Re: Elias: Richtlinien = guidelines
Verfasst: 21 Feb 2020, 08:49
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ELIAS: Es gibt diese automatische Annahme, dass alle auf Eurem Planeten identisch wahrnehmen würden, so wie es auch diese automatische, absolute Annahme bei den Begriffen Ja und nein gibt. “Ja“ heißt ja, und „nein“ heißt nein. Anders könnt Ihr dies nicht interpretieren, denn es sind Absoluta, was jedoch nicht unbedingt stimmt.
Es gibt viele solcher Äußerungen, wo das „Nein“ einer Person nicht unbedingt nein oder das „ja“ auch nicht unbedingt ja bedeuten, die beweisen, wie ein als absolut wahrgenommen Betriff zur Verwirrung führen kann, wenn der Andere ihn anders definiert.
Dies gilt auch für Eure Kernwahrheiten. Es ist für Euch schwer verständlich, dass andere Individuen vielleicht nicht auf gleiche Weise wahrnehmen wie Ihr selbst, und dass ihre Definitionen oder Bedeutungen mancher Begriffe sich von den Euren sehr unterscheiden mögen. Ihr äußert Euch vielleicht in einer Richtung sehr absolut, aber einem Anderen mag sich dies ganz anders präsentieren, und für ihn mag es eher vage sein.
Das, wie Ihr Eure Wahrheiten definiert, ist auch ein wichtiger Faktor, denn Ihr mögt Begriffe wie „Verantwortung, Gesetze, Ursache und Wirkung“ miteinbeziehen, und Andere mögen sie ganz anders definieren, weshalb dies anders geäußert wird.
BOBBI: Und was kommt als Nächstes?
ELIAS: Jetzt fängt die Schatzsuche an. Nachdem Ihr Eure Wahrheiten identifiziert habt, fangt Ihr an, auf alle Eure Handlungen sowie darauf zu achten, wie sie mit Eurer Kernwahrheit assoziiert sind. Denn alles, was Ihr tut und assoziiert, ist von diesen Kernwahrheiten motiviert und damit verknüpft.
Alle Eure Handlungen, das wie Ihr in Situationen und Interaktionen assoziiert, wie Ihr eine Tür oder einen Schrank öffnet, das Bett macht, durchs Zimmer geht, ein Buch lest, alles, was Ihr tut, ist von einer Eurer Kernwahrheiten motiviert und damit verbunden. Im Allgemeinen erkennt Ihr das nicht objektiv, denn es läuft automatisch ab. Wenn Eure Kernwahrheit herausgefordert wird, erkennt Ihr es manchmal, wenn jemand sich anders äußert, aber es geht Euch nicht unbedingt auf, denn Eure automatische Erwiderung ist es, an ihm zu zweifeln und nicht Euch selbst zu hinterfragen und zu sagen: „Warum praktiziert er diese Handlung und äußert sich so?“ was Verwirrung erschafft.
Sobald Ihr Eure Kernwahrheit identifiziert habt und beginnt, auf alle Eure Handlungen achtzugeben, könnt Ihr Euch fragen: „Was tue ich in diesem Augenblick und wie ist das mit meiner Kernwahrheit assoziiert? Wie wird es von meiner Kernwahrheit motiviert?“ Das kann das vergnügliche Element beim Entdecken und Erforschen der Kernwahrheit sein.
Im Allgemeinen ist der Vorgang, der Euch dazu bringt, die Kernwahrheit zu entdecken, weniger vergnüglich, weil die Meisten dabei generell weniger behagliche Erfahrungen miteinbeziehen. Doch sobald Ihr sie entdeckt habt, wird sie zu einer Belohnung, denn mit dem Entdecken dieser Kernwahrheit belohnt Ihr Euch auch, weil Ihr zugleich entdeckt, wie sie all Euer Tun motiviert.
Und somit ist der Vorgang des „Präsent-Seins und Achtgebens im Jetzt“ nicht länger eine lästige Aufgabe sondern wird faszinierend und vergnüglich, den n Ihr seht Eure Kernwahrheit nicht länger als Feind oder Äußerung, die eliminiert werden muss sondern erkennt, dass sie Eure Richtlinie ist, die Euch dient und Euch nutzt, weil sie Euch Behagen bringt. Wenn Ihr nicht auf sie achtet, kann das zu Hindernissen und Schwierigkeiten führen. Doch wenn Ihr sie erkennt und Euch Eurer Richtlinie gewahr seid, könnt Ihr erkennen, dass Ihr noch viel mehr Auswahlmöglichkeiten habt als Ihr zuvor wahrgenommen habt.
