Elias: Sitzung 202210261 Ergänzungen finden

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Session 202210261
Ergänzungen finden
Wandel der Beziehungs-Dynamik im Laufe der Jahrhunderte
Warum wir Ergänzungen/Gegenstücke verwerfen
Sich verlieben vs. Lieben
Verhalten in der Gesellschaft vs. zuhause
Gesundheitliche Faktoren und der Wandel der Beziehungs-Dynamik
Wednesday, October 26, 2022 (Private)
Participants: Mary (Michael) and Denise (Azura)
(Der erste Teil mit persönlichen Infos entfällt)

DENISE: Als Du mit Melissa übers Rutengehen und das Finden von Ergänzungen/Gegenstücken sprachst, sagtest Du Ihr, dass sie auf das, was sie im Verlauf des Tages tut und auf ihre Wesenszüge achten und es notieren und dann Ergänzungen dazu finden und sie aufschreiben soll, auch Wünschelruten und solche Dinge, woran ich sehr interessiert war. Ich hatte gedacht, dass Du am Samstag darüber sprechen würdest, als Du das Thema Ergänzungen angesprochen hast. Eine Liste meiner Wesenszüge habe ich noch nicht erstellt, aber ich hätte Schwierigkeiten, Ergänzungen zu finden, weil ich nicht sicher bin, dass ich das ganz verstehe.

ELIAS: Es ist wichtig, alle Deine Wesenszüge, automatischen Äußerungen und das zu notieren, was Du von Natur aus tust, einschließlich aller alltäglichen Äußerungen, über die wir gesprochen haben, wann Du aufsteht, wann Du zu Bett gehst, was Du im Laufe des Tags tust, wie Du Deine Wäsche und den Abwasch erledigst.

Das alles ist wichtig. Läufst Du im Haus auf Socken oder barfuß herum? Ziehst Du die Schuhe beim Betreten der Wohnung aus, oder ist das egal? An diese automatischen banalen Handlungen, die für Dich tatsächlich wichtig sind, bist Du so sehr gewöhnt. und sie sind so automatisch, dass Du nicht darüber nachdenkst, weshalb es wichtig ist, dies im Laufe des Tages zu erfassen. Was tust Du? Duschst Du mehr als einmal täglich, sofort nach dem Aufstehen oder erst später, oder abends? Wie oft putzt Du die Zähne? Es geht darum, Dir alles anzusehen, was Du täglich routinegemäß machst. Die Liste ist lang, viele Dinge tust Du täglich ganz automatisch.

DENISE: Wenn ich beispielsweise die Wäsche und den Abwasch stehen lasse bis sich ein großer Berg angehäuft hat, den ich nicht täglich, sondern auf einmal erledig? Das schreibe ich auf …

ELIAS: Genau das schreibst Du auf.

DENISE: Ich trage den Geschirrberg in die Liste ein.

ELIAS: Stimmt: Ich mache den Abwasch er dann, wenn er sich angehäuft hat. Wäsche wasche ich erst dann, wenn sie sich angehäuft hat.“ Eine Person, die das Geschirr ständig im Laufe des Tages gerne abwäscht, könnte für Dich eine Ergänzung sein, wenn es sie nicht stört, dass ständig weiteres Geschirr im Spülbecken landet.

Manche finden Geschirrspülen oder Wäschewaschen mediativ, und wenn sie das gerne machen, können sie für Dich eine Ergänzung sein, weil es ihnen nicht ausmacht, dass es ständigen Nachschub gibt. Eine etwas pingelige Person, die kein Geschirr im Spülbeckens haben will und vorzieht, dass dieses ständig sauber und frei ist, wird Dich nicht ergänzen, und Ihr werdet einen Konflikt haben.

DENISE: Ja, mit einer solchen Person habe ich zusammengelebt.

