Kris Chronicles, Imara Zustand 2

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IMARA Bewusstseinszustand, Teil 2
Channeled durch Serge J. Grandbois
Aufgenommen in Toronto, Kanada am 16. 12. 2007

Teilnehmer: Serge (Joseph), Mark (Philip), John (Sohars) und Ellen (Kwaa'Ji)

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch alle wohlfühlt und danken Euch für Eure gemeinsame Betrachtung. Den Kommentar dieser Frau, dass man in naher Zukunft auf alle diese Channels verzichten könne, finden wir interessant, obwohl man mit dem Aufkommen von Fernsehen und Internet annehmen könnte, dass die Leute nicht länger ins Theater gehen oder Filme, Theaterstücke oder solche Vorstellungen besuchen würden, und doch sind diese Aspekte der sozialen Entwicklung und Unterhaltung vielleicht sogar noch populärer als je zuvor, nicht wahr?

Man könnte auch annehmen, dass angesichts aller Fortschritte nur noch wenig Bedürfnis für die grundlegenden menschlichen Kommunikationen besteht, und doch machen Eure eigenen Technologien Kommunikationen zwischen Individuen noch viel wünschenswerter, ob mit Leuten auf der anderen Seite Euer Stadt oder auf der anderen Seite des Planeten. Und vielleicht denkt Ihr, dass Ihr die Kommunikation, was einige einfache Dinge anbelangt, sehr gut hergestellt habt, was tatsächlich der Fall sein mag. Andererseits ist es auch sehr gut möglich, sich im eigenen Denken zu verfangen und im eigenen Kopf festzustecken. Könnt Ihr mir folgen?

MARK: Ja, wir sprachen heute Morgen darüber. Ellen sagte, dass sie Tarot-Sitzungen für andere machen kann, doch wenn es um sie selbst geht, fällt ihr das schwer.

KRIS: Allerdings. Wenn wir nun dieser bestimmten Logik folgen, macht es keinen Sinn in diesen Begriffen zu denken, aber solche Gedanken beruhen nur auf ein paar Annahmen, die durchaus Entstellungen sein mögen. Denn es ist tatsächlich schön, zu Hause zu bleiben, aber ab und zu ist nichts vergnüglicher als ein Familientreffen. Ist das ebenfalls für Euch einleuchtend?

Es gibt viele Möglichkeiten, die guten alten Neuronen anzufachen und Euch für das Erforschen des Bewusstseins und der Realität aus einem anderen Blickwinkel heraus neue Einblicke und Chancen zu offerieren, was die Forschenden anregen und verlocken wird, zu Hause neue Gedanken und neue Dinge auszuprobieren.

Es ist tatsächlich sehr schön, wie in den guten alten Tagen völlig autark zu sein. In den sogenannten alten Zeiten schafften es Eure Urgroßeltern und vielleicht auch Eure Großeltern, den Großteil ihres Auskommens von dem von ihnen bestellten Land zu gewinnen. Den wesentlichen Teil ihrer Nahrung bauten sie größtenteils selbst an. Trotzdem gingen sie ab und zu in den Laden, der Dinge führte, die sie zuhause nicht hatten: Gewürze, Schmuckstücke und Delikatessen aus weit entfernten exotischen Ländern, die ihr Vergnügen somit vergrößerten. Channeling sehen wir also mehr in diesem besonderen Licht.

ELLEN: Nun Kris, zu bist ziemlich würzig!

KRIS: Allerdings. Und habt Ihr nun irgendwelche Fragen?

JOHN: Erinnerst Du Dich an die Sitzung, als das Gerät herunterfiel und ein Teil der Aufnahme verloren ging? Du sprachst mit Myrna über ihren Geisha Fokus. Obwohl sie in jenem Fokus sehr entmachtet und im Grunde genommen eine Frau zur Zierde war, übte sie doch enormen Einfluss und Macht nur durch einen Blick, eine Geste oder ein kleines Lächeln aus. Du sagtest, dass manchmal in einem Fokusleben die höchst entwickelten und verfeinerten Qualitäten und wahren Stärken der Essenz in der Verkleidung von Schwäche und Verletzlichkeit einher kommen.

KRIS: Allerdings nur für Eure Wahrnehmung. Was haltet Ihr von einer solchen kleinen Antwort?

JOHN: (Pause) Ich muss darüber nachdenken. Die Antwort ist sehr kurz, und meine unmittelbare Frage wäre, um etwas mehr Erklärung zu bitten.

KRIS: (Mit leichtem Kichern) Allerdings. Was aus Eurer Warte nach einem Leben in Mühsal und Not aussehen mag, mag allerdings der Zeitpunkt des Sammelns von Stärke sein. Man muss nicht übermenschliche Extravaganzen und Stärken aufweisen, um irgendetwas zu demonstrieren. Ein Fokus, dessen Leben voller Mühsal/Ringen ist, mag alle möglichen Energien und Kräfte zusammenbringen, die weiterhin Stärke verbreiten, auch für Fokusse, die jenes Leben als sehr jämmerlich erachten würden, denn es ist nicht der äußere Anschein, der die innere Einstellung/Haltung der Realität gegenüber diktiert.

Ein Fokus der verächtlich gemacht/herabgewürdigt/verunglimpft (disparated) erscheinen mag, ist vielleicht in diesem besonderen Austausch für Duzende anderer Fokusse und auch für diesen spezifischen Fokus selbst eine Quelle der Vitalität und Stärke. Und Ihr mögt dies auch bei vielen Individuen sehen. Manche Individuen verarmten vielleicht in früheren Zeiten. Vielleicht traten sie einem religiösen Orden bei. Manche mögt Ihr in mancher Hinsicht sogar als fanatisch erachten, aber sie weisen vielleicht ein großes Maß an Toleranz und Weisheit auf und mögen doch keine der bedeuten Faktoren zeigen, die jemand in Eurer Gesellschaft in eine erhabene Position erheben würde. Könnt Ihr mir folgen?

