Elias: Sitzung 20151024-1
Verfasst: 02 Nov 2015, 07:18
Elias Channelings Deutsch
Mary Ennis
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Session 20151024-1
ELIAS: Heute werden wir über einige unserer Lieblingsthemen sprechen: Präsent-Sein, Gefühle und deren Äußern, und auch warum ihr auf Negatives achtgebt.
Warum ist Negatives wichtiger, und warum überschattet es anscheinende immer das Positive? Warum erinnert Ihr Euch mehr an negative als an positive Erlebnisse? Warum tendiert Ihr dazu, mehr negative als positive Geschichten zu erzählen? Warum befassen sich Eure Gespräche mehr mit dem, was falsch ist als mit dem, was richtig ist, mit dem, was unbehaglich ist, statt mit dem, was behaglich ist, oder mit dem, was nicht geschieht, statt mit dem, was Ihr zustande bringt?
Die Daten der Wissenschaftler beruhen auf ihren Beobachtungen und Messungen, und wenn sie mehr negative Assoziationen, Verhaltensweisen oder Erlebnisse bemerken, schließen sie daraus, dass Ihr dazu tendiert, mehr negative Erlebnisse zu erinnern und dass Ihr von negativen Äußerungen mehr angezogen werdet als von positiven, aber das ist nicht richtig. Ihr neigt nicht wirklich mehr zum Erinnern oder Fokussieren von Negativem statt Positiven. Dies verbindet sich auch sehr gut mit dem Thema Gefühle und deren Äußern.
Wenn Ihr etwas Positives, Behagliches oder Erfreuliches erlebt, neigt Ihr dazu, dies zumindest teilweise zu äußern. Ihr äußert manches, vielleicht alles davon, denn wie wir kürzlich besprachen, seid Ihr nicht ans Äußern von Gefühlen gewöhnt. Doch Ihr neigt mehr dazu, ein positives Gefühl spontan zu äußern und diese Energie sofort freizusetzen. Wenn Ihr etwas Positives erlebt und glücklich und begeistert seid und etwas zustande bringt, setzt Ihr im Allgemeinen diese Energie sehr schnell wieder frei, wenn nicht sogar unmittelbar in diesem Augenblick. Ihr haltet sie nicht fest und verweilt nicht auf diesem positiven Erlebnis.
Wenn Ihr etwas Positives erlebt, bestätigt Ihr dies. Ihr bestätigt positive Erlebnisse, wenn sie geschehen und wenn Ihr sie generiert. Ihr nicht auf dem positiven Erlebnis und versucht nicht, es zu analysieren. Ihr versucht nicht, herauszufinden: Warum hatte ich dieses positive Erlebnis? Ihr akzeptiert es, heißt es willkommen und gebt es frei. Ganz egal, wie begeistert Ihr von einem positiven Erlebnis sein mögt, fühlt Ihr es in weniger als einer Stunde hinterher nicht mehr, denkt nicht mehr darüber nach, sprecht es nicht an und haltest es nicht fest. Es ist dahin.
Aber das, was Ihr gelernt habt, was man Euch lehrte und worin Ihr bestärkt wurdet – und vieles davon wurde durch das Aufkommen der Psychologie initiiert - ermutigt Euch dazu, über alle Eure negativen Erlebnisse nachzudenken, sie zu analysieren und ausknobeln und immer wieder durchzuspielen. So wurden negative Erlebnisse signifikant und wichtig. Sie sind bedeutungsvoll. Auch positive Erlebnisse sind bedeutungsvoll, aber man lehrte Euch nicht, die Bedeutung positiver Erlebnisse zu evaluieren, oder das zu evaluieren, was sie verursachte. Man lehrte Euch, über negative Erlebnisse nachzudenken, sie zu analysieren und darin zu verweilen.
