Kris Tom aus Hawaii und Thema Liebeskummer

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Tom aus Hawaii
22. Okt. 2005

Kris Chronicles
Channeled durch Serge J. Grandbois und transkribiert von Tom (Desiré) aus Hawaii
Aufgenommen in Toronto, Kanada, am 22. Okt. 2005

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Du Dich wohlfühlst und danken Dir für die gemeinsame Betrachtung.

TOM: Es ist sehr schön, wieder mit Dir zu sprechen. Ich denke, ich möchte mit einigen Fragen zum Material auf der Website beginnen. Du erwähntest, dass es großes Wissen in unserem Inneren gibt, welches niemals linear organisiert sein wird und zu dem man auf eine nicht übliche und nicht-lineare Art und Weise Zugang bekommt. Ist diese nicht-lineare Art und Weise die gleiche Methode, die man nutzt, wenn man sich morgens an seine Träume erinnert und diese aufschreibt?

KRIS: Eure eigene Existenz, also die Tatsache, dass Ihr seid, wer und was Ihr seid, dies existiert entlang nicht-linearer Entwicklungslinien. Bei der Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit gibt es eine Ordnung, eine Art natürlicher Progression. Diese innere nicht-lineare Struktur und Ordnung muss durch den Wahrnehmungsmechanismus der physischen Sinne und die bewusst linear ausgerichteten Ego-Struktur interpretiert werden. Aus Sicht der Ego-Konstruktion ist diese innere Ordnung so riesig, und sie mag für deren eigenen Ideen sogar so fremdartig sein, dass die subjektiven Erfahrungen chaotisch erscheinen und deshalb etwas auf Abstand gehalten und sehr sorgfältig überwacht werden müssen, um nicht die ganzen Bestrebungen der Ego-Konstruktion über den Haufen zu werfen.

Darüber hinaus gibt es immer noch einen Teil der Ego-Konstruktion, der ein angeborenes Verständnis davon hat, dass seine Ideen über Struktur und Ordnung abhängig sind von größeren, subjektiven chaotischen Arrangements. Bei dieser Grenzkontrolle kann er also nie ein völlig erfolgreicher und absolut effizienter Grenzbeamter sein. Es besteht immer die Möglichkeit, dass ein illegaler Einwanderer durch die Ritzen schlüpft und im System, das die Ego-Konstruktion so sorgfältig errichtet hat, ein Chaos anrichtet.

Wie Du aufgezeigt hast, bedeutet dies nicht, dass es unmöglich wäre, und das beginnt mit dem Wiederauffinden der Trauminformation. Die Abenteuer, die Euer Bewusstsein erforscht, während die Egokonstruktion so hübsch des Nachts oder tagsüber oder zu welchem Zeitpunkt auch immer in den Kissen schläft, können wahrgenommen, erlebt und genossen werden, und ein guter Ausgangsort ist, wie dies sowohl Seth als auch wir oft gesagt haben, dass das Individuum eine konzertierte Anstrengung unternimmt, nicht nur mit seinen Träumen zu arbeiten, sondern diese auch auf eine Weise zu erfassen, dass der Egokonstruktion konkrete Beweise dafür geliefert werden, dass tatsächlich sehr viel wohltuende Aktivität im Gange ist, während ihr Fokus schläft.

Das Aufzeichnen von Träumen und das Erinnern an Träume und die Arbeit mit der Traumsymbolik sind ein sehr wichtiger Ausgangspunkt. Dies war allerdings in allen Euren vergangenen und gegenwärtigen Kulturen weit verbreitet. Unabhängig von allen jemals unternommen Versuchen, Trauminformationen zu unterdrücken, sind Trauminformationen immer auf die eine oder andere Weise an die Oberfläche gelangt, weil sie gewiss die Lebenssäfte der Egokonstruktion sind, denn sie kann nicht ohne diese Abenteuer existieren, obwohl die menschliche Persönlichkeit sich in gewissem Maße dazu trainieren kann, das ganze Material zu ignorieren, aber sie tut dies letztendlich auf eigene Gefahr.

