Kris Chronicles Warum ist Sex tabu?

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Warum ist Sex tabu?
25. 5. 2008
Channeled durch Serge J. Grandbois

Teilnehmer: Serge (Joseph), Mark (Philip), Ellen (Kwaa’Ji), Brian (El-Don), Theresa (Ramanuja), Tom (Desiré), Alan (Regoronn), Anya (Greensleeves)

[Teilnehmergespräch über Tantra).

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch alle wohlfühlt, und natürlich danken wir Euch für Eure höchst großzügige gemeinsame Betrachtung. Vorhin wurde etwas im Scherz erwähnt, was den Ausgang für eine nettes und vielleicht aufschlussreiche Gespräch abgeben kann, nämlich dass es bei einem tantrischen Seminar oder in einer solche Gruppe etwas höchst Spirituelles gibt. Tantra ist hier nicht das Thema, aber die Beobachtung selbst mag sich als Augenöffner erweisen. Wenn Ihr wollt, können Einzelne oder Ihr alle den Ton einschalten, um etwas zu diesem Thema zu sagen, und wir fragen Euch nun: „Was ist das, spirituell zu sein?“ Wann ist man in den Augen der Leute „spirituell“?

THERESA: Ich würde sagen, wenn man versucht, sich mit dem Geist/der Seele zu verbinden, oder mit dem, was mit dem Geist oder mit dem Verständnis der inneren Aspekte von uns selbst zu tun hat.

KRIS: Vielleicht möchten andere auch noch etwas dazu sagen?

BRIAN: Ich denke, spirituell zu sein, das bedeutet einfach, wir selbst zu sein, da wir Geist im Fleische sind.

KRIS: Gewiss, gibt es noch andere Ansichten dazu?

MARK: Für mich ist es ein Ausdehnen des Gewahrseins des Selbst.

ELLEN: Sich der Liebe öffnen, und noch über das hinauszugehen, was wir als die Requisiten der Liebe bezeichnen mögen.

KRIS: Gewiss, sonst noch jemand?

ALAN: Im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet spirituell alles, was nicht mit dem physischen Körper oder mit unserer physischen Erfahrung verbunden ist.

BRIAN: Ich würde sagen, dass unsere physische Erfahrung spirituell ist!

KRIS: Alle Eure Beobachtungen offerieren Einblicke/Erkenntnisse und führen zu noch mehr Verständnis, und wie gerade bezüglich Eurer physischen menschlichen Erfahrung erwähnt wurde, verdient diese ebenfalls ausgesprochen Eure Anerkennung. Es gibt natürlich viele Lehren und Philosophien, die bestrebt sind, das Körperliche zu meiden und alles, was mit dem Physischen zu tun hat. Gedanken, Aktionen und Dinge, die mit dem physischen Leben zu tun haben, werden oft als nicht spirituell erachtet, als ob schon ein Gedanke an das physische Leben gleichbedeutend mit dem Sturz in ein tiefes Loch wäre, verbunden mit einer sehr geringen Hoffnung, wieder an die Oberfläche gelangen zu können.

Und diese Vorstellungen und Überzeugung können mächtige Auswirkungen und Einflüsse auf das Leben jener haben, die solche Ansichten oder Glaubenssätze hegen, was bis zu einem Punkt gehen mag, wo der Akt des Menschseins selbst eine Befleckung des Selbst repräsentiert, so als ob die Seele zugelassen hätte, beschmutzt zu werden und es eine kosmische Flut erfordern würde, um den Dreck auszuwaschen. Solche Ansichten tränken Eure Atmosphäre leider mehr als direkt erkennbar wäre, sogar noch mehr als durch alle jene Philosophien offenbar gemacht wird, die derartige Glaubenssätze unterstützten.

Und Ihr müsst nicht nah und fern suchen. Die christliche Tradition, die fast fünfzehnhundert Jahre lang die größte religiöse Organisation Eurer Welt war, verkündet, dass der Akt des Menschseins das Fundament der Sünde sei. Und sie ist nicht das einzige philosophische Unternehmen oder die einzige religiöse Organisation, die an solchen Prämissen festhält. Andererseits gibt es kleine Gruppen, die im Vergleich mit allen anderen in ihren Ideen und Philosophien keine derartigen Ansichten verkünden. Solche Philosophien sehen den Akt des Menscheins selbst als Höhepunkt einer großen spirituellen Reise, keiner Suche sondern eines großen spirituellen Abenteuers, und sie verstehen somit eine andere Facette der Seele und erforschen eine andere Konfiguration der Existenz.

Physisch und ein Mensch zu sein ist eine Erfahrung unter vielen, und es besteht keinerlei Notwendigkeit, die menschliche Erfahrung als einen hässlichen Schmutzfleck auf der Seele zu sehen. Vielmehr ist jeder Aspekt der menschlichen Erfahrung ein Schritt hin zum Entdecken des eigenen Potentials und der eigenen Fähigkeiten, Energie zu erschaffen und diese zu transformieren. Und eine der Säulen des Bewusstseins befindet sich an der Basis der Struktur der Existenz, nämlich die, dass alle Erfahrungen gültig und wertvoll sind und dass es kein Versagen sondern nur Rückmeldungen durch die eigenen Manifestationen gibt.

New Age Schulen sowie Schulen des positiven Denkens erwecken manchmal den Eindruck, dass dies ebenfalls ihre Philosophie und Perspektive ist, bis sie auf etwas stoßen, was gemäß irgendeiner Eurer Definitionen als ein negativer Gedanke oder als eine negative Denkweise bezeichnet wird. Dann könnt Ihr sehen, wie die Funken fliegen und Ängste hochkommen, so als ob schon alleine die Vorstellung, einen einzigen sogenannten negativen Gedanken zu hegen, die Himmel einstürzen ließe, zusammen mit allem, was bislang zum Gewinnen dieser Himmel erreicht worden ist. So viel zum Thema Vertrauen und positivem Denken, wenn man etwas, was Ihr als einen negativen Gedanken bezeichnet, so viel Macht einräumt, einem Gedanken, der vielleicht bloß eine Rückmeldung ist, um möglicherweise einen Zustand des Nichtübereinstimmens zu betonen und somit Ausgewogenheit und eine Verbesserung Eurer Lage zu bewirken.

