Elias: Kontrolle, Preisgabe, Verletzlichkeit
Verfasst: 15 Aug 2012, 06:59
Elias channelings, Mary Ennis:
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© copyright 1997 – 2011 by Paul M. Helfrich (Elias Digest)
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ROB: Ich denke, dass der Bereich, der mich am meisten beeinflusst, dies ist, dass ich die Kontrolle haben muss. Würdest Du bitte etwas dazu sagen!
ELIAS: Wie schätzt Du das ein und welche Eindrücke hast Du hier? Was siehst Du als die Einflüsse dieses Glaubenssatzes an, der zu einem Absolutum und somit zu einer Deiner Wahrheiten wurde?
ROB: Ich stelle mir diese Dinge wie Eisberge im Wasser vor, und ich sitze in einem kleinen Schnellbot. Da ist es gut zu wissen, dass es Eisberge gibt. (Elias nickt). Es wäre nicht schlau, so zu tun, als ob sie nicht existierten. Aber wenn ich darüber nachdenke, scheint es so zu sein, dass ich dazu neige, das Schnellboot meiner Aufmerksamkeit eher auf die Eisberge zu richten statt voller Freude durch die See zu streifen und diesen auszuweichen.
ELIAS: Eine passend Analogie, denn diese Eisberge sind ziemlich solide, nicht wahr?
ROB: Ja, sehr hypnotisierend. Wir sprachen kürzlich darüber, wie rigide ich mich in Schranken halte. „Ich muss mich selbst kontrollieren/überwachen“, das wäre so ein Glaubenssatz. „Ich muss die Äußerung der anderen überwachen/kontrollieren“, dies wäre ein weiterer Eisberg. Kürzlich habe ich aus verschiedenen Gründen mein sehr kleines Selbst untersuchst und entdeckt, dass ich außer Kontrolle geraten bin. Ich meine nicht, dass ich durchdrehe…
ELIAS: Ich verstehe.
ROB: ...aber ich sehe, dass ich bei meinen derzeitigen Erfahrungen nicht die Kontrolle habe.
ELIAS: Bitte erkenne, dass jedes Glaubenssatzsystem, das Du für absolut hältst, dass jeder Glaubenssatz, den Du ins Absolute verfestigst und zu Deiner Wahrheit machst, einige mit Deinen Vorlieben assoziierte Aspekte, Einflüsse und Äußerungen beinhaltet. Es mag manche einengenden Äußerungen des Glaubenssatzes geben sowie auch andere, die Du als nützlich ansiehst. Alle Eure Erfahrungen sind nützlich, aber Du magst manche Aspekte oder Äußerungen des Glaubenssatzes als nicht nützlich erachten, weil Du sie als verachtenswert oder begrenzend ansiehst. Aber dieselben Glaubenssätze umfassen auch irgendeinen Aspekt, den Du als nützlich erachtest.
Was die Kontrolle anbelangt, so mag dies eine Deiner Wahrheiten sein, denen Du Absolutheit zugewiesen hast. In Verbindung mit anderen Individuen, und manchmal, aber nicht immer, in Verbindung mit Deiner Umwelt, Situationen und Umständen mag es einige einengenden Aspekte dieser Wahrheit geben. Es gibt hierbei jedoch auch Aspekte oder Äußerungen, die Deine Präferenz haben, über die Du Dir bestimmte Verhaltens- und Vorgehensweisen präsentierst: Das Planen, in eine bestimmte Richtung zu gehen, Dein Ziel sozusagen zu erkennen und das Organisieren Deiner Bewegungen/Handgriffe in Deinem Fokus. Diese Aspekte des Glaubenssatzes sind für Dich beruhigend und vertraut, und sie sind nicht mit Dir im Widerstreit.
Es geht darum zu erkennen, dass kein Glaubenssatz Dein Feind ist, ob er nun zu einer Wahrheit wurde oder auch nicht. Du sprichst nicht unbedingt den Glaubenssatz selbst an sondern das, wie Du die Energie in Verbindung mit dem Wissen handhabst, dass dies ein geäußerter Glaubenssatz ist, der nicht eliminiert wird und auch nicht schlecht ist. Sobald Du einen zur Wahrheit gewordenen und geäußerten Glaubenssatz evaluierst, richtest Du Deine Aufmerksamkeit auf dessen Einflüsse, und Du wirst einige erkennen, die Deine Vorliebe haben, weshalb Du wählst, Deine Energie auch weiterhin in Einklang mit dieser Äußerung zu handhaben. Beim Evaluieren der Einflüsse erkennst Du aber auch, dass es manche gibt, die ziemlich einengend sind.
Was andere Leute anbelangt, so erschaffst Du nicht deren Realität. Du erschaffst DEINE Realität und verfügst über Auswahlmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Interaktion Anderer und ihren Entscheidungen. Du kannst wählen, wie Du jene Energie handhabst, oder ob Du sie sogar neu konfigurierst, damit sie in Verbindung mit Deinen Vorlieben und dem, was Du haben möchtest, geäußert wird, aber Du kontrollierst nicht die Realität Anderer. Du erschaffst nicht deren Entscheidungen oder Verhaltensweisen.
Wenn Du hinsichtlich anderer Individuen eine Kontroll-Energie äußerst, entstehen Konflikte und Enttäuschung. Denn wenn Du Deine Aufmerksamkeit äußerst im Zusammenhang mit Kontrolle und dem Wunsch, bestimmte Situationen, Umstände oder Äußerungen hinsichtlich anderer Individuen zu kontrollieren, äußerst Du auch Erwartungen. Erwartungen generieren ein enormes Enttäuschungspotential, denn Du versuchst, das zu erschaffen, was Du vielleicht nicht erschaffen kannst.
Das kann ein bisschen verzwickt sein, denn Ihr erschafft tatsächlich die Symbolik/das Bildnis des anderen Individuums, und mit dieser Symbolik könnt Ihr das erschaffen, was auch immer Ihr zu erschaffen wünscht. Was jedoch die tatsächlich vom Anderen auf Euch projizierte Energie anbelangt, so wählt Ihr nicht die Energie, die dieser äußert. Das wählt der Andere.
Ihr wählt jedoch, wie Ihr diese Energie empfangt. Das ist es, was Du als den positiven Aspekt dieser Kontroll-Wahrheit bezeichnen könntest, denn Du wählst, wie Du oder sogar Dein Umfeld die Energie eines Anderen empfangen und auch wie Du diese konfigurierst und somit erwiderst. Nenne mir ein Beispiel, bei dem Du es so siehst, dass diese Kontroll-Wahrheit Dich einengt oder in Verbindung damit Konflikt oder Furchtsamkeit geäußert werden, um dies zusammen zu erforschen.
