Kris Vertrauen dem inneren Selbst gegenüber p.Sitzung Tom

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Vertrauen dem inneren Selbst gegenüber - Persönliche Sitzung mit Tom Chez
23. April 2008

Channeled von Serge J. Grandbois und transkribiert von Tom Chez (Desiré)
Aufgenommen in Toronto, Kanada, am 23. April 2008

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Du Dich wohlfühlst und danken Dir für Deine gemeinsame Betrachtung.

TOM: Es ist schön, wieder einmal mit Dir zu sprechen.

KRIS: Gewiss.

TOM: Heute möchte ich über das Vertrauen dem Selbst gegenüber und über die Ego-Perspektive in Verbindung mit unseren inneren Kommunikationen sprechen.

KRIS: Gewiss. Und bist Du bereit für dieses Gespräch? Du magst bereit sein, Fragen zu diesem Thema zu stellen, aber bist Du auch bereit für das Material selbst?

TOM: Ich denke ja. Meine Fragen wurden mehr, und derzeit bin ich bereit, dies endgültig herauszufinden.

KRIS: Gewiss. Zunächst einmal möchten wir sagen, dass es aus unserer Sicht eine Veränderung in Dir gibt, und dass Du mehr dazu neigst, mit dem zu experimentieren, was Du als „Glücklichsein“ bezeichnen würdest und weniger mit anderen Dingen, mit denen Du Dich lange beschäftigst hast. Stimmt das? Wie würdest Du nun gerne dieses Thema angehen?

TOM: Ich habe mir einiges notiert und denke, dass ich dies einfach vorlesen sollte. Bei meinen inneren Kommunikationen habe ich bemerkt, dass die Ego-Perspektive etwas mit ins Spiel kommt, wo ich mir ein bisschen Gedanken um die Qualität dessen mache, was ich da bekomme, und ob es da sein wird oder nicht, und was andere Leute über das, was ich da sage, denken mögen.

Nach einer Weile bemerkte ich, dass die Einleitung und das, was ich machte, wirklich gut waren, aber dann bemerkte ich, dass ich nicht damit weitermachen konnte, weil im Grunde genommen meine Erwartungen die Kommunikation erstickten. Ich musste mir genau ansehen, welche Glaubenssätze da im Spiel waren. Warum konnte ich dies einfach nicht so sein lassen, wie es war? Warum war es für mich wichtig, dass es auf eine gewisse Weise für mich ablief? Warum ist es wichtig, dass andere Leute überhaupt etwas von meinen Kommunikationen erfahren? Warum kann ich nichts für mich selbst erfragen? Ich hatte das Gefühl, dass ich noch nicht dieses Vertrauen entwickelt hatte.

Ich entdeckte also, dass ich immer auf eine Rückmeldung wartete und mir Gedanken bezüglich der Qualität mache, und ich frage mich, was die richtige Ego-Perspektive ist, die man da haben sollte? Ich weiß, dass wir nicht völlig egoistisch und auch nicht völlig das Gegenteil davon sein und uns gänzlich wertlos fühlen wollen. Wir wollen also irgendwo dazwischen sein, in einem Zustand des Zulassens, und ich denke, dass dies wohl der beste Standort dafür ist.

KRIS: Das ist gewiss eine höchst wünschenswerte Fragestellung. Wir sind vielen Individuen begegnet, die in frühen Phasen ihrer inneren Kommunikationen ein großes und dringendes Bedürfnis empfinden, dass diese Kommunikationen alle Mühen der Menschheit in 500 oder noch weniger Worten lösen sollten. Und wenn ihre Kommunikationen nicht diese einfache Aufgabe erfüllen können, wozu sollten sie dann überhaupt gut sein, und welchen Wert sollten sie dann haben? Obwohl die Absicht großmütig und sogar majestätisch sein mag, ist ein solcher Ansatz eine todsichere Methode, um den Prozess zu beenden, weil das Bewusstsein/bewusste Gemüt zwar diese Vorstellungen eruieren mag, aber immer noch so sehr davon übermannt wird, dass es den Prozess herunterfahren wird.