ELIAS: Deshalb verwende ich oft das Schuh-Beispiel. Wenn Du die Schuhe beim Betreten des Hauses gegen Hausschuhe tauschst, ziehst Du es wahrscheinlich vor, dass Andere ebenfalls die Schuhe auszieht. Und wenn der Partner das nie tut, häuft sich das an und erschafft Konflikte bis es schließlich zum Groll wird, und eine solch kleine Sache kann letztendlich eine Beziehung zerstören. Es muss gar keine riesige Sache sein, denn für Dich ist es signifikant und wichtig, und Du wirst Deine Gründe haben, warum es für Dich wichtig ist, denn jeder hat Gründe für sein Tun und warum die Dinge, die er tut, für ihn wichtig sind.

Es spielt keine Rolle, wie oft Du jemandem etwas sagst und meinst, dass der Andere wissen sollte, dass es Dich stört. Der Andere weiß es wahrscheinlich, vergisst es aber, weil es für ihn nicht wichtig ist.

DENISE: Mary und Lynda.

ELIAS: Das ist eine sehr ungewöhnliche Situation. Angesichts dieser Unterschiede würden 95 – 96 % der Leute keine Beziehung erschaffen. Das ist sehr ungewöhnlich, weil sie bei allem ständig unterschiedlich sind.

Manche Gegensätze können tatsächlich ergänzend sein, aber nicht alle. Und wenn Leute sich frühzeitig begegnen, werden diese Faktoren sehr schnell offensichtlich. Das heißt nicht, dass Ihr Euch nicht gegenseitig akzeptieren könnt, wenn Ihr so unterschiedlich und gegensätzlich seid, aber wahrscheinlich würde es noch nicht einmal zu einer Freundschaft oder zur dauerhaften Bekanntschaft kommen. Und wenn es am Arbeitsplatz ist, würdet Ihr Euch gegenseitig aus dem Weg gehen, weil so vieles zu überwinden wäre. Nicht daran ist falsch oder schlecht, denn das ist für Euch ganz natürlich, und deshalb ist eine solche Beziehung so ungewöhnlich, insbesondere wenn sie zur Freundschaft wird.

Nun wieder zurück zu dem, was üblich ist. Ja manchmal ergänzen sich Gegensätze, wenn beispielsweise einer das Geschirr nicht sofort, und der Andere es gerne immer sofort spült …

DENISE: Und das nicht tut, weil es ein störender Berg Abwasch wäre, sondern weil er/sie es tun will.

ELIAS: Diese Person wird das Geschirr gewöhnlich sofort abwaschen, wenn es anfällt und es sich nicht anhäufen lassen. Das ist ein Gegensatz, der eine Ergänzung sein kann.

Anders wäre es, wenn jemand diesbezüglich pingelig wäre. Das ist ein anderer Gegensatz, der keine Ergänzung wäre.

DENISE: Am Samstag sagtest Du, dass Rauchen ein Deal-Breaker sein kann, außer es gibt viele Ergänzungen, die das überbrücken. Wie würde das im Falle des Ausziehens der Schuhe beim Betreten der Wohnung sein?

ELIAS: Ich habe das Beispiel vom Rauchen gebracht, da viele Nichtraucher vom Rauchen abgestoßen werden. Es kann einfach irgendetwas sein. Wenn Ihr Euch weitgehend ergänzt, außer bei einer oder zwei Äußerungen, die sonst sehr wichtig wären, wie das Ausziehen der Schuhe beim Betreten der Wohnung, werdet Ihr dies automatisch überwinden, wenn es genug gegenseitige Ergänzungen gibt.

Riesengroße Ergänzungen lassen zu, dass Ihr konzentriert darauf achtet, wie sehr Ihr diese Person mögt und liebt und wie leicht alles zwischen Euch im Fluss ist. Ihr könnt Euch auf diese Aspekte fokussieren, und natürlich erschafft Ihr noch mehr von allem, worauf Ihr achtgebt, weshalb Ihr das, wie sehr Ihr sie mögt, liebt, wertschätzt und ihr zugetan seid, immer mehr steigert. Ihr konzentriert Euch auf diese Faktoren, statt nur auf jene Teilbereiche, die zwar wichtig für Euch sind, denn es ist sehr natürlich, auf das achtzugeben, was für Euch wichtig ist.