Es geht also nicht unbedingt um die äußeren Darstellungen. Ebenso gut mag ein Fokus, der große persönliche soziale Macht, Stärke und Einfluss demonstriert, aufgrund seiner sozialen und vielleicht sogar seiner politischen Position ein inneres Leben mit großen Konflikten erleben und sich selbst als verarmt und erfolglos empfinden, was mehr mit Absichtlichkeit/Vorsätzlichkeit/Mutwilligkeit (intentionality) zu tun haben mag als mit irgendetwas anderem.

Joseph (Serge) hatte einen Fokus in der Kolonialzeit in einem Teil der französischen Kolonien von Quebec, etwa Anfang 1600, als Ehefrau und Mutter mehrerer Kinder. Sie mühte sich ab mit dem, was das Leben bot, und der Ehemann war im Grunde genommen kaum mehr als eine Pappnase (sop) und neigte dazu, übermäßig zu trinken und zu spielen und trug nur sehr wenig zum Lebensunterhalt der Familie bei, und bei einem seiner trunkenen Abenteuer spielte er nicht nur um das Haus, sondern um das Haus mitsamt Familie, Ehefrau und Kindern. Leider verlor er und starb.

Das Resultat war, dass der Gewinner an die Haustür kam. Die unglückliche, oder sagen wir, die nicht allzu unglückliche Witwe, war wesentlich unglücklicher als sie erfahren musste, dass ein solcher Handel abgeschlossen und verloren worden war. Den Mann, der die Herrschaft über Haus und Familie beanspruchte, mochte sie nicht, weshalb sie sicherstellte, dass er das Grundstück nie mehr verließ und zu einem Teil des Fundaments wurde.

Sie rackerte sich ab, um den Lebensunterhalt für die Familie zu bestreiten und schlug viele Angriffe von Eingeboren und sogar von Banditen zurück. Sie hatte den Ruf, sich nicht unterkriegen zu lassen. Sie zog Ihre Kinder in Krankheit wie auch in Gesundheit groß und vermittelte diesen so viel Bildung, dass sie lesen und schreiben konnten, damit sie, wenn die Zeit für sie gekommen wäre, in die Welt hinauszugehen, über etwas Ausbildung verfügten. Als das letzte ihrer Kinder sich in die Welt hinaus wagte, gestattete sie sich zu sterben.

Und obwohl jenes Leben offenbar fast unüberwindliche Handikaps aufwies, verfügte sie doch über eine solche Charakterstärke und Unabhängigkeit, dass immer noch Stränge davon durch Joseph verlaufen sowie auch durch viel andere verbundene Fokusse. Doch mehr als dies, war es ein grundlegendes/elementares (foundational) Leben, bei dem auf jede nur denkbare Weise vollständiger Gebrauch von Scharfsinn, Kreativität und Ressourcen gemacht wurde, die Überleben und Sicherheit für die Familie bereitstellen konnten. Illustriert dies diesen Punkt etwas?

ELLEN: Und Du bringst dies alles, um das Wort “Imara” zu unterstreichen, das Du uns gestern Abend in der Sitzung genannt hast?

KRIS: Allerdings, und wenn Du magst, kannst du Sohars (John) schnell noch über diesen besonderen Aspekt informieren.

ELLEN: (informiert John über die erste Imara-Sitzung).

KRIS: Imara ist nicht strikt auf andere Fokusse und deren Erfahrungen begrenzt, sondern bezieht sich auch auf Deine eigenen Erfahrungen im gegenwärtigen Fokus. Alles in allem webt Ihr diesen magischen Teppich, der - wie der beste Wein - nur mit dem Alter reifen kann. Bitte macht weiter.

ELLEN: Ich dachte gerade daran, dass dieses Gespräch daraus entstand, dass wir über Karma sprachen und dass Menschen, die behindert, deformiert oder in eine Situation der Armut hinein geboren wurden gesagt wurde, dass dies ihr Karma sei, mit dem sie leben müssten als Folge von irgendetwas, was sie einem früheren Leben getan hätten, wofür sie nun büßen müssten.

KRIS: Dies ist allerdings richtig, und solche Individuen, die mit Deformationen, Handikaps usw. geboren werden, mögen sogar einzigartige Brückenfokusse sein. Dies kann ein wichtiger Begriff sein: Ein Brückenfokus (bridging focus), der speziell erschaffen wurde, um gewisse Barrieren zu durchbrechen, die immer noch in anderen Fokussen tief verwurzelt sind, die aus ihrer eigenen Situation heraus unfähig sein mögen, jene Grenzen zu erforschen. Deshalb wird die Essenz einen Fokus erschaffen, der für diesen Zweck geeignet ist, und am Gewinn können allen anderen Fokussen teilhaben.

Dies ist eine spezifische Fokusrolle, die sozusagen ihre Gussform sprengen mag. Manche Individuen mit Handikaps und Deformationen mögen oft die sogenannten Experten verblüffen, die vielleicht den Eltern versichert haben, dass es das Beste sei, das Kind in eine Institution oder in ein Heim zu schicken, da es bis zu seinem Lebensende dahin vegetieren wird. Und oft schockieren solche Kinder diese wissenschaftlichen Meinungen und erzielen unglaubliche Durchbrüche. Ist das für Euch einleuchtend?

