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Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit http://www.sethforum.de/phpBB3/viewtopic.php?f=1&t=1998 |
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Autor: | Wotan [ Mo 13. Jan 2014, 18:25 ] |
Betreff des Beitrags: | Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Hallo, wird leider etwas länger, vielleicht habt ihr Geduld. Seit fast 30 Jahren beschäftige ich mich mit SETH und der Erschaffung der Realität. Vor einigen Monaten bin ich erstmals auf die Aussagen einige erwachter, spiritueller Lehrer wie Ramana Maharshi, H.W.L. Poonja, Nisargadatta Maharaj etc. gestossen. Nun ist meine Überzeugung, dass wir multidimensionale Wesenheiten sind, die sich entscheiden in vielen Dimensionen Erfahrungen zu sammeln; eine dieser Dimensionen ist das Vorstellungsbild des physischen Universums; in dieses Vorstellungsbild (welches von allen daran teilnehmenden Bewusstseinseinheiten kontinuierlich erschaffen wird) projiziert unsere Gesamtwesenheit soviele simultan existierenden Aspekte seines SELBST (Reinkarnations-Selbst) wie es möchte. Natürlich sind die einzelnen Wesenheiten (individualisierten Bewusstseinskerne) keine geschlossenen Systeme, sondern können entscheiden, sich in das allumfassende Bewusstsein (Gott) zu zerstreuen und auch wieder daraus hervorzutauchen und sich in ihre Individualität zu zentrieren. Die Hauptaussagen der oben genannten sind nun die, dass wir reines Bewusstsein sind (so weit ist ja noch alles in Ordnung), dass es kein Ich gibt, dass der Verstand und die Vorstellung, dass da jemand ist, der irgendetwas tun könnte ein illusionäres Konzept ist. Dass wir, wenn wir den inneren Dialog einstellen und uns tief in die Erfahrung fallen lassen, die Stille, der Frieden, die Weite sind aus der alles auftaucht und, wenn man nichts damit tut (sprich keine gedankliche Geschichte darum webt) alles wieder darin verschwindet und wir im Grunde genommen gar keine Entscheidung treffen können. Angesichts dessen, dass ich und viele andere, die versucht haben ihren GS und Kern-GS auf den Grund zu gehen und ihre Realität zu gestalten, oft überhaupt nicht die Realität hervorbringen konnten, die beabsichtigt wurde, sondern vielmals Gegenteiliges oder Ereignisse auf die überhaupt kein Fokus gelegt wurde, bin ich fast geneigt dem zuzustimmen. Wir können zwar entscheiden, ob wir einen Waldspaziergang machen oder fernsehen, ob wir die schwarze oder blaue Jeans anziehen und ähnlich Lapidares, aber was Gravierendes betrifft kann z.B. keiner entscheiden - ich werde bis morgen völlig gesund und schmerzfrei sein. - ich werde in dieser Woche zwei Freunde finden, die bis zum Inkarnationsende meine Freunde bleiben werden. - ich werde nächsten Mittwoch meine zukünftige Frau treffen. - ich werde übermorgen das Geld auf der Bank haben, um mir mein Traumhaus zu kaufen. Die grundlegende Unterscheidung ist für mich, dass sie sagen, sie sind diese Stille, Weite, diese Leerheit, der alles entspringt ohne darauf Einfluss zu haben und ich zwar - nach 28 Jahren Meditation - diese Stille und Weite kenne, aber auch einige Einheitserfahrungen gemacht habe, die weit darüber hinaus gehen, indem ich erfahren habe, das ich ALLES bin, aber in der meisten Alltags-Lebenszeit keine gezielte Kontrolle über die entscheidenden Ereignisse habe. Entweder wir sind Wesenheiten, die erschaffen können, weil aus demselben `Stoff` wie AWI und daher schöpferisch oder das Konzept eines Ich - ob nun als Gesamtwesenheit oder als ein Aspekt (Mensch) davon ist nur ein Konzept in der Vorstellung und kann gar nichts wirklich entscheiden. Wir seht ihr das? Grüße Wotan |
