Wieder einmal: 3 unveröffentlichte Seth-Setzungen

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Liebe Forums-Mitglieder,

dies war im früheren Seth-Forum veröffentlicht - und ich glaube, auch bei den Schweizern. Ich dachte, vielleicht interessiert es jemanden?

Ich schrieb damals:

Sag einer was über die amerikanische Post: Im Januar 1993 hatte ich den spontanen Impuls, einen Dankbrief an Robert Butts zu schreiben. Ich adressierte: Mr. Robert Butts. Co-Autor of Seth-Books, "House on the Hill", Elmira, State New York.

Offensichtlich brauchte Robert Butts zu jener Zeit etwas Aufmunterung. Mein Englisch ist nämlich rudimentär. Meine Englisch-kundigen Freunde amüsierten sich köstlich über die fehlende Grammatik und über den exzentrischen Satzbau. Trotz alledem bekam ich drei Seiten zusammen.

Zu meiner größten Freude und Verblüffung erhielt ich 14 Tage später eine handschriftliche Antwort, und er legte mir drei unveröffentlichte Sitzungen dazu, die wir (unsere Seth-Gruppe) an andere weitergeben sollten, wenn wir ganz damit vertraut seien. Das habe ich auch schon oft getan.

Und wo wären sie besser aufgehoben als im Seth-Forum?

Viel Spaß beim Lesen - und beim Umsetzen.

Miriam

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Rückantwort auf mein Schreiben an Robert Butts, Koautor der Seth-Bücher und Ehemann von Jane Roberts
(mit Hilfe eines Wörterbuchs mehr schlecht als recht übersetzt)

23. Januar 1993

danke für Deinen sehr interessanten Brief vom 13.1. - ich war sehr berührt von ihm -, Deiner Sorge um Janes Werk etc.
Ich habe keine Schwierigkeiten, Dein Englisch zu lesen. Gelegentlich korrespondiere ich mit denen, die "Vereinigung der Seth-Freunde" herausgeben und wünschte nur, ich hätte die Zeit, mehr mit und für diese zu tun. Ich freue mich immer, von Menschen aus der ganzen Welt zu hören, denen Janes Arbeit geholfen hat. Eure kleine Gruppe ist einen gute Idee, und bitte sage Vanessa, Vivian, Ernst, Michael, Klaus "Hello" von mir und auch Dir.
Ich wünsche jedem von Euch alles Gute auf Euren Entdeckungsreisen durch das Leben.
Ich bin gesund und noch immer jeden Tag mit Schreiben und Malen beschäftigt. Ich vergrößere auch noch immer die Jane-Roberts-Sammlung in Yale und beantworte viel Post aus verschiedenen Ländern. Dies alles hält mich sehr beschäftigt. Ich zeichne meine Träume auf und habe einige Portraits von Jane gemalt, als ich sie nach ihrem Tod in meinen Träumen sah.
Ich füge einige Sitzungsprotokolle bei, die eure Gruppe interessieren mag. Wenn ihr alle mit ihnen vertraut seid, bitte ich Euch, sie anderen zu überlassen.
Danke für Dein Schreiben

Rob





Seth-Gruppe vom 25. Februar 1969

Nun segne ich Dich, aber der Segen muss von Dir selbst kommen. Der wirkliche Segen muss aus Dir selbst kommen. Du musst Dir klarmachen, dass Du mit All-dem-was-Ist eins bist, und der Einzige, der Dich segnen kann, lebt in Deinem Inneren. Und Du musst willens sein, diesen Segen zu akzeptieren, den nur Du Dir geben kannst und die Freude, die Du allein Dir selbst oder einem anderen zu schenken vermagst.

In keiner einzigen Sprache dieser Welt gibt es irgendein Wort, das Reue (von Dir) verlangt. Es existiert in allen Sprachen nur das Wort, das sagt "Ich segne", denn wenn Du Dich segnest, ist es nicht nötig zu bereuen. Wenn Du Deinen Segen akzeptierst, gibt es nichts zu bereuen.

Die Liebe des All-Einen verlangt ganz einfach, dass Du so durchlässig wirst wie die Luft, die Dich umgibt. Denn wenn Du so offen bist wie Luft, fließt die Freude des All-einen wahllos durch Dich hindurch, und es gibt nichts, was Du bereuen müsstest.

Du braucht die Reue nur, wenn Du die Freude nicht kennst. Denn in der Freude und in Alle-dem-was-Ist gibt es nur Herrlichkeit, Bewusstsein und Gesang. Dort existiert allein Glückseligkeit.

