Elias: Sitzung 202001072

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Elias Channelings Deutsch
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Session 202001072
Erlaube Dir, Du selbst zu sein
Festgehaltene Energie
Musik als Kunstform des direkten Sich-Miteinander-Verbindens
Tuesday, January 7, 2020 (Private/Phone)
Participants: Mary (Michael) and Naomi (Kallile)


ELIAS: Und wie bist Du vorangekommen?

NAOMI: Ziemlich gut, würde ich sagen. Ich habe einige tolle Dinge zustande gebracht, auch finanziell, und ich liebe die Gegend, wo ich wohne. Es gibt ein paar Dinge, die ich klären möchte, und beginnen möchte ich mit einigen Fokussen. Welche Verbindung habe ich mit Edvard Grieg?

ELIAS: Counterpart, sowie beobachtend.

NAOMI: Okay. Ich sah eine Sendung über die Stewardess Naomi Lindström, die Perlen (beads) in der ganzen Welt sammelte. Gibt es eine Verbindung zwischen uns?

ELIAS: Counterpart.

NAOMI: Und die wichtigste Wache wäre die Verbindung mit der Bürgerrechtlerin Viola Liuzzo in Alabama. Gibt es eine Verbindung mit ihr?

ELIAS: Eine Fokusverbindung.

NAOMI: Das dachte ich mir, denn das hatte ich sehr stark gespürt. Ich kann fast nicht nach Alabama hinein fahren, fast so als ob eine Mauer vor mir wäre, und ich habe auch starke Empfindungen bezüglich von Bürgerrechten, und ich fahre auch gerne Auto. Es passt also alles.

Nun habe ich eine Frage zu den Stimmen, die ich höre. Wenn ich Arztbriefe tippe, gleichen die Stimmen der Ärzte manchmal denen berühmter Leute, was mich fast verrückt macht, weil sie fast identisch wie diese klingen. Höre ich dabei ihre andere Fokusse?

ELIAS: Manchmal.

NAOMI: Wie der, der fast wie Dick Cheney klingt?

ELIAS: Manchmal sind es die Stimmen anderer Fokusse, manchmal Counterparts in einem starken Counterpart-Vorgang, was auch der Grund dafür sein kann, dass Du eine andere Stimme hörst.

NAOMI: Manchmal ist das auch so, wenn ich Leuten persönlich begegne, wie als ich einen Chiropraktiker aufsuchte, der mich sehr an einen Freund erinnerte. Haben sie miteinander zu tun?

ELIAS: Es ist dieselbe Fragmentation.

NAOMI: Sie sind sich so ähnlich. Es ist so sonderbar, in seine Praxis zu kommen, und er sieht aus wie der Freund, spricht wie dieser und klingt auch so.

ELIAS: Es ist eindrucksvoll, dass Du das bemerkt und darauf geachtet hast.

NAOMI: Danke. Manchmal bin ich dafür empfänglich.

ELIAS: Meine Freundin, Du hast meine Anerkennung.

NAOMI: Nun möchte ich mit Dir über einen Betrüger sprechen, dem ich vor ein paar Monaten begegnete. Ich besuchte eine Dating-Website und trat mit dieser Person in Verbindung, die sich als Betrüger herausstellte, denn er war nicht das, als das er sich vorgestellt hatte, was ich ziemlich schnell erkannte, aber ich brauchte dafür etwa länger als nötig. Es war keine erfreuliche Erfahrung, und ich hatte das Gefühl, mit der ganzen Sache meine Zeit zu vergeuden. Solch Erlebnisse will ich nicht wirklich haben, und meist bin ich ziemlich gut darin, sie nicht als Erfahrung zuzulassen. Kannst Du mir sagen, was ich da erschaffen habe?

ELIAS: Es war eine Chance, eine nicht unbedingt behagliche Erfahrung anzuheuern, eine Erfahrung, die Dir definitiv missfällt und mit der Du nicht einverstanden bist, aber dies bot Dir die Chance, dies anders anzuheuern und die Erfahrung nicht einfach abzutun/zu verwerfen.

