Elias: Sitzung 201709261
Verfasst: 19 Jan 2020, 14:52
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 201709261
Die Gleichung
Die Energie ändern und das Gefühl ändern
Das Konstrukt der Gegenseitigkeit
Tuesday, September 26, 2017 (Private/Phone)
Teilnehmer: Mary (Michael) und Fatma
(Gilla: der besseren Lesbarkeit wegen entfallen in der Übersetzung Fatmas zahlreiche Ja-Antworten)
(die Tonaufnahme wurde editiert und beginnt bei Elias, mitten im Satz)
ELIAS: — was einen enormen Einfluss hat auf die Situation und auf das, was Du fühlst. Erinnere Dich daran, dass Du wählen kannst (unhörbar). Deshalb gilt es, Dich zu allererst einmal auf ein bestimmtes Gefühl zu fokussieren. Ja, Du erkennst, dass Du mehrere Gefühle empfindest, aber fokussiere Dich zu allererst einmal auf ein Gefühl, bestätige es und erkenne, was Dir missfällt und tue sodann irgendetwas, was Du magst und was Dir gefällt, ganz egal was es wäre.
Wie bereits früher erwähnt, ist es - abhängig von der Stärke der Gefühle - wahrscheinlich nötig, dies zwei, drei oder sogar viermal zu praktizieren, denn Du wirst Dich ein paar Minuten lang mit etwas Anderem beschäftigen und Dich anders fühlen, doch dann kehrt das vorherige Gefühl wieder zurück, und Du wiederholst diesen Vorgang, und immer, wenn Du dies tust, ändert sich Deine Energie, was Du nicht sofort bemerkst, aber dies ändert Deine Energie, und damit auch Deine Stimmung, was wesentlich ist. Wieder hole diese Tätigkeit so lange, bis Du vielleicht nicht unbedingt hervorragend gelaunt bist, aber bemerkst, dass Deine Stimmung sich geändert hat.
Du bemerkst, dass Du nicht mehr diese Aufregung und diese Unruhe empfindest. Und das ist der Anfang, denn Du praktizierst, das zu wählen, was Du fühlst. Jenes andere Gefühl wirst Du nicht los und ignorierst es auch nicht, aber Du wählst, was Du fühlst, was zwar ein sehr ungewohnter Prozess ist, den Du jedoch tun kannst.
Dies beweist Dir automatisch, dass Du tatsächlich diese Macht und Wahlmöglichkeiten hast. Und auch dass Du die Kontrolle über das hast, was Du fühlst, denn unbehagliche oder solche Gefühle, die Du nicht fühlen willst, lassen Dich empfinden, dass Du keine Kontrolle darüber hast. Diese Übung lässt Dich erleben, dass Du dies steuern kannst, sogar in Bezug auf ein Gefühl.
FATMA: Das, wobei ich mich verirre, ist das Gefühl, tatsächlich das zu wählen, was ich empfinden will, aber ich versuche, es zu ändern.
ELIAS: Ich sagte nicht, dass Du das Gefühl wählen musst, dass Du fühlen willst, sondern ich schlug vor, irgendetwas zu tun, was Du gerne tust, fernsehen, ein paar Seiten in ein Buch lesen, eine Tasse Tee aufgießen, spazieren oder ins Café gehen, einfach irgendetwas, was Du gerne tust. Wenn das Gefühl sehr stark ist, hilft manchmal ein Umgebungswechsel, der automatisch dazu beiträgt, das zu ändern, was Du am Tun bist und auch aufgrund der veränderten Stimuli Deine Aufmerksamkeit verändert. Du brauchst kein bestimmts Vorhaben oder Ziel, wenn Du ins Freie oder in ein anderes Zimmer gehst. Es geht nicht darum, das zu wählen, was Du fühlen willst, sondern darum, etwas zu wählen, was Du gerne tust.
FATMA: Ja. Ich habe bemerkt, dass ich meiner Musik gegenüber sehr ungeduldig werde. Ich praktiziere sie trotzdem, aber …
ELIAS: Wenn Du bei einer Äußerung wie bei Deiner Musik ungeduldig wirst, heure sie nicht an sondern tue etwas Anderes, denn wenn Du es trotzdem tust, nötigst oder bedrängst Du Dich. Darüber sprachen wir bereits, nämlich etwas trotz Deines Gefühls zu tun. Diese Richtung willst Du nicht einschlagen, denn sie bringt nicht das zustande, was Du hinkriegen willst. Es geht also eher darum, einfach etwas Anderes zu tun, und es kann durchaus eine vorübergehende Handlung sein, einfach irgendetwas, was Du gerne tust. Und vergiss nicht, diese Gefühle zu bestätigen. Und was heißt das? Was tust Du, wenn Du das Gefühl bestätigst/anerkennst?