MARK: Ich finde es besonders interessant, dass jeder Siebte derzeit auf dem Planeten mit einem Handikap lebt, und wenn man versteht, dass wir am Umschalten des Bewusstseins (shifting) sind und große Durchbrüche stattfinden, empfinde ich dies als eine schönen Zufall. Außerdem erinnert mich das an ein Individuum, mit dem Du vor Jahren ein Gespräch hattest, der in einem anderen wahrscheinlichen Leben einen Fahrradunfall hatte und querschnittgelähmt war, und in jener anderen Wahrscheinlichkeit wurde die Person zu einem großen Denker und erzielte große Einblicke in andere Wahrscheinlichkeiten und in andere Fokusse, was Durchbrüche (bleed-throughs) zu diesem äußerst gesunden Individuum bewirkte, mit dem Du damals sprachst.

KRIS: Allerdings. Es gibt auf diesen Ebenen sehr viele verschiedene Umsetzungen/Permutationen und mit einander verwobene Verbindungsstücke, und man könnte, was die Essenz anbelangt, gut sagen, dass ein jeder von Euch während der gesamten Zeitspanne Eurer gemeinsamen Abenteuer ein oder zwei Brückenfokusse hat. Der Brückenfokus ist nicht das Opferlamm sondern der Fokus, wo Eure eigenen Grenzen und Barrieren bis zum äußersten gestoßen werden, wovon Ihr sehr profitieren könnt. Ist das für Euch einleuchtend?

Viele Individuen in Eurer Welt sind sich absolut nicht bewusst, dass sie noch andere Fokusse, Intuitionen und Träume haben, und doch profitieren sie davon. Obwohl dies unterhalb der direkten Schicht ihres bewussten Verstands geschieht, können die Gewinne immer noch in ihre bewussten Leben hinein gefiltert werden, allerdings mehr oder weniger getarnt. Vielleicht erleben sie einen sonderbaren Traum, der einen Durchbruch für ihre Gesamtpersönlichkeit repräsentiert, oder ihr Leben mag manchmal zutiefst beeinflusst werden durch irgendeine harmlose Sache, die ihr Herz zutiefst berührt, wodurch gewisse Veränderungen und Transformationen im Individuum bewirkt werden.

Sie haben vielleicht einen plötzlichen Ausbruch an Inspiration, der sie emporhebt und ihnen hilft, die Richtung ihres Lebens dahingehend zu verändern, dass Erfüllung leichter in ihrer Reichweite liegt, weil das Selbst auf irgendeiner anderen Ebene durch einen anderen Fokus den erforderlichen Durchbruch geschafft hat, was sozusagen durch das Netzwerk hindurch in Kaskaden verläuft. Betrachtet dies als eine Verbesserung des „Hundertster Affe Effektes.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Hundertster_Affe Ist das für Euch einleuchtend?

JOHN: Deine Beschreibung von Serges französischem Fokus brachte mich auf einen neuen Gedanken. Ich bin so auf diese Bewusstseinsumschaltung (Shift) als Höhepunkt von allem fokussiert, dass ich manchmal den großen Wert der Tausende von Jahren vergesse, in denen wir uns schon mit diesem Experiment befassen, so dass wir jetzt die Richtung ändern und etwas anderem nachgehen können, aber alle diese Erfahrungen war von großem Wert.

KRIS: Richtig, und sie sind es immer noch und werden dies auch bleiben, ganz gleich ob irgendeiner von Euch sich mit seiner persönlichen Bewusstseinsumschaltung befasst oder nicht, und bei der Bewusstseinsumschaltung geht es um Eure persönliche Wahrnehmung und um Eure Verbindungen/Beziehungen/Ankopplungen/Schaltpläne (connections).

JOHN: Werden meine eigene Bewusstseinsumschaltung und vielleicht die von zwei oder drei weiteren Fokussen von Sohars sich nach außen kräuseln und alle Fokusse von Sohars beeinflussen?

KRIS: In gewissem Maße, aber nicht unbedingt auf die Art und Weise wie Du denkst, dass dies geschehen mag. Andere Individuen mögen auch auf eine für ihre Leben, ihre Experimente und ihre Erfüllung passenden Art und Weise davon profitieren, was sich vom Wesen und Erscheinungsbild her von der Bewusstseinsumschaltung, mit Du Dich in Deinem jetzigen Leben befasst, völlig unterscheiden mag.

JOHN: Das ist faszinierend. In dieser Sitzung hast Du zwei verschiedene Fokus-Sorten erwähnt, Brücken- und Gründungsfokusse (foundational). Ich denke, es müsste Spaß machen, ein Projekt durchzuführen, das Fokusse in etwa ein Dutzend verschiedene Kategorien einteilt.

ELLEN: Es gibt auch noch den von Elias erwähnten finalen Fokus.

KRIS: Dies mag tatsächlich ein interessantes Projekt für den sein, der sich damit befassen möchte. Etwas eigenes Nachforschen mag auch andere zum Nachdenken und Forschen anspornen. Nicht alle Fokusse von großem Wert sind berühmte Fokusse. Manchmal ist es der am wenigsten Berühmte von allen, der den größten Knüppel von allen einpackt. (Sometimes it is the least famous of all who packs the biggest wallop of all.)

MARK: Ich weiß, dass Joseph ein finaler (letztmaliger) Fokus ist, aber ich vermute nicht, dass dies auf mich auch zutrifft. Ich sehe mich eher als Brückenfokus, obwohl ich keine Handikaps habe.

KRIS: Nicht alle Brückenfokusse haben Handikaps.

MARK: Du bestätigst also, dass ich ein Brückenfokus bin?

KRIS: Wir lehne es ab zu antworten mit der Begründung dass---

ELLEN: Dass Du es besser selbst herausfindest!

