Kris Chronicles Angst und Vertrauen

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Angst und Vertrauen
Channeled durch Serge J. Grandbois
Cave Creek, Arizona U.S.A. 2. 3. 2008

Teilnehmer: Serge (Kanada), Mark (Kanada), Matt (USA), Nicole (USA.), Marlene (USA), Rob (USA), Georgina (USA), Mim (US.) und Dave (USA)

KRIS: Wir vertrauen darauf, dass Ihr Euch wohlfühlt und danken Euch für Eure großartige südländische Gastfreundschaft. Eure Freundlichkeit, dass Ihr Joseph, Philip und uns in Euer herrliches Zuhause eingeladen habt, lehrt uns Bescheidenheit.

In jüngster Zeit gibt es viel Gerede über schreckliche Dinge, die da kommen würden, nicht wahr? Und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten reagieren auf dieses Gerede, ob es nun Gerüchte, Anspielungen oder Spekulationen sind. Und doch bitten wir Euch, auf Dinge zu achten, von denen man sagt, dass sie angst- und furchterregend wären. Es gibt die Angst vor dem Zusammenbruch des Haus- und Grundstücksmarkt, vor einer Rezession und vor noch so vielen anderen Dingen. Und wir sagen Euch, Eure Ängste mögen womöglich ganz andere sein, und obwohl die Leute beteuern, dass sie sich vor der Rezession und vor Verlusten auf dem Geld- und dem Haus- und Grundstücksmarkt usw. fürchten, fürchten sie sich vielleicht noch mehr vor Konflikten und Kriegen.

Doch wir sagen Euch, dass menschliche Wesen sich im Allgemeinen noch viel mehr vor anderen Dingen fürchten, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich von Markt- und Währungs-Abstürzen wieder zu erholen. Es wird sogar oft nach solchen Herausforderungen getrachtet, da sie die Wirtschaft in eine andere Richtung stimulieren können, was wiederum das persönliche Wachstum, also das Überwinden von Ungemach usw. stimulieren kann. Und doch sagen wir Euch, dass viele Eurer realen und unausgesprochenen Ängste ganz andere sind, und weil es keine großen Ängste sind, ist es viel schwieriger, mit diesen fertig zu werden. Es sind die kleinen Ängste, die Angst, einen Fehler zu machen und kalt erwischt zu werden, die Angst beschämt oder gedemütigt zu werden, die Angst, das Gesicht zu verlieren oder sozusagen mit heruntergelassener Hose erwischt zu werden, wie man so sagt. All dies sind extrem persönliche Ängste, nicht wahr? Sie sie treffen das menschliche Herz mehr als alles andere.

Und wir sagen Euch, dass solche Ängste viel lästiger sind als alle anderen, insbesondere als jene, die in den Schlagzeilen stehen. Gewiss bringen Eure Schlagzeilen Euren Blutdruck zum Ansteigen und bewirken, dass Ihr Euch Gedanken macht. Aber es gibt nur wenige Schlagzeilen darüber, das Gesicht zu verlieren. Ihr befürchtet beispielsweise niemals, keine Antworten auf Eure Fragen zu finden. Ihr fürchtet nicht, die Wahrheit nicht zu finden, was auch immer diese sein mag, nicht wahr?

Eure Angst, Fehler zu machen, ist viel lästiger und mag zu viel größerer Besorgnis führen, als bloß die Angst, Euer Hemd zu verlieren, weil Ihr wisst, dass es irgendwie möglich ist, ein neues Hemd zu bekommen. Aber wenn Ihr das Gesicht verliert, seid Ihr dann sicher, dass Ihr wieder ein Neues bekommt? Wir bringen dies, um etwas mehr Klarheit auf die Ängste menschlicher Wesen zu werfen im Gegensatz zu dem, wovor Ihr alle dachtet, Euch ängstigen zu müssen. Ist das für Euch einleuchtend?

Und wie würdet Ihr damit umgehen, das Gesicht zu verlieren, beschämt zu werden, einen Fehler zu machen oder zum Narren gehalten zu werden? Diese Angst ist kolossal, nicht wahr? Nun, keiner möchte zum Narren gemacht werden. Das ist nichts, was Ihr anstreben würdet. Ja, solche kleinen Ängste sind viel in der Psyche der Leute viel dominanter und knabbern wie kleine Nager an den Fundamten Eures Selbstwerts, Eurer Selbstsicherheit und des Selbstbewusstseins. Manchmal mögt Ihr sie als belanglos beiseiteschieben. Und doch sind es diese Ängste, die sich oft im Schatten Eurer Handlungen, Eurer Gedanken und Eurer Fähigkeiten, Entscheidungen zu treffen, verbergen. Nicht wahr? Habt Ihr eine Vorstellung davon, dass diese kleinen Ängste auf eine Weise tatsächlich viel schädlicher für Euer Selbstwertgefühl sein mögen? Was ist es, was sie angreifen?

MARK: Sie schränken uns ein.

MATT: Ich denke, sie lassen uns vergessen, dass wir unsere Realität erschaffen und machen, dass wir uns als Opfer statt als Schöpfer fühlen.

KRIS: Beides sind gute Antworten. Habt Ihr noch andere Antworten?