FATMA: Ich versuche mir zu sagen, dass ich das wirklich tue… Okay, wohl eher nicht, aber ich sage mir, dass ich dieses Gefühle in der Weise empfinden darf, wie ich es tue und dass es okay ist, so zu empfinden.
ELIAS: Nein, Du identifizierst das Gefühl als ruhelos, bange, zornig, irritiert, frustriert, aufgewühlt, was auch immer. Du definierst das Gefühl und sagst Dir sodann: „Es ist das, was es ist.“ Du musst Dir nicht sagen, dass es okay ist, dies zu fühlen, wenn Du das Gefühl nicht magst. Du versuchst also nicht Dir zu suggerieren, dass es gut wäre oder dass Du es magst, sondern sagst Dir lediglich: „Es ist das, was es ist.“ Und Du erlaubst dem Gefühl, das zu sein, was es ist. Und das ist, das Gefühl als das zu akzeptieren, was ist es ist: „Ich mag es nicht, und ich akzeptiere, dass ich es nicht mag. Und es ist das, was es ist.“
(Ausschnitt. Tonaufnahme wurde editiert. Dann geht es weiter.)
ELIAS: Ja, und ich würde sagen, Du, wie auch ca. 90 % der Bevölkerung, weshalb Ihr sehr daran gewöhnt seid. Das ist eine Sache von Konstrukten, und auch Prinzipien sind Konstrukte. Prinzipen sind das, was Ihr als Gründe dafür entwickelt, warum Ihr Euch auf eine bestimmte Weise verhalten oder nicht verhalten sollt. Das Problem mit Prinzipien, das Schwierigkeiten und Konflikte erschafft, ist dass Ihr sie nicht nur als Maßstab für Euch selbst sondern auch für andere Leute erachtet. Alle Prinzipien sind Konstrukte, weshalb sie, wie in diesem Beispiel, ständig gerechtfertigt werden: Andere äußern und verhalten sich auf eine Weise und mit Anspruchsdenken Dir gegenüber, weshalb sie auch Erwartungen an Dich hegen. Und was macht, dass dies für Dich wichtig ist?
FATMA: (seufzt) Dass ich nicht das Gefühl habe, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Es ist eine Einbahnstraße, was mir das Gefühl gibt, ausgenutzt zu werden.
ELIAS: Stop. Das reicht. Dies ist ein Konzept, achte also auf das, was wir nun tun, denn wir erschaffen einen Prozess, dem Du Folge leisten kannst. Du machst die Aussage, dass es eine Einbahnstraße ist. Das ist die erst Aussage, der erste Grund, das erste Konstrukt. Schreibe also auf: Es ist eine Einbahnstraße. Schreibe daneben: Was bedeutet das? Wie kannst Du das mit einem Wort definieren? Das ist der erste Punkt, dass es hier keine Gegenseitigkeit gibt. Der nächste Punkt ist, dass es eine Einbahnstraße ist, und …?
FATMA: Was mir das Gefühl gibt, unterlegen (inferior) zu sein.
ELIAS: Der nächste Punkt wäre also unterlegen/minderwertig. Und was bedeutet das? Ungleichheit. Und was noch?
FATMA: Das mit diesem “unterlegen” reicht noch etwas weiter. Normalerweise würde ich durchaus gerne „ja“ sagen. Zuzustimmen ist absolut kein Problem, aber dann empfinde ich einen Konflikt wegen dem, was auch immer ich fühle und möchte „nein“ sagen. Aber ich möchte auch nicht „nein“ sagen, weil ich mich unterlegen fühle und mich deshalb nicht äußeren kann, doch selbst wenn ich “nein“ sagen könnte, würde es das aus Bosheit geschehen und nicht, weil es ich dieses „nein“ sagen will.
ELIAS: Das ist Deine Reaktion auf die beiden ersten Punkte. Nun hast Du die beiden ersten Punkte und reagierst darauf. Wichtig ist auch, dass wenn die beiden ersten Punkte nicht da wären, Du höchst wahrscheinlich zustimmen würdest.
