Präkognitive Träume

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Hallo zusammen!

Habe ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass ich mit Träumen, die sich hinterher in der Realität bewahrheitet haben auch schon so meine Erfahrungen hatte...kennt das auch jemand von euch? Und wie geht ihr damit um? Ich finde das manchmal ein bisschen unheimlich, weil es mehr die negativen Dinge sind, die ich vorher sehen kann...
Ich weiß, dass Seth dazu gesagt hat, dass diese Vorhersagen dazu dienen, dass wir uns auf Ereignisse vorbereiten und bestmöglich darauf reagieren können - als Warnung sozusagen. Irgendwo hat er auch mal ein Beispiel gegeben, dass man die Wahrscheinlichkeiten ändern kann, wenn man einen Traum noch einmal durchlebt und den Ausgang bewusst ändert...da ging es, glaube ich, um einen Vater-Sohn-Konflikt, der in dem entsprechenden Traum eine Kette von ungünstigen Ereignissen nach sich zog...Seth hat dann demjenigen, der den Traum hatte, empfohlen, den Traum noch einmal zu durchleben und den Konflikt zu entschärfen, damit die letztlich aufgetretenen unheilvollen Ereignisse sich nicht in der physischen Realität manifestieren...

Ich weiß nicht genau, in welcher Sitzung das war...und ob ich's zu 100% richtig verstanden habe...Jane hat zu diesem Thema ja auch selbst umfangreiche Aufzeichnungen gemacht, sie hat aber nichts dazu geschrieben, ob man zukünftige Ereignisse auf diesem Weg beeinflussen kann...

Mich würde mal interessieren, wie ihr das seht...kann man in seinen Träumen seine Zukunft beeinflussen? Soweit ich weiß, kann man in luziden Träumen zumindest Fertigkeiten entwickeln, die dann auch im Wachzustand abrufbar sind, z.B. in verschiedenen Sportarten.

LG Sky

p.s. : Wenn ein Traumereignis eine Wahrscheinlichkeit für ein Ereignis in der physischen Realität darstellt, dann müsste ich mir doch erst eine andere Wahrscheinlichkeit konstruieren - also einen anderen Traum haben - um meinen Fokus darauf richten zu können...oder?

Re: Präkognitive Träume

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Wieder ein bisschen Seth zum Thema:


Nun sind die Konzepte des Egos Eure Konzepte, denn das Ego ist Teil von Euch. Wenn Ihr in Vorstellungen von Gefahren und möglichen Unheil schwelgt, wenn Ihr Eure Welt nur im Sinne des physischen Überlebens seht und alle Umstände erwägt, die dagegen arbeiten könnten, mögt Ihr Euch plötzlich an präkognitive Träume erinnern, die Unfälle, Erdbeben, Überfälle oder Mord vorhersagen. Eure eigenen Vorstellungen von der gefährlichen Beschaffenheit der Existenz werden so stark, dass das Ego zulässt, dass diese Daten auftauchen, obwohl sie „Außerhalb der Zeit“ sind, denn Eure Besorgnis-Glaubenssätze überzeugen es, dass Ihr auf der Hut sein müsst. Die Vorfälle müssen Euch noch nicht einmal selbst betreffen. Aus allen unbewusst vorhandenen telepathischen und hellseherischen Daten werdet Ihr Euch speziell dieser Gruppe gewahr sein, und die Daten werden nur dazu dienen, Eure Vorstellung zu bestärken, dass die Existenz vor allem gefährlich ist.

Werden euch derartige Informationen im Traumzustand zugänglich, so sagt ihr: »Ich habe Angst vor meinen Träumen. Meine schlimmen Träume erfüllen sich so oft. Ihr versucht also, Euch am Erinnern Eurer Träume zu hindern. Stattdessen solltet Ihr Eure bewussten Glaubenssätze untersuchen, denn diese sind so stark, dass Ihr Euch nicht nur auf Katastrophen in der physischen Welt fokussiert sondern auch Eure inneren Fähigkeiten auf dieselbe Weise gebraucht.