Wenn Du Dich für Deine Sünden ausschimpfst, dann weißt Du nicht, was Freude ist. Schimpfst Du denn mit einer Blume, nur weil sie einen krummen Stängel hat?

Folge also spontan Deiner inneren Stimme, und in dieser Spontaneität wirst Du Freude finden. Spontaneität hat ihre eigene Disziplin. Du brauchst ihr keine Disziplin aufzuzwingen. Mach Dir klar, dass das knöcherne Gewebe Deines Schädels nicht existiert, und las die Energie des All-einen aufs Geratewohl durch Dich hindurch fließen, so wie eine Wolke durch die Luft segelt.

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Seth-Gruppe vom 2. Mai 1972

Du bist einzigartig

Was immer Du aus Deinem tiefsten Inneren tust, ist richtig, und das ist, was Du in dieser Existenz zu lernen hast.
Was Du tust, ist gut.
Was Du bist, ist gut.
Du brauchst Dir dies nur klarzumachen, weil es die Wahrheit ist.
Du bist einzigartig. Es gibt keinen anderen in diesem Universum, der Dir gleicht.
Du bist ganz und gar einzigartig, und durch Dich fließt die Energie All-dessen-was-Ist in ein ganz und gar einzigartiges Muster, das sich nie mehr wiederholen wird.
Deshalb hat das, was Du bist, eine ewige und unveränderliche Bedeutung, und die Wirkung Deiner Existenz durchdringt das ganze Universum.
Deine Gedanken verändern Welten; Welten, derer Du gewahr bist und Welten, von denen Du nichts weißt.
Die Erlebnisse und Erfahrungen, die Du machst, können keinem anderen Menschen in genau derselben Weise widerfahren.
Das Lächeln, das Du zu geben hast, kann kein anderer geben.
Du kannst jemanden auf eine Art anlächeln, wie kein anderer Mensch - lebendig oder tot - es tun kann.
Und die Berührung Deiner Hand kann das Leben eines Menschen auf eine Weise verändern, wie kein anderer Mensch - lebendig oder tot - es verändern könnte.
Dein Handeln beeinflusst andere Menschen, solche, die Du kennst und solche, die Du nicht kennst, in einer Weise, wie kein anderes Individuum diese Menschen beeinflussen kann.
In Dir wohnt eine Einzigartigkeit, die kein anderer Mensch jemals wiedererlangen wird.
Das Selbst, das Du jetzt bist, ist einzigartig, und deshalb ist es höchst wichtig, dass Du Deinem momentanen Selbst, das von der Vitalität des Universums durchdrungen ist, Ehre erweist.
Ehre Dich selbst, denn damit ehrst Du die anderen.
Die Wahrheiten, die Aufrichtigkeit und die Magie des Universums scheinen durch Deine Augen und durch Deine Haut.
Du bist ein Spiegelbild Gottes, der auf diese Weise nie existiert hat und nie wieder existieren wird.
Hab deshalb Vertrauen in die Natur deines Seins.
Erfreue Dich an dem, was Du bist.

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Seth-Gruppe vom 26. September 1972

Du bist eine Blume

Du bist eine Blume, eine sehr liebenswerte Blume. Die Sonne scheint leuchtend und warm und glänzend, und Du blühst. Weil Du eine Blume bist, existiert Du in der natürlichen Welt des Überflusses und der Herrlichkeit. Und die Sonne leuchtet auf Dich herab, und Du entfaltest Deine Blätter.
Was aber würde passieren, wenn unsere Blume - inmitten eines leuchtenden sonnigen Nachmittags - beginnt, über ihr Leben nachzudenken und wenn sie dann sagen würde: "Was habe ich eigentlich dazu getan, dass die Sonne auf mich herab scheint? Ich bin eine arme, wertlose, kleine Blume. Die große Welt geht an mir vorbei, und ich tue nichts dazu. Kaum einer beachtet mich, und ich bin sehr einsam. Wie kommt ist es, dass diese mächtige Sonne überhaupt auf mich herab scheint?"
Ihren eigenen Glaubenssätzen folgend sinkt die Blume in sich zusammen und beugt ihren kleinen Stängel vornüber, bis ihr Kopf unter einem gewaltigen Eichenbaum hängt, in dessen Schatten die Sonne unsere Blume nicht erreichen kann. Danach - so nehmen wir einmal an - überlegt unsere kleine Blume weiter und sagt: "Falls die Sonne mich doch erreichen sollte, was muss ich bloß tun, um diesen großen Segen zu verdienen? Ich muss darüber nachdenken, wie ich meine Existenz vernünftig erklären kann."
Und als die Blume dies dachte, wuchsen Düsternis und Dunkelheit und drängten sich dicht an den großen Baum heran, so dass die Sonnenstrahlen den Boden nicht mehr erreichen konnten.
Nun, jede Blume hat bessere Glaubenssätze als die eben beschriebenen, und das solltest Du auch. Überfluss ist überall um Dich herum. Die Sonne ist Überfluss, der Regen ist es auch. Diese Dinge sind natürlich und gut. Reichtum, ganz gleich, unter welchen Bedingungen Du möchtest, dass er sich für Dich materialisiert, ist ebenso ein Teil Deiner natürlichen Welt. Und - (als Hinweis) damit Du Dich frei fühlen kannst: Es ist kein guter Glaubenssatz, einen Teil der Natur zu akzeptieren, aber einen anderen nicht.