Deshalb kehrst Du nun zurück zu den beiden ersten Punkten und fragst Dich: „Warum mache ich dies bedeutsam? Inwiefern setzen mich die beiden Punkte „Gegenseitigkeit“ und „Gleichheit“ herab – und dieser Schritt ist bei diesem Prozess wichtig - denn es ist das, was der Andere Deiner Meinung nach tut. Weil er diesen Anspruch äußert, lässt Dich dies wahrnehmen und kommuniziert Dir irgendwie, dass er Dich herabsetzt und Dich weniger wichtig macht.
Die Punkte eins und zwei entsprechen der Definition des Herabsetzens. Und wie setzt Dich dies in dieser Gleichung herab?
Wenn ein Anderer Dir gegenüber einen Anspruch äußert und eine Anspruchsenergie auf Dich projiziert bzw. etwas von Dir haben will, nimmt er nicht wahr, dass er Dich herabsetzt, sondern dass Du mehr bist als er selbst. Es setzt sich also selbst herab und äußert die eigene Wahrnehmung, dass es ihm an etwas gebricht und er nicht gut genug ist und es nicht erschaffen kann, weshalb er eine Energie der Selbstkritik projiziert und Dich als größer als er selbst wahrnimmt.
Kehre nun die Gleichung um und lese sie rückwärts. Denn tatsächlich empfängst Du die Reflektion, was der Grund für die von Dir empfundene Irritation ist – weil in dieser Gleichung der Andere herabgesetzt wird, was wiederum fehlender Gegenseitigkeit und fehlender Gleichheit, und somit wieder dem Anfang entspricht. Und wenn Du die Gleichung rückwärts liest, erkennst Du die Wahrnehmung des Anderen, mit der er nicht Dich herabgesetzt hat. Du erlebst seine Energie der Selbstkritik und interpretierst sie so als ob er Dich herabsetzen oder Deine Bedeutung mindern würde, weil Du seine Äußerung personalisierst, so als ob das, was er über sich selbst äußert, gegen Dich gerichtet wäre. Das ist Personalisieren. Tatsächlich ist es nicht persönlich, denn er würde sich automatisch bei Jedem so äußern, den er als ihm selbst gegenüber überlegen erachten würde.
Du empfindest also auch die vom Anderen projizierte Energie als unbehaglich, weil Du diese Person wertschätzt, weshalb das, was sie äußert, nicht Deiner Wahrnehmung von dieser Person entspricht.
FATMA: Ja, definitiv.
ELIAS: Weil Du den Anderen wertschätzt und ihn nicht als geringer wahrnimmst, aber er setzt sich selbst herab, was Irritation erschafft, da Eure Wahrnehmungen sich unterscheiden und nicht zu einander passen. Und Du willst nicht, dass der Andere sich selbst herabsetzt, weil Du ihn als wichtig wahrnimmst.
Das nächste Teilstück ist, dass Du das nicht für Dich selbst übersetzt, weil Du diese Gleichung und das Geschehen nicht erkennst und es deshalb automatisch umkehrst und personalisierst, was wieder eine Irritation erschafft. Und somit gibt es zwei Irritationen.
Und was tust Du damit? Du gibst Acht auf das Gefühl der Irritation oder Verärgerung, reagiert darauf und lässt zu, dass das Gefühl Dir Dein Verhalten vorschreibt. Es diktiert Dir Deine Stimmung und das, was Du tust und sagst, und auch wie Du es sagst, und schließlich diktiert es Deine Auswahl/Entscheidung (choice). Und wahrscheinlich schreibt es Dir vor, nichts zu tun, und dann fühlst Du Dich mit der von Dir angeheuerten Entscheidung nicht zufrieden.
Dieses Methode oder Übung kannst Du auf jede Situation anwenden, bei der Du und andere Personen involviert sind und kannst damit mehrere Aktionen zugleich zustande bringen. Einmal bestätigst und definierst Du tatsächlich Dein Gefühl, bist aber auch mehr präsent und betrachtest auch eine Reflektion – keinen Spiegel, sondern eine Reflektion - und evaluierst, was diese Reflektion ist und was sie bedeutet, was Dir mehr Auswahlmöglichkeiten verschafft. Und so kannst Du auch ändern, welche Wichtigkeit es für Dich hat. Und Rechtfertigung und Personalisierung sind nicht wichtig.
