Re: Elias: Schuldgefühle

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Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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ROSE: … Was kann eine Person, die infolge einer schwierigen Kindheit oder irgendwelcher traumatischer Erlebnisse viele Probleme hat, ohne therapeutische Hilfe unternehmen, um ihren Schmerz zu lindern und ihre Wunden zu heilen und voranzuschreiten. Vieles, was Du in unseren letzten beiden Sitzungen sagtest, spricht dies bereits an, aber da ist noch etwas übrig geblieben. Deshalb möchte ich das jetzt anfragen.

ELIAS: Das, was das Individuen selbst ohne Interkationen seitens Anderer in dieser verwirrenden und finsteren Lage tun kann, ist dies: zu allererst einmal echt auf jeden Augenblick achtzugeben und die Erkenntnis dieses Augenblicks und keines anderen Augenblicks zu generieren, jenes: „In dieser Minute heuere ich nicht das an, was früher geschehen ist.“

Schuldgefühle rühren von früherem Geschehen her. Schuldgefühle und Bedauern/Reue sind Äußerungen, die in Bezug auf das generiert werden, was in der Vergangenheit war. Wenn Ihr im Augenblick seid, fühlt Ihr weder Schuld noch Reue. Ihr spürt sie erst dann, wenn Ihr den Vorgang wieder aufruft. Der erste Schritt ist es also, innezuhalten und genau diesen Augenblick zu verspüren, diese Sekunde und Minute. Und Euch selbst, nicht bloß in Gedanken, sondern in tatsächlich physischen Worten zu sagen: In dieser Minute geschieht das nicht. In dieser Minute heure ich nichts an, was ich bereue oder weswegen ich mich schuldig fühle. Fragt Euch: Was tue ich in dieser Minute, statt danach zu fragen, was Ihr getan habt oder tun werdet. Ich sitze, stehe, laufe, esse, was auch immer, und bestätigt das, was Ihr tut und fragt Euch: Ist das, was ich in dieser Minute tue, für irgendetwas oder irgendjemand schädlich? Nein. Es sei denn, Ihr heuert in diesem Augenblick eine Gewalttat an oder mordet, aber dann werdet Ihr Euch diese Frage nicht stellen.

Doch wenn Ihr Konflikte erlebt und bezüglich angehäufter Erlebnisse aus der Vergangenheit in dieser finsteren Position seid, wenn Ihr Reue und Schuldgefühle empfindet, könnt Ihr stoppen und auf das achtgeben, was Ihr in dieser Minute tut und Euch bestätigen, dass Ihr nichts tut, was einem Anderen schadet, und das ist der erste Schritt.

Ich schlage auch vor, dass Personen, die einen solch extremen Konflikt erleben und sich in einer solch finsteren Lage befinden, sich ein Herz nehmen und mit einem Anderen darüber sprechen, denn generell fällt es Euch in einer solchen Konfliktsituation sehr schwer, sie alleine zu ändern. Das ist zwar möglich, aber sehr schwierig, und wenn jemand in einer solche Situation ist, ist das, was er am meisten braucht und sucht, ein sich miteinander Verbinden, weil er das Gefühl hat, dass ihm genau das am meisten fehlt. Deshalb würde ich vorschlagen, dass eine solche Person es riskiert, mit einem Anderen zu sprechen.

ROSE: Was ist, wenn jemand sich nicht schuldig fühlt aber das Gefühl hat, ein Opfer zu sein, weil es verletzt wurde, sich sehr preisgegeben und hilflos fühlte und es kaum schaffte, emotional oder physisch zu überleben und sehr traumatisiert ist. Auf dieser Welt gibt es so viel Kummer und Schmerz und nicht jeder kann auf eine Therapie zugreifen.

ELIAS: Ja, das stimmt. Nicht jedes Individuum kann sich wieder da herausholen, und manche Individuen haben sehr gefährliche und verletzende Erlebnisse angeheuert und wurden somit Opfer, und sie haben sich an diese Rolle gewöhnt. Es mag Dir ungewöhnlich vorkommen, aber ich würde vorschlagen, dass sie sich mit einem Tier zusammentun, weil sie bereits sehr geringes Vertrauen sich selbst und Anderen gegenüber hegen und in diese Opferrolle versunken sind, und die heilsamste Handlung, die sie sich offerieren können, ist es, ein Tier zu haben.

Eure Tiere sind ultimativ annehmend. Sie urteilen nicht, reparieren nicht, erteilen keine Ratschläge, akzeptieren einfach und lieben, und somit sind sie sehr heilsam und sicher. Ohne Worte geben sie Euch eine Energie der Sicherheit. Das größte Geschenke, das sich eine solche verletzte, verwirrte Person mit dieser Opferrollen-Erfahrung offerieren kann, ist deshalb die einfache und sichere Verbindungen mit einem Tier.

Session #2886
[Listen To Audio] Tuesday, December 1, 2009 (Private/Phone)





BARB: Ich habe Schwierigkeiten mit dem, was ich in der Vergangenheit gewählt habe.