Das wurde Euch so eingeimpft, das Ihr es auch bei Euren Kindern bestärkt: “Sage mir, was Dich stört. Was beunruhigt Dich?“ Und Ihr meint, das Ihr mit Euren Kindern kommuniziert und sie ermutigt, sich selbst zu äußern. Aber Ihr sagt nicht: „Sprich mit mir über das, was Du zustande gebracht hast. Sage mir, was Dich freut. Sage mir, was Du fühlst, wenn Du entzückt bist und woran Du interessiert bist.“ Ihr seht den Gesichtsausdruck eines Kindes und fragt sofort: „Hat Dich jemand geärgert. Fühlst Du Dich nicht wohl?“
Damit generiert Ihr, dass negative Äußerungen wichtiger sind als Positive. Was ist das Klischee? Ihr könnt Euch nicht von einem Zugunglück abwenden. Was seht Ihr im Fernsehen? Die Nachrichten. Und was bringen sie Euch? Bringen sie Euch Errungenschaften, Glückseligkeit, Freude, Freiheit, Begeisterung oder Kreativität? Nein. Im Allgemeinen berichten sie über Tod, Zerstörung, Debatten, Streitigkeiten; Verbrechen und schlechtes Wetter. Wenn das Wetter schön ist und Euch anspornen würde, den Tag freudig zu genießen, wird der Wettermann wahrscheinlich sagen: „Das Wetter wird gut sein“ oder „Die Sonne wird scheinen“ und dies wird nur wenig Platz einnehmen, es sei denn, er fügt hinzu: „Aber es wird heiß, schwül und unbehaglich sein.“
Ihr gebt automatisch auf Negatives Acht. Ihr seid so sehr daran gewöhnt, es zu bemerken. Nicht dass Negatives attraktiver wäre als Positives, und gibt auch nicht unbedingt mehr negative Erlebnisse oder Äußerungen als Positive. Ihr habt das Negative wichtig gemacht, und Positives ist nur momentan wichtig, doch Beide sollten nur im Augenblick wichtig sein.
Was tut Ihr, wenn Ihr ein negatives Erlebnis generiert? Ihr erlebt es, analysiert es, teilt es Anderen mit, sprecht darüber, sprecht wieder darüber, sprecht wieder darüber, mit jedem, der Euch zuhört, und Ihr wieder holt es immer wieder und wieder. Und wie oft wiederholt Ihr dies: „Ich habe das fertiggebracht, und es war so toll.“ Ihr sagt das vielleicht einmal, oder auch zweimal. Danach wird es Euch wahrscheinlich langweilen, und Ihr werdet nicht mehr darüber sprechen, weil es nicht dramatisch ist. Negative Erlebnisse könnt Ihr sehr dramatisieren.
Und warum sind sie sonst noch attraktiv? Wenn Ihr über Negatives sprecht, hofft Ihr, Sympathie, Mitgefühl, Empathie und Aufmerksamkeit zu erlangen und wollt zur Kenntnis genommen werden. Wenn Ihr etwa Positives erlebt, ist das ein sehr persönliches Erlebnis. Das, was für Euch gut ist, mag für einen Anderen unwichtig sein. Was Euch begeistert, mag für einen Anderen banal sein, oder er mag an diesem behaglichen, zufriedenstellenden und erfreulichen Erlebnis nicht interessiert sein. Ihr lernt deshalb schon in sehr jungen Jahren, dass Ihr Euch - wenn Ihr beachtet werden wollt - so äußern müsst, das Ihr die Aufmerksamkeit Anderer gewinnt.
Ihr alle wollt zur Kenntnis genommen werden und wissen, dass Ihr wichtig seid und wollt das bestätigt haben. Und während die Leute nicht an dem interessiert sind, was Euch begeistert, befriedigt oder was Ihr zustande gebracht habt, hören sie Euch aber zu und geben Acht, wenn Ihr Euch nicht wohl fühlt, traurig oder wütend seid oder Angst habt. Und warum ist das so? Weil es leicht ist, darauf ein Echo zu bringen. Es ist nicht leicht, ein Echo auf positive Erlebnisse zu erbringen, denn Ihr alle unterscheidet Euch so sehr von einander, und Eure Interessen sind so unterschiedlich, und das, was den Einen begeistert, was gut und zufriedenstellend oder eine Errungenschaft für ihn ist, unterscheidet sich bei allen, weshalb es schwieriger ist, auf die Leistungen und Begeisterung eines Anderen ein Echo zu bringen.
Wenn Ihr sagt: „Ich bin stolz auf mich. Ich habe in zwei Stunden eine ganze Mauer angestrichen und fühle mich großartig“, werden viele antworten: „Das ist nett.“
ANN: “Gut gemacht.”