NAOMI: Kannst Du dieses “Abtun” noch ein bisschen erläutern?

ELIAS: Ja. Es war eine automatische Richtung. Du warst vielleicht von der ganzen Situation ein bisschen genervt, frustriert oder irritiert, weil Du entdeckt hast, dass er ein Betrüger ist und bist dann sehr schnell in die Richtung gegangen, ihn zu feuern.

Dies bot Dir die Chance, es anders anzugehen und dem Betroffenen nicht unbedingt zu kündigen sondern anzuerkennen, dass Du zwar nicht damit einverstanden bist, dass es Dir missfällt und Du nicht daran partizipieren willst, jedoch die Situation aus einer anderen Perspektive anzugehen und somit fähig zu sein, dies nicht zu personalisieren und auch die Person nicht zu verwerfen. Aber, keine Angst. Chancen präsentieren sich niemals nur einmal. (kichert)

NAOMI: Und die zweite Frag wäre, ob es für mich funktionieren wird, jemanden online zu suchen, denn ich glaube, dass das möglich ist und dass das tatsächlich für Viele funktioniert, aber nach diesem Erlebnis war ich fast bereit, es sein zu lassen.

ELIAS: Und das gehört auch dazu: Erfahrungen nicht anhand früherer Erlebnisse zu beurteilen.

NAOMI: Genau darüber wollte ich heute auch mit Dir sprechen. (Beide lachen) Okay, ich verstehe was Du damit meinst, eine Person abzutun, denn darin bin ich sehr gut, und manchmal habe ich das Gefühl, dass ich Leute zu schnell und leicht abtue.

ELIAS: Aber ich würde sagen, dass dies auch ein Schutzverhalten ist.

NAOMI: Oh, definitiv.

ELIAS: Ein erlerntes Schutzverhalten von Dir.

NAOMI: Ja. Ich habe meine Seifenblase (bubble) erschaffen und versuche wirklich, ein bisschen daraus auszubrechen aber sie ist immer noch ziemlich stark um mich herum vorhanden.

ELIAS: Das empfehle ich sehr, und ich gratuliere Dir dazu, dass Du in Richtung von Platzenlassen dieser Blase unterwegs bist.

NAOMI: Das hoffe ich. Ich wollte Dich noch etwas Gesundheitliches fragen. Ich habe angefangen, etwas Soja-Lezithin einzunehmen, weil es für das Nervensystem gut sein soll, aber ich verstehe auch, dass Soja nicht unbedingt eine wohltuende Substanz ist. Ist es okay, dies einzunehmen, und wird es für mein Nervensystem hilfreich sein?

ELIAS: Wieviel nimmst Du ein?

NAOMI: Täglich eine Tablette, ich glaube, es sind 1200 mg, eine ziemlich große Kapsel.

ELIAS: Das ist akzeptabel. Ich würd nicht vorschlagen, sehr viel Soja als Nahrungsquelle aufzunehmen, aber als Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung bestimmter Äußerungen ist es akzeptabel.

NAOMI: Okay. Vieleicht experimentiere ich eine Weile damit.

ELIAS: Gut. Gib auf Dein Körperbewusstsein und seine Erwiderungen Acht.

NAOMI: Verursacht die von mir verwendete Haarfarbe Probleme für mich?

ELIAS: Wenn Haarfarben über länger Zeit angewendet werden, beeinträchtigen sie das Haarwachstum. Du wirst deshalb wahrscheinlich bemerken, dass das Haar weniger und weniger dick ist als zuvor. Darüber hinaus wirken sich die dabei verwenden Chemikalien bei längeren Gebrauch aufs Immunsystem aus.

Vielleicht neigst Du dann mehr zu Erkältungen oder zur Grippe. Dies mag nicht unbedingt offensichtlich sein, so dass Du vielleicht annimmst, dass Du für Erklärungen oder Nichtwohlbefinden empfänglicher bist, ohne per se eine Erkältung oder Grippe zu erschaffen.