TOM: Ok, ich habe noch eine Frage zur Traumsymbolik und zu den Informationen, die wir in unseren Träumen bekommen. Ich schreibe meine Träume auf und habe festgestellt, dass mein Schreibstil und meine Fähigkeit, zu Konzeptualisieren sich verbessern. Wirken sich das Erinnern an Träume und deren Aufzeichnung während des Tages auf unsere Gedanken aus? Wird man dadurch intelligenter oder kreativer?

KRIS: Nutze beide, würden wir sagen. Kreativität ist nicht unbedingt ein Zeichen für Intelligenz, und intelligent zu sein, das ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass man kreativ ist. Aber beides kann zutreffen aufgrund der einfachen Tatsache, weil, je mehr Du die tieferen Schlupfwinkel Deiner Intelligenz und Deines Bewusstseins engagierst, Du die Pforten für den Strom von Impulsen, Wissen und Weisheit umso weiter öffnest. Für ein sich entfaltendes Wesen ist es wichtig, dieses Gewahrsein zu entwickeln, weil es dem ganzen Bereich menschlicher Erfahrungen nicht nur Farbe, sondern auch Tiefe hinzufügt.

TOM: Ich habe eine Frage bezüglich des Fortschritts der Entwicklung des Bewusstseins. Sollte Channeln ein allgemeines Ziel sein, und wäre dies etwas, worauf die meisten Leute hoffen können, wenn sie in sich selbst gefestigt sind?

KRIS: Allerdings mag nicht jeder dieses Interesse noch die Fähigkeit dazu haben …

TOM: Oh, das ist also nichts, was das ganze Menschengeschlecht tun kann …

KRIS: Gewiss nicht, aber jede Fokuspersönlichkeit ist in Kontakt mit der eigenen Quelle, mit ihrer Essenz, und es ist belanglos, ob das Individuum diese Kommunikationen bewusst erkennt oder auch nicht. Der Individualität stehen immer Zugänge zu Erfahrungen zur Verfügung, von der die Individualität in Traumzustand vollen Gebrauch macht. Und auch wenn der bewusste Verstand der Fokuspersönlichkeit solche Realitäten verleugnet, so existieren sie doch.

Du magst beispielsweise denken, dass Du die Luft nicht siehst, weil sie ist nicht fühlbar wahrgenommen werden kann, aber heißt das nun, dass Du Dich umwenden und leichthin beschließen kannst, mit dem Atmen aufzuhören? Nur auf eigene Gefahr, nicht wahr? Du kannst nicht bestreiten, dass die Luft notwendig ist, trotz der Tatsache, dass Du sie vielleicht nicht siehst. Aber die Realität der Luft ist für Deine Langlebigkeit im wahrsten Sinne des Wortes höchst wichtig. Du musst also darin einwilligen. Und obwohl manche Individuen die Realität von Träumen und allem, was damit zu tun hat, bestreiten mögen, würden sie diese inneren Dimensionen doch dann nutzen, wenn sie sich dessen am wenigsten bewusst sind, dass sie diese Informationen abblocken, nämlich in Tiefschlafzuständen. Aber die Individuen träumen nicht bloß dann, wenn sie schlafen, sondern, sie träumen täglich 24 Stunden lang.

Wenn Du eine schöne altmodische Taschenlampe nimmst und sie in einem dunklen Raum einschaltest und den Lichtstrahl weg von Dir lenkst, siehst Du nur das, was von ihm angestrahlt wird. Du weißt aber, dass der restliche Raum nicht verschwunden ist, obwohl Du ihn vielleicht nicht siehst. Alles, was Du tun musst, ist es, den Lichtstrahl in eine andere Richtung zu schicken, und dann in noch eine andere und noch eine andere, bis Du die Bestätigung hast, dass der ganze Raum immer noch da ist, obwohl Du nicht wahrnimmst, wo der Lichtstrahl zuvor war, sondern nur das, worauf der Lichtstrahl gerichtet ist. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Ja, das ist ein Fokus.