Und so könnt Ihr anfangen, absichtlich Entscheidungen zu generieren, die Eure Richtlinien und Eure Richtung honorieren und mit Euch selbst und Eurer Wahrheit kooperieren, was es Euch ermöglicht, Eure Entscheidungen frei von Erwartungen an Andere zu generieren, da Ihr echt erkennt, dass Ihr es seid, der die Wahl trifft, und dass kein Anderer Euch etwas antut sondern dass Ihr selbst Entscheidungen generiert, die wiederum Eure eigene Wahrheit triggern und Ihr dagegen opponiert.
Und wenn Du vermehrt gewahr bist, fängst Du an, Wahlmöglichkeiten zu erkennen, mit denen Du gegen die eigenen Richtlinien nicht opponierst, und erkennst, dass Du manchmal gegen Deine Richtlinien opponierst, wenn Du Dich anderen Individuen fügst, Kompromisse eingehst oder die eigenen Richtlinien verurteilst und Dir sagst – obwohl Du ihnen weiterhin Folge leistest – dass sie schlecht wären, oder dass Du diese Entscheidung nicht fällen oder diese Richtung nicht einschlagen solltest. Doch es geht nur darum zu erkennen, dass es Deine Richtlinien sind, die in Verbindung mit Deinen Richtungen und Vorlieben gut sind. Sobald Du sie anerkennst, erlaubt das Dir, anders vorzugehen, und hierin liegt Deine Freiheit.
BOBBI: Ich denke an etwas im letzten Monat, was viele Wahrheiten triggerte, denn wir forderten meinen Sohn auf, endlich auszuziehen. Er lebte bereits seit mehr als einem Jahr wieder bei uns. Er liebt Drama, was für ihn okay ist, aber mit ihm im selben Haus zu leben, das war für mich zu viel, und wir sagten ihm, dass er ausziehen soll.
Er zog aus, aber seitdem habe ich einen großen Konflikt, denn ich sehe, dass er sich anscheinend abquält und fühle mich dafür verantwortlich, etwas zu unternehmen. Andererseits denke ich, dass er erwachsen ist und zurechtkommen kann und dass er das auch mag, was er erschafft, denn er fährt fort, es zu tun, all seine verschiedenen Konflikte. Ich vermute, dass es für mich um die Elternrollen-Kernwahrheit geht.
ELIAS: Ja, und es geht auch um Deine Opposition gegen die eigenen Richtlinien in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Du hast Deine Rollen-Wahrheit, doch diese Rollen sind nicht statisch, und sie ändern sich andauernd. Sogar die Elternrolle ändert sich in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Wie gesagt, sind Deine Vorlieben mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, die jedoch nicht statisch sind und sich wandeln.
Du spielst ein Wechselspiele zwischen beiden Kern-Wahrheiten: Der Kernwahrheit der Verantwortlichkeit und jener der Eltern-Rolle und opponierst gegen Beide. Denn was Deinen Sohn anbelangt, opponierst Du gegen Deine Vorliebe, für Dich selbst verantwortlich zu sein und erkennst, dass es unnötig ist, Verantwortung für ihn zu übernehmen, doch Du opponierst dagegen und äußerst jenes „Sollte“ und sagst Dir: „Ich sollte das tun.“
Du erkennst, dass Deine Eltern-Rolle sich wieder ändert, wogegen Du jedoch ebenfalls opponierst. Du opponierst gegen Deine Vorliebe und sagst Dir, dass Du Dich nicht auf diese Weise äußern, sondern ihm vielmehr als Führung, Rollenmodel oder Lehrer helfen solltest, was Du jedoch nicht bevorzugst. Dieses „Sollte“ wird aber geäußert, und das ist es, was Verwirrung, Konflikt und Herausforderungen bringt. Damit ringen Viele, weil sie nicht erkennen, dass sie tatsächlich gegen ihre eigene Richtlinie opponieren.
BOBBI: Ich erkannte schon, dass ich gegen Vorlieben ankämpfe und starke Assoziationen hege… Doch ich sah es nicht als Rolle, sondern habe es für Verantwortungsgefühle gehalten, dass ich ihm helfen und ihn unterstützen sollte, denn ich interpretiere seine Handlungen oft so, dass er Hilfe braucht. Andererseits bevorzuge ich es, an diesem ganze Drama und diesem Konflikt nicht zu Hause zu partizipieren.
