Kris Chronicles private Sitzung Tom Hawaii 17.Dez.2005

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Private Sitzung mit Tom aus Hawaii
17. Dezember 2005

Kris Chronicles
Channeled von Serge J. Grandbois und transkribiert von Tom (Desiré)
Aufgenommen in Toronto, Kanada, am 17. Dez. 2005

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Du Dich wohlfühlst und danken Dir für die gemeinsame Betrachtung.

TOM: Ich weiß nicht, ob Du etwas von meinem Gespräch mit Joseph mitbekommen hast. Wir sprachen über die Persönlichkeitsstruktur und über verschiedene Aspekte der Persönlichkeitsstruktur: Das Unterbewusstsein, das bewusste Bewusstsein und über den Ego-Teil. Mit Fragen dazu möchte ich anfangen. Du hast über den bewusst ausgerichteten Teil des Ego gesprochen und auch darüber, das bewusste Selbst in seine Träume mitzunehmen. Das Ego wurde verglichen mit einem Computer-Programm, das handelt im Einklang mit dem Input seitens des bewussten Selbst und seinen Glaubenssätzen, und das als Nahtstelle zum Unterbewusstsein handelt, und dass das Ego von multidimensionaler Beschaffenheit ist. Könntest Du etwas zu den verschiedenen Aspekten des bewussten Selbst und dem Ego-Teil des Selbst sagen? Sind sie ein und das Gleiche? Ich denke, dass es da wirklich keine Aufspaltung gibt, sondern dass dies ein anderer Aspekt von dem ist, was ich bewusst sehe und was mein Ego ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass mein Ego wie eine von mir getrennte Person ist. Würdest Du bitte etwas dazu sagen?

KRIS: Wir haben den Ausdruck Egokonstruktion gebraucht, um die Kategorie von Attributen, Charakteristika oder Wesenszügen zu isolieren, die Ihr normalerweise als das Ego bezeichnen würdet. Man könnte sagen, dass das Ego eine hoch konzentrierte Abart der Aspekte ist. Es ist keinesfalls das Gesamtselbst. Es ist nicht das unterbewusste oder innere Selbst, sondern vielmehr eine Projektion von Charakteristika oder Wesenszügen, wenn Ihr so wollt, von Programmen, die als Nahtstelle und Mittelsmann zwischen den objektiven Zuständen und den subjektiven Zuständen höchst spezifische Funktionen ausüben.

Wenn Du die Idee eines Haus-Symbols gebrauchst, wie es beispielsweise im Traum erscheint, so wäre dieses Deine Psyche, zumindest so viel von Dir selbst, wie Du zu diesem Zeitpunkt erkennen kannst, was nicht das Gesamtselbst ist, sondern Deine Annäherung daran in symbolischer Hinsicht. Ein jeder Raum könnte dann leicht verschiedene Aspekte Deiner eigenen Persönlichkeit repräsentieren oder symbolisieren, welche zusammen das Haus bilden. Die Fenster selbst könnten dann als das Ego angesehen werden. Das Ego ist kein starres oder solides Fertigprodukt, sondern es erlaubt den Wahrnehmungen, von objektiven Zuständen hin zu subjektiven Zuständen verändert zu werden.

Wenn das Ego sehr fokussiert wird, wie bei einer sehr starken Konzentration auf ein Thema der einen oder anderen Art, würden wir dies mit einem Schlüsselloch statt mit einem Fenster vergleichen, jener altmodischen Art von Schlüssellöchern, durch die man mit dem Auge in ein Zimmer blicken kann. Verstehst Du? Dies ermöglicht wiederum einen Austausch von Wahrnehmungen, aber auf außerordentlich konzentrierte Art und Weise, was einfach bedeutet, dass Ihr kaum noch etwas anderes sehen könnt außer dem, was sich direkt hinter dem Schlüsselloch befindet. Sobald es wieder etwas weniger Würgegriff auf die Egostruktur gibt, kehrt diese zurück zu ihrem fensterähnlichen Zustand, von wo aus viel mehr von der physischen, objektiven Realität beobachtet werden kann, und Ihr dann könnt ein größeres Blickfeld haben.

Wenn es ein tieferes Erwachen, eine Vergrößerung des Gewahrseins innerhalb des Individuums gibt, kann die Schlüsselloch-Perspektive oder die Perspektive des singulären Fensters immer noch aktiv sein oder auch nicht, aber dann gibt es eine andere Wahrnehmung, die man über die beiden anderen hinaus auch noch haben kann. Diese dritte Wahrnehmung wäre so, dass die Wände in ein völliges Rundumfenster transformiert würden, statt dass es ein einzelnes Fenster pro Zimmer gibt. Statt dass es pro Zimmer des Hauses ein Fenster gibt, hätte man also eine Rundumverglasung im ersten und vielleicht auch im zweiten Stock.

TOM: Man würde in einem Glashaus leben.

KRIS: Fast. Wir würden dies als die vierte Stufe erachten, wo eine noch tiefere Erkenntnis zur Verfügung steht, wo sogar die Mauern, das Dach, die Gesamtkonstruktion der Psyche oder des Selbst das Beobachten aller Zustände erlaubt. Dies bedeutet nicht, dass Ihr keine Privatsphäre mehr hättet, sondern dass Ihr in der Lage seid, aus einem völlig anderen Blickwinkel von 360 Grad zu 360 Grad sehen.

TOM: In Ordnung. Und wie würde man das erreichen? Ich kann sehen, dass der Schlüssellochaspekt so ist, wie wenn man sein Gemüt auf eine einzige Sache fokussiert und diese meditiert. Wenn man nun aber noch mehr Fenster haben will, geht es dann im Grunde genommen darum, dass man mehr Neuronen wachsen lässt und ein gewisses Training vollzieht?