Dies sagen wir Euch, um Euch zu verlocken und zu ermutigen, Eure physische Erfahrung als wesentlichen Teil Eurer spirituellen Reise und Gesamterfahrung zu sehen, da sogar solche Anlässe, die anscheinend die finstere Nacht Eurer Seele sind, auch Teil des Prozesses sind, den Ihr Leben nennt, das Leben, das Ihr durchlauft und erlebt, so wie Ihr es seht, wie Ihr es erschafft, was ein höchst wichtiger Aspekt Eurer spirituellen Reise ist. Habt Ihr in dieser Beziehung irgendwelche Fragen?

ALAN: Du fingst an mit unserem Kichern über das tantrische Retreat. Wenn es um menschliche Sexualität geht, scheinen die Leute immer gleich zu lachen und dies irgendwie abzutun. Und da dies Teil unseres spirituellen Erbes als menschliche Wesen ist, frage ich mich, was ist so spezifisch an der menschlichen sexuellen Erfahrung, dass es uns dazu bringt, uns durch Gelächter, Scherze oder ähnliche Reaktionen davon zu dissoziieren?

KRIS: Das ist gewiss eine gültige Beobachtung. Obwohl die Leute kichern oder feixen mögen, ist das ein Zeichen Eures kollektiven Zustands des sich nicht Wohlfühlens im Hinblick auf Sex, Sexualität und sexueller Energien, so als ob es irgendwie doch noch ein kleines dreckiges Geheimnis bezüglicher dieses Prozesses und dieser Erfahrung gäbe. Seht Euch einmal viele Eurer gesellschaftlichen Gesetze bezüglich von Sex und Sexualität an, von denen einige immer noch äußerst puritanisch sind. An vielen Orten kann die Vorstellung, dass eine Mutter ihrem Kind in der Öffentlichkeit die Brust gibt, heute noch eine kleine alte Dame nervös machen. Ist das soweit für Euch einleuchtend?

ALAN: Ja. Hat das etwas mit unserer emotionalen Verletzlichkeit zu tun?

KRIS: Verletzlichkeit, Schuld und Scham. Denkt einmal an die wesentlichen religiösen Organisationen Eurer Welt und an deren grundlegende Erfahrung, was das menschliche Leben anbelangt, wie dies in ihren heiligen Schriften mythologisiert wird, wo die Entdeckung von Sex und Sexualität durch die religiösen Stammeltern Eurer Spezies, also durch Adam und Eva, der Grund dafür war, dass sie aus dem Paradies verjagt wurden, wo irgendwie impliziert wird, dass Ihr ohne die Kenntnis des Menschseins und der Kreatürlichkeit immer noch in einem paradiesischen Zustand wärt, doch die Beiden haben das leider für ihre ganze Nachkommenschaft versaut, und kollektiv zahlt Ihr immer noch die Rechnung dafür.

Bereits beim Erwähnen des Themas impliziert dieser äußerst schlaue Etikettenschwindel tiefe Scham. Deshalb ernten Komödianten beider Geschlechter gewöhnlich die größten Lacherfolge und Reaktionen ihrer Zuhörerschaft, wenn Sexualität oder etwas, was mit diesem Tabu zu tun hat, ihr Thema ist, so als ob es die einzige Art und Weise wäre, Sexualität gesellschaftlich akzeptabel zu machen, wenn man sich über sie lustig macht, da Ihr bereits in Versuchung geraten würdet, wenn Ihr anders darüber sprechen würdet. In manchen Teilen der Welt wird dies sogar so stark tabuisiert, dass ein Vater lieber eigenhändig das Leben seiner Tochter nimmt, damit ihre Jungfräulichkeit nicht kompromittiert wird.

Eure Spezies ist bemüht, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, doch innerhalb der letzten paar tausend Jahren war sie damit nicht sehr erfolgreich, nicht wahr? Kollektiv denkt Ihr immer noch, dass Ihr es irgendwie schadlos überlebt, dieses Thema weiterhin unter dem Siegel von Scham und Schuld versteckt zu halten, was Ihr schon sehr lange versucht, ohne dass das das erwünschte Resultat erbracht hätte. Es mag also an der Zeit sein, ein anderes Verständnis und eine andere Herangehensweise zu erwägen, nicht dass wir dies unbedingt anbieten würden, denn das kann nur durch einen kollektiven Impuls hin zu einem tieferen Verständnis und einer freieren Haltung bezüglich dieses Themas erreicht werden.

Sobald es bei diesem Thema mehr Objektivität/Vorurteilslosigkeit (lightening up) gibt und die schmutzigen Assoziationen bezüglich von Sex und Sexualität für Eure Spezies entschärft worden sind, werdet Ihr kollektiv verstehen, dass dies ein wunderschöner Teil Eurer menschlichen spirituellen Erfahrung ist. In längst vergangenen Zeiten fanden viele dank ihrer menschlichen tantrischen und sexuellen Erfahrungen einen tieferen Pfad zur Spiritualität, dies mangels eines besseren Wortes. Sie fanden mehr Erfüllung und waren weniger beeinflusst von Glaubenssätzen, die mit Schuld und Scham zu tun haben.

Es gibt noch viele alte Kulturen, die bis vor kurzem nicht vom Farbpinsel der Schuld und Scham beschmutzt worden sind, bis sie schließlich „zivilisiert“ wurden, denn man ist der Ansicht, dass Ihr ohne Eure Handschellen von Schuld und Scham bezüglich von Sex und Sexualität keine zivilisierten menschlichen Wesen seid und mehr Tieren und deren Gepflogenheiten gleicht. Ist das für Euch einleuchtend?