ELIAS: Ich verstehe. Und wie söhnst Du Deine Vorlieben aus? Indem Du sie bestätigst und erkennst, dass sie auch nicht ganz schwarz und weiß sind und vielfältig geäußert werden können. In Verbindung mit Deiner Verantwortungs-Kernwahrheit hast Du eine Vorliebe fürs Helfen. Das ist weder schlecht noch falsch. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die mit Deinen Vorlieben in Einklang sind und Dir zu erlauben, Deine Richtung ununterbrochen fortzusetzen.
Unterstützend kannst auf vielfältige Weise sein, nicht nur finanziell oder physisch. Du kannst ihn dadurch unterstützen, das Du annehmend bist, ohne Erwartungen zu generieren bezüglich von dem, was er tun oder nicht tun sollte und kannst beispielsweise annehmendes Miteinanderteilen/Aussprechen ermöglichst, wenn Du dies zu tun wählst, und ihn so ohne Handlungen physischer Hilfe unterstützen, die in Verbindung mit der Wahrnehmung generiert werden, dass ein Anderer eine von Euch generierte Äußerung tatsächlich benötigt, die im beweist, dass Ihr Anteil nehmt und ihn unterstützt. Beweise sind unnötig. Dein Dasein ist der Beweisvorgang, dass Du Anteil nimmst und bereit bist und begehrst, unterstützend zu sein.
Das Annehmen Deiner Verantwortungs-Richtlinie betrifft das, wie diese Wahrheit Dich lenkt und das beeinflusst, wie Du Dich verhältst, äußerst und generierst. Die andere Person erschafft ihre Erlebnisse in Verbindung mit ihren eigenen Wahrheiten und muss nicht repariert werden.
BOBBI: Das ist für mich herausfordernd, insbesondere da es um meinen Sohn geht.
ELIAS: Ich verstehe Dich, und dies hat auch mit dem Rollenverständnis zu tun. Aber wenn Du diese Deine Wahrheiten bestätigst, fängst Du an, diese „Sollte“ und „Sollte-Nicht“ aufzulösen, denn es sind Erwartungen, die Oppositionsenergie äußern.
Deine Vorlieben sind mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, aber sie ändern sich und sind nicht statisch. Du musst nicht unbedingt mit dem Verhalten oder den Entscheidungen eines Anderen einverstanden sein, und Du musst sein Verhalten und seine Entscheidungen nicht unbedingt mögen, aber dies wird in Dir keinen Konflikt generieren, denn wenn Du nicht gegen Dich selbst opponierst, ziehst Du auch keine Opposition auf Dich an oder reflektierst sie Dir.
So wird Eure Realität geäußert und erschaffen, jede Äußerung, die Ihr auf Euch anzieht. So präzise ist Eure Realität, denn Ihr zieht präzise jede Äußerung, Handlung und Präsentation auf Euch selbst an als Reflektion irgendeine Äußerung, die Ihr selbst generiert, und das ist tatsächlich höchst effizient.
Und das Wunderbare daran ist, dass Du wählen kannst und fähig bist, dies zu steuern, denn es sind Wahlmöglichkeiten, was sehr effektiv ist. In Verbindung mit Deiner Vorliebe für Einfachheit und Mühelosigkeit unterstreicht diese Effektivität, wie leicht, einfach und schnell diese Vorgänge wirksam werden können.
BOBBI: Manchmal kann ich das sehen, aber in anderen Bereichen scheint es riesige Blockaden zu geben. Ich wende es in vielen Bereichen an und vermeide Konflikte, indem ich meine Energie oder Wahrnehmung gezielt verändere. Aber auf anderen Gebieten… Nun ich vermute, dass es dabei um die stärksten persönlichen Wahrheiten geht.
ELIAS: Ja, und deshalb gilt es, nicht nur Deine Wahrnehmung sondern auch Deine Entscheidungen zu ändern und andere Entscheidungen zu implementieren und zu erkennen, was dies bei Dir triggert und wie es mit Deinen Kernwahrheiten zusammenhängt und Dir zu erlauben, andere Entscheidungen zu treffen, die Deine Richtlinien honorieren, die zugleich jedoch keine Richtung starten, mit der Du das bei Dir auslöst, und das ist hierbei das wichtigste Element.
