Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

PAUL: Zwischen meiner Frau und meiner Tochter und mir kommt es immer noch wegen Wahrnehmungsunterschieden zu Streitigkeiten, was mich frustriert. Möglicherweise ist das die Ursache meines Magensäure-Reflux-Problems. Ich habe versucht, auf mich selbst zu hören und mich zu zentrieren und im Jetzt achtzugeben, wenn es passiert, sowie meinen Zorn und meine Emotion freizusetzen statt sie zurückzuhalten. Ich bin mir über den besten Weg, wie ich diese Situationen ansprechen kann, nicht sicher. Wenn sie von Hass sprechen, dann weiß ich, dass das eine Reflektion an mich sowie ein Herabsetzen meinerselbst ist, was ich entweder sofort oder kurz danach erkenne. Gibt es noch eine andere Perspektive oder Methode, die ich in solchen Situationen anwenden kann?

ELIAS: Was motiviert Dich in diesen Situationen und ruft Deinen Zorn hervor?

PAUL: Wie ich schon in den anderen Sitzungen sagte, reagieren sie nicht auf die Weise, wie ich denke, dass sie das tun sollten, oder es geht um ihre andere Situations-Wahrnehmung.

ELIAS: Richtung. Untersuche nun, was Du zu generieren versuchst.

PAUL: Kontrolle.

ELIAS: Und warum?

PAUL: Weil ich mit ihren Handlungen nicht einverstanden bin.

ELIAS: Weshalb Du versuchst, ihre Äußerungen oder Entscheidungen zu verändern, damit sie mehr dem entsprechen, womit Du einverstanden bist.

PAUL: Einfach ihre Handlungen zu akzeptieren und auf dieses Urteilen zu verzichten, das wäre also eine Lösung.

ELIAS: Und auf Dich selbst achtzugeben. Das ist das wesentliche Element. Wenn Du in einem Szenario bist, in dem Du einen Konflikt mit einer von beiden anheuerst, projizierst Du Deine Aufmerksamkeit auf sie und schätzt sofort ein, wie Du haben willst, dass sie ihre Äußerung oder Verhalten ändern soll.

Du gibst nicht auf Dich selbst Acht und fragst Dich nicht “was will ich haben?” Und wenn Du das doch in irgendeinem Augenblick tust, erwiderst Du Dich selbst nicht aufrichtig, denn Du erwiderst es mit dem, was Du willst, wie das andere Individuum anders handeln sollte, was weder ein Achtgeben auf Dich selbst ist noch das beantwortet, was DU haben willst.

PAUL: Wenn sie etwas sagen oder tun, womit ich zunächst nicht einverstanden bin, sollte ich mich also auf mich selbst fokussieren.

ELIAS: Lass mich ein Beispiel offerieren. Was möchtest Du - nicht in Verbindung mit einem Konflikt - generell bezüglich Deiner Tochter äußern?

PAUL: Ich möchte Frieden, keinen Konflikt äußern.

ELIAS: Nein, nicht in Verbindung mit Konflikten, weshalb die Aussage “kein Konflikt” irrelevant ist und nichts mit meiner Frag zu tun hat. Was willst Du bezüglich Deiner Tochter äußern?

PAUL: Bisweilen empfinde ich so, dass ich in irgendeiner Situation fast sagen würde, dass ich sie nicht liebe.

ELIAS: Möchtest Du dieses Individuum lieben?

PAUL: `Ja, sie ist meine Tochter.

ELIAS: Ah! Das spielt keine Rolle. Du äußerst eine Verpflichtung. Ich frage Dich, was Du haben willst.

PAUL: Ich würde sagen, dass ich sie nicht unbedingt lieben will.

ELIAS: Aber Deine Rollen-Glaubenssätze sagen Dir, dass Du Liebe oder Zuneigung für sie äußern solltest, weil sie Deine Tochter ist und Du ihr Vater bist, und weil Du wegen dieser Rollen verpflichtet bist, Zuneigung oder Liebe für sie empfinden solltest. Magst Du dieses Individuum?

PAUL: Nun, ja, ich mag sie, aber ich mag einige ihrer Handlungen nicht.

ELIAS: Okay. Das ist signifikant. Du magst sie, aber nicht ihr Verhalten, was durchaus häufig und verständlich ist. Individuen sind nicht immer mit dem Verhalten eines Anderen einverstanden, was nicht heißt, dass sie ihn nicht mögen.

Es ist wichtig, das zu erkennen, was „Du“ äußern willst. Wenn Du Zuneigung und Wertschätzung für ein anderes Individuum äußern willst, das jedoch eine Äußerung generiert, die Konflikt anzettelt, kannst Du Dir erlauben, dadurch dass Du Deine Aufmerksamkeit auf Dich richtest und identifizierst, was „Du“ äußern willst – statt Dich mit dem zu beschäftigen, was das andere Individuum äußert –im Draußen das äußern, was Du haben willst, was die Szene verändert.

PAUL: Das äußern, was ich in der jeweiligen Situation oder was ich bezüglich meiner Tochter haben will?

ELIAS: Was Du im Augenblick haben willst. Es ist aber auch wesentlich zu erkennen, was Du generell haben willst, weil Dir das Informationen offeriert. Wenn Du keine Zuneigung für sie äußern willst, ist es sinnlos zu versuchen, Dich selbst zu zwingen, sie in einem Konfliktaugenblick wertzuschätzen, weil es wahrscheinlich ist, dass Du keine Wertschätzung äußern willst. Verstehst Du.

PAUL: Ich denke, dass ich das verstehe. Ich sollte als also meine inneren Gefühle anerkennen.

ELIAS: Richtig. Und Dich deshalb nicht zwingen, Dich so zu äußern, wie Du das nicht wirklich haben willst, aber auch das zu erkennen, was Du wirklich haben willst und es zu äußern, unabhängig davon, wie das andere Individuum sich äußert.

PAUL: Ich werde darüber nachdenken. Meine Tochter hat in den letzten Jahren mehrere Brillen verloren, und ich dachte mir, dass sie vielleicht versucht mir mitzuteilen, dass sie wirklich keine Brille braucht, oder ist das Verlieren dieser Brillen symbolisch, oder ist es irgendeine andere Botschaft?

ELIAS: Was sagt Dir, dass sie Dir eine Botschaft offeriert? Vielleicht generiert sie wiederholte Bildersprache in Verbindung mit etwas, was sie sich selbst kommuniziert. Die Frage ist, was „Du“ Dir selbst in Verbindung mit dieser Bildersprache kommunizierst, nicht was Deine Tochter Dir zum Ausdruck bringt. Was offerierst „Du“ Dir selbst damit?

PAUL: Der erste Gedanke war, dass sie keine Brille braucht, denn sonst würde sie die Brillen nicht andauernd verlieren.

ELIAS: Aber das ist nicht das, was Du Dir kommunizierst.

PAUL: Vielleicht kommuniziere ich mir, dass ich - wenn ich sie sehe - sie anders sehen sollte.

ELIAS: Ah! Das ist eher eine Kommunikation an Dich, und zwar sehr. Du hast Dir sozusagen eine sehr symbolische aber sehr spezifische Bildersprache präsentiert, nämlich die Brille, durch die „Du“ schaust, abzusetzen. Entferne die Linsen, durch die Du Deine Tochter siehst und erlaube Dir klareres Sehen.

PAUL: Das ist beängstigend, weil mir noch nicht sicher bin, was meine Sicht bezüglich von ihr ist. Ich werde anfangen, diesbezügliche Ideen zu notieren.

Session 1269
Friday, February 7, 2003 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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MARK: Beruflich habe ich gelegentlich mit Leuten zu tun, die Probleme mit ihrem Zorn- bzw. ihrer Wut haben. Was kannst Du mir dazu sagen?

ELIAS: Und wie interagierst Du mit ihnen?

MARK: Ich versuche, sie im Gespräch zu beruhigen, aber ich habe entdeckt, dass das nicht wirklich effektiv ist außer bei Nahestehenden.

ELIAS: Stimmt. Das, was wir hinsichtlich von Massen-Äußerungen sagten, trifft auch auf individuelle Interaktionen zu. Wenn Du die Wahl/Entscheidungen eines Anderen echt akzeptierst, kann sich das, was Du sodann erschaffst, sehr von dem unterscheiden, woran Du gewöhnt bist. Denn auch Zorn, Wut oder Frust werden vom Individuum gewählt.

Und wenn Du seine Äußerung akzeptierst, wird Eure Interaktion ganz anders verlaufen. Denn durch Dein Annehmen kommuniziert Du ihm, dass es keiner Reparatur bedarf, da es keine kaputte Äußerung gibt, was bedeutsam ist. Wenn eine Person Konflikt, Wut, Depression oder Bangigkeit äußert, bekundet sie oft fehlende Selbst-Annahme und erlebt deshalb eine Phase, in der sie ihre Wahlmöglichkeiten nicht sieht und sich deshalb in der Falle gefangen fühlt und ihre Energie als gefesselt empfindet. Doch Energie kann nicht eingesperrt werden, weshalb sie trotzdem geäußert wird, und sie kann auf eine von Euch für negativ gehaltenen Weise geäußert werden. In Wirklichkeit gibt es weder negativ noch positiv. Es sind lediglich gewählte verschiedene Erfahrungen, aber ich bin wir durchaus gewahr, was dies in den Gefühlen des Betroffenen generiert.

Zuhören, Erkennen und ein akkurates Übersetzen der sich ereignenden Kommunikationen sind das, was bedeutsam ist. Du kannst dem Anderen helfen, seine emotionalen Kommunikationen einzuschätzen, indem Du zu allererst einmal seine Äußerung akzeptierst und sie nicht zu ändern versuchts oder ihm sagst, dass er sie ändern muss und in der Interaktion versucht wird zu evaluieren, welche emotionale Kommunikation er sich selbst offeriert.

Emotionen sind eine subjektive Kommunikation ans objektive Gewahrsein, um sofort präzise und klar zu definieren, was das Individuum tatsächlich in diesem Augenblick in Verbindung mit seinen Glaubenssätzen generiert, und sie sind keine Reaktion. Sie beziehen ein Signal mit ein, das Ihr, wenn Ihr achtgebt, leicht und klar erkennen und auch definieren könnt.

Sobald der Betroffene die lautstärkste Emotion definiert, denn meist äußert Ihr simultan mehrere Emotionen statt bloß einer – kann er seine Aufmerksamkeit von außerhalb seinerselbst nach innen wenden und evaluieren, was er sich selbst damit kommuniziert und somit seine Richtung effizienter ändern und sich selbst Auswahlmöglichkeiten offerieren.

Wenn Individuen solche von Euch für negativ erachteten emotionalen Kommunikationen und Signale äußern, erkennen sie größtenteils ihre Auswahlmöglichkeiten nicht und äußern die Opferrolle entweder in Verbindung mit einer anderen Person, einer Situation oder hinsichtlich ihrerselbst und ihrer Unfähigkeiten, das zustande zu bringen, was sie unbehindert äußern wollen. Der Schlüssel in der Interaktion mit Anderen ist jedoch dies, annehmend zu sein, und obwohl das ziemlich herausfordernd sein mag, ist es für Euch durchaus möglich.

Session 1179
Monday, November 11, 2002 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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PAUL: Welche Elemente präsentiere ich mir, um sie der Erweiterung meines eigenen Gewahrseins halber zu betrachten?

ELIAS: Und was siehst Du?

PAUL: Das Einzige, was ich erkennen kann ist, dass ich mir einen Konflikt mit meiner Ex-Frau und meiner Tochter präsentiere, um vermutlich annehmend und geduldig zu sein und zu lernen, nicht zu urteilen.

ELIAS: Sowie eine Darbietung der Verschiedenheit. Und was präsentierst Du Dir selbst mit dieser Darbietung von Verschiedenheit?

PAUL: Vielleicht Duplizität oder Selbstkritik?

ELIAS: Teilweise. Aber wie erwiderst Du Unterschiedlichkeiten und interagierst damit?

PAUL: Bei ihnen erwidere ich es mit Frust.

ELIAS: Und was generiert diesen Frust?

PAUL: Ich werde blockiert, und meine Auswahl wird eingeschränkt.

ELIAS: Und wie blockierst Du sie?

PAUL: Ich blockiere mich selbst.

ELIAS: Stimmt, und wie tust Du das?

PAUL: Durch das Gefühl, dass Andere meine Auswahl kontrollieren.

ELIAS: Und wie erwiderst Du dies?

PAUL: Durch Zorn.

ELIAS: Und was motiviert diesen Zorn? Was tust Du? Genau darum geht es. Du versuchst, die Wahrnehmungen Anderer zu ändern, suchst ihre Anerkennung, rechtfertigst Dich und willst ihnen auf diese Weise Deinen Wert beweisen, weil Du die unterschiedlichen Wahrnehmungen nicht akzeptierst. Und da Du es nicht schaffst, die Wahrnehmung der Anderen zu ändern, schränkt Du Deine Auswahl ein und äußerst Zorn und Frust.

PAUL: Oh! Ja, das verstehen ich.

ELIAS: Mein Freund, es geht darum, auf alles achtzugeben, was Du manifestierst, erschaffst und tust. Wenn Du auf das achtgibst was Du am Tun bist, offerierst Du Dir ein klarer Verständnis und die Erkenntnis dessen, wovon Dein Tun motiviert ist. Auch in der Interaktion mit Anderen ist es bedeutsam, zu stoppen und das zu erkennen, was DU am Äußern bist, was Deine automatischen Erwiderungen und Auslöser sind, und wovon sie beeinflusst werden, denn diese Erkenntnis offeriert Dir Auswahlmöglichkeiten.

Du sagst Dir vielleicht: “Aha, ich versuche, mich zu beweisen und ihren Beifall zu gewinnen. Wenn ich jedoch wähle, mir selbst zu vertrauen und mich selbst zu akzeptieren, brauche ich diesen Beifall nicht“, denn er ist überflüssig. Und durch diese Veränderung Deiner Wahrnehmung änderst Du Deine Energie, die Energie, die Du nach Draußen projizierst und damit Deine physische Realität. Du änderst die Interaktion.

