Kris Chronicles Wunschbaum

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Wunschbaum
Desire Tree

15. August 2010

Kris Chronicles
Channeled von Serge J. Grandbois und transcribed von Ellen Gilbert (Kwaa’Ji)
Aufgenommen in Toronto, Kanada, am Sonntag, dem 15. August 2010

Teilnehmer: Serge (Joseph), Mark (Philip), John (Sohars), Ellen (Kwaa’Ji), Alan (Regoronn), Lisa (Lauromar), Jonathan (Rajnanda), Tom (Desiré), Brian (El-Don), Barbara, Marit, Chuck und Andrew

(19.45 h)

[Ellens Anmerkungen: Vor der Sitzung sprach Alan über seinen kürzlich geschriebenen Beitrag über seine eigene “Aspekt-Umschaltung”. Er beschrieb eine Veränderung seines Gewahrseins, weg vom üblichen Aspekt-Selbst und hin zu einem anderen Aspekt-Selbst. Dieser Wandel war so profund, dass er ernsthaft erwog, seinen Namen zu ändern.

Interessanterweise hatte ich über Skype mit Emmy ein paar Tage zuvor über etwas Ähnliches gesprochen. Nachdem Ihr Yosef-Aspekt aus dem zweiten Weltkrieg seinen gestörten und traumatisierten Gewahrseinszustands transzendiert hatte, erklärte er, dass sein wahrer Name nicht Yosef, sondern Samuel lautet.

Emmy sprach ausführlich darüber. Ich habe es so verstanden, dass wir Yosef helfen konnten, seinen bisherigen intensiven Fokus auf jenes Leben nun umzuschalten. Ich glaube, dass er nun in der Lage war, einen erweiterten Gewahrseinszustand wahrzunehmen, wobei das Leben im Zweiten Weltkrieg in die richtige Perspektive gebracht werden konnte und nicht mehr seine ganze Konzentration hatte. Er wurde sich eines viel größeren Teils des Selbst gewahr, und diesen Teil nennt er Samuel.

Emmy und ich kamen zu dem Schluss, dass der Name Yosef (englisch ausgesprochen) ähnlich wie „Dein Selbst“ (your self) klingt. Yosef war also eine Art Schattenaspekt, der generiert wurde, um bei der Bearbeitung bestimmter Themen zu helfen, die in Emmys heutiges Leben hinein überschwappen, denn unsere gemeinsame Arbeit war auf vielen Ebenen sehr heilsam, sowohl für jene Aspekte von uns beiden aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs wie auch für unsere heutigen Selbst. Ich erwähnte, dass Samuel (holländisch ausgesprochen) wie „Sam Well“ klingt, (ich fühle mich wohl = I am well), folglich eine Bestätigung dieser heilenden Aspekte durch diese Aspekt-Therapie. Als ich diese Sache erwähnte, tauchte zu unserer Überraschung Kris auf.]

ELLEN: Die Yosef-Persönlichkeit hat ein größeres, expandiertes Wesen/Sein angenommen.

ALAN: Aber Du wirst gleich noch mehr dazu hören.

MARK: (kichert) Ganz genau!

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch alle transzendental wohl fühlt und danken Euch für Eure gemeinsame Betrachtung. Kwaa’Ji, das was Du gerade sagtest, ist sogar noch viel wichtiger für die menschliche Erfahrung, als Du dies aus dem Stehgreif heraus verstehen kannst, aber gleich wird dies noch auf andere Weise für Dich einleuchtend sein, und zwar für Euch alle. Alle von Euch, die von dem Yosef-Phänomen, von diesem Aspekt aus dem Zweiten Weltkrieg und den sich daraus ergebenden Persönlichkeitsentwicklungen gehört, gelesen und darüber gesprochen haben, haben mehr oder weniger angenommen, dass dies die eigene Reise jener Individualität sei, nicht wahr?

Und doch spricht dies auf andere Weise Bände über Eure individuellen Reisen, Eure Drangsal und Prüfungen und Euren eigenen persönlichen Inferno/Holocaust, was auch immer dies sein mag. Und seid Euch sicher, dass wir den Holocaust nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber ein jeder von Euch erlebt auf die eine oder andere Weise seinen eigenen persönlichen Holocaust. Manche kommen besser dabei weg als andere, nicht wahr?

Jeder von Euch hat große und kleine Herausforderungen erlebt, und manche Herausforderungen scheinen Euch an die Grenzen dessen zu bringen, was Ihr für irgendwie erträglich erachtet. Und natürlich ist dieser Faktor des Erträglichen ein sehr subjektiver Begriff. Etwas, was manche von Euch als ziemlich herausfordernd erachten mögen, mögen andere als ziemlich leichte Sache sehen. Ist das für Euch einleuchtend?

Und doch ist die Yosef-Erfahrung, das Entfalten jener Persönlichkeit, auch eine Aussage und ein Testament der menschlichen Erfahrung, wie Kwaa’Ji insbesondere beschrieben hat, weil Yosef sich so völlig mit jener Persönlichkeit identifizierte, dass er weder das Vorübergehen der Zeit noch irgendetwas anderes außer den Traumata selbst sehen konnte, nicht wahr?

ELLEN: Ja, er steckte da für eine Weile ganz schön fest.

KRIS: Gewiss, gewiss. Wir möchten noch hinzufügen, dass viele von Euch sich höchst wahrscheinlich in ihren Erlebnissen bis zu einem Punkt verfangen, dass Ihr jedes Gefühl persönlicher Identität verliert und jene Identität annehmt, die von den Reaktionen auf die Herausforderungen Eures Lebens generiert wird, so als ob es an Euch überhaupt nichts anderes als nur das da gäbe, irgendwie Aug um Auge, Zahn um Zahn oder manchmal auch Zahn um Zahn, Auge um Auge. Und was gibt es da sonst noch an Euren Leben? Die menschliche Erfahrung ist noch so vieles mehr, aber wenn Ihr Euch in den Gezeiten verfangt, sowohl in der Flut wie auch in der Ebbe, dann vergesst Ihr sogar Eure persönliche Beziehung zum Ufer, zum Bodenselbst Eures Seins/Wesens und fragt Euch, was da mit Euch los ist. Klingt das vertraut? Was könnte das also soweit bedeuten?