ELIAS: “Ich freue mich, dass Du mit Dir zufrieden bist.” Denn sie selbst mögen nicht daran interessiert sein, eine ganze Mauer anzustreichen. Und es mag ihnen auch nicht wie eine Leistung vorkommen, weil sie es nicht tun würden. Sie wissen also nicht, wie sie ein Echo darauf erbringen könnten. Sie können vorgeben, dies zu tun, und Du sowie auch sie selbst werden wissen, das es unaufrichtig ist. Der Andere würde vorgeben, das zu tun und auf und ab springen und sagen: „Das ist so faszinierend. Ich bin so glücklich, dass Du die Mauer gestrichen hast“, doch Du würdest wissen, dass das unaufrichtig war, und auch er wird es wissen. Es ist kein wirkliches Echo.
Auf Echos gebt Ihr Acht und werdet von ihnen angezogen, weil sie Euch validieren. Sie bestätigen Euch, das der Andere sich mit Euch verbindet, und deshalb seid Ihr wichtig. Er sieht, hört und verstehe Euch, und das ist wichtig. Wenn Ihr von einer Errungenschaft erzählt, ist es schwierig, Euch hierfür ein Echo zu erbringen. Wenn Ihr sagt: „Gestern sprach ich mit Sally, und ich habe mich geärgert, weil sie ständig von sich selbst redet und nicht zuhört“ wird Euer Gesprächspartner wahrscheinlich sagen: „Das weiß ich. Ich habe es auch erlebt“, und Ihr seid validiert und habt ein Echo bekommen.
Dies ist es, was häufig geschieht. Wenn es gemeinsame Interessen gibt, gebt Ihr in Gesprächen mit Anderen Acht und generiert eine ganze spezifische Methode. Ein Individuum präsentiert ein Thema, und der Andere hört zu, und was tut er, während er zuhört? Ihr meint zuzuhören und tut es teilweise. Und was tut Ihr sonst noch? Ihr wisst es noch nicht einmal. Ihr denkt nicht, sondern Ihr greift sofort auf Informationen zu: „Welche ähnlichen Erinnerungen und Erlebnisse habe ich, die ich verstehen und damit in Verbindung bringen kann?“ Das erfordert kein Denken. Ihr denkt nicht sondern greift auf Informationen zu. Und bei diesem Zugriff auf Informationen hört Ihr teilweise zu. Ihr greift auf Informationen zu, um eine Echo zu erbringen. Das ist es, was Ihr tut. Ihr wollt ein Echo bekommen, und Ihr wollt dem Anderen Euer Echo erbringen, denn so verbindet Ihr Euch und validiert Euch gegenseitig.
In eine Debatte heuert Ihr Denken an. Debatten unterscheiden sich sehr von Gesprächen. In einer Debatte bringt Ihr Euch in die Oppositionsposition, und es gibt einen Wettbewerb, in dem ganz klar festliegt, dass Einer gewinnen wird. Einer hat Recht, und der Andere nicht. Und die Debatte dient als Wettbewerb um festzulegen, wer Recht hat und wessen Meinung als richtig akzeptiert werden wird. Debatten unterscheiden sich sehr von Gesprächen. Und in einer Debatte denkt Ihr, weil Ihr berechnet, wie Ihr mehr im Recht als der Andere und somit überzeugend sein könnt.
Doch im Gespräch wollt ihr Euch miteinander verbinden und zur Kenntnis genommen werden und den Anderen zur Kenntnis nehmen, und Eure Methode ist die des gegenseitigen Echos. Und mit negativen Erlebnissen könnt Ihr das am leichtesten und effektivsten tun, denn Ihr könnt sie miteinander teilen. Selbst wenn die Erlebnisse sich unterscheiden, sind die Gefühle doch die Gleichen. Deshalb spielt das Erlebnis selbst nicht wirklich eine Rolle, denn ein Individuen sagt vielleicht: „Ich habe das erlebt, und es war schrecklich“ und das Andere mag ein völlig anderes Szenario offerieren und sagen: „Ich weiß, was Du meinst, weil ich dies erlebt habe“ und es ist ein völlig anderes Erlebnis, aber das Gefühlt ist das Gleiche, und das ist es, was sie als Echo erbringen und das, womit Ihr Euch verbindet. Und so generiert Ihr dieses zum Ausdruck-Bringen von Wichtigkeit. Ihr nehmt Euch gegenseitig zur Kenntnis und anerkennt die Wichtigkeit des Anderen und verbindet Euch mit ihm und seinen Gefühlen.