Zuviel Reibung kann eine Beziehung zerstören, was häufig geschieht, insbesondere in den letzten 60 oder 65 Jahren als sich die Beziehungsdynamik änderte. Zuvor waren Männer im Verlauf Eure Geschichte dominant. Sie erhoben die Regeln, und Frauen hatten sich generell danach zu richten.

Größtenteils hat sich die Dynamik geändert - mit Ausnahme der finstern Zeiten im Mittelalter, nicht der Renaissance, und den finsteren Zeiten - doch in der zweiten Hälfte des 19. und im ganzen 20. Jahrhundert änderte sich die Dynamik, als Frauen zwar immer noch in gewissem Maße unterworfen aber auch etwas rebellisch waren, und deshalb sind das die beiden geschichtlichen Phasen, in denen sich die Leute nicht unbedingt als Ergänzungen verbunden haben. Aufgrund der Rollenverteilung, dass das männliche Individuum dominant war, tendierten die Leute automatisch dazu, Ergänzungen auf sich anzuziehen. Das war etwas, was sehr natürlich war, weshalb es nur sehr wenig Konflikt gab, selbst in Beziehungen mit den Rollen eines dominanten und eines unterwürfigen Individuums.

In den finstern Zeiten ist das nicht geschehen. Die Leute zogen keine Ergänzungen auf sich an, weshalb dann Männer mehr als Tyrannen gesehen und wahrgenommen wurden. In der Hälfte des 19. sowie im ganzen 20. Jahrhundert wurden Männer noch mehr als in den finstern Zeiten als Tyrannen gesehen, da Frauen eine andere Richtung einschlugen und mit diesen dominanten Rollen nicht einverstanden waren, was diese Dynamik, sich gegenseitig ganz natürlich als Ergänzungen anzuziehen, sowohl bei Männer als auch bei Frauen durcheinanderbrachte, und Ihr habt vergessen, wie man das macht und worum es dabei geht.

DENISE: Nun, wir wissen, wie es aussieht, wenn Beide gleich bzw. als Frauen unterwürfig waren.

ELIAS: Diese Rollenverteilung war etwas tückisch, denn obwohl die Männer in der dominanten Rolle waren, blickten sie doch sehr zu den Frauen hoch, die ihnen die Richtung wiesen, und obwohl die Frauen die unterwürfige Rolle innehatten …

DENISE: Hatten sie in der Familie doch die Hosen an?

ELIAS: Ja, im Hintergrund führten sie Regie. So haben sie sich gegenseitig ganz natürlich ergänzt, doch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert fing dies sich zu ändern an. Die Frauen wurden rebellischer und machten damit im 20. Jahrhundert immer weiter, und je mehr sie das taten, desto mehr machte das die Dynamik zwischen Männer und Frauen und diese Fähigkeit zunichte, sich gegenseitig ganz natürlich als Ergänzung anzuziehen. Sie hörten damit auf. Und jetzt kehrt Ihr zu dieser Richtung zurück und wisst nicht, wie man das macht.

Deshalb sind dies Informationen über Ergänzungen so wichtig, denn im 20. Jahrhundert, insbesondere in dessen zweiter Hälfte bis jetzt wurde eine dauerhafte Partnerbeziehung zur Anomalie.

Es wird beachtet, wenn Leute eine Beziehung haben, die 20 Jahre und lägen währt und sie nicht im Begriff sind, dies aufzulösen. Das ist jetzt ungewöhnlich. Und sogar Beziehungen, die mehr als 30 Jahre währten, sind manchmal im Begriff, sich aufzulösen, weil die Partner sich nicht ergänzen.


Session 202210261
Wednesday, October 26, 2022 (Private)

Re: Elias: Sitzung 202210261 Ergänzungen finden

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DENISE: Meine Eltern, Tanten und Onkel sind schon ewig lange zusammen, aber sie sind nicht glücklich. Keiner von ihnen kommt mir glücklich vor. Sie sind zusammengekommen, ohne sich gegenseitig zu ergänzen?