Andere erwidern Dich mit einer Projektion der eigenen Energie in Verbindung mit dem, was Du selbst nach draußen projizierst, was Du Dir wiederum über sie reflektierst. Sie reflektieren es Dir. Die Energie, die Du extern äußerst, wird Dir reflektiert, und wenn Du die von Dir nach draußen projizierte Energie wandelst, änderst Du auch die Reflektion.

Session 1240
Thursday, January 9, 2003 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

ANNE: Eine meiner größten Herausforderungen ist es, mir selbst zu erlauben, verletzlich zu sein und Vertrauen in andere zu haben, obwohl dies am Ende des Tages wahrscheinlich immer auf einen selbst hinausläuft. Ich kann wirklich von extremer Glückseligkeit und Vertrauen in mich selbst zum Gegenteil übergehen und das Bedürfnis haben, so vieles wie möglich zu kontrollieren, was tatsächlich sehr unangenehm ist.

Ich lasse diese Verletzlichkeit nicht wirklich zu. Ich umgebe mich mit einer wirklich starken Schutzhülle, weil ich dieses heftige Gefühl habe, dass ich mich nicht übervorteilen lassen möchte. Keiner sollte dies versuchen. Ich möchte ein wenig darüber sprechen, weil ich in diese Beziehung wirklich etwas tun muss. Um ehrlich zu sein, geht es mir auf den Wecker.

ELIAS: (kichert) Ich verstehe. Dies sind starke Glaubenssätze und Äußerungen, die Deine Freiheit enorm einschränken. Wenn Du Offenheit erlaubst, äußerst Du sehr viel Freiheit. Und Offensein, das ist Verletzlichkeit/Ungeschütztheit. Wenn Du Dir selbst eine Preisgabe/Enttarnung (exposure) erlaubst, räumst Du Dir sehr viel mehr Freiheit ein, weil Du dann Deine Energie nicht so eng festhältst und bei der Interaktion mit Anderen viel mehr Leichtigkeit zulässt. Kein Anderer erschafft irgendeinen Aspekt Deiner Realität, das ist wesentlich.

Die Meisten mögen sich die Erkenntnis erlauben, dass sie einiges in ihrer Realität selbst erschaffen, doch sie denken auch, dass andere Individuen einiges von ihrer Realität erschaffen würden, dass sie selbst also nicht ihre komplette Realität erschaffen würden, was definitiv falsch ist. In Eurer Realität geschieht keine Äußerung, die nicht von Euch generiert wird. Das heißt nicht, dass andere nicht mit Euch interagieren oder nicht ihre eigenen Äußerungen erschaffen würden, denn das tun sie, aber sie sind nicht Du, und Ihr ko-kreiert nicht gegenseitig. Wovor schützt Du Dich also? Du schützt Dich vor Dir selbst in Gestalt anderer Individuen. Wenn Du glaubst, dass andere Dich übervorteilen könnten, was äußerst Du da tatsächlich?

ANNE: Das ist es genau, denn so etwas ist noch nie passiert. Wenn ich das Gefühl habe, dass diese Möglichkeit besteht, lasse ich die Schranken runter, weshalb dies auch niemals geschieht. Das was geschieht ist, dass ich dann andere unmittelbar abschrecke.

ELIAS: Stimmt, was auch Dein Selbst abschreckt/zurückweist. Was äußerst Du tatsächlich, wenn Du Dich vor dem Übervorteiltwerden schützt? Du äußerst, dass Du das Potential zur Opferrolle hast und ein Anderer die Macht hätte, Dich zu verletzen. Aber nicht nur das! Was impliziert der Glaube, dass irgendein Individuum ein anderes übervorteilen könnte?

ANNE: Das eines das Opfer und das andere der Täter ist.

ELIAS: Nicht nur das. Aber wenn Du ein Opfer bist, was sagst Du Dir damit selbst? Dass Du nicht hinreichend wissend, clever oder intelligent bist, um Deine Realität selbst zu generieren und dass Du unfähig bist, Deine Realität auf eine sichere Weise zu genieren, und dass ein Anderer listig sein und Dich betrügen könnte, was wiederum bestätigt, dass Du nicht hinreichend wissend bist. Du setzt also niemanden außer Dir selbst herab. Denn Du sagst Dir, dass Du nicht gut genug bist, nicht unbedingt, dass ein anderer hinterlistig wäre, sondern dass Du nicht gut genug bist, um Deine Realität auf die Weise zu erschaffen, wie Du sie haben möchtest und eine sicher Umgebung zu generieren.

ANNE: Ja, ich hatte auch einen Traum, der mir dies sagte, und ich fange an, das zu erkennen. Das stimmt auch sehr überein mit meinen Erfahrungen mit meiner Nachbarin in den letzten drei Jahren. Ich habe einen Laden, und sie ist meine Nachbarin. In unserer Beziehung scheint sie alle diese Elemente zu äußern, und ich habe versucht, herauszufinden, warum das so ist. Was auch immer ich in den drei Jahren tat, so veränderte diese Beziehung sich nicht.

ELIAS: Und was möchtest Du ändern?

ANNE: Ich möchte einfach, dass sie mich in Ruhe lässt. (Elias kichert). Du lachst! Das ist alles, was ich möchte, dass sie mich in Ruhe lässt, dass sie mich mein Leben leben lässt, ihr eigenes Leben lebt und wir uns in Ruhe lassen.

ELIAS: (kichert) Und Ihr interagiert weiterhin miteinander.

ANNE: Ja, weil wir Nachbarn sind.

ELIAS: Ah! Das spielt nicht unbedingt eine Rolle. Ihr müsst nicht interagieren, bloß weil Ihr physisch in gegenseitiger Nähe seid. Warum wählst Du also, mit ihr zu interagieren?

ANNE: Ich versuche, das nicht zu tun und gehe ihr aus dem Weg. Meist gehe ich ihr nach besten Kräften aus dem Weg und gehe in eine andere Richtung. Wenn ich vor ihrem Laden entlang gehen muss, blicke ich einfach stur geradeaus, weil ich keine Interaktion wünsche. Sie ist aber so provokativ und lässt mich nicht in Ruhe.

ELIAS: Ha, ha, ha! Hierbei laufen zwei Vorgänge ab. Eines ist ein Counterpart-Vorgang, ein Gegensatz/Gegenteil/gegenüberliegender-Counterpart-Vorgang (opposite), der ganz natürlich abstößt. Sie inkorporiert nicht diesen Gegensatz-Counterpart-Vorgang mit Dir, aber Du mit ihr. Counterparts heuern sich nicht immer gegenseitig an. Manchmal mag es eine Einwegbahn sein. Du heuerst einen Counterpart-Vorgang mit ihr an, wobei sie selbst ein Gegensatz-Counterpart von Dir ist, aber sie heuert Dir gegenüber keinen Counterpart-Vorgang an, weshalb das, wie Ihr sagen würdet, einseitig ist.

Du präsentierst Dir dieses Individuum auch als Spiegelbild bestimmter Äußerungen, die Du für Dich selbst miteinbeziehen möchtest und Dir selbst zu präsentieren versuchst, mehr Kühnheit, mehr Offenheit und weniger Besorgnis hinsichtlich der Wahrnehmungen Anderer. Du hast dieses Individuum mit diesem Counterpart-Vorgang angezogen, damit das Deine Aufmerksamkeit hat.

ANNE: Sie hat die Aufmerksamkeit aller, das kann ich Dir sagen. Man kann nicht anders als sie zu bemerken. Du sagtest, dass sie selbst nicht diesen Counterpart-Vorgang inkorporiert, und das verstehe ich nicht ganz.

ELIAS: Ihr heuert Counterpart-Vorgänge mit zahllosen anderen Fokussen und Individuen an. Der Sinn des Counterpart-Vorgangs ist es, Euch Erfahrungen zu offerieren, die Ihr nicht unbedingt in Eurem eigenen Fokus zu äußern wählt, Erfahrungen und Eigenschaften, die latent in Euch vorhanden sind aber nicht unbedingt geäußert werden, weshalb Ihr Counterpart-Vorgänge mit anderen anheuert.

Wie schon früher gesagt, inkorporieren Individuen nicht sehr viele Interaktionen mit gegensätzlichen Counterparts, denn sie stoßen sich ab (repel) und es gibt eine unmittelbare und andauernde Abneigung. Manchmal wählen Individuen jedoch, mit diesen Gegensatz-Counterparts ein bisschen zu interagieren, um sich selbst Informationen hinsichtlich ihres eigenen Fokus und ihrer eigenen Bewegungen zu offerieren und sich irgendeine Äußerung zu spiegeln. Und das ist es, was Du anheuerst, eine Chance, Dich selbst im Spiegel dieses Individuums zu sehen, und zwar in solchen Äußerungen, die Du eigentlich als störend ansiehst, die jedoch Eigenschaften sind, die Du tatsächlich zu äußern wünschst, vielleicht nicht auf gleiche Weise, aber die Art und Weise ist hier nicht signifikant.

ANNE: Ich denke, die einzige Weise, wie diese ganze Beziehung beendet werden kann, ist es, dass ich entweder dieses Spiegelbild annehme oder ausziehe.

ELIAS: Ah, das ist ziemlich schwarz-weiß gesehen.

ANNE: (lacht) Mir fällt kein anderer Weg ein, wie ich damit umgehen könnte.

ELIAS: Oder Du wirst bei Deinem Erforschen des Selbst und im Ansprechen bestimmter Glaubensätze und Äußerungen von Dir Deine Wahrnehmung und somit auch die Interaktion verändern und die Beziehung verändern oder sogar beenden. Außer diesem Entweder-Oder gibt es noch sehr viele andere Auswahlmöglichkeiten.

ANNE: Es geht also darum, die Wahrnehmung der Ereignisse zu verändern?

ELIAS: Ja.

ANNE: Um ehrlich zu sein, ich weiß nicht ob das je geschehen wird! (Elias und Anne lachen) Denn ich möchte einfach, dass sie nicht mehr bei mir ist. Das ist das primäre Gefühl. Sie bewirkt, dass ich eine Gänsehaut bekomme.

ELIAS: Gibt auch auf die Energie Acht, die Du im Draußen äußerst, denn dies ist insbesondere in dieser Zeit signifikant. Rund um Eure Welt wird eine enorme Energieintensität geäußert, und jedes Individuum trägt zum Konflikt bei oder auch wiederum nicht, und dies wird mit dem geäußert, was Ihr in jedem Augenblick Eures Alltags in Eurem Fokus generiert.

ANNE: Meine Reaktionen, diese automatischen Erwiderungen von Zorn sind einfach Nebenprodukte dessen, was tatsächlich im Gange ist? Anders kann ich es nicht erklären. Verstehst Du, was ich sagen will?

ELIAS: Ja. Wenn Du Zorn äußerst, was kommunizierst Du Dir damit selbst? Der Augenblick, in dem Du Zorn äußerst, ist ein Signal, und die kommunizierte Botschaft besagt, dass Du die Dinge so wahrnimmst, als ob Du über keine Auswahlmöglichkeiten verfügen würdest.

Deshalb ist es sehr wichtig zu erkennen, was Du Dir jeweils selbst kommunizierst und tatsächlich am Generieren bist. Schon die Erkenntnis, dass Du das Zorn-Signal äußerst und Dir damit kommunizierst, dass Du keine Wahl hättest, offeriert Dir die unmittelbare Chance, Auswahlmöglichkeiten zu generieren, dieses Signal sofort zu zerstreuen und Deine Wahrnehmung umgehend zu verändern.

ANNE: Das muss ich üben. Ich werde es schaffen, aber ich muss das trainieren.

ELIAS: Immer wenn Du bemerkst, dass Du anfängst, Frust oder Zorn zu generieren, kannst Du innehalten und Dich fragen, was Du in diesem Augenblick haben möchtest, nicht was Du vom anderen Individuum haben möchtest, sondern was Du haben möchtest/woran Du Bedarf hast. (what YOU want).

Wenn Du im Kontakt mit diesem Individuum beispielsweise bemerkst, dass Du genervt bist, frage Dich „was möchte ich in diesem Augenblick haben (what do I want in this moment) statt Dich zu fragen, „was möchte ich“, und statt Deine Frage wie folgt zu beantworten: „ich möchte, dass sie verschwindet“, was ein Vorgang ist, bei dem Du Deine Aufmerksamkeit nach draußen projizierst und eine Erwartung an das andere Individuum generierst.

(As example, if you are interacting with this particular individual and you view yourself to be becoming irritated, rather than expressing the inquiry to yourself “what do I want” and responding to yourself “I want this individual to disappear” — which is an action in which you are projecting your attention outwardly and generating some expectation of another individual — rather, express the question to yourself “what do I want in this moment.”)

Sobald Du irgendeine Äußerung entdeckst, die Du haben möchtest/deren Du bedarfst, und es spielt keine Rolle, was Du Dir offerierst, aber sobald Du identifizierst, woran Du in diesem Augenblick tatsächlich Bedarf hast, erlaube Dir zu handeln. Denke es nicht nur sondern beziehe die entsprechende Handlung mit ein.

Session 1301
Sunday, March 23, 2003 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

JANE: Ich habe in meine Leben viel Trauma, Konflikte und Einschränkungen erschaffen, insbesondere in den letzten Monaten in finanzieller Hinsicht. Kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich etwas Anderes leichter und müheloser und ohne Konflikt und Trauma erschaffen kann?

Ende letzten Jahres hatte ich einen Unfall, der meine Finger beeinträchtigte. Ich hatte eine Operation, gefolgt von vielen Arztrechnungen. Und dann lief unser Geschäft nicht gut, und der Cash-Flow scheint zu stoppen. Ich weiß, dass ich das erschaffe und es wieder unerschaffen machen muss. Es geht darum, mich im Jetzt-Augenblick auf mich selbst zu fokussieren und achtzugeben auf das, was ich tue und erwähle.

ELIAS: Stimmt, und was tust und erwählst Du?

JANE: Offensichtlich habe ich das getan und erwählt, aber ich möchte an den Punkt gelangen, wo ich mir meines Tuns mehr gewahr bin und mehr Fülle wähle.