Weil Ihr auf positiven Gefühlen nicht verweilt, sie nicht festhaltet und sie freisetzt, scheinen sie so flüchtig zu sein. Da Ihr sie nicht festhaltet, fällt es Euch schwer, in Eurem Inneren auf diese Informationen zuzugreifen und sie auf gleiche Weise zu äußern: „Ich bin so begeistert, weil ich diese Mauer gestrichen habe!“ und das andere Individuum erwidert: „Ich weiß was Du meinst. Gestern fuhr ich in einen anderen Bundesstaat und war so begeistert.“ Das wäre ein Beispiel für das miteinander Teilen von Leistungen und Begeisterung und wie Ihr dies nachempfindet.
Da Ihr zum Berichten positiver Erlebnisse nicht ermutigt werdet, wisst Ihr nicht automatisch, wie Ihr sie nachempfinden und dem Anderen schildern könnt. Ihr entlasst das Thema nicht, sprecht die Gefühle nicht an und äußert Eure gefühlsmäßige Verbindung mit dem Anderen nicht. Ihr fokussiert Euch auf das Thema und könnt kein Echo erbringen.
Das Echo betrifft nicht das Thema der negativen Äußerungen sondern bezieht sich auf das Gefühl, und bei Negativem fällt Euch das leichter, da dies so automatisch ist. Aber es ist nicht so, das Ihr prädisponiert wärt, mehr auf Negatives zu achten, sondern weil man Euch dies lehrte. Ihr werdet ermutigt, mehr auf Negatives zu achten und Euch selbst ständig zu hinterfragen.
Selbst wenn Euch Informationen offeriert werden, die Euch ermutigen und ermächtigen, Euch positiv zu äußern und es zustande zu bringen, zweifelt Ihr an Euch und fragt Euch: “Was mache ich falsch? Warum bin ich weniger versiert als ich es sein sollte? Ich verfüge über viele Informationen und bringe es nicht zustande“, oder „Ich stecke fest. Was ist falsch an mir? Was tue ich nicht?“ statt zu fragen: „Was tue ich?“
Teilweise ist das auch sehr damit verbunden, dass Ihr nicht wisst, wie Ihr Euch äußern könnt. Ihr habt das so gut gelernt, dass Ihr vergessen habt, Euch selbst und das, was Ihr fühlt, zu äußern, oder man lehrte Euch, dass das unpassend wäre. Manchmal dürft Ihr Euch äußern, aber nicht immer. Es gibt Zeiten und Orte, wo Ihr Eure Gefühle äußern dürft und andere, wo es unpassend ist. Tut es also nicht oder nur dann, wenn Ihr alleine seid.
Aber wie tut Ihr das alleine? Ihr könnt es tun, aber ich würde wetten, dass die meisten von Euch es nicht tun, denn sie wissen nicht wie. Und wenn Ihr dann alleine seid, ist der Augenblick vorüber, und Ihr habt Euch herausgeredet oder habt es überspielt und Euch gesagt, dass es unwichtig ist.
Und was bewirkt das? Es hält die Energie fest. Ihr habt sie nicht geäußert und nicht freigesetzt, weshalb sie festgehalten wird. Und das ist ein weitere Grund weshalb Ihr mehr auf Negatives als auf Positives achtgebt, weil Ihr die negative Energie festhaltet, währen Ihr positive Energie fast unmittelbar freisetzt. Deshalb ist das Negative immer eine Erinnerung, denn diese Energie wird geäußert werden.
Und wie äußert Ihr Gefühle? Wie Ihr wisst, sind sie Signale, die Ihr auf sehr unterschiedliche, gleichermaßen effiziente und effektive Art und Weise äußern könnt. Ein Gefühl muss nicht so geäußert werden, wie es identifiziert wird. Das Gefühl von Traurigkeit muss nicht durch Weinen geäußert werden. Diese Energie kann auch anders geäußert werden. Ein interessanter und sehr effektiver Trick ist es, das Gegenteil des Gefühls zu äußern.
Diese Methode ist hervorragend, und zwar weil sie mehr zustande bringt als bloß ein Gefühl zu äußern. Sie bewirkt, dass Ihr mehr gewahr seid. Denn um zu definieren, was das Gegenteil Eures Gefühls ist, müsst Ihr das Gefühl und seine Bedeutung klar definieren. Denn wenn Ihr nicht wisst, was das Gefühl ist und was es für Euch bedeutet, könnt Ihr das Gegenteil nicht definieren.
