Kris Chronicles Psychische Wahrnehmungen, Toskana, Teil 3

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Psychische Wahrnehmungen – Leben in der Toskana, Teil 3
Psychic Perceptions - Life in Tuscany - Part 3
15. Juli 2007

Channeled von Serge J. Grandbois und transkribiert von Ellen Gilbert (Kwaa’Ji)
Aufgenommen in Toronto, Kanada, am 15. Juli 2007


Teilnehmer: Serge (Joseph), Mark (Philip), John (Sohars), Myrna (Shara-Leene), Lorraine (Saggan), Marsha (Or-Inna), Joanna (Devana), David (Elohim), Matt, Nicole und Marlene

(19.43 h)

KRIS: Wir danken Euch für Eure gemeinsame Betrachtung und vertrauen darauf, dass unsere mönchischen Freunde sehr entspannt sind! Es gibt so viele verschiedenen Bereiche Eurer Leben, die noch weiter erforscht werden können, und die nicht nur animieren zum Streben nach Selbsterkenntnis, sondern Euch auch zur Erkenntnis verlocken können, dass Ihr noch so vieles mehr seid, als Ihr dies je für möglich gehalten habt. Beispielsweise erwähnten wir vor einiger Zeit, dass Eure Persönlichkeit, das, was Ihr denkt, dass es Euer Menschsein sei, ein sich fortwährend entfaltender Prozess ist. Und in den letzten Monaten, insbesondere in den letzten Wochen, waren wir bestrebt, Euch weitere Einblicke in genau diesen Prozess zu geben. Wir haben beschrieben, wie bestimmte Situationen, die in anderen Fokussen emotionale Zustände hervorriefen, in dieser jetzigen Lebenszeit einen Einfluss auf diesen Fokus hier haben können.

Ihr habt auch die Möglichkeit erwogen, dass diese Eure Persönlichkeit sich sogar durch diese verschiedenen Lebenszeiten oder Fokusse fädeln und ein Thema pflegen mag, einen durchgehenden Themenstrang, und wir hoffen auch, Euch entdecken zu helfen, dass viele Fächer emotionaler Weisheit und emotionaler Zustände buchstäblich durch Eure eigenen Energien marschieren und Eure Persönlichkeit und ihre sich entfaltende Erfüllung ergänzen und unterstützen. Und während Eure Werte sowohl als Fokus als auch als Essenz mit ihrer Entfaltung fortfahren, wird Euch dies in die Lage versetzen, tief unter der Oberfläche Eurer eigenen emotionalen Situationen oder Zustände zu graben und zu erkennen, dass der Aufbau Eurer Persönlichkeit in gewisser Hinsicht – obwohl die Analogie etwas unvollständig sein mag –einem Quilt oder einer quilt-artigen Flickenarbeit/Patchwork ähneln mag. Ist das für Euch einleuchtend, und dass Ihr viele verschiedenen emotionalen Zuständen aus vielen verschiedenen Fokus-Ausdrucksformen zusammengebracht habt, und dass dieser riesige Pool, über den wir am letzten Samstag zu sprechen begonnen haben, eine großartige Gemeinschaft des Gewahrseins ist.

Unter Schirmherrschaft Eures Ego und des Inneren Selbst näht Ihr ein Sortiment von Mustern zusammen, welche die Fundamente Eurer Existenz bereichern, und diese sind in großem Maße miteinander austauschbar, so dass Ihr sicher sein könnt, dass Ihr niemals in eingefahrenen Gleisen feststeckt, sondern immer Chancen und Potentiale habt, aus denen Ihr Eure Reise des Gewahrseins entwerfen, bereichern und erweitern könnt und nie der Werkzeuge beraubt sein werdet und Euer Bewusstsein immer erweiterbar ist und die Einflüsse von Zeit und Raum somit keinen Einfluss auf die Struktur Eurer Persönlichkeit haben. Ihr könntet sagen, dass Euer Bewusstsein ein unwahrscheinliches Patchwork wissender/bewusster (aware-ized) Bewusstseinseinheiten ist.

Und dies mag sogar in gewisser Weise in Eurem physischen Körper in einzelne Bereiche aufgeteilt sein, oft um Eure Aufmerksamkeit auf einen Bereich des Bewusstseins zu richten, wo eine Aktion im Gange ist, die der Klärung und Mithilfe bedürfen mag. Wir werden Euch ein kleines Beispiel nennen. An diesem Nachmittag machte Joseph unter den talentierten Händen von David eine Erfahrung, die fast unter den Schichten seines Gewahrseins hindurch drang und nahe genug an die Oberfläche seines Gewahrseins gelangte, um zu wissen, dass da etwas im Gange war, aber nicht mehr als das. Seit einiger Zeit hatte er bemerkt, dass es rechts unten an seinem Rücken etwas gab, was ihn störte, obwohl er sich der Quelle dieser kleinen Herausforderung nicht sicher war, die ihn zeitweise irritierte, die aber offenbar nicht viel Aufmerksamkeit erforderte. Versteht Ihr soweit?

In diesem Augenblick erkannte ein Teil seines Bewusstseins, dass es in diesem Bereich seines Körpers, buchstäblich an der unteren rechten Rückseite des Steißbeins einen Bereich gab, wo eine emotionale Erinnerung eingebettet war, aber nicht aus diesem Leben, sondern aus einem Leben, welches im antiken Griechenland zum Ausdruck kam, wo jene bestimmte Fokusenergie als Soldat in einer Schlacht kämpfte und an dieser Stelle von einem Speer getroffen und durchbohrt wurde, was sein Leben nicht beendete, aber Nerven verletzte, so dass er nicht mehr laufen konnte. Als der Feind auf dem Schlachtfeld nach Überlebenden oder nach verletzten Überlebenden suchte, stellte er sich tot, und somit ließen sie ihn in Ruhe. Als die Chance gekommen war und da er nicht einfach aufstehen und weggehen konnte, versuchte er nach besten Kräften, den Speer abzubrechen, konnte diesen jedoch nicht entfernen, weil dieser im Knochen eingebettet war. Aber er brach genug von dem Griff ab und schaffte es so, mehrere Tage lang weg vom Schlachtfeld zu kriechen.

Inzwischen war seine Kraft erschöpft, und ohne Nahrung oder Wasser verhungerte er schließlich in einem weit entfernten Feld mit dem Gefühl, dass zum Zeitpunkt seines Abgangs diese bestimmte Existenz Mängel in bestimmten Erfüllungsbereichen aufwies. Dies spiegelt auch einen bestimmten Aspekte von Josephs eigenen Antrieben beim zum Erlangen und Verwirklichen einiger seiner eigenen Träume. Dieser spezifische emotionale Haken, der sozusagen immer noch im Körper vergraben war, wurde geliftet, und eine bestimmte Art der Heilung kann auf verschiedenen Wegen geschehen, nicht nur für diesen bestimmten Fokus, sondern auch für jenen Fokus im antiken Griechenland. Dies erfüllte also mehrere Ziele, und weil die Situation in diesem Augenblick und in diesem Leben, also in der Gegenwart, gelöst wurde, wurde die sogenannte Vergangenheit auf eine solche Weise neu interpretiert, dass auch das Erfüllungsgefühl jenes griechischen Soldaten verändert wurde. Seine Wahrnehmungen wurden anders identifiziert. Ist das für Euch einleuchtend?