Sitzung 617, die Natur der persönlichen Realität

Ich selbst mag keine präkognitiven Träume. Seth sagt auch, "you get what you concentrate upon", und wenn ich mich auf irgendeinen möglicherweise erschreckenden präkognitiven Traum konzentriere, um das potentielle Geschehen nicht zu verwirklichen, dann verstärke ich das doch nur noch aufgrund meiner verzweifelten Konzentration, es nicht erschaffen zu machen.

Liebe Grüße
Gilla

Re: Präkognitive Träume

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Hallo Sky!

Ich hatte schon präkognitive Träume. Allerdings sind die eher die Ausnahme als die Regel. Ich kann mich auch nur an sehr wenige erinnern und dass sie präkognitiv waren wurde mir erst bewusst, als das geträumte Ereignis z. T. sehr lange Zeit später in der Wach-Realität stattfand. In einem Fall, wo Traum und Ereignis lange auseinanderlagen glaube ich nicht, dass ich mit dem Traum die Wach-Realität beeinflusst habe, denn ich dachte gar nicht mehr daran, bis das Ereignis eingetreten ist und dazwischen lagen Jahre.

Einen weiteren Traum betrachte ich nicht unbedingt als präkognitiv im eigentliche Sinne, denn ich träumte etwas, das mir gefallen hat und ich habe danach meine Wach-Realität bewusst verändern wollen, was mir auch gelungen ist.

Ich weiß, dass es noch weitere präkognitive Träume gab aber ich kann mich jetzt nicht mehr an Details erinnern.

Ich empfinde sie nicht als Belastung, eher als Fingerzeig, wie es weitergehen könnte (aber nicht muss).

Bis bald
Hiskia

Re: Präkognitive Träume

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Hallo zusammen!

@Gilla: So habe ich das noch nicht gesehen...das die Traumerfahrungen durch die Glaubenssätze gefiltert werden...obwohl es eigentlich naheliegend ist. Die Wahrnehmung im Wachzustand funktioniert ja genauso...trotzdem glaube ich, dass Träume auch auf eine gewisse Weise irgendwie real sind...Na, ja soweit die Vorhersagen mich selbst betroffen haben, habe ich eigentlich auch immer eine ganz gute Lösung gefunden.
Ich glaube, dann sollte ich lieber wieder meine Flugfähigkeit im Traum trainieren, macht irgendwie mehr Spaß, als Probleme aus der Welt zu schaffen... :)
Bin grade allgemein mit dem Thema beschäftigt, weil mir da mehrere merkwürdige Sachen passiert sind und ich glaube, wenn ich da meine Berührungsängste verliere, könnte ich viele Erfahrungen für mich auch im Wachbewusstsein nutzen und würde mich auch an noch mehr erinnern...

"Die Natur der persönlichen Realität" habe ich auch, nur leider auf Englisch, vielleicht sollte ich mal wieder darin lesen.

@Hiskia: Bei mir läuft das meist über ein Symbol ab...wenn ich im Traum einen Brief sehe, kann ich durch den geschlossenen Umschlag sehen. Was in dem Brief steht, daran kann mich hinterher nicht mehr erinnern, aber es ein Vorbote für unangenehme Nachrichten. Einmal lief das ganze auch über ein Telefongespräch. Das war der erste Traum dieser Art und der hat sich dann ungefähr zwei Wochen später auch ziemlich exakt so verwirklicht ...Könnte natürlich sein, dass ich mich da auch in eine selbsterfüllende Prophezeiung reingesteigert habe...Extrem unangenehm ist es für mich auch nicht, aber ich bin dann doch immer wachsamer als sonst...und wenn man auf diese Weise vor lebensgefährlichen Situationen gewarnt wird, ist das doch auch ganz angenehm...doch was tut man dann? Auf die eigene Intuition vertrauen, auch wenn andere einen für durchgeknallt halten? Ist wahrscheinlich die beste Lösung...