MARLENE: Sie machen, dass wir das Gefühl haben, nicht gut genug zu sein.

KRIS: Auch das ist gut. Sonst noch etwas.

NICOLE: Sie halten uns gefangen und machen, dass wir uns auf unsere Winzigkeit fokussieren statt uns darauf zu konzentrieren, wie groß wir tatsächlich sind.

KRIS: Auch das ist gut.

MARK: Man fokussiert sich auf Unerwünschtes.

KRIS: Die Antworten sind allesamt gut. Noch welche?

GEORGINA: Dass wir nicht überleben können?

KRIS: Auch das ist eine gute Antwort. Es gibt noch weitere. Worauf deuten all diese kleinen Ängste hin?

NICOLE: Auf die Angst, unwichtig zu sein.

KRIS: Das ist gut. Sie verstecken sich alle unter der Maske des Mangels an Vertrauen in Euch selbst, so dass Ihr, wenn Ihr eine Entscheidung trefft, bei der Ihr das Gesicht verliert, weniger geneigt sein mögt, auf Eure Entscheidungsfähigkeiten zu vertrauen. Ihr mögt dann sogar zögern, Euch selbst zu vertrauen, weil Ihr diese Entscheidung getroffen habt. Dies alles ist ein Zeichen für Angst vor dem Selbst und für Mangel an Vertrauen in das Selbst. Ist das für Euch einleuchtend?

Deshalb ist es für Euch und für viele andere oft leichter, sich mit den großen Ängsten zu beschäftigen, den Ängsten vor Krieg und vor Zusammenbrüchen des Marktes. Zunächst einmal, weil Ihr dann vielleicht mit dem Finger darauf deuten und sagen könnt, dass es der Fehler von diesem oder jenem sei. Aber insgesamt würdet Ihr Euch, was diese großen Ängste anbelangt, nicht unbedingt persönlich auf irgendeine Weise verantwortlich fühlen. Doch Ihr fürchtet Euch viel mehr vor Euch selbst als vor dem Krieg.

GEORGINA: Man fürchtet sich vor den eigenen Reaktionen.

KRIS: Gewiss. Ihr vertraut nicht darauf, eine Entscheidung zu treffen, die zu Eurem Nutzen wäre, und sogar dann, wenn Ihr manchmal fast Vertrauen habt, lauscht und lauscht Ihr und fragt Euch: „Wann wird der verdammte zweite Schuh herunterfallen/wann trifft die Katastrophe ein?“ Und wenn das nicht passiert, seid Ihr Euch sicher, dass man Euch in den Hintern treten wird. Ist das ebenfalls einleuchtend?

Diese kleinen Ängste verdienen es, dass Ihr Euch Zeit und die Energien nehmt, um sie genauer zu betrachten. Nicht dass sie hinterlistig wie Kobolde wären, die bloß darauf warteten, sich auf Euer armes, argloses Selbst zu stürzen, um dann an Euch zu nagen. Und Ihr müsst auch keine Kriegszonen in Euch errichten, um die Schuldigen zu finden. Ihr würdet definitiv davon profitieren, wenn Ihr anfangt, das Gegenteil solcher Ängste und sogar die Erwartungshaltung zu kultivieren, dass Ihr selbst von Euren aller einfachsten Entscheidungen profitiert, sozusagen, um die Lage auszuloten und zugleich ausreichend vorurteilsfrei zu sein, um zu wissen, dass wenn Ihr nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten eine Antwort auf eine Frage oder auf eine von Euch getroffene Entscheidung bekommt, diese doch morgen kommen mag. Dies könnt Ihr nur umkehren durch die standhafte Gepflogenheit, die Lage auszuloten und selbst zu sehen, was funktioniert, so dass Ihr nicht bloß ein Kartenhaus sondern ein solides Fundament des Vertrauen errichten könnt, das bereits in Euch vorhanden ist. Und es mag Euch überraschen, dass Ihr tatsächlich mehr Vertrauen als Misstrauen in Euch habt.

Diese kleinen Ängste werden jedoch oft ins X-Fache vergrößert, weil man viele von Euch gelehrt hat, dass alles besser wird, wenn Ihr Euch um eine Sache sorgt, was Euch auf den Fall vorbereitet, wenn der zweite Schuh auf den Boden kracht/die Katastrophe eintrifft. Das macht alles realistischer und praktischer, so sagt man Euch. Und doch behauptet Ihr vielleicht, dass Ihr nicht an Ammenmärchen glaubt, und hier bestätigt Ihr sie für Euch selbst.

Wie wir schon sagten, verfügt Ihr über ein eingebautes und Euch angeborenes System des Vertrauens, das Ihr als so selbstverständlich betrachtet, dass dieses unsichtbar wurde. Wenn Ihr den Mund öffnet, um zu sprechen, vertraut Ihr darauf, dass Worte fließen und Ideen sich anderen mitteilen über das, was Eure Absichten sind. Wenn Ihr den Anfang und das Ende Eures Briefs oder Buchs schreibt, vertraut Ihr darauf, dass dieses einen Körper/einen Bereich hat, der Eure Absicht sehr hübsch zum Ausdruck bringt, nicht wahr? Als Ihr als Kleinkind Laufen lerntet - obwohl Ihr fallen und Euch das Knie aufkratzen mögt, welches Eure Mutter dann mit einem Kuss heilen wird – habt Ihr darauf vertraut, dass Ihr aufstehen und weiter laufen werdet, und dass das Hinfallen nicht bedeutet, dass Ihr nie mehr laufen könnt. Ist das für Euch einleuchtend?