KRIS: Gewiss. Im Inneren besitzt Ihr bereits alle erforderlichen neurologischen Abläufe, sowohl physisch oder biologisch als auch psychologisch. Was jedoch erforderlich wäre, das ist Praxis, also verschiedene Perspektiven zu erforschen und mehr über die Gewahrseinsfunktionen des Bewusstseins zu verstehen und dessen Eigenschaften zu nutzen, um Eure Sicht der Realität zu vergrößern, um von der Schlüssellochperspektive, wo man übermäßig auf die physische Materie als einzigen Äußerungsweg fokussiert ist, in die dritte Phase zu gehen, in der die gesamte Wand aus Fenstern besteht, bis hin zur vierten Stufe, wo die Decken, Böden und Wände allesamt Wahrnehmungsfenster sind.

Solche Methoden entwickeln sich nicht unbedingt im Laufe der Euch bekannten einen Lebenszeit, sondern im Laufe verschiedener Leben. Da Leben innerhalb des Kontextes der Essenz simultan geschehen, würde dies nur ein Erkennen anderer Fokusse erfordern. Aber nicht nur strikt in dem Sinne, wie dies manche Leute tun, wo die Vorstellung besteht, sich aller berühmten Fokusse bewusst zu werden, woraufhin Ihr dann erleuchtet wärt. Wie oft könnt Ihr schon Elvis Presley sein? Scherz beiseite. Andere Leben sind wesentlich komplexer als bloß zu entdecken, dass Ihr einen, zwei, drei oder ein Dutzend berühmter Fokusse habt, sondern dies impliziert auch das Erforschen der Erfahrungen von, nehmen wir an, einer Witwe, die ganz alleine ihre sechs oder zehn Kinder großzieht, mit allem, was dies impliziert, einschließlich des Leids.

TOM: Es geht also darum, nicht nur ein sehr kontemplatives Leben zu erforschen, wo jemand ständig meditiert, sondern darum, sich auch alle Höhen und Tiefen anzusehen, es geht um die Vielfalt.

KRIS: Gewiss, zu verstehen, wie beispielsweise das Leben einer Gebärenden ist, die weiß, dass sie vielleicht nach der Geburt des Kindes sterben muss, eines Vaters, der sieht, wie seine Kinder in die Sklaverei verschleppt werden, oder eines Mannes, der Frau und Kinder zurücklassen muss, alle Schachzüge der menschlichen Erfahrung mit allen Schattierungen.

TOM: Dies scheint sehr emotional befrachtete Situationen zu implizieren, nicht wirklich Situationen, wo sehr viel Logik involviert ist, wie bei der reinen Wissenschaft …

KRIS: Allerdings schließt dies intellektuellere Leben nicht aus und würde diese ganz im Gegenteil mit einbeziehen. Auch diese, die eine andere Art der Lebensreisen bereitstellen, sind ebenso gültig, aber sie sind nicht die einzigen Grundvoraussetzungen. Auch kontemplative Leben in Klöstern, Abteien, Nonnenklöstern oder auch unterschiedliche religiöse Erfahrungen mögen dazugehören. So viele verschiedene menschlichen Erfahrungen stehen zur Verfügung, aber es gibt auch noch andere, die nicht einmal spezifisch physische Erfahrungen sein mögen, also andere Aspekte Eurer eigenen Essenz, die sich mit Aktivitäten befassen, die keinen physischen Fokus erfordern. Dies sind einige der Austragungsorte, die zur Verfügung stehen können. Und zu allererst und vor allen diesen Dingen kommt vorrangig die Fähigkeit, Euch selbst zu kennen und zu verstehen, zu wissen, was Euch motiviert, was einige Eurer konstruktiven und Eurer destruktiven Muster sind, und sich in die Schuhe des anderen hinein versetzen zu können, das sind einige der primären Zutaten.

Es kann auch sehr nützlich sein, sich weg zu begeben von seinem Kopf und hinein ins eigene Herz und Fleisch zu gehen. Uns sind viele Individuen begegnet, die eine große Tiefe spirituellen Verstehens und Wissens proklamieren und sich nicht erlaubt haben, dass irgendwelche derartigen Abenteuer Teil ihres Fleisches werden. Alles ist nur intellektuell und dient als ein weiteres Mittel, um zu verleugnen, dass sie ihre physische Existenz abwerten, abtun oder sogar zu negieren versuchen, aber sie bekunden damit (kurze Pause) eine metaphysisch hinterherhinkende Perspektive. Verstehst Du, was wir meinen?

TOM: Ich denke, dass Du meinst, dass man irgendwie der emotionalen Realität entkommt und einfach in einem Wolkenkuckucksheim lebt, wo alles seine Regeln hat und wie ein Computerprogramm auf Logik beruht.

KRIS: Diese gibt es, und es gibt sogar solche, die strikt in einer spirituellen Fantasiewelt feststecken, ohne zu verstehen, dass der Körper, die fleischerne Konstruktion selbst, ebenso eine spirituelle Erfahrung ist wie jede andere, über die Ihr fantasieren mögt. Diese ist kein Hindernis beim Entfalten eines ganzheitlichen Weltbildes, sondern ein Bestandteil, dessen Ihr sehr bedürft.

TOM: Ja, ich kann sehen, wie man von der Logik aus denken mag, dass dies ein Hindernis wäre.

KRIS: So viele Lehren befürworten, dass das Ego sterben muss, damit Ihr wiedergeboren werden und Eure Körperlichkeit transzendiert. Und dies ist ein großes Hindernis im Hinblick auf das erwünschte Endergebnis.

TOM: Im Grunde genommen geht es darum, sich in unterschiedliche Aspekte in verschiedenen Leben einfühlen zu können und sich auf diese Weise zu kennen, also sich in alle Wahrscheinlichkeiten und in alle alternativen Pfade, die man gegangen ist, einfühlen zu können, und gelegentlich die Perspektive umschalten zu können, so dass man Wissen aus anderen Leben nutzen kann.