Das ist so, wie wenn man ein kleines Kind trainiert und es dazu ermutigt, im Schwimmbecken zu schwimmen. Wenn Du dem Kind sagst, dass es innerhalb der nächsten paar Minuten schwimmen können muss, weil Du es dann in die Mitte des Ozeans werfen wirst und es ans Ufer zurück schwimmen muss, wird das Kind nicht schwimmen lernen und mag vielleicht sogar vorziehen, zu ertrinken, bevor ihm noch andere drastische Maßnahmen auferlegt werden. Ist das einleuchtend?

TOM: Ja. Ist das die Ego-Perspektive?

KRIS: Das ist richtig. Das ist der bewusste Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster, also das bewusste Teilhaben, welches mehr oder weniger versucht, die Kontrolle über eine Situation herzustellen, die es nicht gänzlich begreifen mag. Denn Du kannst alle Bücher lesen, die von anderen zu diesem Thema produziert wurden, und denken, weil Du die präsentierten Konzepte intellektuell begreifst, dass das bloßes Eintauchen Deiner Zehen in den Ozean Dir natürlich automatisch garantiert, dort im Meer schwimmen zu können. Wenn das so wäre, würden natürlich viele Leute im Meer schwimmen, aber so ist das nicht.

Dies ist ein Thema, das mit einer gewissen Finesse angegangen werden muss, wenn Du so willst, mit einer gewissen Diplomatie in dem Sinne, dass Du die Pforten zu einem riesigen inneren Bereich des Wissens öffnest. Du magst es als Unterbewusstsein bezeichnen, und jede Bezeichnung ist auf Dauer wahrlich belanglos, denn Du öffnest einfach die Pforten hin zum tieferen Selbst.

Man würde also vorziehen, zuerst einmal einige Erkundungen vorzunehmen, um eine Idee vom Gelände zu bekommen. Anschließend würde man ein bisschen mehr erkunden wollen, um vielleicht die Bräuche, die Gesetze und Gewohnheiten der Einwohner zu verstehen, um Dich mit diesen vertraut zu machen. Sobald Du anfängst, mit den Individuen zu interagieren und deren Sitten und Sprache, Geschichte und Glaubenssätze zu lernen, magst Du Dich freier unter diese mischen und viel leichter und ganz natürlich hin und her reisen. Wenn Du einfach in ein unbekanntes Gebiet in einem fremden Land torkelst, kann es sehr wohl geschehen, dass man Dich auffordert, Deinen Pass vorzuzeigen.

Dies sind allesamt Allegorien, aber zumindest verstehst Du das Prinzip, nämlich Dich damit vertraut zu machen, sanft mit Dir selbst zu sein, denn beispielsweise wäre es höchst unvorteilhaft, wenn Du Dich in einer weit entfernten Provinz Chinas befinden und Dich aufregen und ärgerlich werden würdest, weil Du die Sprache nicht innerhalb der ersten paar Minuten nach Deiner Ankunft dort erlernen würdest. Ist das für Dich einleuchtend?

Du würdest also sanft mit Dir selbst sein und alle Möglichkeiten erwägen wollen, und dies mag nur geschehen, wenn Du ruhig bist. Der bewusste Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster mag wünschen, immer alles zu wissen. Sehr oft ist er wie das Kind im Auto der Familie und fragt andauernd: „Sind wir schon da? Sind wir schon angekommen?“ Ist das einleuchtend?

TOM: Ja, das ist eine schöne Perspektive.

KRIS: Dies bedeutet nicht, dass der bewusste Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster nicht intelligent wäre, denn er ist intelligent. Aber er hat einfach eine andere Art und Weise, das Universum zu verstehen und in Beziehung zu diesem zu stehen. Und in der kleinen, von ihm überblickten Domäne, denkt er, Meister von allem und jedem zu sein, und es mag bestürzend zu sein, zu entdecken, dass dies nicht der Fall ist. Deshalb muss man sanft und mitfühlend sein und Geduld mit dem Selbst haben – und Du hast selbst entdeckt, dass das durchaus nötig ist.

Ein anderer Ansatz wäre beispielsweise dies: Wenn Du Archäologe in einem antiken Land wärst, würde es Dir wenig nützen, frustriert zu sein, weil Du nicht die Sprache jener Leute verstehst, die vielleicht vor Tausenden von Jahren existierten. Du musst forschen, graben und Artefakte suchen, findest Überreste von Töpferwaren, Kunstwerken deren Kultur, die in ihrem Kunsthandwerk zum Ausdruck kommt. Du magst sogar Überreste der Sprache finden – und es mag ziemlich viel Zeit brauchen, diese zu entziffern.