KRIS: Kurzum können diese Forschungen höchst faszinierend sein. Es geht nicht darum, das schwächste oder das stärkste Kettenglied zu finden. Ein jedes bringt seine eigenen Stärken und Fähigkeiten hervor und trägt zur Gesamtheit bei. Und ein jeder Fokus in der Kette ist zugleich das schwächste wie auch das stärkste Glied und auch keines von beiden. Sie sind alle absolut nötig. Könnt Ihr mir folgen?

MARK: Ja, das verstehe ich, und deshalb glaube ich, dass ich ein Brückenfokus bin.

ELLEN: Ich bin immer noch verwundert über die Erkenntnis, worum es beim Christus-Bewusstsein geht, und darüber, dass jeder in seinem Inneren ein Christus-Bewusstsein hat. Ich denke, man könnte dies als den Fokus bezeichnen, der der Erretter oder Messias oder was auch immer wird, aber es ist der Fokus, der wahrscheinlich das Gleiche ist, was Elias als finalen Fokus bezeichnet.

KRIS: Versteht bitte, dass das Wort “Christus”, wie dieser Begriff heute verwendet wird, sich sehr davon unterscheidet, wie dies ältere Kulturen taten. Die ursprünglichen Implikationen sind denen nicht unähnlich, die man als Buddha-artiges Bewusstsein oder als Christus-ähnliches Bewusstseins bezeichnet. Es ist ein Titel.

ELLEN: Ich nehme an, Erleuchteter.

KRIS: Allerdings. Es könnte auch sehr gut stehen für ein erleuchtetes, mitfühlendes Wesen. Das Wort Mitgefühl (compassion) wird oft verwendet im Hinblick auf die, die auf die eine oder andere Art und Weise leiden. Und wenn ein bewusstes Individuum mehr oder weniger in diesem Käfig eingesperrt ist, wo es überzeugt ist, dass es ein Opfer ist und alle diese Angst und Furcht erlebt, die mit diesem Territorium verbunden sind, kann man tatsächlich geltend machen, dass es in diesem spezifischen Zusammenhang ein psychologisches Leiden/Erdulden gibt. Könnt Ihr mir folgen?

Viele östlichen, orientalischen und sogar manche buddhistischen Lehren behaupten, dass die Tatsache, dass man von materieller Beschaffenheit ist, bereits der Beweis für Leid sei, und dass das Erleben des Zyklus von Geburt und Tod, dieses Rad von Samsara, ein Zeichen dafür ist, dass das Individuum leidet. Das hat nur in diesem spezifischen Kontext Gültigkeit. Wir verwenden es nur innerhalb des Kontextes, wo eine Person sich tatsächlich als Opfer fühlen und die beteiligte Dramatisierung des Glaubenssatzsystems der Doppelzüngigkeit, Ohnmacht und Opferrolle spielen mag.

Sobald solche Individuen anfangen, die Natur dieser einzigartigen Realität anzuzweifeln und ihre eigene Stärken, ihren Einfallsreichtum und ihre einzigartigen Fähigkeiten und die Tatsache aufzudecken, dass sie kein Opfer sind und dies niemals waren sondern einfach der Szene folgten, die durch das Ausspielen der Opferrolle und vom Abonnement dieser Glaubenssatzstruktur nahezu gefordert wurden, gibt es auf der bewussten Ebene der Egokonstruktionen tatsächlich eine Art Leid, ein Leiden, das aus einer gewissen Vergesslichkeit und Ignoranz geboren wurde. Ist das für Euch einleuchtend?

Und es ist weder die Strafe für eine unbezahlte karmische Schuld noch die Vergeltung oder Strafe seitens eines übernatürlichen Wesens. Kein derartiges Komitee oder Wesen existiert sondern nur die, die Individuen für ihre eigene Kosmologie erschaffen haben für jede mögliche imaginierte Übertretung oder Sünde, von der sie glauben, dass sie diese begangen hätten. Ist das für Euch einleuchtend?

ELLEN: Du sprachst vom Neuen Testament als einem Reiseführer des Selbst, von der Erfahrung des Selbst im physischen Leben. Jeder Fokus kann die Erfahrung des Verlassenseins des Selbst, der Kreuzigung des Selbst, des Hinabgehens in die Unterwelt, der Wiedergewinnung des Selbst und der Auferstehung erfahren und zum Erretters des Selbst werden und….

KRIS: Allerdings. Dieses bestimmte Drama beschränkt sich nicht auf die Christenheit. Tatsächlich werden viele Gelehrte sagen, dass es ein Plagiat ist --

ELLEN: Osiris und --

KRIS: Allerdings. Dies war ein Mythos der alten ägyptischen Kultur. Es war bekannt, dass Osiris durch die Unterwelt reiste. Auch viele der alten griechischen Götter erfuhren diese Transformationen. Der alte griechische Gott Dionysos ähnelt auf beängstigende Weise dem Leben von Jesus im Neuen Testament, einschließlich der Kreuzigung, der Grablegung und der Wiederauferstehung, und doch war dies mehr als 1.500 Jahre vor der christlichen Kultur, und dieser Mythos war nicht griechischen Ursprungs.

Er entstammt einer noch viel älteren Kultur und wurde Teil des griechischen Mythos. In allen diesen alten Kulturen gab es göttliche Wesen, die solche Transformationen durchliefen, und dies beschrieb nicht den Tod des Egos, wie einige dies gewöhnlich behaupten, sondern repräsentiert vielmehr die dunkel Nacht der Seele, wenn die Seele ihre aus der Unwissenheit geborene Finsternis erkennt und glaubt, alleine zu sein.