Na ja, wollte einfach mal wissen, wie ihr das seht...

LG Sky

Re: Präkognitive Träume

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Vor etwa 12 Jahren war ich im Traum immer wieder als Patientin im Krankenhaus. Ich lief dort herum. Es ging mir nicht schlecht, und ich wusste hinterher auch nicht, weshalb ich im Traum im Krankenhaus war. Und ich sagte mir immer: "Ich bin gesund" und machte mir keine Sorgen. Dann traff mich sozusagen aus heiterem Himmel eine erschreckende Diagnose. Als es zur OP ging, nahm ich mir fest vor, bei dieser Gelegenheit den Abflug auf die andere Seite zu machen, aber wie Ihr seht, hatte ich wohl tief in meinem Inneren ganz andere Pläne.

Jetzt bin ich gesund, aber ich will gewiss keine präkognitiven Träume mehr haben.

Liebe Grüße
Gilla

Re: Präkognitive Träume

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Hallo Sky,

zwei Anmerkungen von mir: Ich glaube, dass wir immerzu unsere Zukunft und unsere Vergangenheit beeinflussen, durch Träume oder im Wachzustand. Ich lese gerade (wieder einmal und nicht zum letzten Mal) Träume, evolution und Werterfüllung, und bin wie immer fasziniert. Das ist für mich das bemerkenswerteste Buch überhaupt, in dem er die UrsprÜnge des Universums (der Universen)/Alles-was-Ist/uns selbst erklärt - so gut er es eben vermag und so gut das mit Worten geht. "Dieses Mal" verstehe ich wieder andere Dinge besser als beim letzten Lesen ....

Doch zurück zu Voraussagen: Ich für mich habe erfahren, dass das, was ich mir in einem luziden Traum wünsche, wahr wird. Ich hab mir dabei einmal eine Arbeitsstelle gewünscht und sie auch bekommen, obwohl Konkurrenz da war. Wenn ich in einem luziden Traum nach jemandem rufe, lebend oder tot, dann "muss" er kommen - er kommt jedenfalls. Einmal hab ich mir bergeweise Geld gewünscht und bekam es, doch im Traum selber wusste ich, das ich es nicht mitnehmen konnte, und das es ziemlich dämlich gewesen ist, diesen Wunsch zu äußern.

Durch eine diesbezügliche Frage einer Freundin musste ich mir verstandesmäßig vor Augen führen, dass das ja nicht sein MUSS, dass alles "wahr" wird, was ich mir in luziden Träumen wünsche. Das fand die Freundin nämlich doch sehr ungewöhnlich. Doch der Glaube daran ist tief verwurzelt in mir.

Die zweite Anmerkung: Seth hat einmal zu einem Jahreswechsel von Affirmationen für seine beiden Schäfchen gesprochen, in denen es sinngemäßheißt: Ich beeinflusse meine Zukunft: sie ist wie ein brachliegSiet vielen, vielen Jahre benutze ich bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit die Suggestion: "Es geht mir jeden Tag in jeder Beziehung besser und besser". Besonders, wenn ich nachts schlaflos im Bett liege.

Ich persönlich habe auch diese Nebenbei-Voraussagen geübt, wie Jane sie gemacht hat (einfach ein paar Begriffe aufschreiben, die mir gerade in den Sinn kommen). Dabei haben sich bemerkenswerte Dinge ergeben, die kein "Zufall" gewesen sein können.

Es geht wohl hauptsächlich darum, sich der inneren Welt und unserer Verflochtenheit mit allem, was ist, mehr und mehr bewusst zu werden.

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Präkognitive Träume

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Hallo Hiskia,

Du hast geschrieben: sie zeigen mir, wie es weitergehen könnte, aber nicht muss.