Session 201709261 (Fortsetzung folgt)
Tuesday, September 26, 2017 (Private/Phone)
Mary Ennis
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Session 201709261
Die Gleichung
Die Energie ändern und das Gefühl ändern
Das Konstrukt der Gegenseitigkeit
Tuesday, September 26, 2017 (Private/Phone)
Teilnehmer: Mary (Michael) und Fatma
(Gilla: der besseren Lesbarkeit wegen entfallen in der Übersetzung Fatmas zahlreiche Ja-Antworten)
(die Tonaufnahme wurde editiert und beginnt bei Elias, mitten im Satz)
ELIAS: — was einen enormen Einfluss hat auf die Situation und auf das, was Du fühlst. Erinnere Dich daran, dass Du wählen kannst (unhörbar). Deshalb gilt es, Dich zu allererst einmal auf ein bestimmtes Gefühl zu fokussieren. Ja, Du erkennst, dass Du mehrere Gefühle empfindest, aber fokussiere Dich zu allererst einmal auf ein Gefühl, bestätige es und erkenne, was Dir missfällt und tue sodann irgendetwas, was Du magst und was Dir gefällt, ganz egal was es wäre.
Wie bereits früher erwähnt, ist es - abhängig von der Stärke der Gefühle - wahrscheinlich nötig, dies zwei, drei oder sogar viermal zu praktizieren, denn Du wirst Dich ein paar Minuten lang mit etwas Anderem beschäftigen und Dich anders fühlen, doch dann kehrt das vorherige Gefühl wieder zurück, und Du wiederholst diesen Vorgang, und immer, wenn Du dies tust, ändert sich Deine Energie, was Du nicht sofort bemerkst, aber dies ändert Deine Energie, und damit auch Deine Stimmung, was wesentlich ist. Wieder hole diese Tätigkeit so lange, bis Du vielleicht nicht unbedingt hervorragend gelaunt bist, aber bemerkst, dass Deine Stimmung sich geändert hat.
Du bemerkst, dass Du nicht mehr diese Aufregung und diese Unruhe empfindest. Und das ist der Anfang, denn Du praktizierst, das zu wählen, was Du fühlst. Jenes andere Gefühl wirst Du nicht los und ignorierst es auch nicht, aber Du wählst, was Du fühlst, was zwar ein sehr ungewohnter Prozess ist, den Du jedoch tun kannst.
Dies beweist Dir automatisch, dass Du tatsächlich diese Macht und Wahlmöglichkeiten hast. Und auch dass Du die Kontrolle über das hast, was Du fühlst, denn unbehagliche oder solche Gefühle, die Du nicht fühlen willst, lassen Dich empfinden, dass Du keine Kontrolle darüber hast. Diese Übung lässt Dich erleben, dass Du dies steuern kannst, sogar in Bezug auf ein Gefühl.
FATMA: Das, wobei ich mich verirre, ist das Gefühl, tatsächlich das zu wählen, was ich empfinden will, aber ich versuche, es zu ändern.
ELIAS: Ich sagte nicht, dass Du das Gefühl wählen musst, dass Du fühlen willst, sondern ich schlug vor, irgendetwas zu tun, was Du gerne tust, fernsehen, ein paar Seiten in ein Buch lesen, eine Tasse Tee aufgießen, spazieren oder ins Café gehen, einfach irgendetwas, was Du gerne tust. Wenn das Gefühl sehr stark ist, hilft manchmal ein Umgebungswechsel, der automatisch dazu beiträgt, das zu ändern, was Du am Tun bist und auch aufgrund der veränderten Stimuli Deine Aufmerksamkeit verändert. Du brauchst kein bestimmts Vorhaben oder Ziel, wenn Du ins Freie oder in ein anderes Zimmer gehst. Es geht nicht darum, das zu wählen, was Du fühlen willst, sondern darum, etwas zu wählen, was Du gerne tust.
FATMA: Ja. Ich habe bemerkt, dass ich meiner Musik gegenüber sehr ungeduldig werde. Ich praktiziere sie trotzdem, aber …
ELIAS: Wenn Du bei einer Äußerung wie bei Deiner Musik ungeduldig wirst, heure sie nicht an sondern tue etwas Anderes, denn wenn Du es trotzdem tust, nötigst oder bedrängst Du Dich. Darüber sprachen wir bereits, nämlich etwas trotz Deines Gefühls zu tun. Diese Richtung willst Du nicht einschlagen, denn sie bringt nicht das zustande, was Du hinkriegen willst. Es geht also eher darum, einfach etwas Anderes zu tun, und es kann durchaus eine vorübergehende Handlung sein, einfach irgendetwas, was Du gerne tust. Und vergiss nicht, diese Gefühle zu bestätigen. Und was heißt das? Was tust Du, wenn Du das Gefühl bestätigst/anerkennst?