Es gibt also dieses eingebaute Vertrauen, auf das Ihr bauen könnt. Ihr müsst Euren Herzschlag nicht überwachen, aber Euer Herz schlägt heute trotzdem (mit Betonung) „UND DESHALB ERKLÄRE ICH MICH SELBST FÜR LEBENDIG, aber morgen, das mag eine andere Sache sein.“ Das geschieht, ohne dass Ihr daran denken müsstet. Ihr müsst nicht im Straßenverkehr anhalten, um Euer Herz zu überprüfen und sicherzustellen, dass Ihr am Leben seid. Ihr zögert auch nicht beim Atmen, was Ihr nicht überprüfen müsst. Ihr legt keinen Wattebausch unter Eure Nase, um Euch durch dessen Flattern zu beweisen, dass Ihr atmet. Dies geschieht ganz natürlich. Ist dies ebenfalls einleuchtend für Euch?

Es gibt wahrscheinlich hunderte ähnlicher Beispiele. Aber wir denken, dass Ihr erkennt, worum es geht. In Euch gibt es etwas, dem Ihr vertraut, so wie es auch etwas in Euch gibt, dem Ihr nicht vertraut. Ihr neigt jedoch viel mehr dazu, Euch auf das „Nicht-Vertrauen“ zu fokussieren als auf alles andere, und Ihr mögt dies sogar noch verstärken.

Größtenteils wurdet Ihr zu dem Glauben erzogen und konditioniert, dass das Leben etwas Unsicheres wäre, dass etwas in der Schwebe ist und das falsche Wort, der falsche Gedanke, die falsche Handlung oder die falsche Entscheidung bewirken, dass diese Welt und dieses Leben kollabieren. Wir schlagen eine bescheidene, praktische und realistische Weise vor, um damit zu beginnen, Euer Paradigma hinsichtlich des Vertrauens umzuschalten und auf das Vertrauen zu richten, das Ihr habt statt auf Euren Mangel an Vertrauen auf anderen Gebieten. Könnt Ihr mir folgen?

Und damit muss kein blinder Glaube verbunden sein. Ihr könnt darauf vertrauen, dass dieser Prozess ebenso leicht funktioniert, wie Ihr jetzt darauf vertraut, dass Ihr innerhalb der nächsten fünf Minuten so und so viele Atemzüge tut und nicht sterbt. Ihr vertraut darauf, denn sonst wärt Ihr nicht hier. Dies alles ist dazu gedacht, Euch zu ermutigen, Euer Paradigma auf das, worauf Ihr vertraut umzuschalten und weiter darauf aufzubauen. Dies ist ein solides Fundament. Ihr vertraut darauf, dass Ihr letztendlich immer Ihr selbst sein werdet. Baut auf einem solchen einfachen kleinen Vertrauen auf und seht dann, dass sich das gesamte Universum zu Euch neigt und auf Euren Vorteil ausgerichtet ist. Wenn Ihr Euch nicht selbst vertraut, scheint es so zu sein, als ob das Universum sich nicht hin zu Euch neigt sondern gegen Euch arbeiten würde. Was meint Ihr, warum das so ist?

MANN: Weil man dies selbst erschafft.

KRIS: Gewiss, denn Eure Erfahrungen werden erschaffen, geformt und generiert beruhend auf den Dingen, auf die Ihr Euch konzentriert. Wenn ein Verkäufer seinen Fähigkeiten nicht vertraut, verkauft er dann etwas? Doch wenn ein Verkäufer seinen Verkäufer-Talenten vertraut, was geschieht dann? Er verkauft. Wenn Ihr Euren Sprachfähigkeiten nicht trauen würdet, wärt Ihr dann in der Lage, ein Gespräch mit einem Publikum zu führen? Wenn Ihr Euren Verkäufer-Talenten nicht vertraut, würdet Ihr dann Verkäufe tätigen? Und wo rührt dieses Vertrauen her? Ihr habt es nicht gekauft oder in der Lotterie gewonnen. Es war da, und Ihr habt es erweitert und darauf aufgebaut. Richtig? Und nun könnt Ihr buchstäblich darauf bauen. Ist das für Euch einleuchtend? Wenn Ihr also noch mehr Vertrauen in den Bereichen unsichtbarer kleinen Ängste gebrauchen und diese somit in Stärken verwandeln würdet, wie denkt Ihr, wäre Euer Leben sodann?

GEORGINA: Ich würde einen Assistenten einstellen müssen.