Autor: | Gilla [ Di 14. Jan 2014, 04:07 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Wotan hat geschrieben: - ich werde bis morgen völlig gesund und schmerzfrei sein. - ich werde in dieser Woche zwei Freunde finden, die bis zum Inkarnationsende meine Freunde bleiben werden. - ich werde nächsten Mittwoch meine zukünftige Frau treffen. - ich werde übermorgen das Geld auf der Bank haben, um mir mein Traumhaus zu kaufen. Ich finde, dass Deine Beispiele nicht viel mit dem Erschaffen der eigenen Realität sondern mit einem extremen Einschränken und Festlegen der eigenen Kreativität zu tun haben. Sie sind mit sehr starren Bedingungen verknüpft. Wo bleiben Verspieltheit, Vergnügen am Erschaffen, das Göttliche in uns, Überraschung und Wunder? Wenn man sich morgens sagt und dies ehrlich empfindet: „Heute ist ein wundervoller Tag für mich, der mir viele beglückende Überraschungen bringt“, dann ist man offen dafür, wundervollen Menschen zu begegnen, und möglicherweise sind auch ein Freund fürs Leben und eine potentielle Lebenspartnerin darunter, und man ist offen für körperliches Wohlbefinden und vielleicht auch für die Intuition, auf einem Lottoschein 6 Richtige anzukreuzen oder beispielsweise ein Kunstwerk zu erschaffen oder eine Erfindung zu machen, die in ein paar Jahren so viel Geld einbringen, dass man spielerisch leicht sein Traumhaus verwirklichen kann. Liebe Grüße Gilla PS: Elias zum Thema "Meister": viewtopic.php?f=13&t=1513 |
Autor: | Nicki [ Di 14. Jan 2014, 07:36 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
theoretisch ist das schon alles möglich was du geschrieben hast, aber dazu muss man eine dermassen grosse überzeugung und glauben an das erschaffende innere selbst aufbringen und sämtlichen (jahrelang aufgebauten) widersprüchlichen GS die energie entziehen. hut ab vor dem, der dass von einem tag auf den anderen zustandebringt ! |
Autor: | Hiskia [ Di 14. Jan 2014, 08:20 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Hallo Wotan! Das klappt auf jeden Fall, ich hab es zum Teil ausprobiert. Wichtig ist, davon überzeutg zu sein, das heißt, sich nicht krampfhaft einzureden, dass man überzeugt ist, sondern wirklich überzeugt sein. Und die Aussage, dass es kein Ich gäbe, kann ich nicht bestätigen, denn als ich seinerzeit im Traum meine Essenz wahrnehmen (nicht sehen, nur wahrnehmen) konnte, war das so ein intensives Ich-Bewusstsein, wie ich es in der Wach-Realität niemals hatte. Das kann ich nicht in dem Ausmaß beschreiben, das muss man selbst erlebt haben... Bis bald Hiskia |
Autor: | Wotan [ Di 14. Jan 2014, 09:37 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Gilla hat geschrieben: Wotan hat geschrieben: - ich werde bis morgen völlig gesund und schmerzfrei sein. - ich werde in dieser Woche zwei Freunde finden, die bis zum Inkarnationsende meine Freunde bleiben werden. - ich werde nächsten Mittwoch meine zukünftige Frau treffen. - ich werde übermorgen das Geld auf der Bank haben, um mir mein Traumhaus zu kaufen. Ich finde, dass Deine Beispiele nicht viel mit dem Erschaffen der eigenen Realität sondern mit einem extremen Einschränken und Festlegen der eigenen Kreativität zu tun haben. Sie sind mit sehr starren Bedingungen verknüpft. Wo bleiben Verspieltheit, Vergnügen am Erschaffen, das Göttliche in uns, Überraschung und Wunder? Wenn man sich morgens sagt und dies ehrlich empfindet: „Heute ist ein wundervoller Tag