KRIS: Gewiss, wenn Ihr im normalen Sinne des Wortes wach seid, fokussiert Ihr sozusagen den Strahl Eures Bewusstseins bloß auf einen kleinen Bereich der Realität, nämlich auf die Realität, die Ihr in diesem Augenblick durch Eure Sinne erfahrt. Aber es gibt noch viel mehr Realität, die Ihr gleichzeitig erlebt, auf die Ihr aber nicht fokussiert seid. Wenn ein Kreis 360 Grad hat und Ihr Euch nur eines Grads gewahr seid, heißt das, dass die anderen 359 Grad nicht existieren würden? Gewiss nicht. Ihr seid Euch jeweils nur eines Grads gewahr, und wenn Ihr mit der Entwicklung Eures Gewahrseins Fortschritte macht, werdet Ihr Euch dann jeweils 2, 3, 10 und dann 100 oder komplette 360 Grad aus der Essenzperspektive bewusst.

TOM: Ist dies für eine Fokuspersönlichkeit möglich?

KRIS: In der gegenwärtigen Phase Eurer neurologischen Entwicklung als menschliche Wesen ist dies sehr schwierig und fast unmöglich. Ihr müsstet buchstäblich die Größe Eures Gehirns mindestens verzehnfachen. Aber das würde Eurer Spezies Schwellköpfe geben! Zu diesem Zeitpunkt der Evolution Eurer Spezies können Eure neurologischen Prozesse nur eine gewisse Menge aufnehmen. Dies heißt aber nicht, dass deshalb jegliche Bemühungen in dieser Richtung aufgegeben werden müssten, da dadurch mehr Gewahrsein entwickelt wird, und der Lohn dafür ist groß.

TOM: Du sagtest, dass vielleicht nicht jeder channeln wird, aber dass ein jeder seine Quellen-Entität hat, mit der er in fortwährender Kommunikation ist.

KRIS: Selbst wenn sie dies bis zu ihrem Tode abstreiten würden, haben sie diese Kommunikation doch immer noch.

TOM: Im College hatte ich eine Freundin, die sich sehr mit Astrologie befasste. Sie hatte Bestnoten und machte dann weiter, um zu promovieren. Im Bus sagte sie mir, dass sie so gut in der Schule war, weil ihr Geister sagten, was sie lernen solle, also was in einem Test kommen wird und was nicht. Ich habe darüber nachgedacht. Sagen ihr wirklich Geister, was sie lernen soll, oder sagt ihr Quellenselbst ihr dies? Ich wünsche mir, dass ich im College Geister gehabt hätte, die mir gesagt hätten, was ich lernen soll und was nicht. Außerdem frage ich mich, ob es moralisch ist, sich durch den Zugang zu solchen Informationen einen Wettbewerbsvorteil anderen gegenüber zu verschaffen. Sind aus Perspektive der Essenz irgendwelche ethischen Themen involviert bei der Hilfe einer Fokuspersönlichkeit gegenüber, damit diese einen Hochschulabschluss bekommt im Vergleich zu einer anderen, die sich abrackert, weil sie diese Hilfe nicht hat?

KRIS: Wir verstehen Deine Frage. Lass uns zu allererst den ersten Teil beantworten. In fast allen religiösen Kulturen auf Eurem Planeten gibt es Hinweise auf engelhafte oder göttliche Wesen, die den Menschen helfen. Das jüdisch-christliche Weltbild hat seine Engel und Erzengel usw. Andere Kulturen haben ihre eigenen Varianten. Aber in allen religiösen Kulturen gibt es mehr oder weniger diese Beschreibungen. Dies sind enorme Repräsentationen und Entstellungen der Quelle jener Individuen selbst, und zwar auf eine Art und Weise, die sie verstehen und begreifen können. Es ist eine Interpretation, die im Augenblick für sie funktioniert. Ist das etwas einleuchtend für Dich?

TOM: Ja, ich war schon zu dem Schluss gekommen, dass diese Stimmen oder Informationen vielleicht vom Quellenselbst kommen.