ROB: Pamela kenne ich seit etwa 35 Jahren. Sie erzeugt sehr oft in anderen Individuen ziemlich ausgeprägte Erwiderungen. Nun sehe ich mir dies in Verbindung mit meinen eigenen Erfahrungen an. Selbst nach all diesen Jahren ist es für mich gang und gäbe, dass ich schon nach kurzer Zeit mit ihr zusammen einen enormen Konflikt empfinde. Keinen Streit, aber ich empfinde, dass sie versucht, mich sogar physisch zu manövrieren, und wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass ich dagegen angehe, weil ich sie manövrieren möchte.
ELIAS: Es ist wichtig, dass Du in solchen Augenblicken auf Dich selbst achtgibst. Was möchtest DU genau in diesem Augenblick haben/tun (what do you want), wenn Du in der Interaktion mit diesem Individuum jene Energieprojektion erlebst, dies ganz ohne philosophische Spekulationen.
ROB: Das lässt sich nur schwer beantworten, da ich etwas haben möchte, wo ich in gewissem Sinne empfinde, dass ich dies niemals zulassen kann.
ELIAS: Und was wäre das?
ROB: Ich versuche zuzulassen, dass beide Energiefelder ohne jegliche Unnachgiebigkeit ineinander und durch einander hindurch strömen.
ELIAS: Ich verstehe Dich gut. Das ist eine interessante Antwort, und ich würdige Deine Antwort, die ein Beweis für Deinen Umzug ist hin zu echter, größerer Vertrautheit mit Dir selbst sowie für ein Expandieren Deines Gewahrseins.
Die automatische Erwiderungen wäre gewesen: „Ich möchte, dass das andere Individuum aufhört“, und Deine Antwort zeigt, dass Du Dich darüber hinaus entwickelt hast. Du erkennst Deine Partizipation und beweist, dass Du aufrichtig zu identifizieren versuchst, wonach es Dich in diesem Augenblick verlangt.
Wie kannst Du nun unabhängig vom anderen Individuum fertigbringen, dass die Energien sich vermischen und frei fließen? Erinnere Dich daran, dass Du Deine Realität handhabst. Du empfängst die Energie, und Du wählst, wie Du sie manipulierst und konfigurierst. Und dies wiederum ist das, was Du als den positiven Aspekt Deiner Kontroll-Wahrheit bezeichnen würdest. Was heuerst Du deshalb an, um diesen von Dir erwünschten Vorgang zustande zu bringen?
ROB: … Wenn ich auf mich selbst als kleines Kind zurückblicke, so ist das, was mich am meisten beeindruckt das Fehlen von Worten, Gedanken, Erwartungen oder Werturteilen. Ich sitze im Badewännchen und habe den Wunsch nach einem Spielzeug. In einem kaum wahrnehmbaren Augenblick gehe ich eine Myriade möglicher Spielsachen durch, und schon taucht vor meinen Augen eine Hand mit einem gelben Entchen auf. Ich denke, dass ich versuche, diesen kooperativen Vorgang wiederzuerlangen, der tatsächlich so mühelos und konfliktfrei ist.
ELIAS: Richtig. Kommen wir nun auf das Szenario mit Deiner Freundin zu sprechen. Wie kannst Du das generieren, was Du Dir wünschst? Ich anerkenne auch das, was Du über Dein Kleinkind-Szenario sagtest. Es ist eine mühelos Handlung, und zwar deshalb, weil Du die Energie nicht drängst/nötigst. Du erlaubst Dir, eine Kommunikation zu vernehmen und generiest die gedankliche Übersetzung und denkst deshalb: „Ich möchte das Spielzeug haben.“ Es findet keine große Evaluation statt sondern das Zulassen einer automatischen Energiekonfiguration, und es ist nicht nötig, dass Du analysiert, wie Du die Energie konfigurierst. Du erlaubst Dir einfach dies zu tun.
Auf ähnliche Weise bringst Du das auch in jenem Szenario (mit Deiner Freundin) zustande. Was erlaubt Dir also, ohne Analysieren und ohne viele Gedanken die Energie neu zu konfigurieren, da Gedanken nur eine Übersetzung von dem sind, was Du tust? Welche Äußerung fördert das Zustandebringen von dem, was Du in dieser Szenerie haben möchtest?
ROB: Ein Annehmen der Energie.
ELIAS: Das wäre eine Voraussetzung, aber was sonst noch außer dem Annehmen? Lass mich dies klarstellen. Du kannst annehmend sein, was jedoch nicht unbedingt das generieren mag, was Du haben möchtest, denn das hängt von der Art und Weise ab, wie Du Dein Annehmen äußerst.
Du kannst Dich selbst mit Deinem Standpunkt und der von Dir geäußerten Energie, sowie auch das andere Individuum mit dem von ihm geäußerten Standpunkt und der geäußerten Energie annehmen, doch darüber hinaus hast Du ein Bedürfnis (want), das in diesem Augenblick nicht unbedingt geäußert wird. Du hast Dein Bedürfnis identifiziert, aber wie bringst Du dies nun zustande? Durch Wertschätzung/Danken.
Das ist Dir bereits vertraut. In aufrichtiger Wertschätzung ziehe Deine Aufmerksamkeit nun um von der Interaktion und dem beginnenden Konflikt auf Dich selbst, nicht ausschließlich/nicht unter Ausschluss Deiner Interaktion oder der des anderen Individuums (not to the exclusion of your interaction or the other individual), sondern richte sie auf Dein Bedürfnis. Du hast für Dich identifiziert, dass Du die Interaktion nicht abbrechen sondern sie entsprechend Deinem Bedürfnis verändern möchtest. Du möchtest verbunden sein und in dieser Vernetzung keinen Konflikt sondern ein Verschmelzen mit Deiner Freundin erleben.
Dies bringst Du fertig, wenn Du Deine Aufmerksamkeit zur aufrichtigen Wertschätzung Deiner selbst und des anderen Individuums umziehst, nicht unbedingt Wertschätzung dessen, was das andere Individuum in diesem Augenblick sagt, denn wenn Du diese Äußerung objektiv wertschätzen würdest, würdest Du sie automatisch dahingehend erwidern, dass Du aufgrund dieser Ähnlichkeit mit ihr übereinstimmst und das würdigst. Du wertschätzt das Verhalten oder die Äußerung des anderen Individuums nicht, denn dadurch, dass Du es zu verändern wünschst, bestätigst Du ganz klar, dass Du es nicht wertschätzt. Du generiest in Dir selbst einen Konflikt und erkennst dies auch.
(The manner in which you accomplish this is to move your attention to appreciation, the appreciation of yourself and of the other individual, in genuineness. Not necessarily appreciation of what the other individual is expressing in that moment, for were you to be appreciating of that objectively, automatically, in automatic responses, you would be in agreement for sameness generates validation. And not that you would be appreciating of the behavior or the expression of the other individual, for you quite clearly acknowledge that you are not, for you wish to alter it. You are generating conflict within yourself, and you are aware of that also.)