Ihr neigt sehr dazu, die Verhaltensweisen, Handlungen und Entscheidungen Anderer zu sehen und zu wünschen, dass sie diese ändern oder Euch zu sagen, dass sie es besser machen könnten, oder dass sie sich anders verhalten und andere Entscheidungen treffen sollten. Das ist der Punkt, wo Ihr feststeckt, denn es geht nicht um den Anderen, denn er triggert nicht Eure Wahrheiten. Ihr tut das. Ihr selbst opponiert zuerst gegen Eure Wahrheiten, was Euch der Andere dann reflektiert.
Es gilt deshalb, auf Dein Tun achtzugeben und zu erkennen, wie Deine Kernwahrheiten damit assoziiert sind, und dass sie Dein Tun motivieren, und andere Entscheidungen zu generieren, die nicht bewirken, dass Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst und keinen Konflikt, Besorgnis oder Werturteile zu erschaffen, denn über Andere urteilt Ihr viel weniger als über Euch selbst.
Dein Urteil über Dich selbst „dass Du nicht genug tust oder mehr tun solltest“, das ist stärker. Es ist nicht so, dass der Andere mit seinem Tun aufhören sollte – obwohl das ein Element ist, das jedoch viel weniger stark geäußert wird – denn stärker ist Dein Urteil über Dich selbst, dass Du mehr tun solltest, um die Situation zu beheben, aber Du kannst sie nicht korrigieren.
BOBBI: Das erkenne ich. Aber es ist sehr frustrierend.
ELIAS: Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, das Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst. Du erkennst, dass Du diese Eltern-Rolle und Verantwortlichkeit miteinbeziehst, was sich aber nicht unbedingt als Handlungen übersetzt, dies zu korrigieren.
BOBBI: Ich habe mir sowieso bewiesen, dass das unmöglich ist.
ELIAS: Es geht darum, Dir selbst zu bestätigen, dass Du Anteilnahme und Besorgnis äußerst, was mit Deinen Richtlinien zusammenhängt und völlig akzeptabel ist. Aber es ist unnötig, diesbezüglich physisch zu handeln. Aber es ist auch nicht nötig, Dich für Deine Richtlinien zu kritisieren statt zu sehen, dass sie akzeptabel sind. Anteilnahme/Fürsorge ist mit den Rollen assoziiert, und das ist akzeptabel. Darum geht es, mein Freund.
Du siehst es so, dass Du Fürsorge äußerst, opponierst aber gegen Dich selbst, und von Dir selbst frustriert sagst Du Dir: “Ich möchte fürsorglich sein, sollte es aber nicht sein. Ich kann ihn nicht reparieren.“ Deshalb rechtfertigst Du das, was Du meinst, dass Du es nicht tun sollest: “Ich möchte helfen, aber ich erschaffe seine Realität nicht. Er selbst erschafft perfekt das, was auch immer er erforscht. Deshalb sollte ich nicht das Bedürfnis haben, ihm zu helfen und die Situation sich selbst überlassen.“ Siehst Du nun, wie Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst?
BOBBI: Ja, und genau deshalb ist es so schwierig.
ELIAS: Bestätige vielmehr Deine Richtlinien: „Ja, ich bin fürsorglich. So äußere ich mich. Und ich werde mich auch weiterhin auf die von mir bevorzugte Weise äußern. Es ist nicht nötig, dass er meine Fürsorge akzeptiert oder sie assimiliert. Wichtig ist, dass ich mir selbst nicht verbiete, mich so zu äußern, denn das ist meine Richtlinie, und ich muss nicht gegen meine eigene Äußerung opponieren. Und es ist auch nicht nötig, dass ich meine Äußerung beweise.“
BOBBI: Toll. So hatte ich das noch nicht gesehen. Ich dachte, dass er so erschafft, wie er es tun will, dass das für ihn okay ist und ich mir darüber keine Sorgen machen sollte, dass er das tut, was er tun will. Und das war wirklich schwierig für mich.
ELIAS: Ich verstehe, denn Du opponierst nicht gegen seine, sondern gegen Deine “Sollte” und “Sollte-Nicht”.
BOBBI: Ja. Das hatte ich nicht erkannt. Ich leugnete meine eigenen Vorlieben.
ELIAS: Stimmt. Das ist das Großartige daran, wenn Du Deine eigenen Wahrheiten entdeckst, und es kann enorm befreiend sein, denn damit gehen ein neues Verständnis und neue Selbsterkenntnis einher.