BRIAN: Ja das ist es. Kris. Wie dachte die alte vedische Zivilisation über Sex?

KRIS: Es gibt unterschiedliche Ansichten, da die heuchlerischen Wertvorstellungen bezüglich zweiter Seiten einer Medaille schon sehr lange bei Eurer Spezies sind. Bereits während der ersten und der zweiten vedischen Kultur existierten Seite an Seite zwei unterschiedliche Ansichten bis die Zeit gekommen war, in der die gängige Meinung die Vorherrschaft erlangte und die Regeln aufstellte. Und wie so oft in Eurer Geschichte, haben die, die die Herrschaft inne hatten, die Regel für lange Zeit aufgestellt, und über einen sehr lange Zeitraum hatte das, was Ihr als Tantra bezeichnet – was nicht nur etwas mit Sex oder extravagantem Sex und mächtigen sexuelle Erfahrungen zu tun hat, sondern eine ganze Lebensart ist, die Sex und Sexualität in allen Schattierungen des Regenbogens willkommen heißt… --

ELLEN: Kann ich etwas dazu sagen?

KRIS: Wiederholen?

ELLEN: Entschuldigung, ich wollte etwas dazu sagen. (Ellen erkannte zunächst nicht, dass sie Kris mitten im Satz unterbrochen hatte.)

KRIS: Gewiss.

ELLEN: Ich denke, dass wir Angst vor der Liebe haben. Wir haben Angst, Liebe anzubieten und zu empfangen, und Sexualität sehen wir als eine Art Schutzschild gegenüber der Liebe an oder wie eine Requisite. Und statt dass Sexualität ein Weg zur Liebe wäre, schauspielern wir uns durch Sex und den Akt der Liebe hindurch und entstellen diesen somit. Ich denke, dass wir Sex entmenschlichen. Wir entstellen den Sex aufgrund unserer Angst, wohin uns dies führen könnte.

KRIS: Gewiss, weil eine starke sexuelle Erfahrung auch die Tore für tiefere Zustände der Liebe öffnen mag.

ELLEN: Und für Emotionen.

KRIS: Gewiss. Ihr mögt erkennen, dass Ihr Euch sogar selbst lieben könnt, und genau darum geht es. Es gibt viele tantrische Schulen, die sehr ausgefallene Methoden lehren, um einen Orgasmus und sexuelle Freuden zu erleben, was Euch nur eine gewisse Zeit lang zufriedenstellen mag, denn wenn diese letzte Zutat und dieser Bestandteil nicht gegeben ist, der das ganze Rezept zustande bringt, werdet Ihr mehr und immer mehr danach trachten, und doch wird es nie genug sein, da diese endgültige Zutat und der Schlüssel fehlt, der das Herz öffnet.

Wenn diese Plattform der Liebe – sogar für das eigene Selbst oder für einen anderen – nicht geweckt wird, entstehen Schwierigkeiten, da der Zyklus des Tantras dazu gedacht ist, diese innere Liebe, die an die Stelle aller menschlichen Erfahrungen tritt (supersedes) zu suchen, zu erwecken und willkommen zu heißen. Und wenn sich jemand mit welcher Übung auch immer befasst und immer noch tiefste Angst empfindet und nicht bereit zu sein scheint, jenen Bereich zu erforschen, wird er immer weiter suchen, und es wird für ihn so aussehen, als ob das Leben leer sei und als ob es eine innere Leere gäbe.

Und um diese Leere zu füllen, werden alle möglichen Dinge praktiziert, und das Individuum unterzieht sich allen denkbaren Erfahrungen, um diese Leere zu füllen, obwohl es nur eine einzige Sache gibt, die das tun kann. Ist das für Euch einleuchtend?

Wir haben gelegentlich gesagt, dass es möglich ist, sich selbst zu lieben und dass das nichts mit einer narzisstischen Erfahrung zu tun hat, sondern es geht darum, sich selbst im höchsten Sinne zu lieben, mit jener Liebe des Selbst, die leicht und von Hause aus in die Liebe von allem transformiert wird. Diese liebevolle Erfahrung bringt die tiefste mögliche Befriedigung, denn man kann unzählige orgastischer Erfahrungen machen, die letztendlich doch hohl sein werden, weil diese besondere Zutat nicht gefunden wird. Ist das für Euch einleuchtend?

Dies bedeutet nicht, dass alle, die sich mit verschiedenen sexuellen Perspektiven und Übungen befassen, dies deshalb tun würden, weil sie die Liebe nicht gefunden hätte. Es mag im Gegenteil viele geben, die diese geheime Zutat haben, die überhaupt nicht so geheim ist, und an ihren Taten werdet Ihr erkennen, dass sie über eine echte, mitfühlende Anteilnahme (caring) für sich selbst und für ihre Mitmenschen verfügen. Diese wird nicht durch Intellektualisieren und Philosophieren erreicht sondern sie erwächst aus den Taten. Und wenn die Worte, die Philosophien und die Intellektualisierungen „Liebe und Mitgefühl“ sagen, die Taten aber von Gleichgültigkeit der menschlichen Situation gegenüber sprechen, äfft Ihr bloß nach. Ist das für Euch einleuchtend? Macht bitte weiter.

THERESA: Du erwähntest die kollektive Schuld und Scham, die es seit mehr als 1.500 Jahren in unserer Kultur gibt. Wenn wir anfangen, unsere Glaubenssätze und unsere Haltung dem menschlichen Leben und der Sexualität gegenüber zu verändern, wie leicht oder wie schwierig ist es dann für uns, diese kollektive Schuld und Scham loszulassen? Ich arbeite bereits seit einiger Zeit daran und habe den Eindruck, dass sich meine Einstellung meinem physischen Leben, meinem physischen Körper und der Sexualität gegenüber erheblich verändert hat, und ich fühle mich sehr wohl dabei, aber ich weiß nicht, wie viel kollektive Schuld und Scham immer noch auf tieferen Schichten vorhanden ist.