KRIS: Bei Deiner Freundin kommt bezüglich ihrer Leistungen noch hinzu, dass sie in hohem Maße intuitiv war und mit ihren eigenen zukünftigen Selbst (Plural) kommunizieren konnte, mit jenen Aspekten des Selbst, die bereits eine ähnliche Entwicklung durchlaufen haben mögen und einfach Beistand leisteten. Was in dieser Beziehung die ethischen und moralischen Probleme anbelangt, so nimmst Du dies aus der Perspektive des Egos wahr und denkst, dass jemand einen unfairen Vorteil hatte. Aber ist der Vorteil wirklich unfair, oder ist es möglicherweise so, dass viele andere sich weigerten zu glauben, dass sie solche Vorteile für sich selbst nutzen könnten?

TOM: Ja. Ich verstehe. Kann ich noch etwas dazu sagen?

KRIS: Das magst Du gerne tun.

TOM: Wenn man das, was Du als liebevolle Technologien bezeichnest, in der Gesellschaft hervorbringen möchte, gibt es da moralische oder ethische Probleme, wenn man die Informationen von einem wie einem selbst bekommt, statt sie direkt von der eigenen Quelle mittels Träumen und Intuitionen zu bekommen? Oder ist das aus Deiner Perspektive Eines und das Gleiche?

KRIS: Wie auch immer dies interpretiert wird. Bedenke, dass einige der brillantesten Geister Eurer Zivilisation - Einstein war in höchstem Maße intuitiv, Nikola Tesla war in höchstem Maße intuitiv - großartigen Gebrauch von ihrer Vorstellungskraft machten, und dies ging bis zu einem Punkt, wo er Vorrichtungen im Geiste erbauen und sie dann fast perfekt physisch kopieren konnte. Buckminster Fuller und viele andere im Laufe Eurer Geschichte waren sehr erfolgreich im Gebrauch ihrer Fähigkeiten – sogar ihrer höheren Fähigkeiten, also dessen, was wir als die höhere Intelligenz, die authentische Intelligenz bezeichnen würden, was nicht heißen soll, dass jene, die diese nicht nutzen, weniger intelligent wären.

Aber es gibt Wege, um die sogenannte Trennung von Emotionen, Gefühlen, Intuition und Vorstellungskraft vom logischen rationalen Verstand neu zu kombinieren. Diese Trennungen sind künstlich, und in Wahrheit arbeiten sie (die Elemente der Persönlichkeit) am besten zusammen, und wenn sie zusammenarbeiten und die Trennung wie die Berliner Mauer niedergerissen wurde und die Elemente der Persönlichkeit in der Lage sind, sich neu zu kombinieren und zusammen zu funktionieren, dann habt Ihr Zugang zu einem Zustand höherer Intelligenz, zu einer emotionalen Intelligenz, die ebenso rational, aber auch ebenso scharfsinnig/einfühlsam/tief blickend (perceptive) sein kann. Und Erfüllung wird dann zu etwas, was nicht länger schwer begreifbar, sondern sachbezogen (factual) wird.

TOM: Vor Jahren bin ich jemanden auf einer Konferenz begegnet. Ich las kürzlich, dass er gechannelte Informationen bekam, um ein Gerät zu bauen. (Der Kanal sprach für einen verstorbenen großen Erfinder). Ich weiß, dass diese Person ihr Bestes tat, um die technische Information zu verstehen. Ich frage mich, ob diese Situation authentisch ist, und ob es verstorbene große Erfinder gibt, die nur darauf warten, ihr Wissen über ihre Erfindungen und Technologien an Leute weiterzugeben, die channeln, um einen besseren Ort aus dem Planeten zu machen.

KRIS: Gewiss. Oft haben im Laufe der Jahrhunderte Mitglieder Eurer Spezies alternative Informationsquellen mit der Absicht konsultiert, Material zu bekommen, um die Bedingungen für das Menschengeschlecht zu verbessern. Manche Individuen mögen so veranlagt sein, dass sie dies leichter in ihren Träumen erforschen, nämlich dann, wenn sie ihrem Bewusstsein genug Freiheit einräumen, um in andere Realitäten und Wahrscheinlichkeiten zu reisen, wo Situationen und Technologien sich anders als bei Euch entwickelt haben mögen, und sie haben sich erlaubt, sich daran zu erinnern. Es geht um die entsprechende Ausbildung, nämlich dieses Erinnern zuzulassen.