Wenn ich beispielsweise in meinem Leben bessere Entscheidungen treffen möchte, muss ich ein bisschen mehr über die zukünftigen Pfade Bescheid wissen, und wenn da drei Pfade vor mir sind, kann ich meinen Instinkt nutzen und sagen “diesen da sollte ich nehmen”. Ich sollte Pfad A und nicht B oder C nehmen. In dieser Realität mag man eine Fähigkeit nicht entwickelt haben, aber es ist wahrscheinlich, dass man sie in einer anderen Realität entwickelt hat.

KRIS: Die Fähigkeit mag sich sogar genau in diesem Augenblick jetzt entwickeln. Du magst beispielsweise eine Stelle haben, die erfordert, dass Du wichtige finanzielle Entscheidungen triffst. Vielleicht bist Du finanzieller Berater des Vorstands und musst bestimmte Entscheidungen treffen, die vielleicht sogar nur auf minimalem Wissen beruhen. Du könntest dann beispielsweise die Anweisungen zukünftiger Selbst erforschen, als es in deren eigenen Bereichen ähnliche Situationen mit positivem Endergebnis gab, wo dies also bereits erledigt wurde, und diese als Gradmesser für Deine Entscheidungen hier nehmen.

Darüber hinaus könntest Du die Tür offen lassen dafür, dass Impulse oder Intuitionen hereinkommen im Wissen, dass Du Vertrauen hast in diesen Prozess und in Deine Fähigkeiten, Information über Deine eigenen bewussten Wahrnehmungen hinaus zu sammeln. Du magst dann vielleicht drei oder vier wahrscheinliche Zeitlinien erforschen, wo günstige Entscheidungen vorhanden sind. Aber Du würdest immer noch erlauben, dass auch darüber hinaus noch Informationen durchkommen, selbst wenn Du Dir deren nicht bewusst gewahr bist.

Und Ihr mögt kurz vor einer Entscheidung stehen, und dann kommen aus heiterem Himmel Eure Intuition und Eure Impulse, die Euch anstupsen, eine etwas andere Entscheidung zu treffen als die, von der Ihr bewusst dachtet, dass Ihr Euch damit begnügen würdet. Denn andere Teile von Euch selbst haben vielleicht noch weitere Austragungsorte erforscht und die wahrscheinlichen Zeitlinien entdeckt, die noch größeren Nutzen bringen als jene, von der Ihr dachtet, dass Ihr Euch damit begnügen würdet. Ihr habt Euren Job per se getan von Eurem Blickwinkel aus als bewusstes menschliches Wesen. Es gibt noch einen Teil von Euch, der größer ist als bloß der Teil von Euch, der bewusst Entscheidungen trifft. Und dieser Teil mag tatsächlich über die eigenen Parameter hinaus gegangen sein, um Informationen mit zurück zu bringen, die für Eure Situation noch mehr geeignet sind.

Es geht darum, hinreichend Gewahrsein zu haben, um zu erkennen, wenn diese Art von Impuls oder Intuition an die Tür klopft – obwohl Ihr dachtet, die beste Entscheidung getroffen zu haben, die Euch zur Verfügung stand. Und dann würdet Ihr in Einklang mit dem bei Euch eintreffenden Impuls handeln.

TOM: Ich stelle mir vor, dass manche Entscheidungen, die ich getroffen habe, dazu dienten, andere nützliche Wege zu erforschen – ich meine, um zu wissen, welchen Weg man nimmt und welchen nicht, denn es gibt einige, die weniger fruchtbar sind als andere – und wenn man selbst auf einem weniger fruchtbaren Pfad ist, hat man dem Gesamtselbst geholfen, die verschiedenen zur Verfügung stehenden Pfade zu verstehen, um vielleicht in einem anderen Leben bessere Entscheidungen zu treffen. Könnte man dann von diesem Punkt in der Gegenwart aus jene Fähigkeit nutzen, um bessere Entscheidungen zu treffen?

KRIS: Das ist eine Möglichkeit, aber Du musst Dich nicht übermäßig darum sorgen, dass einige Deiner schwierigeren Entscheidung anderen Aspekten von Dir helfen. Sie wirken sich auch auf Dich aus, und selbst wenn einige dieser Entscheidungen den Anschein haben mögen, als ob sie irgendwie zu Deinem Nachteil wären, so ist das die Ego-Wahrnehmung und nicht unbedingt alles mit Sack und Pack. Es mag sein, dass diese Entscheidung, die schwierig oder weniger fruchtbar zu sein scheint, tatsächlich bewusst getroffen wurde, um wiederum noch eine andere Art von Entscheidungen zu korrigieren, und um eine größere Entscheidung ausgewogen zu machen, was erst im Rückblick offensichtlich werden wird.

Dir steht also immer noch eine Art biologischen Glaubens zur Verfügung, weil die Atome und Moleküle selbst, die die Zellstruktur Deines Körpers bilden, aus Bewusstseinseinheiten geschaffen sind. Und diese Bewusstseinseinheiten sind überall in Raum und Zeit und sind immer noch mit der Idee von Dir in diesem Augenblickspunkt verknüpft. Und aus ihrem größeren Blickwinkel heraus haben sie erkannt, dass Du gewisse Aktionen unternommen hast, die bloß Deiner gegenwärtigen Wahrnehmung als fehlerhaft oder als herausfordernd erscheinen, und sie mögen tatsächlich größere Veränderungen bewirken, die sich völlig anders auf Dich auswirken mögen, sobald Du durch diese Erfahrungsphase hindurch gegangen bist. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Ja, das ist es. Du sagst, dass das die Ego Perspektive ist. Das höre ich oft, und ich habe auch schon gehört „Du siehst das aus einer linearen Perspektive“, und ich frage mich, ob ich Dinge nicht aus der Ego-Perspektive und aus einer nicht linearen Perspektive sehen sollte. Was ist eine nicht lineare Perspektive? Berücksichtigt sie das größere Bild mit der simultanen Zeit, oder gibt es eine Art und Weise, wie wir anders als linear denken sollten?

