Kris Chronicles Der Tanz des Lebens

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Der Tanz des Lebens

KRIS: Wir freuen uns, Euch Beide hier zu sehen und wir sind gewiss dankbar, dass Ihr der Hitze getrotzt und hierhergekommen seid.

Vorhin habt Ihr über den Tanz gesprochen, über den Flamenco und viele andere Tänze, die nicht nur diese tieferen menschlichen Leidenschaften für die Existenz selbst einflößen sondern sie auch erwecken, tief im Inneren des menschlichen Herzens. Schon seit den prä-physischen Stadien waren Tanz und Musik bei der Menschheit und beim Menschengeschlecht. Sie haben immer ein tiefes Gefühl des Lebendigseins ausgelöst, unabhängig von Kultur und Hintergrund. Deshalb können Menschen Musik erschaffen und so freudig tanzen, und deshalb machen andere so bereitwillig mit.

Die Idee, Musik zu interpretieren und sie somit zu erschaffen, rührt von der tiefsten Verbindung her, die Ihr zum Universum habt auf einer sehr viel tieferen Ebene als jener, deren Ihr Euch normalerweise bewusst seid. Der Platz/Leerraum, der dieses Zimmer ausfüllt, jeder Raum irgendwo, der anscheinend leer und ohne Formen ist, erscheint Euren physischen Sinnen nur so, weil sie gewisse Wellenlängen des Bewusstseins nicht interpretieren können.

Aber Raum ist immer angefüllt, auch wenn Ihr nicht sehen könnt womit. Und dieser Raum und aller vom Bewusstsein besetzte Raum ist nicht fad und frei von allem, nur weil Eure Sinne nichts wahrnehmen. Raum ist kein Vakuum per se. Dort, wo Ihr nichts entdecken könnt, gibt es einen großen Energieaustausch und -transformation. Und in allen Ecken des Universums gibt es immer Aktivitäten und Handlungen.

Die alten Ägypter hatten die Lehre über die Harmonien entwickelt, die manchmal als himmlische, göttliche oder überirdische Harmonien bezeichnet wurden, und die Griechen hatten dies weiter entwickelt. Sie hatten die Vorstellung, dass beispielsweise die Äther (Plural), das was Ihr als Vakuum oder Raum bezeichnet, wo Ihr sogar Himmelskörper, Planeten und Sonnen und Monde finden könnt, mittels ihrer Bewegungen durch die Himmel und durch andere Galaxien hindurch spezifische Obertöne schufen. Und dieser Begriff verhalf ihnen, ihre eigne Art von musikalischen Stimmungen zu entwickeln, die als göttlichen Ursprungs erachtet wurden, und in Wahrheit lagen sie damit nicht sehr weit daneben.

Obwohl Eure Ohren einen größeren Klangbereich auffangen, fangen sie doch nicht alle Töne auf. Hundeohren sind sehr viel feiner eingestellt, und sie können Klangbereiche über und unter jenen auffangen, die Eure Ohren entdecken können. Folglich können Hundeohren und die Ohren vieler anderer Tiere viel mehr Dinge hören als Ihr, aber man geht davon aus, dass weil Ihr nur Töne innerhalb einer bestimmten Bandbreite auffangen könnt, es nichts dazwischen gibt. Und hier könntet Ihr Euch irren, denn die Himmelskörper sondern spezifische Klangwellenlängen ab, und die meisten davon entdeckt Ihr nicht.

Beispielsweise erzeugen Eure eigenen Körper Ton, den Ihr nicht hört. Es bleibt Euch erspart, Euren eigenen Herzschlag zu hören oder das Blut, das er durch Eure Venen pumpt. Denn wenn Ihr dies hören würdet, würde das Geräusch Euch gewiss betäuben, aber Ihr hört es nicht, solange Ihr kein Stethoskop benutzt. Und doch ist es nicht so weit von Eurem Trommelfell entfernt.

Ihr hört nicht den Klang der Sterne noch den der Bäum, wie diese wachsen, sich entwickeln und einen gewissen Raum in Eurer Realität einnehmen. Noch hört Ihr den Klang Eurer eigenen Gedanken, noch den der Ereignisse und Aktivitäten in Euren Träumen, obwohl Ihr Euch gelegentlich an einige erinnert, einschließlich der Gespräche.