(Fortsetzung folgt)
Mary Ennis
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Session 20151024-1
ELIAS: Heute werden wir über einige unserer Lieblingsthemen sprechen: Präsent-Sein, Gefühle und deren Äußern, und auch warum ihr auf Negatives achtgebt.
Warum ist Negatives wichtiger, und warum überschattet es anscheinende immer das Positive? Warum erinnert Ihr Euch mehr an negative als an positive Erlebnisse? Warum tendiert Ihr dazu, mehr negative als positive Geschichten zu erzählen? Warum befassen sich Eure Gespräche mehr mit dem, was falsch ist als mit dem, was richtig ist, mit dem, was unbehaglich ist, statt mit dem, was behaglich ist, oder mit dem, was nicht geschieht, statt mit dem, was Ihr zustande bringt?
Die Daten der Wissenschaftler beruhen auf ihren Beobachtungen und Messungen, und wenn sie mehr negative Assoziationen, Verhaltensweisen oder Erlebnisse bemerken, schließen sie daraus, dass Ihr dazu tendiert, mehr negative Erlebnisse zu erinnern und dass Ihr von negativen Äußerungen mehr angezogen werdet als von positiven, aber das ist nicht richtig. Ihr neigt nicht wirklich mehr zum Erinnern oder Fokussieren von Negativem statt Positiven. Dies verbindet sich auch sehr gut mit dem Thema Gefühle und deren Äußern.
Wenn Ihr etwas Positives, Behagliches oder Erfreuliches erlebt, neigt Ihr dazu, dies zumindest teilweise zu äußern. Ihr äußert manches, vielleicht alles davon, denn wie wir kürzlich besprachen, seid Ihr nicht ans Äußern von Gefühlen gewöhnt. Doch Ihr neigt mehr dazu, ein positives Gefühl spontan zu äußern und diese Energie sofort freizusetzen. Wenn Ihr etwas Positives erlebt und glücklich und begeistert seid und etwas zustande bringt, setzt Ihr im Allgemeinen diese Energie sehr schnell wieder frei, wenn nicht sogar unmittelbar in diesem Augenblick. Ihr haltet sie nicht fest und verweilt nicht auf diesem positiven Erlebnis.
Wenn Ihr etwas Positives erlebt, bestätigt Ihr dies. Ihr bestätigt positive Erlebnisse, wenn sie geschehen und wenn Ihr sie generiert. Ihr nicht auf dem positiven Erlebnis und versucht nicht, es zu analysieren. Ihr versucht nicht, herauszufinden: Warum hatte ich dieses positive Erlebnis? Ihr akzeptiert es, heißt es willkommen und gebt es frei. Ganz egal, wie begeistert Ihr von einem positiven Erlebnis sein mögt, fühlt Ihr es in weniger als einer Stunde hinterher nicht mehr, denkt nicht mehr darüber nach, sprecht es nicht an und haltest es nicht fest. Es ist dahin.
Aber das, was Ihr gelernt habt, was man Euch lehrte und worin Ihr bestärkt wurdet – und vieles davon wurde durch das Aufkommen der Psychologie initiiert - ermutigt Euch dazu, über alle Eure negativen Erlebnisse nachzudenken, sie zu analysieren und ausknobeln und immer wieder durchzuspielen. So wurden negative Erlebnisse signifikant und wichtig. Sie sind bedeutungsvoll. Auch positive Erlebnisse sind bedeutungsvoll, aber man lehrte Euch nicht, die Bedeutung positiver Erlebnisse zu evaluieren, oder das zu evaluieren, was sie verursachte. Man lehrte Euch, über negative Erlebnisse nachzudenken, sie zu analysieren und darin zu verweilen.