ELIAS: Untersuche einmal das, was Du valutierst. Wertigkeit wird auf sehr unterschiedliche Weise geäußert, nicht nur über positive oder behagliche Erfahrungen. Du äußerst einen Glaubenssatz, der Mühen wertschätzt, denn wenn etwas für Dich schwieriger zustande zu bringen ist, schätzt Du es umso mehr. Und so kannst Du den Einfluss verschiedener Glaubenssätze entdecken und wählen, sie anders zu äußern.

Überprüfe Deine Wert-Assoziationen, denn in bestimmten Situationen hältst Du manche Äußerungen für positiv, während sie in anderen Szenarien Unbehagen generieren mögen, aber Du fährst fort, das Wert-Resultat zu äußern (??? but you are continuing to express the outcome of the value.)

So wie Andere auch assoziierst Du entsprechend Deiner Glaubensätze. Ob die Methode positiv oder negativ ist, das ist für Deine Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten gleichgültig. (and your choices are unconcerned with whether the method is positive or negative.) Sie beschäftigen sich nur mit dem Endresultat, das sehr eng mit dem assoziiert ist, was Du wertschätzt.

Was hast Du trotz der Schwierigkeiten geschätzt als Du jene Verletzung generiert hast?

JANE: Ich nehme an, dass ich erforschte, ob ich würdig bin.

ELIAS: Teilweise, aber Deine Aufmerksamkeit und Deiner Fürsorge für Dich selbst brachten Werterfüllung, auch weil Du Dir erlaubst hast, Deine Bewegung zu verlangsamen und die Aufmerksamkeit vermehrt aufs Gegenwartsjetzt zu fokussieren und zu beobachten, wie oft Du Deine Aufmerksamkeit in die Zukunft projizierst und wie Dich das besorgt macht.

JANE: Und Schuldgefühle.

ELIAS: Ja.

JANE: Das ist eine tolle Antwort. Ich werde das bestimmt erforschen. Ich habe das Gefühl, dass ich mich ziemlich lange isoliert habe.

ELIAS: Und welche Werterfüllung hast Du Dir damit offeriert?

JANE: Dass ich mir Zeit genommen habe, mich selbst zu sehen.

ELIAS: Und wie hast Du das in jener Zeit geäußert? Manchmal hast Du Dir erlaubt, Dich selbst zu sehen, doch oft hast Du Dich selbst betrachtet und hast Dich kritisiert, warst enttäuscht und wütend auf Dich statt die Zeit zur echten Selbstreflektion zu nutzen, ohne über Dich zu urteilen sondern echt das zu sichten, was Du generiert hast und wodurch es beeinflusst wurde.

JANE: Stimmt, sehr oft habe ich mich kritisiert, und ich habe über mich geurteilt.

ELIAS: Da Du dies nun erkennst, kannst Du Deine Aufmerksamkeit umziehen und etwas Anderes generieren. Statt Dich zu kritisieren und über Dich zu urteilen, statt enttäuscht und zornig auf Dich zu sein, erkenne, was Du wertschätzt und dass Du es anders generieren kannst statt Dich selbst zu verletzen.

Session 1377
Monday, June 23, 2003 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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JIM: Ab und zu fühle ich direkt unter der Oberfläche enorme Wut, die auf niemanden oder nichts gerichtet ist, aber von einem starken Anspannungs-Gefühl begleitet wird. Was ist da im Gange?

ELIAS: Diese Erklärung betrifft Dich persönlich, denn bisweilen zapfst Du Massen-Äußerungen, sozusagen Massen-Energien in Euer Welt an, was diese intensive Wut in Verbindung mit Deinen persönlichen Glaubenssätzen entfacht.

Session 1431
Thursday, September 4, 2003 (Private/Phone)



COEN: Ich habe bemerkt, dass ich in den beiden letzten Monaten Zorn und Frust leichter und auch mehr als zuvor zeige. Ehrlich gesagt fühle ich mich damit wohl, weil ich nun das Gefühl habe, dass ich wirklich die innerlich empfunden Emotion äußere. Ist es das, was Du damit meinst, verschiedene Arten von Energie zu äußern und zu bemerken, welche Energie wir äußern?

ELIAS: Ja. Da Du Dir erlaubst, Dich ungezwungener zu äußern, beginnst Du zu bemerken, dass Frust oder Zorn temporär geäußert werden und sich auflösen können, und wenn Du mehr mit dem freieren Dich-Äußern vertraut wirst, fängst Du an, die Energie auf allen Gebieten freier fließen zu lassen, womit Du viel Frust und Ärger auflöst, weil Du Dir auch bei anderen Äußerungen mehr Freiheit gestattest und Energie nicht festhält, was Frust generiert.

COEN: Ich versuche, dies zu verstehen. Emotionalen Frust soll ich nicht zurückhalten, und wenn ich ihn fühle, sollte ich diesen Frust zulassen und mir oder anderen Personen dies kommunizieren.

ELIAS: Stimmt.

COEN: Wenn ich der Energie ob im Vergnügen oder auch im Zorn ihren freien Fluss zugestehe und dies kommuniziere, kann ich das alles auf die Dauer leichter handhaben und werde andere emotionale Kommunikationen bekommen?

ELIAS: Stimmt.

Session 1480
Wednesday, December 17, 2003 (Private/Phone)


(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

MARGOT: Ich habe einen Vorgang im Hinblick auf die Fresno-Gruppen-Sitzung erlebt, der aber wohl schon etwas zuvor begonnen hatte, als ich einen enormen Zorn entwickelte, nicht nur Zorn auf Dinge, die ich beobachtete, sondern auch auf mich selbst. Und bei einem unserer kleinen inneren Dialoge hatte ich das Gefühl, dass Du mir sagtest, dass mein Transitionvorgang sich vertieft und eine tiefere Stufe erreicht hatte – was im Hinblick auf den Zorn keine gute Formulierung ist. Ich spürte also den Transitionvorgang auf einer neuen Ebene oder tiefer in meinem Inneren. Hat meine Wut das getan?

ELIAS: Ich verstehe Dich und Du hast Recht, obwohl es keine Sache von Ursache und Wirkung ist.

MARGOT: Okay, ich habe mich also nicht selbst reingelegt?

ELIAS: Nein.

MARGOT: Gut zu wissen. Als ich wieder aus diesem Zorn herauskam – und ich sprach innerlich mit Dir fast dauernd darüber – erlebte ich einen ganzen Nachmittag lang, dass ich wirklich erkannte, wie leicht es wäre, die Loslösung zu wählen. Ich spürte jede Faser meines Seins. Das war für mich das Gute and dieser ganzen Sache, denn ich hatte Dir nicht ganz geglaubt, als Du sagtest, dass die Loslösung gewählt wird, doch ich erkannte, dass es eine sehr reale Wahl ist, und dass alles, was man diesbezüglich tun muss, es ist, dies zu beschließen und es zu tun.

ELIAS: Ja.

Session 1485
Wednesday, December 24, 2003 (Phone/Private)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

57
(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

GAST: Im Zusammenhang mit meinem Freund Christian blitzt manchmal in mir dieser Groll auf. Ich bin mir nicht sicher, die mir selbst kommunizierte Botschaft richtig zu verstehen. Kannst Du mir helfen?

ELIAS: Was bemerkst Du, was diesen Zorn auslöst?

GAST: (lacht) Manchmal einfach nur dass ich ihn sehe. Manchmal ist er so ein Mistkerl, und ich bin wie ein Funke, bereit zurückzuschlagen (ready to flash something).

ELIAS: Wenn Du dieses Individuum siehst, was liegt - abgesehen von Zorn - diesem Groll noch zugrunde? Was ist Deine automatische Erwiderung?

GAST: Das es einen Teil an ihm gibt, der Hilfe braucht.

ELIAS: In welcher Kapazität?

GAST: Meine automatische Erwiderung lautet: Er braucht viel Hilfe bei seinen Entscheidungen und bei dem, was er tun will und bei seinem Verstehen von dem, was er tut.

ELIAS: Was nimmst Du als die Art von Hilfe wahr, die er braucht?

GAST: Die richtigen Entscheidungen zu treffen.

ELIAS: Und was sind die richtigen Entscheidungen?

GAST: Einfach das, was auch immer ich für ihn für richtig und angemessen halte (lacht).

ELIAS: Und was ist angemessen?

GAST: Ganz spezifisch oder allgemein?

ELIAS: Spezifisch. Was äußert er, was Du als unangemessen wahrnimmst?

GAST: Er äußert viel Fürsorge für andere Leute statt sich um sich selbst zu kümmern.

ELIAS: Und das irritiert Dich?

GAST: Ja.

ELIAS: Und erkennst Du die Reflektion?

GAST: (lacht) Wow. Nein, ich hatte sie nicht erkannt.

ELIAS: Das, was Dich irritiert, ist dass Du Dich so oft um andere Leute und deren Äußerungen, Wahrnehmungen und Entscheidungen gekümmert und Dir nicht erlaubt hast, auf Deine eigenen Entscheidungen achtzugeben und Dir auch nicht gestattest hast, Dich selbst zu dirigieren. Er reflektiert Dir das, was diese Irritation erzeugt.

GAST: Ich selbst habe das nicht bei ihm aber in Verbindung mit vielen anderen Leuten bemerkt. Immer wenn ich das Gefühl hatte, meine eigenen Wahlmöglichkeiten zu unterdrücken, konnte ich spüren, wie der Zorn aufstieg, was ich aber schon lange nicht mehr fühlte. Ich war in sehr entspannter Stimmung, aber ich bemerke dieses Aufblitzen. Ich habe bemerkt, dass es damit zusammenhängt, dass ich mich selbst bremse, aber ich hatte das in Verbindung mit ihm nicht erkannt. Wow, eine Reflektion!

ELIAS: Deshalb produzierst Du diesen Zorn. Es mag sich lohnen zu untersuchen, wie Du ihn wahrnimmst und was Deiner Ansicht nach benötigt wird, um ihm zu helfen und was Du als fehlerhaft bei ihm wahrnimmst. Denn inwiefern betreffen seine Entscheidungen Dich und Deine Entscheidungen? Es geht nicht darum, was an ihm repariert werden soll. Die von ihm engagierten Entscheidungen sind die seinen, und sie werden in Verbindung mit seinen Beweggründen und Glaubenssätzen generiert. Was wesentlich ist, das ist, dass sein Verhalten Dich beunruhigt.

GAST: Ja, und ich bin gegen die Idee familiärer Beziehungen und warum wir das tun angegangen. Ich sehe, dass er keine Entscheidungen für seine Familie trifft, und ich denke, dass ich das beiseiteschob, weil ich gewöhnlich keine Entscheidung für meine Familie treffe. Wenn ich die Wahl habe, will ich mich für etwas anderes entscheiden. - Können wir über Familien und wie ich das sehe sprechen? Ich erschaffe dieser Hinsicht viele Konflikte mit meiner Mutter und mit meiner Schwester.

ELIAS: Offeriere bitte Einzelheiten.

GAST: Es hat mit der Familie zu tun, wie viel Zeit wir ihr widmen und ob die Familie an erster Stelle steht, was bei mir selbst oft nicht der Fall ist. Ein Beispiel wäre der Konflikt mit meiner Schwester. Sie ließ sich scheiden, hatte einen Konflikt mit ihrem Ex und wollte, dass die Familie auf ihrer Seite steht, aber ihr Ex ist mein bester Freund. Er fing an, mit einer anderen Frau auszugehen, und wir sind zusammen essen gegangen usw. Meine Schwester hat uns gesehen und wollte dann nicht mehr mit mir sprechen. Da kam alles hoch, dass sie mich nicht als ihre Schwester wahrnimmt, weil ich nicht zu ihr halte, und meine Mutter denkt auch so, und ich fühle mich ein bisschen zerrissen. (gekürzt)

ELIAS: Erkenne bitte, dass hier sehr starke Glaubenssätze darüber geäußert werden, wie Beziehungen geäußert werden sollten sowie über die Loyalität als ein Aspekt davon. Sei Dir auch gewahr, dass Du selbst bei allen Deinen Interaktionen mit Anderen das generierst, was geschieht. In jeder Interaktion mit jedem Individuum wird Deine Energie nach draußen projiziert und auf irgendeine Weise vom Anderen reflektiert. Das ist eines der sehr präzisen Elemente der von Euch bewohnten physischen Realität, dass Ihr in jedem Augenblick der Interaktion mit Anderen spezifisch Individuen auf Euch anzieht, um Euch irgendein Element von Euch selbst zu reflektieren.

So offeriert Ihr Euch objektive Informationen über die von Euch im Draußen geäußerte Energie und über das, was diese beeinflusst. Auch Du äußerst eine vom Glaubenssatz der Loyalität beeinflusste Energie. Du magst das auf andere Weise äußern, aber das spielt keine Rolle. Das, was wesentlich ist, ist dass der Konflikt zwischen Dir und Deiner Familie derselbe von Euch geäußerte Glaubenssatz der Loyalität ist. Ihr wählt ähnliche Einflüsse, dirigiert diese aber auf unterschiedliche Weise. Deine Mutter und Deine Schwester sagen vielleicht, dass Du Loyalität in Verbindung mit ihnen als Familie äußern sollst, und Du äußerst auf wieder andere Weise Deinen Glaubenssatz als Loyalität Freunden gegenüber.

Da andere Individuen Dir Deine Energie reflektieren, ist es wesentlich, darauf zu achten, welchen Einfluss die von Dir geäußerten Glaubenssätze ausüben und somit zu erkennen, welche Energie Du projizierst. Du projizierst ebenfalls Energie des Loyalitäts-Einflusses. Du äußerst ihn anderen Individuen gegenüber, aber auch Du hegst Erwartungen.

Deine Familie hat Erwartung an Dich, denn Du hegst Erwartungen Dir selbst und anderen Individuen gegenüber. Du hegst Erwartungen an Dich selbst, was die Loyalität Freunden gegenüber anbelangt und erwartest, dass die Familie automatisch weiß, dass Du ihr gegenüber loyal bist, weil sie Familie ist, weshalb Du erwartest, dass sie das erkennen. Sie sollten Deine Loyalität ihnen gegenüber ohne Worte kennen und verstehen und Dir erlauben, Deine Loyalität auch in der Freundschaft mit anderen Leuten zu äußern. Und Du erwartest, dass Deine Familie Dich unterstützt, und die Familie reflektiert jene Energie, indem sie erwartet, dass Du sie unterstützt. Meine Freundin, dies alles sind Reflektionen.