JOHN: Wenn ich mich an die Stelle von Yosef versetze, fällt mir ein, dass unsere anderen Aspekte uns enorm helfen können, unser Blockade aufzuheben und uns mehr in unser volles Potential hinein zu entwickeln. Demnach bin ich auch von Aspekten umgeben, die versuchen, meinem kleinen feststeckenden Selbst diesen Beistand zu offerieren.

KRIS: Ja, das ist eine gute Beobachtung. Selbst Seth hat darauf hingewiesen, dass Ihr mehr seid als die Summe aller Eurer Teile, was heißt, dass Ihr mehr seid als die Summe aller Eurer Aspekte. „Mit „Ihr“ meinen wir die Seele. Die Seele ist die Quelle der verschiedenen Aspekte. Und die menschliche Existenz ist für noch viel mehr geschaffen als bloß dafür, die physische Form aufrecht zu erhalten. Sie ist dazu gedacht, Euer Verständnis des Sinnes des Lebens zu verbessern.

Manche mögen nun sagen: “Ja, der Sinn des Leben ist es, beglückende Dinge zu finden“, „die Dinge zu betrachten“, mag ein anderer von Euch sagen, „die Dinge zu beobachten“ noch ein anderer von Euch. Und doch trifft keine dieser Aussagen auf den Kern der Existenz selbst zu. Sobald Ihr die Weisheit und Schönheit des menschlichen Lebens versteht, könnt Ihr noch so vieles mehr verstehen. Man könnte das menschliche Leben sogar mit einem Tropfen Wasser vergleichen, der auf einem Blatt auftaucht und jederzeit wieder herunterrollen kann.

Mit diesem Wissen könnt Ihr anfangen, nach noch mehr Ausschau zu halten als nur nach dem anscheinend Offensichtlichen und Euch mit dem größeren Ganzen verbinden, statt einfach verschiedene Teile oder Aspekte zu ergreifen, obwohl diese vorhanden sind und ganz natürlich produziert werden, so wie eine Quelle im Boden ganz natürlich Wasser hervorbringt, weil das ihre Natur ist. Die Quelle der Aspekte bringt also ganz natürlich Aspekte hervor, denn das ist ihre Beschaffenheit, aber sie kann nur solche Aspekte hervorbringen, die in Einklang oder im Kontext mit Euren gegenwärtigen Bewusstseinszuständen sind.

Und wenn Ihr Eure eigene Funktionsweise und Eure eigenen Aktionen wahrnehmt und sanft und allmählich zu beobachten lernt, wie Ihr Euch entfaltet und noch mehr seid als Eure eigenen Gedanken, Gefühle und Bewusstseinsmuster, als alle diese Dinge, erkennt Ihr allmählich ein sanftes, aber effektives – wie sagen wir es – Separatsein des Selbst, was das ewige Prinzip anbelangt gegenüber dem temporären Prinzip. Das temporäre Prinzip beinhaltet nicht nur die physischen Manifestationen des Universums, sondern auch den Körper, die Gefühle, die Gedanken, das Bewusstseinsmuster und in gewissem Maße, wie wir schon an anderer Stelle erklärt haben, einen Teil des Intellekts.

Ihr seid jedoch noch mehr als alle diese Dinge, und Ihr habt in Euren Gesprächen über das Yosef-Material eine Evolution jener Aspekte gesehen, die eng mit dem materiellen Phänomen oder der materiellen Existenz verbunden waren, mit Gefühlen, Gedanken und Emotionen, die ebenfalls in dieser Existenzperiode verankert waren, hin zu einem allmählichen Erwachen, was dies nun auf die nächste Stufe bringt. Und während sich die Entwicklungsstufen ähnlich den Blütenblättern einer Blume öffnen, die ihre ganze innere Schönheit oder Essenz offenbaren, durchlauft auch Ihr die verschiedenen Phasen, die immer mehr die subtilen Schichten des Geistes/Gemüts/Bewusstseinsmuster spiegeln.

ELLEN: So wurde die hypnotische Trance gebrochen.

KRIS: Das ist zutreffend, den das Fixiertsein, die Beziehung des temporären Selbst zur temporären materiellen Welt, ist genau das: nämlich ein Trancezustand und wie eine Verzauberung. Das ist nichts, was Euch als Bürde auferlegt wäre oder was Ihr erleiden würdet, sondern etwas, was Ihr selbst macht. Mach bitte weiter.

ELLEN: Die Arbeit mit Yosef hat dies auch für Emmy und mich selbst erreicht. Wir sind natürlich immer noch in einem Trancezustand, da unsere Fokuspersönlichkeiten auf das physische Leben fokussiert sind, aber es gab schwache Kettenglieder, wo wir plötzlich erkannten, dass wir nicht weiterhin in diesem Drehbuch verfangen sein müssen. Und es gab Verbindungen oder Spiegelungen zwischen Yosefs Szenario und unseren eigenen Leben, was uns befähigte, die fokussierten Trancezustände aufzubrechen, so dass wir bestimmte Bereiche unseres Lebens transzendieren konnten, um über bestimmte Themen und Dinge hinaus gehen zu können.

KRIS: Gewiss, und Eure Entwicklung wird weitergehen. Hat sonst noch jemand eine Frage, entweder zu diesem Thema oder zu etwas ganz Anderem?

CHUCK: Ich denke an etwas, was Du und Marit im letzten Seminar besprochen haben, nämlich den Zustand unseres transzendentalen Selbst, da wir tief in diesen Schlaf- oder Trance-Zustand eingetaucht sind, den wir im Glauben erleben, physisch zu sein. Ich frage mich, was jene anderen Seelen oder Individuen, mit denen wir auf dieser transzendentalen Ebene zusammenwirken, im Hinblick auf uns erleben, wo wir doch tief in unsere körperliche Erfahrung hinein verzaubert sind.