Du Bist. Dein Sein Ist. Du bist ein Teil von Alle-dem-was-Ist. Deshalb hast Du ein Recht auf Überfluss, so wie die Blume ein Recht hat auf Sonnenschein. Um mit Euren Worten zu sprechen: Es gibt viele Arten von Überfluss, und alle gehören sie Dir. Du muss Dir klarmachen, dass Du Deine Existenz nicht zu rechtfertigen brauchst. Weil Du Existierst, hast Du ein Recht auf den Überfluss in der Natur, ganz gleich, auf welche Weise er für Dich umgesetzt und transformiert wird und wo er in Deinem Leben erscheint.

Du musst begreifen, dass Deine Erfahrungen in Deinem Innern beginnen. Deine freudvollen Gedanken bringen Freude. Gedanken an Überfluss bringen Überfluss, und Deine einschränkenden Gedanken bringen Einschränkung.

Wenn Du Dich an Deinem eigenen Sein wärmst und in Deiner Sonne glühst, wirst Du Dich am Überfluss erfreuen - an Deinem eigenen Überfluss. Das Universum besteht aus unbegrenzter Energie und Freude und Überfluss, und sie gehören Dir.

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Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Wieder einmal: 3 unveröffentlichte Seth-Setzungen

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Miriam hat geschrieben: dies war im früheren Seth-Forum veröffentlicht - und ich glaube, auch bei den Schweizern. Ich dachte, vielleicht interessiert es jemanden?
Hallo Miriam,

leider weiß ich nicht, was das frühere Seth-Forum ist und die Schweizer meint wohl das Forum, aus dem das seth-universum hervorgegangen ist. Beim Umzug sind dort offenbar einige Links unterbrochen worden. Zumindest "Du bist eine Blume" kommt mir bekannt vor, es ist wohl auf den Tapes von Rick Stack. Vielleicht magst Du die englischen Texte auch hier posten, sie würden mich sehr interessieren. Ich vermute, daß sie alle drei aus den ASW-Klassen stammen, so wie es sich anhört oder besser: liest.

Liebe Grüße

Terry

Re: Wieder einmal: 3 unveröffentlichte Seth-Setzungen

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Guten Morgen, Terry,

leider habe ich die englischen Sitzungen nicht als Datei, sondern nur als Papier. Wenn ich die Zeit finde, tippsele ich sie einmal ab. Ich denke aber, ich habe Seths "Ton" gut getroffen, auch wenn die Übersetzung holpert, weil ich vor hundert Jahren ein Jahr Englisch in der Schule hatte.

Immerhin hatte ich einmal angefangen, mitsamt einen Wörterbuch, Individuum und Massenschicksal zu übersetzen, als es noch nicht auf deutsch erschienen war. Pro Seite brauchte ich eine Stunde **gg**. Zum Glück kam es dann professionell übersetzt heraus. Für mich wäre das eine Mammut-Aufgabe gewesen.

Mit dem Schweizer Forum meinte ich das Forum der Vereinigung der Seth-Freunde, das nun Seth-Universum heißt. Möglicherweise aber habe ich die Sitzungen auch in Doggis Forum eingestellt. Das ist aber auch schon lange, lange her.

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!