KRIS: Das ist tatsächlich eine hervorragende Frage. Obwohl das Kollektiv einen Einfluss ausüben mag, wird dieser größtenteils durch Eure Kultur, durch Eure Gesellschaft und durch Eure Nationalität usw. kommen. Auf persönlicher Eben mögt Ihr tatsächlich jedoch ein größeres Maß an Befreiung erreichen. Wenn Ihr Eure eigenen Gedanken und Gefühle beobachtet, könnt Ihr einschätzen, wo Ihr Euch auf dieser Reise befindet

Wenn ein Individuum andeutet, dass es immer noch mit der kollektiven Seite von Schuld und Scham beschäftigt ist, bedeutet dies einfach, dass es immer noch seine persönlichen Probleme hegt, denn sobald diese transformiert werden, mag die kollektive Sichtweise keinen großen Einfluss mehr auf Euer persönliches Leben haben. Anderseits bedeutet das nicht, dass Ihr, nur weil Ihr Euch befreit fühlt, wie Lady Godiva durch die Stadt reiten könnt, aber Ihr könnt den Leuten vielleicht Pralinen offerieren.

THERESA: Ich hatte gehofft, dass Du dies sagen würdest.

KRIS: Gewiss, aber Du verstehst, was wir sagen wollen.

THERESA: Ja, dass unsere persönliche Bewusstseinsumschaltung die größte Auswirkung auf unser Leben hat.

KRIS: Richtig, denn das Kollektiv kann nicht unbedingt den beeinflussen, der sich nicht mehr dessen Einfluss unterwirft. Ist das für Dich einleuchtend?

THERESA: Ja. Vielen Dank.

KRIS: Habt Ihr sonst noch Fragen, dann stellt sie bitte. Dies ist Euer Abend. Viele von Euch haben nicht erwartet, dass wir einen offenen Abend haben und über Sex sprechen würden!

THERESA: Also können wir auf zwei Hochzeiten zugleich tanzen (den Kuchen haben und ihn zugleich auch essen!)

KRIS: Gewiss, aber sagt das nicht Marie Antoinette. Wir haben gehört, dass sie wegen dieses Themas den Kopf verloren hat.

MARK: Während des ganzen Gesprächs musste ich an Madonna zu denken und an einiges, was sie in dieser Hinsicht unternommen hat. Ich weiß, dass man ihr ein Etikett verpasste, aber in ihren frühen Tagen brachte sie das Madonna-Buch heraus, im Grunde genommen ein Sex-Buch mit vielen Bildern und Fotografien, und sie war, was das Thema Sex anbelangt, ganz offen. Warum sollte Sex so sehr tabu sein, warum muss darüber geflüstert werden, und warum können die Leute sich nicht einfach frei äußern, was auch durch ihre Musik zum Ausdruck gebracht wurde, und dafür achte ich sie.

KRIS: Gewiss. Einige ihrer am meisten kritisierten Stücke haben mit Sex und mit Religion zu tun, was sie insbesondere tat, um das Thema auf den Tisch und mehr ans Tageslicht zu bringen.

BRIAN: Was dies paradox macht ist, dass wir körperlich sind, um die Freuden des Fleisches und der Sexualität zu genießen, also uns dies in dieser Dimension angeboren. Warum sollte es so sehr tabu sein?

KRIS: Weil jene in Autoritätspositionen genau das erkannt haben. Wenn Euch erlaubt, in Eurer eigenen Kreatürlichkeit zu schwelgen, würdet Ihr dann noch nach den Wegen der Religionen streben? Folglich dressierte man Euch dahingehend, dass Eure höchst natürlichen physischen Instinkte und Eure Kreatürlichkeit auf dieser Ebene in direktem Widerspruch zu Eurer Erlösung stehen würden. Indem man versucht, Euch zu überzeugen, dass solche Taten gegen die - nebenbei bemerkt menschengemachten - Gesetze des Schöpfers sind, mag man Euch dann vielleicht zu einer gewissen Erlösung führen. Eine geniale Psychologie, die es wert ist, erforscht zu werden.

Und dies alles wegen eines Buchs! Dies betrifft auch Eure eigenen Glaubenssatzsysteme und die Themen, die Ihr in dieser besonderen Lebenserfahrung zu erforschen und mit denen Ihr umzugehen wählt. Ihr mögt andere Fokusse in anderen Bezugssystemen oder Erfahrungen der Existenz haben, wo keine solche Regeln weitergegeben wurden und wo keiner verkündet hat, dass eine übernatürliche Gottheit diktiert hätte, dass Sex, Sexualität, Unzucht oder Geschlechtsverkehr der Untergang Eurer Seele sind.

BRIAN: (kichert) Und in welcher Dimension wäre das wohl?

KRIS: Die dritte links.!

BRIAN: (lacht) Prima, lasst uns eine Fahrkarte kaufen.

KRIS: Einige mögen nun an die eventuellen Schrecken einer Kultur, Welt oder Zivilisation denken, in der es keine solchen Regeln gibt. Könnt Ihr Euch die Schmerzen und Qualen der Leute vorstellen, wenn man ihnen nicht die Wahrheit irgendwelcher Lehren vermittelt? Bevor sie sich in die neue Welt hinein wagten, existierten dort viele von den Europäern als Tabu erachteten Dinge, Regeln und Gesetze nicht, was nicht heißt, dass die Individuen dort rechts, links und mittendrin kopuliert und sich fortwährend wie Tiere aufführt hätten, doch sie kannten nicht das befleckte aus Europa importierte Selbstbild.