Aber aufgrund Deiner Geduld wird sich Deine Feldarbeit als unschätzbar wertvoll erweisen, da sie die Früchte Deiner Bemühungen offenbaren wird, und du magst anfangen zu verstehen, wie alle Teile, die Anbetung in den Tempeln, die Schriften, die Kunstwerke, die Politik, die Sitten, Bräuche und Werte zusammentreffen. Alle diese Dinge werden zusammenfließen und einem Archäologen ein klares Bild davon geben, wie dieses antike Volk einst war. Und auf diese Weise wirst Du mit Wissen und Weisheit belohnt werden.

Und diese Unternehmungen in das Selbst hinein kannst Du leicht mit archäologischer Arbeit vergleichen, weil Du Gefühlsklänge, Bilder und vieles andere darüber hinaus erforschst. Doch dies kommt aus einem Bereich des Selbst, der viel größer ist als der kleine Sandkasten, den das Ego in diesen letzten Dekaden beaufsichtigt hat. Ist das ebenfalls einleuchtend?

TOM: Ja, das ist es. Wenn ich das richtig verstehe, wäre die bessere Herangehensweise, mehr zuzuhören als Fragen zu stellen. Ist es das, was Du sagst?

KRIS: Gewiss, obwohl wir nicht vorschlagen, Fragen zu eliminieren. Hattest Du je das Vergnügen, jemandem vorgestellt zu werden, der Dir Fragen stellte, und dann fing er an zu reden und hielt nie lange genug den Mund, so dass Du seine Fragen hättest beantworten können?

TOM: Ja. Ich denke, dass ich das im Traumzustand bei einigen meiner Aspekte gemacht habe.

KRIS: Natürlich ist es höchst wichtig, einen wissbegierigen Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster zu haben, weil dies benötigt wird, um sich abzunabeln von den akzeptierten Fakten über die Realität und zu verstehen, dass die Realität noch viel größer ist als Fakten dies anzuzeigen scheinen. Ihr reißt also Mauern, Barrieren und Widerstände nieder. Und die beste Herangehensweise beim Fragen ist es, lang genug innezuhalten, um die Antworten zu vernehmen. Und die Antworten mögen auf vielfältige Weise kommen, auch nicht gerade dann, wenn Ihr sie anfordert und möglicherweise auch nicht auf die angeforderte Art und Weise. Aber sie werden kommen und Euch zeigen, dass sie Euch auf halben Weg entgegenkommen mögen, denn wenn Ihr Antworten haben wollt, mögt Ihr ein bisschen Feldarbeit leisten, Euch Tonscherben und alten Schriften ansehen und dies dann ausknobeln müssen.

Du bist ein sehr intellektuelles Individuum, was einerseits ein Hindernis sein mag, oder so könnte es aussehen. Aber dies kann tatsächlich auch umgekehrt werden in das Gegenteil eines Hindernisses und zur Quelle für den Wissenserwerb werden. Alles, was dazu benötigt wird, ist ein bisschen Stille – beruhige den Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster lange genug, um die Antworten zu entdecken.

TOM: OK. Du sprachst zuvor über die Art und Weise, wie wir uns selbst – wie wir unser Ego sehen, das Teil von uns selbst ist. Wir müssen unserem Ego gegenüber diplomatisch sein und Themen identifizieren und mit dem Ego zusammenarbeiten und uns selbst suggerieren, dass eine Überreaktion vielleicht nicht vorteilhaft ist, und dass es besser wäre, die Dinge anders zu sehen, ein bisschen so, als ob dieses ein Kind wäre.

KRIS: Gewiss, und ganz gleich ob einem Kind oder Eurem Unterbewusstsein gegenüber, muss die Herangehensweise immer positiv und bejahend sein. Es mag sich beispielweise als schwierig erweisen, positive Resultate zu erhalten, wenn Ihr Eurem Unterbewusstsein sagt: „Liebes Unterbewusstsein. Ich möchte diese und jene Sache nicht erleben, ich will nicht dies und auch nicht das haben“, also manchen Leuten ähnlich, die lange Listen aller Dinge erstellen, die sie nicht an einem potentiellen Partner haben möchten. Und was denkst Du, was diese Leute dann bekommen?