Session 1996
Wednesday, May 17, 2006 (Private/Phone)
ELIAS: Es gibt diese automatische Annahme, dass alle auf Eurem Planeten identisch wahrnehmen würden, so wie es auch diese automatische, absolute Annahme bei den Begriffen Ja und nein gibt. “Ja“ heißt ja, und „nein“ heißt nein. Anders könnt Ihr dies nicht interpretieren, denn es sind Absoluta, was jedoch nicht unbedingt stimmt.
Es gibt viele solcher Äußerungen, wo das „Nein“ einer Person nicht unbedingt nein oder das „ja“ auch nicht unbedingt ja bedeuten, die beweisen, wie ein als absolut wahrgenommen Betriff zur Verwirrung führen kann, wenn der Andere ihn anders definiert.
Dies gilt auch für Eure Kernwahrheiten. Es ist für Euch schwer verständlich, dass andere Individuen vielleicht nicht auf gleiche Weise wahrnehmen wie Ihr selbst, und dass ihre Definitionen oder Bedeutungen mancher Begriffe sich von den Euren sehr unterscheiden mögen. Ihr äußert Euch vielleicht in einer Richtung sehr absolut, aber einem Anderen mag sich dies ganz anders präsentieren, und für ihn mag es eher vage sein.
Das, wie Ihr Eure Wahrheiten definiert, ist auch ein wichtiger Faktor, denn Ihr mögt Begriffe wie „Verantwortung, Gesetze, Ursache und Wirkung“ miteinbeziehen, und Andere mögen sie ganz anders definieren, weshalb dies anders geäußert wird.
BOBBI: Und was kommt als Nächstes?
ELIAS: Jetzt fängt die Schatzsuche an. Nachdem Ihr Eure Wahrheiten identifiziert habt, fangt Ihr an, auf alle Eure Handlungen sowie darauf zu achten, wie sie mit Eurer Kernwahrheit assoziiert sind. Denn alles, was Ihr tut und assoziiert, ist von diesen Kernwahrheiten motiviert und damit verknüpft.
Alle Eure Handlungen, das wie Ihr in Situationen und Interaktionen assoziiert, wie Ihr eine Tür oder einen Schrank öffnet, das Bett macht, durchs Zimmer geht, ein Buch lest, alles, was Ihr tut, ist von einer Eurer Kernwahrheiten motiviert und damit verbunden. Im Allgemeinen erkennt Ihr das nicht objektiv, denn es läuft automatisch ab. Wenn Eure Kernwahrheit herausgefordert wird, erkennt Ihr es manchmal, wenn jemand sich anders äußert, aber es geht Euch nicht unbedingt auf, denn Eure automatische Erwiderung ist es, an ihm zu zweifeln und nicht Euch selbst zu hinterfragen und zu sagen: „Warum praktiziert er diese Handlung und äußert sich so?“ was Verwirrung erschafft.
Sobald Ihr Eure Kernwahrheit identifiziert habt und beginnt, auf alle Eure Handlungen achtzugeben, könnt Ihr Euch fragen: „Was tue ich in diesem Augenblick und wie ist das mit meiner Kernwahrheit assoziiert? Wie wird es von meiner Kernwahrheit motiviert?“ Das kann das vergnügliche Element beim Entdecken und Erforschen der Kernwahrheit sein.
Im Allgemeinen ist der Vorgang, der Euch dazu bringt, die Kernwahrheit zu entdecken, weniger vergnüglich, weil die Meisten dabei generell weniger behagliche Erfahrungen miteinbeziehen. Doch sobald Ihr sie entdeckt habt, wird sie zu einer Belohnung, denn mit dem Entdecken dieser Kernwahrheit belohnt Ihr Euch auch, weil Ihr zugleich entdeckt, wie sie all Euer Tun motiviert.
Und somit ist der Vorgang des „Präsent-Seins und Achtgebens im Jetzt“ nicht länger eine lästige Aufgabe sondern wird faszinierend und vergnüglich, den n Ihr seht Eure Kernwahrheit nicht länger als Feind oder Äußerung, die eliminiert werden muss sondern erkennt, dass sie Eure Richtlinie ist, die Euch dient und Euch nutzt, weil sie Euch Behagen bringt. Wenn Ihr nicht auf sie achtet, kann das zu Hindernissen und Schwierigkeiten führen. Doch wenn Ihr sie erkennt und Euch Eurer Richtlinie gewahr seid, könnt Ihr erkennen, dass Ihr noch viel mehr Auswahlmöglichkeiten habt als Ihr zuvor wahrgenommen habt.