Wenn Du diese Glaubenssätze und ihre Einflüsse untersuchst und Dir erlaubst, sie anzunehmen und Deine Wahl in Verbindung mit Deinen Vorlieben zu treffen und Dir selbst zu vertrauen und Dich und Deine Entscheidungen anzunehmen, ohne Erwartungen an Dich selbst oder an andere zu projizieren, verändert sich die Realität, weil Du Deine Energie veränderst, und sie wird anders empfangen.

Doch wenn Du Deine automatischen Erwiderungen fortsetzt, erlaubst Du Dir nicht, das objektiv zu erkennen, was Du tatsächlich tust und äußerst bzw. zu erkennen, welche Einflüsse welcher Glaubenssätze geäußert werden. Konflikte sind die Folge, und Du bist verwirrt oder irritiert, was Deine Erwartungen an Dich und an andere Individuen wieder fortsetzt.

Wenn Du Dich selbst annimmst, Dir selbst vertraust, Deine eigene Freiheit äußerst und Deine eigenen Auswahlmöglichkeiten anerkennst, wenn Du Dich selbst dirigierst und Vertrauen in Deine eigenen Entscheidungen hast, ist es nicht nötig, Erwartungen zu generieren. Du äußerst keine Erwartungen und projizierst keine Energie, die von anderen als bedrohlich empfangen und so wahrgenommen wird.

Wenn ein Individuum einem Anderen gegenüber eine Erwartungsenergie äußerst, generiert der Empfänger im Allgemeinen automatisch irgendeine Art von Gefährdung/ Bedrohung und sein automatisches Erwidern ist, dies zurückzuweisen. Wenn Du jedoch Deine Entscheidungen in Verbindung mit Deinen Glaubenssätzen äußerst, ohne Erwartungen zu generieren, verändert sich die Energie, und das Element der Bedrohung verschwindet, weshalb der Andere die Energie ganz anders empfängt.

Selbst bei der Interaktion mit Deinem Freund wird eine Energie der Konkurrenz generiert. Denn in Verbindung mit dem Loyalität-Glaubenssatz wird eine Energie des Wettbewerbs zwischen den verschiedenen Individuen projiziert, was noch verewigt wird durch Deine Erwartung an Dich selbst, dass Du sowohl dem Freund als auch der Familie gegenüber loyal sein solltest, doch hier verlierst Du Dich selbst. Du sorgst Dich um die Äußerungen und Entscheidung all dieser Individuen und versuchst, das zu äußern, was Du intellektuell denkst, nämlich dass Du Deine Loyalität ihnen allen gegenüber äußern können solltest, doch dieser Einfluss des Loyalitäts-Glaubenssatzes wird nicht geäußert.

Der von Dir geäußerte Einfluss ist der, dass Du Loyalität in einer Richtung äußern kannst. Der Einfluss ist deshalb der, dass Du entweder die eine oder die andere Richtung wählen musst, dies unabhängig von dem, was Du denkst, wozu Du fähig sein solltest, denn das ist der flüchtige Eindruck eines weiteren Einflusses desselben Glaubenssatz. Doch solange Du das nicht erkennst, was Du tatsächlich tust, wie könntest Du dann Deine Wahl treffen? Du erkennst das, was Du tatsächlich tust, indem Du auf das achtgibst, „was Du tatsächlich tust“ und was Du als Signale erlebst.

Du triffst Dich mit Deinem Freund, aber es gibt dabei ein zugrundliegendes Zögern, da der Glaubenssatz der Loyalität geäußert wird. Wenn Du Dich mit ihm triffst, gibt es dieses Zwicken, dass Du Deine Familie gegenüber illoyal bist. Du ignorierst das und erschaffst damit in Deiner Interaktion mit Deinem Freund eine gewisse Restriktion. Als Du Dich mit ihm und seiner Freundin triffst, wird diese Loyalität noch stärker ausgelöst, und Du fängst einen Jonglier-Vorgang an, bei dem Du Deine Loyalität gegenüber Deinem Freund in diesem Augenblick äußerst und versuchst, die gute Freundin zu sein, die seine Freundin akzeptiert, was wieder eine Erwartung ist, die Du Dir selbst gegenüber hegst, ein SOLLTE, bezüglich von dem, was gutes und richtiges freundschaftliches Verhalten ist, doch simultan äußerst Du, dass Deine Loyalität in einem Augenblick auch nur in einer Richtung geäußert werden kann.

In den Augenblicken, in denen Du mit Deiner Familie interagierst, kannst Du Dir erlauben, Deine Loyalität ihnen gegenüber zu äußern. In den Augenblicken, in denen Du mit Deinem Freund interagierst, kannst Du Dir gestatten, Deine Loyalität ihm gegenüber zu äußern, aber nicht Beides zugleich. Du musst wählen, was einen Konflikt in Dir sowie eine Energie des Wettbewerbs erschafft. Deshalb erschaffst Du Konflikte und versuchte in diesem Konflikt, weiterhin das richtige Verhalten in Verbindung mit all diesen Individuen zu äußern und somit ihre Zustimmung zu erlangen.

Doch das, was Du generiert hast, ist ganz anders, denn Du generierst keine Zustimmung, weil „Du“ nicht zustimmst. Du generierst Erwartungen, weil Du Erwartungen an Dich und an andere Individuen hinsichtlich des richtigen und des unrichtigen Verhaltens in Beziehungen hegst. Verstehst Du, wie Dir die Äußerungen der Anderen dies reflektieren?

GAST: Ja.

ELIAS: Und was geschah in der Interaktion mit Deiner Schwester nach jener Begegnung. Was sagte sie und was hast Du gesagt?

GAST: Unmittelbar nach der Begegnung sagte sie mir, dass sie nichts darüber wissen will, wenn ich mich mit der Freundin meines Freundes treffen will und dass wir uns anderswo treffen sollten.

ELIAS: Und was hast Du geantwortet?

GAST: Ich habe bloß genickt und nichts gesagt.

ELIAS: Das ist ein Beispiel für automatische Erwiderungen und das Einschränken Deinerselbst. Die automatische Erwiderung ist dieses Nachgeben/Zurückweichen, denn schon in diesem Augenblick urteilst Du über Dich selbst. Und in diesem Werturteil über Dich selbst äußerst Du die automatische Erwiderung des Rückzugs und erlaubst Dir nicht, Dich ihr gegenüber frei zu äußern. Wünschst Du, die Interaktion mit Deine Schwester abzubrechen?

GAST: Nein.

ELIAS: Möchtest Du heimlichtuerisch sein?

GAST: Nein.

ELIAS: Willst Du Deine Schwester und Deine Beziehung mit ihr wertschätzen?

GAST: Ja.

ELIAS: Aber Du hast Dir nicht erlaubt, das zu äußern. Du hast Deiner Schwester erlaubt, Dir Deine Wahl zu diktieren statt selbst “Deine” Entscheidungen zu äußern und Dir zu gestatten, Dein Wertschätzen Eurer Beziehung und Deine Bestätigung Deiner Loyalität ihr gegenüber zu äußern und zu sagen, dass die Freundschaft mit anderen Individuen Eure Beziehung nicht schmälert. Und weil Du Dir nicht erlaubt hast, das zu äußern, was Du haben willst, nämlich Deine Beziehung mit ihr wertzuschätzen – erlaubst Du ihr, Dir Deine Wahlmöglichkeiten vorzuschreiben und wirst somit in dieser Situation zum Opfer.

Deshalb rate ich Dir sowie vielen anderen Individuen auch, das zu untersuchen, was Ihr selbst haben wollt statt das zu untersuchen, was das andere Individuum tun, äußern oder wie es sich nach Eurem Wunsch verhalten sollte oder was Ihr in Verbindung mit seinen Entscheidungen haben oder nicht haben wollt. Du generierst nicht die Entscheidungen/Wahlmöglichkeiten Anderer, aber Du generierst Deine Entscheidungen, und dazu ist es signifikant das zu erkennen, was Du haben willst. Du willst die Beziehung mit Deiner Schwester wertschätzen und die Fähigkeit haben, dies zu äußern und somit Harmonie zu generieren, was nicht abhängig ist von ihr, ihren Entscheidungen oder ihrer Wahrnehmung. Es ist abhängig von dem, was Du wählst und was Du Dir selbst gestattest.

Wenn Du auf das achtgibst, was Du selbst haben oder äußern willst, wird das, was Du wählst und was Du Dir beim Dirigieren Deiner Selbst zu äußern erlaubst, jene Art von Energie generieren, die Dir das automatisch in gleicher Stärke reflektiert, wie das, was Du jetzt als Konflikt reflektierst.

Anerkenne Deine eigene Macht. Erlaube Dir zu erkennen, dass alle diese verschiedenen Interaktionen und Äußerungen, die möglicherweise frustrierend, konfliktreich oder irritierend sind, als Reflektion der von Dir projizierten Energie generiert werden. Unabhängig von dem, was reflektiert wird, kannst Du erkennen, dass Du eine kraftvolle Energie projizierst, um alle diese Reflektionen zu erschaffen. Schon das bestärkt Dein Gewahrsein Deiner Eigenmacht und hilft Dir zu erkennen, dass diese Stärke andauernd präsent ist. Es geht nur darum, wie Du sie dirigierst und darum, dass Du sie auf unterschiedliche Weise lenken kannst, indem du Dir unterschiedliche Entscheidungen/Auswahlmöglichkeiten (choices) gestattest.

Eine andere Wahl im Szenario mit Deiner Schwester wäre gewesen, Dein Annehmen, Deine Wertschätzung und Deine Unterstützung für sie zu äußern statt Dich zurückzuziehen. Du kannst erkennen, dass diese Wahl ein anderes Endergebnis generiert hätte, denn Du würdest Dich selbst lenken statt dem anderen Individuum die Lenkung zu gestatten und würdest Dir vielleicht auch erlauben, Deinen aufrichtigen Wunsch zu äußern, keinen Wettbewerb zu generieren, dass es keine Konkurrenz gibt und Du genug Energie inkorporierst, um gleichzeitig viele Individuen wertzuschätzen und dass – egal wie sie sich gegenseitig wahrnehmen und ob sie wählen, miteinander zu interagieren oder nicht - Dir das Deine Wahrnehmung oder Wahlmöglichkeiten nicht vorschreibt und dass, unabhängig von Deiner Entscheidung, mit allen diesen Individuen weiterhin zu interagieren, in diesem Szenario niemand herabgesetzt wird.

Zunächst ist es jedoch signifikant, dass Du Dir erlaubst, diesen Glaubenssatz der Loyalität aufrichtig zu evaluieren und zu akzeptieren, dass Du ihn hegst und dass er geäußert wird. Er wir nicht eliminiert. Aber wie kannst Du ihn effizienter äußern? Indem Du echt erkennst, dass Du dadurch, dass Du ihnen allen gegenüber loyal bist, keinen Wettbewerb generierst und keiner von ihnen wichtiger wird als der Andere, denn dem liegt Deine Assoziation bezüglich von dem zugrunde, wie Andere Dich wahrnehmen und ob sie Dir zustimmen.

Wenn Du zur echten Akzeptanz Deinerselbst und Deinen eigenen Entscheidungen umziehst, ist es nicht nötig, die Zustimmung anderer Individuen zu suchen, und das verändert auch die Art der von Dir projizierten Energie und erlaubt Dir mehr Freiheit. Verstehst Du?

GAST: Oh ja. Das wirft mehr Licht auf das, was ich tue, was ich glaube und was meine Wahrheiten sind.

ELIAS: Und es kann Dir viel mehr Freiheit erlauben, nicht gegen Dich selbst zu kämpfen oder die Energie gegen Deine Glaubenssätze zu nötigen oder zu versuchen, das zu ignorieren, sondern Dich vielmehr durch Anerkennen zu ermächtigen und zu wählen, wie Du dies äußern willst. Der wichtigste Faktor ist, auf das achtzugeben, was Du haben und wie Du Dich selbst äußern willst.


Session 1627
Wednesday, September 15, 2004 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

ELIAS: Erkläre dies bitte. Welches Anliegen hast Du bezüglich Deiner Mutter oder was ist Deine diesbezügliche Verwirrung?

TERRI: Ich bin verwirrt, weil ich nicht das Gefühl habe, dass sie sehr mütterlich war. Anscheinend versucht sie, bei allem, was sie tut, meine Gefühle gezielt zu verletzen, fast so als ob sie eifersüchtig auf mich wäre. Ich dachte immer, dass mir mein Vater vielleicht nach meiner Geburt mehr Aufmerksamkeit widmete, oder dass sie nie Kinder haben wollte, oder dass sie einfach auf das, was ich bin und was ich geworden bin eifersüchtig ist. Immer, wenn sie eine Chance sieht, mich niederzumachen, nutzt sie diese. Ich weiß nicht, ob sie das bewusst tut, aber ich habe das Gefühl, dass ich keine weitere Verbindung mehr mit ihr haben will solange sie noch hier ist. Und ich frage mich, wie sich das auf alles andere auswirkt.

ELIAS: Und wie wirkt sich das auf andere Situationen aus?

TERRI: Ich denke, dass ich unter anderem meine Mutter sowie meine Situation wählte, um bedingungslose Liebe zu erlernen. Ich nehme an, dass sie eine große Rolle dabei spielt, und dass ich das nicht hinkriege, und dass ich nicht lerne, was ich hier lernen wollte.

ELIAS: Ah.

TERRI: Aber ich möchte auch nicht lernen, sie bedingungslos zu lieben. (lacht)

ELIAS: Und das ist auch nicht nötig. Wie Du weißt, geht Ihr in den physischen Fokus und wählt die Individuen aus, die Eure Familienmitglieder sein werden, und diese Wahl ist gezielt, aber nicht unbedingt in der von Dir wahrgenommenen schwarz-weiß Weise, dass Du lernen solltest, bedingungslos zu lieben. Bei gewählten Beziehungen wie der zwischen Dir und Deiner Mutter geht es nicht unbedingt darum, Dir diese Informationen (über die bedingungslose Liebe) zu offerieren, sondern darum, Erlebnisse zu generieren, die es Dir erlauben, mit Dir selbst und mit dem, was in Dir automatische Erwiderungen auslöst, mehr vertraut zu werden.