Das, was sie nicht haben wollen. Sie werden also der Sorte von Leuten begegnen, die sie nicht mögen, und nur deshalb, weil das alles ist, worauf sie sich konzentrieren. Wenn ein solches Individuum eine andere Liste erstellen würde, die alle die wundervollen, labenden und lebensbejahenden Eigenschaften enthalten würde, die es sich von einem potentiellen Partner wünscht, wird seine Konzentration darauf sich auf zweifache Art und Weise auswirken, denn dies ist dann die Art von Individuum, die es anziehen wird, und weil es das ist, worauf es sich konzentriert, wird es auch irgendwie anfangen, die gleichen Eigenschaften zu spiegeln. Ist das einleuchtend?

Wenn Ihr das Unterbewusstsein aus der Perspektive einer positiven Herangehensweise ansprecht, wird Euch dies viel größere Resultate bringen. Und diplomatisch sein, das bedeutet auch nicht, dass Ihr zum Fußabtreter werden würdet. Es kann bedeuten, dass Ihr fest und stark seid, während Ihr immer noch positive Dinge anfragt.

Wir könnten Dir noch ein Beispiel geben. Wir könnten Dich beispielsweise verlocken, in einen meditativen Zustand zu gehen, obwohl wir Dich nicht darum bitten, denn dies ist eine rein theoretische Angelegenheit. Aber wir könnten Dich bitten, dies zu tun und dann Dinge sagen wie: „Vergiss Deine Kämpfe heute im Büro. Vergiss den heutigen Streit mit Deiner Frau. Vergiss, dass Dein Sohn ein Auto gestohlen hat und nun im Gefängnis sitzt – und entspanne Dich.“ Was denkst Du, wirst Du dann tun? Du wirst uns eine Banane ins Gesicht stecken wollen, damit wir schweigen, weil Du äußerst verärgert sein wirst, da Du Dich nun auf ein Dutzend Dinge konzentrieren wirst, die Du nicht im Kopf haben möchtest.

Wenn wir Dir jedoch vorschlagen, Dich auf ein sanftes Gefühl der Entspannung zu konzentrieren, das irgendwo in Deinem Körper beginnen mag – vielleicht an Deiner Hand, an Deinem Bein oder auf Deinem Skalp und zu erlauben, dass dieses sanfte Gefühl der Entspannung sich wie eine sanfte Woge in Deinem Körper ausbreitet und Dich zugleich auf den besänftigenden Rhythmus unserer Stimme zu konzentrieren und dabei zu bleiben und Dich auf diese sanfte Woge der Entspannung und den besänftigenden Rhythmus unserer Stimme zu konzentrieren, magst Du anfangen, Dich besser zu fühlen. Was denkst Du, wirst du dann erleben?

TOM: Dies würde viel besser funktionieren.

KRIS: Gewiss. Das Unterbewusstsein reagiert auch auf eine solche Weise. Wenn Du dem Unterbewusstsein Dinge suggerierst, tue dies immer bejahend/affirmativ, im Jetzt und in positiver Haltung.

Wenn Du nun zum anderen Extrem gehst und Dein Unterbewusstsein anbrüllt: „Jetzt will ich eine Turboladung haben und will in die Entspannung hinein explodieren!“, wird das auch nicht funktionieren. Verstehst Du? Eine sanfte, schöne, ausgewogene Herangehensweise, die zeigt, dass Du fürsorglich und labend bist, diese wird die besten Effekte bringen.

TOM: Das ist einleuchtend. Wenn ich mir meine eigenen Dialoge ansehe, denke ich, dass ich zu den richtigen Schlüssen gelangt bin, aber ich habe nicht die richtige Technik angewendet, um die von mir erwünschten Resultate zu bekommen.

KRIS: Und was hat das alles mit dem Ego zu tun? Das Ego kann Dein Gefährte sein, Dein Reisekamerad und Freund auf Deinen inneren Erkundungsreisen. Und einen Freund zu haben, der mit Dir auf diese Reisen geht, das ist kaum zu überbieten.

TOM: Das klingt sehr gut.

KRIS: Wir kommen zurück auf das ursprüngliche Thema Vertrauen, das auf der gleichen Linie liegt wie andere Gespräche, die ganz anders, und sogar im Widerspruch dazu und am entgegen gesetzten Ende des Spektrums zu sein scheinen. So wie ein wahrer Krieger so sehr bewandert in seiner Kunst ist, dass er niemals kämpfen muss, so… gib uns einen Augenblick bitte.