Sie unternimmt ihre eigene innere Reise in die Unterwelt oder, wenn Ihr so wollt, ins Territorium des Unterbewusstseins und verwandelt ihr Leben noch weiter, indem sie ihren eigenen Dämonen und Schatten ins Angesicht schaut. Und wenn sie dann erkennt, dass diese ebenfalls Aspekte ihrer umfassenden Natur sind, wählt sie ein völlig anderes Leben, eines von Wissen und Weisheit. Aus der eigenen Asche erweckt sie sich zu neuem Leben, und der Phoenix repräsentiert ebenfalls einen Teil dieses Mythos in anderen Kulturen, der sein eigenes Selbst zu neuem Leben in ein Wesen hinein erweckt, das Wissen und Weisheit besitzt und anderen diese Inspiration vermitteln kann, damit diese ihre eigenen Entdeckungen nachgehen können.

Diese Traditionen wurden tatsächlich in vielen alten Kulturen inszeniert. Die Griechen hatten ein langes Dionysos-Fest, wo all diese Dinge in großen Spielen ausgespielt wurden, was die Schauspieler selbst oft hinreichend erleuchtete, um die Natur der Dramatisierung zu verstehen.

ELLEN: Also durchlaufen dies in psychologischer Hinsicht viele Individuen, aber erleben dies auch alle Individuen?

KRIS: Nein. Es gibt sogar in Eurer eigenen Gesellschaft Individuen, die mit diesen Prozessen beginnen, ohne zu verstehen, was da geschieht und möglicherweise mit Pillen und verschreibungspflichtigen Medikamente bis zur völligen Vergessenheit vollgestopft werden.

ELLEN: Dieser Prozess könnte also plötzlich verkrüppelt werden, was ziemlich zerstörerisch sein könnte.

KRIS: Dies ist allerdings gut möglich. Wiederum andere mögen noch mit spezifischen religiösen Doppelzüngigkeiten befasst sein und nicht wissen, was ihnen geschieht und sich von manchen Lehren oder anderen Fehlinterpretationen überzeugen lassen.

ELLEN: Und dann werden sie zu Fanatikern.

KRIS: Bei manchen mag dies der Fall sein. Insgesamt verfügten Eure alten Kulturen wenigsten über ein Verständnis und Fundament, über Rituale und Lehren, um zu umarmen, willkommen zu heißen und zu unterstützen. Sogar Eure frühen christlichen Traditionen verfügten über eine solche Umgebung bis sie schließlich auf die Idee kamen, dass die Kirchenbänke leer bleiben mögen, wenn sie solchen Individuen erlaubten, in die Welt zu gehen und andere zu ermutigen, ähnliche Wege einzuschlagen, weshalb sie ihnen das vermasselten. Mit andern Worten legten sie einen Deckel drauf. Wenn einer einen Ruf verspürte, wie dies oft in religiösen Gemeinschaften verstanden wird, brachten sie ihn sofort in eine Umgebung, wo dieser Ruf zweitrangig und das Befolgen von Regeln erstrangig wurde.

MARK: Auch wenn das bedeutete, dass sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden.

KRIS: Gewiss.

KRIS: Habt Ihr Fragen oder Kommentare? Sohars, Du bist so schweigsam.

JOHN: Eine faszinierende Diskussion. Ich habe viel Vergnügen daran, aber ich glaube, ich habe jetzt nicht unbedingt eine Frage.

KRIS: Dann haben wir vielleicht etwas für Dich: Du hast Freude am Lesen und am Schreiben, an guten Gesprächen, bist sowohl ein Zuhörer als auch ein Mitwirkender.

JOHN: Das ist wahr. Jemand muss da etwas ausgeplaudert haben!

KRIS: Wir sind sicher, es sind alles Lügen (Gelächter). Erinnerst Du Dich an Deinen Fokus als Abt? Was bereitete ihm Freude?

JOHN: Er hatte Freude an seiner Position als Glucke einer großen Gemeinschaft. Er liebte seine Bücher, ein Glas Wein und den Blick aus dem Fenster.

KRIS: Allerdings, und er hatte auch Freude daran, seine Gedanken aufzuschreiben.

JOHN: Ja, zufällig Schreiben und Lesen!

KRIS: Und das ist etwas, was Ihr gemeinsam habt. Das ist eine Verbindung, und vielleicht findest Du Geschmack daran, Dich aus Deiner Position heraus auf die Energien Deines Abtes abzustimmen und einiges zum Ausdruck zu bringen, worüber dieses angenehme Individuum nachdachte, die Gedanken, die er durchkaute, wenn er zum Fenster hinausschaute, die Philosophien, die er erwog, und wir können Dir versichern, dass nicht alles, was er las, von der Kirche gebilligt worden wäre. Er hatte vielleicht Zweifel und gelangte zum Verständnis, dass die Zweifeln seinen Geist öffneten und fühlte sich frei genug, einige dieser Dinge zu erforschen. Und es ist gut möglich, dass einige der Gedanken, die durch sein Gewahrsein strömten, aus Deinen Kontemplationen/Versenkungen herrühren.

Dem ähnlich, wie wenn einem Stück Treibholz oder eine Flaschenpost auf dem Meer treiben und plötzlich irgendwo an einem Privatstrand anlanden. Einige Deiner eigenen Betrachtungen könnten gewissermaßen in eine Flaschenpost verwandelt worden sein, die mit Hilfe der Wogen des Bewusstseins am Strand seiner Wahrnehmungen landen. Sie würden im Kontext seines eigenen Lebens gedeutet und ausreichen, um ihn zu einige Fragen anzuregen, die die Kirche nicht beantworten konnte und würde. Nicht dass sie nicht dazu in der Lage gewesen wären, aber sie würden das weder tun noch das Thema überhaupt auf den Tisch bringen, weil das den Fragenden dazu bringen könnte, noch mehr Fragen zu stellen. Das wäre vielleicht ein Bereich, den Du mit Freude erforschen würdest.