KRIS: Die Antwort auf alle diese Fragen wäre ein Ja. Du kannst die Ego-Perspektive nicht verleugnen oder unterdrücken. Sie ist Teil der psychologischen Beschaffenheit Eures Seins/Wesens/Daseins. Sobald Ihr Euch dieser Perspektive bewusst geworden seid, mögt Ihr darüber hinaus beschließen, Euch mit dem größeren Aspekt des Selbst zu beraten – zwar Nachsicht für die Wahrnehmungen des Egos zu zeigen, doch mit der Idee, diese Perspektive noch zu vergrößern.

Das tut dann mehrere Dinge zugleich. Es gewöhnt die Egokonstruktion daran und lehrt sie sozusagen, dass nicht alle Entscheidungen Eures Lebens auf den Schultern des Egos alleine ruhen müssen. Das Ego trägt nicht oder muss nicht die Bürden Eurer Existenz alleine tragen. Und das Wort „Bürden“ ist nur dazu gedacht, um diese Idee zu unterstützen, denn es muss diese Aufgabe nicht als Bürde sehen, weil es Hilfe und Beistand hat. Aber die westlichen Lehren und Lebensweise erzeugen oder fördern nicht leichthin eine Erkenntnis der Ego Konstruktion, dass es noch andere Methoden von Beistand gibt.

Oft wird gelehrt, dass man auf der Hut sein müsse, um sich nicht selbst zu täuschen. Man muss auf der Hut sein vor zu viel Unterbewusstem, weil im menschlichen Geist, innerhalb des Unterbewusstseins gefährliche Kreaturen unterwegs sein mögen, nicht wahr? Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Leute tatsächlich Angst vor dem Erforschen der Territorien des Unterbewusstseins haben mögen, weil sie sich vor möglichen Untieren fürchten, die sie verschlingen würden. Das ist keine ungewöhnliche Interpretation.

TOM: Ja, ich habe entdeckt, dass viele Leute, denen ich am Telefon sage: “Komm und sprich mit Kris” darauf antworten “Nein, keinesfalls!“ Sie möchten das nicht tun. Ich denke, dass das Teil ihrer Konditionierung ist – das Unterbewusste ist gefährlich -, und sie möchten nicht sehen, dass sich ihr ganzes Leben verändert, so als ob sie ins Kaninchenloch hinunter gingen, von wo es kein Zurück mehr gäbe.

KRIS: Gewiss. Sie müssen erst noch das Ausmaß verstehen, in welchem sie ihre eigene Existenz erschaffen und manifestieren. Für viele ist das eine erschreckende Aussicht, weil es auch versteckte Vorteile gibt, beispielsweise die Opferrolle zu spielen, aber das mag ein anderer Stich ins Wespennest sein.

TOM: Sie fliegen das Flugzeug auf Autopilot.

KRIS: Gewiss. In solchen Fällen ist es leichter, andere dafür zu tadeln, wenn Dinge im eigenen Leben anscheinend schief laufen. Man kann Familienmitglieder, Arbeitgeber, Angestellten, die Regierung beschuldigen, und Ihr könnt sogar göttlichen Kräften die Schuld an Eurem Los im Leben geben. Daraus können gewisse Vorteile gezogen werden, denn viele haben Mitleid mit dem armen Opfer. Wenn Ihr die Regeln ändert und für Eure Aktionen und für die Resultate dieser Gefühle, Gedanken, Perspektiven und Erwartungen verantwortlich werdet, deren Endresultat die manifestierte physische Wirklichkeit ist, habt Ihr ein ganz anderes Spiel, denn man ist sich selbst gegenüber verantwortlich für die Aktionen und für die Konsequenzen. Es gibt keinen barscheren Kritiker als man selbst. Es ist also leichter, sich dem Feind dort draußen zu stellen als dem Feind im Inneren, dies gewissermaßen, denn es gibt keinen Feind, weder dort draußen noch im Inneren.

TOM: Das Konzept des fehlerhaften Selbst ist also ein Glaubenssatz, nach dem das Egoprogramm handelt, was sich auf den bewussten Teil der Persönlichkeit auswirkt.

KRIS: Das ist teilweise richtig. Wenn solche Glaubenssätze über mehrere Jahrtausende tief innerhalb einer Gesellschaft und Kultur oder quer über mehrere Kulturen verwurzelt wurden und dies mehr oder weniger das Gewebe selbst der Gesellschaft bis ins Zentrum durchdringt, dann ist es gewissermaßen schwierig, Veränderungen zu schaffen und tatsächlich eine Wende und die Erkenntnis zu bewirken, dass Ihr nicht mit bereits vor Eurer Geburt mit einem Makel behaftet oder mit Sünden befleckt seid. Ihr mögt tatsächlich sogar mit liebevollen Absichten eingetönt sein. Das ändert die ganze Sache. Die Vorstellungen einer Zivilisation könnten drastisch und tief verändert werden, wenn ein solches Konzept tatsächlich wurzeln würde. Dies würde die Duplizität nicht verschwinden lassen, aber die Grundvoraussetzungen Eurer Zivilisation wären völlig andere.

Die Idee, dass Ihr den anderen aufs Kreuz legen müsst, bevor er das mit Euch tun kann, mag dann nicht unbedingt länger relevant sein. Die Idee, dass der Mensch über seine Umwelt herrschen müsse, mag transformiert werden in die ursprüngliche Aussage, dass die Menschheit der Verwalter der Erde und deren Umwelt ist. Die Menschheit mag sich nicht länger als der Gipfel der Schöpfung und der Evolution, sondern vielmehr als bewusste Äußerung der physischen Realität sehen.