Das wurde Euch so eingeimpft, das Ihr es auch bei Euren Kindern bestärkt: “Sage mir, was Dich stört. Was beunruhigt Dich?“ Und Ihr meint, das Ihr mit Euren Kindern kommuniziert und sie ermutigt, sich selbst zu äußern. Aber Ihr sagt nicht: „Sprich mit mir über das, was Du zustande gebracht hast. Sage mir, was Dich freut. Sage mir, was Du fühlst, wenn Du entzückt bist und woran Du interessiert bist.“ Ihr seht den Gesichtsausdruck eines Kindes und fragt sofort: „Hat Dich jemand geärgert. Fühlst Du Dich nicht wohl?“
Damit generiert Ihr, dass negative Äußerungen wichtiger sind als Positive. Was ist das Klischee? Ihr könnt Euch nicht von einem Zugunglück abwenden. Was seht Ihr im Fernsehen? Die Nachrichten. Und was bringen sie Euch? Bringen sie Euch Errungenschaften, Glückseligkeit, Freude, Freiheit, Begeisterung oder Kreativität? Nein. Im Allgemeinen berichten sie über Tod, Zerstörung, Debatten, Streitigkeiten; Verbrechen und schlechtes Wetter. Wenn das Wetter schön ist und Euch anspornen würde, den Tag freudig zu genießen, wird der Wettermann wahrscheinlich sagen: „Das Wetter wird gut sein“ oder „Die Sonne wird scheinen“ und dies wird nur wenig Platz einnehmen, es sei denn, er fügt hinzu: „Aber es wird heiß, schwül und unbehaglich sein.“
Ihr gebt automatisch auf Negatives Acht. Ihr seid so sehr daran gewöhnt, es zu bemerken. Nicht dass Negatives attraktiver wäre als Positives, und gibt auch nicht unbedingt mehr negative Erlebnisse oder Äußerungen als Positive. Ihr habt das Negative wichtig gemacht, und Positives ist nur momentan wichtig, doch Beide sollten nur im Augenblick wichtig sein.
Was tut Ihr, wenn Ihr ein negatives Erlebnis generiert? Ihr erlebt es, analysiert es, teilt es Anderen mit, sprecht darüber, sprecht wieder darüber, sprecht wieder darüber, mit jedem, der Euch zuhört, und Ihr wieder holt es immer wieder und wieder. Und wie oft wiederholt Ihr dies: „Ich habe das fertiggebracht, und es war so toll.“ Ihr sagt das vielleicht einmal, oder auch zweimal. Danach wird es Euch wahrscheinlich langweilen, und Ihr werdet nicht mehr darüber sprechen, weil es nicht dramatisch ist. Negative Erlebnisse könnt Ihr sehr dramatisieren.
Und warum sind sie sonst noch attraktiv? Wenn Ihr über Negatives sprecht, hofft Ihr, Sympathie, Mitgefühl, Empathie und Aufmerksamkeit zu erlangen und wollt zur Kenntnis genommen werden. Wenn Ihr etwa Positives erlebt, ist das ein sehr persönliches Erlebnis. Das, was für Euch gut ist, mag für einen Anderen unwichtig sein. Was Euch begeistert, mag für einen Anderen banal sein, oder er mag an diesem behaglichen, zufriedenstellenden und erfreulichen Erlebnis nicht interessiert sein. Ihr lernt deshalb schon in sehr jungen Jahren, dass Ihr Euch - wenn Ihr beachtet werden wollt - so äußern müsst, das Ihr die Aufmerksamkeit Anderer gewinnt.
Ihr alle wollt zur Kenntnis genommen werden und wissen, dass Ihr wichtig seid und wollt das bestätigt haben. Und während die Leute nicht an dem interessiert sind, was Euch begeistert, befriedigt oder was Ihr zustande gebracht habt, hören sie Euch aber zu und geben Acht, wenn Ihr Euch nicht wohl fühlt, traurig oder wütend seid oder Angst habt. Und warum ist das so? Weil es leicht ist, darauf ein Echo zu bringen. Es ist nicht leicht, ein Echo auf positive Erlebnisse zu erbringen, denn Ihr alle unterscheidet Euch so sehr von einander, und Eure Interessen sind so unterschiedlich, und das, was den Einen begeistert, was gut und zufriedenstellend oder eine Errungenschaft für ihn ist, unterscheidet sich bei allen, weshalb es schwieriger ist, auf die Leistungen und Begeisterung eines Anderen ein Echo zu bringen.
Wenn Ihr sagt: „Ich bin stolz auf mich. Ich habe in zwei Stunden eine ganze Mauer angestrichen und fühle mich großartig“, werden viele antworten: „Das ist nett.“
ANN: “Gut gemacht.”