Re: Wieder einmal: 3 unveröffentlichte Seth-Setzungen

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Hallo Miriam,

ich finde nun gar nicht, daß die Übersetzung holpert. Im Gegenteil. Mir geht es um etwas ganz anderes. Wenn ich bei Seth etwas nicht verstehe, hilft es mir manchmal, im englischen Text zu lesen. Das liegt wohl auch daran, daß man manche Wörter verschieden übersetzen kann. In der Schule nun durfte ich Latein lernen, Französisch sowieso, und viele Wörter sind über Französisch in Englische gekommen, da kenne ich oft auch die ursprüngliche Bedeutung. Das kann man gar nicht ins Deutsche übersetzen, was da manchmal mitschwingt. Da müßte man zu manchen Wörtern jeweils eine längere Erläuterung schreiben. Was man an der Uni übrigens auch tut, je nach Fach. Da erzähle ich Dir aber sicher was ganz Neues, denn ich sah im seth-universum, daß Du an der UB Saarbrücken bist. :mrgreen:

Speziell geht es mir um diese Passage:
In keiner einzigen Sprache dieser Welt gibt es irgendein Wort, das Reue (von Dir) verlangt. Es existiert in allen Sprachen nur das Wort, das sagt "Ich segne", denn wenn Du Dich segnest, ist es nicht nötig zu bereuen. Wenn Du Deinen Segen akzeptierst, gibt es nichts zu bereuen.
Warum stehen die Worte "von Dir" in Klammern, welches Wort steht da genau für "Reue"...

Im Übrigen finde ich, daß Du Seths Ton ganz hervorragend getroffen hast. Ich kenne den Text mit der Blume als Audio-File aus der ASW-Sitzung, kenne ihn also gesprochen, aber auch nur gesprochen. Ich finde schon, das es das genau trifft.
"Was habe ich eigentlich dazu getan, dass die Sonne auf mich herab scheint? Ich bin eine arme, wertlose, kleine Blume. Die große Welt geht an mir vorbei, und ich tue nichts dazu. Kaum einer beachtet mich, und ich bin sehr einsam. Wie kommt ist es, dass diese mächtige Sonne überhaupt auf mich herab scheint?"
Wenn ich mich recht erinnere, gibt es an dieser Stelle einiges Gelächter in der Klasse, weil Seth es schon ziemlich humorvoll vorträgt. Auf jeden Fall aber hat er da einen ironischen Unterton, aber ist doch auch klar: "Die große Welt geht an mir vorbei..." :mrgreen:

Im Moment fehlt mir ein bißchen die Zeit, aber ich werde mich sicher noch eingehend mit Deinen Texten befassen, sie sind einfach toll. Und ich finde es auch super, daß Du Rob geschrieben hast. Ich finde, daß ist eine echte Rarität, etwas Besonderes. Sie hätten wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient. Aber, na ja, durch den Umzug ins seth-universum. Und auch da muß man sie suchen. Das ist auch nicht ideal, und dazu muß man erst mal wissen, daß es sie überhaupt gibt.
Deshalb freue ich mich, daß Du sie hier erneut gepostet hast. Noch mehr würde ich mich freuen, wenn die Seth-Interessierten vielleicht eine übersichtliche Sammlung anlegen könnten, so wie es hier ja schon geschehen ist. Und die dann auf mehreren Servern spiegeln würden, damit im Fall der Fälle die sorgfältig zusammengetragenen Schätzchen interessierten Lesern auch weiter zugänglich blieben. Rob hatte sicher gute Gründe, das Material der Uni, ich glaube Yale ist es, zur Aufbewahrung zu geben.

Liebe Grüße

Terry

Re: Wieder einmal: 3 unveröffentlichte Seth-Setzungen

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Hallo Terry,

jetzt habe ich 2 Wochen Urlaub. Danach könnte ich das in eine PDF verwandeln.

Jetzt nur ganz schnell:

"In keiner einzigen Sprache" ...

There should never be a word in any language that means repentance. There should only be a word that means 'I bless*: for when you bless, you do not need to repent. For when you accept a blessing there is nothing to repent.

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"Was habe ich eigentlich dazu getan ...."

What am I doing that the sun should shine down upon me? I am a poor, worthless little flower. The great world goes beyond me and I do nothing. Hardly anyone notices me and I am very lonely. How is it that this great sun should shine down upon me?

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Den ganzen Sums abschreiben möchte ich nicht. Ich werde dran denken - nach dem 9.5.

Liebe Grüße, Miriam
Angst klopft an - Vertrauen macht auf - Niemand ist da!