Deshalb entsandte der Vatikan eilends viele seiner Priester, um die Heiden zu bekehren, jene Leute, die nur wenig Kleidung trugen und weder Scham und noch Schuld bezüglich der menschlichen Natur kannten und nicht wussten, dass sie, wie dies interpretiert wurde, in Sünde lebten. Dabei war die Geisteshaltung diese, dass sie entweder über ihre sündige Wesensart unterwiesen oder derentwegen getötet würden. Und wenn man Euch mit der Spitze eines Schwerts zwingt anzuerkennen, dass Ihr nicht wusstet, dass Ihr schon seit hunderten und tausenden von Jahren in Sünde lebt, was würdet Ihr wohl wählen? Ist das für Euch einleuchtend?

Aus einer anderen Warte gesehen, müsstet Ihr bestätigen, dass dies alles eine drastische, intensive, dramatische und sogar traumatisierende Umschaltung der Denkweise dieser Leute hin zu einer Geisteshaltung darstellt, wo Schuld und Scham im Hinblick auf sich selbst zur Regel wurden. Dies repräsentiert also den Beginn einer neuen Erfahrung in der neuen Welt. Könnt Ihr mir folgen? Und warum würden Leute wählen, einen solchen Prozess zu durchlaufen?

BRIAN: Als Experiment des Bewusstseins, der Erfahrung wegen?

KRIS: Da mag sogar noch mehr mit ins Spiel kommen. Wenn man der Erfahrung wegen sagt, mag dies eine gewisse minimale Gültigkeit haben, aber dies wird auch zur schnell paraten Fertigantwort. Könnt Ihr mir folgen? Dies ist keine Betrachtung über Dich oder irgendeinen anderen, der diese Antwort gebraucht, aber letztendlich wird es zur schnell paraten Fertigantwort.

BRIAN: Hier sind noch tiefere Schichten mit im Spiel.

KRIS: Ja. Und keiner von Euch muss jetzt oder irgendwann einmal eine Antwort auf diese Frage geben, aber sie verlangt danach, gestellt und erforscht zu werden, was auch Eure eigenen persönlichen menschlichen Leben und Erfahrungen in diesem Hier und Jetzt miteinschließt. Welche Auswahlmöglichkeiten habt Ihr? Was wollt Ihr wählen und weiterverfolgen? Viele, buchstäbliche Hunderttausende nordamerikanischer Eingeborenen wählten, an diesem Experiment nicht teilzunehmen, weshalb sie in großen Massen starben. Hunderttausende starben aufgrund verschiedener Dinge wie der Manifestation von Pocken, Syphilis und anderer „Krankheiten“. Welches denkbare Ziel könnte es da geben? Habt Ihr irgendwelche Ideen?

MARK: Ich denke mir, dass man, wie bei jedem Experiment, alles ausprobieren möchte, alle verschiedenen Variationen und alle möglichen Äußerungen. Man möchte also erfahren, wie es ist, eine sexuelle Kreatur zu sein und auch die Kehrseite der Medaille kennenlernen.

KRIS: Das kann tatsächlich eine Rolle spielen.

TOM: Kris. Ich denke, dass viel Schuld und Scham mit im Spiel waren. Und warum würden wir so etwas wählen? Vielleicht sind wir faul geworden und dachten: “Wie wäre es, wenn ein anderer Schuld an allem hätte? Gott erschafft doch alles. Wir müssen bloß zu ihm beten und keine Verantwortung für unsere Taten übernehmen. Und was wird das Resultat dieses Experiments sein?“

KRIS: Das mag tatsächlich ins Gesamtbild passen und ist auch heute noch weit verbreitet. Macht bitte weiter.

ANYA: Ich erkunde gerade das Thema Sexualität, und so wie ich das tue, bringt mir das das höchste Potential an persönlichem Wachstum. Irgendwie bin ich mit der höchsten Werterfüllung verbunden, die ich jetzt auf diesem Pfad als Person erleben kann. Ich denke, dass es da eine Parallele gibt, als eine ganze Zivilisation in die neue Welt kam. Und vielleicht wollten die Eingeborenen Amerikas die Erfahrung jener nicht beeinflussen, die wählten, eine Reise von Schuld und Scham zu beginnen, um von dort aus weiterzugehen zu ihrem höchsten Potential.

KRIS: Gewiss, viele Hunderttausende wählten, etwas anderem nachzugehen. Sie wollten nicht an diesem Experiment partizipieren und überließen das denen, die bereit waren, dies weiterzuverfolgen.

MARK: Da ist auch noch das Gottesbild der nordamerikanischen Ureinwohner, das nicht in dem Maße externalisiert war wie bei den Christen oder bei anderen Religionen auf dem Planeten, und natürlich haben Sexualität und Sex eine Beziehung zur Seele. Für sie war es wohl so, dass wenn sie das eine aufgeben, sie auch das andere aufgeben.

KRIS: Die meisten nordamerikanischen Ureinwohner, so wie auch die Ureinwohner in anderen Teilen der Welt, sehen tatsächlich in allem den Großen Geist, das was Ihr als “den Geist” (spirit) bezeichnen mögt. Sie sehen den Großen Geist in Bäumen, Flüssen, im Wind, in den Wolken, dem Himmeln, in Donner und Blitz, in allen Manifestationen wilder Tiere und des Lebens.

Und sie hatten eine tiefe Verbindung zu dieser magischen Welt, was die Europäer nicht hatten. Tatsächlich dachten die Europäer, dass solche Weltbilder die Werke des Bösen wären, weil sie sich selbst schon vor sehr langer Zeit von diesen Prinzipen abgeschaltet und abgespalten hatten.

ELLEN: Ich denke, dass hierin die Wurzeln der Diskriminierung liegen könnten, auch was Hierarchien, Überlegenheit und Unterlegenheit anbelangt, während die Ureinwohner nicht diese Art von --

KRIS: Das stimmt ebenfalls.

BRIAN: Würde dies auch auf die afrikanische Rasse zutreffen, die anders als die Europäer vom Land lebten?