für mich, der mir viele beglückende Überraschungen bringt“, dann ist man offen dafür, wundervollen Menschen zu begegnen, und möglicherweise sind auch ein Freund fürs Leben und eine potentielle Lebenspartnerin darunter, und man ist offen für körperliches Wohlbefinden und vielleicht auch für die Intuition, auf einem Lottoschein 6 Richtige anzukreuzen oder beispielsweise ein Kunstwerk zu erschaffen oder eine Erfindung zu machen, die in ein paar Jahren so viel Geld einbringen, dass man spielerisch leicht sein Traumhaus verwirklichen kann. Liebe Grüße Gilla Hallo Gilla, ich habe absichtlich Beispiele gewählt, die für viele Menschen wichtig sind. Liebe Grüße Wotan |
Autor: | Wotan [ Di 14. Jan 2014, 09:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Hiskia hat geschrieben: Und die Aussage, dass es kein Ich gäbe, kann ich nicht bestätigen, denn als ich seinerzeit im Traum meine Essenz wahrnehmen (nicht sehen, nur wahrnehmen) konnte, war das so ein intensives Ich-Bewusstsein, wie ich es in der Wach-Realität niemals hatte. Das kann ich nicht in dem Ausmaß beschreiben, das muss man selbst erlebt haben... Bis bald Hiskia Hallo Hiskia, ... ja ich habe auch einige Einheitserfahrungen in meinem Leben gemacht (nicht im Traum) und natürlich kann man einem anderen keine Erfahrungen rüberschicken; Worte sind nur Hinweise auf die Erfahrung, die anderen vielleicht helfen können, diese Erfahrungen selbst zu machen. Daher kenne ich deine Erfahrung natürlich nicht, aber was sagt dir denn, dass dieses `intensive Ich-Bewusstsein`, das Du beschreibst nicht vielleicht eine Einheitserfahrung mit AWI war, in der es eigentlich kein `Ich bin` mehr gibt, sondern nur noch SEIN und Du es aber irgendwie mit Worten beschreiben musst/willst und daher ein `Ich` wählst. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine!?! ![]() Liebe Grüße Wotan |
Autor: | Wotan [ Di 14. Jan 2014, 09:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Ich hab` noch ein paar Gedanken dazu: Die sogenannten `Erwachten` erkennen, dass sie nicht NUR ihr physischer Körper, nicht NUR ihr Verstand und nicht NUR ihre Gefühle sind und ziehen dann den irrigen Rückschluss, dass Wörtchen `NUR` zu vergessen und sagen ich bin nicht mein physischer Körper, nicht mein Verstand, nicht meine Gefühle, sondern ich bin das Bewusstsein in dem all diese illusorischen Formen auftauchen und wieder verschwinden; ich bin der Wahrnehmende. Sie erklären also den Wahrnehmenden zur letzlich dauerhaften Wahrheit und das Wahrgenommene als flüchtige illusionäre Erscheinungen und vergessen dabei, dass sowohl `Dualität` (Trennung in Wahrnehmender und Wahrgenommenes) als auch `linearer Zeitablauf` (auftauchen und verschwinden) Spielregeln des physischen Universums sind. Bzgl. linearer Zeitablauf: Jenseits dieses Bezugssystems ist alle Zeit JETZT und in diesem ewigen JETZT ist alles schon vorhanden und das `Auftauchen` und `Verschwinden` wie es uns aus linearer Sicht erscheint ist lediglich eine Verschiebung unseres Fokus der Wahrnehmung innerhalb unseres Bewusstseins. Bzgl. Dualität: Da wir reines Bewusstsein sind, sind wir natürlich auch alle in unserem Bewusstsein auftauchenden Erscheinungen/Vorstellungsbilder - seien es nun Gedanken, Gefühle oder physische Körper. In der Erfahrung der Einheit sind wir sowohl Wahrnehmender als auch Wahrgenommenes, man könnte sagen, es gibt nur noch Wahrnehmung, nur noch Bewusstsein und keine Trennung zwischen Wahrnehmenden und Wahrgenommenen. Bzgl. illusionär: Illusionär ist ALLES. Alles-Was-Ist (Gott) als reines Bewusstsein träumt sozusagen alle Vorstellungsbilder, alle Dimensionen, um sich selbst in seinen Kreationen zu erfahren. Daher könnte man sagen, dass ALLES illusionär ist oder ALLEM die gleiche Realität innewohnt und eine Unterscheidung in real und illusionär nur eine Bewertung aus begrenzter Sichtweise ist. Vielleicht konnte ich damit klarmachen, um welche grundlegende Sache es mir eigentlich geht in puncto Realitätsgestaltung und Ichlosigkeit. |