Richte deshalb unter Einbeziehung des gegebenen Szenarios Deine Aufmerksamkeit auf irgendeinen Aspekt Deinerselbst sowie des anderen Individuums und erlaubst Dir, ein Element zu entdecken, das Du in diesem Augenblick aufrichtig wertschätzen kannst und äußere dies auch. (Elias schlug in einem früheren Text vor, notfalls einen Knopf am Hemd des Anderen aufrichtig zu bewundern und wertzuschätzen.) Das rekonfiguriert die Energie, zieht Deine Aufmerksamkeit um und verändert Deine Wahrnehmung und Deine Realität, da Deine Wahrnehmung verändert wurde. Dieser Vorgang rekonfiguriert die Energie des anderen Individuums, weshalb die von Dir im Draußen geäußerte Energie anders ist, was das andere Individuum wiederum empfängt, und es wird daraufhin seine Äußerung ebenfalls verändern.
ROB: Vieleicht sollte ich sehen, ob ich das richtig verstehe. Ich bin in dieser Beziehung ziemlich begriffsstutzig. (lacht)
ELIAS: (lachend) Setze Dich selbst nicht herab!
ROB: Ich denke, wenn Pamela andere Leute manövriert, wünscht sie sich wirklich, das diese sich auch dem erfreuen, was sie selbst erfreut. Meine unmittelbare Erwiderung ist jedoch die, dass ich zurückschrecke und mich weigere, mich an dem zu erfreuen, was sie erfreut, beispielsweise am Anblick irgendwelcher Bäume, den ich normalerweise als schön ansehen würde.
Was die Wertschätzung anbelangt, so könnte man also sagen, dass sie mich auf sich anzieht, um mich an der schönen Aussicht teilhaben zu lassen, und wenn ich mir nun erlaube, mit dem mitgehen, was ich tun möchte, nämlich an ihrer Wertschätzung teilzuhaben, ist es das, was Du meinst?
(So are you saying within the appreciation, shall we say she draws me towards her, wanting to share an appreciation of a view, and I allow myself to in fact go with what I want to do, which is to share in her appreciation, is that what you’re meaning?)
ELIAS: Wenn das das ist, was Du Dir wünschst. Es geht darum, wie DU die Energie empfängst und rekonfigurierst, und Du hast ein sehr gutes Beispiel geliefert.
In diesem Fall stößt Du die auf Dich projizierte Energie zurück. Du erlaubst der Energie, sich Dir zu nähern, aber Du hältst sie auf Abstand und empfängst sie nicht aufrichtig. Denn bereits vor dem Empfangen lehnst Du sie ab, weil Du sie als Befehl wahrnimmst. Du nimmst wahr, dass das andere Individuum Dir dies nicht einfach mitteilt sondern Dir befiehlt, dies auf gleiche Weise wie es selber zu erleben. Deshalb blockierst Du die Energie bereits vor dem Empfangen und erlaubst Dir nicht, sie aufrichtig zu empfangen oder sie zu rekonfigurieren.
Voraussetzung für das Empfangen ist das sich Preisgeben/Öffnen (exposing), was Du als das negative Element Deiner Kontroll-Wahrheit ansiehst. Entsprechend dieser Wahrheit erlaubst Du Dir nicht, Dich preiszugeben, nicht vollständig, sondern im Allgemeinen, und ohne Preisgabe empfängst Du nicht. Empfangen erfordert Offenheit. Um zu empfangen, musst Du ein Dich Öffnen zulassen. Energie mag auf Dich projiziert werden, aber ohne das Generieren dieses Dich Öffnens erschaffst Du einen Schild, weshalb es kein echtes Hindurchdringen gibt. Dein Energiefeld wird zum Schild statt zum Fenster.
Das ist eine Sache der Wahrnehmung, die wiederum durch Deine Glaubenssätze beeinflusst wird. Wenn Du wahrnimmst, dass das andere Individuum Dir befiehlt, auf genau die gleiche Weise wie es selber zu erleben, spielt die Tatsache keine Rolle, dass es eine Einladung ist, miteinander zu teilen und miteinander zu partizipieren. Das ist ein weiterer Aspekt dieses Umkehrpunktes. Wenn Individuen dieses Glaubenssatzsystem ansprechen, mögen sie gewahr werden und den Vorgang tatsächlich anheuern, dass sie diese Konzepte vom intellektuellen Verständnis ins praktische Tun hin umzuziehen. Das ist eine Veränderung der Wahrnehmung.
Eine solche Erwartung wehren Individuen ganz natürlich ab. Ihr alle erlebt diesen Vorgang, denn es gibt dieses wesentliche Element und Wissen, dass Ihr Euch selbst dirigiert oder dass Ihr wisst, dass dieses sich selbst Steuern ein natürlicher Vorgang ist, doch Ihr erkennt, dass Ihr Euch sehr oft nicht selbst steuert und anderen erlaubt, Euch Eure Auswahlmöglichkeiten zu diktieren. Je mehr Informationen Ihr habt, desto mehr erkennt Ihr dies intellektuell.
Deine Falle ist, dass Du objektiv zu reagieren statt zu evaluieren beginnst. Wenn ein Anderer Erlebnisse oder Informationen mit Dir teilt, magst Du das manchmal zurückweisen, sogar dann, wenn Du mit ihm übereinstimmst, weil Du im Versuch, Dich selbst zu dirigieren, eine Herausforderung für Dich erschaffst. Da dies ein ungewohnter Vorgang ist, treibst Du dies auf die Spitze, bringst Dich durcheinander und siehst nur noch schwarz-weiß: „Ich muss mich selbst kontinuierlich dirigieren. Und deshalb darf mir niemand eine Richtung vorschlagen oder mir sagen, was ich tun soll. Ich werde selbst wählen. Dieses Individuum lädt mich ein, eine Landschaft zu bewundern. Nein, das lehne ich ab, und ich äußere einen Konflikt in mir. Ich werde mich selbst steuern. Wenn ich diese Landschaft bewundern will, werde ich das tun. Aber es wird MEINE Wahl sein.“ (Rob lacht).
Hier tobt eher Rebellion als dass es ein Evaluieren und Erkennen gibt, wie die Energie des anderen aufrichtig geäußert wird. Manchmal mag ein Anderer durchaus echt versuchen, Dich zu steuern und eine Erwartung und einen Befehl äußern. Aber manchmal mag er auch keine derartige Energie äußern.
Nun schreitest Du zum Evaluieren und Erkennen dessen, wonach es Dich verlangt, was Deine Bewegung ist, wie Du diese Energie empfängst und erlaubst Dir, die aufrichtige Absicht dieser Energieprojektion zu evaluieren.