Genau aus diesem Grund lege ich seit ewigen Zeiten Tarot-Karten, um zu schauen, an welcher Stelle ich GERADE JETZT stehe, und um evtl. gegensteuern zu können. Das ist für mich eine hilfreiche Methode (von der ich in meinem Umfeld selten jemanden erzähle, damit niemand die Männer in den weißen Kitteln ruft.

Die Karten sind auch einfach eine Methode, sich zu konzentrieren. Sich eines Problemes bewusst zu werden, sich Zeit zu nehmen, sich hinzusetzen und die Karten mit viel Gefühl zu mischen. Ich denke, im Kaffeesatzlesen funktioniert genauso. Bei mir sind es halt die Karten, bei einer Freundin (die mit Seth absolut nichts am Hut hat), ist es ihr Pendel.

Ach ja, und allein durch diese Handlung verändere ich natürlich die Zukunft, wie ich sie mit jedem neuen Gedankengang, mit jeder GEste, mit jedem Impuls verändere ....

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Präkognitive Träume

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Hallo Gilla!

Kann verstehen, dass du solche Träume nicht mehr haben möchtest...könnte auch ganz gut drauf verzichten. Vielleicht muss ich die Traumwelt nur einfach besser verstehen, um sie nutzen zu können. Ich wollte lange Zeit auch nicht wirklich etwas damit zu tun haben und war ganz zufrieden, wenn ich mich an nichts erinnern konnte...aber ich glaube für mich macht es durchaus Sinn, wenn ich mich damit beschäftige...

Hallo Miriam! (hab jetzt erst gesehen, dass noch ein Post dazugekommen ist...) Wenn ich das jetzt richtig verstehe, schreibst du auch, dass ein Traum eher eine Wahrscheinlichkeit darstellt, die eintreffen kann, aber nicht muss, wenn man, in welcher Form auch immer, gegensteuert...wenn man nämlich gar nichts unternehmen könnte, würde ich solche Träume auch nicht unbedingt haben wollen...verstehe den Zeitaspekt da aber nicht so ganz...klar, es passiert alles gleichzeitig, das, was ich als meine Zukunft sehe, würde ich dann als eine Wahrscheinlichkeit bezeichnen, auf die ich im Moment noch nicht meinen Fokus gerichtet habe. Wenn ein Traum sich dann später in der physischen Realität erfüllt, wäre ja das in etwa so, als wenn ich in meinem Traumbewusstsein mich auf eine wahrscheinliche Realität konzentriert hätte...müsste man dann nicht physische Manifestationen - zumindest theoretisch - bis zur letzten Sekunde beeinflussen können, indem man einfach eine andere Wahrscheinlichkeit auswählt und sich darauf konzentriert...?
Verstehe das gerade irgendwie selbst nicht, vor allem mit der Zeit...

LG Sky

Re: Präkognitive Träume

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Hallo Sky,

willkommen im Club. Wie könnten wir mit einem dreidimensionalen Gehirn begreifen, dass es weder Zeit noch wirklich Raum gibt?

Ich versuche, versuche mir da so vorzustellen, dass ich und alle anderen Miriams,die natürlich auch glauben, sie seien die Einzige, wie in einer Art - tja Netz - miteinander verwoben sind. Ich glaube, Jane hat das auch mal so geschildert. Ein gutes Bild jedenfalls. Alle gedacht-wahrcheinlich-unwahrscheinlichen Miriame, die ihrerseits sekündlich durch jeden Gedanken, jeden Impuls ständig noch neue Miriame hervorbringen, sind vermutlich (?) durch eine Art Miriam-Netz miteinander verbunden. Jede glaubt, dass sie - und das ist für sie natürlich auch so - die einzige, jedenfalls wichtigste ist. Ich habe mal vor vielen, vielen Jahren ein Nichtgedacht drüber geschrieben, das ich hier einfüge. danach wirst Du erkennen, dass ich heute noch immer nicht viel mehr Ahnung habe.