ELIAS: Stimmt, und deshalb ist es nichts ungewöhnliches, dass Beziehungen nach 25, 30, oder 35 Jahren geschieden werden, weil die Leute nicht glücklich sind. Doch Viele bleiben einfach gewohnheitsmäßig zusammen.

DENISE: Weil es nie so unbequem wurde, um etwas dagegen zu unternehmen.

ELIAS: Stimmt. Aber Du kannst erkennen, dass sie nicht glücklich sind, und sie sind nicht glücklich, weil sie sich nicht ergänzen.

DENISE: Ich fand es faszinierend als Du Samstag sagtest, dass wir vielleicht schon Ergänzungen begegnet sind und diese wegen einiger Dinge aus unserer Kriterien-Liste abgelehnt haben.

ELIAS: Es ist eine Kombination der Kriterienliste und der Eltern.

DENISE: Ja, darüber sprachen wir.

ELIAS: Ja, denn selbst wenn Ihr nicht unbedingt Trauma erlebt habt, könnt Ihr Probleme haben, denn Viele wahren ihre Partnerschaft, ohne glücklich zu sein. Und sie bieten ihren Kindern dieses Beispiel, und die Kinder lernen von den Eltern, und wenn sie als Erwachsene einen Partner suchen, suchen sie den falschen Partner, weil sie automatisch von jemandem angezogen werden, der ihre Eltern reflektiert.

Das Problem ist, dass Ihr dabei gar nicht auf die Eltern kommt, doch generell sind Personen, die Eure Eltern reflektieren, sexuell und auch sonst noch für Euch attraktiv, und Ihr werdet sehr stark von ihnen anzogen und erlebt dieses Feuerwerk, und alles scheint zu besagen: „Ja, das ist der perfekte Partner für mich. Ich liebe ihn so sehr.“ Doch das tut Ihr nicht. Ihr seid lediglich enorm von ihm angezogen, was Ihr als Liebe interpretiert. Und das ist der Grund, dass Ihr anfangt, Irritation und Groll zu erschaffen und Euch sagt: „Ich liebe ihn nicht mehr/ich habe mich entliebt.“ Nein, Ihr habt Euch nicht geliebt. Wenn Ihr jemanden oder etwas liebt, hört das nie auf und verschwindet nie.

Was nicht unbedingt heißt, dass Ihr als Partner nicht zusammenpassen würdet, aber Ihr erkennt auch, dass Ihr Eure Liebe für den Partner nicht verloren habt. Beim sich Verlieben geht es um Anziehung. Jemanden in einer Partnerbeziehung zu lieben – nicht sich in jemanden zu verlieben – heißt, täglich diese Liebe und Wertschätzung, die Ihr für den Partner habt, anzuerkennen und zu erleben.

Dann seid Ihr Euch gewahr, dass Ihr diese Person liebt. Aber Ihr verliebt und entliebt Euch auch nicht. Diese Äußerungen habt Ihr lediglich bezüglich einer sehr starken Anziehung entwickelt, die dann doch verschwindet, und dann seid Ihr nicht mehr verliebt.

DENISE: Vor einiger Zeit sprachst Du über die Liebesromane, die ich gerne lese und über die Liebe auf den ersten Blick und sagtest, dass das möglich ist und geschehen kann, und dass es etwas ist, wonach ich Ausschau halten kann, aber nun verstehe ich Dich so, dass man dies nicht anstreben sollte.

ELIAS: Wenn Ihr jemandem begegnet, der Euch erheblich ergänzt und Ihr von dieser Person sehr angezogen seid, könnt Ihr dieses Feuerwerk von Anfang an generieren, wenn Ihr Euch bereits Eure Assoziationen mit den Eltern und alles, was mit Problemen in Bezug auf Beziehungen, Freundschaften usw. und auch Trauma zu tun hat, angesehen und angesprochen habt. Dann seid Ihr bereit und offen dafür, eine echte Ergänzung auf Euch anzuziehen.

