfindet, obwohl ich das wirklich nicht will, und vieles davon beruht auf meinem jahrelangen Verhalten, mit dem ich sie zur Abhängigkeit ermutigte, was mir stinkt. Ich will, dass sie unabhängig und selbständig ist und ihre eigenen Entscheidungen trifft, doch meine Entscheidungen und Äußerungen haben sie definitiv immer wieder zur Abhängigkeit ermutigt. Es ist eine wirklich bitter Pille, wenn man sich sagen muss: „Du liebe Zeit. Ich kann nicht glauben, dass ich mich so verhalten und meinem Kind das angetan habe.“ Es schmerzt.

Aber was gut daran ist, das ist, dass ich es erkenne und etwas tun kann. Dass ich das erkennen kann bewirkt, dass ich mich mit Verschiedenheiten und Wahrnehmungen beschäftige. Obwohl ich es immer noch nicht begreife und vielleicht nie begreifen werde, kann ich wenigsten aufhören, jemanden zu bedrängen oder zu denken, dass er Unrecht hat oder verwirrt ist, bloß weil er irgendetwas anders sieht als ich es sehe.

VERONICA: Und was ist mit Deiner Enkelin? Das ist ja auch Teil der ganzen Sache.

MARY: Ja, das hat einen großen Einfluss auf mich. In dieser Hinsicht gleichen sich meine Enkelin und ich wie ein Ei dem anderen, während meine Tochter und ich sehr unterschiedlich sind. Und das ist bedauerlich, weil sie nicht nur mit einer von uns, sondern mit uns Beiden zu tun hat. Ich vermute, dass meine Tochter von Natur aus eine Minimalistin ist. (lacht) Ihr wart alle schon bei mir zuhause und wisst, dass ich das nicht bin. Ich habe viel Zeugs, und das trifft auch auf Allie zu.

BRIGITT: Ist ihr Zimmer groß genug für all das Zeugs?

MARY: Nein.

BRIGITT: Gibt es wenigsten zwei Schlafzimmer? Hat Deine Enkelin ein eigenes Zimmer?

MARY: Ja, aber es ist winzig. Und das Meiste von ihren Sachen ist bei mir im Keller, weil sie dafür keinen Platz haben.

LYNDA: Und dann befinden sich auch die Tiere in Allies Zimmer.

MARY: Nein, nicht mehr.

LYNDA: Oh, dann hast Du sie umgezogen.

MARY: Sie nahmen eines der Meerschweinchen und den Hasen mit. Aber weil das Apartment so klein ist, konnte der Hase nicht mehr frei herumlaufen, und da er nie zuvor in einem Käfig war, ist er nicht sehr glücklich über die Veränderung und rüttelt ständig am Käfig. (Gilla: soweit ich mich erinnere, wollte Marys Tochter einst eine private Meerschweinchen-Zucht von zuhause aus betreiben.)

Der Hase war in Allisons Zimmer, da sie das größte Zimmer hatte, und sie konnte nicht schlafen, weil es die ganze Nacht über bang-bang-bang ging. Donnalie bat mich zu kommen und den Käfig aus dem Zimmer herauszuholen und ihn ins Wohnzimmer zu stellen, was ich tat. Ich sagte wohl: „Du liebe Zeit, das Zimmer ist winzig. Ich kann mich nicht darin bewegen.“ Ich setzte Belle (Marys Hund) auf die Couch, und sie verzog sich in die Ecke, und ich sage: „Das ist es, was ich tun würde, wenn ich in diesem Zimmer wäre. Ich kann dort nicht sein. Es fühlt sich wie ein Kämmerchen an.

Und sie sagte etwas wie „Meinetwegen.“ Es schien ihr überhaupt nichts auszumachen. Es behelligt sie offensichtlich nicht, und darauf hätte ich achten sollen statt auf das zu achten, was ich selbst fühle oder denke. Ich lebe nicht dort. Warum macht es mir etwas aus? Weil ich sie liebe und möchte, dass sie ein schönes Zuhause hat, aber das, was ich für eine schöne Wohnung halte, richtet sich nach meinen Maßstäben, die für sie erdrückend sein mögen, während sie etwas ganz Anderes schön findet.