Dies heißt nicht unbedingt, dass Ihr wegen aller kleinen Wehwehchen die Annalen von Raum und Zeit durchforsten müsstet auf der Suche nach einer Fokuspersönlichkeit, die dies mehr oder weniger für Euch vermasselt hat. Aber dies kann Euch einen interessanten Ausgangspunkt und einen Bereich geben, den Ihr erforschen könnt. Da alle Eure Leben und alle Eure Aktionen eine Interpretation von Energie sind und Ihr selbst ein Anhäufung grenzenloser Energien seid, und da sich der Strom dieser Energie zeitweise so anfühlen kann, als ob er behindert wäre, ist dies eine Chance, die Ihr nutzen könnt, um damit zu beginnen, gewisse Hindernisse aus dem Weg zu räumen, indem Ihr einige Besonderheiten bezüglich der Natur und der Interaktionen Eures Bewusstseins zwischen diesem und einem anderen Fokus kennenlernt und Eure Erfahrungen bereichert. Ist das für Euch einleuchtend? Dies erweitert auch den Grad an Gewahrsein, den Ihr in dem Sinne manifestiert, dass Ihr dann so viel besser erkennen könnt, wie Eure Persönlichkeit, wie also dieses ganze Konzept einer Persönlichkeitsstruktur in Ebben und Fluten innerhalb des großen Ozeans des Gewahrseins fortwährt, welcher Ihr seid. Ist das ebenfalls einleuchtend?

Und da wir neulich von Euren herrlichen Klosterfokussen sprachen, sind wir uns sicher, dass einige Eurer Träume, manche Eurer Gedanken und Gefühlsklänge in gewissem Maße mit diesen Leben in Resonanz gewesen sein und Euch viel Nahrung und Wein für Gedanken gegeben haben mögen. Denn Wein sollte man nie vergessen, wenn Ihr Italiener seid, insbesondere in der Toskana! Wenn Ihr dem einige Gedanken gewidmet habt, so mönchisch diese auch gewesen sein, möchten vielleicht einige von Euch die anderen daran teilhaben lassen oder ein Gespräch darüber führen.

LORRAINE: Da ich beim letzten Mal nicht dabei war, und alle etwas über sich selbst herausgefunden haben, möchte ich gerne wissen, wer ich damals war und welche Art von Person, und in welcher Beziehung wir zueinander standen.

KRIS: (An John gewandt) Und wie würde der große Zusammenfasser dies angehen?

JOHN: In der letzten Sitzung hast Du kurz Lorraine erwähnt. Alles, woran ich mich erinnere, ist, dass Du etwas sagtest über …..

JOANNA: Sie war Lehrer.

JOHN: Du hast die Messe gelesen (officiator) oder etwas in dieser Richtung und mochtest die Gemeinschaft, weil …

JOANNA: Sie war sehr gut darin, und die Kinder waren sehr gut unterrichtet und viele von ihnen, die eine Privatschule besuchten, waren sehr gut erzogen, und sie war bezüglich dessen, was sie tat, sehr gewissenhaft.

MATT: War es ein „Er“ oder ein „Sie“?

KRIS: Es war ein Männerkloster! Es sei denn, sie hätte etwas zu verbergen gehabt.

LORRAINE: Ich war ein Mann!

MYRNA: Und dann sprachst Du davon, dass es auch eine Schwäche gab und hast beschlossen, dass Lorraine zugegen sein sollte, wenn darüber gesprochen wird.

KRIS: Gewiss. In dieser bestimmten Ausdrucksform hattest Du einen sehr scharfen Verstand, und aufgrund Deiner Erziehung hegtest Du eine Art von Groll. Du stammtest aus einer sehr großen Familie, in der man darauf bestand, dass alle Kinder so früh wie möglich mitarbeiten sollten, um ein gewisses Einkommen einzutragen, der Sklavenarbeit in modernen Tagen nicht unähnlich. In Deiner Familie gab es mindestens 13 Kinder. In vielerlei Hinsicht grollte Deine Mutter ihnen allen, weil Kinder zu haben irgendwie nicht unbedingt eines ihres Ziele war, aber in Anbetracht der Zeiten konnte sie nur wenig dagegen tun, sonst wäre sie exkommuniziert worden. Deine Eltern besaßen einen kleinen Bauernhof. Und alle Kinder mussten so früh wie möglich mitarbeiten.

Du hattest mehr Einblick und warst intelligenter als die Mehrzahl Deiner Geschwister, sogar als Deine Eltern, und wolltest Dein Leben nicht mit der Rübenernte verbringen. Du wolltest etwas mehr, aber das war etwas, was Deine Eltern sich möglicherweise nicht leisten konnten. Also wurdest Du sehr rebellisch und buchstäblich ihrer Situation gegenüber intolerant und hast es als ungerecht empfunden, diese Art von Schicksal zu haben, unter Berücksichtigung dessen, dass Du größere Ambitionen hattest. Du hast es also so gemacht, dass das Zusammenleben mit Deiner Familie ebenso unerträglich für Dich wie für die anderen war. Du warst extrem launisch und sogar rechthaberisch. Du hast ihnen eine Lösung angeboten.

Denn damals hatten jene, die sich keine Ausbildung leisten, aber eine Ausbildung haben wollten, die Chance, sich in der Kirche zu engagieren. Dort konntest Du Lesen und Schreiben lernen, und Du hast die Ausbildung auf eine solche Weise fortgeführt, dass Du schließlich unterrichten konntest. Du hattest Dir selbst geschworen, andere aus ähnlichen Situationen heraus zu holen, wann immer es Dir möglich wäre. Du hattest jedoch ein kleines Problem. Du hast Dich nie der vorgefassten Meinungen und gewisser Intoleranzen entledigt, insbesondere nicht jenen gegenüber, die Du für inkompetent hieltest. Und manche der Kinder unter Deiner Obhut hatten nicht diese Art von Vision oder beteiligten sich nicht daran und wollten Spaß haben. Sie waren Kinder.