Der Zeitaspekt ist übrigens gut in "Überseele Sieben" beschrieben, wo die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst. Denn jede dieser Miriame und Himmels-Sky-Lines erschaffen natürlich von ihrem Standpunkt aus ständig neue Zukünfte und Vergangenheiten - da schwirrt Dir irgendwann der Kopf.

Achtung, das anhängende, von Seth inspirierte Gedicht ist seeehr lang, handelt jedoch aus meiner damaligen Sicht - 20 Jahre ist es her - von Zukunfts-, Reinkarnations-, wahrscheinlichen Ichs .... die mich nicht mal beim Namen kennen ...

Liebe Grüße, Miriam
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24. März 1993
Ein Nichtgedicht:
Unterwegs, jedoch wohin?
(oder: Keine dauerhafte Chance
für Bequeme)

Vor der Geburt in dieses Dasein
traf ich Verabredungen:
mit Eltern und Geschwistern,
mit Onkeln und mit Tanten.
Skizziert wurden
die Lebensumstände
und sicher auch
zu meisternde Probleme
in dieser Existenz.

Der Schleier zwischen hier und dort
(von dort aus ist das Diesseits
das Jenseits unseres Jenseits)
fiel mit dem Entschluss,
es nun zu wagen.
Durch Kindheit, Jugend
und durchs Erwachsnenalter
schlug ich mich.
Die Absprachen vergessend
begann mein Hader
mit dem Schicksal,
das, nach Darwin und nach Freud,
blindlings den Kurs bestimmte.

In der Mitte meines Lebens
fand ich mich vor Trümmern wieder.
Dunkle Zeiten hinter mir
und nichts Besseres in Sicht.

Zwiespalt als verdeckte Panik:
Wenn keinen Weg ich finden sollte
für mich persönlich,
ertrüge ich
den Unsinn meines Lebens kaum.

Beistand fand zu mir
durch eine faszinierend
komplexe Theorie;
vielschichtig, doch praktikabel -
so wie ich's gerne hab'.

Allmählich veränderten sich
die innere und die äußere Welt.
Es schien, als hätte
eine unbekannte Bewußtseinsstufe
ich erklommen.
Von jener Warte aus gesehen
verbinden sich
Wirrnisse
und Widersprüche des Daseins
zu anmutig-rhythmischem Tanz:
Mein Innen-Selbst - so wußt' ich nun -
erschuf mein Leben,
um höchstpersönlich
(oder jedenfalls beinah)
wißbegierig / unbeschwert
Erfahrungen zu sammeln
in der Physis.

Um sich selbst zu überraschen
beließ es mir, dem Außen-Selbst
(dem Einzelkämpfer sozusagen
im Erdenleben),
die freie Wahl,
auf jeden Zustand reagierend,
minütlich Spielplan
und Regieanweisung der Lebensbahn
zu transformieren,
- damit’s schön spannend bleibt.
Und daraus lernen wir dann beide.
Obwohl wir eins sind,
sind wir zwei.

Durch die Beschränkung des Systems
hinkt nun das Außen-Ich,
jener Erden-Teil des Selbst,
den ich mit meinem Namen nenne,
zuverlässig
drei Schritte hinterher.

Mit anderen Augen sieht es jetzt
die Vielfalt der Beziehungen
zwischen Alle-dem-was-Ist und sich,
versucht erneut,
die Dinge zu verstehn,
um dann am End' verblüfft zu sehn,
dass es die Zusammenhänge
längstens schon begriff.
Bloß die Tradition des Denkens
ließ es
die Verknüpfungen nicht finden.

Wenn nämlich sich ein Knoten löst,
präsentiert das Innenselbst
(als raffinierten Ansporn
- so vermute ich)
dem konfusen Erden-Ich
schnell ein Aha-Erlebnis.