(eine Pause von einer Minute)

Gewiss denn. Was nun das Vertrauen anbelangt, so gibt es nur eine Person, der Du vertrauen magst, und zwar Deinem Selbst. Und wir sind uns bewusst, dass dies für viele Leute ein sehr schwieriges Thema ist. Einerseits mögen sie große Anstrengungen unternehmen, um ihr eigens Selbstvertrauen und ihre Aktionen zu schildern, die sehr leicht Verrat an ihren Worte üben mögen. Denn Vertrauen ist viel tiefer als Worte – Vertrauen ist ein Zustand, der dort herrührt, dass man sich mit dem Selbst angefreundet und dieses geheilt hat und es keine verborgenen Feinde im Selbst gibt. (Because trust is much deeper that words - trust is a state and as such trust comes from having both befriended and healed the Self - that there are no hidden enemies in the Self.)

Dies heißt nicht, dass Ihr nicht Eurem Selbst vertrauen dürftet, solange nicht bereits jeder einzelne kleine Aspekt entwurzelt wurde, aber dies gibt Euch einen Ort, wo Ihr anfangen und einen anderen Blickwinkel des Vertrauens in das Selbst erwägen könnt. Und dies mag sogar die Reprogammierung jener alten Glaubenssatz-Gewohnheitsmechanismen mit einschließen, die sogar schon aus der Kindheit herrühren mögen

TOM: Wir stoßen also direkt auf unsere Probleme. Wenn wir zu vertrauen versuchen, wird uns aufzeigt, welches unsere Themen sind, und wir fangen die Reise der Transformation dieser Themen und die Neuausrichtung unserer Energien in Einklang mit diesem Vertrauen an. Ist es das, was Du sagst?

KRIS: Gewiss. Nehmen wir an, dass Dir in der Kindheit Versprechen gemacht wurden, die entweder Deine Kameraden, Erwachsene oder sogar geliebte Menschen nicht gehalten haben. Dies mag sich mehrmals wiederholt haben. Du magst also in Deinem jungen Gemüt folgern, dass man Erwachsenen oder Kameraden, also anderen, nicht trauen kann. Und dies würde auch Dich selbst mit einschließen. Du kannst Dir nicht trauen, anderen zu trauen, weil es da immer die persönliche Perspektive gibt, obwohl diese oft vollständig ignoriert wird, so als ob Du nicht an dem Ereignis partizipieren würdest – so dass nur den anderen nicht getraut werden kann. Aber sobald Du in den Spiegel blickst, muss das auch Dich selbst mit einschließen. Dies läuft also auf den Glaubenssatz hinaus, dass Du Dir selbst nicht trauen kannst. Folglich kannst Du dem, was aus Deinem Gemüt und von Dir kommt, nicht trauen. Dies kann sogar soweit gehen, dass dies alle möglichen Entscheidungen mit einschließt, denen Du nicht trauen kannst, weil Du Dir nicht trauen kannst.

TOM: Dies beläuft sich dann auch auf die inneren Kommunikationen.

KRIS: Richtig. Du magst Dir nun bewusst sein dass dies natürlich Glaubenssätze sind, die mit Gefühlen zu tun haben, und die Glaubenssätze sind an der Erschaffung der Situation ebenso beteiligt wie die Gefühle – die Dir sagen, was Du erschaffst. Und das, was diese Zustände programmiert, das kann verändert werden, so wie Du auch die Programmierung eines Computers verändern kannst. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Ja, wenn Du vom Entfalten der Persönlichkeitsstruktur sprichst, beinhaltet dies sowohl die Wahl der Glaubenssätze als auch die emotionale Transformation der Energie?

KRIS: Diese hängen sehr eng zusammen. Die Glaubenssätze generieren Gefühle, und Gefühle können Glaubenssätze generieren, und beide können Emotionen generieren. Sie arbeiten also zusammen. Sie lassen Dich einfach wissen, was Du erschaffst, weil es Faktoren beim Schöpfungsprozess sind.