KRIS: Wenn Ihr mit dem Kopf so hübsch in Euren Kissen gebettet einschlaft und in Traumzustände gelangt, in denen Ihr Traumfreunde habt, denen Ihr nur in Traumzuständen begegnet, und ein anderes Mal interagiert Ihr mit Freunden, die Ihr sowohl in Traumzuständen als auch in Wachzuständen kennt, so als ob es so etwas wie den physischen Körper, dem Ihr Energie spendet, nicht gäbe, so ist das eine Annäherung an die existierenden Beziehungen. Was Eure Traumbeziehungen zu Freunden, die Ihr nur im Traum, und zu jenen, die Ihr sowohl im Traum wie auch in der wachen Realität kennt, anbelangt, möchten wir noch erwähnen, dass Eure Traumhandlungen immer noch in Beziehung zu Euren falschen Identitätskonzepten stehen.

Wenn der Traum angsterregend genug ist, mögt Ihr befürchten, zu sterben. Das ist der eine Unterschied. Der andere Unterschied ist der, dass viele Individuen, die erkennen, dass das physische Leben in vielerlei Hinsicht sehr herausfordernd und sogar schmerzlich sein kann, manchmal zu dem Schluss kommen, wenn es ein nicht-physisches Leben gibt, dass dieses frei von schmerzlichen Herausforderungen und Erfahrungen sein müsse, da schmerzliche Herausforderungen und Erfahrungen mit dem physischen Körper zu tun haben, also muss die andere nicht-physische Erfahrung so beschrieben werden, dass man dann keinerlei Form oder Körper per se hat. Versteht Ihr?

Wir müssen jedoch ganz klar festhalten, dass es da weder ein trübes, nihilistisches Nichts noch blendende grelle Lichter oder zerbrechliche träumerische Visionen gibt, die sich in dieser Art transzendentaler Erfahrungen ereignen. Tatsächlich ist dies eine vibrierende und leuchtende Welt in transzendentaler Farbe, Form und Klang, eine sublim/erhaben vielfältige spirituelle Landschaft, die von zahllosen glückseligen, ewiglich befreiten Seelen bevölkert ist, die in spiritueller Wahrnehmung, Empfindung und Emotion schwelgen, allesamt in Zusammenhang mit dem vollständig glückseligen, vollständig entzückenden „Alles Was Ist“ oder Höchsten Wesen. Ist das für Euch etwas einleuchtend?

CHUCK: Ja, das ist es. Um noch einmal auf meine ursprüngliche Frage zurückzukommen: Diese Individuen sind immer noch in ihrer Erfahrung, was uns anbelangt, transzendental fokussiert. Scheinen wir für sie in einem ruhigen Zustand zu sein oder zu schlafen, so dass sie nicht wirklich unsere Aufmerksamkeit haben können? Ich frage mich, wie sie uns aus ihrer Warte wahrnehmen.

KRIS: Das hängt davon ab, wie Du “uns” definierst.

CHUCK: Mit uns meine ich das tatsächliche Ich, das transzendente Ich, das hier materiell fokussiert ist.

KRIS: Nicht, wenn Ihr eine bewusste Erkenntnis Eurer eigentlichen, transzendenten, spirituellen Natur entwickelt. Obwohl dies ein Prozess ist, sehen diese befreiten Seelen Eure Entwicklungsstufen und helfen auf unterschiedliche Art und Weise, je nach Zeit, Raum und Umständen.

CHUCK: Nehmen wir an, ich interagiere mit Dir und fange an, etwas Gewahrsein zu entwickeln, bislang noch eher konzeptuell als erkennend, aber doch etwas Gewahrsein meines Seinszustands. In diesem Zustand engagiere ich mich noch nicht unbedingt meinen transzendentalen Freunden gegenüber, aber sie können sich mir gegenüber engagieren/aktiv sein, wenn ich dies erlaube und erkenne.

KRIS: Ihr seid einfach in einer Phase, wo Eure Sicht primär materiell fokussiert ist. Bitte versteht, dass es nicht die Augen sind, die sehen. Die Augen sehen nichts, aber Ihr benutzt einen biologischen Mechanismus der Augen, um der Existenz Eurer Realität Gestalt und Form zu geben. Das ist der wesentliche Unterschied. Die Augen üben bestimmte Funktionen aus, wie es auch die Ohren, die Zunge und andere Wahrnehmungsorgane tun, einschließlich des subtilsten Wahrnehmungsorgans, des Bewusstseinsmusters/Geists/Gemüts. Es ist jedoch das Selbst, das sich tatsächlich die von diesen Sinnesorganen gesammelten Daten zusammenreimt und sie übersetzt, und dieses Selbst ist materiell fokussiert und hat eine bestimmte Wahrnehmungsweise, die sich ziemlich von seiner ihm angeborenen und eigentlichen Natur unterscheidet. Es muss seine Psychologie auf der augenblicklichen Wahrnehmung aufbauen. Aber sobald es zu erwachen beginnt - ähnlich wie wenn Ihr den Traum- und Schlafzustand verlasst und allmählich erwacht – müssen Eure Sinneswahrnehmungsorgane sich an einen anderen Modus anpassen und andere Daten übernehmen, als die im Traumzustand erfahrenen.

Und Eure Reaktionen und Verhaltensweise usw. sind das Resultat der Wahrnehmungen innerhalb dieses Bewusstseinszustands, während Eure Reaktionen und Verhaltensweisen im Traumzustand Handlungen erschaffen, die auf den Wahrnehmungen und der Physik des Traumzustands oder des Bewusstseinszustands beruhen, den Ihr in den Träumen erlebt – der zwar zuordenbar, aber auch wesentlich verändert sein kann, wenn der Traum hinreichend tief und bizarr genug ist. Ist das auch für Dich einleuchtend?