KRIS: Das stimme ebenfalls. Warum würde sich ein solches Weltbild durchsetzen?

THERESA: Könnte es sein, dass man eine Herausforderung für sich selbst produziert, und wenn man sich da hindurchgearbeitet hat, gelangt man zu einem tieferen Verständnis von dem, was man bislang abgeblockt hat. Mit anderen Worten, wenn man die Sexualität verurteilt und sich durch diese Ablehnung hindurch arbeitet und die Sexualität dann wieder entdeckt, dadurch lernt man etwas, was man zuvor nicht wusste.

KRIS: Das ist definitiv auch eine Möglichkeit, so wie es möglich ist, wenn man das gesamte Thema als tabu ansieht und das tut, was tabu ist, dass dies ein gewisses psychologisches Hochgefühl erzeugt, so wie wenn man etwas tut, was als böse und ungezogen angesehen wird. Könnt Ihr mir folgen?

Es ist auch durchaus möglich, dass Ihr drastische Maßnahmen ergreifen und Euch selbst von alten Weltbildern trennen musstet, um die Welt so zu erfahren, wie Ihr sie heute seht, denn wenn Ihr tief mit allen Elemente der Natur, mit dem Wind, dem Wasser, dem Himmel und der Erde verbunden seid, würdet Ihr die Erde nicht in Stücke schlagen wollen. Ihr würdet die Ressourcen nicht so ausbeuten, wie dies heute getan wird, nicht wahr?

ELLEN: Nein, gewiss nicht.

BRIAN: Deshalb waren die Ureinwohner die wahren Hüter der Erde.

KRIS: Wie es auch die ursprünglichen Europäer und alle Völker waren. Um die Werte einer solchen Weltsicht erneut in Betracht zu ziehen, habt Ihr es Euch selbst erlaubt, so sehr davon abgetrennt zu werden, dass Ihr Euch kaum noch wiedererkennt. Ihr erkennt kaum die Fähigkeit wieder, Euch selbst zu lieben und zu achten. Nutzt diese Fähigkeit, Euch selbst zu lieben und zu achten nun als ein Mittel, um zu Euren ursprünglichen grundlegenden Glaubenssätzen zurückzukehren. Auch wenn es sich auf Euren gesamten Planeten, auf Euer Leben und auf das Leben auf dem Planeten auswirkt müsst Ihr Euch auf eine kleine Weise so motivieren, dass Ihr die Erfahrung und die Art, wie Ihr dies seht und lebt, einschließlich aller Schuld und aller Scham, die Ihr irgendwie in Eurer Gesellschaft und Zivilisation handhaben könnt, als Werkzeug dafür gebraucht, um zu begreifen, dass Ihr ein tiefes Bedürfnis danach habt, Euch selbst wiederzuerkennen und zu akzeptieren.

Das ist der Grund dafür, weshalb Euch gegenwärtig so viele Informationen seitens so vieler Quellen, über sogenannte Channels oder auch anders, zu Eurem ursprünglichen Herkunftsort zurückführen. Ihr als Orodin und Akosha habt Euch dieses Experiment und diese Erfahrung erlaubt, um in diesem speziellen Kontext die wahre Tiefe Eurer Werte zu ermessen. Es geht nicht darum, ob dies irgendeinen Sinn hat oder nicht, sondern es geht darum, zu erkennen zu beginnen, wo Ihr sein möchtet und was Ihr in dieser Hinsicht tun wollt. Und das ist oft der springende Punkt.

Viele Leute mögen Fantasien haben, dass sie sich verändern möchten und eine Transformation wünschen, aber bittet redet nicht mit ihnen über entsprechende Taten, da das Phantasieren wichtiger für sie ist. Ihr alle habt auf die eine oder andere Weise Euren Geist und Euer Herz geöffnet und das in Eurem Inneren berührt, was zu einer tiefen, liebevollen Erfahrung führt. Ihr seid bereit, etwas in dieser Hinsicht zu tun und werdet handeln. Und das ist tatsächlich der Kern dessen was wir unter dem Titel „die Welt verändern“ präsentieren wollen. Könnt Ihr mir folgen?

Wir glauben, dass Euch eine kleine Pause nun gut tun würde. Wir möchten nicht, dass dies zu einer Art Hochleistungssport für Euch wird.

(Pause)

ANYA: Kann ich Euch Fragen stellen, die mit Tantra zu tun haben und Eure Meinung dazu hören? Ein Freund von mir sucht eine dauerhafte Partnerbeziehung. Wir sprachen über sexuelle Aktivitäten, auch über Tantra, und er sagte: „Bevor ich diese Person nicht finde, möchte ich keine Beziehung haben.“ Dann habe ich noch eine Freundin in San Diego, und das scheint eine sehr fortschrittliche Gemeinde zu sein. Sie machen alle möglichen sexuellen tantrischen Erfahrungen. Auch sie sucht eine dauerhafte Partnerschaft, aber inzwischen sagt sie sich nicht: „Ich werde keinen Sex habe und auf diese Person warten, die dann auftauchen mag oder auch nicht.“ Gibt es hier eine richtige und eine falsche Weise? Ist es gut, eine Beziehung zu haben und in dieser Beziehung Sexualität völlig zu erfahren, ohne sich bewusst zu sein, dass es nicht die Beziehung des Lebens sein mag, oder ist es besser zu warten und seine tantrischen Übungen alleine zu machen?

MARK: Ich glaube, es gibt dazu einen Schlager: “Wenn Du nicht mit dem sein kannst, den Du liebst, dann liebe den, der bei Dir ist (“If you can’t be with the one you love, love the one you’re with.”) Wenn man Perfektion sucht, muss man vielleicht sehr lange warten.