KRIS: Gewiss, und wäre das so schrecklich? Es wäre eine gute Sache. Und wie würdest Du Dich als Person fühlen (Antwort: mit Energie aufgeladen). Ein Individuum ist gewöhnlich voller Energie, wenn es frei von Bürden, insbesondere frei von akkumulierten kleinen Bürden ist. Die großen Bürden kann man leicht abschütteln, so wie Atlas die Welt abgeschüttelt hat. Es sind die kleinen Bürden, die an Euch nagen und knabbern und am Selbstvertrauen zehren. Wäre es also leichter, sie in Übereinstimmung mit Euren gegenwärtigen Erfolgen und Vertrauen zu transformieren? Dann fangt damit an, Euch viel freier und mehr mit Energie aufgeladen zu fühlen, weil Ihr nicht mehr diese akkumulierten kleinen Lasten mit Euch herumschleppen müsst.

Ihr würdet ein großes Gefühl der Befreiung verspüren, da diese Ängste tatsächlich viel unterdrückte Energie binden, die Ihr auf das Bekämpfen dieser Ängste richtet. Auf ähnliche Weise bedeutet das Ende eines Konflikts und einer Schlacht ein großes Potential für eine Nation, Gesellschaft oder Land, weil jeder nun frei ist, die Nation, das Land oder die Welt neu zu vitalisieren. Und so muss das Selbst nicht länger Energien ablenken, um die kleinen Ängste unter Kontrolle zu halten, so als ob Ihr ein Löwenbändiger wärt mit einem winzigen Stuhl und einer winzigen Peitsche, der alle diese winzigen Ängste in Schach hält. Und was glaubt Ihr, würde in der Folge geschehen?

GEORGINA: Ich würde hoffen, dass ich—(unverständlich)

KRIS: Gewiss, und was würde danach geschehen?

GEORGINA: Ich würde andere Leute daran teilhaben lassen.

KRIS: Würde dies dazu führen, dass Du glücklicher wärst?

GEORGINA: Glücklicher, das weiß ich nicht, aber ich würde mich leichter fühlen.

KRIS: Gewiss, als kleine Herausforderung regen wir an, das Wasser zu testen/dies auszuloten und zu sehen, ob dies das, wer Ihr seid, vergrößert. Viele Individuen behauptet zu wissen, wer sie sind. Doch sie wissen ebenso gut nicht, WER sie sind. Eine solche kleine Übung kann das Blatt in diese Richtung wenden und Euch buchstäbliche riesige Gewölbe der Energie und der Selbsterkenntnis/Ichbewusstsein (self awareness) öffnen. Um diese kleinen Ängste zu bekämpfen, müsst Ihr buchstäblich jene Teile von Euch selbst betäuben, die davon betroffen sind. Und nun händigt Ihr Euch die Schlüssel aus, um diese Kerkergewölbe zu öffnen und diese Aspekte von Euch selbst zu befreien, so dass auch sie wachsen und reifen und zur Gemeinschaft der Selbst, die Ihr seid, beitragen und ein stärkeres Individuum erschaffen, nicht eines, das nur so stark wie sein schwächstes Glied, wie seine größten Ängste ist, und das vielleicht bei der ersten Herausforderung zerbröckelt. Ist das für Euch einleuchtend? Deshalb regen wir bescheiden an, Freude daran zu haben und zu sehen, welche Offenbarungen Ihr Euch in den nächsten Wochen offerieren könnt. Wir wissen auch, dass einige von Euch das Wochenende über hier sind. Diese Aufgabe mag also viel tiefer sein, als Ihr derzeit denken mögt. Nun, das war genug schwergewichtige Philosophie. Vielleicht haben einige von Euch Fragen. Bitte stellt sie.

MARLENE: Ich mache mir Gedanken über Deinen Vorschlag, uns selbst zu testen und uns möglicherweise lächerlich zu machen. Warum? Warum testen wir uns selbst? Und was können wir dann tun, falls wir uns lächerlich gemacht haben?

KRIS: Weil Ihr Euch selbst nicht traut, vertraut Ihr nicht auf Eure innere Natur, die Euch zu mehr Freude, Glückseligkeit, Abenteuern, Entzücken und Spaß führen kann, weil Ihr immerzu darauf wartet, dass noch der sprichwörtliche zweite Schuh herunterkracht, da Ihr offensichtlich etwas Falsches tun könntet. Ob er das tut oder nicht, das ist belanglos. Er könnte es tun. Zusammen mit weiteren Glaubenssätzen, anderen Ängsten über Euch selbst, Mangel an Zuversicht, Vertrauen und Selbstwert kann dies Eure eigenen Herausforderungen sehr verschlimmern. Und warum würdet Ihr Euch das antun? Lasst uns das anders ausdrücken. Warum wäre es wichtig genug, dies als Lebensaufgabe zu sehen?

MARLENE: Um kongruent zu werden --- (Rest nicht verständlich).

KRIS: Sehr oft ist es nur eine schwierige Art und Weise, um zur Antwort zu gelangen. Ihr würdet keine Aufgabe übernehmen, wenn Ihr nicht wüsstet, dass Ihr auch über die nötigen Ressourcen verfügt, so wie Ihr auch nicht darum bitten würdet, dass man Euch im tropischen Dschungel ohne Machete aussetzt, es sei denn, ihr könntet Euren Weg da hindurch knabbern. Dies ist ein Bereich, den wir auch im Laufe des Wochenendes erforschen werden, weil das, was dabei herauskommen wird, sehr interessant ist. Und Ihr mögt entdecken, dass die Antworten in Eurem Inneren viel ermächtigender sind als Ihr dies je gedacht hättet. Nachdem man Euch Euer Leben lang gesagt hat, dass Ihr vielleicht keine Macht habt, dass Ihr vielleicht noch nicht einmal ein wirkliches Individuum seid, mag dies sehr wohl ein Teil der Gleichung sein. Ist das für Euch einleuchtend?