CHUCK: Das ist es, und wenn Du sagst, dass ich im Traumzustand Handlungen erschaffe und wenn ich Deine Aussagen aus der letzten Sitzung richtig verstehe, so wird meine Interpretation umgehend durch Paramatma/die Überseele untermauert.

KRIS: Selbst in den Traumzuständen.

CHUCK: Ja, in allen meinen Erfahrungen, nicht wahr?

KRIS: Gewiss, und dies schließt auch jene Aktionen mit ein, die Ihr in jenen transzendentalen Gefilden hervorruft, wo es weder Geburt, Alter, Krankheit noch Tod gibt. Euer Begehren, Euch mit Alles Was Ist zu identifizieren/verbinden (to relate to), treibt jene Erfahrungen an durch die liebevollen und labenden Aktionen der Quelle von Paramatma/Überseele, durch Alles Was Ist. Ist das für Dich einleuchtend?

CHUCK: Ja, das ist es. Und wenn sonst niemand eine Frage hat, möchte ich noch auf etwas zurückkommen, was Du in der letzten Sitzung gesagt hast.

KRIS: Vielleicht möchte jetzt ein anderer eine Frage stellen, d.h. wenn sonst noch jemand eine Frage hat!

MARIT: Da die Quelle von Paramatma/Superseele Vermittler in den transzendentalen Gefilden ist, könnte es sein - sobald wir hinreichend erwacht sind und im transzendentalen Bereich funktionieren können-, dass wir Paramatma dann nicht weiter auf gleiche Weise angegliedert sind, da wir eine direktere Beziehung zu Alles Was Ist haben? Denke ich mir das bloß aus, oder birgt das ein Körnchen Wahrheit?

KRIS: In diesem bestimmten transzendentalen Bereich ist Eure Beziehung viel tiefer und viel persönlicher, während Ihr in der physischen Erfahrung in der Lage seid, mit Paramatma/Superseele zu interagieren und diese Beziehung in gewisser Weise aber noch als nicht extrem persönlich erachtet wird.

Ihr gibt ein großes Maß an Beziehungsfähigkeit (relate-ability) aber nicht in dem gleichen Ausmaß, wie Ihr sie mit der Quelle des Paramatma selbst erlebt. Es ist also nicht so, dass Paramatma/die Superseele verschwinden würde, aber Eure Beziehung bekommt eine ganz andere Beschaffenheit und Bedeutung. Das ist ähnlich, wie wenn ein geliebter Mensch durch die Welt reist und Ihr über Instant Messaging und Web Cams usw. in Verbindung bleibt und einen gewissen Austausch mit diesem Menschen habt, aber wenn diese Person dann nicht mehr auf Reisen ist, könnt Ihr das Niveau und die Beschaffenheit Euer Vertrautheit steigern, weil diese Person buchstäblich vor Euch steht und Ihr persönlicher interagieren könnt. Dies bedeutet nicht, dass Instant Messaging und Web Cam Kommunikationen oder Austausch nicht länger gültig wären, aber Ihr fokussiert Euch nicht unbedingt darauf. Ist das klarer?

MARIT: Ja, vielen Dank!

KRIS: Hat sonst noch jemand eine Frage?

JONATHAN: Kris, kann ich etwas zu zwei sehr einflussreichen selbstentfalteten Individuen aus Indien sagen?

KRIS: Gewiss.

JONATHAN: Ich habe die Biographien von beiden gelesen, und sie scheinen zwei unterschiedlichen Erkenntnisstufen erreicht zu haben. Der eine ist Ramana Maharshi, und der andere ist Sri Ramakrishna.


KRIS: Gewiss. Diese Individuen haben tatsächlich unterschiedliche Erkenntnisgrade erreicht. Der Erstere war ganz losgelöst und ganz im Brahman oder was Ihr einfach als das Licht bezeichnen würdet, realisiert/selbst gewahr geworden (realized). Eine sehr fortgeschrittene Seele, die nichtsdestotrotz schließlich ihre Reise fortsetzen muss, um die höheren Stufen der Erkenntnis im Hinblick auf die persönliche Beziehung mit dem Ewigen zu erreichen. Verstehst Du?

Das zweite Individuum, das in gewisser Weise eine intellektuellere Perspektive an den Tag legte, entwickelt sich ebenfalls zu seiner eigenen Beziehung (mit Alles Was Ist) hin, und obwohl dieses Individuum seine Befreiung auf eine andere Art und Weise erlebte, bleibt es immer noch ein minimal andersgearteter Schritt hin zu einer größeren Entfaltung/Evolution. Obwohl es gewisse Grade intensiver und tiefer Erkenntnis gab, muss dieses Individuum erst noch den süßen Geschmack von Prema Bhakti, der tatsächlichen Liebe für Alles Was Ist, vollständig verstehen. Obwohl sehr viel über dieses Thema gesprochen wurde, waren die Entwicklungen in gewisser Weise auf dieser tieferen intellektuellen Ebene bedächtig/gesetzt/farblos. (Though there was much talk on the subject matter, the developments were in some ways staid at that deeper intellectual level.) Verstehst Du? Sie manifestieren also beide verschiedene Erkenntnisgrade, jedoch nicht die endgültige Erkenntnis, und zwar keiner von beiden.

JONATHAN: Wäre Chaitanya Mahaprabu ein Beispiel für jemanden, der diese Gewahrseinsstufe erreicht hat?

KRIS: Chaitanya Mahaprabu ist ein etwas anders gearteter Fall. Chaitanya Mahaprabu wird als DER Kali Yuga Avatar gesehen. Auf diese Weise ist Chaitanya Mahaprabu die Manifestation sowohl der Quelle als auch des der Quelle eigenen internen Prinzips der Freude, welche gekommen sind, um die Bedeutung der Hingabe und Liebe des Höchsten auf eine Weise zu definieren, die durch Handlung/Aktion unterrichtet. Ist das für Dich einleuchtend?