Die Wissbegier des Innenselbst,
das selber nie auf Erden lebte,
lässt es
die metaphysischen Händ' sich reiben,
wenn hier in Emotionen
ich versink'.
Empfind' ich sie als negativ,
so schimpfe ich,
erkläre ihm beleidigt,
wenn es mir nun nicht hülfe,
dann ließe ich es sitzen.
Nen anderen Trottel
könnt's sich suchen,
der hier vor Ort
die Dreckarbeit erledigt.
Schließlich sei ich als Erden-Ich,
gefangen zwischen Zeit und Raum,
ein Teil von ihm,
und Hilfe stünd' mir zu!
(Fast immer höre ich danach
ein belustigt' Frauen-Lachen
in meinem Kopf:
"Ja, ja, schon gut, schon gut ...")

Und da ich glaub', dass es mich hört,
kommt Beistand fast sofort,
und sei es nur
als strahlend-schöner Sonnentag,
der mich versöhnt und fröhlich macht.

Das alles klingt nun gar nicht schlecht:
Das Leben wird viel bunter.
Doch schwierig bleibt es auch:
Die alten Deutungen
des Sinns der Existenz
hab ich verwerfen müssen.

Nachsinnend über
unsere Wirklichkeit
bin schier bestürzt ich
ob der Vielzahl unserer Existenzen,
als deren Dreh- und Angelpunkt
ich mich erkennen muss.

Mir schwirrt der Kopf,
was da zusammenkommt:
Reinkarnations-Personen
aus meinen früh'ren Leben,
die Zukunfts-Selbst,
Komplementäraspekte,
die gerade jetzt mit mir
auf dieser Erde leben.
Wahrscheinliche Persönlichkeiten
in Vergangenheit, in Zukunft
und im Jetzt,
mein Traumselbst,
dem nächtens ich begegne.
Als wär' das alles nicht genug,
auch noch Verflechtungen
all meiner Handlungen
mit jenen Menschen, die sie berührn,
und deren Reaktionen auf mein Wirken.

Wenn ich erkenn',
was heut' ich bin,
verwandelt die Erkenntnis mich
in etwas Neues/Anderes.
Jedes Buch und jeder Film,
jedes Klopfen an der Tür
und jeder Telefonanruf,
jeglicher Gedanke formt mich um.
Hätt' heute auf der Autobahn
die andere Abfahrt ich genommen,
so wär' ich - nach der Theorie -
am Abend nicht exakt derselbe,
der ich nun bin.

Es scheint, dass immer dann,
wenn ich den kleinen Finger heb',
wahrscheinliche Versionen
meines Ich geboren werden.
Die Frage quält mich immer noch:
Doch wer bin "ich"?
Wo geh' ich hin?
Wer werd ich später sein (und wo)?
Und nicht zuletzt:
In wen wohl
hätt' ich mich verwandelt,
wenn heute morgen ich
mich nicht verschlafen hätt'?

Gibt es denn eine Existenz,
in der ich 10 Minuten früher
auf der Autobahn gewesen bin?
Hätt einen Unfall ich gehabt
(den ich hier ja vermied),
mein Körper, hätt er wohl gespürt,
dass sein "Kollegen"-Leib
das Bein sich brach?
Hätt ich in meinem Lebensfeld
zu der Freundin dann gesagt:
Komisch, mein Bein schmerzt heut,
ich weiß bloß keinen Grund,
warum?

Und jene, die das Bein sich brach,
träumt sie von mir und ich von ihr?
Hat sie denn überhaupt
ein physisch' Bein,
das sie sich brechen könnte?
Ist ihre Existenz
- von meiner Ebene aus gesehn -
"wahrscheinlich" wie ein Traum?
War gestern sie noch ich?
Woher kam dann mein Heute-Ich?
Wer war ich gestern?
Wie ist ihr Name, und wo geht sie hin?
Wer von uns erschuf den anderen
- oder ist die Frage
völlig verkehrt gestellt?
Lebt sie im - beinah -
gleichen Haus wie ich
auf einer simultanen Erde?
Und blühen dort die Tulpen?
Mag sie plötzlich lieber Nelken,
und das ist einer der Kontraste
zwischen hier und dort?