Du warst also sehr, sehr streng, aber Du hast Dir selbst versichert, dass dies zu ihrem eigenen Besten war. Es dauerte viele Jahre, bis Du erkanntest, dass Du den Schmerz Deiner eigenen Erziehung nicht den Kleinen unter Deiner Obhut aufbürden konntest. Im Alter von 38 oder 40 Jahren hattest Du in jenem Leben eine tiefe Offenbarung, die durch ein sehr tiefes und profundes Gespräch mit Deinem Abt ausgelöst wurde. Zu diesem Zeitpunkt erkanntest Du, dass es schwierig sein mag, mit dem Unterrichten und der Erziehung anderer fortzufahren. Also gingst Du auf eine große Pilgerreise durch ganz Italien und ins Heilige Land. Auf Deiner Pilgerfahrt im Heiligen Land entdecktest Du in sehr alten antiken Klöstern verborgene gnostische Schriften und hast aus Neugier angefangen, diese zu lesen. Zunächst beunruhigte Dich dies, da Du innerhalb der Dir bekannten Doktrinen bleiben wolltest.

Infolge der Lektüre dieses Materials veränderte sich Deine Meinung. Dein Geist/Gemüt/Bewusstseinsmuster dehnte sich über die Doktrinen hinaus aus, welche die Grenzen für Deinen Geist errichtet hatten, und Du entdecktest ein Territorium neuen Wissens, welches von der Kirche als häretisch erachtet und die Todesstrafe zur Folge hatte. Schließlich bist Du nach Norden gereist, ins nordwestliche Afrika, bist nach Spanien gegangen, nach Norden und nach Frankreich gereist und hast Dich den Katharern angeschlossen. Dies war sowohl eine befreiende als auch eine schwierige Erfahrung, weil die Verfolgung der Katharer als häretische Lehre bereits begonnen hatte, und die Katharer selbst wiesen auch ein paar Entstellungen auf.

Du landetest auf dem Scheiterhaufen, weil Du nicht dem Wissen abschwören wolltest, auf das Du gestoßen warst und nicht bereit warst, den Geist wieder zu verriegeln, den Du geöffnet hattest. Du hast also beschlossen, nicht zu kämpfen und zu kapitulieren und Dein Leben Deinen Glaubenssätzen zu opfern. In diesem bestimmten Leben jetzt bist Du weniger bereit, für Deinen Glauben zu sterben und bist mehr dazu bereit, den Geist auszudehnen. Und Du magst untersuchen, wo bestimmte Aspekte jener Persönlichkeit mit Dir übereinstimmen, denn da gibt es Themenstränge, da alle Eure Leben, wo auch immer in Raum und Zeit, ihre Themenstränge haben. Und nebenbei bemerkt, auch Du hast Freude am Wein gehabt.

LORRAINE: Und wie war mein Name?

KRIS: (Pause) Wir glauben, dass der letzte Teil Deines Namens d’Angelo war, wahrscheinlich Roberto d’Angelo. Wie der Name als Katharer war, das wissen wir nicht.

MYRNA: Alles, was ich über Bruder Giovanni weiß, außer dass er den Wein liebte, was gewiss ein Thema in jenem Leben ist, ist, dass er gegen jemanden wetterte (to rage), der fett und hässlich war. Das ist alles, was ich weiß und alles, was Du mir gegeben hast. Und wenn ich dies übertrage in das Jetzt, so hat das Gegen-etwas-Wettern eine kleine, nein, eine große Rolle in meinem Leben gespielt …

KRIS: Wir freuen uns, dass Du Dich korrigiert hast.

MYRNA: Ja, vielen Dank. Einst dachte ich, dass ich gegen Lorraine wettere, und wir haben uns darüber ausgesprochen. Ich bin mir gewahr, dass ich, wenn ich mich bedroht fühle, gegen etwas wettere.

KRIS: Gewiss, und was würde das implizieren?

MYRNA: Wenn ich mich durch Lorraine bedroht fühlen würde, dann denke ich, dass es nicht in jenem Leben, sondern vielleicht in diesem Leben ist! (Myrna und Lorraine kichern). Nun, für mich ist es am wichtigsten, voranzugehen und zu lernen, und in meinem Leben jetzt gibt es Situation mit Leuten, die nicht weiterkommen wollen. Ich weiß nicht. Ich kann sehr kritisch sein, was heißt, dass ich mich selbst zuallererst beurteile, und dann bekomme ich Angst vor gewissen Aspekten bei anderen Leuten, und das ist dann der Punkt, wo ich loslege.

KRIS: Gewiss, das ist Dein Überlebens- und Verteidigungs-Mechanismus, und er scheint ganz von selbst anzuspringen, nicht wahr?

MYRNA: Ja, und hier gibt es eine Notwendigkeit für …. Ich bin an Giovanni interessiert. Was war da, mein…

KRIS: Wenn Du im Augenblick denkst, dass Du wütend wärst auf –

MYRNA: Roberto (Lorraine als Roberto im Kloster).

KRIS: Ihr beide ruft in Eurer Beziehung gegenseitig bestimmte Reaktionen hervor, aber wir glauben, dass Ihr beide erkennt, dass es unter diesen Schichten noch etwas Profunderes gibt, und dass keiner von Euch Beiden unter normalen Umständen diese Art von Äußerungen tolerieren würde, wenn sie von anderen Leuten kämen. Dies impliziert, dass es eine tiefere und dauernde Liebe gibt, welche die Art der von Euch gesuchten Heilung zulässt.

Es gibt eine interessante Wechselwirkung/Interaktion im Kloster, als Du damals Roberto gegenüber das sagtest, was man heute als höhnische Kommentare bezeichnen würde, und zwar, dass Ihr beide eine Beziehung miteinander hattet, aber Deine Beziehung zum Wein, oder wie es Dein Freund hier gerne nannte, Deine Beziehung zum „Traubenextrakt“ vergällte die Beziehung. Und auch Deine Intoleranz Roberto gegenüber trug dazu bei, weil Du dachtest, dass Dein mönchischer Geliebter unverantwortlich und inkompetent wurde, und nichts konnte ihn von Deinem Zorn schützen, und Du (möglicherweise ist damit Roberto gemeint) hast dann beschlossen, die Beziehung zu beenden, was nur darauf hinaus lief, eine solche Reaktion bei Dir hervorzurufen, dass Dein Konsum von Traubenextrakt anstieg, bis dass Du mehr oder weniger selbst eine Traube warst.

MYRNA: Was erklären würde, warum ich mich vor ein paar Wochen über Matt aufregte.

KRIS: Gewiss. Bemerkt zu allererst einmal, wie wir dies bereits besprochen .haben, dass es nie um den anderen geht. Immer wenn Ihr Euch in einer Situation befindet, wo Euch Eure emotionalen Energien nicht gefallen, könnt Ihr, wenn Ihr Euch daran erinnert, das tun, was wir gestern vorschlugen: Ihr könnt innehalten und Euch selbst sagen: wenn Ihr das empfinden könnt, was auch immer Ihr gerade empfindet, dann könnt Ihr Euch auch erlauben, etwas anderes zu empfinden, egal was. Ihr seid nicht dazu verurteilt, etwas zu fühlen, was Ihr nicht fühlen wollt. Ist das für Euch einleuchtend?