(Pause, komplettes Pausengespräch s. unten in englischer Sprache)

KRIS: Ein interessantes Gespräch. Deine beiden Freunde könnten von einer Introspektion (Selbstbeobachtung) profitieren, insbesondere Dein männlicher Freund. Warum glaubt er, dass er auf die „besondere“ Person warten muss? Wir sagen nicht, dass irgendetwas an dieser Denkweise besonders irrig wäre, aber es würde ihm wohltun, über das „warum“ nachzudenken und sich darüber klarzuwerden, denn wie würde er überhaupt wissen, dass diese besondere Person gekommen ist? Wird sie auf einem großen weißen Pferd geritten kommen, oder auf einem fliegenden Teppich, oder werden die Himmel ihre Ankunft verkünden? Versteht Ihr mich? Wir wollen hier keinen Scherz treiben, aber er bringt sich in eine pikante Zwickmühle.

ANYA: Stimmt. Ich persönlich finde, dass meine Energie wirklich stillgelegt wird, wenn ich mir die schwere Last der Suche nach dem lebenslang perfekten Partner aufbürde

KRIS: Gewiss, weil Ihr Eure Energie ausbremst. Stell Dir vor, dass Du alle Männer, denen Du begegnet, sofort fragst: „Wirst Du der sein, der für alle Zeiten mit mir zusammen sein wird?“ Die Meisten würden Dir noch nicht einmal einen zweiten Blick gönnen, die Beine unter die Arme nehmen und wegrennen, noch schneller als Du „Autsch!“ sagen kannst. Und andere mögen vielleicht sagen: „Wir mögen der Richtige für alle Zeiten sein, solange alle Zeiten die nächste Stunde bedeutet.“ (noch mehr Gelächter)

Was diese anbelangt, magst Du ihnen eine Zigarette anbieten und sie dann fortschicken. Es ist jedoch auch möglich, Freude an der Gesellschaft eines anderen Individuums zu haben, ohne in die sozialen Tabus von Schuld und Scham einzutauchen, einfach der Freude wegen am menschlichen Kontakt. Manche behaupten, dass Ihr aus den falschen Gründen heiratet, wenn Ihr schon vor der Hochzeit eine sexuelle Beziehung habt. Dies mag für ein kleines Segment der Bevölkerung funktionieren, aber Ihr mögt herausfinden, dass es viele Individuen heutzutage vorziehen, so viel wie möglichen von einander zu erfahren und darüber, wie ihre persönliche Beziehung ist, bevor sie ohne dieses Wissen langfristigen Verpflichtungen eingehen.

BRIAN: Kris, ich muss da an die sexuelle Revolution der 60er und 70er Jahre denken, und plötzlich war dieses Experiment vorüber.

KRIS: Gewiss, wir würden sagen, es hat sich im Sande verlaufen.

BRIAN: Aber es war ein Experiment mit den Freuden des Körpers in all seinen Manifestationen.

KRIS: (nachdrücklich) Es war noch mehr als das, viel mehr als das.

BRIAN: Was war es dann. Ich war damals noch zu jung--

KRIS: (unverwandt) Es war ein Experimentieren im Befreien von den schon fast fünfzehnhundert Jahre währenden Handschellen eines dominanten institutionalisierten Weltbildes, das danach strebte, das Leben eines jeden zu kontrollieren und zeigte den Anfang des Sturzes der Kirche an. Dies verursachte eine wahrhaftigere Bedeutung der Trennung von Kirche und Staat und der Rechte des Individuums, selbst zu wählen, was es mit seinem Leben anfangen will.

BRIAN: Dies war also der Beginn der Bewusstseinsumschaltung.

KRIS: Es war ein Schritt in diese Richtung und behielt eine Weile seine Schwungkraft.

BRIAN: Aber dann kamen in den 80er Jahren alle diese Krankheiten wie AIDS und dies alles, was dann alles stoppte.

KRIS: Weil Ihr Euch nicht mit Eurer kollektiven und individuellen Scham befasst habt. Und Ihr könnt feststellen, dass Eure eigene Kultur und fast die gesamt Welt im Hinblick auf diese Thema noch wachsamer/vigilanter wurde.

ELLEN: Ja, das Pendel schwang in die andere Richtung.

KRIS: Gewiss, und was würde dies bedeuten? Das ist wichtig.

ELLEN: Es bedeutet, dass das Pendel sich darauf vorbereitet, wieder zurückzuschwingen.

KRIS: Gewiss, es bedeutet, dass das Pendel dann stärker zurückschwingt!

BRIAN: Großartig, ich bin dafür jetzt alt genug!

ELLEN: (lachend) Nein, Du bist schon fast passé, Brian!

BRIAN: Oh, sag das nicht, ich bin erst 45!

KRIS: Es wird noch eine Weile brauchen, aber es wird den Weg zurück finden. Alle diese Dinge kommen in Zyklen. Anfang 1900 schafften die Frauen es, sich als wichtiger als der Hund der Familie zu etablieren, und sie kämpften für das Recht, als Entitäten und als Staatsbürger anerkannt zu werden und zu wählen, und dieses Recht bekamen sie. Das war ein weiterer wichtiger Schritt.

BRIAN: Und die 20er Jahre waren das auch, nicht wahr Kris? Sie waren ein Vorläufer der sexuellen Revolution.

KRIS: In vielerlei Hinsicht brachte Euch das auf den Geschmack, aber es brauchte noch viele Jahrzehnte, um es auf die nächste Stufe zu bringen.

BRIAN: Das ganze zwanzigste Jahrhundert.

KRIS: Nahezu. Als Spezies neigt Ihr dazu, die Dinge wunschgemäß in Zyklen und in Schritten anzugehen, und Ihr müsst in vielerlei Hinsicht sozusagen das Wasser ausprobieren. Dies alles sind profunde Anfragen und Beobachtungen, die die Lehren von philosophischen Gruppierungen weit überschreiten, da die religiös philosophische Form nicht expandieren und nicht mit dem Wind schwingen kann. Entweder sie köpft die, die Widerstand leisten oder sie zerbricht.