Ich schlage NICHT vor, dass Du enorm viel Zeit mit dem Analysieren von Interaktionen mit anderen Individuen verbringst: „Ist dieses Individuum aufrichtig? Soll ich dieser Äußerung vertrauen? Versucht dieses Individuum, mich zu manipulieren, mir zu befehlen oder mich zu dirigieren? Will es meine Entscheidungen/Auswahlmöglichkeiten beeinträchtigen?“ Nein, ich schlage nicht vor, Dich mit einer solchen Akrobatik zu erschöpfen.
Ich rate Dir, Deine eigene Energie zu erkennen. Das ist Dein Zeichen. Wenn Du reagierst und Dir dieses Zwicken erlaubst, das den Beginn eines Konfliktes, einer Irritation oder einer Besorgnis in Dir auslöst, ist das ein Zeichen dafür, dass Du irgendeine innere Äußerung generierst, und nun kannst Du untersuchen, worauf Du da reagierst, was Dir oft eine klarerer Sicht auf die Energie offeriert, die Du von Anderen empfängst. Trotz des Tonfalls oder auch ganz gleich, wie der Andere seine Äußerung objektiv präsentieren mag, wird die Energie höchst akkurat sein, und Du kannst sie viel klarer erkennen, wenn Du erkennst, was Du gerade generierst.
Du sagtest: „Dieses Individuum versucht, die Situation oder mich selbst zu kontrollieren, und ich erkenne, dass dies tatsächlich eine Spiegelung ist und ich sie kontrollieren möchte.“ Das ist eine Verallgemeinerung. Auf allgemeine Weise ist das richtig, aber sei mit Deiner Identifizierung spezifischer. Du hast sozusagen einen verallgemeinernden Mantel offeriert.
Ganz allgemein gesehen, möchtest Du in diesem Szenario das äußern, was das andere Individuum äußert und tust dies auch in gewisser Weise. Du hast die pauschale Spiegelung erkannt. Aber was geschieht da noch spezifischer? Du erkennst die projizierte Energie, aber Du achtest noch nicht auf das, was Du gerade tust und wie Du Dich abschirmst oder rebellierst. Du erkennst die Einflüsse dieser Kontrolle und jenes Glaubenssatzes noch nicht, der bewirkt, dass Du Dich automatisch abschirmst. Und Du rebellierst und projizierst.
Ganz gleich ob Du ein Wort sagst, ob Du sogar handelst oder auch nicht, erwiderst Du dies mittels einer Energieprojektion. Mache Dir nicht vor, dass das andere Individuum sich dessen nicht gewahr wäre, denn es erkennt dies ebenso wie Du. (kichert). Mein Freund, das ist die Quelle Deiner Freiheit.
ROB: (lacht) Gestern schrieb ich das Wort auf „nicht-beschützend“.
ELIAS: Wie passend!
ROB: (lachend) Ich dachte an mich als Kleinkind, an die Offenheit/Preisgabe, von der Du sprachst.
ELIAS: Ja, im Zusammenhang mit diesen Gespräch durchaus passend.
ROB: … Was ich noch nicht fertiggebracht habe, ist etwas, worüber wir bereits ausführlich sprachen. Ich äußere meine Emotionen oder meine Sexualität nicht in Interaktionen mit anderen. Jetzt erkenne ich, dass das, worüber wir sprachen, eng damit verwandt ist.
ELIAS: Durchaus.
ROB: Ich bin mir nicht sicher, ob Du tatsächlich noch mehr zu dem sagen kannst, was Du in unseren früheren Gesprächen bereits ausführlich besprochen hast.
ELIAS: Mein Freund, erkenne Dich selbst und Deinen Schild und erkenne insofern auch Dein Potential, dass das, was Du sagst, auch ein Angebot für Dich ist. Du verfügst über enorme Leidenschaft und eine große Fähigkeit zu Interaktionen und Zuneigung, aber was tust Du? Ich erkenne Deine Energie und die Wirbel in Deinem Inneren. Du erkennst diese Energie und Leidenschaft und Fähigkeit der Zuneigung und Wertschätzung ebenfalls und bist Dir ebenfalls bewusst, was Du tust. Und was tust Du? Du schirmst Dich ab. Du erlaubst diese Preisgabe/Offensein nicht. Wovor fürchtest Du Dich, davor, dass Du diesen Tiger entfesseln würdest und er unkontrollierbar wäre? Die Frucht vor allen diesen Dingen.
Deine Freiheit liegt in Deiner Preisgabe/Offenheit. Andere werden Dich nicht für einen Irren halten. Sie werden Dich nicht als unkontrollierbares Feuer wahrnehmen, obwohl ich durchaus erkenne, dass Du wünschst, dass sie dies manchmal tun würde. Auf Dich wartet nicht Zerstörung sondern Freiheit, die Freiheit, Dich selbst zum Ausdruck zu bringen. Durch das Zulassen dieser Freiheit mittels Offenheit/Preisgabe erschaffst Du nicht nur einen Zugangsweg, über den Du Dich frei äußern kannst, sondern Du fängst an, jene Energie nach draußen zu projizieren, und andere erkennen sie.
Ich sage Dir ganz bestimmt, dass diese Preisgabe und Freiheit für andere Individuum sehr attraktiv sind, da sie das Gleiche zu tun versuchen. Sie haben ihre eigenen Herausforderungen, sich dies zu gestatten, weshalb sie auf ganz natürliche Weise von dem Leuchtstrahl angezogen werden, der dies äußert.
Ich erkenne, dass das eine ziemliche Herausforderung ist. Aber konsultiere Dich selbst und untersuche, ob dies nicht den Versuch und das Risiko wert ist, denn der Lohn ist enorm. Wirst Du Dich weiterhin in Deinem Gefängnis der Nicht-Preisgabe festhalten oder Dich selbst befreien und diese Preisgabe/Offenheit generieren und Dir das Empfangen erlauben?
ROB: Ich denke, dass ich das nicht länger aufrechterhalten kann. Es ist ein interessantes Dilemma.
ELIAS: Vielleicht ein Versuch, den Schlüssel umzudrehen.
ROB: Ich habe das Gefühl, auf einer Klippe zu stehen. Von einer Klippe kann man springen und unten an den Felsen zerschmettert werden, oder man kann ins Meer springen und vergnügt schwimmen.
ELIAS: Oder man kann von der Klippe springen und fliegen und frei in die Lüfte aufsteigen.
ROB: Ich weiß. Beim Lesen von "die Möwe Jonathan" kamen mir gelegentlich die Tränen.
ELIAS: Und jetzt kommst Du zu Deiner Wegkreuzung und zur Freiheit. Wie gesagt, ist dies ein Wendepunkt. Diese (Bewusstseinswoge) ist enorm ermächtigend. Wenn Du Dich in Einklang damit bewegst, wird dies für Dich enorm befreiend sein.