Und es mag keine Notwendigkeit geben zu wünschen, die natürlichen Phänomene der Welt zu beherrschen, zu kontrollieren und sie letztendlich auszulöschen durch Abholzen der Wälder, Leeren der Erdölvorräte, durch Wasserverschmutzung und Ignorieren der Atmosphäre, sondern stattdessen würden sanfte und liebevolle Technologien geboren werden, die der Umwelt nicht schaden und keine Menschenleben gefährden, denn es würde einen immanenten Wunsch geben, andere zu respektieren, weil man selbst respektiert wird.

TOM: Wenn wir an das bewusste Ego und an das Unterbewusstsein denken, sind wir dann auf den unterbewussten Teil des Selbst als einen Teil des Selbst fokussiert, der vielleicht in anderen Leben oder zukünftigen Wahrscheinlichkeiten fokussiert ist? Ist das der unterbewusste Teil, oder ist das Unterbewusstsein….Ich denke, dies ist mir nie wirklich beschrieben worden. Hier ein paar Beispiele. Du erwähntest in der letzten internationalen Sitzung, dass wir im Traumzustand alle zusammen ein Gespräch führten. Ich würde mir vorstellen, dass das das unbewusste Selbst oder der andere Teil des Selbst ist, dessen das bewusste Selbst nicht gewahr ist.

KRIS: Das stimmt.

TOM: Würdest Du bitte den unterbewussten Teil beschreiben? Ist das eine andere Person, oder ist es die gleiche Person wie ich? Würde der unterbewusste Teil in einem Raum voller Leute das Gleiche sagen wie ich oder …?

KRIS: Dieser Teil mag noch nicht einmal der Worte bedürfen, sondern vielmehr seine naturbedingten telepathischen Fähigkeiten gebrauchen und mit anderen im gleichen Zustand so schnell kommunizieren, dass das bewusste Bewusstsein (conscious mind) nicht einmal in der Lage wäre, diese Kommunikationen zu bemerken, zumindest vorläufig nicht, bis dies allmählich auf die Ebene des bewussten Bewusstseins hindurch dringt und dann in die Syntax übersetzt werden kann, die Ihr erkennen und in Worten und in die Aktionen des Alltags hinein interpretieren könnt.

TOM: Wäre das eine Transformation von nicht linearen Informationen in lineare Informationen?

KRIS: Denke einmal an ein Computerterminals: hier steht ein Terminal und dort eines, wo Du bist, die durch mehr oder weniger 2.500 bis 3.000 Meilen voneinander getrennt sind. Diese Computer können mit einander kommunizieren. Die Kommunikation, die unterwegs ist, die sich sozusagen im Transit befindet, ist im Binärcode. Sobald sie das Terminal erreicht, arbeiten Software und Hardware zusammen, um diesen Code in einen Text zu übersetzen, der allmählich als Worte, Sätze, Paragraphen usw. auf dem Monitor erscheinen. Verstehst Du?

Hinter der Bühne und dazwischen werden auf ähnliche Weise große Informationsmengen ausgetauscht, aber in einer nicht linearen Form. Schließlich träufelt sie durch die verschiedenen Schichten der Persönlichkeit und die Glaubenssatzstrukturen usw. hindurch. Dies mag sogar zunächst als Symbolik in Euren Träumen erscheinen oder als intuitive Bilder, wenn Ihr wach seid - als Blitze von Intuition, Verständnis, angeborenem Wissen, das aus dem Inneren zu keimen scheint - hin in Begriffe, die Ihr verstehen könnt.

Seth beschreibt die inneren Sinne. Sie sind die psychologischen Mechanismen, die mit der Übersetzung und dem Informationsaustausch auf Schichten des Selbst involviert sind, welche absolut nicht linear sind und sogar in ihrem eigenen Bereich/Rahmen existieren mögen und die sehr wenig mit physischer Konstruktion zu tun haben, sondern stattdessen flüssige und sich schnell wandelnde Bildnisse bringen, die noch nicht einmal durch das bewusste Bewusstsein aufgefangen werden mögen, bis dann durch das Individuum eine geeignete Erkenntnisbasis errichtet worden ist, um diesen Informationen einen Sinn auf linearer Ebene zu geben.

TOM: Ist dies ein ähnlicher Prozess wie als Jane Roberts Informationen bekam und sagte, dass sie da einen Channel sehen kann, und sie deutete auf einen Bereich des Zimmers, und das da bekomme ich dort drüben…

KRIS: Gewiss, das ist korrekt. Bei bestimmten Gelegenheiten ist Joseph auch in der Lage, zu ermitteln, auf welchen Channel er sich sozusagen einschaltet und die Information dann geliefert zu bekommen.

TOM: Diese Transformationspipeline gibt es auch im Traumzustand …

KRIS: Das stimmt.

TOM: Sobald man sich einschaltet und in diese Röhre blickt, scheint es alles auf natürliche Weise zusammenzukommen, was zuvor keinen Sinn ergab und ist für das lineare Gemüt einleuchtend, und man kann sich daran erinnern.

KRIS: Das ist richtig. Und dies sind notwendige Prozesse für, auf und während Eurer menschlichen Reise, die es Euch ermöglichen, eine andere Perspektive zu erfahren, die von Euch aus Gründen, die Ihr vielleicht noch nicht bewusst versteht, zu Eurer Entfaltung gewählt werden. Aber Ihr könnt keine Erfahrung machen, ohne diese zuvor auf die eine oder andere Weise gewählt zu haben.

Das ist kein vorher bestimmtes Schicksal. Ihr selbst habt Entscheidungen getroffen, und Ihr mögt diese Entscheidungen sogar fast umgehend treffen, weil Ihr buchstäblich Dutzende, Hunderte, wenn nicht sogar Tausende von Wahrscheinlichkeiten mit einer Geschwindigkeit durchsiebt, die viel höher ist als jede Geschwindigkeit, die selbst der größte Supercomputer auf Eurem Planeten bearbeiten könnte. Und hier gebraucht Ihr diese herrliche Fähigkeit, das Urteilsvermögen des freien Willens, um diese Entscheidung zu treffen und zu erlauben, dass diese Wahl zu Eurem Fokuspunkt wird. Und dies ist eine Eigenschaft, die fast einzig der menschlichen Erfahrungsebene zu Eigen ist.