Wenn Ihr also Groll oder Wut empfindet, könnt Ihr lernen, hinreichend Fähigkeiten zu entwickeln, um momentan das Programm auf Pause zu stellen und Euch selbst zu fragen: “Wie wäre es, wenn ich etwas anderes fühlen würde? Wie würde es sich anfühlen, tatsächlich etwas anderes zu empfinden?“ Und genau diese Frage kann die Erfahrung in diesem Augenblick grundlegend verändern.

MYRNA: Ich möchte Euch sagen, was geschah, als Lorraine und ich bei Starbucks waren und ich meine Wut aussprach. Manchmal kommt Lorraine gegenüber mein innerer Hitler hervor. Es ist unglaublich! Und in diesem Augenblick erkannte ich auch, dass kein anderer mich je in meiner Wut so akzeptiert hat, wie sie dies tut! Ich habe mich akzeptiert und geliebt gefühlt.

KRIS: Und hier rührt einiges Deiner Wut her: Du fühlst Dich unsicher, verängstigt und in der Defensive, also reißt Du Schilde hoch. Höchste Alarmstufe, weil Du denkst, unsichtbar zu sein. Das ist für Dich gefährlich. Und genau das ist es, was Roberto d’Angelo tat, als er beschloss, Dich nicht länger zu sehen, weil Du nur Mr. Lean sahst (Übersetzer: Anspielung Mr. Lean im Nachhinein nicht ganz klar.).

MYRNA: Ich habe also das bekommen, was ich brauchte, schon dadurch, dass ich mir vorstellte, warum ich wüten würde.

KRIS: Gewiss.

MYRNA: Und auch warum das bei mir hochkommt. Das ist echt erstaunlich.

KRIS: Es gab andere Beziehungen, die Ihr beide erlebt habt, wo schon der Gedanke, etwas auch nur entfernt Nachteiliges zu sagen, am weitesten von Euren Vorstellungen entfernt gewesen ist, und in diesem Leben jetzt könnt Ihr einen guten Ausgleich schaffen, denn wenn man in einer Beziehung noch nicht einmal daran denkt, etwas auch nur entfernt Abträgliches zum anderen zu sagen, so ist das auch nicht gesund. Ist das für Euch einleuchtend?

KRIS: Es mag sehr traumtänzerisch sein, aber es ist nicht gesund.

LORRAINE: Interessanterweise sagte Myrna schon ein paar Mal “Ich will Dich nicht länger in meinem Leben habe. Gehe“, und ich habe einfach abgewartet …

KRIS: Und wer kam zu Dir?

LORRAINE: Ich habe einfach auf ihren Vorstoß gewartet, und wir sind wieder zusammengekommen.

KRIS: Gewiss. Es gibt nun die Möglichkeit, dass Ihr beide in dieser Lebenszeit zusammen in Freundschaft sehr alt werdet, und das könnt Ihr ebenfalls berücksichtigen. Wir wissen, dass Ihr nicht zusammen stricken werdet, aber Ihr werdet gewiss miteinander sprechen.

MYRNA: Hoffentlich in einer Villa in der Toskana.

KRIS: Das wäre ideal, so lange Du alle Deine Brüder mitnimmst.

MARK: Kris, warst Du auch dort?

KRIS: Gewiss. Wir waren so etwas wie ein stummer Zuschauer. Für uns selbst war dies eine interessante fokusmäßige Ausdrucksform. Damals halfen die Dorfbewohner oft bei bestimmten Anlässen im Jahr, wenn es eine Feier oder eine besondere Gelegenheit gab oder wenn der Abt rief, und zusammen mit anderen Frauen kamen wir oft, um auszuhelfen, ob nun mit frisch gebackenen Sachen oder anderen Nahrungsmitteln oder um beim Saubermachen zu helfen, da Ihr schließlich alle mehr oder weniger schlecht riechend alte Junggesellen wart.

Ab und zu brauchtet Ihr etwas Hilfe, aber insgesamt bestand unsere Partizipation im Beobachtermodus. Unsere Fokus-Ausdrucksform wusste voll und ganz Bescheid über viele Eurer Beziehungen innerhalb dieses Zeitrahmens. Wir hatten also ein Auge auf Euch und stellten sicher, dass Ihr nach besten Kräften Freude an Eurem Leben hattet. Wir zeigten uns oft in der Rolle einer freundlichen alten Großmutter, die nach Euren Vorstellungen vor oder nach der Einladung des Abtes nicht existierte. Ihr könntet sagen, dass wir in gewisser Hinsicht wie eine Schwiegermutter waren, die auf Euch aufpasste.

MARK: Graues Haar, zum Knoten zurückgebunden und schwabbelige Arme?

KRIS: Vorsicht bei dem, was Du als schwabbelig bezeichnest!

MARK: Das gute alte Erscheinungsbild des Bibliothekars.

KRIS: Dieses Abbild ist in vielen Situationen nützlich gewesen.

MARK: Es ist sehr harmlos und sehr sicher ….

KRIS: Gewiss.

MARK: Sehr liebevoll, mitfühlend, man würde sich keine Gedanken über den Bibliothekar machen.

KRIS: Gewiss. Habt Ihr sonst noch Fragen?

LORRAINE: Ich hätte auch gerne etwas über meine Toskana-Beziehung zu Joanna gewusst.

KRIS: (An Joanna gewandt) Erinnerst Du Dich daran, was wir über jenen bestimmte Fokus gesagt haben?

JOANNA: Gewiss. Ich war klein, aber ich erinnere mich!

KRIS: Wir werden Dir das sagen: Du warst zwar klein, aber Du hattest keinen Napoleon-Komplex!

JOANNA: Oh, vielen Dank. Ich hatte zwei Geliebte, eine Mutter und deren Tochter, was mich echt ausflippen lässt. Ich war mit der Tochter involviert, und die Mutter fühlte sich von mir angezogen, was das Leben schwierig machte, und ich balancierte …

MARK: Jonglierte.

KRIS: Wir glauben, dass dieser Schlager für Dich gemacht ist “Torn Between Two Lovers”! Bitte mach weiter.

JOANNA: (lachend) Nun, das war das, was mir aufgefallen ist. Und was tat ich? Ich bin mir nicht sicher, was ich sonst noch tat außer trinken ….

MARK: Du warst ein Bruder.

JOANNA: Oh, meinem Freund (Matt) hier gegenüber empfand ich eine ernsthafte Bindung, sobald ich den Raum betrat obwohl er nett beschwipst war, und damals war er ein Straßenjunge, den ich unter meine Fittiche nahm. Ich mochte junge Leuten und versuchte, ihnen zu helfen, und er war mein Liebling, und als Du mich fragtest, was ich von diesem unserem Abend haben wollte sagte ich, dass ich gerne gewusst hätte, was schließlich aus ihr geworden ist

KRIS: Gewiss, und in jenem Kloster hattest Du mehr oder weniger die Rolle des Buchhalters inne.