ELLEN: (kichernd) Das gleiche Beispiel gebrauchte Defrene neulich, als die Gedanken eines bestimmten Fokus immer wieder in mir hochkamen. Ich schob sie weg, doch sie kehrten immer wieder, und Defrene sagte mir später, dass das wie eine Flaschenpost war, die von jenem anderen Fokus ausgeworfen worden war und an meinem Ufer ankam, und ich habe sie immer wieder zurück ins Meer geworfen. Sie sagte: „Aber sie kam immer wieder zu Dir zurück.“

KRIS: Allerdings, und in dieser Hinsicht hat das Meer das letzte Wort!

ELLEN: (lachend) Der Ozean der Essenz, ja. Sie sagte mir: „Die Flaschenpost trug Deinen Namen, und Du liest sie besser, denn kein anderer außer Dir wird sie lesen.“

KRIS: Allerdings. Sohars (John), durch solche Forschungen angeregt magst Du entdecken, dass nicht nur Johnny Danger (eine fiktive Gestalt aus einem Text von John) ein interessanter Charakter ist sondern auch Pater John, der Abt.

JOHN: Das ist lustig. Und einer der Wege, wie ich dies erforschen könnte, wäre darüber zu schreiben.

KRIS: Allerdings, und auf diesem Gebiet bist Du sehr begabt.

JOHN: Wenn ich zu schreiben anfange, ändere ich 10 oder 15 Minuten später den Satz, oder ich verschiebe einen Absatz, und plötzlich kommt mehr aus der Seite heraus als ich hineingesteckt hatte, und ich halte inne und denke: “Oh mein Gott.” Ich stelle etwas zusammen, ändere es, und der erste Entwurf ist nicht gut. Oft verschiebe ich auch Absätze und füge einige Worte hinzu, und dann sage ich mir: „Ja, das ist es!“ Ich füge noch ein paar Worte hinzu, und plötzlich ist es wirklich gut (Kichert).

KRIS: Und das verwundert Dich?

JOHN: Nun, es überrascht mich nicht mehr, aber es fesselt mich. Wir sprechen hier von Erfüllung.

KRIS: Darum geht es. Es ist faszinierend. Darum geht es bei Abenteuern und im Leben. Obwohl es im Laufe der Existenz ein oder zwei Individuen geben mag, die ihre Existenz bedauern ---und natürlich scherzen wir hier ein bisschen! Auch solche Individuen finden immer noch eine mit ihrem Leben verbundene Spannung (thrill), und wenn sie tief in die Energie eintauchen könnten, würde ihre ganze Wahrnehmung verändert.

JOHN: Vielen Dank. Ich denke, ich werde wahrscheinlich Pater John erforschen. Ich habe ja schon Johnny Danger, und nun möglicherweise auch noch Johnny Religion.

KRIS: Vielleicht bist Du sogar versucht, das Leben eines anderen Fokus zu beschreiben.

JOHN: Oh, ja! Ich denke, es würde Spaß machen, sich hinzusetzen und so zu schreiben, als ob ich jener Pater wäre. Ich frage mich, wie ich in jenem Fokus hieß? Wahrscheinlich wurde ich Abt genannt.

KRIS: Obwohl die Leute im Kloster scheinbar von den Aktivitäten des Lebens abgeschieden waren, liefen dort oft viel mehr politische Intrigen und religiöse Abenteuer ab als innerhalb der allgemeinen Bevölkerung. Auf die eine oder andere Weise befand sich die Kirche immer in einem politischen Durcheinander.

MARK: “Tage unseres Lebens” ("Days Of Our Lives" = Amerikanische Seifenoper).

KRIS: Man könnte dies auch als “Die Tage unserer Weine” bezeichnen. (im Kloster in der Toskana, wovon Kris und John sprechen, trug die Weinproduktion zum Lebensunterhalt bei.) Also gibt es dort auch Spaß!

MARK: Ich bekomme Eindrücke von Isabel. Sie war verlobt und hatte Zugang zu Geld, das sie ab und zu Mozart gab. Sie konnte in die Oper und auf höfische Bällen gehen, und das sagt mir, dass sie einer gehobene Gesellschaftsschicht angehörte. Ich nehme an, ihr Vater war ein Adliger, oder er war am Königshof. Ich bin mir nicht sicher, wer König war, wenn dies alles in der österreichisch ungarischen Monarchie jener Zeit stattfand. Der Palast war in Wien, aber sie nahm definitiv an Bällen teil, und ich kann sie mir in sehr prächtigen Gewändern vorstellen. Ich frage mich, ob sie mit jemand aus der Monarchie verlobt war, vielleicht nicht mit einem Thronerben, aber offensichtlich mit einem Adligen. War sie mit jemand aus der Monarchie verlobt?

KRIS: Wir glauben, es war eher ein Baron.

JOHN: Mark, wie machst Du es, um diese Eindrücke zu bekommen? Wie gehst Du vor?

MARK: Das weiß ich nicht (kichert).

JOHN: Danke, das war sehr hilfreich.

