Pflanzen

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Ich mache mir oft Gedanken über Pflanzen. Sie stehen irgendwo herum und werden manchmal mehr, meistens weniger beachtet. Sie scheinen nicht wie wir Menschen zu sein, denen man ein Denkvermögen, ein Bewusstsein, einen eigenen Willen zuordnet. Sie scheinen auch nicht wie Tiere zu sein, die herumlaufen und denen man die oben angeführten Fähigkeiten ebenfalls in einem gewissen Rahmen zugesteht.

Nein, Pflanzen stehen nur herum. Sie haben kein sichtbares Gehirn, wir hören sie nicht, sie bewegen sich nicht so, dass wir es beachten würden. Deshalb wird ihnen die Existenz als bewusstes Lebewesen mit einem eigenen Willen oftmals nicht in dem Ausmaß zuerkannt, wie es wünschenswert wäre.

Ich ärgere mich immer darüber, wenn ich sehe, dass wieder mal irgendwo mutwillig Bäume abgeholzt, Pflanzen ausgerissen werden, um irgendein Haus oder eine Straße dorthin zu bauen. Erst kürzlich sah ich, wie in einem Garten mit wunderschönen, gepflegten Apfelbäumen diese kurz bevor sich die Blüten öffneten, ausgerissen wurden, um ein Haus dort zu bauen. Bald folgten mehrere Rhododendron-Büsche, die gerade in voller Blüte standen, ein alter Nussbaum und einige riesige Fichten. Sie alle wurden gnadenlos ausgerissen, als alles in ihnen gerade wieder im Werden war.

Ich ertappe mich dabei, dass auch ich den Pflanzen nicht ausreichend zugestehe, dass es vielleicht in ihrem Willen lag, gerade jetzt von dieser Erde zu gehen.

Da las ich FFs Satz in dem Beispiel von Feuervogels Enten-Geschichte als er schrieb:

du vergisst, die ente wollte hier weg. du, wie alle anderen hast ihr geholfen.
kannst du jemandem verübeln...so manchmal...hier wegzuwollen ???


Vielleicht wollten die Pflanzen in diesem Garten auch kollektiv und alle gemeinsam weg. Eine Pflanze wird auch nicht bis in alle Ewigkeit auf der physischen Ebene zubringen wollen und wir sollten auch Pflanzen die bewusste Wahl zugestehen, dass viele von Ihnen den Hang zum tragischen Abgang haben (wie wir Menschen auch).

Nach dem Winter sieht man oft, dass Bäume nicht mehr austreiben, unserer Meinung nach abgestorben sind. Ich selbst experimentiere oftmals damit, Samen zum Keimen zu bringen. Z. B. habe ich vor 3 Jahren 10 exotische Baum-Samen eingepflanzt, wovon 8 gekeimt haben, 2 nach dem Keimen gleich wieder verkümmert sind, 4 habe ich als kleine Bäumchen verschenkt - die sind mittlerweile alle kaputt - und die zwei ersten, kräftigsten, die ich mir behalten habe, sind mittlerweile ca. 1 m hoch und gedeihen prachtvoll.

Eine Pflanze bringt wie ein Mensch in jeder Phase ihrer Existenz zum Ausdruck, wie lange sie auf der physischen Ebene zubringen will: Nur bis zur Keim-Phase, in der "Kinder-Phase" oder will sie richtig groß und stark werden. Und wenn sie nicht mehr mag, dann geht sie eben - mehr oder weniger dramatisch. Pflanzen sind wie wir.

So langsam sickert das jetzt in mein Bewusstsein, auch wenn es mir noch schwer fällt...

Bis bald
Hiskia

Re: Pflanzen

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Das ist bei menschen, tieren und pflanzen gleich. Ein bewusstsein - das seine bestimmung und seine wahl erfüllt.
Wenn ich versuche, zu ergründen, warum die eine pflanze von den schnecken gekillt wird und die andere, gleichartige, verschont bleibt, komme ich auch ins sinnieren...... ;)

lg morgane
Wunder sind nicht die ausnahme von der regel, sondern die natürliche, wahre ordnung der dinge (Bashar).

Re: Pflanzen

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Hallo Hiskia,

oh, ich beachte meine Pflanzen (viele Orchideen sind drunter) sehr wohl. Pflanzen sind meine Freunde! Und natürlich wollen manche nicht mehr hier sein. Kennst Du die Geschichten um Findhorn? Die haben mich immer fasziniert.

Pflanzen reagieren auf meine Stimmung: In den Zeiten, als es mir nicht gut ging, gingen die Pflanzen alle in den Pflanzenhimmel. Nun aber ist die Wohnung wieder voll. Vielleicht ist es auch - bie anderen Menschen - anders herum: wenn es ihnen schlecht geht, kümmern sie sich nicht so sehr um ihre Pflanzen. Aber ich LIEBE sie, und darauf reagieren sie. Das ist mein Glaube.

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Pflanzen

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Hallo Miriam!

Ich liebe Pflanzen auch sehr, darum mache ich mir auch so viele Gedanken um ihr Wohlergehen. Darum fällt es mir auch schwer zu denken, es ist der einvernehmliche Wille eines Baumes, wenn ihm ein Ast abgehackt wird oder wenn er aus der Erde gerissen wird. Auch fällt es mir schwer zu denken, dass eine Blume ihr physisches Dasein genau in dem Augenblick beenden will, wenn sie sich der Sonne entgegenstreckt und den Wind fühlt, wenn sie im nächsten Moment von einem Rasenmäher abgerupft wird. Es fällt mir bei Pflanzen einfach schwerer als bei anderen Lebewesen zu verstehen, dass das, was mit ihnen passiert, mit ihrem Einverständnis passiert und doch ist es so.

Wenn eine Pflanze ihr physisches Dasein beenden will, hat sie durch ihre Unbeweglichkeit eben nicht so viele Möglichkeiten dazu. Also bedient sie sich des Menschen, der ihr den Garaus macht. Und manche Wesen wollen eben dann gehen, wenn es am schönsten ist...

Bis bald
Hiskia

Re: Pflanzen

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Hallo Hiskia,

die PFLANZE selber will wohl nicht gehen, wenn der Rasenmäher kommt, sondern ihr innerstes Ich .... Ich denke, wir Menschen wollen auch nicht mit 6 Jahren hungers sterben, aber ganz tief drinnen wissen wir - vielleicht - um den Plan.

Ich rette mich eben, indem ich daran denke, dass das, was passiert, immer das Beste für das jeweilige Wesen ist - und das ist schwer genug zu glauben bei all den "schlimmen" Dingen, die auf dieser Erde passieren. Aber wir üben ja noch ....

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!