Außerdem gibt es die absichtlich starke Präsentation von Verschiedenheit. Insbesondere zu dieser Zeit ist es für Euch signifikant, dass Ihr Euch der Verschiedenheiten gewahr seid und umzieht zu deren Annehmen, Euch aber auch Eurer eigenen Vorlieben gewahr seid und Euch die Freiheit gestattet, diese zu haben und zu äußern.

Das alles ist beim Generieren von Erlebnissen durchaus zweckmäßig, die alle diese Vorgänge betonen und Dich in eine Position bringen, mehr mit Dir und Deinen Glaubenssätzen, Wahrheiten und Vorlieben intim vertraut zu werden.

Annahme kann ohne Übereinstimmung geäußert werden. Sie kann auch geäußert werden, ohne dass Dir das, was Du annimmst, unbedingt gefällt. Das mag anfangs befremdlich erscheinen, aber auf diese Weise kannst Du Verschiedenheiten in anderen Individuen bemerken, wie diese sich äußern und welche Verhaltensweisen sie inkorporieren. Du kannst das annehmen, die Verschiedenheiten anerkennen und sie nicht unbedingt mögen. Mögen oder nicht mögen ist nicht mit Annahme assoziiert. Annehmen ist nicht dasselbe wie Mögen.

Wenn Du die Verhaltensweisen und Äußerungen dieses Individuums siehst und damit interagierst, bietest Du Dir die Chance, Dir wesentlich mehr Deiner selbst und Deiner tatsächlichen Vorlieben gewahr zu werden, was Dir mehr Auswahlmöglichkeiten und Klarheit offeriert. Du kannst akzeptieren, dass dieses Individuum anders als Du ist, und vielleicht ist diese Verschiedenheit solchermaßen, dass sie nicht Deine Vorliebe ist. Das heißt nicht, dass Du die Äußerungen und Entscheidungen des anderen Individuums nicht annehmen kannst, aber Du ziehst es vor, sie nicht zu inkorporieren oder mit ihnen zu interagieren, was nicht falsch ist.

Aber Du hast Recht, dass es bei dem, was Du Dir präsentierst, ein Element gibt, das Du noch nicht klar evaluiert hast, weshalb Du gewählt hast, mit mir zu sprechen, um Dir mehr Informationen und mehr Klarheit zu offerieren. Dies beeinflusst noch andere Äußerungen in Deinem Fokus. Solange Du nicht erkennst, was Deine Wahrheiten und Vorlieben sind und nicht verstehst, welche Assoziationen in Verbindung mit Deinen Glaubenssätzen ausgelöst werden hinsichtlich dessen, wie ein anderes Individuum sich äußern kann, bringst Du Dich selbst in eine nachteilige Position. Der Nachteil besteht darin, dass Du nur automatische Erwiderungen äußerst statt Dir die Freiheit zu offerieren, mehr Auswahlmöglichkeiten zu inkorporieren. Wenn Du automatische Erwiderungen äußerst, siehst Du nicht, dass Du noch andere Auswahlmöglichkeiten hast – und Du hast diese - und dies macht, dass Du vieles in Deiner Realität als schwarz oder weiß siehst, was jedoch nicht so ist. Erkenne auch bitte, dass Deine (eigenen) Wahrheiten lediglich Glaubenssätze sind, die Du zu Absoluta generiert hast.

Auch das ist nicht unbedingt schlecht, wenn Du erkennst, was Deine Wahrheiten sind. Aber erinnere Dich daran, dass Deine Wahrheiten Deine Richtlinien sind. Deine Wahrheiten sind das, was Du als Deine individuellen Richtlinien inkorporierst. Sie sind das, wie Du Dich durch Deinen Fokus lenkst, wie Du Dich verhältst, wie Du Dich nicht zu verhalten wählst, wie Du Dich äußerst, wie Du Dich nicht zu äußerst wählst und was Du wertschätzt. Deshalb sind sie signifikant. Beim Umschalten und dem Versuch, Konflikt und Trauma zu vermeiden, ist es wichtig, Deine Wahrheiten zu erkennen und sie zu evaluieren und zu verstehen, dass sie für Dich relevant jedoch nicht unbedingt wahr oder Absoluta sind, weshalb sie für andere Individuen nicht relevant sein mögen.

Ein weiterer ziemlich signifikanter Faktor im Szenario mit diesem Individuum sind die von Dir geäußerten Assoziations-Trigger bezüglich dessen, wie das andere Individuum sich äußert oder verhält. Denn das geschieht in Verbindung mit Deiner eigenen Selbstkritik und Deinen eigenen Selbstzweifeln.

Das andere Individuum kann Dich nicht beeinträchtigen/sich auf Dich auswirken, wenn Du das nicht zulässt. Im Allgemeinen lassen Individuen Auswirkung/Beeinträchtigung/Betroffensein (affectingness) zu, weil Euch das die Chance offeriert, vermehrt mit dem vertraut zu werden, was Ihr in Euch selbst äußert. Jedes Individuum, mit dem Ihr interagiert, reflektiert in seinen Äußerungen irgendein Element von Euch. Wenn andere Euch kein Element von Euch reflektieren, zieht Ihr sie nicht in Eure Realität hinein an. Diese physische Realität, die Ihr inkorporiert, ist durchaus präzise und nicht zufällig. Alles, was Ihr in Eurer Realität tut, ist gezielt und makellos präzise. Jedes Individuum, mit dem Ihr interagiert, zieht Ihr spezifisch auf Euch an, um Euch irgendein Element Eurerselbst zu reflektieren. Alles, was Ihr in Eurer Realität tut, ist zweckmäßig und präzise. Jedes Individuum, mit dem Ihr interagiert, zieht Ihr speziell auf Euch an, um Euch irgendein Element Eurerselbst zu reflektieren.

Bitte verstehe, dass reflektieren/widergeben/abspiegeln/zurückwerfen nicht dasselbe wie spiegeln ist. Reflektieren kann auf sehr unterschiedliche Weise geschehen. Beispielsweise kannst Du ein Individuum anziehen und eine konfliktreiche Interaktion mit ihm generieren. Die sich ereignende Reflektion/Rückstrahlung muss nicht unbedingt irgendeine Herabsetzen Deinerselbst äußern. Du kannst ein bestimmtes Szenario auf Dich anziehen, um Dir zu erlauben, Deine automatischen Erwiderungen zu sichten und zu sehen, welche anderen Wahlmöglichkeiten Du hast. Reflektion ist nicht immer ebenso klar wie ein Spiegelbildvorgang. Aber jede Deiner Interaktionen ist irgendeine Reflektion, und auch Du reflektierst anderen gegenüber andauernd, denn auch sie ziehen Dich in ihre Realität hinein an.

Wie schätzt Du nun angesichts dieser Informationen Deine Interaktion oder Nicht-Interaktion mit diesem Individuum ein, und wie mag dies mit Deinen anderen Interaktionen assoziiert sein?

TERRI: Ich denke, dass das durchaus akkurat ist, und dass ich das erkannt und auch versucht habe, dies zu berücksichtigen. Aber ich kann nicht zu dem Punkt gelangen, wo es mir nichts ausmacht. Ich habe das Gefühl, immer festzustecken und im Kreis herum zu laufen. Obwohl ich mir meine Glaubenssätze im Umgang mit ihr sowie meine Reaktionen ansehe und versuche, daran zu denken, dass … Ich gebrauch den Begriff „Spiegel“, die Unterscheidung zwischen Spiegel und Reflektion ist sehr hilfreich, denn ich komme immer wieder auf die Frage zurück, warum mir das so viel ausmacht. Warum kann ich sie nicht einfach als die akzeptieren, die sie ist, ohne zuzulassen, dass sie mir so unter die Haut geht?

Sie scheint mich gezielt anzugreifen. Dann kommt noch hinzu, dass sie meine Mutter ist, was alle anderen Emotionen generiert, wie dass sie mir nie wirklich Mutter war, und ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir das zurückgibt, was eine Mutter tun sollte. Ich habe das Gefühl, dass ich da nicht herauskomme.

ELIAS: Ich verstehe. Die Glaubenssätze bezüglich von Rollen in Familien sind sehr stark. Aber hierin liegt auch Deine Freiheit, wenn Du diese Glaubenssätze untersuchst und erkennst, dass es Glaubenssätze sind, die Einfluss ausüben. Jeder Glaubenssatz inkorporiert viele und nicht bloß einen Einfluss. Deshalb kannst Du wählen, welche Einflüsse des Glaubenssatzes Du vorziehst.

Es gibt sehr starke Glaubenssätze über die Mutterrolle, wie Mütter sich verhalten und was sie tun und oder nicht tun sollten. Wie gesagt, werden diese Glaubenssätze als Absoluta generiert, und sie werden zu Deinen Wahrheiten. Aber sie sind nicht wahr und gelten auch nicht unbedingt für jedes Individuum, denn es sind keine Absoluta. Individuen verhalten sich nicht immer auf die nach Deinen Wahrheiten erwartete Art und Weise. Die Erkenntnis, dass es DEINE Wahrheiten und DEINE Richtlinien sind, dass sie das sind, wie Du Dich selbst zu verhalten vorziehst, aber dass sie nicht tatsächlich wahr und deshalb nicht unbedingt auf alle Individuen anwendbar sind, gewährt Dir viel mehr Freiheit.

Lass uns nun das untersuchen. Offeriere mir ein Beispielszenario mit Deiner Mutter, in dem sie sich auf eine für Dich konfliktreiche Weise äußert.

TERRI: Das jüngste Erlebnis, welches das Fass zum Überlaufen brachte und machte, dass ich mit ihr nichts mehr zu tun haben will, hingt mit einem Brief zusammen, denn sie von einem Makler wegen eines kleines Grundstücks bekam, das meiner Großmutter gehört. Da ich Grundstücksmaklerin bin, bat sie mich, den Grundstückwert herauszufinden. Ich machte die entsprechende Arbeit und schlug vor, dass sie mir den Namen des Maklers und die Referenz auf dem Brief nennt, und dass ich ihn anrufe und frage, was seine Vorstellungen sind.

Sie sagte, dass sie das lieber ihren Bruder machen lässt, der im Polizeivollzugsdienst (law enforcement) ist und nichts mit Grundbesitz zu tun hat. Ich sagte: „Weißt Du, das ist meine Arbeit“ und sie antwortete: „Ich denke, dass es besser ist, wenn ein Mann das macht.“ Meiner Ansicht nach hat sie keine Achtung für meine Fähigkeit als Grundstücksmaklerin, wo ich das doch täglich mache, was ihr bekannt ist, denn auch sie arbeitet auf diesem Gebiet. Sie vertraut mir nicht und glaubt nicht, dass ich meinen Job tun kann. Deshalb habe ich kein Bedürfnis, je wieder mit ihr zu sprechen.

ELIAS: Die Wahl liegt bei Dir. Und was geschah tatsächlich in Deinem Inneren?

TERRI: Ich war sehr erzürnt. Ich ging noch ein paar frühere Vorfälle durch und kam zu dem Schluss, dass sie sich wohl nie ändern wird. Sie wird mich immer wieder angreifen, und ich habe keine Lust, das im Umgang mit ihr immer wieder zu erleben, denn ist es wie ein Stich in den Rücken. Ich will das nicht für den Rest ihres Lebens erleben und möchte mich davon loslösen, um nicht jedes Mal, wenn ich mit ihr zu tun habe, diesen Groll zu spüren.

ELIAS: Und was geschieht wirklich in Dir.

TERRI: Nun, da ist Groll/Ärger/Entrüstung (anger).

ELIAS: Was ist Groll/Ärger/Entrüstung? Ein Signal, und jedes Signal ist mit einer Botschaft verbunden. Emotionen sind Kommunikationen und keine Reaktionen. Das Signal ist Entrüstung. In Verbindung mit dem Groll kommunizierst Du Dir, dass Du in diesem Augenblick keine Wahl hättest. Du verteidigst Dich auch, und das ist eine automatische Erwiderung, die Du inkorporierst, nicht dass Verteidigung selbst eine automatische Erwiderung wäre, aber bei Dir ist es eine automatische Erwiderung. Und was macht dieses Verteidigen nötig?

TERRI: Frühere Erlebnisse. Es ist so, wie dass ich ihr jedes Mal, wenn ich mit ihr spreche, eine weitere Chance gebe. Und immer wenn sie …

ELIAS: Stopp! Stopp! Du sagst “Jedes Mal, wenn ich mit ihr spreche, gebe ich ihr eine weitere Chance.” Was tust Du? Du generierst zunächst einmal Erwartungen und die Äußerung, dass das andere Individuum sein Verhalten oder seine Äußerung dahingehend ändert, dass diese zu DEINEN Glaubenssätzen passen. Das ist ein Beispiel für Wahrheiten. Wahrheiten mögen, sobald Du sie erkennst, befreiend sein, aber sie können auch sehr einschränkend und sogar konfliktreich sein, solange Du sie nicht erkennst.

Deine Wahrheit hinsichtlich der Verhaltensweise ist, dass diese auf eine bestimmte Weise geäußert werden sollte, so wie Du es als ermutigend, bestärkend und nett erachtest. Aber das ist DEINE Definition von ermutigend und nett. Ein anderes Individuum mag eine ganz andere Definition dafür haben.

Wenn Du dem anderen Individuum eine „weitere Chance“ offerierst, kritisierst Du es in Wirklichkeit und urteilst, dass das, was es tut, falsch wäre. Und Du kritisierst Dich auch selbst, denn Du erschaffst das Szenario. Das, was Du in Gang setzt, ist ein weiteres Herabsetzen Deinerselbst, dass Du nicht das erschaffen kannst, was Du haben möchtest, und Du kritisierst Dich und generierst die Reflektion, dass Du nicht gut genug bist. Wenn Du Deine eigene Wahrheit nicht erkennst, besteht Deine automatische Erwiderung in Verteidigung, Zorn, Tadel und Drängen.