Plötzlich zu entdecken, dass Ihr nicht nur ein wertvolles, ehrenwertes und nützliches Individuum seid, sondern dass Ihr über die Macht verfügt, Eure eigenen Entscheidungen zu treffen, das kann etwas erschreckend sein, weil dies ein unerforschtes Territorium ist. Aber sobald Ihr auf den Geschmack dessen kommt, wer Ihr seid, wird dies viel leichter, schneller und besser. Ist das für Euch einleuchtend? Denkt daran. Welche Herausforderung auch immer Ihr im Leben haben mögt, fragt Euch selbst, warum dies wichtig genug ist, so dass Ihr es in Euer Leben gebracht habt, denn ansonsten hättet Ihr es vielleicht nicht getan.

Die Antwort darauf ist vielfältig, wie Ihr übers Wochenende entdecken werdet. Es gibt keine eindeutigen Antworten aus dem Stehgreif heraus, solange Ihr nicht zum Boden des Topfes kommt. Man sagt, dass das Beste vom Stew ganz unten im Topf ist, nicht wahr? Wir hoffen, dass Ihr hungrig seid, weil wir ein großes Stew haben, ein Stew nach texanischer Art. (Gelächter) Habt Ihr sonst noch Fragen?

MATT: Man bringt also immer aus den gleichen Gründen Leute in sein Leben?

KRIS: Gewiss.

MATT: Gibt es wichtige Gründe dafür, warum wir die Leute hier in diesem Zimmer in unser Leben gebracht haben, um miteinander zu teilen.

KRIS: Gewiss. Obwohl wir darauf vertrauen, dass Du jetzt nicht nach dem Warum fragst. Hast Du Fragen (an Georgina gewandt).

GEORGINA: Ja, Rob hat den Wunsch, den Tod seiner Mutter zu verstehen, und auch dass es ihr gut geht, und was dies alles bedeutet.

KRIS: Wann starb sie?

ROB: Am 29. Mai 2005

KRIS: Wie lautete ihr Name?

ROB: Donna.

KRIS: Donna?

ROB: [Nennt den Nachnamen.]

KRIS: Wiederhole nun bitte die Frage.]

ROB: Ich würde gerne die Umstände wissen. Im Grunde genommen möchte ich gerne wissen, dass alle okay ist, und dass es ihr gut geht. Ich bedauere, dass ich nicht da war.

KRIS: Welche Umstände bekümmern Dich?

ROB: Grundsätzlich möchte ich, dass sie weiß, dass es mir leid tut, dass ich nicht da war. Ich konnte nicht wissen, wann dies geschehen würde, und ich möchte, dass sie weiß, dass mir das leid tut.

KRIS: Was wir hier bekommen ist einen Ausdruck, den Ihr gebrauchen mögt, und zwar warum solltest Du bekümmert sein für etwas, worüber Du keine Kontrolle hattest? Und so skandalös dies auch erscheinen mag, das was wir bekommen ist, dass sie schnell gehen wollte. Ist das für Dich einleuchtend? (Schweigen) Kanntest Du ihre Mutter?

ROB: Nur sehr kurz. Ich war noch sehr jung und habe nur sehr wenige Erinnerungen an sie.

KRIS: Hat der der Name “Rose” für Dich eine Bedeutung? (Nein). Es gibt da eine ältere Frau, der Name Rose ist sehr deutlich, die Dich oft besucht und die immer wieder nach Dir schaut, aber nie zu unpassender Gelegenheit, und es scheint, dass Deine Mutter diese Frau kannte.

[Rob und Georgina sprechen kurz miteinander, kennen aber niemanden mit dem Namen Rose.]

MATT: Ist sie noch am Leben?

KRIS: Nein. [Pause] Gibt es Verwandte, die Du fragen könntest? Es kann eine ältere Freundin deine Mutter gewesen sein, die noch vor Deiner Mutter starb.

ROB: Ich muss mich umhören.

KRIS: Gewiss. Darüber hinaus hatte diese Energie oder das Wesen, das Du als Deine Mutter gekannt hast, keine Bedenken bezüglich des Übergangs und keine Ängste, dies zu tun und wundert sich immer noch über all das Gedöns, das die Leute ums Sterben machen. Hast Du eine Tochter? (nein) Eine Nichte (ja). Etwa zwischen 18 und 24 Jahren? (nein) Älter? (nein) Jünger (ja, ich glaube etwa zehn).

KRIS: Ist sie Deine einzige Nichte? (ja, ich habe noch fünf Neffen))

Wir bekommen immer noch das Bild einer weiblichen Person. Hast Du möglicherweise eine Nichte, von der Du nichts weißt, von der aber Deine Mutter wusste, so etwas wie ein Familiengeheimnis?