NAOMI: Das habe ich vor ein paar Wochen erlebt und wusste nicht, worauf es zurückzuführen war.

ELIAS: Es können Symptome sein, die definitiv auf eine Erkrankung hinweisen, aber sie sind weder ganz genau eine Erkältung noch eine Grippe, diesen zwar ähnlich, was definitiv auf die Chemikalien in der Haarfarbe zurückzuführen ist.

NAOMI: Vielen Dank für diese Information.

ELIAS: Gerne geschehen.

NAOMI: Ich erwäge, darauf zu verzichten und sie nicht mehr zu verwenden, aber ich will mein Alter nicht wahrhaben (unhörbar) (Beide lachen).

Und dann gibt s noch eine gesundheitliche Sache, und zwar das, was man als Hitzewallungen bezeichnet, womit ich seit etwa 20 Jahren zu tun habe, und es scheint nicht auf Hormon-Behandlungen oder irgendetwas anzusprechen. Definitiv kann ich es manchmal mit Stress oder bestimmten Nahrungsmitteln in Verbindung bringen. In einer Sitzung sagtest Du einst, dass Hitzewallungen damit zu tun haben, dass Frauen in dieser Lebensphase zu sich selbst finden und ihre eigene Macht erkennen. Das ist okay für mich, aber nach 20 Jahren mag ich mich einfach nicht mehr damit befassen, und ich frage mich, ob es etwas mit meinem Energiefluss zu tun hat, oder gibt es etwas, was dabei Abhilfe bringen kann?

ELIAS: Bei Dir ist das etwas Anderes als das was ich bezüglich der Hitzewallungen Anderer sagte. Es ist eine Sache festgehaltenen Energie. Ich sagte Euch schon oft, dass Ihr nur eine gewisse Energie-Menge wahren könnt, bis sie schließlich geäußert wird. Sie kann nicht verschlossen werden, und dies ist definitiv das Festhalten/Unter-Verschluss-Halten einer natürlichen Äußerung. Verstehst Du mich?

NAOMI: Ja. Diesen Verdacht hatte ich auch schon.

ELIAS: Dies tust Du schon ziemlich lange. Und dies geschieht dann, diese fliegende Hitze oder sogar Nachtschweiß, denn es ist nicht wirklich fliegende Hitze.

NAOMI: Es ist nicht hormonell.

ELIAS: Es sind keine Hitzewallungen in Bezug auf hormonelle Veränderungen, sondern dies hängt mehr mit von Dir festgehaltener Energie zusammen, wo Du Dir nicht erlaubst, sie zu äußern.

Session 202001072 (Fortsetzung folgt)
Tuesday, January 7, 2020 (Private/Phone)

Re: Elias: Sitzung 202001072

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NAOMI: Dies leuchtet mir sehr ein, und es führt direkt zu meiner nächsten Frage. In der ersten Sitzung hast Du mir vorgeschlagen zu tanzen, und ich weiß, dass Tanzen Energie prima freisetzt, aber ich habe es nicht getan (beide lachen). Ich habe Verschiedenes ausprobiert und nichts gefunden, was mir wirklich zusagt, aber ich bin immer noch offen dafür, etwas zu finden.

Was den Energiefluss anbelangt, möchte ich über meine musikalische Äußerung sprechen, denn ich bin mir sicher, dass es den Energiefluss fördern wird, wenn ich mir erlaube, mich musikalisch zu äußern.