TOM: Es gibt also grundsätzlich zwei Methoden, um diese Informationen zu sichten. Eine wäre es, dass man Intuitionen, Träume usw. nutzt, und die andere wäre es, die Information ausfindig zu machen.

KRIS: Gewiss, dies sind einige der Methoden, die Eurer Spezies zur Verfügung stehen.

TOM: Nun zu einem anderen Thema. Ich habe eine Frage bezüglich des Weltfriedens. Seth hat die Natur von Wahrscheinlichkeiten erwähnt. Wenn ich die Natur von Kreativität im Falle von unendlichen Wahrscheinlichkeiten ansehe und dann erwäge, Wahrscheinlichkeiten einzuschränken, komme ich zu dem Schluss, dass man Wahrscheinlichkeiten nicht einschränken kann. Ist es aus Deiner Perspektive überhaupt möglich, dass alle Wahrscheinlichkeiten in allen Dimensionen friedliche und utopische Realitäten sind, oder muss es immer Realitäten geben, in welchen es Kriege gibt?

KRIS: Nicht in allen Realitäten muss es Krieg geben, aber es muss immer etwas Toleranz für ein gewisses Maß an Konflikten geben. Viele Leute hegen die Idee, dass alle immerdar übereinstimmen müssten, um eine friedliche Welt und eine friedfertige Kultur zu haben, und dass alle sanft sein und ein ständiges Lächeln im Gesicht tragen müssten, und dass nie eine heftige Emotion zum Ausdruck gebracht werden würde. Das wäre eine langweilige Welt. Es muss immer etwas Spielraum geben für Schwankungen von emotionalen Äußerungen, was soweit gehen kann, dass Individuen ihren eigenen freien Willen gebrauchen, um ein anderes Leben zu nehmen. Dies heißt nicht, dass solche Handlungen unbedingt wünschenswert wären, noch dass solche Individuen einfach so davonkommen würden. Für sie würden immer noch die Gesetze jener Realitäten gelten, wenn ein menschliches Leben genommen wird. Und sie hätten mit ihrer eigenen Reue zu tun, ob nun in jenem Leben oder danach.

TOM: Hmmm, ich dachte mehr an die Realität, in der wir uns jetzt befinden. Wenn es Weltfrieden gäbe, müsste dafür eine andere Realität geboren werden, etwa, wie wenn Fokusse verschiedene Stufen durchlaufen, um Erfahrungen für andere zu bringen und um alles im Gleichgewicht zu halten. Ich habe das Gefühl, dass nicht alle Welten sich in utopische Gesellschaften verwandeln können.

KRIS: Gewiss. Die Idee einer utopischen Gesellschaft, die man sich oft derart vorstellt, dass der Tiger neben dem Lamm liegt, das ist oft eine naive Interpretation. Es mag immer noch ein gelegentliches Raufen und emotionale Ausbrüche geben. Aber es ist möglich, zumindest ein Bewusstsein dessen zu bekommen, was funktionsfähig ist.

TOM: Das, was wir tun, ist also zu lernen und zu experimentieren.

KRIS: Gewiss. Ihr experimentiert und werdet dies auch weiterhin tun. Als Spezies habt Ihr mit verschiedenen Regierungsformen experimentiert. Ihr hattet Monarchien und habt gesehen, dass - obwohl im Allgemeinen Monarchien das Potential dazu haben, zuträglich zu sein - diese auch über das Potential verfügen, sehr abträglich zu sein. Dann habt Ihr mit dem Kommunismus experimentiert und kollektiv gedacht, dass offensichtlich Gleichheit herrschen würde, wenn alle gleich behandelt werden. Aber Ihr habt gesehen, dass zugleich das Doppelspiel/Duplizität nicht eliminiert werden kann. Und jene, die bestrebt waren, in Gleichheit zu regieren, die stellten sicher, dass einige Gruppen gleicher waren als andere, dies aufgrund der verschiedenen an den menschlichen Versuchsreihen beteiligten Glaubenssatzstrukturen, hauptsächlich bezüglich der Duplizität. Nun versucht Ihr, durch Gebrauch des Kapitalismus eine andere Ordnung einzuflößen, und Ihr habt bereits festgestellt, dass das nicht viel anders ist als bei den Beiden zuvor, von denen eine Jede ihre Pro und Kontras hat. Und Ihr werdet weitermachen und mit anderen Formen experimentieren.