ELIAS: Das ist eine große Falle. Fahre bitte fort.

BARB: Und damit, dass ich jene Entscheidungen bereue. Ich habe bemerkt, dass ich viel Zeit damit verbringe, mich dafür zu tadeln und erkenne, dass ich das wirklich loslassen sollte, aber es geht immerzu im Kreis herum.

ELIAS: Meine Freundin, lass mich Dir dies zu allererst einmal sagen: Sei nett/sanft mit Dir selbst. Was auch immer Du in der Vergangenheit angeheuert hast und jetzt oder vielleicht schon einen Tag danach bereust, so findet dieses Bedauern im Rückblick statt, und der Grund dafür ist, dass Ihr Euch an jedem einzelnen Tag wandelt. Täglich gebt Ihr Euch mehr Informationen und wachst immer mehr.

Rückblicke beruhen auf der Gegenwarts-Perspektive, in der Ihr mehr gewahr seid als in der Vergangenheit, selbst wenn die Vergangenheit nur 5 Minuten zurück liegt, denn in fünf Minuten von Jetzt an verfügst Du über mehr Gewahrsein als genau in diesem Augenblick. Und jetzt hast Du buchstäblich mehr Gewahrsein als noch vor 5 Minuten.

Wenn Du Dir Deine der Vergangenheit gewählten Handlungen/Vorgänge ansiehst und meinst, das Du unzufrieden damit bist, sie nicht magst, dass sie schlecht waren oder Du es hättest viel besser machen können, sind das allesamt Aussagen aus der Jetzt-Perspektive. Alles, was Dich zu Deinem Tun in der Vergangenheit motivierte, hast Du aus dem damaligen Gewahrsein heraus getan, weshalb Du keine bessere Entscheidung hättest generieren können. Selbst wenn Du damals wusstest, dass manche Entscheidungen nicht gut waren, Du damit nicht zufrieden oder vielleicht sogar beschämt warst, konntest Du seinerzeit offensichtlich keine anderen Wahlmöglichkeiten erkennen, denn sonst hättest Du sie angeheuert. Also konntest Du sie nicht sehen.

So wie Du auch in genau diesem Augenblick nicht alle Deine Wahlmöglichkeiten (choices) sehen kannst. Wenn Du in einer Woche zurückblickst, siehst Du vielleicht, dass Du heute etwas hättest anders machen können, aber Du warst Dir dessen damals nicht gewahr.

Wir sprachen heute mit zwei Teilnehmern über das, was sie heute anheuern und in der Zukunft tun wollen. Ihre Gegenwart involviert deshalb teilweise das, worauf sie sich vorbereiten, wohin sie unterwegs sind und was sie bereits hinsichtlich ihres zukünftigen Tuns anheuern.

Beide heuern heute Entscheidungen entsprechend ihres heutigen Gewahrseins an. Vielleicht blicken sie in 6 Monaten auf heute zurück und sagen sich: „Die Antworten waren direkt vor meiner Nase. Warum habe ich sie nicht gesehen?“ Doch heute sehen sie diese nicht.

Oder sie sagen sich vielleicht in 6 Monaten: „Mein Leben ist toll. Ich bin so sehr erfolgreich und so dankbar dafür. Ich bin sehr zufrieden. Warum konnte ich das nicht schon vor 6 Monaten sehen und sorgte mich damals?“ Weil sie nicht sehen konnten, was in 6 Monaten sein wird.

Alles, was Ihr bereut, ist ein Euch erstickendes Unkraut, das Eurer Aufmerksamkeit nicht würdig ist. Ihr seid wertvoller und verdient mehr als das. Und Reue-Unkräuter brüten oft Scham aus, und das ist ein sehr hässliches Unkraut, das Ihr wirklich nicht verdient.

Meine Freundin, die Entscheidungen, die Du angeheuert und das, was auch immer Du getan haben magst, ganz egal, wie schrecklich sie Deiner Wahrnehmung nach wären, sind höchst wahrscheinlich buchstäblich weniger schrecklich. Und darüber hinaus ist es sinnlos, Dich zu kritisieren und über Dich zu urteilen und zu bereuen, denn das ändert nicht das, was war sondern kritisiert Dich noch mehr, weil es alles in die Gegenwart zieht, wo Du es mit Dir herumschleppst.

Vielleicht ist es an der Zeit, dass Du Dir bestätigst, dass Du frühere Entscheidungen und die seinerzeit von Dir angeheuerten Szenarien nicht lieben musst, doch Du kannst Dir bestätigen, dass Du damals keine anderen Wahlmöglichkeiten gesehen hast, weshalb Du, ganz egal, was Du heute darüber denkst oder weißt, damals keine anderen Entscheidungen hättest generieren können.