ELIAS: Es geht definitiv darum, Dir zuzugestehen, Du selbst zu sein statt Deinen natürlichen Energiefluss und Deine natürliche Äußerung zu unterdrücken. Ich sagte bereits in der Vergangenheit, dass es Personen mit künstlerischem Geist/Gemüt gibt. Andere würden von einer Künstlerseele sprechen, was dasselbe ist. Manche besitzen definitiv einen Künstlergeist (spirit of art), was etwas Anderes ist als lediglich Künstler zu sein, wobei ich Künstler nicht abwerte. Sie haben definitiv Talent, und das Zum-Ausdruckbringen dieses Talents ist wichtig, aber es gibt einen Unterschied zwischen einem Künstler und einem Künstlergeist/-Seele. Künstlerseelen – egal welche Kunstrichtung – äußern nicht bloß ein Talent, sondern das ist Teil ihres Daseins, ihres natürlichen Im-Fluss-Seins. Und wenn Du Dir dies verweigerst oder es unterdrückst, unterdrückst Du einen Teil von Dir selbst und das natürliche Zum-Ausdruckbringen Deiner Energie, was diese einsperrt, doch sie wird einen Ausweg finden und geäußert werden. Meine Freundin, dies sind definitiv keine hormonell bedingte Hitzewallungen.

NAOMI: Unterdrücken von Energie. Ja, das habe ich gespürt. Intellektuell verstehe ich es, aber ich brauch Hilfe, um das loszuwerden, denn immer, wenn ich am Klavier vorbeigehe, darauf blicke und mir sage: „Okay, ich würde mich besser fühlen, wenn ich ein Lied spielen würde“, tue ich es doch nicht. Ich erlaube mir nicht, das zu tun. Kannst Du mir helfen, das hinter mir zu lassen?

ELIAS: Und was hindert Dich Deiner Einschätzung nach?

NAOMI: Verschiedenes, u.a. mein Urteil über meine Fähigkeiten, und was wirklich vertrackt ist, das ist, wenn ich meine Fähigkeiten für gut halte, habe ich fast Angst davor.

ELIAS: Warum?

NAOMI: Ein paar Mal war mein Spiel wirklich sehr stark, und es war fast so als ich nicht damit zurecht kommen kann. Ich weiß es nicht.

ELIAS: Meine Freundin, das gehört zu dieser Verweigerung. „Wie kannst Du wagen, so gut Klavier zu spielen?“

NAOMI: Weißt Du, ich schätze starke Frauen sehr, und ich bin in auch in manchen Bereichen wirklich stark, aber im Grund genommen fürchte ich mich wohl auch ein bisschen davor, diese Stärke zu äußern.

ELIAS: Ich würde sagen, obwohl Du Stärke sehr schätzt, hast Du aber auch in gewissem Maße (… unhörbar) weil Du nicht dazu ermutigt worden bist.

NAOMI: Ja, vor der Sitzung sprachen Mary und ich über Parallelen in unserem Leben und darüber, dass sie bezüglich ihre künstlerischen Fähigkeiten geradezu entmutigt wurde. Bei mir war es auch so, aber nicht ganz so intensiv. Aber das liegt schon Jahrzehnte zurück.

ELIAS: Das spielt keine Rolle. Zeit spielt keine Rolle. Erinnere Dich daran: Das Körperbewusstsein erkennt (recognize) Zeit buchstäblich nicht, weshalb es keine Rolle spielt, ob ein Ereignis gestern oder vor 50 Jahren war. Ich sprach schon früher über etwas, was für Viele erhebliche Schwierigkeiten erschaffen kann, dass das Körperbewusstsein Zeit nicht erkennt und Ihr deshalb Gefühle und sogar das Erlebnis selbst so (wieder)erleben könnt, wie damals, als es stattfand.

NAOMI: Da, das Thema Triggern in Jasons jüngster Sitzung machte das für mich deutlich.

ELIAS: Ja. Und es kann schwierig sein, dies anzusprechen und das Körperbewusstseins objektiv daran zu erinnern, dass es eine andere Zeit ist. (gekürzt aufgrund von Tonband-Störungen).