Das alte Haus, in dem wir wohnten, war ihr zu groß. Ich fand es toll, und meine Enkelin hatte den ganzen dritten Stock für sich, ihre eigene Suite. Meine Tochter bewohnte die Hälfte des zweiten Stocks, und ich fand es toll, dass sie alle diese Zimmer hatten. Doch meine Tochter fühlte sich erdrückt und hatte Angst, weil ihr das alles zu groß war und es viel zu viele Zimmer gab, und alles, was ihr dazu einfällt, ist dass sie es nicht putzen will, weil es zu groß ist. Ich denke gar nicht darüber er nach, weil ich eine Reinigungskraft anheuern würde.

Es war eine interessante Erfahrung, alle diese Dinge zu erkennen, und dies teile ich nun mit Euch, weil es für mich selbst wichtig ist. Für mich ist es wichtig, verletzlich (vulnerable) und aufrichtig miteinander zu teilen, weil mir das hilft, mich selbst klarer zu erkennen, und weil es möglicherweise auch Anderen bei ihrem Tun hilft, und vielleicht werden sie etwas dazu sagen können.

Vermutlich wegen dem, was ich mit dem toten Kerl (Elias) tue, ist es für mich wichtig, dass die Leute sehen, dass ich auch meine Fehler habe statt so zu tun als ob ich allwissend und besser als Andere wäre, was ich gewiss nicht bin. Ich will mich natürlich auch nicht völlig herabsetzen, denn jetzt mag ich mich tatsächlich irgendwie, was jedoch nicht heißt, dass ich nicht auch meine Fehler habe. Das war also mein Beitrag zu dieser Gruppensitzung.

GROUP: (Applaus) Vielen Dank, dass Du das mit uns geteilt hast.

MARK: Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Teppich grün ist.

MARY: Was?

MARK: Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Teppich grün ist.

MARY: Okay! Dann kann er gerne für Dich grün sein (lacht).

VERONICA: Mary, ich freue mich so sehr, dass Du uns das mitgeteilt hast, denn alle von erleben in manchen Beziehungen auch dieses: warum siehst Du es nicht auf MEINE Weise?

MARY: Ja.

VERONICA: Wir meinen, die Einzigen zu sein, die Wahrnehmungs-Unstimmigkeiten erleben. Vieles was Du sagtest, könnte ich auch bezüglich der Beziehung mit meiner Tochter sagen, die in einer sehr chaotischen Beziehung lebt. Vielleicht fühlt sie sich darin sehr wohl. Nicht jeder möchte ständig auf Federn gebettet sein.

MARY: Oder sie ist es nicht, aber das spielt für sie keine Rolle.

VERONICA: Stimmt. Wir sollten einfach zulassend sein.

MARY: Stimmt. Es ist nicht unsere Aufgabe zu sagen, was eine andere Person tun sollte, und auch nicht Dinge für sie in Ordnung zu bringen.

VERONICA: Sie glücklich zu machen.

MARY: Ich kann erkennen, dass es sie nicht glücklich macht, wenn ich Dinge für sie in Ordnung bringe. Es macht sie zornig. Schon seit fast einem ganzen Jahr ist sie sehr, sehr wütend auf mich. Und jetzt verstehe ich, warum. Wenn ich ständig versuche, für sie Dinge in Ordnung zu bringen, sage ich ihr damit, dass sie nicht gut genug ist und bringe sie in eine Position, von mir abhängig zu sein, und ich bin mir sicher, dass ihr das sehr auf die Nerven geht und sich nicht sehr gut für sie anfühlt, und wenn ich in eine solchen Lage wäre, wäre ich auch ziemlich sauer.

Ich denke, dass sie nun in einem Alter ist, wo sie wirklich unabhängig und selbständig sein will. Das einzige, was sie wohl für sich beansprucht, ist Allison’s Mutter zu sein, und diesen Job macht sie gut. Aber ich denke, dass sie auch das ohne meine Hilfe machen will. Ich bin ihr immer zur Hilfe geeilt, immer wieder. Vielleicht hätte ich ihr gar nicht helfen müssen, wenn ich sie nicht ständig zur Abhängigkeit beeinflusst hätte.

VERONICA: Du musst versuchen, Vieles nicht zu sehen. Du kennst auch meine Situation. Versuche, es nicht zu wissen und nicht zu sehen.