Deshalb ist es sinnlos, dieses Werturteil mit Dir herumzuschleppen, da Du keine anderen Entscheidungen hättest generieren können. Du erwartest nicht, dass ein Kind Entscheidungen trifft, zu denen es nicht fähig ist. Warum erwartest Du von Dir, Entscheidungen zu generieren, für die Du zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht fähig warst. Und denke daran: Reue ereignet sich rückblickend. Wenn Du eine Entscheidung triffst, bereust Du sie nicht in jenem Augenblick sondern erst später. Selbst wenn es am nächsten Tag wäre, geschieht es im Rückblick, denn im Augenblick tust Du das, was Du glaubst, tun zu können. Deshalb ist es sinnlos, über vergangene Erlebnisse zu urteilen, weil Du sie immer aus einer anderen Perspektive als damals beurteilst.

BARB: Ich bin wirklich gut darin, dies anderen Leuten zu sagen, aber mir selbst sage ich es nicht.

ELIAS: Meine Freundin, ich würde vorschlagen, vielleicht die Sitzung durchzulesen, die wir vor längere Zeit mit einer sehr kleine Gruppe hatten, die ich die Sitzung der Geheimnisse nannte (Sitzung 167). Für die Teilnehmer war es eine sehr schwierige und herausfordernde Sitzung. Ich forderte sie auf, echt an das zu denken und das zu evaluieren, was sie für ihr finsterstes und tiefstes Geheimnis hielten, jene eine Sache, für die sie sich am meisten verurteilten und für ihre unverzeihlichste Sünde hielten.

Und eine Woche später gab es eine weitere Geheimnis-Sitzung. (Sitzung 171). Und alle Teilnehmer offenbarten ihr Geheimnis, was jedem sehr schwer fiel, weil sie sich schämten. Scham geht Hand in Hand mit Geheimnissen. Scham und Stillschweigen sind Gesellen. Und wenn jemand wahrnimmt, dass das, was er gewählt hat, so schrecklich ist, dass er darüber schweigt und Scham ausbrütet, die dann schwärt, erschafft das dieses sehr starke Unkraut der Reue.

Jeder Teilnehmer schämte sich und war verlegen, und es fiel ihnen schwer, darüber zu sprechen, und als sie darüber sprachen lernten sie, dass ihr eigenes Werturteil viel stärker war als das der Anderen, die sie unterstützten, als sie ihre schrecklichen Sünden mitteilten und nicht darüber urteilten, und dass die Einzigen, die darüber urteilten, sie selbst waren. Sieh Dir jene Sitzungen an. Einige Äußerungen, die die Teilnehmer mitteilten, waren Handlungen, über die Viele urteilen würden, was sie aber in dieser Gesellschaft nicht taten, und das heftigste Urteil kam von den Betroffenen selbst.

Meine Freundin, Ihr seid in dieser Realität, um zu erleben und zu erkunden, was nicht unbedingt gleich ist mit konstant guten und behaglichen Erlebnissen. Das ist Teil dieser Umschaltung, die in die Richtung geht, Eure Realität absichtlich zu erschaffen und nicht nur zu wissen, dass Ihr sie erschafft, sondern sie vorsätzlich in der gewünschten Richtung zu erschaffen, was eine ganz neue Äußerung, ein Meister-Quellen-Ereignis ist, das Ihr erst seit 118 Jahren anheuerte, was in Eurer Geschichte ein Augenblick ist.

Meine Freundin, was die Erwartung anbelangt, fähig zu sein, Eure Realität vorsätzlich exzellent und immer auf eine Weise zu erschaffen, die Euch gefällt, mit der Ihr zufrieden seid und Euch wohlfühlt, das ist sogar jetzt unelastisch. Doch Ihr lernt und expandiert.

Wieso bist Du weniger als alle Jene, die Du ermutigst, ganz egal, wer sie auch wären. Angesichts Deiner Energie wäre es nicht überraschend, dass Du einer Person begegnest, die Dir gesteht, dass sie jemanden getötet hat, und wenn diese Person sich sehr schämt und sehr hart über sich selbst urteilt und ihre Tat bereut, würde ich sagen, dass Du wahrscheinlich Ermutigung und Mitgefühl äußern würdest. Und hast Du kürzlich jemanden umgebracht? Das bezweifle ich. Du verdienst nicht weniger als Andere.

Du verdienst es, freundlich mit Dir zu sein. Vergib Dir nicht, denn Vergebung unterstellt, das Du vorsätzlich etwas Falsches getan hast. Du hast nichts Falsches getan. Du hast Entscheidungen getroffen entsprechend Deines damaligen Gewahrseins, und da ist alles. Du musst diese Entscheidungen nicht lieben und musst heute nicht mit ihnen einiggehen, aber Du kannst sie akzeptieren im Wissen, dass Du seinerzeit kein anderes Gewahrsein hattest.

BARB: Vielen Dank.

ELIAS: Und ich werde Dir starke Energie senden, um Dich zu trösten und zu ermutigen, dieses Annehmen Dir selbst gegenüber zu äußern. Es gibt nichts, was irgendeiner von Euch tun könnte, das so schrecklich wäre, dass Ihr es immerdar mit Euch herumschleppen müsstet.


Session 20180318-1
Sunday, March 18, 2018 (Group/Webinar)