Session #1404
Tuesday, July 22, 2003
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ROB: Ich denke, dass der Bereich, der mich am meisten beeinflusst, dies ist, dass ich die Kontrolle haben muss. Würdest Du bitte etwas dazu sagen!
ELIAS: Wie schätzt Du das ein und welche Eindrücke hast Du hier? Was siehst Du als die Einflüsse dieses Glaubenssatzes an, der zu einem Absolutum und somit zu einer Deiner Wahrheiten wurde?
ROB: Ich stelle mir diese Dinge wie Eisberge im Wasser vor, und ich sitze in einem kleinen Schnellbot. Da ist es gut zu wissen, dass es Eisberge gibt. (Elias nickt). Es wäre nicht schlau, so zu tun, als ob sie nicht existierten. Aber wenn ich darüber nachdenke, scheint es so zu sein, dass ich dazu neige, das Schnellboot meiner Aufmerksamkeit eher auf die Eisberge zu richten statt voller Freude durch die See zu streifen und diesen auszuweichen.
ELIAS: Eine passend Analogie, denn diese Eisberge sind ziemlich solide, nicht wahr?
ROB: Ja, sehr hypnotisierend. Wir sprachen kürzlich darüber, wie rigide ich mich in Schranken halte. „Ich muss mich selbst kontrollieren/überwachen“, das wäre so ein Glaubenssatz. „Ich muss die Äußerung der anderen überwachen/kontrollieren“, dies wäre ein weiterer Eisberg. Kürzlich habe ich aus verschiedenen Gründen mein sehr kleines Selbst untersuchst und entdeckt, dass ich außer Kontrolle geraten bin. Ich meine nicht, dass ich durchdrehe…
ELIAS: Ich verstehe.
ROB: ...aber ich sehe, dass ich bei meinen derzeitigen Erfahrungen nicht die Kontrolle habe.
ELIAS: Bitte erkenne, dass jedes Glaubenssatzsystem, das Du für absolut hältst, dass jeder Glaubenssatz, den Du ins Absolute verfestigst und zu Deiner Wahrheit machst, einige mit Deinen Vorlieben assoziierte Aspekte, Einflüsse und Äußerungen beinhaltet. Es mag manche einengenden Äußerungen des Glaubenssatzes geben sowie auch andere, die Du als nützlich ansiehst. Alle Eure Erfahrungen sind nützlich, aber Du magst manche Aspekte oder Äußerungen des Glaubenssatzes als nicht nützlich erachten, weil Du sie als verachtenswert oder begrenzend ansiehst. Aber dieselben Glaubenssätze umfassen auch irgendeinen Aspekt, den Du als nützlich erachtest.
Was die Kontrolle anbelangt, so mag dies eine Deiner Wahrheiten sein, denen Du Absolutheit zugewiesen hast. In Verbindung mit anderen Individuen, und manchmal, aber nicht immer, in Verbindung mit Deiner Umwelt, Situationen und Umständen mag es einige einengenden Aspekte dieser Wahrheit geben. Es gibt hierbei jedoch auch Aspekte oder Äußerungen, die Deine Präferenz haben, über die Du Dir bestimmte Verhaltens- und Vorgehensweisen präsentierst: Das Planen, in eine bestimmte Richtung zu gehen, Dein Ziel sozusagen zu erkennen und das Organisieren Deiner Bewegungen/Handgriffe in Deinem Fokus. Diese Aspekte des Glaubenssatzes sind für Dich beruhigend und vertraut, und sie sind nicht mit Dir im Widerstreit.
Es geht darum zu erkennen, dass kein Glaubenssatz Dein Feind ist, ob er nun zu einer Wahrheit wurde oder auch nicht. Du sprichst nicht unbedingt den Glaubenssatz selbst an sondern das, wie Du die Energie in Verbindung mit dem Wissen handhabst, dass dies ein geäußerter Glaubenssatz ist, der nicht eliminiert wird und auch nicht schlecht ist. Sobald Du einen zur Wahrheit gewordenen und geäußerten Glaubenssatz evaluierst, richtest Du Deine Aufmerksamkeit auf dessen Einflüsse, und Du wirst einige erkennen, die Deine Vorliebe haben, weshalb Du wählst, Deine Energie auch weiterhin in Einklang mit dieser Äußerung zu handhaben. Beim Evaluieren der Einflüsse erkennst Du aber auch, dass es manche gibt, die ziemlich einengend sind.
Was andere Leute anbelangt, so erschaffst Du nicht deren Realität. Du erschaffst DEINE Realität und verfügst über Auswahlmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Interaktion Anderer und ihren Entscheidungen. Du kannst wählen, wie Du jene Energie handhabst, oder ob Du sie sogar neu konfigurierst, damit sie in Verbindung mit Deinen Vorlieben und dem, was Du haben möchtest, geäußert wird, aber Du kontrollierst nicht die Realität Anderer. Du erschaffst nicht deren Entscheidungen oder Verhaltensweisen.
Wenn Du hinsichtlich anderer Individuen eine Kontroll-Energie äußerst, entstehen Konflikte und Enttäuschung. Denn wenn Du Deine Aufmerksamkeit äußerst im Zusammenhang mit Kontrolle und dem Wunsch, bestimmte Situationen, Umstände oder Äußerungen hinsichtlich anderer Individuen zu kontrollieren, äußerst Du auch Erwartungen. Erwartungen generieren ein enormes Enttäuschungspotential, denn Du versuchst, das zu erschaffen, was Du vielleicht nicht erschaffen kannst.
Das kann ein bisschen verzwickt sein, denn Ihr erschafft tatsächlich die Symbolik/das Bildnis des anderen Individuums, und mit dieser Symbolik könnt Ihr das erschaffen, was auch immer Ihr zu erschaffen wünscht. Was jedoch die tatsächlich vom Anderen auf Euch projizierte Energie anbelangt, so wählt Ihr nicht die Energie, die dieser äußert. Das wählt der Andere.
Ihr wählt jedoch, wie Ihr diese Energie empfangt. Das ist es, was Du als den positiven Aspekt dieser Kontroll-Wahrheit bezeichnen könntest, denn Du wählst, wie Du oder sogar Dein Umfeld die Energie eines Anderen empfangen und auch wie Du diese konfigurierst und somit erwiderst. Nenne mir ein Beispiel, bei dem Du es so siehst, dass diese Kontroll-Wahrheit Dich einengt oder in Verbindung damit Konflikt oder Furchtsamkeit geäußert werden, um dies zusammen zu erforschen.