Ihr versteht jedoch, dass ein gewisser Respekt für das Individuum vorrangig ist. Sobald dieser unterdrückt wird, bekommt Ihr garantiert eine Anarchie der sozialen Struktur, so dass diese dann wieder ausgewogen wird. Auf periodischer Basis durchlauft Ihr diese sozialen Umwälzungen und nehmt Anpassungen, Feineinstellungen und Verbesserungen vor. Aber kein System kann überhaupt erwarten, das dominante System zu sein. Ihr alle werdet mit einer Vielfalt von Systemen am besten funktionieren, aber es muss bei diesen allen eine gemeinsame Sache geben, nämlich das Respektieren der Integrität des Individuums.

Dies braucht seine Zeit. Erwäge bitte, dass, wenn es 26 Milliarden Individuen, dies als willkürliche Zahl (Weltbevölkerung derzeit etwa 6,8 Milliarden), auf dem Planeten gibt, dann umfasst Eure Welt 26 Milliarden unterschiedliche Realitäten mit allem, was dies impliziert. Der gemeinsame Nenner dabei ist, dass das Individuum sich in dessen Herzstück/Kern/Seele (core) befindet. Es ist nicht der Kern, sondern ist beim Kern, und das ist ein Unterschied. Die Realität ist einzigartig für jeden, aber Ihr existiert in einer Konsensusrealität. Eure privaten Realitäten finden also eine gemeinsame Basis, wo Ihr alle Eure Menschlichkeit miteinander teilt. Dies ist in gewisser Hinsicht eine unglaubliche, geniale, kreative Leistung, das gesamte kollektive Spektrum an Glaubenssatzpotential zu berücksichtigen und diesem ein Forum zu geben, innerhalb dessen dieses zumindest in gewissem Maße zum Ausdruck gebracht werden kann. Diese Arena, die Ihr die physische Realität nennt, ist eine herrliche Schöpfung. Ist das einleuchtend?

TOM: Ja, das ist es. Vielen Dank dafür, dass Du meine Fragen diskutiert hast. Meine Freundin hier hat einige Fragen zu ihrem Leben. Ich weiß, dass Du keine Vorhersagen für Leute machst und den Leuten vielmehr helfen möchtest, ihre Dinge aufzuarbeiten.

KRIS: Gewiss. Bevor wir sozusagen das Programm wechseln, würden wir Dir gerne eine Äußerung Deines Essenznamens geben. dies ist nicht unbedingt der Name, sondern eine Energie-Intonation. Für Dich ist dies Désiré.

TOM: (buchstabiert) D-E-S- E -R-E-Y?

KRIS: Es könnte leicht als Désiré, mit einem französischen Flair buchstabiert werden.

TOM: Vielen Dank. Meine Freundin ist da und hätte gerne, dass ich an ihrer Stelle spreche.

KRIS: Wie Du willst. Sie ist ziemlich schüchtern?

TOM: Ja, sie ist etwas schüchtern. Sie empfindet eine starke Bindung zu einem anderen Mann, dem sie vor mehreren Jahren begegnete. Sie verbrachte einige Zeit mit ihm und verliebte sich vor etwa drei Jahren in ihn. Im Geiste glaubt sie, dass diese Bindung existiert, und dass sie schon früher zusammen waren und in diesem Leben in Zukunft zusammen sein werden. Das ist ihr hauptsächlicher Fokus. Sie wartet und wartet einfach auf ihn. Sie glaubt, dass er irgendwann seine derzeitige Beziehung mit einer anderen Frau beenden und sie heiraten wird, und dass dann alles toll wird. Damit verbringt sie viel Zeit und Energie, und sie fragt sich, ob es richtig ist, auf diesen Mann zu warten.