Als Individuen erforscht Ihr also Wege, Eure eigenen Grenzen zu überschreiten und über Eure eigenen Definitionen und Glaubenssätze hinauszugehen. Dies schafft in der Gemeinschaft Präzedenzfälle. Dank der Telepathie sind sich andere Individuen auf ihre eigene Weise bewusst, wie Ihr und viele andere auch Euren Grenzen immer weiter hinausschiebt. Sobald genug Schwungkraft vorhanden ist, werden diese Aktionen Eures Lebens zu Saaten für noch größere Aktionen im Leben anderer Leute. Ist das nun Gedankennahrung für Euch?

ANYA: Das erinnert mich an eine Sache, wo Marianne Williamson darüber spricht, dass wenn wir unsere Macht haben wir auch anderen die Erlaubnis erteilen, das Gleiche zu tun, ich umreiße dies nur, aber--

KRIS: Eine interessante Aussage, auch wenn sie umrissen sein mag, denn dies impliziert, dass Ihr, wenn Ihr Eure Macht habt, ohne Werturteil über Euch selbst oder andere seid, weshalb auch andere diese Macht in ihren eigenen Strukturen frei spiegeln und auf ihre Weise interpretieren können.

BRIAN: Kris könnte dies einer der Gründe dafür sein, weshalb Jane Roberts so ein Leitstrahl war, denn aufgrund ihrer Schriften war sie der Anfang von vielem in dieser Richtung?

KRIS: Sie säte aus in viele Geister und verschaffte vielen die Möglichkeit, weit über die eigene Türschwelle hinauszugehen. Ob sie dies taten oder auch nicht, das ist wieder eine andere Sache, aber die Chance wurde ihnen geboten.

BRIAN: Und in den letzten drei oder vier Jahrzehnten haben wir dies alles noch expandiert.

KRIS: Ich würde manchmal zur Vorsicht raten, wenn jemand zu Eigenlob neigt. Nichtsdestotrotz tragen alle Eure Anstrengungen und Bemühungen in Eurem Leben Früchte. Ihr erntet die Resultate Eures Denkens, und in Euren Augen mag es tatsächlich eine kleine Ernte sein, aber sie bleibt immer noch signifikant und beachtlich.

Dies ist ein interessanter Abend, nicht wahr? Eine kleine Aussage und ein Kichern über Spiritualität, die alle möglichen Arten von Sex, Sexualität, Spiritualität, Religion, religiöser Indoktrination, die Bewusstseinsumschaltung und die sich verändernden Paradigmen involvierte. Dafür zollen wir Euch Beifall, denn dies zeigt eine große Flexibilität Eures eigenen Bewusstseins an, dieser Salsa (scharfe Sauce) des Bewusstseins folgen zu können. Ihr könnt uns zustimmen, wenn Ihr wollt. (Kichern in der Gruppe)

BRIAN: Ich wollte mich nicht selbst loben!

ANYA: Ich kann es kaum erwarten, bis wir ein tantrisches Seminar haben, Kris. Könnten wir auch mit so etwas beginnen?

BRIAN: Dafür bleibt immer noch Nord-Jersey übrig!

KRIS: Klar dass Du das sagst.

BRIAN: Nun, nicht um ins eigene Horn zu blasen, niemals (kichert). Und wenn wir dort sind, werden wir ein Bier zusammen trinken, nicht wahr Kris?

KRIS: Vielleicht würdest Du es vorziehen, dass ein anderer Dich lobt? (Gelächter) Wir wagen uns zu sagen, dass wir dies tun würden. Die Gesellschaft von Euch allen ist uns sehr erwünscht und wird von uns sehr geschätzt. Nun geben wir Euch Joseph zurück.






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Pausengespräch der Teilnehmer:

ANYA: I’m just going to ask a Tantric related questions to you guys and just see what the opinions would be?

(Several call out encouragement)

I have a friend and he is looking for a long-term relationship partner and we were talking about sexual activities, you know, Tantric and sexual experiences and he says “I don’t want to have a relationship with anyone else until I meet that person.” Then I also have another friend, a female, who lives in San Diego, and San Diego looks like a very advanced community and they have all kinds of Tantric and sexual experiences and things that they do and she is also looking for a long-term partner but meanwhile she doesn’t take the stance of saying “Well I’m not going to have any sex while this person may or may not show up.”

But with everything that has been said here, what are the guidelines? Is there a right or a wrong way of doing it? Is it beneficial to have a relationship and continue experiencing sexuality just fully and clearly and without being aware that it may not be the relationship of your lifetime or is it better to just sit and wait and do your Tantric exercises on your own?

MARK: I believe there’s a song out there: “If you can’t be with the one you love, love the one you’re with.” You could have a very long wait, looking for perfection.

BRIAN: Exactly! That’s what I was going to say.

MARK: But I think that’s anti-Tantric in itself, isn’t it?

BRIAN: How can you have a Tantric experience if you are waiting for “the one”? It’s a long wait!

MARK: Because Tantric in a way is loving all things.

BRIAN: Right.

ANYA: But then, wouldn’t you have, you know, a sexual relationship without having that very deep, profound connection… Is that okay?

BRIAN: Well, yeah, it depends upon… how you want to perceive it…. look at it this way: All answers are “yes”!

MARK: Yes, I agree.

BRIAN: All answers are “yes.” It’s how you want to put it in context for yourself. Experiment with it.

MARK: Basically your male friend has the right to choose, to do whatever pleases him and his experience.

BRIAN: Your female friend also.

MARK: Exactly, and you and I can apply judgment to that based on what you and I or anybody else would do under those circumstances, but it’s their experience to choose.

BRIAN: Mark said something really good there. The way we would look at it from our point of view would color it, so all is right. However you want to color it, too. Or better yet, what’s the most pleasurable to you, because then your value fulfillment is being fulfilled. By what is pleasurable.