Und Ihr müsst auch nicht sehr danach suchen. Doch es bleibt immer noch wichtig, Euch dessen, was Ihr von Natur aus generiert, gewahr zu sein. Jedem, der eine Partnerbeziehung haben will, würde ich empfehlen, eine solche Liste zu erstellen und zu erkennen, was eine Ergänzung für ihn wäre, und wenn Ihr dann von einer anderen Person angezogen seid, könnt Ihr einfach beobachten, achtgeben und wissen, ob sie Euch ergänzt.

Wenn Ihr diese Liste untersucht und Euch fragt: „Was wäre eine Ergänzung hierfür?“ ist die Antwort weniger schwierig als Ihr meint, denn wenn Ihr sagt: „Ich warte bis ein ganzer Berg zusammengekommen ist und erledig dann die Wäsche. So mache ich es immer, und dann wasche, trockne und falte ich die Wäsche und tue sie in den Schrank.“ Und was wäre eine Ergänzung hierfür? Jemand, der dies ebenso handhabt? Nicht unbedingt.

Dann denkst Du darüber nach und fragst Dich: „Kann ich mir vorstellen, wie es ist, mit jemanden zusammen zu leben, der dies ebenfalls tut? Fühle ich mich wohl bei der Vorstellung, dass sich jetzt doppelt so viel Wäsche anhäufen wird?”

DENISE: Und dann wird es erdrückend.

ELIAS: „Weil ich jetzt zum Waschen all dieser Wäschen nicht nur einen sondern zwei oder drei Tage brauchen würde. Das ist erdrückend. Nein, das ist keine Ergänzung für mich.“

“Würde mich jemand ergänzen, der ständig wäscht? Kann ich mir das vorstellen? Das ist vielleicht auch keine Ergänzung, weil ich dann vielleicht befürchte, dass wir zu viel Wasser und Strom verbrauchen und nicht effizient sind.“ Das wäre auch nicht unbedingt eine Ergänzung.

Wie wäre eine Person, die die Waschmaschine zwar vollständig füllt und dies häufig tut, deshalb vielleicht die Wäsche von uns Beiden täglich wäscht, sich aber beschwert, passiv aggressiv motzt und sagt: „Warum muss immer ich die Wäsche erledigen? Warum teilen wir diese Aufgabe nicht zwischen uns auf?“ Diese Person spricht Dich nicht direkt an, motzt aber herum und beschwert sich. Wird sie Dich ergänzen? Definitiv nicht.

„Jemand, der die Wäsche täglich effizient erledigt, sie gerne faltet und in den Schrank tut und mich fragt, ob ich die Wäsche lieber auf dem Bügel oder zusammengelegt in der Schublade habe? Das gefällt mir. Das ist eine Ergänzung.“

DENISE: Das ist eine Ergänzung und kein Wunschdenken? Das klingt ein bisschen nach einem Märchen …

ELIAS: Aber auch Du selbst ergänzt die andere Person. Du hast Deine Liste mit dem, was für Dich natürlich ist und eine grundlegende Vorstellung von dem, was für Dich ergänzend wäre, und wenn Du jemanden kennenlernst und zu bemerken beginnst: „Viele Äußerungen dieser Person ergänzen mich. Worin ergänze ich sie?“ Es ist wieder nur eine Frage des Bemerkens. Du weißt bereits, was Du selbst tust und beobachtest deshalb das Tun des Anderen und wie Du es erwiderst. Stört Dich etwas daran? Wiederholt der Andere sich immer wieder wie im Falle der Schuhe (die beim Betreten des Hauses ausgezogen werden sollen?) Sagt er mir immer wieder, dass ich das tun soll? Denn in diesem Fall denkt der Betroffene: „Wenn diese Person mich lieben würde, würde sie achtgeben.“ Doch das hat nichts mit Liebe zu tun. Man kann jemanden sehr lieben …

DENISE: Man auferlegt dem Anderen die eigenen Richtlinien.