Die Bandbreite Eurer Fähigkeit, Klang zu hören, ist also ziemlich begrenzt. Aber auch hier habt Ihr Euch wiederum daran gewöhnt, Klang nur mit den Ohren zu vernehmen, obwohl Ihr Klang auch mittels anderer Körperteile und anderer Sinnen entdecken könntet. Ihr habt alles so sehr in bestimmte Kästchen aufgeteilt, dass Ihr die Vorstellung, Klang zu sehen oder Farben zu hören ziemlich befremdlich findet.

Wenn Ihr jedoch üben würdet, andere Fähigkeiten in Eure Sinne mit aufzunehmen, könntet Ihr eine viel größere Spannbreite von Aktivitäten der physischen Schöpfung wahrnehmen. Ihr könntet, wie gerade erwähnt, Klang fühlen, Farbe hören, Klang sehen, Farbe beispielsweise ohne Verwendung Eurer Augen spüren, oder auch damit. Ihr könntet sogar Formen fühlend hören. Damit versuchen wir, Euch einzuschärfen, dass es möglich ist, mittels Eurer physischen Sinne vieles mehr zu erfahren als das, was Ihr gegenwärtig tut und auf diese Weise Eure Fähigkeiten zu erweitern, Eure Rolle und Position in Raum und Zeit zu verstehen.

Und dies haben wir beschrieben, weil viele alten Kulturen sich nicht so sehr in Kästchen aufteilten wie dies viele in Eurer gegenwärtigen Kultur getan haben und folglich fähig waren, viele andere Aspekte der physischen Realität wertzuschätzen einschließlich etwas anderer Technologien als die, die Ihr heute habt, so wie andersartige Wissenschaften und Physik. Und es ist nicht unmöglich für Euch, sich für eine größere Spannbreite sensorischer Wahrnehmungen zu öffnen, ohne durch irgendeinen bestimmten Sinn insbesondere gedrosselt zu werden.

Und was die alten Vorfahren mit der Erschaffung von Musik, musikalischen Noten und Tanz zu tun versuchten, war den Tanz und die Musik himmlischer und überirdischer Körper zu reproduzieren, die Bewegung der Sterne, des Windes in den Blättern, das Lied des Wassers in einem kleinen Bach bei seinem Lauf über die Kieselsteine hinweg. Sie versuchten, einige dieser Dinge, die sie hörten, in ihrem eigenen Geist wiederzuerschaffen und so die Substanz, die die Welt zu dem macht was sie ist, in ihre eigene physische Ausdrucksform zu inkorporieren. Habt Ihr Fragen zu dem, was wir gesagt haben?

FRAGE: Warum schalten wir dies ab? Ist es deshalb, weil wir nicht so viel Ton/Klang und Schwingung verkraften können? Wir können Schwingungen in unserem physischen Körper spüren und sogar krank davon werden, wenn wir zu viel abbekommen.

KRIS: Es gibt unterschiedliche Sorten von Schwingungen, und einige würden nicht machen, dass Ihr Euch krank fühlt. Einiges davon ist das Ergebnis des intensivierten Fokus, den Ihr so durch das Ego organisiert habt, jenes Teils von Euch, der das hübsche Bild der physischen Realität organisiert, ohne sozusagen die Linien zu übermalen. Könnt Ihr mir folgen.

Wenn Ihr Kinder beobachtet, die mit Buntstiften spielen, dann ist es normalerweise die Sorge des Erwachsenen, dass das Kind nicht die Linie übermalt und innerhalb der Vorgaben bleibt. Versteht Ihr mich?

Das ist das Bedürfnis des Egos zu verstehen, dass es die Kontrolle über seine Umgebung hat und dass alles innerhalb der Grenzen der Parameter der akzeptablen Glaubenssätze sozialer Werte bleibt. Und somit wird das Kind schon von frühester Kindheit an entsprechend trainiert, dass es höchst wichtig ist, dass es beim Malen innerhalb der Vorgaben bleibt. Könnt Ihr mir folgen.