JOANNA: Wie langweilig!

KRIS: Du hast keine Ahnung, wie kreativ diese Unterfangen ist, insbesondere wenn Du zum Koch werden musst!

JOANNA: Zum Koch werden?!

KRIS: Der, der die Bücher verschleiert (cooker of books = Bücherkoch). Du kannst dies einfach als kreatives Unterfangen betrachten. Das war es, was Dir gelegentliche Ausflüge auf die andere Seite des Lebens ermöglichte, und Du kanntest Leute, die Dir oft spendeten, nicht unbedingt, um die Spende in die Klosterkasse zu tun, sondern um sie spezifisch zu nutzen, um den Kindern zu helfen, denen Du Beistand leisten konntest, und einer Deiner Komplizen war Roberto (Lorraine). In seiner Position als Lehrer kannte er Kinder und deren Familien, die sehr des Beistandes bedurften.

Manchmal waren die Kinder oder die Eltern krank und bedurften der Hilfe. Ein paar Münzen, die man unter irgendeinem Besuchsvorwand in ihrem Haus fallen ließ, würde deren Leben auf vielerlei Weise aufhellen. (An Lorraine gewandt) Du hast manchmal geholfen. Du hattest gute Beziehung, und eine Deiner Frustrationen bezüglich unseres Freundes hier (Myrna) war es, dass er ebenfalls gute Verbindungen zu reichen Familien hatte, es aber manchmal vorzog, seinen eigenen Vorlieben zu frönen statt etwas von anderen zu erbitten. (an Myrna gewandt) Du hast aber auf Deine eigene Weise vielen Leuten geholfen. Obwohl Du manchmal etwas Scham wegen Deines Verhaltens empfinden würdest, gab es einen Bereich von Kompensation, nämlich wenn Du nüchtern warst, und das würdest Du manchmal tagelang und mehr als nur ein paar Stunden lang sein.

Du warst ein richtiger Wissensbrunnen, belesen und im Hinblick auf historische Dinge auf dem neuesten Stand und hattest Freude daran, Leute um Dich zu versammeln und Lesungen zu halten. Du neigtest zu einer philosophischen poetischen Ausdrucksform, und Du hast die Leute durch Deine Prosa unterhalten und weitergebildet, was Dir Lob seitens Deiner Gemeinschaft brachte. Verstehst Du?

(An Joanna gewandt) Obwohl Du in jenem Leben klein warst, machte Deine Großzügigkeit Dich sehr groß in den Augen jener, die Dir dabei halfen, und nie hast Du Dir irgendwelche Kommentare von anderen zu Herzen genommen, denn obwohl Du vielleicht klein gewachsen warst, hattest Du große Füße, und Du wusstest, wie man kickt! Weißt Du, was man sagt: Große Füße bedeuten große Stiefel (Wichtigkeit). Und Du konntest sie tragen. Nun, wieviel Uhr ist es?

MARK: 20.37 h.

KRIS: Dann schlagen wir eine kleine klösterliche Pause vor.

(Kris kehrt um 20.56 h zurück)

KRIS: Dies als kleine Erinnerung daran, dass die Komponenten Eurer gegenwärtigen Persönlichkeitsstruktur manche Wurzeln innerhalb anderen Fokus-Erfahrungen haben, aber nicht alles, was in Eurem Leben schief zu laufen scheint, ist der Fehler einer anderen Fokus-Ausdrucksform. Wir möchten hier sehr klar sein, weil vieles von dieser Idee wild in Euren New Age-Gemeinschaften wuchert. Eure gegenwärtige Existenz ist einfach das: die gegenwärtige Erfahrung der Essenz. Dies hindert Euch aber nicht daran, andere Ausdrucksformen zu erforschen, und Euer ganzer Körper, der Teil Eures zweiten Gemüts (second mind) ist, kann Euch auf eine sehr bereichernde Art und Weise Zugang zu diesen Erfahrungen verschaffen. Wenn Ihr versucht, herauszufinden, ob Ihr Cleopatra, Johanna von Orleans oder die Königin von England wart, weil Ihr Eure Freunde mit dem Status eines früheren Lebens beeindrucken wollt, bietet Euch das keine Wachstumsmöglichkeit. Versteht Ihr?

Ihr mögt größere Wachstumschancen haben, wenn Ihr versteht, dass Ihr vielleicht eine arme Mutter wart, die viele Münder zu stopfen hatte und doch so von Liebe erfüllt war, dass Ihr für ein jedes Eurer Kinder Euer Leben gegeben hättet. Dies mag mehr Gewicht für Eure Gesamtpersönlichkeit haben, als bloß herauszufinden, dass Ihr eine Art hoher Gesellschaftssnob wart. Das Konzept einer Paris Hilton ist nicht neu. Jetzt haben wir einige Deiner Interaktionen in jenem Leben beschrieben (an Myrna gewandt), und Du hast eine interessante Beobachtung gemacht, nicht wahr?

MYRNA: Im Hinblick auf diese Übung, ja.

KRIS: Wo dies möglicherweise hin führt?

MYRNA: Ja, Du hast uns viele Informationen gegeben.

KRIS: Gewiss.

MYRNA: Dies erinnert mich etwas an die Psychodramen, die wir früher gemacht haben. Ich denke, dass es bei allen von uns vieles gibt, was der Bearbeitung bedarf und was uns viel Heilung bieten wird.

KRIS: Wenn Du nun einen Augenblick lang so tust, als ob Du Bruder Giovanni in seinem Fleische wärst und durch seine Augen blicken und die Gemeinschaft Deiner Brüder sehen könntest. Wie würde sich das anfühlen?

MYRNA: Ich empfinde Sehnsucht … Du sagtest, dass wir einander zugetan waren, und dass die Gemeinschaft uns etwas Stärkeres gab als unsere Familie. Ich habe Sehnsucht nach Gemeinschaft gehabt und auch danach, so frei wie möglich zu sein, um zum Ausdruck zu bringen, wer auch immer ich bin, während ich mich entdecke. Das ist meine größte Sehnsucht. Ich schaue mich also um und fühle, dass ich dies tun kann. Wenn ich weiß, dass ich (dort) ein Säufer bin (lush) … (spricht weich und liebevoll mit Lorraine), und Du kennst meinen Ingrimm, und wir sind immer noch hier… Ich kann mir nichts Besseres vorstellen.