JONATHAN: Ja, das ist es.

KRIS: Habt Ihr sonst noch Fragen?

CHUCK: Gibt es physisch verkörperte Individuen, die eine Bewusstwerdung des Selbst erreicht haben?

KRIS: In welchem Kontext? Wo, wann und wie?

CHUCK: Derzeit auf dem Planeten, in unserer Raumzeit, Individuen, die den Anandamaya-Zustand, die ihre Bewusstwerdung erreicht haben und eine Verbindung mit Krishna erleben, während sie physisch sind. Gibt es derzeit irgendwelche physischen Individuen auf dem Planeten, die diesen Gewahrseinszustand erreicht haben?

ELLEN: Ich würde wetten, es gibt sie, und wir mögen nie erfahren, wie sie heißen.

KRIS: Gewiss.

CHUCK: Ich brauche keine Namen!

KRIS: Es gibt allerdings einige, aber sie verkünden das nicht unbedingt noch würden sie ihren bestimmten Grad ausposaunen. Jemand, der Anandamaya erreicht hat, wird kaum an der nächsten Straßenecke seinen Grad ausposaunen. Ist das für Dich einleuchtend? Sie können in verschiedenen religiösen oder spirituellen Gesellschaften angetroffen werden.

Habt Ihr sonst noch Fragen? Bei 12 Teilnehmern sollten doch noch ein oder zwei Fragen folgen können.

CHUCK: Ich möchte nicht die verfügbare Zeit an mich reißen, also gebe ich Euch jetzt etwas Zeit zum Denken. Wenn sich keiner meldet, melde ich mich wieder.

KRIS: Aber Du wirst es sowieso tun!

CHUCK: (lacht) die Zeit an mich reißen oder zurückkommen?

KRIS: Du kannst wählen.

JONATHAN: Kris, könntest du ein bisschen mehr zu Vallabhacharya sagen?

KRIS: Was möchtest Du wissen?

JONATHAN: Dieses Individuum, über das Du schon zweimal gesprochen hast, fasziniert mich. Vielleicht etwas über seine Entwicklung der Liebe für Alles Was Ist?

KRIS: Ein solches Individuum würde als Uttama-Adhikari (höchste Verehrer) angesehen werden und auf solche Weise die höchste Stufe der Liebe erreicht haben, dass er/sie trotz seines Funktionierens in der materiellen Welt nicht länger von den Gunas, den drei Modi der materiellen Natur beeinflusst wird. Obwohl ein solches Individuum zeitweise Symptome aufzeigen mag, die anscheinend den drei Modi zugeordnet werden können, wird es nicht länger davon berührt.

Bereits sehr früh bewies Vallabhacharya, wie viele andere auch, eine starke und mächtige Neigung, die spirituellen Aspekte des Lebens zu erforschen und auch andere in dieser Hinsicht zu lehren. Und bereits in jungen Jahren bewies er das, was Ihr als mystische Kräfte bezeichnen würdet, aber niemals unverhohlen, meist in Übereinstimmung mit spezifischen Lehren. Vallabhacharyas Fähigkeit, in einem transzendentalen Zustand zu bleiben war, ziemlich unerschütterlich, sie schwankte nie, und immer engagierte er sich selbst und andere in diesem transzendentalen Zustand. Deshalb wird er als ahcarya angesehen, d.h. einer, der durch sein Beispiel lehrt.

Du kannst im Internet wahrscheinlich viel über dieses große Individuum finden, so wie es auch noch viele andere gibt, Ramanujacharya und so viele andere auch. Informiert Euch also selbst. Deren Leben können als Richtschnur genutzt werden, um danach zu streben, zumindest eine ähnliche Stimmung zu erreichen. Ist das für Euch einleuchtend?

JONATHAN: Ja, vielen Dank, Kris.

KRIS: Habt Ihr sonst noch Fragen? (Pause) Dann werden wir vielleicht selbst Fragen stellen. Erinnert sich noch jemand daran, worüber wir zu Anfang sprachen, am Anfang dieses Abends, nicht am Anfang von Zeit und Raum?

ELLEN: Das Verständnis bezüglich des Yosef-Projekts.

MARK: Darüber, dass die menschliche Erfahrung noch so vieles mehr ist, und über den Sinn des Lebens.

KRIS: Über Aspekte und den Sinn des Lebens. Hat sich Euer Verständnis und Eure Definition des Sinns des Lebens aufgrund von alledem verändert, was Ihr in vielen Wochen, Monaten und einige von Euch vielleicht sogar in Jahren angesammelt habt, und falls ja, wie seht Ihr dies heute?

MARIT: Aber ja! Inzwischen verstehe ich, dass der Sinn des menschlichen Lebens dazu gedacht ist, sich an die Gottheit zu erinnern und dorthin zurückzukehren. Und alle die Dinge, die ich zu tun bereit bin, um diese Beziehung mit dem Göttlichen zu pflegen, haben meine Richtung, mein Konzept und mein Leben sehr verändert. Das ist ein bisschen schwach, aber…

KRIS: Wir verstehen Dich. Und inwiefern hat sich dabei Deine Sicht des Lebens verändert?

MARIT: Meine Sicht des Lebens, ich bin mir nicht sicher, was das bedeutet, aber …

KRIS: Wie stellst Du Dir jetzt Dein Leben vor?

MARIT: Für mich ist es ein drastischer Wandel. Ich bin ohne religiöse Erziehung aufgewachsen, und nun zu sehen, dass ich Freude an meinen kleine Erfahrungen habe, tatsächlich dem Göttlichen zu Diensten zu sein, das ist so befriedigend, so erfüllend und mächtig und ganz anders, als mein Standort noch vor zwei Jahren war …

KRIS: Gewiss. Vielen Dank dafür, dass Du Deine Beobachtungen mitgeteilt hast.