Deshalb ist es signifikant zu evaluieren was Deine Trigger und Deine Wahrheiten sind. Du kannst wählen, für den Rest Deines Fokus keine Interaktion mit diesem Individuum anzuheuern, und Du magst nach Deinen Begriffen nie wieder mit ihm interagieren oder seine Äußerungen anheuern. Die Glaubenssätze werden trotzdem weiterhin geäußert werden. Es spielt also keine Rolle, ob es dieses oder ein anderes Individuum wäre. Wenn Du solche Äußerungen auf Dich anziehst, wird sich Deine Irritation lediglich auf eine andere Weise fortsetzen. Glaubenssätze werden nicht eliminiert.

Bei dieser Umschaltung/Wandel geht es darum, Glaubenssätze anzunehmen. Wie gesagt, ist Annehmen nicht synonym mit mögen oder übereinstimmen. Übereinstimmung ist für das Annehmen nicht nötig. Du magst Unterschiede bemerken und sie annehmen, ohne sie unbedingt zu mögen. Das ist der Grund, weshalb Du Deine eigenen Unterschiedlichkeiten inkorporierst, denn sie sind das, was Du vorziehst. Was wertest Du in diesem Szenario an Dir selbst ab?

TERRI: Abwerten/Kritisieren verstehe ich nicht wirklich. Meinst Du das, wo ich sage, dass ich nicht gut genug bin?

ELIAS: Ja. Welche Wahrheit äußerst Du in Dir selbst, die weiterhin als Auslöser dient? Die Wahrheit, die weiterhin als Trigger dient, ist kein Gesamt-Herabsetzen Deinerselbst, dass Du in irgendeiner Äußerung oder auf irgendeinem Gebiet nicht gut genug wärst, sondern dass Du in Verbindung mit diesem einen Individuum nicht gut genug wärst, denn wenn Du es wärst, würde Deine Mutter sich anders äußern.

TERRI: Ich denke, dass ich für die Liebe nicht gut genug bin. Dies durchzieht alles in meinem Leben. (den Tränen nahe) Da mein Vater sich umbrachte, habe ich nicht das Gefühl, dass er fühlte, dass ich gut genug wäre, um geliebt zu werden und auch nicht, dass ich gut genug wäre, um von irgendeinem anderen Mann dort draußen geliebt zu werden.

ELIAS: (liebevoll) Meine Freundin, lass mich Dir aufrichtig sagen, dass das nicht wahr ist. Du bist für die Entscheidungen, Handlungen und das Verhalten anderer Individuen nicht verantwortlich. Du bist für Dich selbst verantwortlich. Du generierst nicht für irgendein anderes Individuum die Entscheidungen oder die Realität. So wie Du erschaffen sie auch ihre eigene Realität.

Kein Individuum ist dafür verantwortlich, dass ein anderes Individuum zu sterben wählt. Das ist seine eigene Wahl und wird in Verbindungen mit seinen eigenen Gründen und seiner eigenen Werterfüllung geäußert. Aber hiermit offerierst Du Dir ein signifikantes Beispiel dafür, wie stark und einflussreich eine geäußerte Wahrheit sein kann.

Aber lass mich Dir sagen, dass Du lediglich einen Einfluss dieses Glaubenssatzes anheuerst. Du misst Dich selbst an der Absolutheit des Glaubenssatzes, dass Individuen sich in bestimmten Rollen auf bestimmte Weise verhalten sollten. Wenn Du Mutter bist, solltest Du Dich Deinen Kindern gegenüber auf eine bestimmte Weise äußern. Wenn Du die Vaterrolle einnimmst, solltest Du Dich ebenfalls auf bestimmte Weise äußern.

Und eine Verhaltensweise, die Eltern äußern sollten, wäre ihren Kindern gegenüber verantwortlich zu sein, und in dieser Verantwortung den Kindern gegenüber sollten sie ermutigend, labend, unterstützend und definitiv liebevoll sein. Ihre Verantwortung ihren Kindern gegenüber sollte sein, sich um diese zu kümmern. Und wenn Individuen diesen Standards nicht entsprechen, versagen sie und sind inakzeptabel. Die Assoziationen gegenüber der Elternrolle sind sehr stark, und Du als ihr Kind, hast auch eine Rolle. Eines Deiner definitivsten „sollte“ ist, dass Du Deine Eltern lieben solltest, ganz egal, was sie tun.

Das sind sehr starke Glaubenssatzäußerungen, aber sie sind nicht wahr. Jedes Individuum hat seine eigenen Glaubenssätze und seine eigene Werterfüllung, und Werterfüllung ist nicht gleich Behaglichkeit. Das, was als Werterfüllung des einen geäußert wird, mag für das andere Individuum abstoßend sein, denn seine Werterfüllung mag auf ganz andere Weise geäußert werden. Das, was Du als gut, freundlich, liebevoll und unterstützend ansehen magst, mag ein anderer als schwach und abstoßend sehen. Was Du als falsch, bedenklich und widerlich ansehen magst, mag ein anderer als Stärke oder als Sachlichkeit sehen. Das, was Du Dir selbst an Freiheit oder Restriktionen offerierst, mag ein anderer völlig anders sehen.

Was bei alle dem signifikant ist, ist Dir zu erlauben, auf Dich achtzugeben und Deinen Wert nicht mit den Entscheidungen eines anderen Individuums oder seinen Richtungen/Regie zu assoziieren. Die Entscheidungen und Äußerung eines Anderen reduzieren nicht Deinen Wert. Dein Wert steht auf eigenen Füßen. Was auch noch signifikant ist, das ist, Dir selbst zu erlauben, Dich in eine Richtung und Position zu begeben, wo Du Dich selbst steuerst und nicht Opfer der Entscheidungen eines Anderen bist, wo Du Deine eigenen Vorlieben äußerst, freundlich zu Dir bist und Dich selbst wertschätzet und würdigst und weißt, dass das nicht von Anderen abhängig ist.

Dein Vater wählte nicht, mangels Wertschätzung für Dich zu sterben. Deine Mutter wertschätzt Dich, aber auf eine Weise, die Du nicht sehen kannst, da diese Wertschätzung nicht auf eine Weise geäußert wird, die mit Deinen Wahrheiten assoziiert ist, weshalb sie nicht entsprechend Deiner Erwartungen geäußert wird.

Lass mich Dir sagen, dass Erwartungen gefährlich sind, denn sie generieren eine Gefahrenenergie (energy of threat) und eine offensichtlich Energie des Nicht-Annehmens. Und wenn Du diese Energie im draußen äußerst, ist sie das, was Du Dir reflektierst. Erwartungen generieren fehlendes Annehmen und eine Bedrohungsenergie, was Dich selbst sowie das andere Individuum herabsetzt. Sie erschaffen einen Kreis, wo Du Energie im draußen äußerst, die Dir reflektiert wird. Die Falle hierbei ist, dass Du nicht objektiv weißt, was Du anheuerst.

Das Erstaunliche an Euch selbst und Eurer Realität ist, dass Ihr andauernd reflektiert und Euch somit andauernd kommuniziert, Euch dessen gewahr zu sein, was Ihr äußert und welche Art von Energie Ihr projiziert. Hier liegt Eure Wahl-Freiheit. Es ist auch nicht ganz so schwarz-weiß, entweder/oder, wie Du es siehst, dass Du, wenn Du wählst, nichts mehr mit Deiner Mutter zu tun haben zu wollen, versagt hast, und wenn Du einmal versagt hast, wärst Du auch nicht fähig, erfolgreiche Beziehungen mit anderen Individuen anzuheuern. Auch das ist nicht wahr. Ob Du mit Deiner Mutter zu tun hast oder nicht, das ist eine Wahl/Entscheidung. Du kannst das eine oder das andere wählen, denn es geht nicht um Deine Mutter.

TERRI: Es geht um Erwartungen.

ELIAS: Um Erwartungen, auch die unglaublich starken Erwartungen an Dich selbst. Jedes Mal, wenn Du eine „weitere Chance“ für Deine Mutter bekundest, versuchst Du auch, Dich selbst zu ändern und jenes Individuum zu sein, das Du in Verbindung mit ihr zu sein erwartest. Es geht nicht nur um das, was Du von ihr erwartest sondern auch um das, was Du von Dir selber erwartest. Und das ist es, was bei solchen Interaktionen den Zorn, die enorme Enttäuschung und die Verteidigung auslöst. Denn wenn sie sich angesichts der von Dir angebotenen Chance nicht erwartungsgemäß verhält, hast Du versagt.

TERRI: Wie kann ich das neutralisieren? Diese Erwartungen betreffen offensichtlich nicht nur meine Mutter sondern auch meinen Vater und das, was ich in einer Beziehung von einem Mann sowie das, was ich von meinen Kindern erwarte.

ELIAS: Richtig.

TERRI: Was ist der nächste Schritt. Wie neutralisiere ich dies?

ELIAS: Fange an, gewahr zu sein/zu erkennen. Bemerke die Augenblicke, in denen Du automatisch erwiderst.

Ich schlage vor, eine Woche lang diese Übung zu machen. Immer wenn Du bemerkst, dass Du bei irgendeiner Äußerung zögerst oder Deine Aufmerksamkeit auf das andere Individuum projizierst, immer wenn Du eine dieser beiden Handlungen anheuerst und Deine Aufmerksamkeit unter Ausschluss des Gewahrseins/Erkenntnis/Wahrnehmung (awareness) Deinerselbst auf das andere Individuum projizierst und Deine Aufmerksamkeit auf das andere Individuum und auf das konzentrierst, was es äußert oder tut, so dass Du eine Reaktion in Dir verspürst – bemerke das, stoppe und offeriere Dir physisch eine Blume. Versuche nicht, die Äußerung zu verändern oder sie zu evaluieren, sondern bemerke sie lediglich. Und jedes Mal, wenn Du dies bemerkst, offeriere Dir physisch eine Blume. Ich kann mir vorstellen dass Du am Ende der Übung dieser Woche eine ziemlich große Blumenauswahl in Deiner Wohnung haben wirst.

Die Übungen, die ich Euch offeriere, sind tatsächlich ziemlich zweckmäßig, und sie bringen sehr viele verschiedene Vorgänge simultan zustande. Anfangs mag diese Übung Dir etwas dumm vorkommen. Aber ich versichere Dir, dass Du am Ende der Woche deutlich bemerken wirst. Du wirst automatische Muster unterbrochen haben, was sehr hilfreich sein wird. Du wirst Dich signifikant selbst anerkannt und Dir einige Wertschätzung bekundet haben indem Du Dir das Erschaffen von Schönheit mittels Blumen offeriert hast.

Session 1677
Thursday, December 16, 2004 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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(Text bereits in anderen Threads vorhanden.)

LIANA: Ich habe Fragen zum Problem mit meiner Leber. Kannst Du mir mehr dazu sagen?

ELIAS: Ich würde sagen, dass sie etwas durcheinander/aufgeregt (agitated) ist. Und welchen Eindruck hast Du bezüglich Deines Erschaffens?

LIANA: Ich denke, dass es um meine Aufmerksamkeit geht, aber ich frag mich, was es wäre, das meine Aufmerksamkeit erfordert. Hat es damit zu tun, dass ich deprimiert bin, weil ich das Gefühl habe, dass ich meine Macht vollständiger ausüben und beispielsweise einen besseren Job haben sollte?

ELIAS: Teilweise, aber das erschaffst Du auch in Verbinden mit Deinem Bedrängen (pushing) Deiner Energie und damit, dass Du Dir Beschränkungen und Zögern auferlegst, Dir keine eigene Freiheit gewährst und Deine Energie mit Deinen Erwartungen an Dich selbst bedrängst.

LIANA: Kannst Du das etwas spezifischer erklären?

ELIAS: Was erwartest Du von Dir selbst in Verbindung mit Deiner Leistung, Deinen Interaktionen mit Anderen und Deinem Verhalten?

LIANA: Ich vermute, dass ich erwarte, dass ich etwas produzieren/erbringen muss und...

ELIAS: Es geht hier mehr um diese „Sollte“ und „Sollte-Nicht“.

LIANA: Meine Erwartungen an mich selbst?

ELIAS: Ja, alles, womit Du Dir sagst, dass Du produktiv sein solltest.

LIANA: Ich sollte finanziell unabhängig sein, für mich selbst sorgen können und eine Karriere erschaffen, die mir mehr kreative Freiheit erlaubt.

ELIAS: Und welche Sollte-Nicht gibt es für Dich?

LIANA: Ich sollte nicht als Krankenschwester in diesem Krankenhaus arbeiten, und nicht von allen Leuten Befehle annehmen müssen. Ich urteile sehr negativ übe mich selbst wegen der Art und Weise, wie man mich dort behandelt, dass die Leute mir alle möglichen Befehle erteilen, so als ob ich es nicht wert wäre, respektiert zu werden. Das ergibt viele negative Gefühle.

ELIAS: Es sind Beispiele dafür, wie sehr Du Deine Energie bedrängst/anstößt (push). Alle diese „Sollte“ bzw. „Sollte-Nicht“ sind Beispiele dafür, wie sehr Du Deine Energie bedrängst und wie streng Du mit Dir selbst bist, weshalb Du eine physische Manifestation generierst, die der Stärke und Härte Deiner Erwartungen an Dich selbst und Deinem Bedrängen Deiner Energie entspricht.

Sage mir nun bitte, was Du an Dir selbst in irgendeiner Kapazität anerkennst und wertschätzt.

LIANA: (seufzt) Derzeit empfinde ich nicht viel Wertschätzung für mich.

ELIAS: Das erkenne ich.

LIANA: Ich schätze die Arbeit, die ich an meinem Haus getan habe. Ich anerkenne, dass ich wirklich mein Bestes tue, um einen Kontakt mit meinen Patienten zu haben und mit ihnen zusammen kreative Projekte durchzuführen. Für mich selbst empfinde ich weniger Wertschätzung ….

ELIAS: Genau darum geht es, das, wer Du bist, wertzuschätzen statt das wertzuschätzen, was Du tust.

LIANA: Warum hat das so sehr nachgelassen? Früher habe ich mich selbst viel mehr wertgeschätzt.

ELIAS: Weil Du mehr und mehr Erwartung an Dich selbst entwickelst und Dich kritisierst, es nicht gut genug zu machen. Du anerkennst nicht das, was Du zustande bringst und was Du geleistet hast und fokussierst Deine Aufmerksamkeit auf das, was Du nicht hast und nicht tust und kritisierst Dich dafür, statt Dich zu loben und wertzuschätzen.