Wir haben unsere eigene Version des freien Willens, aber das ist eine andere Kategorie, wenn Ihr so wollt, eine andere Art des freien Willens. Alles, was wir bislang mit Dir besprochen haben, muss noch mittels und durch die Egokonstruktion erlebt werden. Das Schöne daran ist, dass das Ego sich nicht alleine und im Regen stehen gelassen oder seiner größeren Seinsquelle beraubt fühlen muss, sondern es wächst vielmehr an Gewahrsein und erkennt, dass seine Fundamente viel solider sind als gedacht. Es muss nicht das Gewicht Eurer Weltsicht auf seinen kleinen Beinchen tragen, sondern wird vielmehr von der massiven Basis der liebevoll pflegenden Quelle unterstützt, wodurch das Ego zu Eurem Gehilfen bei Euer spirituellen Evolution und Eurem Verständnis wird.

TOM: Kann ich Dich etwas bezüglich des Unterbewusstseins fragen? Wir fühlen alle, dass wir unser bewusstes Selbst kennen. Du hast das Ego durchaus beschrieben: dass man dem Ego nicht sagen kann, was es tun soll, sondern dass man ihm Dinge vorschlagen muss, damit es damit arbeitet. Und dann gibt es den unterbewussten Teil des Selbst. Welche Art Persönlichkeit hat dieser? Ein Beispiel wäre eine gesellschaftlich ungeschickte Person, die auf eine Party geht und dort für sich bleibt und mit niemandem redet. Du erwähntest diese Dinge bezüglich von Traumzuständen, wo alle miteinander kommunizieren. Hat das unterbewusste Selbst diese Art von Persönlichkeit, wo es beispielsweise geselliger sein mag als das bewusste Selbst der Person – oder vielleicht saß mein unterbewusstes Selbst im Traumzustand in einer Ecke mit den Händen über dem Kopf, während alle anderen sich unterhielten. Ich weiß nicht.

KRIS: Das ist ein Beispiel für das, was wir unter linearer oder Ego-Perspektive verstehen. An dem, was Du beschrieben hast, ist nichts falsch, aber wenn Du darüber hinaus gehst, erkennst Du, dass die von Dir beschriebenen Charakteristika nur beim Ego liegen oder zu dessen Struktur gehören. Euer sogenanntes unterbewusstes/unbewusstes Selbst – das viel bewusster ist als Ihr es seid – ist eng mit der Quelle verbunden.

TOM: Also ist es eher wie die Quelle.

KRIS: Wenn Du auf dieser Existenzebene in einem Raum voller Leute wärst, haben alle Leute viel Spaß, selbst wenn Du physisch schüchtern und zurückhaltend wärst und zögern würdest, mit anderen zu kommunizieren, um nicht abgelehnt oder verlegen gemacht zu werden.

Auf vereinfachende Weise kannst Du Dir vorstellen, dass viele Wolken an einem Ort zusammenlaufen. Beim Zusammenkommen scheinen sie miteinander zu verschmelzen. Alle individuellen Wolken kommen an einem spezifischen Punkt zusammen und scheinen zu verschmelzen. Aber diese Wolken besitzen immer noch Eigendynamik und gehen buchstäblich durch die anderen hindurch. Sie werden Feuchtigkeitströpfchen, Staubpartikel, ionische Ladungen usw. austauschen. Gewiss wird auch Verunreinigung ausgetauscht, schließlich müssen wir real bleiben. Und aufgrund der anfänglichen Schwungkraft findet dieser Austausch statt, aber sie fahren fort, sich zu bewegen und trennen sich schließlich wieder. Dann wird eine jede von ihnen ein bisschen zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückkehren, aber sie wird bereichert worden sein und wird die anderen bereichert haben. Und dann würden sie alle ihrer eigenen getrennten Wege ziehen.

Obwohl dies ein etwas simples Beispiel ist, könnte es in dem Sinne als gültig erachtet werden, dass eine Begegnung der Essenz wie eine Wolke des Bewusstseins ist. Verschiedene Essenzen teilen miteinander, tauschen sich aus, müssen keine Worte gebrauchen, sondern kommunizieren auf eine solche Weise mit Symbolik und Gefühlsklänge, dass im unmittelbaren Kontakt ganze Leben miteinander ausgetauscht werden mögen. Und diese ganzen Lebenszeiten beinhalten alle Aktivitäten der verschiedenen Fokusse, schon von vor der Geburt und auch nach dem Tode. Dies mag blitzartig geschehen, während Eure Aktionen durch die Euch vertrauten neurologischen Prozesse linear in Zeitsequenzen hinein interpretiert werden müssen entsprechend dem Abfeuern der Neuronen im Aufbau Eures Gehirns. Ihr werdet dies mit der Bewegung der Zeit interpretieren. Das heißt nicht, dass Du nicht hinausgehen und Gespräche mit anderen genießen kannst. Bitte mache weiter.

TOM: Ich habe bemerkt, dass ich in jüngster Zeit, wenn ich mich wertlos oder übermäßig arrogant fühle, meinen Fokus auf einen anderen Teil von mir selbst richte und irgendwie zur Seite blicke und sage „Hast Du das gemacht?“, so als ob ich meine Frage an mein Ego richten würde, das mir verdächtig wurde. Ich kann spüren, wie es einen Schritt zurück tut, wenn ich es konfrontiere, und manchmal wird das von einem sofortigen Stimmungswandel begleitet, wo ich mich besser oder weniger schuldig fühle.

KRIS: Wann hast Du dieses Spiel schon gespielt?

TOM: Erst kürzlich. Das tauchte im letzten Monat auf.