ROB: Pamela kenne ich seit etwa 35 Jahren. Sie erzeugt sehr oft in anderen Individuen ziemlich ausgeprägte Erwiderungen. Nun sehe ich mir dies in Verbindung mit meinen eigenen Erfahrungen an. Selbst nach all diesen Jahren ist es für mich gang und gäbe, dass ich schon nach kurzer Zeit mit ihr zusammen einen enormen Konflikt empfinde. Keinen Streit, aber ich empfinde, dass sie versucht, mich sogar physisch zu manövrieren, und wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass ich dagegen angehe, weil ich sie manövrieren möchte.
ELIAS: Es ist wichtig, dass Du in solchen Augenblicken auf Dich selbst achtgibst. Was möchtest DU genau in diesem Augenblick haben/tun (what do you want), wenn Du in der Interaktion mit diesem Individuum jene Energieprojektion erlebst, dies ganz ohne philosophische Spekulationen.
ROB: Das lässt sich nur schwer beantworten, da ich etwas haben möchte, wo ich in gewissem Sinne empfinde, dass ich dies niemals zulassen kann.
ELIAS: Und was wäre das?
ROB: Ich versuche zuzulassen, dass beide Energiefelder ohne jegliche Unnachgiebigkeit ineinander und durch einander hindurch strömen.
ELIAS: Ich verstehe Dich gut. Das ist eine interessante Antwort, und ich würdige Deine Antwort, die ein Beweis für Deinen Umzug ist hin zu echter, größerer Vertrautheit mit Dir selbst sowie für ein Expandieren Deines Gewahrseins.
Die automatische Erwiderungen wäre gewesen: „Ich möchte, dass das andere Individuum aufhört“, und Deine Antwort zeigt, dass Du Dich darüber hinaus entwickelt hast. Du erkennst Deine Partizipation und beweist, dass Du aufrichtig zu identifizieren versuchst, wonach es Dich in diesem Augenblick verlangt.
Wie kannst Du nun unabhängig vom anderen Individuum fertigbringen, dass die Energien sich vermischen und frei fließen? Erinnere Dich daran, dass Du Deine Realität handhabst. Du empfängst die Energie, und Du wählst, wie Du sie manipulierst und konfigurierst. Und dies wiederum ist das, was Du als den positiven Aspekt Deiner Kontroll-Wahrheit bezeichnen würdest. Was heuerst Du deshalb an, um diesen von Dir erwünschten Vorgang zustande zu bringen?
ROB: … Wenn ich auf mich selbst als kleines Kind zurückblicke, so ist das, was mich am meisten beeindruckt das Fehlen von Worten, Gedanken, Erwartungen oder Werturteilen. Ich sitze im Badewännchen und habe den Wunsch nach einem Spielzeug. In einem kaum wahrnehmbaren Augenblick gehe ich eine Myriade möglicher Spielsachen durch, und schon taucht vor meinen Augen eine Hand mit einem gelben Entchen auf. Ich denke, dass ich versuche, diesen kooperativen Vorgang wiederzuerlangen, der tatsächlich so mühelos und konfliktfrei ist.
ELIAS: Richtig. Kommen wir nun auf das Szenario mit Deiner Freundin zu sprechen. Wie kannst Du das generieren, was Du Dir wünschst? Ich anerkenne auch das, was Du über Dein Kleinkind-Szenario sagtest. Es ist eine mühelos Handlung, und zwar deshalb, weil Du die Energie nicht drängst/nötigst. Du erlaubst Dir, eine Kommunikation zu vernehmen und generiest die gedankliche Übersetzung und denkst deshalb: „Ich möchte das Spielzeug haben.“ Es findet keine große Evaluation statt sondern das Zulassen einer automatischen Energiekonfiguration, und es ist nicht nötig, dass Du analysiert, wie Du die Energie konfigurierst. Du erlaubst Dir einfach dies zu tun.
Auf ähnliche Weise bringst Du das auch in jenem Szenario (mit Deiner Freundin) zustande. Was erlaubt Dir also, ohne Analysieren und ohne viele Gedanken die Energie neu zu konfigurieren, da Gedanken nur eine Übersetzung von dem sind, was Du tust? Welche Äußerung fördert das Zustandebringen von dem, was Du in dieser Szenerie haben möchtest?
ROB: Ein Annehmen der Energie.
ELIAS: Das wäre eine Voraussetzung, aber was sonst noch außer dem Annehmen? Lass mich dies klarstellen. Du kannst annehmend sein, was jedoch nicht unbedingt das generieren mag, was Du haben möchtest, denn das hängt von der Art und Weise ab, wie Du Dein Annehmen äußerst.
Du kannst Dich selbst mit Deinem Standpunkt und der von Dir geäußerten Energie, sowie auch das andere Individuum mit dem von ihm geäußerten Standpunkt und der geäußerten Energie annehmen, doch darüber hinaus hast Du ein Bedürfnis (want), das in diesem Augenblick nicht unbedingt geäußert wird. Du hast Dein Bedürfnis identifiziert, aber wie bringst Du dies nun zustande? Durch Wertschätzung/Danken.
Das ist Dir bereits vertraut. In aufrichtiger Wertschätzung ziehe Deine Aufmerksamkeit nun um von der Interaktion und dem beginnenden Konflikt auf Dich selbst, nicht ausschließlich/nicht unter Ausschluss Deiner Interaktion oder der des anderen Individuums (not to the exclusion of your interaction or the other individual), sondern richte sie auf Dein Bedürfnis. Du hast für Dich identifiziert, dass Du die Interaktion nicht abbrechen sondern sie entsprechend Deinem Bedürfnis verändern möchtest. Du möchtest verbunden sein und in dieser Vernetzung keinen Konflikt sondern ein Verschmelzen mit Deiner Freundin erleben.
Dies bringst Du fertig, wenn Du Deine Aufmerksamkeit zur aufrichtigen Wertschätzung Deiner selbst und des anderen Individuums umziehst, nicht unbedingt Wertschätzung dessen, was das andere Individuum in diesem Augenblick sagt, denn wenn Du diese Äußerung objektiv wertschätzen würdest, würdest Du sie automatisch dahingehend erwidern, dass Du aufgrund dieser Ähnlichkeit mit ihr übereinstimmst und das würdigst. Du wertschätzt das Verhalten oder die Äußerung des anderen Individuums nicht, denn dadurch, dass Du es zu verändern wünschst, bestätigst Du ganz klar, dass Du es nicht wertschätzt. Du generiest in Dir selbst einen Konflikt und erkennst dies auch.
(The manner in which you accomplish this is to move your attention to appreciation, the appreciation of yourself and of the other individual, in genuineness. Not necessarily appreciation of what the other individual is expressing in that moment, for were you to be appreciating of that objectively, automatically, in automatic responses, you would be in agreement for sameness generates validation. And not that you would be appreciating of the behavior or the expression of the other individual, for you quite clearly acknowledge that you are not, for you wish to alter it. You are generating conflict within yourself, and you are aware of that also.)