Hast Du nicht bemerkt, dass, wenn Du morgens erwachst und Dich beschissen fühlst, verzeihe diesen Ausdruck, Du dann später erwägen magst, dass der ganze Tag einer jener Scheißtage war, obwohl nichts geschehen sein mag, was dies rechtfertigen würde, weil Du Dich so fühltest, weshalb Deine Erfahrung des Tages beschissen war. Aber es ist möglich, andere Gefühlskategorien und Emotionen zu wählen, weil dies dann das Paradigma Deines Augenblicks umschalten wird. Und das Gleiche gilt für Vertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstachtung.

Man sagt oft, dass es Leute mit einem niedrigem Selbstwertgefühl oder niedriger Selbstachtung gibt. Das ist nicht wahr. Das ist eine unwahre Aussage, weil sie ein Absolutum impliziert, und jeder hat ein Selbstwertgefühl. Die Schwierigkeit besteht darin, dass diese Individuen sich ihrer selbst unsicher geworden sein mögen, so als ob das Fundament ihres Selbstwertgefühls und ihrer Selbstachtung plötzlich wackelig geworden wäre. Sie haben dieses immer noch, mögen es aber nicht völlig anzapfen könnten, weil sie ihre Glaubenssätze auf eine Richtung umgeschaltet haben, die nicht in Einklang mit ihrem Selbstwertgefühl ist.

TOM: Es gäbe also fast eine dreifache Herangehensweise, wo man sich seine Glaubenssätze ansehen und seine Wahl auf diesem Gebiet treffen kann, und man kann wählen, wie man sich fühlt und im Augenblick fühlen möchte. Man kann also sagen, so fühle ich mich, aber ich möchte mich anders fühlen und dann seine Gefühle verändern, und dann gibt es auch noch die Transformation emotionaler Energie mittels bestimmter Interaktionen.

KRIS: Das ist richtig. Und eine dieser Methoden ist die Veränderung Eurer Physiologie/Lebensvorgänge Eures Organismus. Wenn Du Dich beispielsweise in eine Geisteshaltung bringst, wo Du Dich bedrückt und traurig, vielleicht auch deprimiert und furchtsam fühlst, was beginnt dann in Deinem Körper?

TOM: Ich denke, zuerst würde sich die Körperhaltung verändern.

KRIS: Gewiss, insbesondere, wenn Du Dich niedergedrückt fühlst, das ist ein sehr physischer Ausdruck. Die Schultern und vielleicht auch der Kopf würden herabsinken, und alles fühlt sich schwer und unbequem an, nicht wahr?

Nun schüttele Deine Arme und Schultern und schüttele diesen Zustand ab. Tue einen tiefen Atemzug. Gut so. Nun denke an einen der herrlichsten Tag in Deinen jüngsten Erinnerungen. Vielleicht war es ein Tag, der sich anfühlte wie kein anderer sonst. Vielleicht hatte der Himmel einen hypnotisierenden Farbton, vielleicht war es das Farbspiel des Sonnenlichts, das sich auf tropischen Bäumen und Blumen spiegelte, vielleicht erzeugte das Sonnenlicht auf der Brandung funkelnde Lichtedelsteine. (Tom lebt in Hawaii). Die Luft fühlte sich knackig und lebendig an, und die Vögel in den Bäumen schien ein noch schöneres Lied als sonst zu singen. Und der Duft der Blumen war vielleicht stärker als Du diesen je zuvor bemerkt hast. Was geschieht nun mit Deinem Körper?

TOM: Die Art und Weise, wie man sich fühlt, die verändert sich.

KRIS: Gewiss. Und wie verhält sich Dein Körper?

TOM: Die Haltung verändert sich automatisch.

KRIS: Ja. Die Schultern und der Rücken straffen sich, und sogar der Kopf blickt hoch, der Atem ist tiefer und mehr entspannt, fester, so als ob nun eine vitalere Energie durch Deine Venen strömte. Sogar Deine Gedanken fangen an, klar zu werden. Nun schüttele dies alles ab.

TOM: Ich mag nicht. (lacht) KK

KRIS: Gewiss. Nun tue einen tiefen Atemzug und gehe zurück zu einem dieser Scheißtage. Der Himmel scheint finster zu sein. Auf den Lippen hast Du ein Knurren. Es scheint so zu sein, dass die Leute und einfach alles und sogar Du selbst Dich herunterziehen. Und die Auswirkungen wirst Du sofort in Deinem Körper verspüren, nicht wahr?