Und so könnt Ihr anfangen, absichtlich Entscheidungen zu generieren, die Eure Richtlinien und Eure Richtung honorieren und mit Euch selbst und Eurer Wahrheit kooperieren, was es Euch ermöglicht, Eure Entscheidungen frei von Erwartungen an Andere zu generieren, da Ihr echt erkennt, dass Ihr es seid, der die Wahl trifft, und dass kein Anderer Euch etwas antut sondern dass Ihr selbst Entscheidungen generiert, die wiederum Eure eigene Wahrheit triggern und Ihr dagegen opponiert.
Und wenn Du vermehrt gewahr bist, fängst Du an, Wahlmöglichkeiten zu erkennen, mit denen Du gegen die eigenen Richtlinien nicht opponierst, und erkennst, dass Du manchmal gegen Deine Richtlinien opponierst, wenn Du Dich anderen Individuen fügst, Kompromisse eingehst oder die eigenen Richtlinien verurteilst und Dir sagst – obwohl Du ihnen weiterhin Folge leistest – dass sie schlecht wären, oder dass Du diese Entscheidung nicht fällen oder diese Richtung nicht einschlagen solltest. Doch es geht nur darum zu erkennen, dass es Deine Richtlinien sind, die in Verbindung mit Deinen Richtungen und Vorlieben gut sind. Sobald Du sie anerkennst, erlaubt das Dir, anders vorzugehen, und hierin liegt Deine Freiheit.
BOBBI: Ich denke an etwas im letzten Monat, was viele Wahrheiten triggerte, denn wir forderten meinen Sohn auf, endlich auszuziehen. Er lebte bereits seit mehr als einem Jahr wieder bei uns. Er liebt Drama, was für ihn okay ist, aber mit ihm im selben Haus zu leben, das war für mich zu viel, und wir sagten ihm, dass er ausziehen soll.
Er zog aus, aber seitdem habe ich einen großen Konflikt, denn ich sehe, dass er sich anscheinend abquält und fühle mich dafür verantwortlich, etwas zu unternehmen. Andererseits denke ich, dass er erwachsen ist und zurechtkommen kann und dass er das auch mag, was er erschafft, denn er fährt fort, es zu tun, all seine verschiedenen Konflikte. Ich vermute, dass es für mich um die Elternrollen-Kernwahrheit geht.
ELIAS: Ja, und es geht auch um Deine Opposition gegen die eigenen Richtlinien in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Du hast Deine Rollen-Wahrheit, doch diese Rollen sind nicht statisch, und sie ändern sich andauernd. Sogar die Elternrolle ändert sich in Verbindung mit Deinen Vorlieben. Wie gesagt, sind Deine Vorlieben mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, die jedoch nicht statisch sind und sich wandeln.
Du spielst ein Wechselspiele zwischen beiden Kern-Wahrheiten: Der Kernwahrheit der Verantwortlichkeit und jener der Eltern-Rolle und opponierst gegen Beide. Denn was Deinen Sohn anbelangt, opponierst Du gegen Deine Vorliebe, für Dich selbst verantwortlich zu sein und erkennst, dass es unnötig ist, Verantwortung für ihn zu übernehmen, doch Du opponierst dagegen und äußerst jenes „Sollte“ und sagst Dir: „Ich sollte das tun.“
Du erkennst, dass Deine Eltern-Rolle sich wieder ändert, wogegen Du jedoch ebenfalls opponierst. Du opponierst gegen Deine Vorliebe und sagst Dir, dass Du Dich nicht auf diese Weise äußern, sondern ihm vielmehr als Führung, Rollenmodel oder Lehrer helfen solltest, was Du jedoch nicht bevorzugst. Dieses „Sollte“ wird aber geäußert, und das ist es, was Verwirrung, Konflikt und Herausforderungen bringt. Damit ringen Viele, weil sie nicht erkennen, dass sie tatsächlich gegen ihre eigene Richtlinie opponieren.
BOBBI: Ich erkannte schon, dass ich gegen Vorlieben ankämpfe und starke Assoziationen hege… Doch ich sah es nicht als Rolle, sondern habe es für Verantwortungsgefühle gehalten, dass ich ihm helfen und ihn unterstützen sollte, denn ich interpretiere seine Handlungen oft so, dass er Hilfe braucht. Andererseits bevorzuge ich es, an diesem ganze Drama und diesem Konflikt nicht zu Hause zu partizipieren.