Autor: | Wotan [ Di 14. Jan 2014, 11:32 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Gilla hat geschrieben: Wenn man sich morgens sagt und dies ehrlich empfindet: „Heute ist ein wundervoller Tag für mich, der mir viele beglückende Überraschungen bringt“, dann ist man offen dafür, wundervollen Menschen zu begegnen, und möglicherweise sind auch ein Freund fürs Leben und eine potentielle Lebenspartnerin darunter, und man ist offen für körperliches Wohlbefinden und vielleicht auch für die Intuition, auf einem Lottoschein 6 Richtige anzukreuzen oder beispielsweise ein Kunstwerk zu erschaffen oder eine Erfindung zu machen, die in ein paar Jahren so viel Geld einbringen, dass man spielerisch leicht sein Traumhaus verwirklichen kann. Da stimme ich dir zu, aber wenn man gerade kürzlich seine Eltern, seine Freunde und seinen Job verloren hat und sich diese Verluste somatisieren, dann möchte ich denjenigen sehen, der dies morgens ehrlich empfinden kann. |
Autor: | Miriam [ Di 14. Jan 2014, 11:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Hai Wotan, Du stellst aber wirklich komplizierte Fragen. Beim Lesen fühlte ich mich zurückversetzt in die 90er Jahre, wo ich ebenfalls mit solchen Fragen rang. Damals schrieb ich so genannte "Nicht-Gedichte" - weil ich Handwerker und kein Künstler bin. Und eines davon befasst sich ebenfalls mit solch fundamentalen Dingen, aber eben aus meiner damaligen Sicht. Allerdings bin ich eher praktisch veranlagt und frage mich und habe mich IMMER gefragt, wie ich Seths- Theorien in mein alltägliches Leben umsetzen kann. Eine Philosophie, die mein Leben nicht verständlicher, reicher und einfacher macht, taugt für mich nicht. Ich finde es immer höchst faszinierend, wie andere Menschen ihre/unsere Welt betrachten. Unten steht das sehr lange Nicht-Gedicht. Viele Grüße, Miriam ********************************* 24. März 1993 Ein Nichtgedicht: Unterwegs, jedoch wohin? (oder: Keine dauerhafte Chance für Bequeme) Vor der Geburt in dieses Dasein traf ich Verabredungen: mit Eltern und Geschwistern, mit Onkeln und mit Tanten. Skizziert wurden die Lebensumstände und sicher auch zu meisternde Probleme in dieser Existenz. Der Schleier zwischen hier und dort (von dort aus ist das Diesseits das Jenseits unseres Jenseits) fiel mit dem Entschluss, es nun zu wagen. Durch Kindheit, Jugend und durchs Erwachsnenalter schlug ich mich. Die Absprachen vergessend begann mein Hader mit dem Schicksal, das, nach Darwin und nach Freud, blindlings den Kurs bestimmte. In der Mitte meines Lebens fand ich mich vor Trümmern wieder. Dunkle Zeiten hinter mir und nichts Besseres in Sicht. Zwiespalt als verdeckte Panik: Wenn keinen Weg ich finden sollte für mich persönlich, ertrüge ich den Unsinn meines Lebens kaum. Beistand fand zu mir durch eine faszinierend komplexe Theorie; vielschichtig, doch praktikabel - so wie ich's gerne hab'. Allmählich veränderten sich die innere und die äußere Welt. Es schien, als hätte eine unbekannte Bewußtseinsstufe ich erklommen. Von jener Warte aus gesehen verbinden sich Wirrnisse