Richte deshalb unter Einbeziehung des gegebenen Szenarios Deine Aufmerksamkeit auf irgendeinen Aspekt Deinerselbst sowie des anderen Individuums und erlaubst Dir, ein Element zu entdecken, das Du in diesem Augenblick aufrichtig wertschätzen kannst und äußere dies auch. (Elias schlug in einem früheren Text vor, notfalls einen Knopf am Hemd des Anderen aufrichtig zu bewundern und wertzuschätzen.) Das rekonfiguriert die Energie, zieht Deine Aufmerksamkeit um und verändert Deine Wahrnehmung und Deine Realität, da Deine Wahrnehmung verändert wurde. Dieser Vorgang rekonfiguriert die Energie des anderen Individuums, weshalb die von Dir im Draußen geäußerte Energie anders ist, was das andere Individuum wiederum empfängt, und es wird daraufhin seine Äußerung ebenfalls verändern.
ROB: Vieleicht sollte ich sehen, ob ich das richtig verstehe. Ich bin in dieser Beziehung ziemlich begriffsstutzig. (lacht)
ELIAS: (lachend) Setze Dich selbst nicht herab!
ROB: Ich denke, wenn Pamela andere Leute manövriert, wünscht sie sich wirklich, das diese sich auch dem erfreuen, was sie selbst erfreut. Meine unmittelbare Erwiderung ist jedoch die, dass ich zurückschrecke und mich weigere, mich an dem zu erfreuen, was sie erfreut, beispielsweise am Anblick irgendwelcher Bäume, den ich normalerweise als schön ansehen würde.
Was die Wertschätzung anbelangt, so könnte man also sagen, dass sie mich auf sich anzieht, um mich an der schönen Aussicht teilhaben zu lassen, und wenn ich mir nun erlaube, mit dem mitgehen, was ich tun möchte, nämlich an ihrer Wertschätzung teilzuhaben, ist es das, was Du meinst?
(So are you saying within the appreciation, shall we say she draws me towards her, wanting to share an appreciation of a view, and I allow myself to in fact go with what I want to do, which is to share in her appreciation, is that what you’re meaning?)
ELIAS: Wenn das das ist, was Du Dir wünschst. Es geht darum, wie DU die Energie empfängst und rekonfigurierst, und Du hast ein sehr gutes Beispiel geliefert.
In diesem Fall stößt Du die auf Dich projizierte Energie zurück. Du erlaubst der Energie, sich Dir zu nähern, aber Du hältst sie auf Abstand und empfängst sie nicht aufrichtig. Denn bereits vor dem Empfangen lehnst Du sie ab, weil Du sie als Befehl wahrnimmst. Du nimmst wahr, dass das andere Individuum Dir dies nicht einfach mitteilt sondern Dir befiehlt, dies auf gleiche Weise wie es selber zu erleben. Deshalb blockierst Du die Energie bereits vor dem Empfangen und erlaubst Dir nicht, sie aufrichtig zu empfangen oder sie zu rekonfigurieren.
Voraussetzung für das Empfangen ist das sich Preisgeben/Öffnen (exposing), was Du als das negative Element Deiner Kontroll-Wahrheit ansiehst. Entsprechend dieser Wahrheit erlaubst Du Dir nicht, Dich preiszugeben, nicht vollständig, sondern im Allgemeinen, und ohne Preisgabe empfängst Du nicht. Empfangen erfordert Offenheit. Um zu empfangen, musst Du ein Dich Öffnen zulassen. Energie mag auf Dich projiziert werden, aber ohne das Generieren dieses Dich Öffnens erschaffst Du einen Schild, weshalb es kein echtes Hindurchdringen gibt. Dein Energiefeld wird zum Schild statt zum Fenster.
Das ist eine Sache der Wahrnehmung, die wiederum durch Deine Glaubenssätze beeinflusst wird. Wenn Du wahrnimmst, dass das andere Individuum Dir befiehlt, auf genau die gleiche Weise wie es selber zu erleben, spielt die Tatsache keine Rolle, dass es eine Einladung ist, miteinander zu teilen und miteinander zu partizipieren. Das ist ein weiterer Aspekt dieses Umkehrpunktes. Wenn Individuen dieses Glaubenssatzsystem ansprechen, mögen sie gewahr werden und den Vorgang tatsächlich anheuern, dass sie diese Konzepte vom intellektuellen Verständnis ins praktische Tun hin umzuziehen. Das ist eine Veränderung der Wahrnehmung.
Eine solche Erwartung wehren Individuen ganz natürlich ab. Ihr alle erlebt diesen Vorgang, denn es gibt dieses wesentliche Element und Wissen, dass Ihr Euch selbst dirigiert oder dass Ihr wisst, dass dieses sich selbst Steuern ein natürlicher Vorgang ist, doch Ihr erkennt, dass Ihr Euch sehr oft nicht selbst steuert und anderen erlaubt, Euch Eure Auswahlmöglichkeiten zu diktieren. Je mehr Informationen Ihr habt, desto mehr erkennt Ihr dies intellektuell.
Deine Falle ist, dass Du objektiv zu reagieren statt zu evaluieren beginnst. Wenn ein Anderer Erlebnisse oder Informationen mit Dir teilt, magst Du das manchmal zurückweisen, sogar dann, wenn Du mit ihm übereinstimmst, weil Du im Versuch, Dich selbst zu dirigieren, eine Herausforderung für Dich erschaffst. Da dies ein ungewohnter Vorgang ist, treibst Du dies auf die Spitze, bringst Dich durcheinander und siehst nur noch schwarz-weiß: „Ich muss mich selbst kontinuierlich dirigieren. Und deshalb darf mir niemand eine Richtung vorschlagen oder mir sagen, was ich tun soll. Ich werde selbst wählen. Dieses Individuum lädt mich ein, eine Landschaft zu bewundern. Nein, das lehne ich ab, und ich äußere einen Konflikt in mir. Ich werde mich selbst steuern. Wenn ich diese Landschaft bewundern will, werde ich das tun. Aber es wird MEINE Wahl sein.“ (Rob lacht).
Hier tobt eher Rebellion als dass es ein Evaluieren und Erkennen gibt, wie die Energie des anderen aufrichtig geäußert wird. Manchmal mag ein Anderer durchaus echt versuchen, Dich zu steuern und eine Erwartung und einen Befehl äußern. Aber manchmal mag er auch keine derartige Energie äußern.
Nun schreitest Du zum Evaluieren und Erkennen dessen, wonach es Dich verlangt, was Deine Bewegung ist, wie Du diese Energie empfängst und erlaubst Dir, die aufrichtige Absicht dieser Energieprojektion zu evaluieren.