Wenn das Ego sich entwickelt, nicht alle Egos reagieren auf diese Weise, aber insgesamt ist das Ego in der Lage, Realitäten außerhalb der Vorgaben wahrzunehmen. Beispielweise können andere Bilder außerhalb der Linien existieren, aber andere glauben etwas anderes wie beispielsweise in früheren Zeiten geglaubt wurde, dass wenn Ihr auf dem Meer weiter reist als über den Horizont hinaus, Ihr aus der Welt heraus fallt. Erinnert Ihr Euch an die entsprechenden Geschichtsstunden?

Hier existiert in psychologischer Beziehung ein ähnliches Prinzip. Die Funktion des Egos ist es sicherzustellen, dass Eure Erfahrungen der physischen Realität Euren Glaubenssätzen entsprechen, und es wird eine Serie von Glaubenssätzen in dieser Richtung erzeugen. Aber wenn Ihr weise genug seid, Eure eigene Schale zu überschreiten und Euer Ego dabei mitnehmt, dann mag es in der Lage sein, ein weiteres Spektrum der Realität wahrzunehmen.

Ursprünglich erfordert jedoch der Fokus auf die physische Realität, dass Realitäten, die jenseits dieser Linien existieren, etwas blockiert werden. Das Ego liebt seine Position, und deshalb gibt es keinen spezifischen Grund dafür, über diese Grenzen hinaus zu gehen, außer Ihr interessiert Euch dafür. Könnt Ihr mir folgen?

FRAGE: Das “Ihr” worüber wir sprechen ist das Höhere Selbst oder die Seele, die versucht, über die Grenzen des Egos hinaus zu gehen?

KRIS: Wir würden es als das Gesamtselbst bezeichnen. Die Persönlichkeit ist sich bewusst, dass sie mehr ist als die Summe all ihrer Teile, und das Ego ist sich dessen ebenfalls bewusst, aber es muss sanft überredet werden, damit es fähig ist, entsprechend zu handeln. Sobald es erkennt, dass Ihr und es nicht vernichtet werden, weil Ihr außerhalb der Vorgaben gemalt habt, dann atmet es leichter. Aber es wird immer ein Auge auf Euch haben, damit Ihr Euch nicht allzu weit außerhalb der Linien verirrt, es sei denn, dies wurde irgendwie gebilligt. Könnt Ihr mich verstehen?

Und auch dies ist ein Tanz. Sieh wie Dein eigener Tanzunterricht Dich befähigt hat, mit Sinnesempfindungen und Sinnesweisen in Berührung zu kommen, die Du andernfalls vermieden hättest. Du benutzt dies also, um in Berührung zu kommen mit einem größeren Lebenshunger als Du es Dir manchmal früher erlaubt hast. Und da dies auch eine ziemlich alte Form der Unterhaltung ist, die Dich und andere manchmal anspricht, erlaubst Du es Dir, diese Welle so weit wie möglich zu reiten, ein Schritt nach dem anderen. Ergibt dies Sinn für Dich?

Es gibt nur wenige Individuen, die nicht gerne tanzen. Manche wollen vielleicht nicht selbst tanzen, aber sie beobachten oft Tänzer, weil der Tanz von alten Erinnerungen spricht. Dies rührt alte Echos jenes Tanzes an, der zwischen allen Lebensformen existiert, auch zwischen Atomen und Molekülen, wenn diese ihre Elektronen und Protonen herumwirbeln und ihre Drehfrequenz beschleunigen oder verlangsamen, um verschieden Formen und Strukturen zu erschaffen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der physischen Realität und Euren entsprechenden Wahrnehmungen.

Also versuchen alle Tänze, alle Musik auf dieser anderen Ebene diesen unsichtbaren und oft ignorierten Tanz des Lebens zum Ausdruck zu bringen, so wie dieser abläuft, dieser Tanz der Energie, die in jedes Individuum ein- und ausströmt. Ergibt dies Sinn für Dich?


FRAGE: Warum tanzen manche Leute nicht und wollen es auch nicht tun? Macht ihr Ego zu, damit sie innerhalb der Linien bleiben?

KRIS: In unterschiedlichem Maße. Es gibt viele persönliche Gründe. Schüchternheit könnte einer davon sein. Es könnten Themen sein, die mit ihrer Erziehung zusammenhängen und mit der elterlichen Kontrolle. Manchmal besteht Angst, tiefere Wellen der Leidenschaft und des Lebens zum Ausdruck zu bringen, die öfters beim Tanz an die Oberfläche kommen. Manchmal geht es um die Kontrolle über sich selbst. Verstehst Du?