LIANA: Hängt das mit meiner Beziehung mit Steve zusammen, oder ist er bloß ein Symbol dafür?

ELIAS: Steve reflektiert Dir das.

LIANA: Ich habe das Gefühl, dass alles ziemlich durcheinander ist. Haben die Medikamente, die ich einnahm, dieses Leberproblem verursacht?

ELIAS: Nein, obwohl Ärzte es möglicherweise so begründen mögen. Tatsächlich übst Du mit dieser Selbstkritik Druck aus und generierst eine intensive Energie, die eine Irritation erschafft, und die so erschaffene physische Irritation entspricht in ihrer Stärke dem, was Du energetisch äußerst. Angesichts Deiner großen Härte Dir selbst gegenüber und Deiner Selbstkritik hast Du eine physische Manifestation erschaffen, die Du in einem Bereich Deines Körpers reflektierst.

LIANA: Was kann ich tun, um meine Leber zu heilen und diese Aufregung/Unruhe zu besänftigen?

ELIAS: Bemerke zu allererst einmal alle Augenblicke, in denen Du Dich mit diesen “Sollte” oder “Sollte-Nicht” kritisierst, und bemerke auch wie oft Du das tust und erlaube Dir, Dich absichtlich zu entspannen, statt Dich diesen “Sollte „und “Sollte-Nicht” zu fügen.

LIANA: Was meinst Du mit “mich ihnen nicht zu fügen”?

ELIAS: Heure sie nicht an. Bemerke, dass Du dies äußerst, aber richte Dich nicht daran aus.

LIANA: Was ich beispielsweise im Job nicht mag, das ist, dass die Leute mich so behandeln, als ob ich nicht dazu gehören würde (invested in the unit), wie eine Person, die keinen kreativen Beitrag leisten kann. Es gibt etwas Feindseligkeit gegen mich, weil ich mehr Arbeit als Andere bekomme. Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber es scheint negativ zu sein. Was schlägst Du vor, um diese „Sollte oder Sollte-Nicht“ nicht hierauf anzuwenden?

ELIAS: Erkenne an diesem Beispiel, dass Deine Interaktionen mit Anderen Dir die von Dir projizierte Energie reflektieren. Wenn Du Unbehagen oder Konflikt wahrnimmst und erlebst, halte momentan inne, hole Deine Aufmerksamkeit zurück zu Dir selbst, projiziere sie nicht auf die andere Person und tue vorübergehend so, als ob die andere Person verschwunden wäre.

Nun interagierst Du nicht mehr unmittelbar mit dieser Person sondern nur mit Dir selbst. Untersuche nun, was Du an Dir kritisierst und erlaube Dir in diesem Augenblick, irgendeine Wertschätzung Deinerselbst zu äußern, ganz egal was, aber generiere in diesem Augenblick irgendeine Wertschätzung Deinerselbst, was automatisch die projizierte Selbstkritik unterbricht und ändert. Sobald Du irgendeine Wertschätzung Deinerselbst geäußert hast, ändert das automatisch Deine Energie, ganz egal, ob es eine sehr kleine oder große Wertschätzung ist, denn es geht nur um die Handlung selbst. Lass danach die andere Person wieder erscheinen, sieh sie an und wertschätze irgendeinen Aspekt an ihr.

Beispielweise mag eine Person Dir ein Konflikt-Szenario präsentieren und irgendeine Art Feindseligkeit gegen Dich äußert. Bestätige Dir, dass dies deshalb geschieht, weil Du Dich selbst kritisierst und lass in diesem Augenblick die andere Person aus Deiner Realität verschwinden. Es geht nur darum, es zu bemerken. Du musst nicht unbedingt das ändern, was Du tust, sondern bemerke und anerkenne es lediglich und erlaube Dir anschließend, irgendetwas an Dir selbst wertzuschätzen, vielleicht dass Du es geschafft hast, die andere Person vorübergehend aus Deiner Realität verschwinden zu lassen.

Sieh dann die andere Person an, lasse sie wieder in Deiner Realität auftauchen und wertschätze in diesem Augenblick irgendeinen Aspekt an ihr, und es mag so unbedeutend sein wie ihren Schuh zu wertschätzen. Es spielt keine Rolle, was es wäre, sondern die Handlung selbst ist das, was wesentlich ist.

Mit dieser Handlung, mit dieser momentanen Wertschätzung wandelst Du automatisch die von Dir projizierte Energie. Du unterbrichst die Selbstkritik und erlaubst Dir, eine andere Richtung einzuschlagen, was die Konfliktenergie zwischen Euch auflöst und das Thema unscharf macht und Dir erlaubt, anders zu erwidern.

Der Andere wird die von Dir projizierte Wertschätzungsenergie empfangen, was auch seine Opposition gegen Dich auflösen wird. Die automatische Erwiderung in solchen Szenarien ist es, dass Du Dir selbst Opposition präsentierst, die Du wiederum mit Oppositionen erwiderst, und dieser Oppositionsvorgang ist eine Form der Rechtfertigung/Verteidigung.

Statt zu opponieren und Dich zu verteidigen, erlaube Dir zu kooperieren. Kooperation kann auch ohne Übereinstimmung geäußert werden. Übereinstimmung ist keine Voraussetzung dafür.

LIANA: Sogar jetzt in unserem Gespräch steigt Verärgerung in mir auf, weil ich das Gefühl habe, in meinem Arbeitsumfeld so sehr eingeengt zu werden und die Dinge, die ich tun will, nicht tun zu können und …

ELIAS: Das verstehe ich. Dein Zorn signalisiert Dir, dass Du keine Auswahlmöglichkeiten siehst. Wenn Du Selbstwertschätzung praktizierst, wirst Du eine völlig andere Energie generieren und Dir das auch zu reflektieren beginnen. Wenn Du Dich selbst wertschätzt und freundlicher und annehmender Dir selbst gegenüber bist, wird Dir das auch durch Andere, durch ihre Wertschätzung und dadurch reflektiert werden, dass sie annehmender gegenüber Deiner eigenen Freiheit sind.

LIANA: Ich weiß ganz klar, dass ich diese Wut und diese Wahrnehmung fehlender Auswahlmöglichkeiten erschaffe. Ich habe das Gefühl, dass es mit diesem Prozess zu tun hat, dass ich einen besseren Job für mich erschaffen will und tief in meinem Inneren nicht glaube, es tun zu können. Sehe ich das richtig?

ELIAS: Ja.

Session 1704
Sunday, January 30, 2005 (Private/Phone)

Re: Elias: Wut, Zorn, Ärger, Groll (anger)

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Die folgende Übersetzung stammt von der Elias-Website (Energie ist ein Magnet)
http://www.eliasweb.org/Session.aspx?sn=2227&L=1
ELIAS: …Eure Energie ist euer eigenes Heinzelmännchen. Aber euer Heinzelmännchen unterscheidet nicht zwischen gut und schlecht; es erfüllt nur euren Wunsch, in allem was ihr ausdrückt. Es unterscheidet in dem, was ihr ausdrückt, nicht, ob es gut oder schlecht oder angenehm oder unangenehm ist. Wenn ihr Handlungen setzt und das Tun, die Gefühle, das, was damit assoziiert wird, das Denken, die Gedanken, im Zusammenhang mit einer beliebigen Manifestation z.B. in Richtung „nicht genug“ geht, ist es „nicht genug“, was ihr zum Ausdruck bringt. Es kommt dabei nicht darauf an, ob ein Ausdruck in eurer Wahrnehmung groß und wichtig ist, wie z.B. Geld; es kann „nicht genug“ in einem beliebigen Ausdruck sein, der für euch klein und unwichtig ist, wie z.B. nicht genug Brot. Es hängt nicht vom Thema ab.

Ihr gebt eurem Heinzelmännchen eine Anweisung, und euer Heinzelmännchen reagiert darauf und sagt euch, „Gut, da hast du es.“ Und es gibt euch genau das, was ihr ausgedrückt habt. Ob es euch gefällt oder nicht, ist eurem Heinzelmännchen egal. Ihr habt etwas verlangt, und es hat genau darauf reagiert. Das ist die Einfachheit von Energie. Die Schwierigkeit von Energie ist, das zu erkennen und zu beachten.

Beispielsweise könnt ihr sehr auf Mangel konzentriert sein, aber der einzige Bereich, auf den ihr dabei achtet, ist vielleicht Geld. Ihr bringt aber vielleicht auch darüber hinaus im Tun und in euren Gedanken dauernd Mangel zum Ausdruck, ohne das zu bemerken.

Ihr geht z.B. zu eurem Kühlschrank und bemerkt gleich, als ihr in euren Kühlschrank schaut, dass ihr sehr wenig Saft habt. Ihr stellt dann sofort eine Assoziation her die ausdrückt: „Ich habe nicht genug Saft“. Ihr denkt das vielleicht nicht, aber ihr stellt diesen Zusammenhang her; und die Energie wird ausgedrückt. Euer unmittelbarer Gedanke könnte sein: „Ich muss Saft einkaufen“, und ihr verschwendet keinen weiteren Gedanken daran. Dann ist dieser Moment vorbei und habt nichts bemerkt. Ihr seid euch der Energie nicht bewusst, die ihr nach außen hin ausgedrückt habt.

Es kann vorkommen, dass ihr euer Fahrzeug betankt, und beim Bezahlen bemerkt ihr, dass ihr nicht genug Geld habt. Vielleicht habt ihr nur einen Euro zu wenig. Ihr werdet sofort Mangel und das entsprechende Gefühl herstellen. Ihr entdeckt sicher auch sofort, wie ihr die Situation bereinigen könnt, und fahrt weiter. Ihr bemerkt nicht, welche Energie ihr zum Ausdruck bringt, und denkt kaum daran – es ist euch nur peinlich, was ein weiterer Ausdruck von Mangel ist. Denn jetzt fehlt euch euer Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, weil ihr euch herabsetzt oder frustriert oder zornig auf euch seid, dass ihr diese peinliche Situation erschaffen habt. Das erzeugt verstärkt Mangel.

In jeder Aktion in jedem Moment in eurer Realität projiziert ihr Energie. Es gibt keinen Moment in eurer Realität, in dem ihr keine Energie ausstrahlt. Diese Energie, die ihr ausstrahlt, zieht genau dieselbe zu euch an. Ihr zieht automatisch dieselbe Energie an, die ihr projiziert.

Visualisiert das jetzt alle. Schließt eure Augen. Seht innerlich euren Körper, aufrecht stehend. Von eurem Körper geht eine Energiewelle aus, die sich in diesem Moment mit dem Druck, der Intensität und der Geschwindigkeit einer Kernexplosion nach außen bewegt. So gewaltig ist eure Energie. Die Stärke dieser Energie, wenn sie diese Druckwelle erzeugt, die sich nach außen hin ausdehnt, wirkt als Magnet, der stärkste Magnet, den ihr euch vorstellen könnt. Dieser Magnet zieht jeden Ausdruck an, der zu dem passt, was ihr projiziert. Er sucht genau den Ausdruck, die Manifestation heraus, der zur Energie, die ausgedrückt wird, passt.

Ich habe oft gesagt, die objektive Darstellung ist sehr abstrakt. Daher könnt ihr im Zusammenhang mit einer Energie tausend verschiedene Darstellungsarten anziehen, die alle mit dieser einen Energieart verbunden sind.

Wenn ein Individuum zum Ausdruck bringt: „Warum habe ich das gemacht? Warum habe ich das erschaffen?“ könnt ihr diese Frage beantworten, wenn ihr auswertet, was ihr tut und getan habt: was habt ihr körperlich getan, womit habt ihr euch beschäftigt, aber auch was macht ihr innerlich, welche Gefühle begleiten euch in eurem Tun?

Ein Individuum kann bemerken, dass es sich sehr darauf konzentriert, nicht genug Geld zu haben. Ich verwende dieses spezielle Beispiel, da sich viele, viele Individuen Geldsorgen machen. Ich kann euch noch so oft sagen, dass Geld eines der am leichtesten zu erschaffenden Dinge ist, die meisten von euch fahren fort, das nicht zu glauben.

Also angenommen ihr bemerkt, dass ihr euch auf „nicht genug Geld“ konzentriert und euch entscheidet, etwas dagegen zu tun. Ihr entscheidet euch für eine Affirmation, um euer Denken zu verändern. Ihr wählt z.B. die Affirmation „Ich werde Fülle erschaffen; ich bin es wert Geld zu haben; ich will reich sein.“ Ihr sagt das Tag für Tag und ändert nichts in eurer Realität und werdet frustriert. Vielleicht verstärkt ihr euer Bemühen und sagt euch: „Vielleicht habe ich die Affirmationen nicht lange oder nicht oft genug am Tag gemacht.“ Jetzt macht ihr die Affirmationen zwanzig Mal am Tag einen Monat lang und seht keine Veränderung eurer Realität. Warum?

Das ist nur EINE Handlung, die ihr setzt. Ihr könnt Worte sagen, aber womit sind diese Worte verbunden? Sind sie im Jetzt? Nein. FÜHLT ihr sie? WISST ihr das in euch? Macht ihr etwas, das dem Wissen entspricht, dass ihr das bereits erschafft? Nein. Ihr konzentriert euch darauf, nicht genug Milch zu haben, nicht genug Zeit zu haben, nicht genug Energie zu haben, nicht genug von dem zu haben, was ihr in eurer Beziehung wollt, oder keine Beziehung zu haben oder nicht genug Kontrolle über eure Situationen oder eure Umstände zu haben. Aber ihr achtet nicht auf diese ganzen Äußerungen und nehmt keine dieser Äußerungen von Mangel wahr.