KRIS: Gewiss. Wir haben gesagt, dass jeder von Euch dem anderen sehr zugetan war und dass Ihr Euch gegenseitig sehr liebtet. Dies bedeutet, dass Ihr viel Toleranz und Akzeptanz gegenüber den diversen Spleenen des anderen hattet, sowie für die Art und Weise, wie diese zum Ausdruck gebracht wurden. Ihr habt Euch innerhalb verschiedener Richtlinien betätigt, habt aber nicht zugelassen, dass die Richtlinien Eure Existenz dominierten. Ihr habt sie vielmehr genutzt, um Euch von anderen Hemmnissen zu befreien. Ihr habt also viel Freiheit zum Ausdruck gebracht, weil Ihr wusstet, dass Ihr sogar dann, wenn einer von Euch es schaffte, alle anderen zu verpissen, die Mittel hattet, liebevolle Wiedergutmachung zu leisten, wohl wissend, dass dies es ihnen ermöglichen würde, Euch weiterhin zu lieben. Dies gilt für Euch alle. Ist das einleuchtend für Euch?

JOHN: Das Bezugssystem, die Mittel befanden sich innerhalb der Gepflogenheiten der katholischen Kirche. Mit anderen Worten, sogar dann, wenn wir sagten, dass wir gesündigt haben, konnten wir sagen: „Oh nein, die Kirche hat…“

KRIS: Noch viel mehr als das. Die Doktrinen der Kirche waren viel weniger nachsichtig als die Richtlinien des Klosters. Innerhalb Eurer Mauern hattet Ihr viel mehr Ausdrucksfreiheit. Ihr habt Euch immer noch an gewisse Regeln gehalten, doch innerhalb der klösterlichen Richtlinien habt Ihr Euch gegenseitig viel mehr Freiheiten gewährt.

JOHN: Ich denke, dass dies auch der Grund für manchen Konflikt zwischen dem Abt und dem Bischof gewesen sein mag.

KRIS: Gewiss, und noch vieles mehr. Und Du hattest Recht bei dieser kleinen Freud’schen Fehlleistung bezüglich des Bücherkochs (Buchverschleierers). Dein ganzes Ziel war es, genug für die Gemeinschaft unter Deiner Obhut bereitzustellen. Du warst einer Mutter ähnlich, die viele Münder zu füttern und nie genug Mittel hat, um sie zu füttern, also scheutest Du keine Mühen. Du bekamst manchmal die barschen Worte des Bischofs zu hören. Insgesamt war diese Erfahrung so bereichernd, dass Du Stückchen davon auf viele andere Fokusse übertragen hast. Du hast diese Werterfüllung sozusagen stromaufwärts in andere Fokus-Ausdrucksformen getragen.

JOHN: Eine gute Reise.

KRIS: Gewiss, und das ist Teil von dem, was Ihr als Energieaustausch bezeichnet. Dies ist viel umfangreicher als das Wort impliziert.

JOHN: Es ist also in Wirklichkeit ein Energieaustausch mit mir selbst, und natürlich auch mit der Gemeinschaft.

KRIS: Gewiss. Und unsere Absicht dabei ist es, gerade genug Information bereitzustellen, dass Ihr diese Fokusenergien spüren und vielleicht deren Bewusstsein ganz subtil mit dem Euren verschmelzen könnten, wenn auch nur für einen vorübergehenden flüchtigen Blick in Eure Realität, in Eure Welt, in Eure Zusammenkunft hier, und diesen Austausch wahrzunehmen, und wenn dann einer von diesen oder sie allesamt ihr Bewusstsein mit dem Euren verschmelzen, könnt Ihr Eurem Bewusstsein die gleiche Möglichkeit der Verschmelzung mit deren Fokus erlauben und einen Blick in deren Welt, in deren Emotionen, Erfahrungen, Gefühle und Realität werfen. Öffnet sozusagen das Portal, und macht Euch selbst umso reicher. Wenn Du, einfach des Wenn’s wegen, die Gegenwart des Abts irgendwo hinter Deinen Augen und in Deinem Gemüt verspüren könntest, seinen sanften Ton und seine Fähigkeit, aus den Fester zu starren, die Landschaft zu sehen und verzaubert zu sein und nicht unbedingt zu erkennen, dass sein Bewusstsein hinter Deine Augen gereist ist und durch Deine Augen in diesen Raum blickt, wie würde sich das anfühlen?

JOHN: Es fühlt sich wunderbar und sehr expansiv an, wie… Es prickelt in meinem ganzen Körper. Ich denke, dass diese geisterhafte Doppelgänger-Spiegel-Sache funktioniert hat, und ich kann sagen: „Okay, wenn ich den Abt nun durch meine Augen blicken lasse, dann wird er mich auch durch die Seinen blicken lassen, oh ja…“

KRIS: Und wie fühlt sich dies genau jetzt aus Deiner Perspektive heraus an?

JOHN: Es ist sehr reich, viele Leute sind involviert, sehr viele Leute. Er schätzt wirklich die Einsamkeit, jene Augenblicke, wo er allein sein kann. Ich denke, dass wir beide eine wirkliche Leidenschaft für Ideen teilen, nicht bloß Ideen, sondern für solche Ideen, die Früchte tragen, wenn sie in die Tat umgesetzt werden.

KRIS: Gewiss, und was denkst Du, denkt oder empfindet er bezüglich der Brüder, die unter seiner Obhut sind?

JOHN: Er liebt sie, manchmal gehen sie ihm auf den Wecker, er fühlt die Verantwortung für sie und weiß manchmal nicht, ob er den Job gut genug macht, aber er tut sein Bestes, er fühlt sich wohl, ja, da ist ein gutes Gefühl vorhanden.

KRIS: Gewiss. Und wie denkst Du, dass er seinem Bischof gegenüber empfindet? Welche Art von Gefühlsklängen steigen da auf?

JOHN: Theoretisch sollten Liebe und christliche Dinge vorhanden sein, aber praktisch versteht der Bischof oft nicht die Probleme im Inneren des Klosters. Er sieht sie aus einer Warte, die die Gefühle der involvierten Leute nicht berücksichtigt.

MARK: Ich denke, dass der Bischof dies versteht, aber leider muss er eine Rolle spielen und einen Job machen, und ich denke, dass er zwar zeitweise ein Arsch sein kann, doch er war das nicht immer. Ich denke, dass das auch etwas mit seiner Erziehung zu tun hat, und ich denke, dass er Bedauern empfindet. Und wenn ich den Bischof durch meine Augen blicken lasse, denke ich, dass er sich besser fühlt, wenn er die heutige Beziehung sieht. Ich denke, dass eine Heilung stattfindet, und vielleicht ist es genau das, was die Heilung zwischen uns in jenem Fokus bewirkte, denn in unseren alten Tagen haben wir uns damals geändert, vielleicht weil wir es ihnen erlaubten, hier durch unsere Augen zu blicken. Es ist wichtig, dass wir ihnen ein Verständnis unserer eigenen Selbst geben hinein in ihre eigenen Selbst.

JOHN: Da ist die Idee, dass die Welt innerhalb des Klosters herzlicher war als die katholische Kirche, die zeitweise etwas rigide und doktrinär war.