FRAGE: Ich dachte gerade, dass es viele Männer gibt, die nicht tanzen wollen, die es nicht gerne tun und auch nicht tanzen können.

KRIS: Was bedeuten könnte, dass sie nicht tanzen werden. „Ich kann nicht tanzen“ heißt oft „ich werde nicht tanzen.“ '

FRAGE: Ist dies ein Ringkampf zwischen dem Ego und dem eigenen Loslassen?

KRIS: Es ist die Angst davor, den Moment zu genießen und vielleicht auch davor, genug loszulassen und sogar dumm zu erscheinen, wenn man tanzt. Es gibt viele verschiedene Gründe dafür. Manche Leute denken, dass ein Tanz allzu physisch sei, und sie können nur die intellektuellen Aspekte des Lebens genießen, und noch vieles andere. Aber Tanzen ist gut.

Viele Eurer Vorfahren hatten Freude ein einer großen Vielfalt von Tänzen, weil diese die tieferen Rhythmen des Lebens ausdrücken. Beispielsweise ist Euer Kontakt mit dem Planeten auf seine Weise ein Tanz. Und Tanzen drückt auch Eure Kreatürlichkeit aus. Es ist sinnlich, kann sogar erotisch sein und erweckt in vielen Individuen unermessliche Leidenschaften. Manchen tun dies lieber nicht, während andere frei genug sind, loszulassen und Freude am Augenblick zu haben und an der Verbindung zwischen der Musik, dem Tanz und ihren Seelen.

(Pause)

FRAGE: als ich Dich vor ein paar Monaten besuchte erwähntest Du, dass ich zwei Inkarnationen hatte, und die gleiche lausige Sache geschah mir in Beiden. Es war in beiden ziemlich traumatisch, und ich frage mich, warum wir wissentlich zurückkehren in eine Situation, offensichtlich um zu lernen, aber wir vermasseln es und sind am Ende psychologisch geschädigt. Warum musste ich zweimal dorthin zurückkehren? Und ich bin immer noch nicht darüber hinweg, und es verkrüppelt auch mein jetziges Leben. Und es klingt so, als ob dies schon seit Jahrhunderten so geht. Ist dies das Ziel von Reinkarnationen? Wir haben die Chance, zu lernen und tun es nicht?

KRIS: Bei Reinkarnationen gibt es viele Sachverhalte, die viel mehr Zeit benötigen, um das Thema zu besprechen, als wir es normalerweise hier haben. Und die meisten Leute sind es gewohnt, dies in chronologischer Reihenfolge zu verstehen. Aber bitte versteht, dass Ihr nicht durch irgendwelche derartigen Regeln per se gebunden seid. Obwohl manche Individuen tatsächlich ein Thema wiederholt aufnehmen, versuchen doch die meisten Individuen, ein Thema nach besten Kräften zu bearbeiten, so dass sie alle Aspekte davon überwinden. Es ist nicht so, als ob Ihr durch etwas, was in der Vergangenheit geschehen sein mag, gefesselt wärt, denn Ihr habt jetzt die Chance und die Fähigkeit, die Richtung der Lektionen zu verändern, die auszuprobieren und zu lernen Ihr hierhergekommen seid und Euch über frühere Grenzen hinaus auszustrecken..

Es gibt viele Methoden, um dies zu bewerkstelligen. Statt Euch beispielsweise als Opfer alter Muster zu sehen, betrachtet es so, dass Ihr vielmehr über das Wissen verfügt, dass Ihr Euch bereits in früheren Leben damit befasst habt, und mit diesem Wissen könnt Ihr ausreichend Korrekturen und Veränderungen an Eurer, wir nennen es hier Blaupause vornehmen, so dass Ihr auf Eurem zukünftigen Pfad diese überschüssigen Bürden aus der Vergangenheit nicht mitschleppt, sondern dass Ihr vielmehr im Hier und Jetzt und mit der Macht des Gegenwartsaugenblicks entscheiden könnt, dass es keine Situationen gibt, die Euch betreffen können außer jenen, die Ihr jetzt als vorteilhaft auswählt und als Verbesserung Eurer gegenwärtigen und zukünftigen Existenz. Verstehst Du dies?