ELIAS: Genau, und es erschafft auch Erwartungen. „Das ist für mich wichtig. Er/sie sollte es wissen.“ Nein, zunächst einmal wird er es nicht wissen, solange Du es nicht aussprichst, und wenn Du jemanden etwas immer wieder sagen musst, heißt das nicht, dass er Dich nicht gerne hat oder liebt und Dir nicht zuhört. Er ist zwar im Augenblick präsent, aber dann vergisst er das, weil es für ihn unwichtig ist. Doch dann fragst Du Dich: „Wie kann es für ihn unwichtig sein, wo es doch für mich wichtig ist?“

In diese verhedderten Richtungen geht Ihr, wenn Ihr Euch nicht ergänzt. Und Du denkst nicht unbedingt, dass Du enttäuscht oder irritiert bist, bist es aber, und tauschst Zorn gegen Deine Enttäuschung. Du wirst zornig, was heißt „Ich habe keine Auswahlmöglichkeiten.“ Zornig wirst Du, weil Du nicht daran gewöhnt bist, dass der Partner Dich enttäuscht.

Oder Du bist womöglich nicht zornig, sondern fühlst Dich verletzt, was ein ausgezeichnetes Beispiel dafür ist, dass Deine Gefühle die Deinen sind. Der Andere verletzt nicht Deine Gefühl. Du erschaffst ein Gefühl und gibst nicht Acht auf die Aussage des Gefühls, und gewöhnlich ist es Enttäuschung.

Session 202210261
Wednesday, October 26, 2022 (Private)

Re: Elias: Sitzung 202210261 Ergänzungen finden

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DENISE: Wir sprechen über Dinge, die wir in unserem Alltag zuhause tun, und wenn wir jemand kennenlernen, treffen wir uns nicht unbedingt in dieser Umgebung.

ELIAS: Auch das ist etwas, was sich ändern sollte. Im letzten Jahrhundert habt Ihr die Dynamik geändert und andere Aktionen erschaffen, so dass Ihr Euch nicht als Ergänzungen miteinander verbindet. Ihr sucht nicht nach einer Ergänzung, sondern nach gegenseitiger Anziehung.

DENISE: Auch in Freundschaften, oder gilt das nur für Liebesbeziehungen?

ELIAS: Für Liebesbeziehung. Bei Freundschaften tendiert Ihr eher in Richtung von Ergänzungen, deren Bedeutung Ihr aber weniger betont, weil Ihr Freundschaften in Zonen aufspaltet. Deshalb ist es weniger wichtig. Solange Ihr nicht völlig gegensätzlich seid und viel Reibung zwischen Euch erzeugt, geht Ihr in Richtung von etwas Ergänzungen, und das reicht. Bei Liebesbeziehung ist das etwas Anderes.

DENISE: Die Begegnungsdynamik hat sich geändert.

ELIAS: Das, wie Ihr Euch kennenlernt, und was Ihr tut, wenn Ihr Euch begegnet. Früher tendierten die Leute mehr dazu, sich in natürlicher Umgebung zu begegnen. Eine Person wird nach Hause zum Essen eingeladen, was erhebliche Informationen offeriert. Sobald Du das Zuhause eines Anderen betrittst, beobachtest Du alles in dieser Umgebung, egal, wessen zuhause es wäre, und machst Dir innerlich Notizen.

Du bemerkst, ob diese Person schlampig oder ordentlich ist, ohne pingelig zu sein, antiseptisch sauber oder schmutzig und ob Kleiderhaufen herumliegen oder alles an seinem Platz ist und beobachtest, wie sie sich in Ihrer Umgebung bewegt und was sie tut. Fühlt sie sich als Gastgeber, der alles selbst handhabt oder wenn Du hilfst wohler? Delegiert sie oder lässt sie zu, dass Du einfach mitmachst und irgendetwas tust? Du beobachtest, wie diese Person sich von Natur aus bewegt und wie ihre natürliche Umgebung ist.

Das hab Ihr größtenteils nicht mehr, weil Ihr die Dynamik und Regeln geändert habt. Nun sucht Ihr nicht nach einer Ergänzung oder beobachtet sie. Ihr geht zusammen aus zum Abendessen, ins Theater, ins Kino oder Museum und seid nicht in der Wohnung des Anderen, sondern außerhalb auf neutralem Gelände, wo es nichts oder nur wenig zu beobachten gibt.