Wir glauben, dass wir die Genehmigung von Sohars haben, kurz über einen kleinen Teil eines kürzlich erfolgten Gesprächs zwischen ihm und uns zu sprechen.

JOHN: Kein Problem.

KRIS: Und keine Sorge, wir verraten keine Geheimnisse. Im Wesentlichen geht es um einen Vorschlag, der auf Josephs Wunsch zurückgeht, Präsentationen zur Bhagavad Gita zu machen. Wir mögen gelegentlich in diese Gespräche eingreifen und unsere Perspektive dazu bringen. Die von Euch, die an solchen Gesprächen interessiert sind, bitten wir, Joseph dies wissen zu lassen. Vielleicht können diese Präsentationen an einem Montagabend oder an einem anderen Euch genehmen Abend abgehalten werden, an einem Abend, der nicht mit unseren anderen Gesprächen kollidiert. Wenn also einige von Euch daran interessiert sind, so rühren wir die Werbetrommel für Joseph. Und wenn Ihr noch andere kennt, die daran interessiert sein mögen, könnt Ihr gerne mit ihnen darüber sprechen. Ihr werdet zweifellos überrascht sein, dass solche uralten Texte so maßgeblich für die moderne Welt sind, und vielleicht noch mehr als das. Sie sind schließlich eine zeitlose Botschaft. Habt Ihr sonst noch Fragen?

JOHN: Ich war fasziniert von dem, was Du vorhin über die Aktivitäten im transzendentalen Zustand sagtest. Es klang wunderbar. Könntest Du noch ein bisschen mehr dazu sagen?

KRIS: Derzeit denkt Ihr alle, dass Eure Erfahrungen im Wachzustand Eure reale Erfahrung sei, und das, was Ihr in Euren Träumen tut, ist einfach ein Traum, der schon Augenblicke nach dem Erwachen wieder verschwindet, und an einiges erinnert man sich nie wieder, ein Zustand, den Ihr vielleicht sogar als Nichtrealität erachten mögt. Ihr seht also den Wachzustand als Euren wirklichen Heimatstandort an. Aufgrund Eurer Konditionierung und so vieler anderen Lebenszeiten und Fokuserfahrungen haltet Ihr das für die wirkliche Sache, trotz deren äußerst temporären Beschaffenheit.

Wie wir zuvor schon sagten, kann sie (unsere physische Lebensmanifestation) jederzeit wie ein Wassertropfen vom Blatt gleiten und nicht mehr sein, und obwohl die lebende, wache Erfahrung ihre Anziehungen und Zerstreuungen bietet, kann nicht bestritten werden, dass dies eine temporäre Situation ist, eine temporäre Beschaffenheit, an die Ihr Euch sehr gewöhnt habt, so als ob dies die wahre Sache sei, dem Taucher nicht unähnlich, der denkt, dass der Taucheranzug und die Ausrüstung seine wahre Erfahrung und die Zeiten, wenn er seinen Anzug und die Ausrüstung nicht trägt, ein unwirklicher Zustand wären, was das Ergebnis Eurer Konditionierung ist.

In der wahren Erfahrung, die viele von Euch einfach aufgrund der Konditionierung vergessen haben, erlebt Ihr wahrlich eine andauernde, und wir sollten dies sogar noch relativieren und vielmehr von einem sich ständig vergrößernde Grad transzendentalen Entzückens sprechen, das keine Grenzen kennt. Während Ihr in der materiellen physischen Erfahrung fokussiert seid, gibt es für Euch gewisse Grenzen bezüglich des Ausmaßes an Entzücken, Vergnügen usw., und viele habt Ihr eigenständig errichtet. Und das ist so, weil Ihr, wie die Natur von Alles Was Ist, Teil des Freudenprinzips von Alles Was Ist seid, individuell mit den gleichen Eigenschaften zum Ausdruck gebracht, aber in begrenzter Menge.

Ihr strebt nach Entzücken, Vergnügen, Ananda und sogar nach dem Ewigsein dessen, was nicht ewig ist, da es die Euch angeborene Natur ist, Euren ewigen Zustand zum Ausdruck zu bringen, aber Ihr stoßt öfters auf bestimmte Grade an Frustration oder auf Steinmauern, einfach aufgrund der begrenzenden Natur und der einschränkenden Faktoren und der den Erfahrungen innewohnenden Zustände, diesen Erfahrungen, die Euch in der materiellen Manifestation möglich sind. Und während die Konditionierung weitergeht, vergesst Ihr immer mehr Eure ewige Natur und denkt oft, dass diese bloß Mythologie, das Hirngespinst eines Hirngespinstes der Vorstellungskraft sei, vielleicht eine Art kosmischen Scherzes, wobei Ihr irgendwie die Kehrseite des kosmischen Scherzes seid, und Ihr erkennt keinen Augenblick lang, dass Euer wahres Zuhause noch viel mehr ist, als Ihr Euch dies je vorstellen könntet.

Und wie wir schon vorhin sagten, ist diese andere Realität, dieser transzendentale Zustand, kein düsteres nihilistisches Nichts. Es gibt keine zarten träumerischen Visionen von Harfen und Wolken. Es gibt kein blendendes grelles Licht oder Lichter, obwohl alles vibrierend und leuchtend ist. Und die Lumineszenz dieser ewigen transzendentalen Realität geht von dem göttlichen Wesen selbst aus, das sich immerdar ins Unendliche ausdehnt. In diesem transzendentalen Zustand sind Eure Vergnügen und Freuden immer am Wachsen, da Ihr reagiert auf das der Quelle aller Quellen, der Ursache aller Ursachen, der Saat aller Universen und Formen usw., „Freude zu spenden“. (as you respond to giving pleasure to the Source of all sources, the Cause of all causes, the very seed of all universes and forms and so on.) Bei diesen Erfahrungen kennt Eure Freude keine Grenzen, da es keine Geburt und kein Alter gibt, was Euch die Laune verderben könnte, weder Krankheit noch Tod, um dies so endgültig zu machen.