FRAGE: Dies bedeutet nicht unbedingt, dass es von nun an ein Zuckerschlecken sein wird? Wählen wir, diese schlechten Erfahrungen zu machen?

KRIS: Ihr wählt keine schlechten Erfahrungen, aber Ihr könnt schwierige Herausforderungen wählen, manchmal einfach deshalb, weil jemand beharrlich ist, und manchmal wählt Ihr schwierige Herausforderungen, weil bei alle dem die Lektionen sehr wohl die Erkenntnis wert sind, dass trotz allen Anscheins und trotz aller Einflüsse aus der einen oder andere Vergangenheit, die Entdeckung der Macht, die Ihr im Hier und Jetzt habt, alle Muster, die Euch betreffen, verändern kann und Ihr einen solchen Einfluss haben könnt, dass sogar die Vergangenheit verändert wird.

FRAGE: Warum kämpft das Ego so heftig gegen die Veränderung, obwohl ich dies verändern möchte? Man kann leicht sagen „ich kontrolliere meine Gedanken“ aber tatsächlich ist dies sehr schwierig. Oder ist dies Teil der Herausforderung unseres Hierseins?

KRIS: Damit hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Tatsächlich ist es ziemlich schwierig, alle Ideen und Philosophien loszulassen, dass man Opfer von Ereignissen, Umständen und Verhältnissen sei einschließlich der eigenen Umwelt, und es ist deshalb schwierig, weil es wirklich erschreckend ist, denn dann seid Ihr für Euch selbst verantwortlich.

Denkt einen Augenblick nach. Ihr könnt anderen nichts vorwerfen, und Ihr könnt Euch nichts vorwerfen. Ihr entscheidet über das Endergebnis Eurer Lebensumstände, indem Ihr spezifische Gedankenmuster anheuert, und dies tut Ihr unter Anerkennung dessen, das es keine äußeren Vermittler oder Entitäten gibt, die Euer Schicksal auf irgendeine nur denkbare Art und Weise kontrollieren. Mit anderen Worten, Ihr alleine seid verantwortlich für Euer psychologisches, psychisches, emotionales und körperliches Wohlbefinden.

Und Ihr müsst nicht befürchten, dass Ihr diese Lektion über Nacht erobern müsstet. Aber die einfache Erkenntnis, dass trotz allen Anscheins noch immer Ihr entscheidet, wohin Euer Schiff fährt, ganz gleich welche Stürme auch kommen mögen, dass Ihr der Autor Eures Lebens seid, mag ebenso beängstigend wie verführerisch sein, und je mehr Ihr Euch selbst bekämpft und bedrängt, desto schwieriger wird dies.

FRAGE: Manchmal kann ich mir gute Dinge vorstellen, aber wie es jemand einmal ausdrückte, es scheint eine Sucht nach Negativität zu geben, und es ist schon schwierig, damit anzufangen, sich etwas Besseres vorzustellen. Es ist wie sich vorstellen, geliebt zu werden, wenn man so etwas niemals gespürt hat. Es ist schwierig.

KRIS: Und dies ist für jeden von Euch der am meisten entscheidende Punkt, mit dem man sich befassen muss. Eure gesamte Spezies ist es gewohnt zu denken, dass Liebe eine Form, ein Objekt haben müsse, und doch wäre Eure Spezies höchst erstaunt, wenn sie entdecken würde, dass Liebe sich selbst ist, und sie ist selbst wertvoll und kostbar und braucht weder Form noch Objekt, und es ist möglich zu lieben, tatsächlich verliebt zu sein, ohne in irgendeinen anderen verliebt zu sein.

FRAGE: Es ist also so, als ob man ohne Boot im Ozean wäre.

KRIS: Allerdings. Ihr erkennt kaum, dass Ihr in dieser Hinsicht geborene Schwimmer seid, und sogar das Ertrinken in diesem Ozean könnte nicht besser sein. Die meisten Leute verfügen über eingebaute Verteidigungsvorrichtungen, weil Ihr normalerweise im Leben liebt und verletzt werden, Ihr liebt und man lügt Euch an, Ihr liebt und werdet vergessen, Ihr liebt und die anderen haben die Stirn zu sterben, und zum guten Schluss liebt Ihr und dann sterbt Ihr selbst. Was ist dies alles schon wert? Ist es dies wert?