ELIAS: Ich verstehe. Und wie söhnst Du Deine Vorlieben aus? Indem Du sie bestätigst und erkennst, dass sie auch nicht ganz schwarz und weiß sind und vielfältig geäußert werden können. In Verbindung mit Deiner Verantwortungs-Kernwahrheit hast Du eine Vorliebe fürs Helfen. Das ist weder schlecht noch falsch. Es geht darum, Entscheidungen zu treffen, die mit Deinen Vorlieben in Einklang sind und Dir zu erlauben, Deine Richtung ununterbrochen fortzusetzen.
Unterstützend kannst auf vielfältige Weise sein, nicht nur finanziell oder physisch. Du kannst ihn dadurch unterstützen, das Du annehmend bist, ohne Erwartungen zu generieren bezüglich von dem, was er tun oder nicht tun sollte und kannst beispielsweise annehmendes Miteinanderteilen/Aussprechen ermöglichst, wenn Du dies zu tun wählst, und ihn so ohne Handlungen physischer Hilfe unterstützen, die in Verbindung mit der Wahrnehmung generiert werden, dass ein Anderer eine von Euch generierte Äußerung tatsächlich benötigt, die im beweist, dass Ihr Anteil nehmt und ihn unterstützt. Beweise sind unnötig. Dein Dasein ist der Beweisvorgang, dass Du Anteil nimmst und bereit bist und begehrst, unterstützend zu sein.
Das Annehmen Deiner Verantwortungs-Richtlinie betrifft das, wie diese Wahrheit Dich lenkt und das beeinflusst, wie Du Dich verhältst, äußerst und generierst. Die andere Person erschafft ihre Erlebnisse in Verbindung mit ihren eigenen Wahrheiten und muss nicht repariert werden.
BOBBI: Das ist für mich herausfordernd, insbesondere da es um meinen Sohn geht.
ELIAS: Ich verstehe Dich, und dies hat auch mit dem Rollenverständnis zu tun. Aber wenn Du diese Deine Wahrheiten bestätigst, fängst Du an, diese „Sollte“ und „Sollte-Nicht“ aufzulösen, denn es sind Erwartungen, die Oppositionsenergie äußern.
Deine Vorlieben sind mit Deinen Kernwahrheiten und Richtlinien assoziiert, aber sie ändern sich und sind nicht statisch. Du musst nicht unbedingt mit dem Verhalten oder den Entscheidungen eines Anderen einverstanden sein, und Du musst sein Verhalten und seine Entscheidungen nicht unbedingt mögen, aber dies wird in Dir keinen Konflikt generieren, denn wenn Du nicht gegen Dich selbst opponierst, ziehst Du auch keine Opposition auf Dich an oder reflektierst sie Dir.
So wird Eure Realität geäußert und erschaffen, jede Äußerung, die Ihr auf Euch anzieht. So präzise ist Eure Realität, denn Ihr zieht präzise jede Äußerung, Handlung und Präsentation auf Euch selbst an als Reflektion irgendeine Äußerung, die Ihr selbst generiert, und das ist tatsächlich höchst effizient.
Und das Wunderbare daran ist, dass Du wählen kannst und fähig bist, dies zu steuern, denn es sind Wahlmöglichkeiten, was sehr effektiv ist. In Verbindung mit Deiner Vorliebe für Einfachheit und Mühelosigkeit unterstreicht diese Effektivität, wie leicht, einfach und schnell diese Vorgänge wirksam werden können.
BOBBI: Manchmal kann ich das sehen, aber in anderen Bereichen scheint es riesige Blockaden zu geben. Ich wende es in vielen Bereichen an und vermeide Konflikte, indem ich meine Energie oder Wahrnehmung gezielt verändere. Aber auf anderen Gebieten… Nun ich vermute, dass es dabei um die stärksten persönlichen Wahrheiten geht.
ELIAS: Ja, und deshalb gilt es, nicht nur Deine Wahrnehmung sondern auch Deine Entscheidungen zu ändern und andere Entscheidungen zu implementieren und zu erkennen, was dies bei Dir triggert und wie es mit Deinen Kernwahrheiten zusammenhängt und Dir zu erlauben, andere Entscheidungen zu treffen, die Deine Richtlinien honorieren, die zugleich jedoch keine Richtung starten, mit der Du das bei Dir auslöst, und das ist hierbei das wichtigste Element.