In dieser materiellen Welt seid Ihr abhängig wovon? Vom Sonnenschein, der Euch Leben und Energie spendet, nicht wahr? Aber Ihr nennt ihn nicht einfach „Schein“, nicht wahr?

JOHN: Nein, wir sprechen vom Sonnenlicht.

KRIS: Sonnenlicht, Sonnenschein usw., da der Schein oder das Licht von der Sonne ausgehen, nicht wahr?

JOHN: Ich denke, ich sehe, worauf Du hinaus willst.

KRIS: Und das wäre?

JOHN: In den transzendentalen Gefilden gibt es Licht oder einen Schein, aber es ist das Gotteslicht oder der Gottesschein.

KRIS: Ja. Es ist die Lumineszenz selbst der glückseligen Natur von Alles Was Ist, der/die/das zusammen mit allen seinen Teilen Freude genießt.

JOHN: Kris, das klingt so erstaunlich. Und warum sind wir hierhergekommen?

KRIS: Das ist die ewige Frage!

JOHN: Ich scherze ein bisschen.

KRIS: Gewiss. Gibt es noch andere Fragen? (Pause) Da es im Augenblick keine Fragen gibt, machen wir weiter. Wenn Ihr beispielweise in Euer physischen Realität einen Apfelbaum pflanzt, was könnt Ihr von diesem Baum bekommen?

ELLEN: Äpfel, Schatten.

CHUCK: Saft.

KRIS: Mit anderen Worten könnt Ihr keine Banane oder Schuhe von dem Baum bekommen.

MARK: Brennholz!

ELLEN: Dann hätten wir keinen Schatten und keine Äpfel mehr!

CHUCK: Ja, es gibt bestimmte Dinge, die ein Apfelbaum hervorbringt, und die andere nicht produzieren.

KRIS: In diesen transzendentalen Gefilden gibt es etwas, was als Wunschbäume beschrieben wird. Wünsche sind ihre Früchte, und alle Wünsche drehen sich um die vergnügten Aktionen und den glückseligen Austausch zwischen den wesentlichen Teilen (parts and parcels) und deren Quelle. (Kris beschreibt uns Menschen als wesentliche Teile von Alles Was Ist). Und weiterhin wird gesagt, dass die wesentlichen Teile selbst wie Wunschbäume sind.

Und es wird weiterhin verstanden, dass jene, die ihr Leben dem Streben nach diesem Wissen und dem Kultivieren der verschiedenen Beziehungsgrade mit der Ursache aller Ursachen, mit Akhila, Alles Was Ist, widmen, selbst wie Wunschbäume sind, weil die Frucht ihres Kultivierens von Bhava oder Liebe da ist, um großzügig zu geben, damit andere erwachen mögen für ihren natürlichen Bewusstseinszustand, der keine Zumutung ist. Ein natürlicher Zustand kann für das Individuum keine Zumutung sein. Versteht Ihr?

In diesen transzendentalen Gefilden gibt es einen gewissen Wettstreit oder Herausforderungen, und das Ziel ist nicht unbedingt, zum Helden oder Gewinner proklamiert zu werden, sondern zu sehen, wer Akhila Entzücken, Vergnügen, Liebe und Hingabe geben kann. Und dieses Wort Hingabe ist auch interessant, denn es kennzeichnet eine bestimmte Art von Liebe, nicht wahr? Sohars, würdest Du dem zustimmen?

JOHN: Ja, Hingabe, eine sehr spezifische Art der Liebe.

KRIS: Warum würde man das als eine spezielle Art der Liebe sehen?

JOHN: In der Hingabe ist enthalten, dass man den anderen den Vorrang vor sich selbst gibt.

KRIS: Gewiss. In Eurer modernen Welt kann ein solches Konzept sogar als ziemlich enttäuschend erachtet werden, nicht wahr? Und zugleich gibt es eine Art von Blindheit, eine Augenkrankheit zumindest des geistigen Auges, weil die Leute bekunden, dass man sich zu allererst einmal selbst lieben müsse, und alles andere wäre fast irrelevant, so wie die „ich, ich, ich“-Generation beschrieben wird. Ist das richtig?

JOHN: Ja, und vieles kann auch für das “Du erschaffst Deine eigene Realität”-Zeugs gesagt werden.

KRIS: Gewiss, das ist eine Erweiterung der “ich, ich, ich”-Generation, und doch gibt es ein Scheitern beim Erkennen, dass die meisten Individuen tatsächlich physisch, emotional und psychologisch das höchste Wohlbefinden und Wohlergehen und die beste Gesundheit entfalten, wenn sie was sind?

ELLEN: Wenn sie verliebt sind.

KRIS: Gewiss, und warum ist das so? Weil das Objekt ihrer Zuneigung vorrangig wird in …

ELLEN: In ihren Gedanken.

KRIS: in ihren Gedanken, ihrer Aufmerksamkeit, ihren Gefühlen, ihren Emotionen, ihren Worten und in Ihrem Geiste/Gemüt/Bewusstseinsmuster. Und in diesem transzendentalen Zustand wird das Gleiche aufgezeigt, aber in einem noch viel größeren Maße. Und man muss nicht körperlich von der physischen Realität entfernt sein, um diesen Zustand zu erreichen, da Euer Bewusstsein immer noch im Körper fokussiert sein kann, während Ihr völlig offen mit diesen transzendentalen Gefilden verbunden seid.

ELLEN: Du sprichst davon, Paramatma/Superseele Freude zu bereiten und die Beziehung zu ihr zu erforschen. In jüngster Zeit habe ich viele Konflikte erlebte, weil ich diese Beziehung erforsche und seit einigen Jahren versuche, eine bessere und tiefere Beziehung zu ihr herzustellen. Und ich habe Gedanken an weltliche Beziehungen und an eine Lebensbeziehung hinter mir gelassen, mit Ausnahme der Verbindung zu meinen Freunde und zu meiner Familie.