ROB: Nein, ich glaube nicht. Tut mir leid.

KRIS: Das ist ok. Manchmal lässt sich Symbolik nur schwer übersetzen. Erfahrungen mögen wiederum ein ganz anderes Thema sein. Bevor Du heute Abend einschläfst, bitte das Innere Selbst, Dir mit einem Traum zu helfen, in welchem Du vielleicht ein Gespräch oder eine Begegnung mit Deiner Mutter haben kannst. Hege die Absicht – nicht so fest, dass Du nicht mehr atmen kannst –dies im Traum zu erleben. Und lasse zu, dass Dich dies einfach in den Schlaf lullt. Falls Du Dich an Deinen Traum erinnern kannst, bekommst Du vielleicht etwas Interessantes.

Um nochmals auf Deine Anfrage zurückzukommen, es gibt da immer noch die Verwunderung über all das Gedöns hinsichtlich des Sterbens. Dies mag sogar eine Offenbarung für sie gewesen sein, wie es dies für viele von Euch sein würde. Wir vertrauen darauf, dass dies Dir einige Hilfe bringt.

Was kommt Dir bei Bildern der alten Südstaaten in den Kopf?

ROB: Nur das, was ich schon früher gehört habe.

MATT: Ein Soldat.

GEORGINA: Ja, in einer früheren Sitzung sprachen wir über die alten Südstaaten.

KRIS: Gewiss, und was kam dabei hoch?

GEORGINA: Ich weiß es nicht. Ich denke, dies verfestigte alles für mich oder beantwortete vielleicht Fragen, warum unsere Beziehung so mühelos begann.

KRIS: Ihr habt noch einen anderen Fokus oder eine andere Erfahrung miteinander geteilt. Wenn es bei solchen Dingen eine chronologische Ordnung gäbe, wäre dies noch vor dem, was wir Euch schon früher beschrieben haben, ebenfalls in den alten Südstaaten, aber als Sklaven. Anfänglich war die Erfahrung nicht erfreulich und voller Konflikte. Ihr Beide wurdet unter anderem auf vielen Ebenen misshandelt/missbraucht, aber ein Prinzip hielt Körper und Seele für Euch zusammen. Obwohl Ihr vielleicht dachtet, dass Euch Euer Leben täglich genommen werden könne, wart Ihr fest überzeugt, dass Ihr Euch irgendwo in Raum und Zeit wieder miteinander verbinden würdet, fast so, als ob Ihr es dann wieder an der Stelle aufnehmen/beginnen würdet, wo Ihr gegangen wärt. In jenen Leben starben Eure Herren durch die Hände rebellischer Sklaven. Ihr wart nicht daran beteiligt, habt aber diese Gelegenheit für Eure Flucht genutzt. Ihr musstet grundsätzlich in den Wäldern leben, da es nur wenige befreite Sklaven gab und Ihr somit in einer Zwickmühle wart, da Ihr bei einer Befragung höchst wahrscheinlich dingfest gemacht werden würdet, einfach deshalb, weil Ihr nicht versklavt wart, und somit wieder zu Sklaven gemacht würdest. Du (Georgina) bist im Kindsbett gestorben.

Das Kind überlebte, aber nur eine gewisse Zeitlang. Da Du jung, ohne Erfahrung und fast am Arsch der Welt, fast ohne Ressourcen warst, außer den paar Dingen, die Du zum Überleben kanntest, konnten Du und das Kind nicht überleben. Das Kind starb an Krankheit und Unterernährung. Und da Du verzweifelt warst und nicht wusstest, was Du als nächstes tun solltest und wohin Du Dich hättest wenden können, trafst die Entscheidung, dass der beste Ort, an den Du Dich wenden könntest es wäre, Dein Leben zu beenden. Du hast giftige Pflanzen gegessen, von denen Du wusstest, dass sie Dir einen ziemlich schnellen Abgang verschaffen würden, um dann wieder mit den geliebten Wesen zusammen zu sein.

Ein Teil Eurer eigenen Gefühle schließt die Kenntnis mit ein, dass Ihr gemeinsame Erfahrungen habt. Dies wusstet Ihr, ganz gleich ob Euch dies jemand gesagt hat oder auch nicht, nicht wahr? Auch wenn Ihr nicht wusstet, wie die Bedingungen waren, habt Ihr gewusst, dass Ihr auch andere Existenzen außer dieser hier hattet. Ist das für Euch einleuchtend? (Ja) Ihr habt dies schon sehr früh erkannt, nicht wahr? (Wir fühlten uns sehr verbunden). Aber es war nicht so wie irgendeine andere Verbindung, die Ihr zuvor hattet. (Ja) Diese Verbindung fühlte sich an wie „der Klotz am Bein/diese Kugel und Kettefessel ist da, um zu bleiben.“. (Lachen). Und Ihr würdet sie mit Freude tragen. Trotz der Differenzen, die Ihr Euch manchmal offerieren mögt, glauben wir, dass dies allesamt Stürme im Wasserglas/Teekessel sind. Ist das für Euch einleuchtend?

ROB: Sturm im Wasserglas?

KRIS: Vielleicht erklärst Du, was dies bedeutet.