Vielleicht ist ja für sie
mein Leben "nur" ein Traum,
sie fühlt sich so real wie ich.
Hallo Schwester Unbekannt,
von meinem Fleckchen
des Bewusstseinsnetzes
grüß ich Dich!

Ich kann nur hoffen, liebe Seele,
Du behältst den Überblick!

Doch wenn am Ende dann
total verwirrt ich bin wie jetzt,
so pfeif ich auf die Theorie
und lebe nur im Augenblick,
bleib unbeschwert und unbekümmert,
als wär ich meiner Seele
vielfältig geliebtes Kind,
das ganz vertieft und unermüdlich
Sandkasten-Kuchen backt.

Dich grüß' ich auch,
mein Zukunfts-Selbst,
das nur aus meinem Blickpunkt
noch ungeboren,
doch für sich selbst
und für die Seele
längst schon existiert.
Ich hoffe sehr,
dass "ich" für mich
die angenehmste der Versionen
meiner selbst kreieren werd'
(wer immer ich dann bin),
obwohl ich - das ist ganz gewiss -
niemals begreifen werde,
wie ich das alles tu'.
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Präkognitive Träume

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Hey Miriam!
Miriam hat geschrieben:Doch zurück zu Voraussagen: Ich für mich habe erfahren, dass das, was ich mir in einem luziden Traum wünsche, wahr wird. Ich hab mir dabei einmal eine Arbeitsstelle gewünscht und sie auch bekommen, obwohl Konkurrenz da war. Wenn ich in einem luziden Traum nach jemandem rufe, lebend oder tot, dann "muss" er kommen - er kommt jedenfalls. Einmal hab ich mir bergeweise Geld gewünscht und bekam es, doch im Traum selber wusste ich, das ich es nicht mitnehmen konnte, und das es ziemlich dämlich gewesen ist, diesen Wunsch zu äußern.
Hab mir das jetzt nochmal in Ruhe durchgelesen und finde das, was du hier schreibst sehr interessant...wenn du dich mit Verstorbenen unterhältst, wie ist das dann, sprechen die dann aus ihrer vergangenen physischen Perspektive oder aus der umfassenderen Perspektive des Selbst (so wie Seth das macht)? Würde gerne mal mit meiner Großmutter sprechen, hat aber bisher noch nicht funktioniert...na ja zumindest weiß ich, dass sie gut "drüben angekommen" ist, das habe ich in einem Traum gesehen, den ich aber auch erst ein paar Jahre später verstanden habe...Du hast dir im Traum Geld gewünscht und auch bekommen, konntest du es dann nicht in die physische Realität mitnehmen? Habe ich nicht ganz verstanden...mit dem Job hat es ja auch geklappt.
Die Übungen von Jane habe ich noch nicht gemacht, habe aber das Buch. Gefällt mir sehr gut wie sie schreibt, vor allem wie sie immer wieder Robs Träume interpretiert und Seth ihre Interpretationen hinterher bestätigt oder ergänzt...Ich erinnere mich auch daran, dass Jane irgendwo mal geschrieben hat, dass sie Einblicke in die Realität hatte, in der sie und Rob aufgehört hatten, sich mit dem Seth-Material zu beschäftigen, weil sie es für unglaubwürdig hielten...und dass sie sogar Kontakt hatte zu der "anderen Jane und dem anderen Rob".
Ich werde das mit dem Träumen weiter üben, weil ich nämlich auch den Verdacht habe, dass man die ganz gut zu Manifestieren benutzten kann..

LG Sky

p.s. tolles (Nicht)-Gedicht! Sozusagen eine Zusammenfassung von Seth