KRIS: Wie lange, glaubst Du, dauert es, bis ein Wald gewachsen ist, nicht ein Baum, sondern ein Wald.

TOM: Sehr viele Jahre?

KRIS: Gewiss, vielleicht Jahrzehnte und Jahrhunderte. Wenn Du darauf warten würdest, dass der besagte Wald wächst, würdest Du sehr lange warten. Wir glauben, dass Deine Freundin sehr lange auf das warten wird, womit sie sich zwanghaft beschäftigt. Sie legt ihr eigenes Leben aufs Eis für etwas, was nicht geschehen wird.

TOM: Was nicht geschehen wird?

KRIS: Gewiss nicht. Dies macht die Tatsache nicht ungültig, dass Beide schon früher Fokusse und Erfahrungen in anderen Leben miteinander teilten. Das bedeutet aber nicht, dass es in diesem Leben jetzt eine ähnliche Nähe geben wird.

TOM: Könntest Du etwas für sie über die besonders bedeutsamen Leben zusammen mit diesem Mann sagen?

KRIS: Wir sind uns nicht hundertprozentig sicher bezüglich des entsprechenden südasiatischen Landes, aber dort gibt es im Dschungel einen riesigen buddhistischen Tempel-Komplex, der Touristen zugänglich ist. Beide befassten sich in diesem großen Zentrum mit dem kontemplativen Leben. In diesem sehr großen Komplex gibt es riesige Skulpturen.

Beide waren Männer. Es ist etwa das 12. Jahrhundert. Beide waren männlich und entwickelten trotz ihrer religiösen Gelübde eine tiefe Anziehung füreinander. Dies verursachte große Schuldgefühle in ihnen. Doch zugleich hatten sie das Gefühl, dass es ihnen nahezu unmöglich war, dem Anderen fern zu bleiben. Schließlich beschlossen sie, den Orden und den Ort der Verehrung zu verlassen und ihr kontemplatives Mönchsleben aufzugeben.

Sie hatten jedoch nicht das Glück, das von ihnen gewählte Leben fortsetzen zu können, da ein drittes Individuum sich zu einem der Beiden hingezogen fühlte und es nicht länger aushalten konnte, dessen Gegenwart beraubt zu sein, weshalb er arrangierte, dass Beide ausgeraubt und getötet wurden. Das war ein tragisches Ende jenes Lebens. Aber die emotionalen Intensitäten und die in jenem Leben emotional und psychologisch erlebten Höhen und Tiefen waren sehr tiefgründig. Und die Anziehung, die sie für diesen Freund empfand, brachten sozusagen direkt viele dieser alten Bindungen wieder an die Oberfläche.

Aber in diesem Leben wird dies keine Früchte tragen. Und wir raten sehr zu einer Einschätzung der gegenwärtigen Situation und dazu, die Realität der Situation anzuerkennen, so dass sie ihr Leben nicht länger für eine Situation auf Eis legt, die nicht geschehen wird. Obwohl sie starke Gefühle haben mag, gibt es noch andere, für die sie diese Gefühle auf eine andere und einzigartige Weise entwickeln kann. Aber diesmal muss sie, wie man so oft sagt, die bittere Pille schlucken. Und so schmerzlich dies auch sein mag, so ist der Schmerz doch vorübergehend. Es geht darum, zuerst und vor allen Dingen Wertschätzung für die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und nicht von der Liebe eines anderen abhängig zu sein, sondern zuallererst einmal eine liebevolle Beziehung zum eigenen Selbst als Mittel der Erfüllung zu entwickeln, um jemanden auf sich anzuziehen, der dies in gleichem Maße erwidern kann und nicht jemanden, der sie ausnutzen wird. Verstehst Du? Wir verstehen, dass es schwierig ist, solche Situationen zu akzeptieren, und es ist leichter, dies abzuleugnen. Aber auf Dauer ist es gesünder, die Realität zu akzeptieren und von dort aus weiterzugehen.