FATMA: Ich versuche mir zu sagen, dass ich das wirklich tue… Okay, wohl eher nicht, aber ich sage mir, dass ich dieses Gefühle in der Weise empfinden darf, wie ich es tue und dass es okay ist, so zu empfinden.
ELIAS: Nein, Du identifizierst das Gefühl als ruhelos, bange, zornig, irritiert, frustriert, aufgewühlt, was auch immer. Du definierst das Gefühl und sagst Dir sodann: „Es ist das, was es ist.“ Du musst Dir nicht sagen, dass es okay ist, dies zu fühlen, wenn Du das Gefühl nicht magst. Du versuchst also nicht Dir zu suggerieren, dass es gut wäre oder dass Du es magst, sondern sagst Dir lediglich: „Es ist das, was es ist.“ Und Du erlaubst dem Gefühl, das zu sein, was es ist. Und das ist, das Gefühl als das zu akzeptieren, was ist es ist: „Ich mag es nicht, und ich akzeptiere, dass ich es nicht mag. Und es ist das, was es ist.“
(Ausschnitt. Tonaufnahme wurde editiert. Dann geht es weiter.)
ELIAS: Ja, und ich würde sagen, Du, wie auch ca. 90 % der Bevölkerung, weshalb Ihr sehr daran gewöhnt seid. Das ist eine Sache von Konstrukten, und auch Prinzipien sind Konstrukte. Prinzipen sind das, was Ihr als Gründe dafür entwickelt, warum Ihr Euch auf eine bestimmte Weise verhalten oder nicht verhalten sollt. Das Problem mit Prinzipien, das Schwierigkeiten und Konflikte erschafft, ist dass Ihr sie nicht nur als Maßstab für Euch selbst sondern auch für andere Leute erachtet. Alle Prinzipien sind Konstrukte, weshalb sie, wie in diesem Beispiel, ständig gerechtfertigt werden: Andere äußern und verhalten sich auf eine Weise und mit Anspruchsdenken Dir gegenüber, weshalb sie auch Erwartungen an Dich hegen. Und was macht, dass dies für Dich wichtig ist?
FATMA: (seufzt) Dass ich nicht das Gefühl habe, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Es ist eine Einbahnstraße, was mir das Gefühl gibt, ausgenutzt zu werden.
ELIAS: Stop. Das reicht. Dies ist ein Konzept, achte also auf das, was wir nun tun, denn wir erschaffen einen Prozess, dem Du Folge leisten kannst. Du machst die Aussage, dass es eine Einbahnstraße ist. Das ist die erst Aussage, der erste Grund, das erste Konstrukt. Schreibe also auf: Es ist eine Einbahnstraße. Schreibe daneben: Was bedeutet das? Wie kannst Du das mit einem Wort definieren? Das ist der erste Punkt, dass es hier keine Gegenseitigkeit gibt. Der nächste Punkt ist, dass es eine Einbahnstraße ist, und …?
FATMA: Was mir das Gefühl gibt, unterlegen (inferior) zu sein.
ELIAS: Der nächste Punkt wäre also unterlegen/minderwertig. Und was bedeutet das? Ungleichheit. Und was noch?
FATMA: Das mit diesem “unterlegen” reicht noch etwas weiter. Normalerweise würde ich durchaus gerne „ja“ sagen. Zuzustimmen ist absolut kein Problem, aber dann empfinde ich einen Konflikt wegen dem, was auch immer ich fühle und möchte „nein“ sagen. Aber ich möchte auch nicht „nein“ sagen, weil ich mich unterlegen fühle und mich deshalb nicht äußeren kann, doch selbst wenn ich “nein“ sagen könnte, würde es das aus Bosheit geschehen und nicht, weil es ich dieses „nein“ sagen will.
ELIAS: Das ist Deine Reaktion auf die beiden ersten Punkte. Nun hast Du die beiden ersten Punkte und reagierst darauf. Wichtig ist auch, dass wenn die beiden ersten Punkte nicht da wären, Du höchst wahrscheinlich zustimmen würdest.