Ihr neigt sehr dazu, die Verhaltensweisen, Handlungen und Entscheidungen Anderer zu sehen und zu wünschen, dass sie diese ändern oder Euch zu sagen, dass sie es besser machen könnten, oder dass sie sich anders verhalten und andere Entscheidungen treffen sollten. Das ist der Punkt, wo Ihr feststeckt, denn es geht nicht um den Anderen, denn er triggert nicht Eure Wahrheiten. Ihr tut das. Ihr selbst opponiert zuerst gegen Eure Wahrheiten, was Euch der Andere dann reflektiert.
Es gilt deshalb, auf Dein Tun achtzugeben und zu erkennen, wie Deine Kernwahrheiten damit assoziiert sind, und dass sie Dein Tun motivieren, und andere Entscheidungen zu generieren, die nicht bewirken, dass Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst und keinen Konflikt, Besorgnis oder Werturteile zu erschaffen, denn über Andere urteilt Ihr viel weniger als über Euch selbst.
Dein Urteil über Dich selbst „dass Du nicht genug tust oder mehr tun solltest“, das ist stärker. Es ist nicht so, dass der Andere mit seinem Tun aufhören sollte – obwohl das ein Element ist, das jedoch viel weniger stark geäußert wird – denn stärker ist Dein Urteil über Dich selbst, dass Du mehr tun solltest, um die Situation zu beheben, aber Du kannst sie nicht korrigieren.
BOBBI: Das erkenne ich. Aber es ist sehr frustrierend.
ELIAS: Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, das Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst. Du erkennst, dass Du diese Eltern-Rolle und Verantwortlichkeit miteinbeziehst, was sich aber nicht unbedingt als Handlungen übersetzt, dies zu korrigieren.
BOBBI: Ich habe mir sowieso bewiesen, dass das unmöglich ist.
ELIAS: Es geht darum, Dir selbst zu bestätigen, dass Du Anteilnahme und Besorgnis äußerst, was mit Deinen Richtlinien zusammenhängt und völlig akzeptabel ist. Aber es ist unnötig, diesbezüglich physisch zu handeln. Aber es ist auch nicht nötig, Dich für Deine Richtlinien zu kritisieren statt zu sehen, dass sie akzeptabel sind. Anteilnahme/Fürsorge ist mit den Rollen assoziiert, und das ist akzeptabel. Darum geht es, mein Freund.
Du siehst es so, dass Du Fürsorge äußerst, opponierst aber gegen Dich selbst, und von Dir selbst frustriert sagst Du Dir: “Ich möchte fürsorglich sein, sollte es aber nicht sein. Ich kann ihn nicht reparieren.“ Deshalb rechtfertigst Du das, was Du meinst, dass Du es nicht tun sollest: “Ich möchte helfen, aber ich erschaffe seine Realität nicht. Er selbst erschafft perfekt das, was auch immer er erforscht. Deshalb sollte ich nicht das Bedürfnis haben, ihm zu helfen und die Situation sich selbst überlassen.“ Siehst Du nun, wie Du gegen Deine eigenen Richtlinien opponierst?
BOBBI: Ja, und genau deshalb ist es so schwierig.
ELIAS: Bestätige vielmehr Deine Richtlinien: „Ja, ich bin fürsorglich. So äußere ich mich. Und ich werde mich auch weiterhin auf die von mir bevorzugte Weise äußern. Es ist nicht nötig, dass er meine Fürsorge akzeptiert oder sie assimiliert. Wichtig ist, dass ich mir selbst nicht verbiete, mich so zu äußern, denn das ist meine Richtlinie, und ich muss nicht gegen meine eigene Äußerung opponieren. Und es ist auch nicht nötig, dass ich meine Äußerung beweise.“
BOBBI: Toll. So hatte ich das noch nicht gesehen. Ich dachte, dass er so erschafft, wie er es tun will, dass das für ihn okay ist und ich mir darüber keine Sorgen machen sollte, dass er das tut, was er tun will. Und das war wirklich schwierig für mich.
ELIAS: Ich verstehe, denn Du opponierst nicht gegen seine, sondern gegen Deine “Sollte” und “Sollte-Nicht”.
BOBBI: Ja. Das hatte ich nicht erkannt. Ich leugnete meine eigenen Vorlieben.
ELIAS: Stimmt. Das ist das Großartige daran, wenn Du Deine eigenen Wahrheiten entdeckst, und es kann enorm befreiend sein, denn damit gehen ein neues Verständnis und neue Selbsterkenntnis einher.
Session 1996
Wednesday, May 17, 2006 (Private/Phone)