KRIS: Erinnerst Du Dich an die Kindheit, wenn Du etwas angestellt hattest, und die Eltern Dich mit einem Erzieherblick ansahen? Deine eigene Stimmung veränderte sich sofort. Siehst Du da eine Ähnlichkeit?

TOM: Ich bin also wie ein Elternteil zu meinem Ego, das wie ein Kind ist?

KRIS: Du hast sozusagen diese Rolle übernommen, die Dir gegenüber gespielt wurde, als Du ein Kind warst. Das heißt nicht, dass dies schädlich wäre oder irgendetwas Derartiges. Aber es ist ein Prozess, den Du erkannt hast, und er kann sehr nützlich sein. Du magst die Situation verbessern, indem Du eine sanftere Herangehensweise wählst, indem Du immer noch beobachtest, was gerade passiert ist, aber auf eine eher annehmende, unterstützende und labende Art und Weise und siehst, dass Du zwar irgendwann irgendwelche Handlungen vorgenommen hast, die einen etwas unangenehmen Nachgeschmack hinterließen, und Du möchtest dieses Verhalten korrigieren. Dies ist eine ausgezeichnete Methode, um damit anzufangen, gewohnheitsmäßige mentale Muster zu korrigieren.

Du hast also auf Deine eigene Weise Beobachtungen gemacht und erkannt, wie Du bestimmte Informationen, Aktionen und die nachträglichen Gefühle stapelst und weißt auch, dass die Aktion und die Nachwirkungen sozusagen Teil von dem waren, was Du der Erfahrung entnehmen wolltest. Da die Aktion zuerst auf diese inneren Ebene existieren muss, wurde dieses innere Ereignisfeld genutzt, um das psychologische Ereignis zu erschaffen, das dann nach draußen in das äußere Ereignisfeld oder auf die Leinwand des physischen Lebens projiziert wird. Das ist die Art und Weise, wie Du und alle menschlichen Wesen lernen und eine Sache bearbeiten. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Ja. Ist diese innere Realität so etwas wie das Bezugssystem II??

KRIS: Du könntest dies als das Unterbewusste bezeichnen, als jenes innere Feld, das Ihr als Vorstellungskraft bezeichnet. Wenn Ihr lernt, Acht zu geben, ist das, was wir bei der Methode des „dreifachen A“ beschrieben haben, ein ausgezeichnetes Werkzeug, um zu beobachten, wie Ihr Eure Situationen imaginiert, selbst wenn es minimal jenseits der gewöhnlichen Reichweite des bewussten Bewusstseins ist. Fast unterbewusst erschafft Ihr mentale Bilder, die angefüllt sind mit Gefühlsklängen, Erwartungen etc. und dies wird dann auf die physische Realität projiziert. Das Endergebnis ist dann das Ereignis, das Ihr dann mit Euren Gefühlen erfahrt. Es existiert also zuerst im inneren Zustand.

TOM: Um uns des inneren Zustandes bewusst zu werden und darüber nachzudenken und zu erkennen, dass dieser zuerst existiert und dies dann anzuerkennen.

KRIS: Gewiss, und je mehr Ihr dies tut, desto mehr werdet Ihr bemerken, dass Ihr Euch tatsächlich und auf fortwährender Basis mit diesen inneren Dialogen befasst. Fortwährend richtet Ihr Eure Aufmerksamkeit darauf und zieht sie wieder davon ab. Wenn Ihr Eure Aufmerksamkeit davon abzieht, habt Ihr freie Hand, Euch auf die physische Realität einzuschalten. Nicht alles, was Ihr Euch in diesem Zustand vorstellt oder imaginiert, manifestiert sich letztendlich auf der physischen Ebene. Wenn alles, was Euch so durchs Gemüt geht, in der physischen Realität landen würde, würdet Ihr in einem Schlamassel stecken. In Deinem Bewusstsein gibt es, so wie bei allen anderen auch, ein Element des Unterscheidungsvermögens, das wiederum ein anderer Aspekt von Dir ist, der versteht, welche Erfahrungen Du tatsächlich mittels der Ereignisse, die Du imaginiert hat, aus der physischen Realität gewinnen möchtest.

TOM: Ok. Gleicht dieser andere unterbewusste Aspekt des Selbst der Essenz, ist aber keiner der Essenzaspekte, die ich per se habe?

KRIS: Er ist immer noch der Deinige. …

TOM: Aber er ist nicht die Essenz? Man würde nicht sagen „Oh, das ist Deine Essenz!“

KRIS: Aber er ist Teil des Gesamtpakets. Du kannst nicht auf Deine Nase deuten und sagen „Das bin ich!“ Sie ist bloß Deine Nase.

TOM: Aber der unterbewusste Teil des Selbst ist eine Ausdrucksform der Essenz, und nicht die Essenz selbst?

KRIS: Es ist Teil davon. Da die Essenz keine spezifische Sache, sondern ein Prozess ist, ist er gewiss Teil dieses Prozesses. Und er ist absolut fundamental unerlässlich, wenn es eine Äußerung der Essenz gibt, die als physische Manifestation geschieht. Ohne diesen Assistenten würdet Ihr in ziemlich großen Schlamassel geraten. Dürfen wir jetzt fragen, wie viel Uhr es ist?

TOM: Oh, 15.29 h. Unsere Zeit ist um.

KRIS: Gewiss.

TOM: Kris, dies war sehr gut. Du hast viel Licht auf das Thema geworfen.

KRIS: Wir danken Dir für Deine Wissbegierde und für Deine Geduld und werden Euch Joseph wieder geben, nicht dass er wie ein Gefangener gebunden wäre, aber wir geben ihn einfach an Euch zurück und wünschen Euch wundervolle Feiertage.

TOM: Vielen Dank.