Dies alles existiert in einer bestimmten Denkweise. Aber wenn Ihr eine andere Denkkappe aufsetzt, dann könnt Ihr eine völlig andere Erfahrung der Realität erleben. Und je früher Ihr anfangt, Euch diesen Wesensmerkmalen und dieser so genannten Negativität zu widersetzen und je schneller Ihr Euch weigert, diese Bedingungen anzunehmen, weil Ihr liebevollere Bedingungen habt, um damit Eure Zeit und Eure Leidenschaften zu verbringen, desto leichter wird es.

FRAGE: Wenn zwei Menschen sich gegenseitig lieben, was ist dies wirklich, wenn Liebe kein Objekt benötigt? Und was ist das Gefühl, dass sie sich gegenseitig vervollständigen? Waren sie zuvor leer?

KRIS: Es ist eine echte Äußerung der Liebe durch Form. Aber aus sich selbst heraus ist es möglich, im gleichen Zustand zu sein, ohne einen anderen zu lieben (verliebt zu sein), und es ist keine hedonistische oder narzisstische Liebe. Es ist wirklich eine tiefe und tiefgründige Erfahrung zu lieben (to be in love), einfach weil Ihr "Ihr selbst" seid.

FRAGE: Du sprichst also darüber, in sich selbst verliebt zu sein.

KRIS: Nicht unbedingt. Dies transzendiert immer noch den Begriff hedonistischer oder narzisstischer Liebe und ist tatsächlich der Zustand, aus dem Ihr kommt. Ihr glaubt, dass Ihr in die Welt kommt als Folge der Vereinigung Eurer Eltern. Dies gilt für das äußerliche Erscheinungsbild Eurer physischen Form, aber Ihr kommt aus einem viel großartigeren Zustand der Gnade, wo diese atmosphärische Präsenz oder energische Liebe das ist, was Euch umgibt und das Ihr seid, Ihr seid dies, und wenn Ihr geboren werdet, hervorgebracht durch die Vereinigung Eurer Eltern, dann seid Ihr ein Teil dieses gnadenerfüllten Zustands, dieses Zustands der Liebe, und Ihr bringt ihn durch Eure gegenwärtige Entwicklung zum Ausdruck. Und dies ist einer der Wege, wie Ihr immer mit dem größeren universellen Selbst verknüpft seid.

Wenn Ihr Euch jedoch in täglichen Sorgen verzehrt, dann neigt Ihr dazu zu vergessen, wo Ihr herkommt, und woraus Ihr gemacht seid, und Ihr denkt, Ihr seid weniger als wertvoll Individuen. Und dies ist Euer Kampf.

FRAGE: Wenn Eltern ein Kind gebären und dieses aus irgendeinem Grund nicht lieben, dann heißt dies nicht, dass das Kind nicht liebenswert sei, da wir ja aus dieser göttlichen Quelle der Liebe herkommen?

KRIS: Allerdings.

FRAGE: Wenn man also sagt, “Mein Vater liebte mich nicht” oder “meine Mutter liebte mich nicht” dann sieht man alles nur oberflächlich, nicht wahr?

KRIS: Wenn Ihr den Eltern vorwerft, dass sie Euch nicht liebten, er liebte mich nicht, sie liebte mich nicht, beide liebten mich nicht, haltet Ihr immer noch eine Ausrede aufrecht, die Euch daran hindert, Euch selbst zu lieben im Zusammenhang mit der vorherigen Erwähnung der Angst, denn wenn Ihr Euch tatsächlich von dieser Liebe erfüllt fühlen würdet, worüber solltet Ihr Euch dann beklagen? Wäre Eure Existenz dann jemals die Gleiche?

Ihr könntet nicht über Eure Regierung und nicht darüber klagen, welchen lausigen Ministerpräsidenten Ihr habt, noch über Texas oder Eure boshaften Nachbarn. Ihr könntet nicht über dies oder jenes klagen und nicht über Eure Kollegen oder den Boss.

FRAGE: Aber worüber würden wir dann sprechen?