ELLEN: (kichert) Was mich anbelangt, ich komme da einfach durch einen vagabundierenden Gedanken hinein. Meine Methode ist es, vertrauensvoll weiterzumachen und dies vielleicht laut auszusprechen. Insbesondere wenn ich mit Emmy, Defrene und Yosef zusammenarbeite, wenn wir uns unterhalten oder was auch immer tun, dann kommt ein Gedanke in meinen Kopf, und viel zu oft unterdrücke ich diesen und fürchte mich, irgendetwas auszusprechen. Aber wir lernen immer mehr, einfach weiterzugehen und es auszusprechen. Und diese Eindrücke ergeben einen Schneeballeffekt. Wenn ich etwas sage, antwortet Emmy vielleicht: „Oh ja, ich bekomme dies—„ und ein paar Mal war Tom Chez am Telefon, und er empfing auch ein paar Sachen.

MARK: John, erinnere Dich daran, als wir über die Serie “die Tudors” sprachen und ich Dir sagte, dass ich eine Ahnung hatte, dass ich in einer Beziehung zu Sir Thomas Moore stand und vielleicht eines seiner Opfer war. Ich war ein naher, sehr geliebter Vetter, und ich liebte ihn ebenfalls sehr, und wir achteten uns gegenseitig, doch er erwischte mich dabei, als ich ein Buch las, das als häretisch erachtet wurde, und er ließ mich dafür auf dem Scheiterhaufen verbrennen.

JOHN: Wahrscheinlich etwas, was ich (als Abt) geschrieben hatte!

KRIS: Wahrscheinlich hieß es “Wie wollt Ihr Euer Steak haben?”

MARK: Englisch (Rare!)

KRIS: Oder in manchen Fällen auch gut gegart.

MARK: Offensicht mochte er seine Steaks so!

KRIS: Es geht darum, für Eindrücke und Ideen offen zu seine, die aus dem linken Feld zu kommen scheinen. Die Art von Ideen oder Eindrücken, die Ihr oft wie eine Stechmücke verjagen möchtet und bei denen Ihr vielleicht sogar darauf besteht, dass diese Gedanken Euch immer wieder auf den Wecker gehen, weil sie nicht in Einklang sind mit der Art von Gedanken, auf die Ihr Euch fokussieren wollt.

Sie sind vielleicht so aufdringlich wie eine Stechmücke und versuchen, Eure Aufmerksamkeit zu erlangen. Nun mögt Ihr einige von diesen erkennen. Wenn Ihr ihnen ein bisschen folgt, kann das eine völlig neue Wahrnehmungswelt für Euch eröffnen. Beispielsweise erkennt Ihr, dass das Haus, von dem Ihr dachtet, dass es nur ein ebenerdiges Geschoss hätte, plötzlich eine zuvor nicht bemerkte Tür aufweist, wo Ihr zuvor vielleicht sogar angezweifelt habt, dass es eine solche Tür überhaupt gib, aber da sie nun vor Euren Augen ist, muss sie wohl immer vorhanden gewesen sein. Und warum habt Ihr sie nicht geöffnet?

Die Tür mag in ein höheres Stockwerk oder auch in einen Keller führen. Sehr oft stoßt Ihr auch in Euren Träumen auf manche dieser Dinge. Das Haus mag aussehen wie ein einfaches Einfamilienhaus, vielleicht wie ein kleiner Bungalow, von dem Ihr denkt, dass er nicht mehr als ein oder zwei Schlafzimmer hat, doch sobald Ihr hineingeht und mit Euren Erkundungen beginnt, stellt Ihr fest, dass er innen riesig ist. Er gibt dort Raum auf Raum, Etage auf Etage, die sich von außen gesehen nicht auftauchen konnten. Ist das für Euch einleuchtend?

MARK: (Lacht) Ich weiß nicht, ob es wahr ist, aber ich bekomme den Eindruck, dass Isabel einen sehr halsstarrigen Vater hatte, und sie hat auch viel von seinem Eigensinn abbekommen, und gerade taucht der Eindruck auf, dass vielleicht Janaki ihr Vater war.

ELLEN: So machen wir es immer, wenn Emmy und ich mit diesem Zeugs arbeiten, wir werfen diese Gedanken einfach nach draußen aus. Dies könnte gut stimmen, nicht wahr?

MARK: Ja, ich würde zu Janaki als zu einer Vater-Figur aufblicken.

KRIS: Du hast noch einen Fokus, der sehr bewandert ist in dem, was Du gerade tust, und zwar im schönen alten Irland in den finsteren Zeiten. Ein herrlicher, untersetzter alter Kerl, nach heutigen Begriffen nicht so ausgesprochen alt, aber in jenen Tagen wurde das Erreichen des hohen reifen Alters von etwas über 30 möglicherweise als Langlebigkeit gesehen. Dieser Typ war verantwortlich für das Kopieren vieler alter Bücher. Ihr wisst, dass viele dieser Klöster Buchmalereien reproduzierten?

ELLEN: Ja, ich kann mir mich bei diesem Tun vorstellen (kichert). Keltische Muster und irische Buchstaben und solche Dinge. Ich fühle mich sehr davon angezogen.

KRIS: Allerdings, und damals war vieles davon Codes, in denen Informationen versteckt waren. Jene Mönche waren sich der Gefahren sehr bewusst. Sie konzentrierten sich auf Irland, weil sie wussten, dass dieses Gebiet für den Vatikan am wenigsten interessant und eine Weile weit außer dessen Reichweite lag, weshalb sie die Gelegenheit nutzten, viele Dinge in diesen keltischem Mustern zu kodieren, und sie malten damit die von ihnen kopierten Werke aus.