und Widersprüche des Daseins zu anmutig-rhythmischem Tanz: Mein Innen-Selbst - so wußt' ich nun - erschuf mein Leben, um höchstpersönlich (oder jedenfalls beinah) wißbegierig / unbeschwert Erfahrungen zu sammeln in der Physis. Um sich selbst zu überraschen beließ es mir, dem Außen-Selbst (dem Einzelkämpfer sozusagen im Erdenleben), die freie Wahl, auf jeden Zustand reagierend, minütlich Spielplan und Regieanweisung der Lebensbahn zu transformieren, - damit’s schön spannend bleibt. Und daraus lernen wir dann beide. Obwohl wir eins sind, sind wir zwei. Durch die Beschränkung des Systems hinkt nun das Außen-Ich, jener Erden-Teil des Selbst, den ich mit meinem Namen nenne, zuverlässig drei Schritte hinterher. Mit anderen Augen sieht es jetzt die Vielfalt der Beziehungen zwischen Alle-dem-was-Ist und sich, versucht erneut, die Dinge zu verstehn, um dann am End' verblüfft zu sehn, dass es die Zusammenhänge längstens schon begriff. Bloß die Tradition des Denkens ließ es die Verknüpfungen nicht finden. Wenn nämlich sich ein Knoten löst, präsentiert das Innenselbst (als raffinierten Ansporn - so vermute ich) dem konfusen Erden-Ich schnell ein Aha-Erlebnis. Die Wissbegier des Innenselbst, das selber nie auf Erden lebte, lässt es die metaphysischen Händ' sich reiben, wenn hier in Emotionen ich versink'. Empfind' ich sie als negativ, so schimpfe ich, erkläre ihm beleidigt, wenn es mir nun nicht hülfe, dann ließe ich es sitzen. Nen anderen Trottel könnt's sich suchen, der hier vor Ort die Dreckarbeit erledigt. Schließlich sei ich als Erden-Ich, gefangen zwischen Zeit und Raum, ein Teil von ihm, und Hilfe stünd' mir zu! (Fast immer höre ich danach ein belustigt' Frauen-Lachen in meinem Kopf: "Ja, ja, schon gut, schon gut ...") Und da ich glaub', dass es mich hört, kommt Beistand fast sofort, und sei es nur als strahlend-schöner Sonnentag, der mich versöhnt und fröhlich macht. Das alles klingt nun gar nicht schlecht: Das Leben wird viel bunter. Doch schwierig bleibt es auch: Die alten Deutungen des Sinns der Existenz hab ich verwerfen müssen. Nachsinnend über unsere Wirklichkeit bin schier bestürzt ich ob der Vielzahl unserer Existenzen, als deren Dreh- und Angelpunkt ich mich erkennen muss. Mir schwirrt der Kopf, was da zusammenkommt: Reinkarnations-Personen aus meinen früh'ren Leben, die Zukunfts-Selbst, Komplementäraspekte, die gerade jetzt mit mir auf dieser Erde leben. Wahrscheinliche Persönlichkeiten in Vergangenheit, in Zukunft und im Jetzt, mein Traumselbst, dem nächtens ich begegne. Als wär' das alles nicht genug, auch noch Verflechtungen all meiner Handlungen mit jenen Menschen, die sie berührn, und deren Reaktionen auf mein Wirken. Wenn ich erkenn', was heut' ich bin, verwandelt die Erkenntnis mich in etwas Neues/Anderes. Jedes Buch und jeder Film, jedes Klopfen an der Tür und jeder Telefonanruf, jeglicher Gedanke formt mich um. Hätt' heute auf der Autobahn die andere Abfahrt ich genommen, so wär' ich - nach der Theorie - am Abend nicht exakt derselbe, der ich nun bin. Es scheint, dass immer dann, wenn ich den kleinen Finger heb', wahrscheinliche Versionen meines Ich geboren werden. Die Frage quält mich immer noch: Doch wer bin "ich"? Wo geh' ich hin? Wer werd ich später sein (und wo)? Und nicht zuletzt: In wen wohl hätt' ich mich verwandelt, wenn heute morgen ich mich nicht verschlafen hätt'? Gibt es denn eine Existenz, in der ich 10 Minuten früher auf der Autobahn gewesen bin? Hätt einen Unfall ich gehabt (den ich hier ja vermied), mein Körper, hätt er wohl