Elias: Sitzung 202309241 Richtlinien, Fairness vs. Gerechtigkeit, Religionen und Familien-Konstrukt

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Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 202309241
Unsere Richtlinien sind für uns selbst, aber nicht für Andere
Der Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Fairness
Religionen und das Familien-Konstrukt
Sunday, September 24, 2023
Participants: Mary (Michael) and Vivienne (Eliza)

[Auszug]

VIVIENNE: Neulich sprachen wir über Fairness und darüber, dass ich eine Fairness-Richtlinie habe. Ist das dasselbe wie die Gerechtigkeit-Richtline, oder ist das etwas Anderes?

ELIAS: Sie sind verschieden.

VIVIENNE: Kannst Du mir das bitte erklären?

ELIAS: Fairness wird persönlicher geäußert, wobei Du wahrnimmst, dass alles so geäußert werden sollte, dass es für jedes Individuum und Wesen akzeptabel ist. Fairness ist eine persönliche Äußerung, die nicht nur in Bezug auf Menschen geäußert wird, sondern es geht darum, dass alles, was für jeden Menschen oder Wesen wichtig ist, auch honoriert werden sollte.

Gerechtigkeit ist etwas Anderes, denn sie involviert Fehlverhalten (wrongdoing), und sie ist nicht unbedingt persönlich. Sie kann, muss dies aber nicht sein. Sie wird in Bezug auf Rehabilitation/Wiedergutmachung (vindication) geäußert, nämlich dass die Gerechtigkeit bei Fehlverhalten den Verletzten oder das Opfer verteidigen wird. Beide sind also sehr unterschiedlich.

Fairness unterscheidet sich auch von Gleichheit, denn bei der Fairness geht es darum, jeden Einzelnen zu honorieren, während Gleichstellung in Richtung von Gleichsein geht.

VIVIENNE: Danke, denn als ich mir meine Notizen ansah, sah ich, dass mangelnde Fairness wieder auftauchte, also …

ELIAS: Fairness ist etwas, was die Meisten wertschätzen, weil es mit dem Honorieren von dem zu tun hast, was für Euch wichtig ist.

Die Schwierigkeit dabei ist – obwohl Fairness nicht immer für alle eine Richtlinie ist, was nicht heißt, dass sie nicht auch für diese wichtig wäre, dass Eure Richtlinien von Euch selbst und nicht von Anderen Euch gegenüber zu äußern sind und dass sie Euer Verhalten dirigieren und Euch anleiten, fair zu sein und die Wichtigkeiten Anderer zu honorieren.

Doch die Meisten kehren ihre Richtlinien um und kümmern sich weniger darum, ihre eigenen Richtlinien selbst zu äußern, sondern sie erwarten, dass Andere dies ihnen gegenüber äußern. Wenn jemand beispielsweise Rücksichtnahme als eigene Richtlinie hat, erwartet er, dass Andere rücksichtsvoll zu ihm sind, ohne unbedingt von sich selbst zu erwarten, rücksichtsvoll zu sein. Oder bei Fairness, dass Andere das honorieren sollten, was für Euch wichtig ist, ohne unbedingt selbst darauf zu achten, was für die Anderen wichtig ist, doch Eure Richtlinien sind dazu da, Euer eigenes Verhalten und nicht das aller Anderen zu leiten.

VIVIENNE: Warum haben wir das umgekehrt?

ELIAS: Das ist sehr einfach. Bei allem, was Ihr äußert und glaubt, nehmt Ihr automatisch wahr, dass es für alle Anderen genauso wäre wie für Euch, und wenn Ihr meint, dass etwa richtig ist, denkt Ihr, dass alle Anderen es ebenfalls für richtig halten sollten, und wenn Ihr selbst etwas für falsch haltet, sollten auch alle Anderen das so handhaben. Wenn Ihr Tee köstlich findet, könnt Ihr schwer verstehen, dass er einem Anderen nicht schmeckt. Das geschieht ganz automatisch, da jeder von Euch gewissermaßen das Zentrum des Universums und ultimativ wichtig ist, und dieser Euch angeborene Teil bewirkt, dass Ihr automatisch das, was für Euch selbst wichtig ist, auch auf Andere projiziert. Ihr könnt nur schwer verstehen, dass etwas, was für Euch wichtig ist, das nicht unbedingt auch für einen Anderen sein muss.

Dies hat in der religiösen Ära manche Äußerungen beeinflusst, die auch in die heutige Zeit übertragen wurden und wo es nun aufgrund des extremen Pendelausschlags die entgegengesetzte Äußerungen gibt, dass Ihr als Individuum bedeutungslos und klein seid und Euch nicht als einzigartig und sehr wertvoll wahrnehmen sollt, weil dies nur Gott zusteht.

(Now, I will say that this is partially what influenced some of the expressions in the religious era – which have also carried over to now – in which there is that opposite expression, the pendulum swinging to an extreme, in that there is that expression that you as an individual are inconsequential and that you are small, and that you shouldn't be generating any expression of uniqueness and tremendous value with yourself because that should be afforded to God.)

Dies diente teilweise dazu zu unterdrücken, dass Ihr das Zentrum des Universums, die Sonne seid und folglich erwartet, dass Andere sich ebenso äußern wie Ihr es tut. Wenn man macht, dass Ihr unwichtig werdet, gibt es kein großes Problem damit, dass Ihr erwartet, dass Andere Euch in wichtiger Kapazität gleich sind, oder dass Andere Eure Wichtigkeit anerkennen.

(Now, in that, part of that was designed to squelch that piece of you being the center of the universe, you being the sun, and therefore also expecting other individuals to express in the same manner as yourself. If you are made to become UNimportant, then there's not so much of a problem with you expecting others to be the same as you in an important capacity, or for others to acknowledge your importance.)