Vieles von diesem Wissen ist inzwischen verloren gegangen. Schließlich wurde die Kirche darauf aufmerksam, interessierte sich dafür und forderte, dass sie sich entweder an die Lehren der Kirche hielten oder aufs Schafott kamen. Diese Individuen waren sehr schlau, und sie liebten ihre Arbeit, und die Faszination (thrill) lag nicht nur in ihrer künstlerischen Arbeit sondern auch in der Kunst der verborgenen Codes. Das war an sich schon sehr spannend! Und das Material, das wir mit Euch teilen, das Material, das Elias und Seth und viele andere auch mit Euch teilen, ähnelt in mancherlei Hinsicht diesen Buchillustrationen.

Nicht die von uns genutzten Worte oder Satzstrukturen sind die Botschaft, so syntaktisch korrekt sie sein mögen oder auch nicht. Es sind Quantensprünge des Gewahrseins und des Bewusstsein, die Ihr aufnehmt und versteht, wenn die mit den Worten übermittelten Bedeutungen auf die Ufer und Mauern Eures Bewusstseins stoßen. Ihr seid mit der biblischen Geschichte von Jericho vertraut, als der Klang der Trompeten die Mauern zum Einstürzen brachte? Nun, in diesem Falle sind keine Trompeten mit im Spiel, und diese Geschichte ist eine Allegorie. Es sind nicht die Worte selbst sondern deren Einfluss—(Pause) ---Sohars, ist das für Dich einleuchtend?

JOHN: (Sohars) Oh ja, definitiv. Worte sind erstaunliche Werkzeug.

KRIS: Das stimmt.

JOHN: Und wie Du sagst, sind es nicht wirklich die Worte sondern die Beziehung zwischen dem Schriftsteller und dem Leser, die mit den Worten transportiert wird.

KRIS: Das ist richtig. Wenn also Individuen oder Gruppen von Individuen zu Buchstabengetreuen und zu Puristen des Wortes werden, müsst Ihr nicht auf Eurem Weg anhalten, um Tee und Kuchen mit ihnen zusammen einzunehmen. Setzt Euren Weg fort. Versteht Ihr mich?

JOHN: Ich verstehe Dich voll und ganz. Für manche Leute muss alles genau das bedeuten, was sie selbst denken, dass es dies bedeuten würde, und wenn man bloß die Möglichkeit einer anderen Idee erwähnt, kann man gleich um sein Leben rennen.

KRIS: Allerdings. Im Grunde genommen beharren sie ihres Wertes wegen auf einer spezifischen Deutung, meist auf einer Entstellung/Verfälschung der Worte, was keine Schmälerung ihrer selbst sondern eine Kritik an ihrem Verhalten ist, und das sind zwei verschiedene Dinge, und wenn Du nicht das Wort sondern ihre Interpretation, die sie für das Wort halten, in Frage stellst, bekommst Du große Schwierigkeiten.

ELLEN: Das passiert immer noch.

KRIS: Es fügt der Suppe ein bisschen Chili bei.

JOHN: Kris, interessant, dass Du dies erwähnt hast. In meinen eigenen Schriften, beispielsweise in Wiederholungen und Zusammenfassungen Deiner Sitzungen, lasse ich bei einer Aussage immer etwas Platz, sozusagen einen Notausgang. Ich weiß nicht, wie ich dies formulieren soll, aber Du sagst immer: „Ihr könntet dies so verstehen“ im Gegensatz zu „Ihr sollt es so verstehen.“

KRIS: Gewiss, und das sollt Ihr auch! (Gelächter) Es geht uns nicht darum, dass wir Wort für Wort verstanden werden. Das wäre so, wie wenn man von Euch fordern würde, dass Ihr ans Büffet tretet und Euch von einer Suppe aus Steinen ernährt, die keinen wirklichen Wert für Euer Verdauungssystem noch für Euer Bedürfnis nach Nährstoffen hätte, nicht wahr? Wir schlagen also vor und zeigen Euch, wie Ihr alle möglichen Gerichtsvariationen zubereiten könnt, um Euch an Körper und Seele zu laben, und dann liegt es an Euch, ob Ihr die Zutaten nehmt und Euch damit nährt.

ELLEN: Dass wir unsere eigenen Rezepte zusammenzustellen.

KRIS: Allerdings, und es werden definitiv die besten Rezepte sein, die es je gab, denn es sind die, die Ihr erschafft. Und wie unterscheidet sich das von denen, die Worte entstellen und ihnen Bedeutungen geben mögen, die vielleicht niemals so beabsichtigt worden waren: sie verstehen es nicht/machen es sich nicht zu Eigen. (Now how does that differ from those who may distort words and give it a meaning it may never have been intended, is that they do not make it their own.) Sie sind Papageien. Jene, die sich dies zu eigene machen/verstehen, verwenden vielleicht die gleichen Zutaten, aber sie fügen hinreichend Unterschied/Verschiedenheiten bei, um ihre eigenen Gerichte zu erschaffen, und da liegt der ganze Unterschied. Ist das für Euch einleuchtend?

JOHN: Absolut. Hierzu fällt mir ein, wenn jemand versucht, Worte nachzuplappern, dass er versucht, die äußere Welt so zu verändern, dass sie zu ihm passt statt einen inneren Wandel vorzunehmen.

KRIS: Das stimmt, und meist sorgen sie sich wesentlich mehr darum, wie die anderen den Regeln und Worten folgen sollen, wodurch sie Situationen schaffen, dass jene, denen sie sagen, dass ihre Leben diesen Worten folgen sollten, nicht plötzlich denken können: „Moment mal! Du sagst uns, was wir tun sollen, doch Du selbst tust nicht das, was Du von uns verlangst, dass wir dies tun!“ Könnt Ihr mir folgen?

ELLEN: "Tue das, was ich sage, aber nicht das, was ich tue"

KRIS: Richtig.

JOHN: "Und gib mir Deinen Zaster!"