Ich schlage NICHT vor, dass Du enorm viel Zeit mit dem Analysieren von Interaktionen mit anderen Individuen verbringst: „Ist dieses Individuum aufrichtig? Soll ich dieser Äußerung vertrauen? Versucht dieses Individuum, mich zu manipulieren, mir zu befehlen oder mich zu dirigieren? Will es meine Entscheidungen/Auswahlmöglichkeiten beeinträchtigen?“ Nein, ich schlage nicht vor, Dich mit einer solchen Akrobatik zu erschöpfen.
Ich rate Dir, Deine eigene Energie zu erkennen. Das ist Dein Zeichen. Wenn Du reagierst und Dir dieses Zwicken erlaubst, das den Beginn eines Konfliktes, einer Irritation oder einer Besorgnis in Dir auslöst, ist das ein Zeichen dafür, dass Du irgendeine innere Äußerung generierst, und nun kannst Du untersuchen, worauf Du da reagierst, was Dir oft eine klarerer Sicht auf die Energie offeriert, die Du von Anderen empfängst. Trotz des Tonfalls oder auch ganz gleich, wie der Andere seine Äußerung objektiv präsentieren mag, wird die Energie höchst akkurat sein, und Du kannst sie viel klarer erkennen, wenn Du erkennst, was Du gerade generierst.
Du sagtest: „Dieses Individuum versucht, die Situation oder mich selbst zu kontrollieren, und ich erkenne, dass dies tatsächlich eine Spiegelung ist und ich sie kontrollieren möchte.“ Das ist eine Verallgemeinerung. Auf allgemeine Weise ist das richtig, aber sei mit Deiner Identifizierung spezifischer. Du hast sozusagen einen verallgemeinernden Mantel offeriert.
Ganz allgemein gesehen, möchtest Du in diesem Szenario das äußern, was das andere Individuum äußert und tust dies auch in gewisser Weise. Du hast die pauschale Spiegelung erkannt. Aber was geschieht da noch spezifischer? Du erkennst die projizierte Energie, aber Du achtest noch nicht auf das, was Du gerade tust und wie Du Dich abschirmst oder rebellierst. Du erkennst die Einflüsse dieser Kontrolle und jenes Glaubenssatzes noch nicht, der bewirkt, dass Du Dich automatisch abschirmst. Und Du rebellierst und projizierst.
Ganz gleich ob Du ein Wort sagst, ob Du sogar handelst oder auch nicht, erwiderst Du dies mittels einer Energieprojektion. Mache Dir nicht vor, dass das andere Individuum sich dessen nicht gewahr wäre, denn es erkennt dies ebenso wie Du. (kichert). Mein Freund, das ist die Quelle Deiner Freiheit.
ROB: (lacht) Gestern schrieb ich das Wort auf „nicht-beschützend“.
ELIAS: Wie passend!
ROB: (lachend) Ich dachte an mich als Kleinkind, an die Offenheit/Preisgabe, von der Du sprachst.
ELIAS: Ja, im Zusammenhang mit diesen Gespräch durchaus passend.
ROB: … Was ich noch nicht fertiggebracht habe, ist etwas, worüber wir bereits ausführlich sprachen. Ich äußere meine Emotionen oder meine Sexualität nicht in Interaktionen mit anderen. Jetzt erkenne ich, dass das, worüber wir sprachen, eng damit verwandt ist.
ELIAS: Durchaus.
ROB: Ich bin mir nicht sicher, ob Du tatsächlich noch mehr zu dem sagen kannst, was Du in unseren früheren Gesprächen bereits ausführlich besprochen hast.
ELIAS: Mein Freund, erkenne Dich selbst und Deinen Schild und erkenne insofern auch Dein Potential, dass das, was Du sagst, auch ein Angebot für Dich ist. Du verfügst über enorme Leidenschaft und eine große Fähigkeit zu Interaktionen und Zuneigung, aber was tust Du? Ich erkenne Deine Energie und die Wirbel in Deinem Inneren. Du erkennst diese Energie und Leidenschaft und Fähigkeit der Zuneigung und Wertschätzung ebenfalls und bist Dir ebenfalls bewusst, was Du tust. Und was tust Du? Du schirmst Dich ab. Du erlaubst diese Preisgabe/Offensein nicht. Wovor fürchtest Du Dich, davor, dass Du diesen Tiger entfesseln würdest und er unkontrollierbar wäre? Die Frucht vor allen diesen Dingen.
Deine Freiheit liegt in Deiner Preisgabe/Offenheit. Andere werden Dich nicht für einen Irren halten. Sie werden Dich nicht als unkontrollierbares Feuer wahrnehmen, obwohl ich durchaus erkenne, dass Du wünschst, dass sie dies manchmal tun würde. Auf Dich wartet nicht Zerstörung sondern Freiheit, die Freiheit, Dich selbst zum Ausdruck zu bringen. Durch das Zulassen dieser Freiheit mittels Offenheit/Preisgabe erschaffst Du nicht nur einen Zugangsweg, über den Du Dich frei äußern kannst, sondern Du fängst an, jene Energie nach draußen zu projizieren, und andere erkennen sie.
Ich sage Dir ganz bestimmt, dass diese Preisgabe und Freiheit für andere Individuum sehr attraktiv sind, da sie das Gleiche zu tun versuchen. Sie haben ihre eigenen Herausforderungen, sich dies zu gestatten, weshalb sie auf ganz natürliche Weise von dem Leuchtstrahl angezogen werden, der dies äußert.
Ich erkenne, dass das eine ziemliche Herausforderung ist. Aber konsultiere Dich selbst und untersuche, ob dies nicht den Versuch und das Risiko wert ist, denn der Lohn ist enorm. Wirst Du Dich weiterhin in Deinem Gefängnis der Nicht-Preisgabe festhalten oder Dich selbst befreien und diese Preisgabe/Offenheit generieren und Dir das Empfangen erlauben?
ROB: Ich denke, dass ich das nicht länger aufrechterhalten kann. Es ist ein interessantes Dilemma.
ELIAS: Vielleicht ein Versuch, den Schlüssel umzudrehen.
ROB: Ich habe das Gefühl, auf einer Klippe zu stehen. Von einer Klippe kann man springen und unten an den Felsen zerschmettert werden, oder man kann ins Meer springen und vergnügt schwimmen.
ELIAS: Oder man kann von der Klippe springen und fliegen und frei in die Lüfte aufsteigen.
ROB: Ich weiß. Beim Lesen von "die Möwe Jonathan" kamen mir gelegentlich die Tränen.
ELIAS: Und jetzt kommst Du zu Deiner Wegkreuzung und zur Freiheit. Wie gesagt, ist dies ein Wendepunkt. Diese (Bewusstseinswoge) ist enorm ermächtigend. Wenn Du Dich in Einklang damit bewegst, wird dies für Dich enorm befreiend sein.
Session #1404
Tuesday, July 22, 2003