TOM: Ok. Sie hat noch eine Frage. In einem Traum über diesen Mann sah sie eine Tochter, die sie haben würden …

KRIS: Das ist eine Wahrscheinlichkeit, verstehst Du? In dieser Schöpfung hier ist es nicht die Realität.

TOM: Es existiert also als Wahrscheinlichkeit, aber es ist nicht diese Realität …

KRIS: Gewiss.

TOM: Es ist also keine zukünftige Wahrscheinlichkeit dieser Realität für sie, sondern vielmehr ein Ableger, eine parallele Wahrscheinlichkeit?

KRIS: Das stimmt.

TOM: Ist sie in jener Wahrscheinlichkeit mit diesem Mann verheiratet und glücklich?

KRIS: Allerdings, Aber man kann kein Leben hier auf einem Leben irgendwo anders aufbauen.

TOM: Ja, sie mag manchmal darüber nachdenken …

KRIS: Ja, sie kann dies ins Herz schließen und tief in ihrem Wesen wissen, dass diese Beziehung, die hier nicht existiert, sich andernorts entfaltet hat, wo der verheiratete Mann nicht an eine andere gebunden ist.

TOM: In dieser Realität muss sie durch Liebe für sich selbst eine völlig neue Beziehung anziehen, wo sie heiraten und eine Familie haben kann.

KRIS: Gewiss. Hast Du je untersucht, wie ein Bildhauer einen David oder eine Venus von Milo aus einem Stein hervorholt?

TOM: Nein, aber ich glaube, dass sie diese zuerst vor ihrem geistigen Auge sehen …

KRIS: Gewiss. Sie glauben, dass die endgültige Schöpfung bereits im Steinquader existiert, und dass es nur drum geht, diese zu offenbaren. Und obwohl das Beispiel etwas grob ist, glauben wir, dass es für Deine Freundin hilfreich sein kann zu wissen, dass sie eine liebevolle Beziehung und eine Familie in der Zukunft hat und dass sie diese Beziehung in der Gegenwart schnitzen und auf sich anziehen muss.

TOM: Ok, ich denke, dass sie daran arbeiten muss. Sie ist manchmal ziemlich dickköpfig.

KRIS: Gewiss. Es ist leichter, mit als gegen den Strom zu schwimmen, weil es weniger ermüdend ist. Und wir glauben, dass sie einen Zorn hat, den sie loswerden muss, Zorn auf sich selbst, auf ihr eigenes Selbst.

TOM: Ja, es gibt einige Leute, die erwähnen, wie fies sie ist. Sie ist eine gute Freundin …

KRIS: Sie ist von sich selbst enttäuscht. Wenn sie also böse auf andere ist, ist dies eine Spiegelung davon, dass sie nicht bereit ist, sich ihrem eigenen Zorn zu stellen. Ist das für Dich einleuchtend?

TOM: Ja, das ist es.

KRIS: Für ihre eigene Realität sind die anderen nicht verantwortlich – was heißt, dass sie für ihre eigene Realität verantwortlich ist. Kurzum als Fazit: Sie würde sehr davon profitieren, sich zu verlieben, aber im Augenblick nicht in jemanden, sondern es geht darum, sich einfach in die Liebe zu verlieben und dann jemanden kommen zu lassen, der diesen Schwingungen entspricht. Verstehst Du das?

TOM: Ja, ich werde mir ihr darüber sprechen. Ok, ich denke, dass unsere Zeit jetzt um ist. Kris, gibt es noch etwas anderes, was Du sagen möchtest?

KRIS: Wir würden vorschlagen, dass Deine Freundin eine meditative Stimmung entwickelt, eine Zeit der Meditation während des Tages, selbst wenn es bloß 5 Minuten sind und sie sich bei diesen Meditationen auf Energien der Liebe für sich selbst konzentrierst.

TOM: Nun, Kris, wir danken Dir, dass Du uns Deine Zeit geschenkt hast.

KRIS: Das Vergnügen und die Ehre sind ganz auf unserer Seite. Wir danken Euch beiden nochmals für Eure schöne gemeinsame Betrachtung und geben Euch jetzt Joseph zurück.