MARY: Weißt Du, wir sehen das, was wir sehen und nehmen das wahr, was wir wahrnehmen. Als ich das Appartement sah, ging ich sofort in die Richtung, mich selbst zu bekräftigen, wie „Diese Wahl kann sie nicht selbst treffen. Sie kann es nicht tun. Sie ist nicht dazu fähig. Ich MUSS ihr helfen.“ Was nicht heißt, dass ich ihr nicht helfen muss oder zu helfen wähle, denn ich tue es.

Aber ich erkenne, dass sie ihre Grenzen (limitations) hat, und dass ich aushelfen muss. Aber ich kann es auf eine mehr ermutigende Weise tun als bisher. Wie ich bereits meiner Psychologin sagte, ist es so, wenn jemand ein Down Syndrom Kind hat, dass das Kind heranwachsen, sehr gut funktionieren und möglicherweise einen Job, eine Beziehung und vielleicht sogar ein Kind, eine Wohnung usw. haben kann. Aber sieht man es so, dass diese Person in ihrem Leben zu 100 % funktioniert? Wohl kaum. Entweder helfen die Eltern oder der Staat. Sie tun es nicht zu 100 % eigenständig, und auch sie kann das nicht, aber das ist okay.

In gewisser Hinsicht, beispielweise finanziell, kann ich ihr helfen und kann mir sagen, dass das genug ist, dass ich ihr nicht bei buchstäblich allem helfen muss. Ich muss für sie nicht alle Entscheidungen treffen, denn sie kann ihr eigenen Entscheidungen treffen.

ERIC: Wenn ich da an den Skandal mit den College Zulassungen denke und mir vorstelle, eines dieser Kinder zu sein und herauszufinden, dass die Eltern mir nicht genug vertrauten, aus eigener Kraft die Zulassung zu bekommen. Das ist demütigend. (Ging durch die US-Presse. Wohlhabende Personen hatten Mitarbeiter von Elite-Colleges mit großen Beträgen bestochen, damit ihre Kinder dort aufgenommen wurden.)

MARY: Ja, das ist sehr ähnlich, und es ist demütigend. Was empfindet ein solches Kind? Und als ich dies erkannte, fragte ich mich: „Was empfindet meine Tochter? Was tue ich da?“ Ich hatte die ganze Zeit wahrgenommen, dass ich ihr helfe. Ich liebe sie. Sie ist mein Kind, und ich helfe ihr, doch tatsächlich helfe ich ihr gar nicht. Das ist wirklich verrückt.

CAROLE: Ich erlebe genau dasselbe. Mein älterer Sohn ist Rechtsanwalt bei CBS, und der jüngere Sohn verlässt nur selten das Haus. Kürzlich beschloss er, dass er gar nichts mehr von mir annehmen wird, und wenn ich ihm Wasser mitbringe, gibt er mir Geld dafür. Er akzeptiert kein Geschenk mehr von mir. Er beschloss das, noch bevor ich selbst darauf gekommen bin. Es ist für mich frustrierend zu sehen, dass er nichts hat. Ich möchte, dass er sich seines Lebens freut und alles hat, und ich habe eine Vorstellung davon, wie das sein sollte, aber er sieht das ganz anders. Er liebt geschlossene Räume und fantasiert von einer winzigen, minimalistischen Hütte, sogar ohne Elektrizität, was sich für ihn gut anfühlt.

LYNDA: Nun, Ihr seid Counterparts. Das hatte ich vergessen.

MARY: Es war eine erstaunliche Erkenntnis für mich, die mich hoffentlich dazu bringt, es besser zu machen, so dass ich sie in die Richtung führe, in der sie glücklicher ist, was wiederum mich glücklich machen wird. Warten wir’s ab.

TARIQ: Es ist schwierig, nicht reparierend einzugreifen.

MARY: Ja. Wir erkennen noch nicht einmal, was wir da tun, weil wir dieses Wort nicht verwenden sondern einfach sagen, dass wir helfen.

LYNDA: Auch mit diesem Wort kannst Du Dich selbst täuschen.

MARY: Ja, unterstützend sein. Das wäre eine gute, andere Wortwahl.