MARK: Oh, genau, und das war seine Position, das war es, womit er konfrontiert wurde, von seinen eigenen Vorgesetzten und von seiner eigenen Rolle. Um Bischof zu werden, muss man ein Abt sein. Er muss irgendwie von unten nach oben aufsteigen und selbst in dieser Gemeinschaft leben. Aber sobald man in die höhere Politik hinein geht, dann ist es Politik. Und er muss eine Rolle spielen, die er nicht unbedingt begehrenswert findet.

JOHN: Nun, das ist interessant. Im Gegensatz dazu habe ich das Gefühl, dass dem Abt seine Rolle gefiel, und er sich darin wohlfühlte.

KRIS: Das ist eine sehr zutreffende Beobachtung, weil der Bischof in vielerlei Hinsicht wünschte, in Deinen Schuhen zu sein, nicht bei Euch, aber in diesen Rollen, weil die Klosterregeln viel freier waren als in der Welt, in der der Bischof lebt, und das erzeugte eine Art Eifersucht.

JOHN: Das erinnert mich an Marshas Mönch, der Priester und neidisch auf die Mönchserfahrung war, weil er sich in die Priesterrolle fügen musste, die verschiedene Zwänge mit sich brachte.

KRIS: Gewiss. Dem Priester mag es nicht immer gefallen haben, bei den Messdienern zu bleiben. Es geht uns darum, eine Art von Kreuzungspunkt anzuregen, so dass zumindest in einem gewissen Maße ein Hindurch-Schimmern Teil mancher Eurer bewussten Erfahrungen werden kann, was Euch das Beobachten erlaubt, wie Ihr zwei verschiedene Lebenserfahrungen innerhalb eines Bezugssystem, nämlich Euer Persönlichkeit, grätschen könnt. Das ist es, was Eure Persönlichkeit bereitstellt, nämlich ein unglaubliches Bezugssystem, das ein großes Maße an Flexibilität erlaubt. Schwierigkeiten entstehen nur dann, wenn Ihr darauf besteht, dass Eure Persönlichkeit in einem Bezugssystem sehr rigide und in den vertrauten Muster fest zementiert wird. Wenn Ihr jedoch mehr Freiheit zulassen könnt, dann atmet Eure Persönlichkeit, sie expandiert und lässt zu.

JOHN: Toll. Das habe ich bereits in der Pause gespürt. Ich weiß nicht, ob Du gelauscht hast, aber ich habe schon erkannt, was das Miteinanderteilen des Gefühlsklangs für mich getan hat. Interessanterweise hat es die Tiefe und Bedeutung der Gefühlsklänge in meinem Leben bestätigt.

KRIS: Gewiss, und das ist die Absicht, die hinter der Absicht steckt. Es geht darum, Euch den Reichtum des Orchesters Eurer Gefühlsklänge zu erkennen zu erlauben. Ihr seid nicht bloß ein Gefühlsklang. Ihr seid eine Orchestrierung von Gefühlsklängen. Denkt, dass Ihr vorne in der Mitte sitzt, und vor Euch befindet sich das größte und berühmteste Orchester der Welt. Und wenn der Dirigent mit seinem Stab klopft, machen alle Musiker ihre Instrumente bereit, und Ihr sitzt da in großer Erwartung, und wenn das Orchester zu spielen beginnt, dann könnt Ihr wählen und mögt sogar beginnen, Euch auf eines der Musikinstrumenten zu fokussieren oder vielleicht auf jemandem im Orchester, und etwa später fokussiert Ihr Euch auf ein anderes Instrument, vielleicht auf ein Blasinstrument, ein Horn, ein Streichinstrument oder noch andere.

Und schließlich, um den vollen Reichtum dieser großen Erfahrung völlig aufnehmen zu können, entfernt Ihr Euch weit genug, um das GANZE Orchester wahrnehmen zu können, nicht nur alle Instrumente und gespielten Noten, sondern auch alle diversen Pausen in allen diversen Bereichen, welche auch ihre eigene Symphonie, eine Symphonie stummer Geräusche machen, die allen hörbaren Noten Kredenz verschaffen, an welche Ihr Eure Freude habt. Das ist es, was das Bezugssystem Persönlichkeit Euch zu tun erlaubt, das ist es, was und auch wie reich Eure Erfahrung sein kann. Ist das für Euch einleuchtend?

JOHN: Ja, toll.

KRIS: Gewiss. Es geht also darum, Euch dabei zu helfen, Euch auf eines, auf zwei, zehn oder noch mehr dieser Musikinstrumente einzustellen, auf Eure verschiedenen Fokusäußerungen in der Zeit, aber immer sachte. Ist das einleuchtend? Und wir haben Eure Aufmerksamkeit auf diesen Fokus im Kloster gelenkt, weil das für jeden von Euch eine bereichernde Erfahrung war. Die Idee ist es also, dass ein jeder von Euch, wie wir bereits gesagt haben, damit beginnen kann, sich auf die Note einzustimmen, ob es nun der Mönch oder irgendetwas anderes wäre und der Musik zu lauschen, sie sein zu lassen und sie zuzulassen, sie zu spüren, sie zu Euch kommen und durch Eure Augen blicken zu lassen und durch deren Augen zu schauen. Lasst die Erfahrung zu, und beim nächsten Mal könnten Ihr Eure Erfahrungen miteinander austauschen. Ist das einleuchtend?

Wieviel Uhr ist es nun bitte?

MARK: 21.21.

KRIS: Gewiss. Habt Ihr sonst noch Fragen?

MATT: Was geschah mit dem Straßenjungen?

MARLENE: Und ich werde in zwei Wochen nicht da sein und frage mich, ob Du ein bisschen was zum Kardinal sagen kannst.

KRIS: (Pause, dann an Marlene – den Kardinal - gewandt) Du hattest schon etwas mehr Informationen bezüglich der anderen Individuen, die an jenem Leben von Dir teilnahmen. In der ersten Phase jener Rolle warst Du ziemlich selbstsüchtig, und das ist einer der Gründe, warum Dein Assistent und Deine Geliebte versuchten, Dir den Garaus zu machen. Du dachtest nicht unbedingt, dass Du selbstsüchtig sondern vielmehr, dass Du selbst erhaltend wärst. Du stammtest aus einer wohlhabenden Familie ab, die viele Feinde hatte, und Du verspürtest das Bedürfnis, ständig Dich selbst und Deine Interessen zu schützen. Man könnte sagen, dass Du in finanzieller Hinsicht sehr reich warst.