(Ende des 1. Teils der Sitzung)

Nachdem Kris gegangen war, sprach ich ein paar Minuten lang mit Serge, auch über die andere Dimension von Pi, über die Kris in früheren Sitzungen gesprochen hatte. Ich sprach von dem Mathe-Seminar, das ich gemacht hatte …

“Es gibt diese sehr interessante mathematische Transformation. Wenn man eine Achse hat, die in die Unendlichkeit verläuft, dann kommt sie der Unendlichkeit näher aber gelangt nie wirklich dorthin, weil es immer noch etwas mehr gibt, einen nie endenden Prozess.”

“Wenn man diese Achse jedoch in eine Riemann-Sphäre transformiert, dann wird die Unendlichkeit ein Punkt am Nordpol dieser Sphäre, mit Radius eins, und dann gibt es da diesen Faktor Pi …”

Kris kam bei diesem Kommentar zurück, und Serge schaltete das Aufnahmegerät ein.

KRIS: Ihr sprecht über ein sehr interessantes Thema. Wenn Unendlichkeit sich in irgendeiner ihrer Varianten projiziert, muss dies aus der Perspektive des linearen oder bewussten Bewusstseins gesehen werden. Das ist es, wie Ihr Euch die Unendlichkeit vorstellt, im vollen Wissen, dass dies unmöglich ist, aber Ihr müsst einen Bezugspunkt haben. Es geht darum, dass, wenn Ihr Euren Unendlichkeitspunkt, wenn Ihr Euren Augenblickspunkt untersucht, dieser ebenfalls auf einem Hintergrund aufliegen muss. Man könnte sagen, dass dieser Unendlichkeitspunkt selbst auf einem noch größeren Unendlichkeitspunkt ruht, der wiederum auf einem noch größeren Unendlichkeitspunkt ruhen muss, der sich selbst an einen noch größeren Unendlichkeitspunkt lehnen muss. Weil dies Teil der Beschreibung der Unendlichkeit ist, also von dem, was unendlich ist, gibt es keine Grenzen, keinen Anfang, kein Ende, keine Zeit und keinen Raum. Und doch existiert der Kontext Eurer eigenen Lebens als eine Kulisse innerhalb der Unendlichkeit. Ist das ebenfalls einleuchtend?

Und innerhalb dieses Kontextes geht Ihr im Hinblick auf den Begriff der Unendlichkeit selbst unbekümmert Euren Leben nach, weil Ihr Euch auf den Augenblick konzentriert, und Ihr schreitet voran von Augenblick zu Augenblick, ohne zu erkennen, dass Eure eigene Existenz eingebettet ist in den Kontextes einer unendlichen Vielfalt von Unendlichkeiten. Noch poetischer kann es nicht mehr werden. Denn so winzig Eure Leben im Vergleich mit einer unendlichen Kulisse von Unendlichkeiten sein mögen, erinnert Ihr Euch nicht daran, dass Ihr diese Kulissen selbst als die Leinwand erschaffen habt, auf welcher Ihr Eure Leben biologisch malt, Ihr alle, alle Ausdrucksformen der Essenz, die Ihr Euch überhaupt vorstellen könnt und noch darüber hinaus, dies alles ausgebreitet auf dieser Leinwand. Und das, was Ihr als das Unterbewusste erachtet – was näher am Zustand der Essenz ist –, das umfasst tatsächlich alle Unendlichkeiten, die Ihr Euch vorstellen könnt, weil die Unendlichkeit bloß ein weiterer Augenblickspunkt der Essenz ist.

TOM: Ist das der Mathematik der Riemann-Sphäre ähnlich, wo eine Linie auf einer Sphäre des Radius eins abgebildet ist und der Nordpol als Unendlichkeitspunkt gilt?

KRIS: Dieser Punkt der Unendlichkeit wird buchstäblich von multiplen Unendlichkeitspunkten genutzt (consumed). Sie sind nicht einzeln, sondern kollektiv. Es gibt innerhalb multipler Unendlichkeiten multiple Unendlichkeiten. Wir haben in der Vergangenheit beschrieben, dass das Universum holonzentrisch ist, und dass diese Universen selbst sich aus einer unendlichen Vielzahl von holonzentrischen Universen zusammensetzen. Sogar die Bewusstseinseinheiten sind konzentrisch. Und alles dreht sich um diesen Begriff. Es gibt unendliche Varianten von Unendlichkeiten, innerhalb derer Ihr die Dramen Eurer Existenz spielt, in allen Spielarten, die Ihr Euch nur vorstellen könnt und noch einiges darüber hinaus.

TOM: Kommt bei dieser Transformation zwischen Dimensionen die versteckte Dimension von Pi mit ins Spiel.

KRIS: Bei Pi in dessen höheren Dimensionen muss die simultane Zeit berücksichtigt werden. Eine Eigendynamik der Energie ist für die Transformation zwischen einer Dimension und einer anderen erforderlich, da jede Dimension ihre spezifische Physik hat. Und obwohl die Physik einer Dimension der einer anderen ähneln mag, mag es immer noch mehr als nur subtile Unterschiede oder Unterscheidungen geben, die eine jede Dimension einzigartig machen. Die erforderliche Schwungkraft, um von einer zur anderen zu gehen, die kann tatsächlich Teil der Gleichung für die höhere Dimension von Pi sein.

TOM: Das dachte ich mir. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es sich nur auf drei oder vier beschränkt. Die Dimensionen gehen unendlich weiter, in den Kern selbst hinein.

KRIS: Das stimmt, aber für die Mehrzahl von Leuten sind sogar die Mathematik und die Realitäten von Pi, wie Ihr diese in Eurer physischen Realität versteht, durchaus ausreichend, um ihnen den Verstand zu verwirren, ganz abgesehen davon, wenn man hier irgendwelche höheren Dimensionen mit ins Spiel bringt. Jetzt verlassen wir Euch, damit Ihr in diesem kleinen Teich der Realität grübeln könnt.

TOM: Vielen Dank.