Und jetzt gehe ganz schnell und einfach so zurück zum vorherigen Zustand, dem Sonnenschein, den Vögeln, dem Blumenduft, dem Licht, den Tropenbäumen und dem Strand. Wie verändert das Deinen Körper?

TOM: Das ist eine sehr gute Übung. Dies ist unmittelbar.

KRIS: Gewiss. Nun schüttele dies ab. Und dann kehre einen Augenblick später zurück zum traurigen Gefühl, und sobald Du bemerkst, dass Dein Körper zusammenzusacken beginnt, übernehme schnell die Kontrolle über Deine Physiologie und kehre zurück zu jenem glücklichen Zustand. Tue dies.

TOM: Ich habe es getan. Das war eine hervorragende Übung.

KRIS: Gewiss. Du musst das nur zwei oder dreimal hintereinander machen, damit Dein Körper anfängt zu verstehen und Dir automatisch beisteht, wenn Du in jenen Gemütszustand gelangst, in welchem Du nicht sein möchtest.

TOM: Könnte man dies täglich etwa 90 Tage lang machen, und es so zu einer Gewohnheit werden lassen?

KRIS: Tatsächlich musst Du dies noch nicht einmal so lange praktizieren. Du kannst dies an einem Tag sehr schnell tun und benötigst nur drei, vier, vielleicht fünf Durchgänge. Und dann wirst Du entdecken, dass Du sogar dann, wenn Du in den traurigen Zustand gehen möchtest, gar nicht dorthin gehst. Sogar wenn Du es versuchst, in diesen Zustand zu gehen, wirst Du nicht dorthin gehen wollen und nicht dorthin gehen. Punktum.

Dies bedeutet nicht, dass Du Zustände, die Du als für Dich ungünstig erachtest, nicht untersuchen oder das dreifache A darauf anwenden könntest, aber Du wirst dies zumindest aus einer Perspektive von Stärke und Harmonie heraus tun.
dreifaches „A“, das Geheimnis;

TOM: Auf diese Weise kann man sich positivere Suggestionen offerieren, statt sich auf das zu fokussieren, was uns stört, und sich mit dem identifizieren, wohin wir gehen wollen.

KRIS: Gewiss, und dies wird gut funktionieren.

TOM: OK. Wir haben noch ein paar Minuten. Es gibt noch eine Sache, die ich kurz anschneiden wollte, und ich wollte Dich auch noch etwas zu einer Traumerfahrung fragen. Der dritte Aspekt war die Transformation emotionaler Energien durch Interaktion, und ich denke, dass dies etwas ist, was aus den IMARA-Sitzungen herrührt und aus der Arbeit, die Emmy und Ellen mit ihren gemeinsamen Fokussen aus dem zweiten Weltkrieg machen. Dient dies der Transformation dieser Energie, dass man sich Themen stellen und diese miteinander kommunizieren muss? Man kann beispielsweise nicht einfach Energie intellektuell transformieren. Bei dieser Transformation gibt es einen emotionalen Prozess. Könntest Du etwas dazu sagen?

KRIS: Diesen (emotionalen Prozess) gibt es gewiss immer dabei. Wenn es auf intellektueller Ebene bleibt, wird es sich nicht bewegen. Dies geschieht durch das Öffnen des Herzens, dass man vielleicht sogar einen Zustand der Verletzlichkeit, der Aufrichtigkeit oder Integrität zulässt statt eines Zustands von Tadel und Schuldzuweisung. Es mag beispielsweise der modernen Denkweise mehr entsprechen, zu sagen: „Du hast gemacht, dass ich mich so fühle“, „Du hast mir dies angetan“, „Du hast gemacht, dass ich dies oder jenes tue“,„All dies ist Dein Fehler“. Aber ist irgend etwas davon wahr, absolut wahr?

TOM: Es ist nicht absolut wahr.