Oft können Einflüsse und Beeinträchtigen durch bestimmte Assoziationen und Erlebnisse umso stärker sein, je mehr gewahr Ihr werdet, was Euch paradox vorkommen mag, dies aber nicht ist, denn je weniger gewahr Ihr seid, desto geschickter seid Ihr im Nicht-Achtgeben und im Euch Abschirmen. Deshalb neigt Ihr automatisch zu Äußerungen, bei denen Ihr nichts fühlt und nicht auf Eure Kommunikationen achtgebt. Je mehr Ihr jedoch gewahr werdet, desto mehr Information habt Ihr, und umso mehr können diese Erlebnisse und Assoziationen sich auswirken, bis Ihr sie schließlich identifiziert und beginnt, sie tatsächlich anzusprechen.

Und lass mich dies noch zum Thema Ansprechen sagen. Wenn Ihr etwa ansprecht, geschieht dies größtenteils subjektiv. Die Arbeit wird sozusagen subjektiv getan. Objektiv gebt Ihr einfach Acht und bemerkt Zeiten und Erlebnisse, die diese Trigger-Punkte der Erinnerungs-Berührung erschaffen und geht dann in die Richtung, absichtlich etwas Anderes zu wählen.

Hierbei geht es jedoch darum, zu allererst einmal zu bestätigen, dass Du eine jener Künstler-Geist-Personen bist. Deshalb ist für Dich das Zum-Ausdruck-Bringen Deiner Kunst so natürlich wie schlafen, essen oder atmen. Es ist für Dich eine ganz natürliche Funktion. Es ist nicht etwas, was Du einfach tust. Das, was Du tust, ist das Ventil dafür.

Das externe Zum-Ausdruck-Bringen ist deshalb das Ventil, das jener Energie erlaubt, geäußert zu werden, und wenn Du das nicht tust, erschafft Du ein anderes Ventil, beispielsweise Hitzewallungen, da die Energie geäußert werden muss, weil sie Teil Deines natürlichen Im-Fluss-Seins, Deines Wesens ist. Wenn ich vom natürlichen Im-Fluss-Sein (flow) spreche, meine ich damit nicht einfach etwas, was Du gerne tust oder was behaglich für Dich ist. Dein natürliches Im-Fluss-Sein/Strömen ist Teil Deiner Persönlichkeit, Deines Wesens. Es ist das, wie Du Dich als Wesen äußerst. Für Dich als Künstler-Seele ist das Teil Deines Wesens. Dies zu äußern ist ebenso Teil Deiner Persönlichkeit wie alle anderen Teile auch, und Du kannst nicht davon geschieden sein und Dich nicht davon abhalten, dies zu äußern, was Du getan hast, und wenn Du das tust wird jene Energie sich in irgendeiner anderen Kapazität äußern.

NAOMI: Ja, Mary und ich sprachen darüber, dass das etwas ist, was man nicht tun kann.

ELIAS: Genau. Etwas, was Du nicht tun kannst. Das ist eine ausgezeichnete Definition. Und wenn Du diese Energie unterdrückst, findet sie ein anderes Ventil, das weniger natürlich und deshalb etwas erzwungener sein wird, was Du definitiv spüren wirst.

NAOMI: Ja, ich habe andere Dinge getan, die ich gerne tue, aber es war nicht künstlerisch, und ich spürte dabei definitiv Stress.

ELIAS: Das ist genau das, was ich sagte. Es geht nicht einfach um das, was Du gerne tust, sondern darum, Dich als das, was Du bist zu äußern.

NAOMI: Wie überbrücke ich die Kluft zwischen der Erkenntnis, dass ich es brauche, diese Energie zu äußern und sie auch äußern will und diesem, es tatsächlich zuzulassen und es zu tun?

ELIAS: Der erste Schritt ist, dieses Gefühl zu erkennen, ihm nicht Folge zu leisten sondern das zu erkennen, was es Dir über das signalisiert, was Du nicht tust. Und dann das Gefühl zu bestätigen, denn es ist das, was Dich sehr stark beeinflusst, das nicht zu tun. Bestätige deshalb das Gefühl und tue dann vorsätzlich einen Schritt, um etwas Anderes zu tun. Es muss nichts Großartiges sein. Es bedeutet nicht, Dich ans Klavier zu setzen und eine Sonate zu spielen, sondern etwas anderes zu tun. Fange an, diese Äußerung schrittweise zuzulassen.