Und dies zu beobachten ist sehr schwierig, den auf neutralem Gelände verhaltet Ihr Euch anders als in der eigenen Umgebung. Deshalb treffen sich die Leute auch vielleicht sechs Monate oder ein Jahr lang und beschließen dann plötzlich, zusammenzuziehen, und alle scheint zu zerbrechen und sagen dann: „Die Flitterwochen sind wohl vorüber.“

Was sind Flitterwochen? Eine Zeit, in der jeder sein bestens Verhalten an den Tag legt und sich anders verhält als zuhause, weil er/sie in einer gesellschaftlichen Situation ist und mit den gesellschaftlichen Regeln statt mit den Regeln seines Zuhauses interagiert und diesen Folge leistet und sich deshalb anders verhält.

DENISE: Es wäre kein Zuhause, wenn wir es anders machen würden.

ELIAS: Genau. Die Flitterwochen sind eine unrealistische Phase des gesellschaftlichen statt privaten Verhaltens. Im letzten Jahrhundert änderten die Frauen die Dynamik, und dies wurde die übliche Situation. Ihr könnt sagen, dass das gut oder schlecht ist, aber darum geht es nicht, sondern einfach um Veränderung, und wenn Ihr die Dynamik ändert, ändert Ihr die Richtung, und wenn der Wechsel stark genug ist, werden dabei oft gewisse Dinge geopfert.

Da Ihr die Dynamik stark genug geändert habt, wurden nicht nur Ergänzungen, sondern auch viele Aspekte der physischen Gesundheit geopfert. Nun gibt es mehr unfruchtbare Frauen, und Männer haben Prostata-Probleme. Frauen haben mit weiblichen Organen mehr Probleme, mehr Krankheiten und Schwierigkeiten. Männer haben mehr Erektionsstörungen. Dies alles hängt direkt mit der geänderten Dynamik zusammen. Mehr Männer entwickeln Krebs in Bezug auf die männliche, mehr Frauen in Bezug auf die weibliche Physiologie.

DENISE: Brustkrebs.

ELIAS: Gebärmutterkrebs.

ELIAS: Dies Faktoren haben alle mit der Veränderung der Dynamik zu tune. Vor 1 ½ Jahrhunderten gab es zwar Krebs, aber seltener. Krebs wurde sehr häufig, was unmittelbar mit dieser Veränderung der Dynamik zusammenhängt. Ihr habt Euer Paradigma und damit auch viele Dinge geändert. Dies hat auch mit dem zu tun, worüber wir in der Gruppensitzung bezüglich der Vorherschau sprachen. Wenn Ihr mehr selbstgewahr werdet, könnt Ihr Entscheidungen treffen, die für Euch nützlicher sind, einschließlich Entscheidungen in Bezug auf Euren Körper, dann Ihr denkt nicht unbedingt, dass Ihr so etwas wie Krebs oder eine andere Krankheit wählt und meint, dass das einfach passiert, oder dass Euch etwas angreift, aber diesbezüglich trefft Ihr eine Wahl, doch bislang seht Ihr diese Manifestation und meint, dass es etwas wäre, was einfach passiert, worüber Ihr keine Kontrolle hättet.

Wenn Ihr selbst-gewahr und vorhersehend seid, betrachtet Ihr Euer Gesamtselbst einschließlich des Körpers und seht auch das an, was Ihr tut. Erschaffe ich Stress, Bangigkeit oder Anspannung? Ich weiß, dass das alles physische Manifestationen erschaffen. Ihr seid Euch vermehrt aller Dinge gewahr, auch Eurer Gesundheit und Eures Wohlbefindens, was Hand in Hand geht. Stress, Angst, Anspannung, Zufriedenheit oder Unzufriedenheit, Fülle oder keine Fülle, das sind gesundheitliche Faktoren Eures Wohlbefindens.



Session 202210261
Wednesday, October 26, 2022 (Private)