KRIS: Richtig. Wenn Du dies umkehren, das Thema beispielweise wie folgt angehen und, statt zu sagen „Du machtest, dass ich mich so fühle“, sagen würdest „Aufgrund bestimmter Aktionen oder Worte, die gesagt wurden, fühle ich mich so.“ Dann ist der andere nicht länger in der Defensive, und Du bildest eine emotionale Brücke zum anderen und erzeugst ein Vertrauensgefühl, weil Du nicht darauf aus bist, den anderen anzugreifen. Außerdem ist es ein Zeichen dafür, die Verantwortung für Deine Aktionen zu übernehmen, statt den anderen zu beschuldigen, weil eine Schuldzuweisung einem anderen gegenüber auch ein Gefühl der Wertung (judgementalism) impliziert. Und wenn Du die Verantwortung für Deine eigenen Potentiale und für Dein eigenes Bewusstsein übernimmst, wirst Du bewusster, und dies ist ein Zeichen von Reife. Ist das einleuchtend?

TOM: Ja, und wenn man diese Thema so anspricht, werden Beide dann ihre eigenen Energien durch diesen Prozess transformieren?

KRIS: Das ist möglich, weil diese Herangehensweise auf Liebe beruht und nicht auf Tadel, Scham oder Schuld und Werturteil, welche oft die alten Ersatzdarsteller sind, so dass es einleuchtend ist, dass sich eine tiefere Beziehung entwickelt. Und obwohl wir in diesem Beispiel von einer anderen Person sprachen, kann der andere auch Du selbst sein, wenn Du dies internalisierst und auf Dich selbst richtest. Hier hat der gleiche Prozess Gültigkeit.

TOM: Wir können also immer noch unsere eigenen Energien durch Konversationen mit uns selbst transformieren, dies sogar auf bewusster Ebene?

KRIS: Gewiss.

TOM: OK. Das ist interessant. Möchtest Du noch mehr dazu sagen, bevor ich zum nächsten Thema gehe?

KRIS: Im Augenblick nicht.

TOM: OK. Ich hätte gerne Deine Perspektive zu einer luziden Traumerfahrung gehört, die ich als den Ozean des Selbst bezeichnet habe. Vor kurzem sagtest Du, dass unsere erinnerten Träume wie die Reflektion des Sonnenlichts auf den Wellen des Ozeans wären. Es war ein sehr spielerischer luzider Traum, und ich hatte sehr viel Energie und erinnerte mich an das, was Du gesagt hattest, und ich bat darum, in den Ozean des Selbst einzutauchen. Dies schrie ich geradezu heraus und fing an zu zittern, und es fühlte sich so an, als ob ich gleich eine Projektion machen würde, aber das Zittern war so stark, dass ich davon aufwachte.

Zwei Tage später hatte ich diesen luziden Traum, den ich als einen erstaunlichen Gewahrseinszustand beschreiben würde, wo ich sehen konnte, wie alle diese Träume aus Anfragen nach unterschiedlichen Informationen geschaffen wurden. Zugleich konnte ich auch in diesen sein und sehen, wie die Fragen sehr schnell mittels Traumbildern beantwortet wurden. Ich konnte auch noch andere Energieströme sehen, die da waren, um ihre Perspektive zu offerieren, mit denen ich zeitweise ebenfalls kommunizierte. War das ein Eintauchen meiner Zehen in den Ozean des Selbst?

KRIS: Dem würden wir zustimmen, und wir möchten hinzufügen, weil Du vielleicht immer noch jene Vorstellung über das Selbst hegen magst, insbesondere das Konzept bezüglich des größeren Selbst oder der Essenz, dass diese irgendwo außerhalb von Dir existieren würden, so dass Du deshalb nur einen Tropfen dieses Ozeans erlebt hast. Dies soll keinerlei Tadel sein dahingehend, dass Du vielleicht etwas falsch gemacht hättest, sondern einfach ein Hinweis, dass der Ozean des Selbst DICH mit einschließen muss. Du bist also die Pforte zum Selbst. Du bist der Geheimgang zum Selbst. Denke einmal an eine alte Seeräuberschatzkarte, wo ein „X“ die Stelle mit dem Schatz markiert. Du bist dieses „X“. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Dies ist etwas, was wir sind, was wir aber irgendwie vor uns versteckt, von uns getrennt und mehr oder weniger ignoriert haben oder wo wir nicht bereit waren, uns in diese Richtung zu fokussieren?

KRIS: Kurzum ja. Wenn Du dies wieder versuchst, siehe, was geschehen wird. Und dürfen wir Euch damit Joseph zurückgeben? Und wir wünschen Dir viele süße luzide Träume.

TOM: Vielen Dank, Kris.

KRIS: Gewiss denn.