Kardinäle waren fürstlichen Herzögen und Baronen nicht unähnlich, obwohl sie die Herzöge, Barone und sogar Prinzen der Kirche waren. Und Du warst politisch auch sehr angegliedert, was Dich über die Vorgänge an vielen anderen Orten auf dem Laufenden hielt, so dass Du das Gefühl haben konntest, dass das Wissen darüber, wo einige Deiner Feinde waren und was sie vorhatten, Dir Sicherheit geben würde. Du bemerktest jedoch nicht, dass einige Deiner anderen Feinde Dir so nahe waren. In vielerlei Hinsicht wurdest Du durch diese Art Arroganz geblendet. Als Du die unmittelbare Gefahr erkanntest, und tatsächlich erst dann, machtest Du viel Fußarbeit und auch eine komplette Kehrtwende. Du verbrachtest dann den Rest Deiner Existenz damit, Deinen neuen Assistenten auszubilden. Du warst ihm mehr Elternteil, als Eltern dies überhaupt für ein Kind sein können. Dieser letztere Teil Deines Lebens erfüllt Dich so sehr, wie nichts anderes dies hätte tun können.

Wenn Du dann eine Wahl gehabt hättest, hattest Du die Kirche aufgegeben, aber Du warst viel zu sehr in Deine eigenen politischen Gewinne verwickelt, um auszusteigen, und ein Ausstieg wäre auch auf den erheblichen Widerstand Deiner Familie gestoßen, weil Du in vielerlei Hinsicht deren spirituelle Sicherheit repräsentiertest. Deren spirituelle Investition lag bei Dir, also konntest Du nicht aussteigen. Du hast dann beschlossen, diese gefährlichen politischen Spiele nicht länger zu spielen, Dich zu konzentrieren und Dich einer anderen Art Leben zu widmen.

Das Streben nach diesen neuen Werten, das kam ganz natürlich für Dich, weil der Kardinal durch die Veränderung seiner Lebensabfolge in einigen Träumen und anderen Erfahrungen in Kontakt mit Dir gekommen war. Ein Wandeln erfolgt durch das, was wir in jenen alten Zeiten als den Heiligen Geist bezeichnen würden, und das war, als das Leben des Kardinals mit Deinem verschmolz. Die Lebensthemenstränge verknüpften sich eine Weile und beschleunigten einen vollständigen Wandel der Persönlichkeit. Statt seine letzten Tag als verbitterter Greis zu verbinden, verbrachte er diese zusammen mit Individuen, die kamen und ihn respektierten und bewunderten.

MARLENE: Und kann ich dies mit allen besprechen, die daran interessiert wären?

KRIS: Gewiss.

MARLENE: Auch mit meinem Mann.

JOHN: (lacht) Ich weiß nicht, ob er reif dafür ist.

MARLENE: Unsere Ehe ist wundervoll. Muss ich da etwas bearbeiten? Vielleicht denke ich das einfach nur, wer weiß?

KRIS: Du musst Dir da weniger Sorgen machen als Du denkst.

MARLENE: Okay. Und der Assistent, das war meine ältere Schwester, und da gibt es etwas, was bearbeitet werden muss.

KRIS: Gewiss. Und was ist mit unserem netten kleinen Straßenjungen (Matt)? Welchen Beobachtungen hast du letzte Woche gefrönt?

MATT: Ich habe mich auf meine Gefühle fokussiert, bin mir mehr bewusst, wie ich mich fühle und wähle bewusster aus, wie ich mich fühle.

KRIS: Anfangs war der Straßenjunge ziemlich rebellisch, wie es die Art von Straßenjungen ist. Du hat herausgefunden, was ein Straßenjunge in jenen Tagen war? Würdest Du dies bitte allen mitteilen?

MATT: Ein Straßenjunge ist jemand, der mit 5 Jahren weiß, wie er Taschen leert und einem Polizisten ans Schienbein tritt, um abhauen zu können, und gewöhnlich wurde er nicht älter als 7 Jahre.

KRIS: In vielerlei Hinsicht hast Du also in jenem Leben eine zweite Chance bekommen. Es war nicht leicht, Hosentaschen in einem Kloster zu lehren, da Mönche keine Taschen haben, aus denen man klauen kann! Das fandest Du ziemlich frustrieren, aber schließlich hast Du verstanden, dass diese Individuen Dir nicht schaden wollten, sondern dass sie Dir vielmehr eine andere Chance im Leben boten. Du brauchtest etwas Zeit, um Dich einzugewöhnen und ihnen zu vertrauen, denn als Straßenjunge hast Du niemandem vertraut, manchmal noch nicht einmal Dir selbst. Es war also ein Problem von großer Wichtigkeit, Dich dreinzufügen oder loszulassen.

Und Du kannst sogar in diesem Leben hier wählen, Überreste Deines Mangels an Vertrauen loszulassen, weil der Straßenjunge dies auch tat, und das Resultat war, dass er geschult genug wurde, um andere Straßenjungen dazu zu ermutigen, den Mönchen zu vertrauen und schließlich ein Leben mit großen Werten zu leben. Und sie hatten die Wahl. Keiner wurden je gezwungen. Jene, die wählten, ihre bisherige Lebensweise fortzusetzen, fanden ihre eigene Erfüllung, und die, die das wählten, was Du ihnen offeriertest, fanden eine andere Erfüllung mit einer anderen Erfahrung. Ist das einleuchtend?

Später wurdest Du schließlich ein sehr erfolgreiches Individuum, weil Du viele Methoden gelernt hattest, wie man sich behaupten kann. Du hattest gelernt, wie Individuen in Sicherheit und Wertschätzung miteinander interagieren. Du hast eine Handelsunternehmen gegründet, wurdest ziemlich erfolgreich, erfolgreich genug, um eine Braut zu finden, die Dir viele Kinder schenkte, welche Du weltgewandt erzogen hast, was einem jeden von ihnen die Chance zu Handelsgeschäften, Abenteuer und Erfüllung bot, und ein jedes von ihnen fand seine Nische im Leben und erschuf für sich selbst Erfahrungen, welche die Gemeinschaft bereicherten. Drei Deiner Enkel, die jene bewunderten, die Dir die Chance gegeben hatten, lange genug zu leben, um ihr Großvater zu werden, wurden selbst Mönche und standen anderen bei und lehrten und bereicherten andere Leben. Diese einfache Aktion transformierte also die Leben von Gemeinschaften, von ganzen Gemeinden. Verstehst Du?

Und wir glauben, dass tief in Deinem Inneren ein Klang ist, der zeitweise empfindet, dass Du der ganzen Welt großen Dank schuldest für das, was sie Dich gelernt hat, weil Du diese Welt spiegelst. Ist das für Dich einleuchtend?

MATT: Absolut.

KRIS: Es geht nun für Euch darum, anhand der kleinen Menge an Informationen, die wir Euch mitgeteilt haben, herauszufinden, wie Ihr dies unter einen Hut bringt und Spaß damit habt. Wieviel Uhr ist es bitte?

MARK: 21.35

KRIS: Dann überlassen wir Euch Euren herrlichen Gedanken und Erfahrungen.