ELIAS: “Ich freue mich, dass Du mit Dir zufrieden bist.” Denn sie selbst mögen nicht daran interessiert sein, eine ganze Mauer anzustreichen. Und es mag ihnen auch nicht wie eine Leistung vorkommen, weil sie es nicht tun würden. Sie wissen also nicht, wie sie ein Echo darauf erbringen könnten. Sie können vorgeben, dies zu tun, und Du sowie auch sie selbst werden wissen, das es unaufrichtig ist. Der Andere würde vorgeben, das zu tun und auf und ab springen und sagen: „Das ist so faszinierend. Ich bin so glücklich, dass Du die Mauer gestrichen hast“, doch Du würdest wissen, dass das unaufrichtig war, und auch er wird es wissen. Es ist kein wirkliches Echo.
Auf Echos gebt Ihr Acht und werdet von ihnen angezogen, weil sie Euch validieren. Sie bestätigen Euch, das der Andere sich mit Euch verbindet, und deshalb seid Ihr wichtig. Er sieht, hört und verstehe Euch, und das ist wichtig. Wenn Ihr von einer Errungenschaft erzählt, ist es schwierig, Euch hierfür ein Echo zu erbringen. Wenn Ihr sagt: „Gestern sprach ich mit Sally, und ich habe mich geärgert, weil sie ständig von sich selbst redet und nicht zuhört“ wird Euer Gesprächspartner wahrscheinlich sagen: „Das weiß ich. Ich habe es auch erlebt“, und Ihr seid validiert und habt ein Echo bekommen.
Dies ist es, was häufig geschieht. Wenn es gemeinsame Interessen gibt, gebt Ihr in Gesprächen mit Anderen Acht und generiert eine ganze spezifische Methode. Ein Individuum präsentiert ein Thema, und der Andere hört zu, und was tut er, während er zuhört? Ihr meint zuzuhören und tut es teilweise. Und was tut Ihr sonst noch? Ihr wisst es noch nicht einmal. Ihr denkt nicht, sondern Ihr greift sofort auf Informationen zu: „Welche ähnlichen Erinnerungen und Erlebnisse habe ich, die ich verstehen und damit in Verbindung bringen kann?“ Das erfordert kein Denken. Ihr denkt nicht sondern greift auf Informationen zu. Und bei diesem Zugriff auf Informationen hört Ihr teilweise zu. Ihr greift auf Informationen zu, um eine Echo zu erbringen. Das ist es, was Ihr tut. Ihr wollt ein Echo bekommen, und Ihr wollt dem Anderen Euer Echo erbringen, denn so verbindet Ihr Euch und validiert Euch gegenseitig.
In eine Debatte heuert Ihr Denken an. Debatten unterscheiden sich sehr von Gesprächen. In einer Debatte bringt Ihr Euch in die Oppositionsposition, und es gibt einen Wettbewerb, in dem ganz klar festliegt, dass Einer gewinnen wird. Einer hat Recht, und der Andere nicht. Und die Debatte dient als Wettbewerb um festzulegen, wer Recht hat und wessen Meinung als richtig akzeptiert werden wird. Debatten unterscheiden sich sehr von Gesprächen. Und in einer Debatte denkt Ihr, weil Ihr berechnet, wie Ihr mehr im Recht als der Andere und somit überzeugend sein könnt.
Doch im Gespräch wollt ihr Euch miteinander verbinden und zur Kenntnis genommen werden und den Anderen zur Kenntnis nehmen, und Eure Methode ist die des gegenseitigen Echos. Und mit negativen Erlebnissen könnt Ihr das am leichtesten und effektivsten tun, denn Ihr könnt sie miteinander teilen. Selbst wenn die Erlebnisse sich unterscheiden, sind die Gefühle doch die Gleichen. Deshalb spielt das Erlebnis selbst nicht wirklich eine Rolle, denn ein Individuen sagt vielleicht: „Ich habe das erlebt, und es war schrecklich“ und das Andere mag ein völlig anderes Szenario offerieren und sagen: „Ich weiß, was Du meinst, weil ich dies erlebt habe“ und es ist ein völlig anderes Erlebnis, aber das Gefühlt ist das Gleiche, und das ist es, was sie als Echo erbringen und das, womit Ihr Euch verbindet. Und so generiert Ihr dieses zum Ausdruck-Bringen von Wichtigkeit. Ihr nehmt Euch gegenseitig zur Kenntnis und anerkennt die Wichtigkeit des Anderen und verbindet Euch mit ihm und seinen Gefühlen.