Wenn Du fühlst, dass Du Dich davor fürchtest, schriftstellerisch tätig zu sein, musiziere, denn dies wird schließlich die Schreibblockade auflösen. Du hast beide Richtungen unterdrückt. Durch das Unterdrücken des Musizierens hast Du sozusagen das Schreiben doppelt unterdrückt. Wenn Du Dir zu musizieren erlaubst, wird das schließlich auch die Schreibblockade durchbrechen, denn mit dem Musizieren kommt die Inspiration.

NAOMI: Okay, das wird für mich funktioniert, weil dies Hand in Hand geht, denn wenn ich ein Lied komponiere, tue ich beides, ich schreibe die Musik sowie den Text.

ELIAS: Stimmt. Der Grund dafür, dass Musizieren definitiv dazu beitragen wird, die Schreibblockade aufzulösen, ist dies, weil Du fühlen musst, um zu musizieren.

NAOMI: Ja und nein. Ich habe viel musiziert, ohne dabei zu fühlen, aber jetzt verstehe ich das.

ELIAS: Und wie ist Dein Klavierspiel dann, wenn Du nichts fühlst?

NAOMI: Nicht so toll.

ELIAS: Nicht so gut.

NAOMI: Und das ist etwas, wofür ich wirklich offen geworden bin, da ich hier viel live music erlebt und schließlich verstanden habe, dass wirkliches Musizieren ein Fühlen und Kommunizieren ist.

ELIAS: Genau. Wenn Du beim Musizieren nicht fühlst, spielst Du auch nicht gut und verbindest Dich nicht mit den Leuten. Das, was erfolgreich macht, ist der Gefühlaspekt von dem, was Du spielst oder auch schreibst. Dieses Dich-Miteinander-Verbinden gibt es nicht ohne das Gefühl, so dass es dann nicht erfolgreich sein wird.

NAOMI: Das verstehen ich gut. Das möchte ich erforschen, denn in meinen junge Jahren lehrte man mich auch, Gefühle zu unterdrücken, und das ist etwas, was ich expandieren kann.

ELIAS: Genau, und jetzt geht es darum zu lernen, wie Du Dir Fühlen gestattest und Dir dann zu erlauben, das was Du fühlst, über Deine Musik zu äußern, was für Dich ein ganz natürlicher Weg sein wird, der Dir nicht schwerfällt, sobald Du Dir das Fühlen erlaubst.

Insbesondere in der Musik, ob beim Musizieren, Singen oder Komponieren, bei allem, was Musik als künstlerische Äußerung involviert, werden Emotionen geäußert – erinnere Dich daran, dass Emotion die Kommunikation, und Gefühle das Signal sind – und dabei ist die geäußerte Emotion sehr offensichtlich. Sie ist ganz und gar nicht verborgen und unmittelbar und erfordert keine Übersetzung, weshalb auch eine große Preisgabe geäußert wird, denn wenn Du echt dieses Im-Fluss-Sein zulässt, kannst Du nicht anders als Dich echt mit Anderen zu verbinden. Ich würde sagen, dass Musik die Kunst ist, die ausdrücklich dieses Sich-Miteinander-Verbindens wegen geäußert wird.

Jede Form der Kunst stellt eine Verbindung her, dies jedoch nicht unbedingt unmittelbar, und jede andere Art der Kunst erfordert oder schließt Interpretationen mit ein, Musik jedoch nicht. Sie ist unmittelbar. Sie unterscheidet sich von jeder anderen Form der Künste, ist gänzlich offen, exponiert, preisgegeben und verbindet sich unmittelbar. Und sie ist die eine Form der Künste, die Ihr nicht einfach individuell tun könnt. Ihr könnt Musik nicht einfach nur für Euch selbst äußern.