gespürt, dass sein "Kollegen"-Leib das Bein sich brach? Hätt ich in meinem Lebensfeld zu der Freundin dann gesagt: Komisch, mein Bein schmerzt heut, ich weiß bloß keinen Grund, warum? Und jene, die das Bein sich brach, träumt sie von mir und ich von ihr? Hat sie denn überhaupt ein physisch' Bein, das sie sich brechen könnte? Ist ihre Existenz - von meiner Ebene aus gesehn - "wahrscheinlich" wie ein Traum? War gestern sie noch ich? Woher kam dann mein Heute-Ich? Wer war ich gestern? Wie ist ihr Name, und wo geht sie hin? Wer von uns erschuf den anderen - oder ist die Frage völlig verkehrt gestellt? Lebt sie im - beinah - gleichen Haus wie ich auf einer simultanen Erde? Und blühen dort die Tulpen? Mag sie plötzlich lieber Nelken, und das ist einer der Kontraste zwischen hier und dort? Vielleicht ist ja für sie mein Leben "nur" ein Traum, sie fühlt sich so real wie ich. Hallo Schwester Unbekannt, von meinem Fleckchen des Bewusstseinsnetzes grüß ich Dich! Ich kann nur hoffen, liebe Seele, Du behältst den Überblick! Doch wenn am Ende dann total verwirrt ich bin wie jetzt, so pfeif ich auf die Theorie und lebe nur im Augenblick, bleib unbeschwert und unbekümmert, als wär ich meiner Seele vielfältig geliebtes Kind, das ganz vertieft und unermüdlich Sandkasten-Kuchen backt. Dich grüß' ich auch, mein Zukunfts-Selbst, das nur aus meinem Blickpunkt noch ungeboren, doch für sich selbst und für die Seele längst schon existiert. Ich hoffe sehr, dass "ich" für mich die angenehmste der Versionen meiner selbst kreieren werd' (wer immer ich dann bin), obwohl ich - das ist ganz gewiss - niemals begreifen werde, wie ich das alles tu'. |
Autor: | Hiskia [ Di 14. Jan 2014, 11:48 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Realitätsgestaltung contra Ichlosigkeit |
Hallo Wotan! ...aber was sagt dir denn, dass dieses `intensive Ich-Bewusstsein`, das Du beschreibst nicht vielleicht eine Einheitserfahrung mit AWI war, in der es eigentlich kein `Ich bin` mehr gibt, sondern nur noch SEIN und Du es aber irgendwie mit Worten beschreiben musst/willst und daher ein `Ich` wählst. Ich weiß es, weil ich es in dem Augenblick und bis zum heutigen Tage als "Ich" empfunden habe, als das Ich, das immer schon war und immer sein wird und alles beinhaltet und diese Erkenntnis hat mich vor Schreck aus dem Traum katapultiert. (Anmerkung hiezu: Den Traum hatte ich, als ich in meinen forschenden Anfängen AWI/Gott oder was auch immer eindringlich gefragt habe, ob ich schon mal physisch auf der Erde war und nachdem ich einen meiner Fokusse gesehen hatte und einen kurzen Ausschnitt aus dessen Leben machte ich am Ende des Traums die Erfahrung mit meiner Essenz; ist genauer in meinem Beitrag "Begegnung mit mir selbst" beschrieben.) Und wenn Du jetzt sagst, dann habe ich am Ende doch AWI und nicht "Ich" wahrgenommen, dann widerspreche ich Dir nicht, denn ich bin ein Teil von AWI, so wie meine Finger oder meine Zehen oder meine Zellen ein Teil von mir sind. Ich bin ein Teil von AWI, ohne mein individuelles Ich zu verlieren, so wie meine Zellen ein Teil von mir sind und doch jede Zelle für sich. Fürchte Dich nicht, nach Beendigung Deines physischen Fokus Deine Individualität zu verlieren, denn das wirst Du nicht! Ganz im Gegenteil, Du wirst die unendliche Größe Deinerselbst erkennen! Seth nimmt irgendwo auch Bezug darauf, dass niemand seine Individualität verliert, obwohl wir uns wieder bewusst sein werden, dass wir Teil des Ganzen sind. Bis bald Hiskia |
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