KRIS: Dies bedeutet nicht, dass Gespräche dann fad oder langweilig wären oder Ihr keinen Gesprächsstoff mehr hättet. Man würde gewiss über die höheren Qualitäten sprechen, die man in jedem entdeckt, dem man begegnet, und sie würden dies allen, denen sie begegnen, auch ohne zu sprechen, einträufeln, es leidenschaftlich empfinden und diese liebende Art dazu verführen, sich selbst bekannt zu geben. Und es gibt Individuen, die dies tun. Es sind nicht unbedingt alles Heilige. Viele Heilige waren wenig mehr als ein Griesgram. Verstehst Du mich? Grundsätzlich verdrießlich.

FRAGE: Gibt es einen Zustand der Gnade? Meine Persönlichkeit steckt wo auch immer fest. Gibt es einen Zustand der Gnade, um mich dort heraus zu holen? Therapeuten haben mir gesagt: Ich weiß nicht, ob Du dies jemals in Deinem Leben überwinden kannst.“

KRIS: Dann tritt den Beweis dafür an, dass sie sich irren. Und was wäre falsch daran? In gutem alten Englisch kannst du jedem sagen, dass er sich selbst „F“ soll, der versucht Dich davon zu überzeugen, dass Du nicht die seelische Kraft hast, Deine eigenen Grenzen zu überschreiten. Wo ist Dein Muster?

FRAGE: Glaub mir, ich habe ihnen einen Tritt gegeben.

KRIS: Und nun tritt Dich selbst in den Zustand der Gnade.

FRAGE: Da gibt es noch eine andere Sache. Ich versuche, meinen Eltern keine Vorwürfe zu machen, aber die Situation, in die ich gekommen war, war so leer. Du sprichst vom kosmischen Tanz, und ich wählte mir eine Familie aus, wo es keinen Laut gab. Dort herrscht Schweigen. Was zum Teufel habe ich mir gedacht, als ich dort oben schwebte und dann dorthin gekommen bin? Wollte ich mir meine eigene Seelenstärke so sehr beweisen und vergessen, dass ich sie hatte?

KRIS: Wenn Du ein Mann wärst, würden wir sagen „Deine Eier“ (your balls). Die Sache ist die, ganz gleich ob Deine Eltern Dich liebten oder nicht genug liebten oder dies und jenes nicht taten, Du kannst daran herumkauen bis weit über das Grab hinaus. Aber Du kannst auch etwas Kühneres tun. Müssen Sie Dich zuerst lieben, bevor Du sie lieben kannst?

FRAGE: Die Frage ist die, wie bringt man eine Erfahrung zum Ausdruck, wie fühlt es sich an? Es ist wie das Erlernen einer Sprache.

KRIS: Das ist psychologischer Jargon. Du kannst tief in Dein Inneres gehen und....

FRAGE: Wenn ich nie die Sprache gelernt habe, was Familie, was Liebe ist? Oder sind wir von Natur aus damit ausgerüstet?

KRIS: In der familiären Situation lehrt man Euch, wie ihr dies innerhalb gewisser Grenzen innerhalb dieser Linien/Vorgaben zum Ausdruck bringt.

FRAGE: Wir müssen also diese Linien überschreiten.

KRIS: Allerdings. Du bist von jenseits dieser Linien gekommen. Tatsächlich vollkommen von außerhalb des Malbuchs.

FRAGE: Das ist sehr ermutigend. Wenn ich mich also vergesse, dann versuche ich, innerhalb der Linien zu bleiben statt sie zu überschreiten, was natürlich ist.

KRIS: Du bist aus liebevoller Absicht in die physische Welt gekommen. Ohne liebevolle Absicht könntest Du nicht hier sein, und diese liebevolle Absicht transzendiert gewiss alle psychologischen Definitionen, die oft sehr trocken, statisch und sogar verstaubt sind. Tatsächlich muss die Liebe oft nicht aufgefordert werden, um anzuspringen. Sie existiert.

FRAGE: Ja, wenn ich die Finger aus den Ohren nehme.

KRIS: Worauf auch immer Du Deine Liebe richtest, so fühlst Du oft Angst wie eine große Mauer, auf die Du manchmal aufprallst. Und dies zeichnet sich für viele Leute bedrohlich ab. Ihr seid nicht alleine. Einerseits verkündet Eure Kultur Friede und Liebe, aber tatsächlich tut Ihr das, was Ihr nicht tun solltet. Verstehst Du mich?