NAOMI: Ja, das macht mir keine Freude. Ich denke, dass ist Teil des Problems, weil ich mit der Musik keine Interaktion anstrebe.

ELIAS: Musik ist dazu da, miteinander geteilt zu werden.

NAOMI: Ja, definitiv.

ELIAS: Der Grund dafür, weshalb Musik dazu da ist, miteinander geteilt zu werden, ist der, dass die Zuhörer bei dieser Partizipation die andere Hälft sind. Du musste nicht unbedingt andere Leute mit Deiner Musik direkt anheuern, insbesondere nicht, wenn Du sie äußerst und praktizierst …

NAOMI: und sie komponiere.

ELIAS: Du kannst dies jedoch vorsätzlich, aber indirekt tun und unterschiedlich Zugangswege nutzen. Beispielweise kannst Du irgendwo öffentlich Klavier spielen, denn an vielen Orten steht ein Klavier zur Verfügung, und man erlaubt den Leuten, es zu unterschiedlichen Zeiten zu spielen. Das kann eine ausgezeichnete und leichte Übung sein, Deine Kreativität zu äußern und in Deine Musik Gefühle miteinzubeziehen und dies an einem öffentlichen Ort zu praktizieren.

Selbst wenn dabei keine Leute in direkter physischer Nähe sind, wird wahrscheinlich irgendjemand zuhören. Und das reicht aus, auch wenn es ein Hausmeister ist. Das spielt keine Rolle. Dies bringt Dich dazu, dass Du das natürlich Ventil in der natürlichen Kapazität zulässt und somit diese Hitzewallungen verhinderst, und dies wird Dir helfen zu erleben, wie Du weniger befangen sein, Dich mehr wohlfühlen und Dich bezüglich dieses Miteinander-Teilens zuversichtlicher äußern kannst. Diese Miteinander-Teilen kannst Du auch so praktizieren, dass Du Dich in einer noch natürlicheren Kapazität verbindest und äußerst. Tiere sind hierbei ausgezeichnete Beteiligte und schätzen Musik ebenso sehr wie Menschen dies tun.

NAOMI: Okay. Ich hatte schon erwogen, mir einen Hund anzuschaffen. Ich vermisse dies, und ich denke, dass ich mich in Gesellschaft eines Hundes sehr wohlfühlen werde.

ELIAS: Ich stimme Dir zu und ermutige sich sehr dazu, denn dies kann für Dich in den Anfängen des Wieder-Miteinbeziehens von Gefühlen in der Musik ein ausgezeichneter Zugangsweg sein.

NAOMI: Wow. Prima Vorschlag. Ich hatte einmal einen Hund, der wenn ich Geige spielte immer heulte, aber sie ist jetzt nicht mehr da, also … (Beide lachen)

ELIAS: Ich verstehe, dass Viele dies falsch interpretieren, aber es ist tatsächlich ein großes Kompliment, denn der Hund singt mit Dir mit. Er versucht, mitzumachen, erwidert Dich und äußert seine vokale Teilhabe. Manche wedeln mit dem Schwanz, andere sind lautstärker, und wieder andere schlafen ein. Wenn ein Tier einschläft, während Du musizierst, zeigt das, dass es sich außerordentlich wohlfühlt. Alle diese Äußerungen sind Ermutigungen und Würdigungen. Tiere erwidern Musik sehr. Tatsächlich erwidern Hunde und Vögel Musik mehr als die meisten anderen Tiere das tun.

NAOMI: Ja, ich denke das habe ich auch schon mit dem Vögeln im Garten erlebt.

ELIAS: Vögel sind für Musik sehr empfänglich, weil sie ihre eigene Musik generieren, denn über ihre Kommunikationsrufe hinaus erzeugen sie auch Töne, einfach um zu singen.



Session 202001072
Tuesday, January 7, 2020 (Private/Phone)