Weil Ihr auf positiven Gefühlen nicht verweilt, sie nicht festhaltet und sie freisetzt, scheinen sie so flüchtig zu sein. Da Ihr sie nicht festhaltet, fällt es Euch schwer, in Eurem Inneren auf diese Informationen zuzugreifen und sie auf gleiche Weise zu äußern: „Ich bin so begeistert, weil ich diese Mauer gestrichen habe!“ und das andere Individuum erwidert: „Ich weiß was Du meinst. Gestern fuhr ich in einen anderen Bundesstaat und war so begeistert.“ Das wäre ein Beispiel für das miteinander Teilen von Leistungen und Begeisterung und wie Ihr dies nachempfindet.
Da Ihr zum Berichten positiver Erlebnisse nicht ermutigt werdet, wisst Ihr nicht automatisch, wie Ihr sie nachempfinden und dem Anderen schildern könnt. Ihr entlasst das Thema nicht, sprecht die Gefühle nicht an und äußert Eure gefühlsmäßige Verbindung mit dem Anderen nicht. Ihr fokussiert Euch auf das Thema und könnt kein Echo erbringen.
Das Echo betrifft nicht das Thema der negativen Äußerungen sondern bezieht sich auf das Gefühl, und bei Negativem fällt Euch das leichter, da dies so automatisch ist. Aber es ist nicht so, das Ihr prädisponiert wärt, mehr auf Negatives zu achten, sondern weil man Euch dies lehrte. Ihr werdet ermutigt, mehr auf Negatives zu achten und Euch selbst ständig zu hinterfragen.
Selbst wenn Euch Informationen offeriert werden, die Euch ermutigen und ermächtigen, Euch positiv zu äußern und es zustande zu bringen, zweifelt Ihr an Euch und fragt Euch: “Was mache ich falsch? Warum bin ich weniger versiert als ich es sein sollte? Ich verfüge über viele Informationen und bringe es nicht zustande“, oder „Ich stecke fest. Was ist falsch an mir? Was tue ich nicht?“ statt zu fragen: „Was tue ich?“
Teilweise ist das auch sehr damit verbunden, dass Ihr nicht wisst, wie Ihr Euch äußern könnt. Ihr habt das so gut gelernt, dass Ihr vergessen habt, Euch selbst und das, was Ihr fühlt, zu äußern, oder man lehrte Euch, dass das unpassend wäre. Manchmal dürft Ihr Euch äußern, aber nicht immer. Es gibt Zeiten und Orte, wo Ihr Eure Gefühle äußern dürft und andere, wo es unpassend ist. Tut es also nicht oder nur dann, wenn Ihr alleine seid.
Aber wie tut Ihr das alleine? Ihr könnt es tun, aber ich würde wetten, dass die meisten von Euch es nicht tun, denn sie wissen nicht wie. Und wenn Ihr dann alleine seid, ist der Augenblick vorüber, und Ihr habt Euch herausgeredet oder habt es überspielt und Euch gesagt, dass es unwichtig ist.
Und was bewirkt das? Es hält die Energie fest. Ihr habt sie nicht geäußert und nicht freigesetzt, weshalb sie festgehalten wird. Und das ist ein weitere Grund weshalb Ihr mehr auf Negatives als auf Positives achtgebt, weil Ihr die negative Energie festhaltet, währen Ihr positive Energie fast unmittelbar freisetzt. Deshalb ist das Negative immer eine Erinnerung, denn diese Energie wird geäußert werden.
Und wie äußert Ihr Gefühle? Wie Ihr wisst, sind sie Signale, die Ihr auf sehr unterschiedliche, gleichermaßen effiziente und effektive Art und Weise äußern könnt. Ein Gefühl muss nicht so geäußert werden, wie es identifiziert wird. Das Gefühl von Traurigkeit muss nicht durch Weinen geäußert werden. Diese Energie kann auch anders geäußert werden. Ein interessanter und sehr effektiver Trick ist es, das Gegenteil des Gefühls zu äußern.
Diese Methode ist hervorragend, und zwar weil sie mehr zustande bringt als bloß ein Gefühl zu äußern. Sie bewirkt, dass Ihr mehr gewahr seid. Denn um zu definieren, was das Gegenteil Eures Gefühls ist, müsst Ihr das Gefühl und seine Bedeutung klar definieren. Denn wenn Ihr nicht wisst, was das Gefühl ist und was es für Euch bedeutet, könnt Ihr das Gegenteil nicht definieren.
(Fortsetzung folgt)