FRAGE: Wir sollen es nicht zum Ausdruck bringen, meinst Du das?

KRIS: Allerdings.

FRAGE: Dies scheint noch viel verrückter zu sein als wenn ich Leuten Liebe geben möchte und sie nehmen sie nicht an, insbesondere bei Kindern.

KRIS: Unsere Herausforderung an Dich, oh großartige, leidenschaftliche Tänzerin sind wiederum zwei Sachen. Die eine ist es, manchmal Lieben zu praktizieren, auch wenn es ein Baum am Straßenrand ist, ein Fisch im Teich, ein Kätzchen, ein Welpe, oder bei einem kleinen Vogel.

FRAGE: Einfach diese Liebe zu spüren.

KRIS: Allerdings, es ist völlig irrelevant für wen. Sende sie einfach aus.

FRAGE: Ich soll sie noch nicht einmal diesen gegenüber zum Ausdruck bringen?

KRIS: Im Moment ist dies nicht wichtig.

Das Zweite ist, denke zu einer anderen Tageszeit darüber nach, an wen und was Du Deine Liebe gerichtet hast und dann spende sie Dir selbst. Und danke Dir dafür, dass Du sowohl der Geber als auch der Empfänger dieser Liebe warst. Mache es zu einem privaten Ritual. Grundsätzlich habt Ihr eine faule Warenrechnung bei vielen Eurer Religionen akzeptiert, und dies hat sich einfach in Eure privaten Leben fortgesetzt. Klingt dies wie eine gute Herausforderung für Dich?

FRAGE: Ja. Mission Impossible, da bin ich.

KRIS: Der erschreckende Aspekt ist der, dass diese Mission sehr wohl möglich (possible) sein kann.

FRAGE: Wenn ich es schaffe, länger als zwei Wochen dabei zu bleiben, dann bin ich echt gut, falls ich dies jemals zwei Wochen lang hinkriege.

KRIS: Mache es einfach von Tag zu Tag, dann wirst Du nach ein paar Wochen sehen, dass es wirklich viel leichter ist als Du dachtest. Und der Trick dabei ist dann, es schließlich in Bereiche zu lenken, wo Du dachtest, dass es nicht hingehen sollte.

Du wirst dann sehen, wie Deine eigenen Widerstände auflodern aber auch zurückweichen, aber sie müssen auflodern, damit Du machen kannst, dass sie nachgeben. Dies bedeutet auch, dass Du Dich selbst akzeptierst und liebst, auch wenn Du denkst, Du seiest ein alter Griesgram oder auch nicht, weil unter der Oberfläche immer noch dieser göttliche Lebensfunke ist, die große Dame der Leidenschaften. Verstehst Du mich? Jetzt hast Du hier schone einen Spitznamen.

FRAGE: Ich habe noch eine Frage zu dem, was Du zuvor erwähnt hast, dass man Klang sehen und Farben hören kann. Wie kann man dies üben?

KRIS: Du kannst beispielsweise einen Gegenstand in der Hand halten und versuchen, ihn mit Deinen Händen zu hören. Du kannst versuchen, einem Gemälde zu lauschen, eines welches Farbe und Resonanz hat. Verstehst Du mich? Und in dem Augenblick, wenn Du dem folgst, bringt Dich dies auch über die Linien hinaus, und Du verspürst vielleicht etwas Widerstand, weil der übliche Gebrauch der Sinne sagt: „Das geht nicht. Du spielst außerhalb der Vorgaben/Linien.“

FRAGE: Ist es so, dass ich meine Hand über Gelb halte und versuche, den Unterschied zwischen Gelb und Grün zu erkennen?

KRIS: Allerdings. Du kannst mit Deinen Händen sehen, aber es erfordert etwas mehr Praxis.

FRAGE: Kann man es auch mit geschlossenen Augen tun?

KRIS: Du kannst beides ausprobieren. Probiere aus, was bei Dir besser funktioniert. Es geht um das Experimentieren und es gibt kein richtig oder falsch. Manche mögen die Farbe Rot völlig anders verspüren als Du es tust, und das ist in Ordnung. Ist dies hilfreich für Dich?