Re: Das geschriebene Wort

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Elvira hatte inzwischen ihren Schock überwunden, so wie auch die Menge ihren Schock überwunden hatte und zurückkehrte, die Taschen voller Steine, um diesen Weibsdämonen zu steinigen. Und als die Leute ihre Wurfgeschosse erhoben, da schien der Amulettstein aus der Ferne zu Elvira zu sprechen, und plötzlich erhob sie sich, oder war es ein anderer Teil von ihr, der sich magisch in die Lüfte erhob und als riesige dunkle Frauengestalt am dunklen Firmament schwebte, und dieses andere Ich stimmte einen Gesang an, der wie Glockenklang über die Himmel tönte, zauberhaft und wundersam. Die Leute ließen ihre Steine fallen, warfen sich zu Boden, erhoben die Hände zum Himmel und riefen verwundert: „Die Muttergöttin, die alte Muttergöttin ist zurückgekehrt“.

Re: Das geschriebene Wort

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Und auf diese weise wurde eine neue wahrscheinlichkeit geboren, eine, in der die weiblichliche seite der welt in ehren gehalten wurde, eine, in der kampf und dominanz nicht das vorherrschende paradigma war. Auf bergeshöhen, in höhlen, an flussufern, an quellen, überall konnte man darstellungen der uralten muttergöttin finden, die sich den menschen auf so wundersame weise in erinnerung gebracht hatte. Waffen wurden zu werkzeugen umgeschmiedet, besitz zu gemeinsamem nutzen verwaltet, die erde als leib der göttin geerehrt, und die menschen und tiere waren als kinder der göttin in geschwisterlicher liebe verbunden.

Elvira gefiel das. Sie lebte nun in einer höhle, als lebendige verkörperung der großen mutter, verehrt und auch versorgt mit speisen, getränken, liedern, gebeten und duftendem weihrauch. Wie lange aber erträgt man als gewöhnlicher mensch ein solches dasein als göttin? Lange genug, um es zu genießen und seinen einfluss zu benützen. Als aber einmal der winterregen ausblieb und die brunnen den menschen und ihren herden kein wasser mehr spendeten, wurde es eng für elvira. Eine muttergöttin hatte gefälligst für ihre kinder zu sorgen. Wenn nicht, dann......

Und so begann elvira nach einem ausweg aus ihrer lage zu suchen.....
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).

Re: Das geschriebene Wort

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Kleine zwischenbemerkung: mädels, wir sind recht gut unterwegs, finde ich. Jetzt muss ich nur noch ein wenig skurrilität hinein bringen, dann liest dich das recht locker. Ihr seid spitze! :mrgreen:

lg morgane
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).

Re: Das geschriebene Wort

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Man hatte kommissar mühlauer vorläufig suspendiert, weil man seinen zustand auf ein *burn - out - syndrom* zurück führte. Das war der einzig plausible name für die veränderung, die so ganz plötzlich mit dem, sonst so nüchternen, mann vorgegangen war. Den stein hatte er wohl nicht mehr im dienst dabei, aber dennoch..... er verhielt sich einfach...... verrückt, ja das war es, eindeutig, auch, wenn das niemand laut aussprach. blickte oftmals in ein unsichtbares nirgendwo, sah sich um, in einem raum, wo außer ihm und seinem assistenten niemand war, zumindest niemand, den andere ebenfalls sehen konnten. Nein, es war das augenscheinlich beste, den mann ein wenig auf urlaub zu schicken.

Kommissar mühlauer schien das nicht weiter zu stören. Seine frau allerdings fiel fast in ohnmacht, als eines tages, mühlauers saßen gerade bei einem späteren frühstück, eine völlig fremde frau im zimmer stand und sich verwundert umsah. Sie errötete und sagte dann, sichtbar um fassung bemüht: "Oh, verzeihen sie, ich bin offensichtlich in ihre privatspäre eingedrungen. Lassen sie sich nicht weiter stören, ich bin sofort weg.
"Helmut!", kreischte frau mühlauer hysterisch, "was ist hier los? Wer ist.... was soll...... verrückt, völlig verrückt!" Damit sank sie kraftlos in einen fauteuil. "Bienchen!" kläglich täschelte herr mühlauer die blassen wangen seiner frau, "bienchen, so hör doch, es ist dieser stein. Sie kam aus ihm hervor, weißt du!"
Jetzt reichte es der armen frau. Ihr mann war jetzt völlig verrückt geworden, und dieser stein, dieser vermaledeite stein hatte etwas damit zu tun! Sie zog mantel und schuhe an, nahm den stein an sich und lief zu nahe gelegenen fluss, wo sie den stein in weitem bogen hinein warf.

Seither kann man an manchem sonnigen nachmittag ein älteres paar zusammen am flussufer spazieren sehen. Sie halten die blicke gesenkt und scheinen nach etwas am ufer zu suchen. Ob sie es jemals gefunden haben? Keine ahnung. Aber gemeinsame interessen verbinden nun einmal. So kam es, dass auch elvira noch ein spätes glück fand mit einem, der sie so voll und ganz verstand, wenn sie von fernen welten und anderen realitäten erzählte, die irgendwo in einem stein darauf warteten, entdeckt zu werden. Wer fragt schon nach treue oder moral? Bienchen gehörte der einen welt an, dort, wo es schweinebraten und saubere unterwäsche gab, elvira teilte mit ihm seine innere welt. Er war glücklich, und wir gönnen ihm sein glück.

Nachwort: Solltet ihr einmal zufällig über einen lochstein stolpern, daann werft ihn weit von euch, wenn ihr nicht bereit seid, den verstand zu verlieren und von der welt ver - rückt geheißen zu werden . Wenn aber schon, dann macht euch auf bemerkenswerte abenteuer gefasst! ENDE
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).

Re: Das geschriebene Wort

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Das ist ja das Lustige bei einer solchen gemeinsam geschriebenen Geschichte. Man weiss nie ob und wann etwas von einem anderen kommt und auch nicht was, und manchmal schmeißt ein Beitrag der einen Augenblick vor dem eigenen Beitrag gepostet wurde, das eigene Konzept völlig um, und da steht man dann, mit einer gewissen Leere im Kopf und ist zugleich entzückt und überrascht.

Liebe Grüße
Gilla

Re: Das geschriebene Wort

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Es ist ein spiel, und mehr soll es auch nicht sein. Für mich ist es eine spielerische methode, wieder in kontakt mit schreiben zu kommen. Es macht spaß, finde ich.

lg morgane
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