ein paar ostereier für euch

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Krisensitzung der Götter inc. auf Wolke 7. Es geht um die frage, welche religiöse tradition die ostereier hervor gebracht hat.

Anwesend: Zeus, Hera, Aphrodithe, Odin, Thor, Priapos, JHVH, Jesus, Allah, Shiva, Buddha, Shakti, Die Große Mutter und ihr Gefährte Der Gehörnte.

Hera: "Also diese Kinder! Als hätten sie nichts besseres zu tun, als ewig zu streiten, jetzt sogar über Eier!"

Priapos: "Eier? Damit kenne ich mich aus, also meine z.b......"

Aphrodite blickt errötend kurz von ihrem Spiegel auf, kichert kokett und nestelt an ihrem Dekollete.

Jesus: "Kusch, Priapos, im Angesicht des Höchsten, dessen Namen kein Mund jemals ausgesprochen hat........"

Zeus, JHVH und Allah nicken zustimmend. Jeder bezieht diese Bezeichnung auf sich.

JHVH: "Guter Junge! Ich bereue nicht, dass ich dir meine Firma vor 2000 Jahren übergeben habe."

Jesus: "Ja, Vater, amen in alle Ewigkeit, aber diese sture Abteilung, die sich Volk Gottes nennt und mich immer noch nicht als Chef anerkennt....."

JHVH kratzt sich den Rauschebart: "Ja, ja, meine Sorgenkinder, werden auch nicht gescheiter..... Vielleicht war ich ein wenig zu streng, nun ja......"

Hera: "Immerhin warst du als Vater bei der Erziehung deiner Kinder überhaupt da. Was da meinen alten Hurenbock von Zeus anbelangt, der hatte besseres zu tun. War immer, wenn's drauf ankam, hinter so einem jungen Weibsbild her!"

Einwurf Die Große Mutter: "Hatten ja auch keine Mutter, die armen Hascherln von Juden! Da konnte ja nichts aus ihnen werden. Nur so mit einem strengen Vater und Gesetzen und dann immer dieses Steinigen!".....schüttelt den Kopf.
"Übrigens, wisst Ihr schon das Neueste, Großmächtiger Vater, Eure demütige Magd Maria hat jetzt auch eine Kontaktanzeige aufgegeben, sie hat das ewige Jungfrau sein allmählich satt. Süffisant: "Wird ja auch allmählich Zeit, die Jüngste ist sie ja nicht mehr...."

Odin stärkt sich während dessen mit ein paar roten Ostereiern, Opfergaben aus uralten Germanengräbern. Dann erhebt er sich mannhaft und spricht:

"Wir, germanenblütig seit grauen Gezeiten,
Geschicke lenkende Götter, grausam sind wir und gütig.
Nicht gängeln wir die unseren, noch geben wir unverdient Gaben.
Wo Wille und Weisheit wohnen, sind wir, wahrhaftig!"

Alle Götter, bis auf Thor, blicken verständnislos: "Ugha?"
Aphrodithe kichert schon wieder.

Thor will zornig seinen Hammer gegen so viel Respektlosigkeit schwingen, doch seine Arthrithis setzt ihm wieder einmal zu.

Odin: "Na versucht ihr doch mal, ewig in Stabreimen zu reden!"

Thor: "Ja und ausserdem, wisst ihr, wie zugig und kalt es neuerdings in Walhalla ist, bei den Energiepreisen? Mein Kollege hier hat sogar schon ein paar Äste der Weltesche Yggdrasil abgesägt. Er sagt immer, der Fimbulwinter steht vor der Tür, und wir haben noch kein Brennholz eingelagert. Na ja, kommen ohnehin immer weniger zu uns, der Heldentod ist ja seit ca. 60 Jahren auch nicht mehr in."

Odin: "Was soll dies weibisch, weinerliche Wehklagen, oh kraftvoll, kriegerischer Kermanenkott! Na ja, so genau wollen wir's mit der Rechtschreibung auch nicht nehmen. Der kunst ihre freiheit!"

"Eure Sorgen möchte ich haben!" raunzt Shakti, "habt ihr schon einmal versucht, mit einem alten Knacker von Ehemann die Welt am Laufen zu halten? Von wegen Heiliger Hochzeit, er bringt ja keinen mehr hoch!"

Priapos: "Ich könnte doch....."

Jesus: "Kusch, Priapos, im Angesicht......."

Gütig lächelnd meldet sich zuletzt die G. Mutter zu Wort, wobei sie den Faden des Lebens gleichmäßig auf dem Gehörn ihres Gefährten aufwickelt, der sich, wie man sicherlich bemerkt hat, noch nicht zu Wort gemeldet hat. Er ist Kummer gewöhnt, hat er doch ohnehin nicht viel zu melden:

"Ich, die ich die grünende Erde bin und die weiße Mondin unter den Sternen, sage euch, überlasst die Menschen ihren kindischen Streitereien und kümmert euch erstmal um eure eigenen Angelegenheiten. Sie haben ja noch ein paar Äonen Zeit, sie werden schon zur Vernunft kommen. Glaubt mir, ich als Mutter habe da Erfahrung."
Auch Buddha öffnet nun kurz seine meditationstrunkenen Augen und lächelt zustimmend, um gleich wieder im Nirvana zu verschwinden.

Abschließend wird Met, Soma, Messwein, Nektar und Ambrosia gereicht, und in weiterer Folge versinken die Beteiligten in seliger Verzückung.

"Prost", lallt Gottvater mit geröteter Nase: "Und nun preiset meinen Namen, denn sonst setzt es etwas, amen!"

(margarete lassi 2009)

lg morgane
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).