Neulich hatte ich Kontakt zu einem Freund/Freundin (friend), und es besteht die Möglichkeit einer sich vertiefenden Beziehung. Und hier tauchte für mich ein Konflikt auf, weil ich nicht wollte, dass die externe Beziehungen meine innere Beziehung zur Superseele stört, aber was nun geschah, ist, je mehr ich versuchte, die Tür für die äußere Beziehung zu schließen und ihr zu widerstehen, desto schwächer wurde die innere Beziehung, und ich bekam deutliche Hinweise, dass es der Wunsch meines eigenen Paramatma/Superseele ist, dass ich dies erforsche.

KRIS: In einer Verbindung zwischen Ehemann und Ehefrau mag es vor der Ankunft der Kinder - nicht durch den traditionellen Storch, sondern durch die eher üblichen Methoden - eine liebevolle Beziehung und einen Austauschzwischen beiden geben. Und wenn dann die Kinder auftauchen, Ihr kennt es, wie diese an die Tür klopfen und sagen: „Da sind wir!“

Es mag eine Anpassungsphase geben, aber das heißt nicht, dass die Frau, die nun Mutter wurde, jetzt den Ehemann und Vater der Kinder ablehnt und sagt: „Ich kann nicht mehr Deine Frau sein, da ich die Mutter der Kinder sein muss.“ Es gibt da keine klaren Grenzen. Die Verbindung beider schließt Kinder mit ein, und die Verbindung der Mutter mit den Kindern schließt den Vater mit ein, wenn er präsent ist.

Und es werden alle Arten von Familieneinheiten geschaffen, ob mit zwei Frauen, zwei Männern, Mann und Ehefrau, Mann und eine Frau und Variationen davon. Die menschliche Psyche verfügt über die Kapazität zu einer sich ständig erweiternden Definition und Neudefinition der Liebe und der liebenden Beziehungen, und eines muss das andere nicht ausschließen. Ihr mögt verstehen, dass Ihr vielleicht mit 10 Jahren eine bestimmte Liebe für eine Person empfunden habt, und beim Älterwerden seid Ihr dieser Liebe entwachsen, und doch denkt Ihr nicht unbedingt, dass jene Liebe ungültig gewesen wäre. Sie ist immer noch Teil Eures Aufbaus, Euer Erfahrungen und Eurer Spuren (imprints) und dessen, was Ihr seid, nicht wahr?

Dies kann also nur zu einem noch größeren Kontext für die von Dir gesuchten Erfahrungen führen. Du kannst entscheiden, ob dies Dich tatsächlich von der erwünschten inneren Beziehung ablenkt, oder ob es diese ergänzt. Und wenn das andere Individuum die von Dir erforschten Ideale ablehnt, ist das wiederum eine andere Frage, eine, mit der Du auf Deine eigene Weise umgehen kannst. Idealerweise sollte es ergänzend sein.

ELLEN: Ja, das ist ideal. Komisch, ich fühle mich wie jemand, der Angst hat, seinen besten Freund/in und seinen Geliebten miteinander bekannt zu machen, Angst davor, dass sie wie Feuer und Wasser sein werden.

KRIS: Dass einer auf den anderen eifersüchtig wäre?

ELLEN: Ja, ich weiß, dass das lächerlich ist.

KRIS: Obwohl dies im wirklichen menschlichen Leben vorkommen mag, dass es noch einen Dritten gibt, wie sagt Ihr dafür? Wir können das Wort nicht finden, und das ist für uns ziemlich ungewöhnlich! Aber wenn wir bei dem Beispiel bleiben, das Du gerade genannt hast: Die Frau stellt ihren Geliebten ihrer besten Freundin (best friend) vor, oder sie stellt die beste Freundin dem Geliebten vor und mag Angst vor einem Konflikt haben. Es gibt da gewöhnlich noch ein drittes Element, wo es unterhalb dieser Besorgnis noch eine andere Besorgnis gibt und die Frau möglicherweise sogar eifersüchtig sein mag auf jede Freundschaft, die zwischen dem Geliebten und der besten Freundin entstehen könnte. Das wird manchmal als Bedrohung für die Beziehung mit beiden Individuen gesehen. Ist das einleuchtend?

Wenn man jedoch sicher ist und eine solidere Plattform hat und die Anfänge dieser ewigen Beziehungen versteht und innerhalb dieses Kontextes temporäre Beziehungen mit einschließen kann, gibt es einen gewissen Pegel an – wir wollen bei der Wortwahl vorsichtig sein – an Distanziertheit (detachment), was nie als Gleichgültigkeit interpretiert werden darf. Indifferenz/Gleichgültigkeit ist ein sehr unpersönliches und hässliches Wort, aber eine gewisse Distanz von der Angst. Dann lasst Ihr ganz natürlich den natürlichen Fluss zu, den sich vertiefenden Strom der Beziehungen. Und irgendwo und irgendwie geht und muss es immer um Beziehungen gehen, da Ihr persönliche Wesen seid und in Beziehung zu etwas stehen müsst (to relate).

ELLEN: Ich habe das Gefühl, dass Paramatma/Überseele im Inneren das begehrt, was ich begehre.

KRIS: Paramatma/die Überseele möchte - nicht wie ein Nikolaus, der Euch alles gewährt – ,sie möchte idealerweise, dass Ihr Euch entwickelt und diese natürliche Beziehung zu Alles Was Ist über Paramatma/die Superseele neu entfacht. Das ist die Anfangsphase. Ist das für Dich einleuchtend?

ELLEN: Ja, das ist es. Vielen Dank.

KRIS: Und damit geben wir Euch Joseph zurück und wünschen Euch, dass alle Eure Beziehungen in den Kontext zu Eurer ewigen Beziehung mit Akhila gebracht werden. Und damit danken wir Euch für Eure schöne kollektive gemeinsame Betrachtung.


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