Deshalb kehrst Du nun zurück zu den beiden ersten Punkten und fragst Dich: „Warum mache ich dies bedeutsam? Inwiefern setzen mich die beiden Punkte „Gegenseitigkeit“ und „Gleichheit“ herab – und dieser Schritt ist bei diesem Prozess wichtig - denn es ist das, was der Andere Deiner Meinung nach tut. Weil er diesen Anspruch äußert, lässt Dich dies wahrnehmen und kommuniziert Dir irgendwie, dass er Dich herabsetzt und Dich weniger wichtig macht.
Die Punkte eins und zwei entsprechen der Definition des Herabsetzens. Und wie setzt Dich dies in dieser Gleichung herab?
Wenn ein Anderer Dir gegenüber einen Anspruch äußert und eine Anspruchsenergie auf Dich projiziert bzw. etwas von Dir haben will, nimmt er nicht wahr, dass er Dich herabsetzt, sondern dass Du mehr bist als er selbst. Es setzt sich also selbst herab und äußert die eigene Wahrnehmung, dass es ihm an etwas gebricht und er nicht gut genug ist und es nicht erschaffen kann, weshalb er eine Energie der Selbstkritik projiziert und Dich als größer als er selbst wahrnimmt.
Kehre nun die Gleichung um und lese sie rückwärts. Denn tatsächlich empfängst Du die Reflektion, was der Grund für die von Dir empfundene Irritation ist – weil in dieser Gleichung der Andere herabgesetzt wird, was wiederum fehlender Gegenseitigkeit und fehlender Gleichheit, und somit wieder dem Anfang entspricht. Und wenn Du die Gleichung rückwärts liest, erkennst Du die Wahrnehmung des Anderen, mit der er nicht Dich herabgesetzt hat. Du erlebst seine Energie der Selbstkritik und interpretierst sie so als ob er Dich herabsetzen oder Deine Bedeutung mindern würde, weil Du seine Äußerung personalisierst, so als ob das, was er über sich selbst äußert, gegen Dich gerichtet wäre. Das ist Personalisieren. Tatsächlich ist es nicht persönlich, denn er würde sich automatisch bei Jedem so äußern, den er als ihm selbst gegenüber überlegen erachten würde.
Du empfindest also auch die vom Anderen projizierte Energie als unbehaglich, weil Du diese Person wertschätzt, weshalb das, was sie äußert, nicht Deiner Wahrnehmung von dieser Person entspricht.
FATMA: Ja, definitiv.
ELIAS: Weil Du den Anderen wertschätzt und ihn nicht als geringer wahrnimmst, aber er setzt sich selbst herab, was Irritation erschafft, da Eure Wahrnehmungen sich unterscheiden und nicht zu einander passen. Und Du willst nicht, dass der Andere sich selbst herabsetzt, weil Du ihn als wichtig wahrnimmst.
Das nächste Teilstück ist, dass Du das nicht für Dich selbst übersetzt, weil Du diese Gleichung und das Geschehen nicht erkennst und es deshalb automatisch umkehrst und personalisierst, was wieder eine Irritation erschafft. Und somit gibt es zwei Irritationen.
Und was tust Du damit? Du gibst Acht auf das Gefühl der Irritation oder Verärgerung, reagiert darauf und lässt zu, dass das Gefühl Dir Dein Verhalten vorschreibt. Es diktiert Dir Deine Stimmung und das, was Du tust und sagst, und auch wie Du es sagst, und schließlich diktiert es Deine Auswahl/Entscheidung (choice). Und wahrscheinlich schreibt es Dir vor, nichts zu tun, und dann fühlst Du Dich mit der von Dir angeheuerten Entscheidung nicht zufrieden.
Dieses Methode oder Übung kannst Du auf jede Situation anwenden, bei der Du und andere Personen involviert sind und kannst damit mehrere Aktionen zugleich zustande bringen. Einmal bestätigst und definierst Du tatsächlich Dein Gefühl, bist aber auch mehr präsent und betrachtest auch eine Reflektion – keinen Spiegel, sondern eine Reflektion - und evaluierst, was diese Reflektion ist und was sie bedeutet, was Dir mehr Auswahlmöglichkeiten verschafft. Und so kannst Du auch ändern, welche Wichtigkeit es für Dich hat. Und Rechtfertigung und Personalisierung sind nicht wichtig.
Session 201709261 (Fortsetzung folgt)
Tuesday, September 26, 2017 (Private/Phone)