Dies scheint bei all Eurem Tun hindurch, sogar bei der Art und Weise, wie Ihr sprecht und zuhört, denn Ihr hört Anderen auf gleiche Weise zu wie Ihr sprecht. Wenn Ihr bei Eurer Sprechweise sehr auf Einzelheiten achtet, hört Ihr Anderen auch auf gleiche Weise zu. Und wenn der Andere nicht sehr in Details geht, werde Ihr wahrscheinlich viele Fragen stellen, weil Ihr selbst das tut und es auch von ihm erwartet.

Ihr denkt nicht unbedingt darüber nach, und es ist ganz automatisch. Ihr redet auch tatsächlich auf die Weise, wie Ihr denkt. Ein weiteres Beispiel für Fairness wäre, wenn Ihr bemerkt, dass jemand etwas tut, das Eure Wichtigkeit oder etwas, was Euch wichtig ist, nicht anerkennt, dann denkt Ihr: „Das ist für mich wichtig. Er sollte es anerkennt, denn das wäre fair.“ Und wenn der Andere in eine völlig andere Richtung geht, nehmt Ihr es als unfair wahr, dass er Euch nicht anerkennt.

Das alles geschieht ganz automatisch. Mit der Zeit wurden die Leute immer ichbezogener (self-centered), nicht auf die Weise, wie ich über eine nützliche Ichbezogenheit (self-centeredness) spreche, sondern so, dass sie sehr mit sich selbst beschäftigt/egozentrisch (self-absorbed) sind. Und je egozentrischer jemand ist, umso weniger ist er sich der Vernetzung gewahr, anerkennt sie nicht und erkennt nicht, dass Ihr alle unterschiedliche Richtlinien habt und verschieden seid.

Und das ist eines der Dinge, die sich mit dieser Bewusstseinsumschaltung ändern und Euch wieder dorthin zurückbringen, selbstgewahr/selbsterkennend/selbstbewusst und Euch Eurer Vernetzung gewahr zu sein und somit Dinge wieder ins Gleichgewicht und Harmonie bringen, die für Eure Existenz in dieser Realität sehr grundlegend sind, beispielsweise Eure Richtlinien und das, was Ihr persönlich glaubt, nicht was Eure Glaubenssätze sind, die Ihr alle miteinander teilt, sondern was Ihr glaubt, denn das ist das, worauf Ihr vertraut, und Ihr alle vertraut unterschiedlichen Dingen, und selbst wenn Ihr den gleichen Dingen vertraut, tut Ihr das in verschiedenen Kapazitäten.

VIVIENNE: Jean fragt dies an: „Elias, in der Sitzung vom 20150311-2 über Familien Konstrukte viewtopic.php?p=21708&hilit=20150311+2#p21708 sagtest Du: „ Als das britische Volk als Nation und Land seine religiöse Zugehörigkeit änderte, ändert es auch seine Kultur, und einer der Faktoren, der sich stark veränderte, war mit dem Konzept der Familie assoziiert.“
Beziehst Du Dich damit auf Heinrich VIII und die Einführung des Protestantismus? Warum wurde mit dieser neuen Religion die Familie weniger wichtig, die aus Nähe und Miteinanderteilen bestand und wurde letztendlich ersetzt durch die Bedeutung der Anzahl der Familienmitglieder und der erwarteten Verpflichtungen? Hatte das etwas mit der Neuverteilung des Landes und des Wohlstands unter der neuen Religion zu tun?

ELIAS: Die Neuverteilung von Land und Wohlstand war eine der Folgen dieser Veränderung. Wenn Du Religion und den Familienverband im Katholizismus studierst, kannst Du erkennen, dass die Familie und ihr Zusammenhalt sehr wichtig waren, obwohl es dabei erhebliche Verwerfungen gab. Kinder waren wichtig. Die diversen Rollen, der Familienverband und auch das Erbe waren sehr wichtige Faktoren, weshalb bei den Katholiken als eine Methode, um die Familie als Form der höchsten Gottesverehrung zu wahren, Scheidung, Verhütung oder Abtreibung inakzeptabel waren.

Es ist nicht so, dass Heinrich VIII die Religion und Kultur in Britannien alleine veränderte, denn das war sozusagen bereits im Gange aufgrund der Lehren von Martin Luther, seiner Schriften und Philosophie, die das Land infiltriert hatten und bereit Teil des Establishments geworden waren und die religiöse Ordnung herausforderten. Ja, Heinrich VIII machte das zur offiziellen Landesreligion und generierte damit den Anfang, aber dies geschah nicht bloß deshalb, weil er diese Richtung gewählt hatte.

Es dauerte mehrere Generationen, bis es zur offiziellen Richtung des Landes wurde, weil es noch viele Anhänger des Papstes gab. Doch von diesem Zeitpunkt an hielt man nicht mehr strikt am Familienverband fest, der nicht mehr denselben Wert wie zuvor hatte, und mit der Zeit verlor er seinen Gruppenzusammenhalt aufgrund des enormen Wichtigkeits- und Wert-Verlustes und wurde im Laufe der Jahrhunderte zum immer weniger konstant gewahrten Establishment.

Vor Martin Luther war die Familie im Katholizismus dem ähnlicher, was Ihr heutzutage bei der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage/Mormonen beobachten könnt, die sehr strikt an Ehe und Familie festhalten. Und sobald Ihr in diese Richtung geht, was man von Euch erwartet, falls Ihr nicht Geistlicher werden wollt, erwartet man von Euch zu heiraten und eine Familie zu haben, und je mehr Kinder Ihr habt, umso mehr ehrt Ihr Gott. Und die katholische Kirche hatte eine ziemlich ähnliche Idealvorstellung.


Session 202309241
Sunday, September 24, 2023