MARK: Sie sind klein und passen in ein Wasserglas/einen Teekessel.

KRIS: Sie mögen groß wirken, wenn Du ein Teeblättchen im Kessel bist. Aber sobald sich das Gebräu setzt, sind sie ganz gewöhnlich. Jene bestimmte Erfahrung erzeugte trotz allen anderen Anscheins ein großes Maß an Anerkennung, Kraft und Ressourcen, die Ihr als Individuen nutzen könnt, was bis zu dem Punkt reichte und die Entscheidung miteinschloss, das physische Leben zu verlassen. Und obwohl Ihr Euch gelegentlich in Schwierigkeiten bringt (Euch in die Ecke malt -(to paint into a corner), verzweifelt Ihr nicht. Ihr seid Leute, die sich umdrehen und eine Tür malen würden, um wieder heraus zu kommen. Ist das für Euch einleuchtend? Ihr habt also Ressourcen, die der Lage gewachsen sind, obwohl Ihr nicht wusstet, dass Ihr über diese Ressourcen verfügt. Diese haben ihre Quelle im großen Vorrat an Lebenserfahrungen, die Ihr anzapft. Beantwortet dies Deine Anfrage? Und wann hattest Du zuletzt eine gute kreolische Mahlzeit?

GEORGINA: Schon ziemlich lange her.

KRIS: (an Matts Eltern Mim und Dave gewandt) Hat einer von Euch eine Frage?

MIM. Vorhin sprachst Du über den Tod. Verglichen mit den Leuten in anderen Ländern scheinen die Amerikaner für immer leben zu wollen---

KRIS: Könnt Ihr Euch vorstellen, wo diese Idee herrührt? Es ist weniger so, dass Amerikaner ewig leben wollen, nur weil sie in dieser Hinsicht ungestümer wären als andere, denn bei dieser Idee geht es weniger darum, ein ewiges physisches Leben zu begehren, sondern darum, dass man Euch psychologisch ein X für ein U vormacht, weil Eure Verbrauchergesellschaft Euch eingeflößt hat, sich alle Güter vorzustellen, die Ihr konsumieren könntet, wenn Ihr hunderte oder tausende von Jahren leben würdet. Denkt an alle diese sinnlichen Vergnügen und unmittelbaren Belohnungen, deren Ihr Euch erfreuen könntet, wenn Ihr ewig leben würdet, und wenn Procter & Gamble dies ebenfalls täte. Ihr könntet Euer Heinz-Ketchup im Jahre 3030 auf dem Tisch haben und müsstet nie den Totengräber bezahlen. Dies hat also weniger mit großen spirituellen als mit kommerziellen Ideen zu tun. Manche würden zwar nicht zustimmen, aber dies ist unsere Version der Geschichte und wir bleiben dabei.

Bitte entschuldige, dass wir Dich unterbrochen haben und mache weiter.

MIM: Nein. Das war alles. Es erstaunt mich einfach, dass wir glauben, dass wir es VERDIENEN WÜRDEN, für immer zu leben.

KRIS: Dies ist Teil eines verzerrten Anspruchs und nicht unbedingt eine schlechte oder hässliche Sache, die Strafe verdienen würde sowie auch Teil eines größeren Bildes von dem, was Eure Spezies mit dem Bewusstsein zu tun versucht, mit dieser Eurer unwahrscheinlichen Fähigkeit und Leistung, Situationen, Herausforderungen und neue Welten für Euch selbst zu erschaffen. Obwohl es also in diesem Teil des Hinterhofs diese Ideen gibt, die irgendwo hinführen oder auch nicht, ist dies immer noch verbunden mit allem anderen, was sonst noch im Hinterhof passiert und scheinbar abgesperrt ist. Kannst Du mir folgen?

Dies ist nicht viel anders, wie wenn Katholiken denken, dass sie die Einzigen im Himmel wären, und Protestanten oder Buddhisten denken, dass sie die Einzigen wären. Und doch spielen sie alle in Gottes Hinterhof, und er macht sie glücklich. Ist das für Euch einleuchtend? Wenn er die Schranken niederreißen würde, würden sie sehen, dass es größtenteils sehr wenig Unterschiede zwischen ihnen gibt, außer dass sie denken, sie wären die Einzigen. Kannst Du mir folgen? Hast Du eine weitere gute Frage? Oder vielleicht Du? Du bist sehr ruhig, aber bloß deshalb, weil Du so erscheinen möchtest.

DAVE: Ich höre einfach zu und genieße.

KRIS: Gewiss. Es ist eine Sache, unserer melodischen Stimme zu lauschen und sie zu genießen, aber es ist eine andere Sache, damit anzufangen, Deiner eigenen melodischen Stimme und dem Lied zu lauschen, das in Deinem Wesen/Sein ist.

DAVE: Das ist es, was ich zu tun versuche. Ich lausche und versuche, meine eigene Stimme zu hören.

KRIS: Gewiss. Wir versuchen, diese melodische Stimme aus Deinem Inneren wiederzugeben, obwohl wir höchst wahrscheinlich bloß eine armselige Karikatur davon sind (Gelächter).