Ihr konzentriert euch auf eure Affirmationen und sagt weiter: „Warum erschaffe ich das nicht?“ Ihr erschafft das nicht, da sich eure Energie nicht in diese Richtung bewegt. Sie geht in die Richtung, die euer Heinzelmännchen zum Ausdruck bringt: „Oh, du willst ‚nicht genug’? Hier hast du es! Du drückst dauernd ’nicht genug' aus, hier hast du es!“

Ihr seid dann überrascht, wenn ihr wirklich etwas erschafft, was ihr wollt, und fragt euch wieder „Warum? Warum habe ich das vollbracht, kann aber etwas anderes nicht vollbringen?“ Warum ihr in einer Richtung erfolgreich wart? Weil ihr das nicht in Frage gestellt habt. Ihr habt vertraut - wobei ich mir wirklich bewusst bin, dass die Meisten von euch dieses Wort immer noch nicht verstehen - Vertrauen bedeutet, nicht in Frage zu stellen. Es ist das Fehlen von Zweifel. Manchmal zweifelt ihr wirklich nicht und seid euch sicher und stellt das, was ihr tut, nicht in Frage, und vollbringt es. Und es ist dann wirklich sehr leicht!

In Wirklichkeit ist es leichter zu erzeugen, was ihr wollt, als es nicht zu erzeugen, denn wenn ihr nicht erzeugt, was ihr wollt, seid ihr mit euch unzufrieden und projiziert dauernd Energie in ‚ES ZU VERSUCHEN’. Etwas zu versuchen führt nicht zum Ziel. Es geht nicht darum etwas zu versuchen; es geht darum es zu tun. Es ist wichtig, einen Schritt zu machen. Wie auch immer euch dieser Schritt vorkommen mag, macht den Schritt und spürt in euch die Gewissheit, nicht dass ihr es zustande bringen werdet, sondern dass ihr es zustande bringt.

Allgemein gesagt, sieht man einmal von euren gelegentlichen Überraschungen ab, funktioniert Eure Art, mit Energie umzugehen, über Prozesse. Deshalb ist es wichtig, auf Prozesse zu achten und was ihr im Jetzt tut, und euch euer selbst bewusst und präsent zu sein. Jede Handlung, die ihr in einem Prozess macht, ist eine Aktion, die bereits erschafft, was ihr wollt. Jede Handlung, die ihr unternehmt, verzweigt sich, erschafft unvorhergesehene Verzweigungen, Zweige, die aus eurem neu wachsenden Baum wachsen. Daher wisst ihr nicht, wie sich diese Zweige bilden werden, aber wenn ihr auf den Prozess ihrer Bildung achtet, könnt ihr ihre Form beeinflussen. Weil ihr es vorhersehen könnt, wird es wenig oder keine Abweichungen von eurer Richtung geben, die euch wieder „Warum?“ fragen lassen. Ihr kennt eure Richtung und stellt sie nicht in Frage.

Ein weiterer Faktor dabei ist Wichtigkeit, was ich schon mit einigen Individuen besprochen habe. Ihr achtet auf das, was euch wichtig ist, was auch immer es ist. Wenn es etwas in eurer Realität gibt, das ihr nicht wollt, beachtet ihr es, da Abneigung wichtig macht. Deswegen beachtet ihr es weiter.

Je mehr Energie ihr in eine bestimmte Richtung einsetzt, umso mehr erschafft ihr das. Deswegen kommt es darauf an zu erkennen, was ihr als wichtig zum Ausdruck bringt. „Ich habe Kopfschmerzen. Ich mag diese Kopfschmerzen nicht. Das ist wichtig. Es ist wichtig, da ich mir wünsche, dass sich der Schmerz auflöst und verschwindet. Deswegen ist meine Abneigung gegen Kopfschmerzen wichtig.“ Je mehr die Kopfschmerzen fortbestehen, umso wichtiger wird die Abneigung und darauf konzentriert ihr euch.

Es gibt jedoch eine Rettung aus diesem Teufelskreis: ihr könnt diese Energiedruckwelle jeden Moment verändern. Ihr könnt die Richtung dieser Energiewelle verändern. Das geht so: darauf achten und miteinander in Einklang bringen was ihr fühlt - eure Assoziationen -, was ihr denkt - eure Übersetzung -, und was ihr tut in Verbindung mit eurer Absicht.

Visualisierung ist eine Methode, die ihr effizient einsetzen könnt. Statt nur zu denken oder zu sagen „Ich will das“, visualisiert, dass ihr das bereits habt und gebraucht.

„Ich will ein Fahrrad.“ Erlaubt euch, euch einen Moment lang vorzustellen, dass ihr das Fahrrad anfasst, es fahrt, es verwendet und irgendwohin fahrt, wo ihr gerne Fahrrad fahren würdet. FÜHLT euch auf dem Fahrrad, WISST, dass es schon euch gehört. Auch wenn sich das Fahrrad nicht in dem Moment wunderbar vor euch materialisiert, wisst, dass ihr es schon besitzt. Es muss deswegen nicht erworben werden. Achtet dabei weiter auf euren Prozess, was ihr wirklich macht. Darauf kommt es an, denn gleichgültig ob das, was ihr tut, mit dem Fahrrad verbunden zu sein scheint oder nicht, alles was ihr tut ist miteinander verbunden.

Wenn ihr euch beispielsweise ein Wurstbrot macht und ihr dabei Frustration empfindet, weil dass ihr nicht genug Wurst habt, ist auch das mit dem Fahrrad verbunden. Die Gegebenheiten können ganz verschieden sein, aber auch eine derartige Energie drückt eine Energie aus, die euch davon abhält, das Fahrrad zu materialisieren.

In dem Moment, in dem ihr wahrnehmt, dass ihr nicht genug Wurst habt für euer Brot, bemerkt, was ihr ausgedrückt habt, statt nur diese Energiewelle auszudrücken. In dem Moment Ihr könnt das verändern und sagen: „Das ist schon genug; damit bin ich zufrieden.“ und euch erlauben es zu genießen, und nicht das Brot zu essen und währenddessen zu sagen: „Dieses Brot ist grauslich! Ich wusste, dass es nicht genug Wurst gibt. Jetzt schmeckt es nach nichts, weil nicht genug Wurst da ist.“ Das ist eine dieser Energiewellen, die ein Hindernis und eine Barriere für euer Fahrrad erschaffen hat.

Aber wenn ihr euch erlaubt euch zu entspannen, es schätzt, dass ihr euch ein Brot gemacht habt und anerkennend sagt: „Das ist mein Brot und es schmeckt mir.“ Unabhängig davon, dass es nicht genug Wurst gab, verändert sich eure Energiewelle und es beeinflusst die Manifestation des Fahrrads in eurem Prozess.

Die Prinzipien dessen, eure Realität zu erschaffen, sind wirklich einfach. So sehr es euch auch gefällt, sie zu verkomplizieren, sind sie eigentlich wirklich einfach. Es ist nur eine Frage von wirklich wahrnehmen und beachten, was ihr tut. Im Beispiel der Affirmationen stand das Tun im Gegensatz zu den Affirmationen. Ein Individuum kann die Affirmationen machen und sich trotzdem Sorgen wegen Rechnungen oder Verdienst machen. Die Affirmationen werden so zunichte gemacht.

Denkt während der Pause kurz über diese Energiewelle und euer Tun nach. Wenn wir zurückkommen, werde ich euch fragen, wovon ihr zuwenig habt und welche „Warums?“ ihr im Zusammenhang mit eurem Tun habt, wenn ihr etwas nicht versteht und fragt „Warum habe ich das getan?“.

(Ausschnitt)

ANGELA: Ich suche nach einer Anleitung, wie man den Moment beherrscht, in dem sich zeigt, dass man etwas gemacht hat, was in meiner Wahrnehmung in diesem Moment nicht gut für mich ist, den Moment zwischen Aktion und Reaktion. Ich möchte in der Lage sein, diesen Moment zu verlängern, damit ich mich davon abhalten kann, auf das Geschaffene zu reagieren, so wie du es vorher gesagt hast: „Warum habe ich das gemacht? Warum habe ich das erschaffen, was ich gar nicht wollte.“ Ich möchte den Moment nutzen um das Positive dieser Schöpfung zu erkennen, aber manchmal finde ich, dass dieser Moment so flüchtig ist oder ich komme erst viel später, ein zwei Wochen später drauf. Ich glaube, dass meine Schöpfungen viel flüssiger ablaufen würden, wenn ich diesen Augenblick geistig steuern könnte. Er scheint so flüchtig zu sein.

ELIAS: Diese Frage hat eine zweifache Antwort. Erstens, es geht euch allen so, dass ihr eine Erfahrung macht oder eine Information bekommt, die ihr erst später versteht. Ihr schließt automatisch: „Wenn ich das nur gewusst hätte!“ oder "Hätte ich doch da schon gewusst, was ich jetzt weiß“. Ich habe von Anfang dieses Forums an gesagt, ihr alle erschafft in jedem Moment perfekt.

Das heißt, dass ihr zu jeder Zeit ein bestimmtes Ausmaß an Information und Erfahrung habt. Ihr könnt auf eine gegebene Situation nur mit der Erfahrung und Information reagieren, die ihr in diesem Moment habt. Dieser Moment kann euch dazu dienen, eine neue Erfahrung zu machen, um euch neues Wissen anzueignen. Die Erfahrung selbst ist daher ein Teil der Aneignung neuer Information und neuer Erfahrung. Sie soll deswegen nicht in ihrem Wert geschmälert werden. Auch wenn es eine unangenehme Erfahrung ist, macht sie den Weg frei für neue Information, die ihr euch anbieten werdet.

Das ist ein Faktor, zu erkennen, egal ob eure Erfahrung im Moment gut oder schlecht ist, dass sie sinnvoll ist, da sie zu neuer Information und neuen Erfahrungen führt. Die gefühlsmäßige Assoziation besteht darin: „Ich mache jetzt diese Erfahrung; sie ist unangenehm. Ich mag das nicht. Ich habe die Reaktion: Ich mag das nicht. Warum mache ich das?“ Das „Warum mache ich das?“ mit der Assoziation oder dem Gefühl zu ersetzen, ist eine Möglichkeit: „Es gibt einen Grund. Ich kenne den Grund dafür, dass ich das erschaffe, vielleicht noch nicht, aber es gibt einen Grund und es ist eine neue offene Tür für mich zu neuer Information und neuen Erfahrungen.“

Der zweite Faktor dieser Frage ist, ihr könnt euch in den Momenten, in denen ihr etwas macht, die ihr nicht schätzt, mehr Zeit nehmen, indem ihr euch erlaubt innezuhalten. Einen Moment lang innehalten und ansehen, was ihr tut und was euch motiviert. Die Motivation ist wichtig; MACHT die Motivation zu etwas Wichtigem.

Dadurch werdet ihr anders auf euch reagieren. Normalerweise ist Reaktion eine unmittelbare Aktion, eine unmittelbare Antwort. Wenn ihr euch erlaubt innezuhalten, könnt ihr besser einschätzen, was ihr wirklich in diesen Moment macht und ob eine Reaktion gerechtfertigt ist oder nicht, denn oft muss nicht unbedingt eine Reaktion erfolgen. Das ist nur so gewohnt und erfolgt automatisch. Mit dem Innehalten stoppt ihr die automatische Reaktion und könnt euch tatsächlich entscheiden, ob ihr die automatische Antwort wählen wollt. Ihr wählt sie mit Absicht statt zu reagieren.

Wenn ihr euch dessen bewusst seid, was ihr fühlt und denkt - was ihr im Zusammenhang mit Reaktion oft nicht seid; ihr agiert nur. ihr seid nicht bedächtig; ihr gebt nicht darauf Acht, was ihr eigentlich fühlt. Ihr achtet auf das stärkste Gefühl, aber nicht darauf, was es motiviert. Z. B. in einer Situation, in der ein Individuum kommt und euch beleidigt. Ihr seid dann vielleicht wütend oder verzweifelt oder fühlt euch verletzt. Das sind die offensichtlichen Gefühle, aber ihr fragt euch nicht, was motiviert das, warum fühlt ihr das. Benutzt eure „Warum“-Frage auf konstruktivere Weise und gebt euch wirkliche Antworten statt noch mehr Fragen zu stellen.

So könnt ihr einschätzen: „Das andere Individuum hat mich beleidigt.“ Was bewirkte die Reaktion in euch? Es war nicht das andere Individuum; es war euer eigener Selbstzweifel. Wenn ihr innehaltet und euch einzuschätzen erlaubt, könnt ihr wirklich in euch sagen, „Eine Antwort ist nicht notwendig. Ich stimme der Beleidigung dieses Individuums nicht zu. Das ist seine Wahrnehmung. Ich wurde beleidigt, da ich es zulasse angegriffen zu werden, da ich meine Zweifel an mir habe und mich nicht wohl mit mir fühle.“

Wenn ihr euch wohl fühlt und mit euch zufrieden seid, kann die Wahrnehmung eines anderen Individuums ganz anders als eure Wahrnehmung von euch sein, aber das bedroht eure Wahrnehmung nicht. Ihr haltet eure Wahrnehmung für ebenso gültig und erkennt, dass es für eure Wahrnehmung nicht notwendig ist zuzustimmen. Die Wahrnehmung des anderen Individuums ist auch gültig, und wie es euch sieht, so sieht es euch eben. Das kann anders sein, als ihr euch seht. Eure Wahrnehmung wird durch seine unterschiedliche Sicht nicht in Frage gestellt, außer wenn IHR sie in Frage stellt - außer wenn ihr diesen Unterschied annehmt, selbst der Meinung seid, euch in Frage stellt und euch selbst kritisiert. Ihr könnt die Wahrnehmung des anderen Individuums annehmen und nicht zustimmen, aber euch auch nicht verteidigen, weil es nicht notwendig ist, euch zu verteidigen, wenn ihr euch wohl fühlt und von eurer eigenen Wahrnehmung von euch überzeugt seid und wisst, dass ihr dadurch nicht geschmälert werdet.

Ihr fühlt euch durch Unterschiede bedroht, weil eure Wahrnehmung von euch eng mit eurer Identität - wer ihr seid - verknüpft ist. Wenn ihr eure Identität bedroht seht, verteidigt ihr euch automatisch. Aber Verteidigung hat ihre Tücken, da Verteidigung eine Energie des Dagegen-Seins ist. Die Druckwelle kommt deswegen nach außen hin zum Ausdruck, und euer Heinzelmännchen antwortet euch: „Oh, ihr wollt Gegnerschaft. Gut!“ (Lachen)
Sitzung 2227
Samstag, 17. März 2007 (Gruppe/Castaic, Kalifornien)