MATT: Ich habe eine Frage bezüglich meiner Eltern. Gibt es einen signifikanten Fokus oder eine Erfahrung, die sich auf ihr heutiges Leben auswirkt?

KRIS: Es gibt einige. Entschuldigt bitte, dass wir über Euch sprechen.

Möchtet Ihr etwas über einen Fokus wissen, bei dem er involviert ist (bezieht sich auf ihren Sohn Matt). Seid Ihr sicher, dass Ihr das nicht bedauern werdet? (Gelächter). Oder sagen wir so, was davon wäre bedauerlicher?

Während des großen Brands von Chicago hattet Ihr beide ein profitables Handelsunternehmen. Ihr hattet Waren aus verschiedenen Teilen der Welt importiert und sie in viele Teile der sich neu entwickelnden Gebiete im Westen verschickt. Manche dieser Waren landeten sogar in Bereichen hier in der Nähe, in sehr unterentwickelten bäurischen Gehöften, wenn man sie als das bezeichnen kann. Ihr hattet sieben Kinder. Ihr denkt, dass Ihr heute graue Haare habt? Nun, Du warst der Vater, und Du warst eine ihm immer in Liebe zugeneigte launische Ehefrau. Du warst als „die Nervensäge“ bekannt (Gelächter), aber Du warst Dir nie sicher, ob Dein Ehemann treu war.

Auf vielen Reisen, auf denen Du als erfolgreicher Geschäftsmann Waren kauftest, bevor alles in Eurem Leben verlorenging, hast Du Augen auf andere geworfen. Und oft fanden sich ein Paar Hosen an anderen Orten auf. Du hast über diese Affären Bescheid gewusst. Und interessanterweise, warst Du oft erleichtert, weil Du nicht noch mehr „verdammte Kinder“ haben wolltest (Gelächter).

Es gab sogar Zeiten, wo Du ihn ermutigt hast, auf Geschäftsreise zu gehen, um ihn aus dem Weg zu haben. Du dachtest, dass das Führen der Bücher, sich um die Kinder zu kümmern und diese großzuziehen und im Grunde genommen das Gehirn des Geschäfts zu sein, mehr waren, als Du manchmal schaffen konntest. Eine Sache hast Du verlangt, und zwar dass er intakt in Dein Bett zurückkehrt. Kannst Du mir folgen? Denn wenn das nicht der Fall wäre und wenn seine Gefühle umherwandern würden, würdest Du dafür Sorge tragen, dass er dafür bezahlt, was Du ihm oft gesagt hast.

Du hattest also gewissermaßen einen hingebungsvollen Ehemann, obwohl er, was seine Fürsorge für die Kinder anbelangte, der Meinung war, dass Vaterliebe dadurch gezeigt wird, dass man die Rechnungen bezahlt und die Kinder ernährt und kleidet. Mehr konnte man unmöglich von Dir verlangen. Kannst Du mir folgen?

Und obwohl Du manchmal grolltest, weil Du so viele Kinder hattest und manchmal dachtest, dass es nicht Dein Fehler war, dass Du so viele hattest, hast Du nie bestritten, dass ein jedes von ihnen das Deine war. Und jedes von diesen, obwohl sie Dir viel Kummer bereiteten, machte doch, dass Du sehr stolz warst, dessen Vater zu sein. Die Kinder überlebten den großen Brand, Ihr Beide aber nicht.

Trotz der vielen Differenzen, die Ihr hattet, hattet Ihr interessanterweise beschlossen, zusammenzuhalten, ganz egal, was passiert. Und nach Eurem Tod und vielem Überlegen seid Ihr zum Schluss gekommen, dass jenes Leben mehr als genug Belohnung war, weil Ihr so viel mehr über die menschliche Natur verstanden habt als Ihr dachtet, dass man dies überhaupt verstehen könne. Manche kleineren Themen mögen Euch in dieser Lebenszeit wieder aufgesucht haben. Aber nun habt Ihr vielleicht eine reifere Perspektive bezüglich dieser Dinge. Ist das für Euch einleuchtend?

Interessanterweise habt Ihr in jenem Leben im Draußen eine große Schau abgezogen bezüglich der Herausforderungen, die Ihr für einander wart, aber im Privatbereich habt Ihr Euch gegenseitig angebetet, was signifikante Auswirkungen hatte sogar auf andere darauffolgende Leben. Manchmal seht Ihr vielleicht ein altes Paar, das wie Feuer und Wasser zusammenzupassen scheint. Und zutiefst darunter könnte man sich kein hingebungsvolleres Paar wünschen, und sogar in ihren bittersten Streitigkeiten sind sie ihrem Ideal ergeben. Versteht Ihr? Es gibt einen starken Bund, der mit diesen Leben wuchs. Aber diesmal habt Ihr nicht so viele Kinder, nicht wahr? Vielleicht war es das, was Euch im Trab hielt.

Dann verabschieden wir uns von Euren herrlichen Selbst. Und wir danken Euch für die Chance, Euch noch so viel besser kennengelernt haben zu dürfen. Und mögen Eure Träume und Eure Leben immer gesegnet sein. Und denkt daran, dass wir Euch vielleicht diesen Segen nicht spenden können, sondern dass Ihr ihn Euch selbst spenden müsst.